Alma schaut erst zu dem Unbekannten, dann zu seinem Motorrad. "Nicht sehr gut, ich wollte aber immer mal mitfahren."
Sie beobachtete ihn, als er sich auf seine Maschine schwang. Gefällt mir!"Vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit." Alma zwinkerte ihm zu und hob die Hand. "Bis bald, hoffentlich!"
Sie machte sich auf den Weg nach Hause und nahm aus Bequemlichkeit den Bus.
Ort: Haus der Familie Garcia, Brindleton Bay
Als sie endlich zu Hause ankam und die Einkäufe in die Wohnung ihrer Eltern bringen wollte, kam ihr Nael bereits entgegen. "Wo warst du denn? Hast du meine Anrufe nicht mitbekommen?", sagte er laut und sah Alma ernst an. Hannah und José hatten die Tür gehört und gingen zu den beiden. "Häschen, wir haben uns schon Sorgen gemacht! Ist etwas passiert?", fragte ihre Mutter liebevoll.
Bevor Alma etwas sagen konnte, fing Nael auch schon an. "Aha, wie ich sehe nur Lebensmittel.. Was ist denn mit dem Rest? Wie sollen wir denn fertig werden mit dem Fall, wenn wir die Kommentare nicht haben?! Alma, du hast doch nicht Stunden gebraucht, um die paar Teile einzukaufen!" Nael wurde immer lauter und Hannah mischte sich ein. "Pass bitte deinen Tonfall an, Nael! Alma, was war los?", sagte Hannah und sah ihre Tochter sehr verständnisvoll, zugleich jedoch besorgt an. So hatte Hannah auch durch die Arbeit ihres Mannes schon viele Horrorszenarien mitbekommen und die Sorge, um ihre Kinder war immer mit ihr. José ging unter dessen wieder nach draußen. Er wusste, seine Frau regelt das.
"Naja, also, als ich zur Bibliothek gegangen bin, da wurde ich aufgehalten. Mich hat jemand angerempelt und.." Hannah unterbrach sie. "Angerempelt? Hat dich jemand ausgeraubt?" Sie sah ihre Tochter geschockt an. "Nein, Mama. Wir haben uns nett unterhalten und sind dann noch essen gegangen. Und irgendwann habe ich gesehen, dass Nael angerufen hatte. So bin ich hier her gekommen." Alma hob die Hände, als wollte sie sich unschuldig bekennen. Doch Nael sah das ganz anders. "Wie immer, hauptsache du hast dein Vergnügen. Ich schau im Internet, ob die Bibliothek noch auf hat und dann erledige ich das selbst. Ich muss ja alles selbst erledigen, obwohl ich keine Zeit habe." Er sah zu seiner Mutter. "Unser gemeinsames Abendessen muss wohl warten."
Hannah schüttelte den Kopf. "Nael, jetzt sei mal etwas freundlicher! Deine Schwester hat heute eigentlich ihren freien Tag gehabt, sie ist mit ihren Aufgaben schon durch. Und du wirst jetzt nicht in die Bibliothek gehen, sondern der Fall kann jetzt einen Tag warten. Heute Nacht wird es nicht zu einem Gerichtsprozess kommen, oder seit wann tagt unser Amtsgericht auch nachts?" Sie sah ihren Sohn ermahnend an. Alma sah selbstsicher zu Nael und nickte nur, jedoch bremste ihre Mutter sie. "Und Alma, wenn du sagst, du wirst etwas erledigen, dann halte dich bitte auch daran oder sage uns Bescheid, wenn es nicht klappt. Wir haben uns jetzt darauf verlassen und entsprechend geplant." Daraufhin sah Nael zu seiner Schwester und nickte so. "Und jetzt..", unterbrach Hannah das Nicken ihres Sohnes, "entschuldigt ihr Euch und wir gehen alle nach draußen. Dann reden wir dort mit Eurem Vater weiter." Die beiden entschuldigten sich entnervt für ihr Verhalten dem anderen gegenüber und die Geschwister gingen mit ihrer Mutter nach draußen auf die überdachte Terrasse. Was ein ereignisreicher Tag!, dachte Alma und musste lächeln.
"So wird das nichts!", denkt Lilly. Ihr Blick fällt auf die Dekospinne, die an der Wand hängt. "Schau nicht so!", knurrt sie, "anstatt zu glotzen und faul abzuhängen, könntest du mir doch einfach mal Ideen geben!"
Natürlich erwartet sie nicht wirklich eine Antwort, doch manchmal hilft es schon, ihren Frust herauszuschreien. Diesmal jedoch nicht. "Vielleicht fällt mir nachher etwas ein!" Dabei hat sich Lilly fest vorgenommen, endlich dieses verdammte Kapitel zu einem Ende zu führen. "Verdammte Schreibblockade!", schreit sie. Immerhin ist es ein privates Projekt, für das keine Deadlines zu erfüllen sind.
Sie schaltet den Computer aus und erhebt sich. Speichern war nicht nötig gewesen. Die zwei Sätze, die sie während der Zeit hinzugefügt hat, haben ihr ohnehin nicht weiterhelfen können.
Der Fußboden des alten Gebäudes knarzt unter ihren Füßen. Eigentlich mochte Lilly die Villa bereits seit sie diese das erste Mal betreten hatte. Doch in Zeiten wie diesen, wenn Viktor bei der Arbeit und Viola in der Schule sind, können die Mauern auch ein wenig erdrückend wirken. Das sind halt die Nachteile, wenn der Autorenjob es erlaubt, auch von zu Hause aus zu arbeiten. "Wenn ich jetzt doch wenigstens raus könnte. Ein Szenenwechsel könnte mir durchaus helfen, neue Ideen zu finden." Ihre Gedanken schweifen ab. "Wie mein Leben wohl verlaufen wäre, wenn ich Viktors Vorschlag mich zu verwandeln damals nicht angenommen hätte...", fragt sie sich, "War es ein Fehler, meine damaligen Freunde hinter mich zu lassen?"
Lilly geht ins Erdgeschoss hinunter. Als ihr Blick auf das verspielte Kätzchen am Fuße der Treppe fällt, kann sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Nein", korrigiert sie sich in Gedanken, "Es war es wert gewesen!" Keine ihrer damaligen Freundschaften war so intensiv gewesen wie die, die sie mit Viktor aufgebaut hatte.
Sie geht ins Klavierzimmer. Mini folgt ihr, und auch Misty, die Siamkatze, war nicht fern. Liebevoll streicht Lilly über das glatte, schwarze Holz des Musikinstruments. Sie klappt den Deckel hoch und beginnt zu spielen.
Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump dreht für ihren demnächst anstehenden Gartenhandel wieder eine Runde in der Nachbarschaft für ‚Wertstoffsuche‘ in den ‚bereitgestellten‘ Kisten. Auch Plakate werden wieder von den Stromverteilungskästen gesammelt. Alles bares Geld und Lernmaterial für die äußerst langsam voranschreitende Alphabetisierung der Pippilotta. Ein Plakat sticht ihr diesen Morgen besonders ins Auge. Zumindest Bilder kann sie deuten. Musik und Tanzen! Ach, die Strandtänze und -gesänge Takatukas schweben ihr vor Augen … Aloha. Aber was steht da genau?
„Ach, entschuldigen Sie bitte“, spricht sie eine passierende ältere Dame an, „ich habe meine Brille vergessen. Könnten Sie mir sagen, was da auf dem Plakat angekündigt wird?“
Stirnrunzeln liest die betagte Seniorin Pippilotta den Text laut vor … Ort, Zeit, Jazzclub, Rocknacht, Tanzwettbewerb. „Lauter unanständiger Kram für Rauf- und Saufbolde und jugendliche langhaarige Randalierer!“ schimpf die alte Dame verkniffen vor sich hin und zieht ihres Weges.
Pippilotta hat nur noch Musik und Tanzen gehört und sich Ort und Zeit eingeprägt. Schwupps, das Plakat muss auf jeden Fall mit. Was wohl eine Nacht für Röcke ist?
Na, man wird sehen. Weiter, was bieten die ‚Wertstoffkisten‘ heute Feines? Was leuchtet denn da so bunt am Grund?
Huch! Ein Rock? Wie passend! Und in so schönen leuchtenden Farben wie die exotischen Inselblüten Takatukas. Wenn das nicht ein Zeichen ist. Sie muss zu den Veranstaltungen von Gesang und Tanz hin. Vielleicht gibt es … *ihr stockt kurz der Atem* … andere Überlebende, die hierher mit der gleichen Strömung angeschwemmt wurden und sich dort zu einer vertrauten und auf Takatuka bald täglichen Aktivität wiederfinden? Vielleicht hört sie zumindest das eine oder andere von möglichen Ereignissen in der tropischen Ferne …
Hach, beglückt wendet sich Pippilotta mit ihren Funden heimwärts. Gleich mal waschen, anprobieren und zuhause schon mal das Tanzbein vorschwingen …
Aber vor den Musikveranstaltungen hat sie noch eine Überraschung für Takatuka.
(Vielen lieben Dank an @Spatz für das Party-Outfit-Design)
Ort:Brindleton Bay Nr.7, im Garten am nächsten Morgen: Charakter: Maryama Geschichtsstrang: Neuer Tag, neue Nachbarn
„SSSSsssssSSsssssssSs!!!!“ das Geräusch wurde lauter und leiser und lauter...und endete mit einem schmerzhaften Piks in ihr Ohr.
Maryama fuhr aus tiefem, traumlosen Schlaf auf und versuchte sich zu orientieren. Gras, kalter Lagerfeuergeruch...langsam dämmerte ihr dass die Mücke sie im Garten ihres Elternhauses angefallen hatte.
Sie reckte und streckte sich im Schlafsack und schälte sich aus ihrem Kokon. Die Morgensonne kitzelte sie leicht in der Nase. Es wurde gerade so ein wenig warm. „Genau richtig für eine kleine Morgenmeditation mit Wasserfalluntermalung.“ Gedacht, getan. Barfuß ging sie durchs taufeuchte Gras, kramte ihr Hockerchen zum Meditieren aus dem Rucksack und setzte sich für eine Viertelstunde neben das rauschende Wasser.
Erfrischt von der mentalen Stärkung, überlegt sie die „To do“- Liste für heute.
Gleich mal das Zelt aufstellen, dann Frühstück und Hausbesichtigung. Evtl. noch einkaufen , mehr stand erstmal nicht auf dem Plan.
Maryma zerrte das zusammengeschnürte Zelt aus der Hülle, breitete es aus und begann damit das Gestänge einzuschieben. Die Handgriffe gingen ihr routiniert von der Hand und schon bald stand das Zelt und sie brauchte nur noch die Schnüre spannen und mit den Heringen im Boden zu verankern.
Jetzt konnte der Regen kommen, sie hatte ein trockenes Plätzchen.
Im Haus, das ein wenig moderig roch, wollte sie ungern nächtigen, bevor es renoviert war.
Die Arbeit hatte sie hungrig gemacht und Maryama entzündete rasch das Feuer für ihr Frühstück. „Lecker", seufzte sie in Gedanken, “Marshmallows...ich muss unbedingt gleich einkaufen gehen."
Schnell kaute sie ihren letzten Bissen zu Ende und begab sich ins elterliche „Wohnzimmer“.
Die Erinnerungen überfluteten sie, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte.
Ihre Mutter am Herd , wie sie ihr Lieblingsgericht kochte -Samosas, kleine frittierte Teigtäschchen mit Gemüsefüllung.
Die gab es nur zu ganz besonderen Gelegenheiten...
Ihr Vater, handwerklich völlig unbegabt, und trotzdem hatte er ihr kaputtes Bücherregal repariert.
Sie hatte ihm anschließend den Daumen gekühlt und verbunden. Bei diesen inneren Bildern wurde ihr warm ums Herz. Die anderen, Düsteren verdrängte sie für den Moment.
Mit prüfendem Blick sah sie sich um. „Okay...erstmal muss Unkraut gejätet werden, das wuchert schon durch den Boden im Wohnzimmer und dann geht es an die Wände. Verputzen, streichen...vielleicht auch bunt. Ja, bunt, das ist eine gute Idee.“ Es erinnerte sie an ihre Zeit in Indien. Farben über Farben. Es wäre schön diese Atmosphäre hier auch hereinzubringen.
Unterdessen vor der Türe
Nio hatte Papa überzeugt. Als Preis musste er unter anderem heute mit zu dieser neuen Nachbarin und sich vorstellen. Dad war manchmal so spießig. Naja, Hauptsache er durfte zum Wettbewerb. Vor der Tür hielten sie an. Nwadike klopfte an und sagte zu Nio: "Tu wenigstens erfreut!"
Im Haus
Maryama seufzt, doch bevor sie sich in Erinnerungen verlieren kann, klopft es an der Haustüre. Sie erschrickt, weil der dumpfe Ton in den leeren Räumen widerhallt. „Wer kann das denn sein?“
Mit leicht mulmigem Gefühl begibt sie sich zur Türe, öffnet leicht zögerlich und versucht mit ihrem Körper den Blick ins trostlose Innere des Hauses zu verdecken.
Überrascht blickt sie in zwei ihr völlig unbekannte Gesichter.
Ein etwas streng wirkender Erwachsener und ein leicht desinteressiert wirkender Teenager, mit dem unvermeidlichen Smartphone in der Hand.
Maryama ist verblüfft, freut sich aber über die Abwechslung und lächelt die beiden freundlich an.
"Oh...hallo, guten Tag ...mit wem habe ich denn die Ehre?" fragt sie.
Der sympathische Herr lächelt zurück. "Guten Tag! Meine Name ist Nwadike Okoye und das hier ist mein Sohn Nio. Wir wohnen dort in Nummer 4 und wollten sie ganz herzlich in unserer schönen Nachbarschaft willkommen heißen."
Nio schaut kurz vom Handy auf und murmelt: "Tach.", was sein Vater mit der Spitze seines Ellenbogens in Nios Seite quittiert. "T'schuldigung. Guten Tag, ich bin Nio."
Maryama muss innerlich schmunzeln über diese kleine Szene. „Typisch Teenager“, sie hätte sich wohl damals auch nicht anders gefühlt bei so einem „Anstandstermin“.
Aber es spricht für die Vater-Sohn-Beziehung, dass sie beide hier stehen. "Das ist aber lieb von Ihnen". Sie gibt beiden die Hand. "Leider bin ich noch nicht so ganz eingerichtet. Vielleicht gehen wir in den Garten, dort ist es gemütlicher."
Schon bereut sie die Äußerung...es gibt nur eine Sitzgelegenheit im Garten und sie hat noch nichts eingekauft. Was soll sie anbieten?"Bitte, hier entlang" .
Sie umrunden das Haus und Maryama führt sie in den Garten. „Bitte nehmen sie Platz.“ auffordernd zeigt sie auf den Stein an der Feuerstelle und hofft das Nwadike es einfach akzeptiert.
Nwadike nimmt Platz und mustert den Garten. „Viel gibt’s ja nicht, außer ein Feuer und ein Zelt. Naja, soll ja auch kein Galaempfang werden.“
Er mustert die junge Frau. Ein warmes Gefühl breitet sich in ihm aus. Das Lächeln und die warmen Augen haben ihn sofort gefangen genommen. Hoffentlich vermasselt Nio nicht alles! Der starrt derweilen weiter auf sein Handy. „Mal sehen wann ich mich hier loseisen kann. Wenigstens ist sie nicht hundert, so wie Dad.“ Nio widmet sich wieder seinen Textnachrichten.
Maryama überlegt fieberhaft, wie sie die Situation retten kann."Liebe Güte, was mach ich denn jetzt....?" Da kommt ihr ein Gedanke.
Sie wirft eine prüfenden Blick auf Nio, der immer noch mit seinem Handy beschäftigt ist. "Hm, er sieht zwar nicht so aus, aber...." "Hey, Nio, " Nio blickt überrascht auf. "Du siehst aus, als könntest du anpacken. Hilfst du mir zwei weitere Steine herzutragen, damit wir alle am Feuer sitzen können?" Sie lächelt ihn an und zwinkert Nwadike heimlich zu.
Nio nickt. Er steckt das Handy weg und geht zwei große Steine suchen. „Du siehst aus als ob du anpacken könntest. Ha, für wie blöd hält die mich eigentlich. Ich seh aus als ob ich noch nie 'nen Stein gehoben hätte, aber der zeig ich's!“
Endlich hat er einen großen Stein gefunden. Er umgreift ihn mit den Armen und ruckt ihn an. "Uff!" Verdammte Sch..., ist der schwer!" Es hilft nichts. "Dad, hilfst du mir mal?"
Nwadike freut sich über das verschmitzte Zwinkern der jungen Frau. Es ist lange her, dass ihm so etwas passiert ist. Das warme Gefühl in seinem Inneren verstärkt sich. Nios' Hilferuf reisst ihn aus seine Gedanken.
Leicht genervt entgegnet er: "Ach komm, das schaffst du doch allein, oder?" Wie ein Teletubby wankt Nio mit dem Stein immer ein paar Meter vorwärts. "Roll ihn doch! Manchmal frage ich mich, wozu du deinen Kopf hast!"
Er wendet sich an seine Nachbarin.
"Was machen sie beruflich, Frau...?"
Maryama erschrickt. "Ich hab mich gar nicht vorgestellt...er muss ja denken ich habe überhaupt keine Kinderstube..." Sie spürt, wie sie errötet. "Entschuldigen sie bitte vielmals...ich hatte einen ziemlich anstrengenden Morgen und hab es ganz versäumt mich vorzustellen. Das tut mir aufrichtig leid....ich heiße Maryama...Äh...Loh-Se...ich meine sie können Maryama zum mir sagen." „Jetzt verhasple ich mich auch noch....wahrscheinlich hält er mich für völlig unterbelichtet...."
Nwadike registriert die Verlegenheit der jungen Frau. „Bezaubernd“, denkt er als sie leicht rot wird.
„Im Moment habe ich noch keine Arbeit hier. Ich koche gerne und gut und dachte daran , mich bei einem Cateringservice zu bewerben. Das habe ich schon gemacht und es gefällt mir ganz gut. Eigentlich möchte ich aber meine Leidenschaft zum Beruf machen und selbsständige Gärtnerin werden,“ erzählt Maryama, die sich wieder gefangen hat.
„Schön, dass Sie schon so feste Ziele haben. Das hilft sich in einer neuen Umgebung schneller zurecht zu finden.Es ist wichtig, seine Ziele im Leben nicht aus den Augen zu verlieren,“antwortet Nwadike mit einem für Maryama schwer zu deutenden Blick. Er lächelt ihr aufmunternd zu.
Ort:Brindleton Bay Nr.7, im Garten am nächsten Morgen: Charakter: Maryama Geschichtsstrang: Neuer Tag, neue Nachbarn
Währenddessen:
„Blödmann! "...“Manchmal frage ich mich, wozu du deinen Kopf hast!" flüstert Nio leise. „Scheinbar zum Steine schleppen“. „Nio, komm lass mich dir helfen!“ die junge Frau kommt auf ihn zu , streckt hilfsbereit ihre Arme aus und schnappt sich den Stein. Er registriert, dass ihn sein Vater beobachtet. "Das wär nicht nötig gewesen! So'n paar Steine schlepp ich mit links!" Seine rechte Schulter schmerzt und seine Hände sind ganz schmutzig.
Maryama erlöst Nio von dem großen Stein, mit dem er sich abplagt. „Hat sich wacker geschlagen“ denkt sie anerkennend. „Ruh dich aus, Nio.“ Maryama zeigt auf den dritten Stein und fragt gleichzeitig die Beiden: „Wollen wir ein Feuer anzünden und Marsmallows grillen?“
Nio setzt sich erleichtert auf den angebotene Sitz und nickt erfreut.
Die Aussicht auf ein Feuer beruhigt Maryamas Nerven. Suchend kramt sie in ihren Hosentaschen nach einem Feuerzeug, findet aber keines. „Nio, hast du ein Feuerzeug?“
Nio wirft einen misstrauischen Blick auf seinen Dad. "Nun hol's schon raus, weiß ja das du heimlich rauchst." Nio wird leicht rot und gibt Maryama das Feuerzeug. „Danke“, sie nimmt es entgegen und entzündet das Holz vor sich.
Sie gibt es Nio zurück und wendet sich an Nwadike. "Ich freue mich sehr über euren Besuch. Wenn man so neu zugezogen ist, fühlt man sich doch immer ein wenig verloren. Wohnen sie schon lange hier?"
"Wir wohnen hier seit über 20 Jahren. Das Haus haben meine Frau und ich damals gebaut, Nio ist hier zur Welt gekommen. Marshmallows hab ich ewig nicht gegrillt." Er grinst sie an.
Sie grinst zurück.“Ich auch nicht, das trifft sich gut.“ und fügt in Gedanken hinzu „Nur erst heute Morgen zum Frühstück...“ „Ißt du die auch gerne?“ fragt sie Nio, während sie Marsmallows auf drei Stöcke spießt.
Nio nickt. "Ich mag Marshmallows, aber ich muss streng auf mein Gewicht achten, ich mache Ballett!" fügt er nicht unbescheiden an. "Ja er lebt nur für sein Ballett und das Tanzen in den Discotheken. Schule hält mein Herr Sohn für ein Folterinstrument der Regierung, nur um ihn persönlich zu quälen."
Nwadike wirft ihr einen vielsagenden Blick zu.
Kurzzeitig grillen alle schweigend ihre Marsmallows.
Maryama kommen diese Prioritäten bekannt vor, wenn auch mit anderen Interessen besetzt. "Ja, das mit dem Folterinstrument kann ich nachvollziehen...zumindest teilweise. Wenn ich da so an Mathe und Physik denke....“ sie lächelt Nwadike um Verständnis heischend an und wendet sich an Nio: "Wow, da hast du dir aber nichts Einfaches ausgesucht. Wie bist du denn dazu gekommen?"
"Mama hat Ballett gemacht, bevor sie krank wurde. Ich bin als kleiner Junge schon mitgegangen und hab vor dem Spiegel an der Stange versucht mitzumachen. Sie war Festangestellt im Schauspielhaus in Myshuno und..." seine Stimme bricht. Mit einem Ast stochert er im Feuer. Nwadike legt den Arm um ihn.
Maryama hat plötzlich auch einen Kloß im Hals...räuspert sich und sagt: "Das tut mir leid ,Nio...aber
es ist schön, dass du ihre Leidenschaft teilst und dadurch auch ihr Andenken bewahren kannst.
Sie stochert auch mit ihrem , inzwischen leeren Stock, im Feuer.
"Ja, ich mach es gern und irgendwie auch für sie. Es ist jetzt vier Jahre her, aber manchmal ist es wie gestern, dass sie bei mir war. Muss dir nicht leid tun. Ich hab nen tollen Dad und...hey, willst du in 5 Tagen mit in den Jazzclub. Ich tanze da beim großen Wettbewerb!"
"Nio lass Maryama doch erstmal ankommen!" mischt sich sein Vater ein, der dem Gespräch aufmerksam gelauscht hat.
Ohne auf seinen Einwurf einzugehen,schenkt sie beiden noch ein Lächeln und antwortet spontan: "In 5 Tagen? Da hab ich glaube ich Zeit, das klingt super. Dann sehe ich mal wieder etwas anderes als diesen Garten hier und dazu noch einen coolen Tänzer.“
Maryama strahlt beide an und fragt Nwadike: " Abgemacht? "
"Ich hol sie gerne ab. Dann können wir gemeinsam hinfahren. Nio wird schon früher da sein. Dann sitz ich da auch nicht wie ein Mauerblümchen am Tisch und wirke deplatziert."
Er lächelt sie an.
Nio strahlt glücklich. „Jetzt kann er es mir gar nicht mehr verbieten!“
"Besser geht's gar nicht. Gerade haben Sie mir die Sorge abgenommen, wie ich da hin komme. Ich freue mich sehr über die Einladung . Unverhofft kommt oft, nicht wahr? Heute ist wohl mein Glückstag.“
Sie erhebt sich und lächelt beiden zu.
Nwadike steht auf und meint schelmisch: „Oder unserer“.
Nio sieht ihn leicht befremdet an und steht auch auf.
Maryama begleitet ihre Gäste noch bis zur Straße. Sie schüttelt beiden die Hand und verabschiedet sich mit den Worten. „Tschüß ihr beiden. Ich freue mich schon sehr auf den großen Abend. Das wird sicher spannend“.
"Maryama, es war mir eine Freude sie kennenzulernen. Danke für den bezaubernden Vormittag. Wenn Sie Hilfe beim Einrichten brauchen, zögern sie nicht bei uns zu klingeln. Ich wünsche einen schönen Tag!" „Danke für das Angebot. Es ist gut möglich, dass ich einmal darauf zurück komme.“
Nio schaut sie eine Weile still an und sagt dann als sein Dad schon weiter weg ist: "Danke. Ob sie's glauben oder nicht, aber diese Marshmallows waren für meinen alten Herrn ein bisschen wie Medizin. Man sieht sich. Nicht den Wettbewerb vergessen, ja!" Er winkt und läuft seinem Vater nach.
Maryama schaut den beiden noch ein wenig nach und beschließt sich keinen weiteren Stress zu machen, sondern ein paar gemütliche Stunden am Strand zu verbringen und den schönen Tag noch weiter zu genießen.
Es war ein überraschend schönes Treffen mit der Nachbarin gewesen. Nio sitzt auf der Couch und denkt nach. Sie wird auch kommen und Papa ist richtig in guter Stimmung, seit wir drüben waren. Ich muss einfach gewinnen! All die Arbeit, das Training. Es musste sich auszahlen. Er war es ihr schuldig!
Die Geräte surrten an der linken Seite des Bettes. Saba kam nur noch selten zu Bewusstsein. Ihr Mann, Nwadike hatte seit Tagen nicht geschlafen, der weiße Arztkittel war fleckig und die Augen dunkel. Nio stand neben dem Bett seiner Mutter und hielt seit zwei Stunden ihre Hand. Alles drängen, er möge schlafen gehen prallte an dem stolzen kleinen Mann ab. Tapfer sprach er immer wieder seine Mama an, hoffte auf das Wunder, von Nwadike wusste, dass nicht einträte.
Saba öffnete die Augen, blickte angestrengt zur Seite und alle Schmerzen wegdrückend lächelte sie Nio an. Ihn allein zu lassen mit Wadi, war das Schlimmste. „Mama!“ Nio strahlte und legte seinen Kopf auf ihre Brust. Sie fuhr mit der Hand durch sein Haar. „Pass auf ihn auf! Ich liebe Euch! Ich schau euch jeden Tag zu!“ Über Nwadikes Wangen rollten die letzten Tränen, die er noch hatte. Er beugte sich über Saba und küsste sie. „Nio,“ sprach sie, „tanz für mich mein Engel. Ich will jeden Tag vom Himmel meinen kleinen Prinzen tanzen und glücklich sehen!“ Unter schluchzen antwortete Nio: „Ich verspreche es dir Mama, bitte geh nicht! Ich will brav sein und tanzen, nur für dich!“
Mit einem letzten Kuss ging sie. Die Maschine gab einen einsamen langen Ton ab, bis Nwadike den Schalter betätigte. Nio krallte sich am Bett seiner Mama fest und weinte bitterlich. Nwadike ging hinter ihm auf die Knie und seine Arme umschlossen den Jungen. Der drehte sich und vergrub sein Gesicht in ihm. Lange weinten beide zusammen, bis nichts mehr da wahr als Leere und sie Beide.
Ort: Brindleton Bay Seegrasinsel / Strand unterm Leuchtturm
Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: 4. Strandcamping (1/10) - Was am Vortag geschah
Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump und Tochter Takatuka brauchen einfach mal wieder das Gefühl von etwas Strandsand zwischen den Zehen. Die Docks beim Haus sind nur zum Angeln gut, ansonsten, bleibt der Fuß auf den geteerten Straßen einer Großstadt die meiste Zeit eingesperrt. Beim Bibliothekar im Archiv von Willow Creek hatte Pippilotta nicht nur Takatuka auf dem Globus erspäht. Nein, er hatte ihr auch noch von einem kleinen Wind umtosten verlassenen Eiland nicht gar zu weit weg und mit schönen Stränden erzählt. Man müsse nur mit dem Kutter von Brindleton, einer nächst gelegener Stadt, auf die Insel übersetzen.
Nachdem die Wrackbergung im Hafenbecken von San Myshuno als Verzweiflungstat beiseitegelegt werden musste, interessieren Pippilotta neben den Inselstränden von Brindleton Bay auch irgendwie … die Kutter und Segler, die es in Brindleton zuhauf gäbe. Gesagt getan, Pippilotta hat sich ein günstiges Zelt und eine alte Klampfe erstanden und schaffte mit noch ein paar kleineren Engagements als Stuntfrau ein paar Kröten für Busfahrt und Bootsübersetzung zusammen zu raffen. Nach tagelangem Hacken mit stumpfen Theater-Säbeln auf Sandsäcken – gähn – hat sie sich auch eine kleine Auszeit verdient. Zwei Tage Campen am Strand von Brindleton Bay kostet sonst nichts. Feuerstelle kann sie sich am Strand zusammenbauen und Fisch gibt’s im Überfluss. Hatte sie ja schon lange nicht mehr auf dem Tisch – gähn.
Nach der Übersetzung mit dem Kutter fragt sich Pippilotta, warum sie überhaupt ein Wrack bergen wollte, also ein halbes Schiff, wenn doch hier so einfach …vielleicht ein ganzes zu haben wäre. Wenn sie sich doch bloß auch mit Motorbooten anstatt nur mit Seglern auskennen würde … Sie hätte in Nullkommanichts den Kahn hier … ‚übernommen‘, harr, harr.
Nun denn, wohin geht’s zum einsamen Strand?
„Ahhhhhhhh …!“ *tief Luft hol* Auf der anderen Seite der Insel, gleich unterhalb des Leuchtturms, liegt ein lauschiges Plätzchen am Wellen umspülten Strand. Grünblau glitzerndes Meer, soweit das Auge reicht …
„Ja, Takatuka, mein Schatz, Abendbrot ist bald soweit. Möchtest du einen ganzen Fisch?“
Nach einem wunderschönen Tag am Strand mit Gitarre am Lagerfeuer, Sand buddeln und angeln geht es ab in die Koje. Hoffentlich spielt das Wetter auch Morgen wieder mit.
Ort: Brindleton Bay Seegrasinsel / Strand unterm Leuchtturm
Charaktere: Lotta / Maryama ( In Zusammenarbeit mit @simscat2 )
Geschichtsstrang: 4. Strandcamping (2/10) - Den Tag darauf
„Ich kann das Meer schon riechen...“. Tief sog sie die salzige, frische Brise, die vom Wasser her wehte, in ihre Lungen. Maryams Blick schweifte zum Leuchtturm. Er war ihr liebster Rückzugsort gewesen in der Jugend.
Dort oben atmete sie, mit Blick in die Ferne, auch ein wenig Freiheit. Doch heute ließ sie ihn links liegen. Heute war es Zeit die Zehen in den Sand zu bohren und ein wenig auf ihrer Klampfe zu zupfen.
Just als sie die ersten Strandausläufer erreichte blieb sie abrupt stehen.
Ein paar Schritte entfernt stand ein wunderschöner … Hund? … Wolf? Und blickte aufmerksam zu ihr herüber.
Maryama ging das Herz auf. Was für ein edles Tier.
„Hey, mein Schöner … wer bist denn du? und vor allem, was machst du hier so alleine?“
Der Wolfshund wedelte leicht mit dem Schweif und legte den Kopf schief. „Na, möchtest du mir Hallo sagen?“ Sie ging in die Hocke und streckte dem Tier ihre Hand entgegen. Langsam kam er zu ihr hergetrottet und beschnüffelte neugierig ihre Hand.
Vorsichtig streichelte sie über seinen Kopf, was er wieder mit einer leichten Hin und Herbewegung seines Schweifes beantwortete. Durch seine freundliche Reaktion ermutigt, setzte sie gerade dazu an seinen Hals zu kraulen, als hinter ihr eine helle Stimme krähte: „Bösa … Bösa …!“
Überrascht bemerkte sie ein kleines Mädchen, das auf krummen Beinchen auf sie zu rannte. „Was ist das denn heute? Erst der Wolf, jetzt die Kleine und weit und breit niemand sonst zu sehen. Ist sie vom Strand hergelaufen?“ „Hallo du kleine Rennmaus, wo willst du denn so schnell hin? Wie heißt du denn?“ „Takatuka, Takatuka“ antwortete das Mädchen. „Tacka … Tucker? Was soll das den bedeuten?“ Maryama versuchte eine möglichst sinnvolle Deutung dieser Laute zu finden. Vielleicht meinte sie Bootfahren … Eines das tuckert … aber Tacka?“
Während sie noch grübelte, umarmte die Kleine den Wolf und schmiegte ihre Wange an seinen Hals. Er ließ es sich geduldig gefallen und leckte zum Dank ihr Gesicht.
Das Mädchen prustete und gluckste vergnügt, schnappte sich dann flugs Maryamas Hand und zog sie Richtung Strand. „Komm … komm mit zu Pippi … Mama.“ Maryama zieht verwundert beide Augenbrauen hoch „Sie muss Pipi? Und warum nennt sie mich Mama?“
Ein prüfender Blick auf das neben ihr her wackelnde Popöchen zeigte ihr, dass die Kleine eine Windel trug. „Ähm … Ja klar, ich komme mit und helfe dir“, antwortete sie spontan, was das Mädel wieder zum Lachen brachte. Sie ließ ihre Hand los und stürmte, so schnell sie ihre Beinchen trugen, mit dem Wolf zusammen, Richtung Strand hinunter … und Maryama hinterher.
Ort: Brindleton Bay Seegrasinsel / Strand unterm Leuchtturm
Charaktere: Lotta / Maryama ( In Zusammenarbeit mit @simscat2 )
Geschichtsstrang: 4. Strandcamping (3/10) - Maryama
Pippilotta sieht ganz erstaunt Takatuka und Böser Wolf mit einer fremden Frau im Schlepptau auf ihren kleinen Campingplatz am Strand zulaufen. Wen bringen die beiden denn da mit? Wo waren die beiden überhaupt hin abgewienert?
„Böser Wolf, du solltest doch achtgeben, dass Takatuka nicht immer so weite Kreise zieht! Wo wart ihr denn?“ *seufzt* Takatuka zeigt einen ähnlichen Unabhängigkeitswillen und Unerschrockenheit wie sie selber einst als Kind. Tja, jetzt ist sie aber die Mutter und beurteilt das nun … irgendwie ein bisschen anders. Schließlich sind die Docks von San Myshuno nicht die Villa Kunterbunt ihrer Kindheit in Schweden.
Pippin beäugt die fremde Frau, die auf sie zukommt, näher. Der Tag verspricht so trocken und sonnig zu werden wie gestern, als sie ankamen. Es könnte bei dem Wetter heute belebter am Strand werden. Wahrscheinlich wollte die junge Frau mit den lebhaften meergrünen Augen auch nur einen Strandspaziergang unternehmen. Sie mustern sich wohl gerade gegenseitig. Was denkt Sie wohl … zu dem herumstromernden Kind? Dass Pippilotta eine unverantwortliche Mutter sei?
„Ach, bringen Sie mir meinen kleinen Derwisch von Tochter zurück? Vielen Dank!“ Freundlicher ‚Angriff‘ ist wohl immer noch die beste Verteidigung.
Müde von dem vielen Gelächel heute tritt Alexander in den Fahrstuhl. Der Kater wartet bereits vor der Haustür. ein anderer Mieter muss in wohl versehentlich reingelassen haben. Als er Alexander sieht streicht er ihm um die Beine und heuchelt was das zeug hält. "Ich verhungere, lass mich bitte bitte endlich rein."
Alexander fummelt den Schlüssel ins Loch und stößt die Tür auf. Der Geruch von Feuchte und Muff kommt ihm entgegen. Dieses verdammte Rohrleck. Er tritt ein und versucht dabei nicht auf den Kater zu treten der immer noch bettelt. Bevor er einen Beutel mit glitschigem Katzenfutter aufreißt und in Rudys Schale klatscht, zieht er die Schuhe aus. Er ist froh, dass er schon gegessen hat, denn der Geruch dieses Katzenfutters lässt seinen Appetit das Weite suchen.
Während der Kater frisst setzt er sich auf das Sofa. Was für ein Tag. Nicht so erfolgreich wie erhofft. Er hat sich die Suche nach Irina deutlich einfacher vorgestellt. Ein wenig naiv ist das schon. Eine seit knapp zehn Jahren vermisste Person so weit weg von zu Hause zu suchen. Die ganze Zugfahrt über hat er sich eingeredet, dass er sie schon finden wird wenn er ankommt. Dass er ihr quasi in die Arme laufen kann. Natürlich hat der Kater ihm das stets auszureden versucht. "So einfach wird das nich', Kumpel. Was denkst du denn?" Aber Alexander war davon überzeugt, dass sich schon alles ergeben wird. Nun, falsch gedacht. Er hat niemanden mit Iras Namen gefunden. Sollte sie ihren Namen geändert haben, wird die Suche noch viel komplizierter. Iroschka, wo steckst du nur... "Hättest dir mal nicht so viel Zeit lassen sollen, was?" Der Kater setzt sich neben Alexander auf das Sofa und leckt sich die Pfote. Das Essen hat wohl gemundet. Nicht so viel Zeit lassen? Zugegeben war die Reise schneller zu Ende als je erwartet. Und trotzdem waren es fast zehn Jahre gewesen.
Immer wenn er aussteigen musste weil ihm das Geld ausgegangen war, musste er sich eine Arbeit und eine Unterkunft suchen. Manchmal blieb er bis zu sechs Monaten oder länger an einem Ort. Er versuchte Geld anzusparen um sich zu ernähren, sich und seine Kleider zu waschen und zu schlafen. Da er nichts vorzuweisen hatte, war die Suche nach Arbeit anfangs sehr schwer gewesen. Auch Unterkünfte fand er nicht immer. Es gab Nächte die er unter freiem Himmel verbringen musste, wie ein Tier. Manchmal fand er freundliche Familien die ihn für eine Nacht aufnahmen und er revanchierte sich in dem er für sie arbeitete, Sachen erledigte oder reparierte. Dabei kam so gut wie kein Geld rum, da er alles sofort wieder ausgeben musste.
Nach dem er zu mixen gelernt hatte, wurde es etwas einfacher mit der Jobfindung. Er suchte kleine Kneipen, Bowlingcenter, Bars, Restaurants, eben alles was eine Theke besitzt auf, um nach Arbeit zu fragen. Natürlich bekam er nicht jedesmal die Chance sich zu beweisen, doch keiner der Arbeitgeber die er hatte, hat es je bereut. Alexander schein ein Talent dafür zu haben die Kunden an der Bar zu halten und die Art wie er mit den Kunden umgeht, beschert ihm heute noch einen heiden Batzen Trinkgeld.
Ja die Reise hat länger gedauert als erwartet. Aber er hat auch viel erlebt. Gutes und schlechtes. Das Feuer zum Beispiel, ist ein prägnanter Teil seines Lebens. Er hat damals nicht nur eine sondern zwei Freunde verloren. Aber auch einen gewonnen...
Mia hat sich sehr verändert. Das luftig leichte, unbeschwerte, fröhliche Mädchen hat sich in ein verkrampftes, schüchternes, etwas seltsam wirkendes Ding verwandelt. Sie wäre vielleicht anders, hätte er es damals geschafft Lilly zu retten. Er erinnert sich sehr gut an den Moment, als er sie in dem Rauch und der Hitze ausmachen konnte. Hinter der Tür gefangen die blockiert war. Der Wagon begann bereits einzustürzen.
Alexander wäre selbst dort drin gestorben, hätte er die Scheibe die ihn von ihr trennte eingeschlagen und versucht die Tür zu öffnen. Doch dann rettete ein Anderer ihm das Leben. Und das von Lilly endete... Er hatte sich nicht mal mehr bei Mia entschuldigen können. Als er sie zu fassen bekam, war sie noch halbwegs bei Bewusstsein. Doch sie hatte zu viel Rauch eingeatmet und verlor es auf dem Weg nach draußen.
Alexander beeilte sich, legte sie auf den Boden und wies eine der Umstehenden an erste Hilfe zu leisten. Dann lief er los um nach Lilly zu suchen. Schließlich kam der Rettungsdienst und hat die Verletzten mitgenommen.
Alexander hatte keine Kontaktdaten von Mia. Weder Nummer, noch Adresse, noch sonst etwas. Ein Detail welches ihn noch lange beschäftigte. Vielleicht hätte es ihr geholfen, wenn sie in Kontakt geblieben wären. Vielleicht hätte sie sich dann nicht so stark verändert. Nun ist sie nur noch eine entfernte Bekannte mit der er mal zu tun gehabt hatte. Dass sie plötzlich ständig auftaucht muss ein Zufall sein. Schließlich stammt sie von hier. Egal. Seine Sorgen sollen nicht mehr Mia sondern Irina gelten.
Er muss herausfinden wo er sie finden kann. Yngwies Idee klingt zwar plausibel und es ist die einzige Idee die er noch hat. Aber alle Filme von vor knapp zehn Jahren die in San Myshuno gedreht wurden plus die Jahre darauf? Eine fast unmögliche Aufgabe. Vielleicht muss er sich diese Filme auch nicht alle ansehen. Er kann vielleicht eine Liste besorgen mit all den Filmen und den Darstellern. Sicher kann er die Darsteller anschließend googeln. Das würde zwar ein langer anstrengender Tag werden. "Frag doch deine neuen 'Freunde' ob sie dir helfen. Ach nein, stimmt ja, dein Misstrauen hab ich ganz vergessen. Das geht ja nicht." Der Kater liegt neben ihm auf dem Rücken und präsentiert ihm seinen Bauch.
Er wirkt zufrieden. Sein ironischer Tonfall nervt Alexander. "Damals haben sie dich auch vera rscht, fertig gemacht und ausgenommen wie ein Truthahn zu Thanksgiving. Ist ja vollkommen klar, dass die Sims hier dann auch so sind. Du bist ein gebranntes Kind. Oh! Da fällt mir ein; Bestimmt ist Ira auch solchen Leuten über den Weg gelaufen. Muss ja so sein, denn die Sims sind überall so gefährlich." Alexander starrt Rudy an. "Was denn? Hast du daran etwa noch nie gedacht? Was machst du eigentlich wenn sie t..." Er wischt den Kater vom Sofa damit er schweigt. Natürlich tut dem Tier das nichts. Er landet auf den Pfoten und trottet empört zum Kratzbaum um darauf platz zu nehmen. Rudy starrt zu Alexander der sich nun erhebt.
Er geht ins Bad um sich die Zähne zu putzen. Ich werde sie finden. Wiederholt er in Gedanken. Er geht ins Schlafzimmer und sperrt den Kater aus. Nachdem er die Decke über sich gezogen hat und die Augen schließt, hört er den Kater immer noch. "Armes armes Irinalein." Alexander wälzt sich auf die andere Seite. "Denkst du manchmal auch darüber nach wie es wäre ganz offen und ehrlich mit allen zu sein? Etwa so wie die ganzen Saufbolde an der Theke mit dir? Schau doch wie glücklich sie immer sind wenn du ihnen einen deiner Ratschläge oder einfach nur ein offenes Ohr geliehen hast. Das könntest du auch haben. Ist aber ganz schön schwierig.... so nüchtern... nicht wahr?"
Fluchend kommt Viola ins Haus gestürmt. Sie knallt die Tür zu und schmeißt den Rucksack auf den Boden. Lilly sieht nur kurz vom Klavier auf, ohne das Spielen zu unterbrechen. Obwohl sie im Nachbarzimmer ist, bekommt sie mit, dass Viola heimgekehrt ist.
Dass ihre Tochter schlecht gelaunt von der Schule kommt, ist nichts Neues. Normalerweise lässt Lilly sie dann eine Weile herumtoben und geht ihr solange aus dem Weg. Dann beruhigt sie sich schneller wieder als mit Ratschlägen, wie man doch besser mit Wut umgehen könnte. Und sie konnte Viola auch verstehen. Während es morgens noch erträglich ist, ist der Heimweg in der Nachmittagssonne nichts Erfreuliches für Vampire. Zum Glück geht es im Fledermausflug noch relativ schnell, aber angenehm ist auch die kurze Zeit nicht. Viola zu Hause zu unterrichten ist leider keine Alternative. Viktor hat es da einfacher, da sein Feierabend ohnehin in die Abendzeit fällt.
Violas Wüten wird leiser und ist bald nicht mehr zu hören. Offenbar ist sie hoch in ihren Raum geklettert und nun außer Hörreichweite. Als Lilly nach einer Weile dann doch mal nach dem Rechten sieht, hat sich Viola wieder beruhigt und ist am Zocken. "Willst 'nen Drink?", fragt Lilly. Viola schaut vom PC auf und nickt stumm. Sie pausiert ihr Spiel und folgt ihrer Mutter zur Bar.
Lilly mixt einen Plasma Jane zusammen und reicht ihrer Tochter das Getränk. Danach mixt sie das selbe für sich selbst. Das würde dem Durst erst mal eine Weile entgegen wirken. Was Viktor betraf, so würde er wie immer auf dem Rückweg von der Arbeit selbst nach einem unglücklichen Passanten suchen um zu trinken.
Als dieser schließlich heimkehrt, ist Viola wieder zu ihrem Spiel zurückgekehrt. Er begrüßt zuerst Lilly und danach die Katzen und wirkt gut gelaunt.
"Ich habe etwas, das dich sicher interessieren wird!", sagt er zu seiner Freundin und reicht ihr einen Zettel. Während Lilly diesen verwirrt entgegen nimmt, erklärt er: "Im Pausenraum im Labor werden immer mal wieder Werbezettel für irgendwelche Events ausgelegt. Und diesmal war auch etwas interessantes dabei." Nun erkennt auch Lilly, dass es sich bei dem Zettel um Werbung handelte. Neugierig liest sie den Text, nur um Viktor kurze Zeit später verwirrt anzuschauen. "Was soll ich denn mit Sprudelsaft?" Sie macht eine kurze Pause. "Und was ist Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump bitte für ein Name? Oder sind das gleich mehrere Leute, die das Event ausrichten?" Einen Moment schaut auch Viktor verwirrt, doch dann grinst er. "Keine Ahnung, wer Pippidotta oder wie auch immer die Namen lauteten, ist. Aber was den Zettel betrifft muss ich mich wohl vergriffen haben. Eigentlich wollte ich dir den hier geben!" Er reicht Lilly einen anderen Werbezettel, den er sich aus der Jackentasche holt. Lilly legt den Sprudelsaft-Zettel zur Seite. "Ich werde diese Adresse hier ebenfalls aufbewahren!", sagt sie, "das Event findet offenbar in einem Gartenhandel statt. Vielleicht kann ich an einem anderen Tag mal vorbeischauen, wenn es mal kein Sprudelsaft-Event gibt. Ich hatte mir ja eh schon mal vorgenommen, mal das Gärtnern auszuprobieren und vielleicht wird da was draus." Dann erst nimmt sie Viktors zweiten Zettel und faltet ihn auseinander. Viktor grinst. Dass ein Rocknacht-Event eher Lillys Interesse wecken wird, zweifelt er keinen Augenblick. "Ich werde dann mal unsere Tochter begrüßen.", sagt er, "ich kann mir schon denken, wo sie ist." Auf der Treppe dreht er sich noch einmal um. "Und viel Spaß beim Rocken!" Er muss Lilly nicht einmal fragen. Er weiß auch so, dass sie teilnehmen würde.
Ort: Strand unterm Leuchtturm von Brindleton Bay – einer verlassenen Insel Charakter:Maryama Geschichtsstrang: Strandbegegnungen (1)
Unten am Strand steht eine junge Frau etwa in ihrem Alter neben einer Feuerstelle am Strand und blickt ihnen überrascht entgegen.
„Böser Wolf, du solltest doch achtgeben, dass Takatuka nicht immer so weite Kreise zieht! Wo wart ihr denn?" fragt sie die Kleine , die an ihr vorbeistürmt, gefolgt von ....böser Wolf?? , der sich scheinbar auch nicht angesprochen fühlt.
Maryama ist etwas irritiert und will gerade zu einer Frage ansetzen, als die junge Frau das Wort an sie richtet. „Ach, bringen Sie mir meinen kleinen Derwisch von Tochter zurück? Vielen Dank!“ "Derwisch?"
Maryama muss unwillkürlich lächeln, schon weil sie aus den Augenwinkeln beobachtet, wie das Mädchen , Sandwolken aufwirbelnd, mit dem Hund umhertobt.
"Ich hätte sie ja eher Sonnenschein genannt, aber wenn ich mir das so anschaue..." sie zeigt auf den Wolf und das Mädel, die im Kreis herumrennen und dabei einen mittleren Sandsturm verursachen.
Die beiden Frauen brechen in helles Gelächter aus. "Ich heiße Maryama." Sie reichen sich die Hände." Ich habe die beiden oben Richtung Leuchtturm getroffen. Erst den Wolf und dann...wie heißt deine Tochter eigentlich? Sie ist doch deine Tochter, oder?" "Ja" Ihr Gegenüber nickt bestätigend. "Sie heißt Takatuka und ich Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump ...Pippilotta reicht aber auch."
Während diese Worte sich noch in Maryamas Gehörgang stauen,geht ihr ein Licht auf. "Die Kleine heißt Takatuka...der Wolf...Böser... und das ist die dazugehörige Mama."
Also nichts mit Töpfchen gehen, ich sollte einfach mit zu ihrer Mutter an den Strand gehen."
"Ihr campt hier ein bißchen?" wendet sie sich fragend an Pippilotta. "Es ist ein wunderbares Fleckchen hier, nicht wahr? Ich komme gerne hierher um auf das Meer zu schauen und ein wenig auf meiner Gitarre zu spielen."
Pippilotta kommt nicht zum antworten, weil Takatuka sie am Pullover zupft,gleichzeitig Maryama ihr Sandschäufelchen entgegenstreckt und auffordernd damit wedelt.
Wolf gräbt inzwischen schon mal ein Loch im Sand, das würde wohl den Burggraben geben.
Die beiden Frauen werfen sich einen Blick zu, müssen lachen und Pippilotta fragt:" Wollen wir? Takatuka ist die weltbeste Sandburgenbauerin, aber ein wenig Hilfe schadet nie, oder? " "Klar, ich hab ihr doch versprochen mit zu kommen und zu helfen."
Pippilotta wirft ihr einen fragenden Blick zu, während sie sich zu ihrer Tochter in den Sand kniet.
Ort: Strand unterm Leuchtturm von Brindleton Bay – einer verlassenen Insel
Nio brauchte frische Luft. Er ging etwas spazieren, der Vorort, in dem sie an der Küste wohnte, lud ja geradezu dazu ein. Vielleicht sah er die Streunerin von gestern wieder. Normalerweise kannte Nio alle Katzen der Umgebung, aber diese war ihm fremd gewesen. Als er an den Strand kam, sah er auf der Insel Ruch aufsteigen. Neugierig fuhr er mit der Fähre rüber und entdeckte hinterm Leuchtturm eine kleine Gruppe junger Frauen mit Zelt, Gitarren und einem kleinen Feuer. Normalerweise wäre er wieder gegangen, aber er erkannte seine neue Nachbarin Maryama und entschloss sich hinzu gehen.
„Hallo Nio!“ wurde er auch gleich begrüßt. „Hi zusammen!“ gab er zurück. „Campt ihr hier?“ Er kam näher und begrüßte das kleine Mädchen und die junge Frau. Sie stellten sich vor und Nio beäugte argwöhnisch den grauen Riesenhund. Besitzer behaupten immer, sie seien harmlos und wollten nur spielen, aber Nio war vorsichtig. Selbst wenn er harmlos wirkte, dieses Tier konnte ihn problemlos flachlegen und totsabbern, wenn es denn wollte. Pippi holte eine Gitarre hervor und fragte nach Wünschen. Obwohl er dem Stimmbruch entwachsen war, wollte er den Ozean nicht herausfordern also sang er nur gedämpft mit. „Where have all the flowers gone…?“ Sie harmonisierten ganz gut und zu Nios Beruhigung war auch kein Wal angelandet, der seinen Gesang mit dem Hilferuf eines verendenden Artgenossen verwechselte.
Takatuka sah ihn danach groß an und machte ihm und dem Universum im Allgemeinen klar, dass er grauenhaft sang. Sie hielt sich die Ohren zu und lachte. Das war ok für ihn. Er holte aus und schlug ein Rad, blieb dann mit Handstand stehen (was im Sand echt schlecht ging) und grätschte die Beine. Dann sagte er „Jetzt du!“ Da musste er jemanden aus dem Hause der Langstrumpfs nicht zweimal bitten. Die drohende Katastrophe ahnend griff Nio professionell die Beine der Kleinen und half ihr. Die beiden Frauen schauten belustigt zu.
Ort: Willow Creek - Petrovic Anwesen
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Strandgeschichten
Mia kam gestern geknickt zu Hause an. Sie dachte sie könne ein wenig Zeit mit ihrer Freundin Alma verbringen. Ein wenig quatschen. Ein wenig davon erzählen wem sie begegnet war. Sie hatte ja nicht ahnen können, dass sie ausgerechnet ihn meint den sie getroffen hatte und das er immer noch bei ihr war.. Vielleicht hatten sie aneinander vorbei getextet. Wenn sie das nur vorher gewusst hätte, wäre sie nicht so blödsinnig an den Tisch gekommen um vor sich hin zu stammeln. Er musste glauben sie sei völlig irre. Vielleicht glaubt er sogar sie verfolgt ihn. Ach es war ein Fehler gewesen sich ihm zu zeigen. Es war alles viel einfacher gewesen als sie ihn noch still und heimlich aus der Ferne bewundert hatte. Aber im Narwal... irgendwie konnte sie nicht aufstehen und weggehen. Irgendwas hatte sie sitzen bleiben lassen. Irgendetwas wollte das er sie bemerkt. Es half alles nichts. Sie nahm ihr Handy und schrieb Alma eine Nachricht.
Hey, wollen wir uns morgen in ruhe treffen? Vielleicht Kino? Was meinst du?
Alma antwortete promt. Sie war einverstanden.
Erfreut darüber wollte Mia nun aber trotzdem ein wenig den Kopf frei kriegen. Sie beschloss nach Brindelton zu fahren um ein wenig an der frischen Seeluft zu joggen.
Ohne ihren Eltern etwas darüber zu sagen verliess sie das Haus. Sie war erwachsen und konnte tun und lassen was sie wollte...
Ort: Seegras-Insel - Brindelton Bay
Mia kam gut auf der Insel an. Es war hier ruhig und schön. Niemand würde ihr hier in die Quere kommen und beim Joggen stören. Während die ein wenig etwas für ihre Figur tat, dachte sie über sich selbst nach. Sie verhielt sich doch eigentlich gar nicht so schrecklich, oder? Sie wurde nur immer so total nervös wenn ihr Lebensretter in der Nähe war. Was konnte sie den dafür? Dieser komische rothaarige Typ am Tisch hatte einfach keine Ahnung. Der hatte es schließlich gut mit seiner Freundin. Der musste nicht mehr darum kämpfen bei dem Sim den er liebt gut anzukommen. So ein gemeiner Kerl... na wenigstens muss sie sich um die Frau die er im Arm hielt dann keine Sorgen machen dass sie ihn ihr wegschnappt und Alma war ihre Freundin. Vielleicht hatte sie ja sogar etwas über ihn erfahren was sie noch nicht wusste. Mia freute sich sehr auf das Treffen mit Alma und zog ein wenig mit dem Tempo an.
Als sie den Strand erreichte blieb sie stehen. Unten schienen ein paar Leute zu Zelten. Mia konnte zwei Frauen ein Mann und ein kleines Kind ausmachen. Neben ihnen ein Feuer und ein Zelt. Und was war das? Schlich da ein Wolf um sie herum? Oder einfach ein grosser Hund? Würde er nicht so scheu los bei ihnen in der Nähe stehen, hätte Mia glatt hinunter gerufen mit: Achtung Wolf! Das erinnerte sie an die Geschichte mit dem Hirten-Jungen der immer alle zum Spaß belog und als wirklich ein Wolf kam, glaubte ihm keiner mehr... Bei dieser Geschichte musste man sich einfach schlecht fühlen. Mia fühlte sich jedenfalls schlecht. Nicht wegen der Geschichte aber das Gefühl welches dieser Rothaarige in ihr gestern zurückließ. Es war bestimmt unhöflich da einfach hinunter zu gehen und Hallo zusagen. Wenn sie schon wieder angeschriehen werden würde, dass sie gefälligst nicht so blöd gaffen sollte... das wäre zu viel für sie.
Ort: Brindleton Bay Seegrasinsel / Strand unterm Leuchtturm
Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: 4. Strandcamping (7/10) - Mia
Pippilotta spürte sie mehr als dass sie sie sah. Eine Aura unendlicher Traurigkeit und Verletzlichkeit. Ihre feinen Nackenhaare hatten sich aufgestellt, eine Gänsehaut überzog ihren Arm und sie hatte sich unwillkürlich umdrehen müssen. Da stand sie, schaute vorsichtig zu ihnen zum Lagerfeuer hinüber, unschlüssig, ob sie sich nähern sollte, nähern dürfte. Pippilotta konnte gar nicht anders als ihr einen freundlichen Gruß zu entbieten und sie zu sich heran zu winken … an das wärmende Lagerfeuer.
„Kommen Sie, wärmen Sie sich mit uns ein bisschen am Feuer auf. Es wird langsam kühl,“ rief Pippilotta ihr zu. Der Abend war nicht mehr fern und vom Meer wehte eine auffrischende Brise herüber, die auch die schüchtern herannahende und recht luftig bekleidete junge Frau frösteln ließ. Dankbar nahm dieses das Angebot zaghaft an. Sie schien völlig überrascht über so eine winzige menschliche Geste der Freundlichkeit. Sie hatte sich kurz als Mia vorgestellt und Pippilotta freundlich auch ihren Namen genannt. Nun steht sie neben den anderen Strandbesuchern, die es heute zu dem kleinen Lagerfeuer verschlagen hatte.
Der Tag hatte fröhlich begonnen, Maryama mit ihren meergrünen lebhaften Augen den Nachmittag mit ihrem fröhlichen ansteckenden Lachen noch bereichert. Dennoch hatte Pippilotta gespürt, dass auch hier eine verletzte Seele verborgen war, die nach Neuanfang suchte. Eine Überraschung war der junge Nio, der Maryama als neu geschlossene Bekanntschaft vom Morgen am Nachmittag am Strand gleich wiedererkannte. Sie scheinen sich gut zu verstehen. Aber auch hier war tiefer Schmerz zu spüren, ein schwerer Verlust eines jungen Menschen. Mia aber scheint die Vereinigung unendlichen Leids zu sein.
Eine Woge schmerzvoller Erfahrungen und Erlebnisse überrollt Pippilotta, wie sie alle so um das Feuer herumstehen. Ihr Magen zieht sich schmerzhaft ruckend zusammen, die Luftröhre wird ihr zu eng. Sie muss sich wegdrehen, Sand im Auge vortäuschen. Wann war sie so empfänglich für Schmerz und Leid geworden? Als Tanuí ihr wild bedeutete, mit Takatuka zu fliehen? Als ihr Vater vor ihren Augen bei ihrer Rettung in den Fluten versank? Als sie, als … Pippilotta kann kaum die Bilder zulassen, die wieder vor ihr auftauchen … die Zeit ihrer Ankunft, das zerborstene Schiff, die Tochter aus einem sinkenden Wrack und sich selber ziehen zu müsse. Angst, es nicht rechtzeitig an die Wasseroberfläche zu schaffen. Takatuka hatte viel Wasser geschluckt, erbrochen, geweint.
Aber das, was dann noch folgte, übertraf bei Weitem alles Grauen, was sie bisher in ihren noch recht jungen Jahren je zu sehen bekommen hatte. Sie waren gestrandet in einer Welt voller Düsternis, Gefahren … und Mitleidslosigkeit. Hier vegetieren und sterben Menschen auf der Straße, Alte, Junge, Kinder. Wer schwach ist, wird ohne Gnade niedergetreten. Nachts auf ihren Rundgängen ist dieses Grauen besonders gut zu sehen, dass sich tagsüber in schattige Winkel zurückzieht. Einer sterbenden Alten in einer dunklen Seitengasse hatte sie gleich in der ersten Woche ihrer Ankunft mit Wasser aus der Pfütze das Leiden zu lindern gesucht, ihre trockenen aufgesprungenen Lippen immer wieder benetzt, als diese zittern darum bat … bis der letzte Atemzug aus ihr entwichen war. Passanten hatten sie gesehen, blieben aber nicht stehen, als Pippilotta sie um Hilfe anrief, eilten den Blick in andere Richtung wendenden oder mit gesenktem Kopf schnell weiter. Sie hatte nicht gewusst, was man hier mit alten sterbenden Menschen auf der Straße tat. Scheinbar … nichts! So hatte sie der Alten nur deren Mantel über den schon langsam erstarrenden Körper gelegt und war nach Haus geeilt. Takatuka schlief schon als Pippilotta sich würgend über das Waschbecken beugte, obwohl sie schon das meiste in der Straße direkt neben der toten Alten erbrochen hatte. Die Tränen liefen die ganze Nacht, bis keine Flüssigkeit mehr da war, um noch die brennenden Augen zu befeuchten. Bevor Takatuka aufwachte, hatte sie sich viele Male Wasser in das erschöpfte Gesicht gespritzt und dem Kind eine fröhliche Mutter präsentiert. Was kann ein Kind für diese Welt?
Ein Kind …! Das Neugeborene im Garten, in dem sie sich die ersten drei Tage ohne Nahrungsmittel und Frischwasser versteckten … neben dem Müllcontainer! Heute ihr Haus. Wenn sie Müll zum Container bringt, muss Pippilotta unwillkürlich jedes Mal erschaudern … Nein, nein! Heute nicht. Nicht dieses Bild! Noch nicht! Vielleicht nie. Pippilottas Magen zieht sich wieder schmerzhaft zusammen. Die anderen am Feuer, Takatuka - nie wird sie davon erzählen können. Tief, tief muss sie es vergraben und dort lassen. Die Fäuste lockern, den Körper aufrichten, den Magen entspannen, wie sie es unzählige Male in den letzten Wochen schon praktizierte, ein Lächeln auf die Lippen, atmen, noch einmal … und noch einmal tief Luft holen.
Lächelnd wendet sich Pippilotta der Gruppe am Feuer wieder zu. „Und alle ein bisschen aufgewärmt? Darf ich zu Stockfisch und -brot einladen?“ Alle nehmen dankbar an, scheinen sich in der kleinen Runde soweit wohl zu fühlen, obwohl man … sich kaum kennt. Man schwätzt über das Wetter, die frische Brise, den köstlichen Fisch, Takatukas Kapriolen und selbst Mia lächelt ein wenig zaghaft.
Pippilotta fragt nicht. Es werden keine Adressen oder Telefonnummer aus so kurzer zufälliger Bekanntschaft Schicksalsgeschlagener ausgetauscht. Aber sie lädt jeden dieser geschundenen Seelchen ein, jederzeit gerne bei ihr vorbeizuschauen, in der Villa Langstrumpf in San Myshuno an den Docks - auf einen Tee, einen Saft oder auch … ein Ohr. Aber das letzte sagt Pippilotta nicht laut. Sie muss hier nichts befürchten, in dieser Runde, wenn sie ihren Wohnort preisgibt. Wer es braucht, findet den Weg in ihr Haus.
Als alle gesättigt und versonnen ins Feuer starren, schweift Pippilotta in Gedanken wieder ab. Nael, den sie beim Angeln traf war ein Lichtblick. Er schien nicht von solchem Schmerz getragen, freundlich und verantwortlich. Die Erinnerung an Väter, die mit ihren Söhnen an den Docks angelten, lässt ein leichteres Bild in Pippilotta auftauchen. Für heute will sie an diesem friedlichen Gefühl festhalten und lächelt Takatuka, die schon schläfrig zu werden beginnt, aufmunternd zu. „Schatz, wir brechen bald auf.“ Zur Runde um das Lagerfeuer gewandt: „Wir müssen leider bald die Heimreise antreten. Takatuka braucht ihren Schlaf und wir haben noch eine kleine Fahrt vor uns. Es hat mich sehr gefreut, einen so netten Nachmittag mit euch verbracht zu haben.“ Bei Stockfisch und Brot hatte man sich auf das gegenseitige Du verständigt. „Ihr seid jederzeit herzlich in der Villa Långstrump eingeladen“, wiederholt Pippilotta ihr Angebot noch einmal und beginnt das Zelt abzubauen, während sich die Gruppe langsam auflöst. Eigentlich hat sie selber bitter Hilfe nötig, aber Pippilotta kann nicht anders als den Geschundenen und Geschlagenen dieser für sie unbegreiflichen Welt die Hand zu reichen und die Tür zu öffnen. Oh, Takatuka, du mein verschollenes Paradies. Die beiden Welten könnten nicht gegensätzlicher sein. Nachtschatten waren hier noch nicht das Schlimmste.
Langsam trotten Pippilotta, Takatuka und Böser Wolf die Düne Richtung Heimreise hinauf. Takatuka gähnt schon heftig und möchte getragen werden. Pippilotta schultert neben Zelt und Gitarre auch das müde Kind und schreitet weiter voran.
Ort: Strand unterm Leuchtturm von Brindleton Bay – einer verlassenen Insel Charakter: Maryama Geschichtsstrang: Strandbegegnungen (2)
Maryama hatte Lotta, so durfte sie ihre neue Bekanntschaft nennen, das Mißverständnis mit Takatuka erklärt und zusammen hatten sie herzlich darüber gelacht.
Zu dritt bauten sie dann eine richtig schöne Sandburg. Mit Türmchen,einem Burggraben und einer dicken Mauer drumherum. „Und du bist die Prinzessin, die hier wohnt,“ erklärte sie Takatuka lächelnd. „Und Binz...?“
Maryama blinzelte kurz und spürte diesen Lauten nach. „Aha, du möchtest eine Prinzen, hm? Einen der dir Lieder singt, unten vor der Burg?“
Sie blickte Lotta auffordernd an und fragte:“Wollen wir unsere Gitarren rausholen und ein Prinzenlied für sie singen?“
Pippilotta nickte zustimmend und holte ihre Gitarre her. Gerade als sie ein Lied aussuchen wollten, entdeckte Maryama überrascht Nio auf das Lager zu kommen.
Betont lässig schlenderte er in ihre Richtung, ohne allerdings den Wolf aus den Augen zu lassen.
Sie konnte ihn gut verstehen, er war wirklich ein imposantes Tier. „Hallo Nio,“ begrüßte sie ihn herzlich.“Schön dich so bald wiederzusehen.“ „Hi zusammen!“ gab er zurück. „Campt ihr hier?“
Pippilotta nickt . „Wir gönnen uns ein paar schöne Strandstunden“
Sie stellten sich gegenseitig vor und Maryama fragte schließlich:“Hast du Lust ein wenig mit uns zu singen?“ Nio nickte und als Lotta „Where have all the flowers gone…?“ anstimmte, fiel er , zusammen mit Maryama ,verhalten mit ein.
Anschließend machte er noch ein paar Faxen im Sand mit Takatuka und Maryama staunte über seine akrobatischen Kunsstücke, die er sogar auf diesem Untergrund perfekt ausführte.
Plötzlich hörte sie Lotta rufen:“„Kommen Sie, wärmen Sie sich mit uns ein bisschen am Feuer auf. Es wird langsam kühl!“
Maryama drehte sich um und sah eine junge, zart wirkende Frau auf ihr Grüppchen zu kommen.Sie hatte wohl oben an den Dünen gestanden und zu ihnen herunter geblickt.
Pippilotta winkte sie ans Feuer und Mia, wie sie sich vorstellte, nahm die Einladung dankend an.
Auf Maryama wirkte sie ein wenig traurig, aber als Takatuka ihr ein „Lied für den Binz“ vorsingt, zaubert sie damit ein Lächeln auf ihre Lippen. „So etwas schaffen eben nur Kinder, in sekundenschnelle ein Herz zu heilen, wenigstens ein Stück weit.“ Maryama war sehr berührt von der Szene.
Kurzzeitig hatte sie danach das Gefühl, dass Lotta etwas traurig wurde, aber als sie dann fragte, ob denn niemand hungrig sei, es gäbe Stockfisch und Brot, spürte sie plötzlich, dass ihr Magen knurrte. „Klar, ich habe ja bisher nur Marsmallows gegessen heute...“
Ihr lief das Wasser im Munde zusammen, bei der Aussicht auf Stockfisch und sie machten sich alle zusammen daran , ihre Happen zu grillen.
Takatuka bereicherte ihre Gespräche mit drolligen Einlagen und Maryama hatte das Gefühl, dass sich alle, so unterschiedlich sie waren, wohl miteinander fühlten.
Sie plauderten über dies und das und erzählten sich kleine Alltagsgeschichten . Die Atmosphäre war entspannt und als nach dem Essen alle ins Feuer schauten und zufrieden dem Prasseln lauschten, erklärte Pippilotta überraschend, dass sie nun bald aufbrechen müsse.
Ihre Tochter brauche den Schlaf und sie hätten noch einen längeren Weg vor sich. „Schade,“ dachte Maryama „Ich mag diese etwas...ja...wie sollte man das formulieren...ungewöhnliche....spezielle....ach, einfach etwas andere junge Frau. Sie wirkt entschlossen und doch feinfühlig, sie hat Humor und wie sie mit ihrer Tochter umgeht, finde ich toll.“
Lotta hatte ihnen von ihrem Gartenhandel erzählt, den sie demnächst veranstalten wollte und Maryama würde wohl hingehen.
Schließlich brauchte sie noch genug Zeug für ihr Häuschen.
Mia machte auch Anstalten aufzubrechen und Maryama wandte sich an sie:“ Du, Mia ….Nio wird am Tanzwettbewerb in SanMyshuno teilnehmen , das wird sicher sehr aufregend. Hast du Lust auch vorbei zu schauen? Ein wenig mentale Unterstützung schadet nie.“
Mia betrachtete Nio und schliesslich wieder Maryama. Sie wiegte langsam nachdenklich den Kopf. "Ich weiss noch nicht. Ich liebe Tanzen aber..." sie schüttelte den Kopf. "Ich weiss noch nicht.“
Nio nickte ihr zu. „Ja, überleg's dir. Ich freu mich nicht nur über mentalen Beistand sondern auch immer über Beifall von Bewunderern.“ Er zwinkert beiden zu. „Apropos Bewunderer...cooler Hut, Nio.“Maryama zeigt auf seine Kopfbedeckung. „Den hab ich mal im Urlaub in London gekauft. Naja, Dad hat ihn gekauft. Kannst ihn gern mal aufsetzen! Steht dir sicher."
Maryama schnappt sich den Hut und setzt ihn auf den Kopf.
„Weißt du was, ich leih ihn mir bis zum Tanzwettbewerb und trag ihn am Abend als Glücksbringer für dich.Danach bekommst du ihn wieder....hältst du es so lange aus ohne ihn?“
„Klar, ist ja in guten Händen und Beanies gibt’s ja auch noch zur Not.“
Er unterstreicht seine Worte mit einer lässigen Handbewegung.
Maryma muss schmunzeln. „Super, dann mach ich mich jetzt mal auf den Heimweg. "Ciao Nio und grüß bitte Nwadike ganz lieb von mir, ja?“
„Tschüß Mia, es war schön, dich kennen zu lernen. Ich würde mich freuen, wenn wir uns mal Wiedersehen. Bis hoffentlich bald!“
Mit einem kurzen Winken macht sie sich auf den Weg nach Hause.
Alma hatte soeben die Nachricht von Mia beantwortet und freute sich schon auf ihr Treffen im Kino. Da Hannah mit José unterwegs war und die Geschwister unter sich, aßen sie lecker die Speisen, die ihre Mutter für sie zubereitet hatten. Es war ein unbeschwerter Tag. So hatte Nael alle wichtigen Aufgaben abgeschlossen, Alma hatte auch keine Angelegenheiten mehr zu erledigen und beide entspannten etwas.
"Was hast du jetzt vor nach deiner Ausbildung? Willst du studieren, um deinen Steuerberater früher zu machen?", fragte Nael und aß ein Stück. "Nee, sicher nicht. Mit dem Lernen bin ich durch." Alma legte das Handy weg und schüttelte daraufhin den Kopf. "Wirklich nicht, die Verantwortung, die ich jetzt schon habe, reicht mir."
"Verstehe ich..", sagte er und ring sich zu einem Lächeln. "Übrigens Alma, ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich habe mich in letzter Zeit sehr, wie soll ich sagen, unfair verhalten. Ich bin dir dankbar für deine Arbeit und Unterstützung." Es war ihm sehr peinlich und hatte ihm sehr viel Überwindung gekostet. Doch hatte seine Mutter noch einmal allein mit ihm gesprochen und ihm deutlich klar gemacht, wenn er sich nicht freundlicher gegenüber seiner Schwester verhält, dann wird das Zusammenarbeiten nicht lange gut gehen.
Alma zog aufgrund seiner Worte eine Augenbraue hoch und sah ihn an. "Bruderherz, du brauchst einfach mal 'ne Frau." Nael lachte. "Ich und eine Frau? Abgesehen davon, dass ich keine Zeit habe, wüsste ich nicht wen." Alma sah ihn grinsend an. "Dann warten wir einfach mal ab, was und vor allem wen die Zeit mit sich bringt." Sie nahm sich noch ein Stück.
Es war sicher das erste Mal in seinem Leben, dass Nio mit vier Frauen auf begrenztem Raum zusammen war und sich nicht ausgeschlossen fühlte wie bei den Mädels seiner Schule, oder zu Tode langweilte wie beim Bridgetreffen der alten Frau Weikmann die Straße runter. Sie war der Preis des Höflich seins, denn als er Dad mal in der Klinik besucht hatte, lag sie da als Patientin und fragte ihn ob er Kartenspiel möge. Sein zögerlich genuscheltes "Schon, denke ich." Interpretierte sie als Bewerbung zum Ersatzspieler ihrer Runde, wenn mal jemand ausfiel. Es gab meist Kuchen und so aber 3 Stunden können sehr lang werden, wenn man geriatrischen Geschichten lauschen musste und allenthalben nach der Freundin, oder noch schlimmer, den Verehrerinnen des Herrn Doktor befragt wurde.
Sein eigenes Liebesleben ließ sich mit drei wohlklingenden Worten beschreiben: ‚verklemmt, indifferent und automanuell‘, dass seines Vaters war ein Grenzgebiet jugendlicher Abscheu, in das er nicht mal zu linsen wagte, geschweige denn darüber Reden wollte. Was ihn betraf, hatten Eltern keinen Sex und er war vom Storch gebracht worden! Er war sich auch nicht mal sicher, ob man mit 43 Jahren noch Lust darauf hatte…allein die Vorstellung! Süße Robbenbabys, süße Robbenbabys!!!!
Ach ja, vier, weil mittlerweile eine junge Frau dazu gestoßen war. Sie schien zu joggen und Frau Langstrumpf rief sie herbei. Mia, so hieß sie, war recht attraktiv aber irgendwie in düsterer Stimmung. Die knappe Turnhose war gerade groß genug einen Marken Aufnäher zu tragen, ohne das er überstand. Verhüllen oder wärmen sollte sie sicher nichts. Nio war das ganz recht, denn er ertappte sich dabei, mangelhafte Biologiekenntnisse außerschulisch zu korrigieren. Und obwohl er sie, die Hose, sicher minutenlang eingehend studiert hatte, fiel es ihm im Nachgang schwer, die Farbe zu exakt zu bestimmen.
Alle aßen zusammen Stockfisch und man unterhielt sich prächtig. Als Frau Langstrumpf ging, fragte Maryama, ob sie sich den Hut bis zum Wettbewerb ausleihen dürfte. Sie hatte zugesagt zu kommen und Nio sah keinen Grund, diese seine „Dad erlaubt es, weil er sonst ihr absagen müsste“ Garantie wegen eines Hutes aufs Spiel zu setzen. Sie sah richtig gut aus mit dem Hut. Sie lud Mia auch ein zum Wettbewerb, aber die war noch unschlüssig. Satt ging er heim. Blau? Nein schwarz, oder?
Ort: Brindelton Bay - Seegras-Insel
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Strandgeschichten
Als Mia von der Frau mit Zöpfen her gewunken wird, schaut sie erst hinter sich um wirklich sicher zu gehen dass sie gemeint ist. Lächelnd geht sie schließlich näher. Sie lernt Pippilotta, Maryamma und Nio kennen. Sowie die kleine Takatuka und Böser, der tatsächlich zu ihnen gehört und nicht wild und gefährlich ist. Sie hat den großen Hund gestreichelt. Sein Fell ist rauer als sie geglaubt hatte. Es ist eine angenehme Runde und sie vergisst für eine Weile ihre Teenie-Probleme. Der Fisch schmeckt köstlich obwohl sie nur wenig davon isst. Nio starrt sie ab und zu irgendwie geistesabwesend an, doch sie ignoriert das. Sowieso bemerkt sie es die meiste Zeit kaum weil sie in Gespräche verwickelt wird. Unter anderem wird sie gefragt ob sie zum Tanzwettbewerb gehen wird. "Ich weiss noch nicht. Ich liebe Tanzen aber..."Der Tanzwettbewerb im Jazz Club. Denkt sie. Der Jazz Club…. Der Club…. Z u f ä l l i g weiß sie wer dort arbeitet. Und sie kann es sich nicht leisten ständig dort aufzutauchen wo er ist. Das ist einfach zu verdächtig. Sie wird die Rocknacht deshalb auslassen müssen. Und sie weiss genau wie dieser Abend für sie aussehen wird. Sie wird zu Hause auf dem Bett liegen, oder in den Computer starren und ihr Kopf wird sich nicht von dem Gedanken – der Angst – losreißen können, wie eine blöde Kuh an den Bartresen geht und ihn anmacht… Aber der Tanzabend? Der ist später. Kann sie dort vorbei gehen ohne schlechtes Gewissen? Wie gern würde sie dort mittanzen. Damit könnte sie ihn doch beeindrucken oder? Ist das eine gute Idee? Nein, nein. Wer weiss was bis dahin noch alles passiert. Sie schüttelt den Kopf. "Ich weiss noch nicht.“
Als das Lager abgebrochen wird, macht sie sich ebenfalls auf den Heimweg. Es wird kühl und nur zum rumstehen ist sie nicht richtig angezogen. Sie verabschiedet sich höfflich und geht nach Hause. Viel passiert an diesem Tag nicht mehr.
Ort: Del Sol Valley - Kino
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Kinoabend
Am nächsten Tag ist Mia mit Alma verabredet. Ob sie sich einen Film anschauen wollen weiß sie noch nicht. Erstmal wird ausgiebig gequatscht. Sie muss unbedingt erfahren wie es dazu kam, dass sie Sascha über den Weg gelaufen ist. Mia tritt vor dem Kino aus dem Bus und schaut sich um. Ein Blick auf ihr Handy zeigt ihr, dass sie etwas zu früh ist. Deswegen setzt sie sich auf eine Bank vor dem Kino und wartet. Es ist ein angenehm warmer Frühlingstag. Das lässt die Gemüter höher schlagen. Die Texterei letztens ist zwar nicht so gut gelaufen, aber das werden sie schon klären. Mia mag Alma. Sie haben sich beim feiern im Narwal Arms kennengelernt. sie mochte ihre Moves auf der Tanzfläche und hat sie gefragt wo sie diese gelernt hat. So schwelgt sie eine Weile in Erinnerungen, als der Bus mit Alma endlich ankommt.
Heute Abend wird der Rockabend stattfinden. Alexander steht früh genug auf, wäscht sich, isst eine trockenen scheibe Brot zum Frühstück und lässt den Kater hinaus ehe er sich auf den Weg in den Jazz Club macht. Er und Lia haben Duke versprochen Vormittags schon herzukommen um den Laden auf vorderman zu bringen. Natürlich ist der Club ein sauberer Ort, aber ein gründlicher durchputz findet immer einmal im Monat statt. Die Tür zum Club ist bereits offen. Alexander hat zwar einen Schlüssel, aber jemand scheint ihm zuvor gekommen zu sein.
Alexander tritt ein und sieht Lia hinter der Theke bereits die Gläser putzen. Sie hat alle Flaschen von den Regalen genommen und wischt alles durch. "Morgen Lia." begrüsst Alexander sie. Sie dreht sich fröhlich um. Ja sie ist ein freundliches Gemüt. Aber sie kann auch ganz schnell zu Furie werden wie Alexander weiß. Gut des es ihn noch nie getroffen hat. "Hey. Na? Fit?" sie wischt fröhlich lächelnd weiter. Alexander sezt sich auf einen der Hocker.
"Wenn ich Ja sage, wärs gelogen." "Hast du nicht gut geschlafen?" Alexander grinst, kennt er doch diesen Barkeepertonfall. "Geht so. Und du? Lässt mich mal wieder schlecht da stehen, was?" Er mustert sie wie sie ihm den Rücken zu kehrt und die Flaschen wieder hin stellt. Sie dreht sich zu ihm um und wirft ihm den Putzlappen ins Gesicht. "Dann mach dich nützlich." Alexander fängt ihn auf. Sie grinst frech. Er blickt auf die Uhr. Viertel vor neun. Kurz darauf trifft Duke ein. Er scheint äußerst gute Laune zu haben. "Guten Morgen Kinder!" Lia und Alexander grüssen zurück.
"Morgen Chef." "Hallo." "Wie gehts euch?" fragt Duke und setzt sich neben Alexander. Beide nicken. "Hört zu, ich will heute einen guten Eindruck machen." "Den machst du doch immer." lobt Lia ihn. "Danke, aber ich meins ernst. Der Laden soll pikobello sein wenn die Band kommt." Alexander schaut ihn überrascht an. "Du hast eine Band anagiert? Welche?" "Ja die Band ist eine Überraschung." Alexander nickt. Okay. Er muss keine Kunden anlocken, seine Bar ist sehr gut besucht. Warum die Gäste nicht mal überraschen. Live Musik gibt es hier ja oft. Duke fuchtelt mit der Hand herum. "Es ist so eine... Cover Band... so eine die 90er Jahre Rock spielt."
"Cool." Lia hebt den rechten Mundwinkel und nickt anerkennend. "Ich werd nacher ihren Manager anrufen. Wir müssen außerdem den Flügel von der Bühne schaffen und die Verstärker aufstellen." Alexander hört aufmerksam zu und nickt. "Sicher. Kein Problem." "Sehr Gut. Macht ihr mal, ich muss noch was erledigen." Duke steht auf und tippt auf seinem Telefon herum. Alexander erhebt sich ebenfalls. Er legt Lia den Lappen hin. Nachdem er sich umgezogen hat, gönnt er sich einen Kaffee.
Lia und Alexander sind fleißig. Sie schrubben den Boden, putzen die Klos, alle Tische sowie ihre Unterseite, all die Bilder an den Wänden stauben sie ab und räumen die Bühne. Dafür hilft ihnen ein Freund von Duke, denn der Flügel hat ganz schön Gewicht.
Gegen 16 Uhr sind sie fertig. Sie hatten keine Eile gehabt. Während der arbeit haben sie geplaudert und über den Abend gesprochen. Sie haben sich geeinigt wer erst die Bar bedient und wer durch die Tische rusht. Alexander würde die erste Schicht an der Theke übernehmen. Nur zu gern überließ er Lia auch mal die spät abends zu gesoffenen Leute, damit sie ihren Problemen zuhören konnte. Das bedeutet zwar das er anschließend die Küche putzen musste, aber was solls. Normalerweise stellt Duke immer Putzpersonal ein welches täglich durch den Laden wischt. Aber heute ist ein besonderer Tag. Er vertraut sein Lebenswerk nicht jedem an. Alexander ist das recht. Etwas mehr Geld auf dem Konto kann nie schaden. Jetzt da zwei Tage kein Geld rein gekommen ist, kann er es gut gebrauchen. Er erinnert sich an die Miete.
Duke scheint alles geregelt zu haben und zu frieden mit dem Club. Lia und Alexander dürfen sich nun ausruhen bis es los geht. "Sag mal, kann ich mich bei dir kurz duschen und umziehen?" fragt Lia. Sie wirkt alles andere als verlegen bei der Frage. Dafür wird Alexander es. "Äm." Sie legt die Hände zusammen. "Och komm schon, du wohnst doch gleich neben an. Ich hab keine Lust zurück nach Willow zu fahren." Alexander kratzt sich am Hinterkopf. "Naja..." "Mir egal ob du aufgeräumt hast oder nicht. Das krazt mich nicht. Bitte..." mit flehenden grossen Augen sieht sie ihn an. "Von mir aus...." gibt er nach. "Aber ich muss dich warnen..." Sie legt den Kopf schief. "Warnen? Hast du etwas Ratten?" Sie grinst. Das auch... "Nein, das warme Wasser läuft nicht richtig." Ihr Grinsen schmälert sich kurz dann winkt sie fröhlich ab. "Ach ist egal. Wenn du das immer schaffst, schaff ich das auch einmal." Vergnügt tritt sie hinter dem Tresen hervor. "Können wir los?" fragt sie. Alexander steht missmutig auf. "Okay."
Er nimmt den Schlüssel und schließt die Tür auf. Dabei schindet er Zeit. Der Gang hier riecht schon leicht muffig und an den Wänden wurde längst alles voll geschrieben und mit Spraydosen besprüht. Nein, einen guten Eindruck macht dieser Block nicht. Alexander macht die Tür auf und geht vor. Er öffnet rechts die Tür. "Das Badezimmer." sagt er und geht weiter in den Wohnraum.
Es ist nicht unordentlich da er meistens alles wegräumt. Das einzige was manchmal liegen bleibt ist Geschirr in der Spüle. Lia tritt hinter ihm ein und schaut sich um. Er geht ins Schlafzimmer um ihr ein Handtuch zu holen. "Du hast Haustiere?" hört er sie Fragen. Sie betrachtet den Futternapf. Alexander reicht ihr das Tuch und nickt. "Ja. Eine Katze." "Danke." Sie nimmt das Handtuch. "Ach und... wenn du auf die Toilette gehst musst du den Knopf etwas länger gedrückt halten damit..." Lia lächelt. "Ich verstehe. Danke dir. Ich bin dann mal.." Sie zeigt mit dem Daumen über die Schulter, geht rückwärts und verschwindet im Bad. Schwer ausatmend setzt Alexander sich aufs Sofa. Uff... Obwohl er wirklich nichts für die Zustände in dieser Wohnung kann, schämt er sich in Grund un Boden. Er selbst hat keine hohen Ansprüche. Diese Bruchbude reicht zum leben. Er hat schon schlimmeres erlebt auf seiner reise. Aber er weiß auch, dass es nicht der Standard für jemanden wie Lia ist.
Er hört die Dusche rauschen. Dabei überlegt er sich ein Glas Wasser zu nehmen, lässt es aber sein. Er hat schon erlebt, dass die Wassertemperatur der Dusche sich ändert wenn man irgendwo anderes im Haus den Hahn aufdreht. Wobei... Noch kälter kann das Wasser ja nicht werden...
Lia kommt aus dem Bad. Sie hat sich ihre anderen Arbeitsklamotten angezogen, die mit der heute morgen fast identisch ist. Alexander hat ebenfalls drei identische Kluften für den Jazz Club. Er würde es Lia nun gleich tun, duschen und sich umziehen. Sie kommt ins Wohnzimmer und setzt die Plastiktragetasche neben der Küchentheke ab. "Du hattest recht, ganz schön... erfrischend." sie lächelt. Alexander steht auf. "Du solltest Duke um eine Gehaltserhöhung bitten. Damit du dir was richtiges leisten kannst." Alexander schüttelt den Kopf. "Etwas früh um schon nach mehr Geld zu betteln."
Sie antwortet: "Ach was, Duke ist cool. Und du leistes gute arbeit." Alexander lächelt. "Willst du hier warten oder schon los..?" Lia setzt sich auf das Sofa. "Ich warte. Lass uns nacher am Stand unten was essen. Dann sind wir bereit für den Rockabend! Woohoo!" Sie hebt die Faust. Er grinst, nickt und geht ins Badezimmer wo ihm der süßen Duft ihres Shampoos entgegen kommt..
Ort: San MyShuno - Künstlerviertel
Sie bestellen gemeinsam etwas am Fastfoodstand im Zentrum des Künstlerviertels. LEider scheint der Verkäufer heute keinen geschickten Tag zu haben und vermasselt die erste Bestellung erstmal in dem er die Wurst auf den Boden fallen lässt. Der Mann scheint eine Pause zu brauchen, denkt Alexander.
Aber Lia und er haben genug zeit. sie unterhalten sich, kommen dabei aber nicht mehr auf die Bruchbude von Wohnung zu sprechen in der er haust. Sie verstehen sich gut. Haben aber sonst ausserhalb der arbeit nur wenig mitainander zu tun.
Gestärkt schlendern sie zurück in den Club. Sie eröffnen den Laden und gehen in Stellung. Duke wuselt anschließend durch die Bar, checkt den Sound und begrüsst Gäste. Alexander schaut auf die Uhr. Noch ca anderthalb Stunden bis die Band auftritt. Sicher sind sie schon in der Nähe und machen sich bereit.
Alma stieg aus dem Bus und atmete auf. Das hat aber lange gedauert! Sie sah in die Ferne und Mia fiel ihr direkt ins Auge. Sie winkte und lief zu ihr. "Hey, schön dich zu sehen! Sollen wir erst was trinken oder direkt einen Film ansehen?" Sie hatte die Situation in der Bibliothek und im Restaurant gar nicht auf dem Schirm und dachte mal wieder an Spaß und Freude. Sie dachte, Mia hatte sie angeschrieben, um lediglich einen Film anzusehen und etwas zu quatschen.
Ort: Del Sol Valley - Kino
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Kinoabend
Da kommt sie ja! Mia steht auf um Alma zu begrüssen. "Hey, schön dich zu sehen! Sollen wir erst was trinken oder direkt einen Film ansehen?" "Lass uns erst was trinken. Ich halt es nämlich kaum aus."
Mia grinst. Sie gehen rein, bestellen sich ein Getränk und setzten sich an einen der Tische. Mia betrachtet Alma. Man, sie sieht heute wieder verflucht gut aus... wie macht sie das eigentlich immer?"Wie gehts dir?" fragt sie erstmal ob wohl sie lieber mit der Tür ins Haus fallen würde.
"Wie gehts dir?" Alma legte ihre Tasche zur Seite und sah Mia an.
"Ach weißt du..", sie nahm die Getränkekarte. "Ohne mich wäre mein Bruder wohl aufgeschmissen. Er braucht mich, auch wenn seine schlechte Laune manchmal nicht auszuhalten ist. Ich muss ihm helfen. Ich werde ihm eine Frau suchen müssen." Sie hob die Arme in die Luft. Ob das auch im Sinne von Nael war, blieb vorerst mal dahin gestellt.
"Was wäre mit dir?", fragte sie Mia. Ach nein.. Es fiel ihr plötzlich wieder ein. "Entschuldige, ich hab vergessen, du stehst ja auf diesen Sascha." Sie grinste und sah in die Getränkekarte. Was ich mir wohl als nächstes bestelle?
Ort: Del Sol Valley - Kino
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Kinoabend
Mia grinst. "Klar wäre er das! Eine Frau was? Find ich gut, jede Frau die auf deinen Bruder fliegt, fliegt nicht auf ihn." Sie betont 'ihn' verschwörerisch. Mia trinkt. "Was wäre mit dir? Entschuldige, ich hab vergessen, du stehst ja auf diesen Sascha." Bei dem Namen wird Mia rot. Reiss dich zusammen, du wusstest das wir über ihn reden. Das willst du doch!"Wie kam es eigentlich das ihr zusammen ins Luigis gegangen seid? man das war sooooo peinlich.... Warum hast du nicht gesagt das er da ist." Mia zieht einen Schmollmund und zieht beleidigt die Nase kraus. Sie ist nicht sauer und Alma kann sehen das sie nur so tut. Aber sie will ihren Worten ausdruck verleien!
"Wie kam es eigentlich das ihr zusammen ins Luigis gegangen seid? Man das war sooooo peinlich.... Warum hast du nicht gesagt das er da ist."
Alma grinste. "Ach komm!" Sie legte die Getränkekarte weg. "Das war echter Zufall. Mich hat Marie, also die Frau, die mit uns am Tisch saß, nicht gesehen und da sind wir in der Bibliothek zusammen gestoßen. Ich kam mit ihr und dem anderen Mann am Tisch ins Gespräch und hatte im Hintergrund deinen Süßen gesehen."
Alma hatte die teilweise nervige Angewohnheit, ihre Mädels mit ihrem angeblichen Schwarm aufzuziehen und diese dann entsprechend zu betiteln. "Und dann sind wir irgendwann essen gegangen."Ein echt lustiger Nachmittag.
Sie machte eine kurze Pause und sprach weiter. "Das war doch gar nicht peinlich. Du hättest ihm direkt deine Absichten nennen müssen oder wenigstens deine Handynummer zurück lassen. Wie willst du ihm sonst deine Liebe gestehen?" Sie musste mal wieder maßlos übertreiben.
Ort: Del Sol Valley - Kino
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Kinoabend
"Er ist nicht mein..." Mia stoppt. Sie verschränkt die Arme. "Jaa na klar. He Sascha weisst du ich steh auf dich, ruf doch mal an." äfft sie. "Ich kam sowieso nicht zu Wort, was war das für ein Typ, der mit dieser, wie sagst du heisst sie? Marie? Der war ganz schön gemein..." Mia seufzt. Das Glas ist schon so gut wie leer. "Weisst du das er mir mal das Leben gerettet hat?" Sie krazt mit dem Fingernagel am Aufdruck des Glases. Sie lächelt ein wenig bei der Erinnerung. "Der Zug hat gebrannt und er hat mich aus dem Feuer gezogen. Und danach hab ich ihn nie wieder gesehen..."Es dauert einen Moment bis sie aus den Erinnerung zurückkehrt. Sie erinnert sich an die Probleme die sie hat. Wie ein Teenie stapft sie leicht auf den Boden. "Mann Alma was soll ich nur machen? Ich hab gar keine Gedanken wenn ich ihn seh... ich verhalt mich total bescheuert." Schmollend stützt sie den Kopf auf die Hand und stubst das Glas an.
Bis zur Rocknacht ist noch ein wenig Zeit. Lilly und Viola, die ebenfalls mitkommen möchte, haben sich jedoch bereits in Schale geworfen. Lilly trägt Lilly eine Kombination aus rot und schwarz während sich ihre Tochter für das schwarze Kleid und die Kappe entschieden hat. Auch das Nietenhalsband war natürlich dabei, wie Lilly feststellen musste. Sie überlegt kurz und greift zu ihrer Sonnenbrille, die sie sich aufsetzt. Viola ahnt, wofür die Brille ist, doch sie sagte nichts. Bevor sie die Villa verlassen, dreht Lilly noch einmal um, um ihre Gitarre ebenfalls noch mitzunehmen. Sie ist noch nie in diesem Club gewesen und weiß ja nicht, was der anzubieten hat. Und falls es doch ein Reinfall werden sollte, hätte sie dann zumindest etwas dabei um sich von der Enttäuschung abzulenken. Alles in Allem freut sie sich jedoch auf den Abend. Wenn sie die Gitarre umsonst mitschleppt, wäre es halt so und auch kein Weltuntergang.
Sie verlassen gerade die Villa um sich schon mal auf den Weg zu machen. Viktor hatte ihnen bereits viel Spaß gewünscht. Es enttäuschte Lilly etwas, das er nicht ebenfalls mitkam. "Schade, dass er noch mit einem Arbeitsprojekt zu tun hat!", denkt Lilly, "ich hätte ihn gerne auch noch dabei gehabt." Doch da war nichts zu machen und so zogen die Ladys ohne ihn los. Gerade als sie das Tor zu ihrem Grundstück durchquert hatten, Lilly hält plötzlich an. "Du weißt, wie wichtig mir Musik ist!", sagt sie zu ihrer Tochter, "und ich möchte nicht, dass die Rocknacht vorzeitig endet wegen amoklaufender Vampire. Deshalb..." Viola unterbrach sie. "Schon klar. Ich soll mich benehmen. Also, ich freue mich ebenfalls auf ein wenig Rock'n'Roll und solange mir keiner krumm kommt kann ich meine Wutanfälle bestimmt auch zurückhalten." Lilly grinste. "Gut zu wissen. Aber eigentlich meinte ich eher, dass wir uns ein Opfer suchen um unseren Durst zu stillen bevor es losgeht." Nun ist es Viola, die grinste. "Moment mal, stand auf den Zetteln nicht, wir sollten gute Laune UND Durst mitbringen?" Lilly ist sich im Klaren darüber, dass das ein Scherz ist und ihre Tochter durchaus weiß, welche Art Durst auf den Zetteln gemeint ist. Das ist ein gutes Zeichen. Wenn Viola anfängt zu witzeln, (wie flach die Witze auch immer sein mochten) hat sie gute Laune. Lilly hofft nur, dass dies während des Abends auch so bleibt. Sie krault Moritz, der ihnen nach draußen gefolgt ist, noch einmal zum Abschied, dann machen sie sich auf den Weg in die Stadt.
Ort: San MyShuno - In der Nähe vom Jazz Club, jedoch noch nicht in dessen Sichtweite.
Tatsächlich dauert es nicht lange, bis sich zwei verliebte Spaziergänger finden, die als Durststiller herhalten müssen. Für das Liebespärchen ist der Abend für heute wohl vorbei doch für die Vampire fängt dieser gerade erst an.
Achso ist das also. Alma war jetzt vieles klarer. Fraglich blieb jedoch, ob Mia nicht schon mal solche Andeutungen gemacht hatte, Alma jedoch in ihrer Naivität nur das hörte, was sie hören wollte. Oder aber sie hatte einfach etwas an den Ohren.
"Wieso hast du das nicht gleich gesagt? Das Leben gerettet ist eine ganz andere Hausnummer als ein einfacher Schwarm." Sie überlegte. Was könnte sie ihrer Freundin nur raten? Das war gar nicht so leicht. "Möchtest du dich bei ihm dafür bedanken? Wenn er auch hier in der Nähe wohnt, dann käme sicher die Gelegenheit dazu."
Da ihr Glas nun leer war, nahm sie die Getränkekarte wieder in die Hand. Ich brauche jetzt mal was kräftigeres.
Ort: Del Sol Valley - Kino
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Kinoabend
"Möchtest du dich bei ihm dafür bedanken?"[/b]
Mia starrt Alma mit großen Augen an dann klatscht sie sich mit der Handfläche an die Stirn. "Oh mein Gott! Du bist ein Genie!"
"Das kam mir gar nie in den Sinn. Ich bin so blöd. Das hätte mir selbst einfallen müssen. Oh nein bestimmt fragt er sich warum ich das noch nicht getan hab. Er hält mich für undankbar!" Mia plappert sich so schnell in den Teufelskreis des Gedanken-Karussells, dass Alma gar nicht reagieren kann. "Ich muss mich bedanken. Ja!" entscheidet sie. "Aber wie...? Es muss schon besonders sein. Und nicht wenn er arbeitet... er arbeitet ja im Jazz Club an der Bar... vielleicht..." Während sie die Stirn in Falten legt und das Kinn reibt schaut sie Alma zu wie sie auf die Karte schaut. "Was willst du trinken? Geht auf mich heute."
Was willst du trinken? Geht auf mich heute." Alma lächelte und bestellte sich einen Cocktail. Ich bin geboren, um anderen zu helfen. Alma überlegte, wann die beiden sich wohl noch mal wieder sehen könnten, damit Mia sich bedanken kann. "Ich werde mich mal umhören, ob irgendwo etwas geplant ist. Vielleicht ergibt sich dann die Möglichkeit. Oder ich schmeiße mal zuhause eine Party und lade alle ein."Dann muss ich meinen Eltern bald mal einen Urlaubstrip schenken.
Alma nickte und sah Mia an. "Wäre das eine Idee?"
Kommentare
Alma schaut erst zu dem Unbekannten, dann zu seinem Motorrad. "Nicht sehr gut, ich wollte aber immer mal mitfahren."
Sie beobachtete ihn, als er sich auf seine Maschine schwang. Gefällt mir! "Vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit." Alma zwinkerte ihm zu und hob die Hand. "Bis bald, hoffentlich!"
Sie machte sich auf den Weg nach Hause und nahm aus Bequemlichkeit den Bus.
Ort: Haus der Familie Garcia, Brindleton Bay
Als sie endlich zu Hause ankam und die Einkäufe in die Wohnung ihrer Eltern bringen wollte, kam ihr Nael bereits entgegen.
"Wo warst du denn? Hast du meine Anrufe nicht mitbekommen?", sagte er laut und sah Alma ernst an. Hannah und José hatten die Tür gehört und gingen zu den beiden. "Häschen, wir haben uns schon Sorgen gemacht! Ist etwas passiert?", fragte ihre Mutter liebevoll.
Bevor Alma etwas sagen konnte, fing Nael auch schon an. "Aha, wie ich sehe nur Lebensmittel.. Was ist denn mit dem Rest? Wie sollen wir denn fertig werden mit dem Fall, wenn wir die Kommentare nicht haben?! Alma, du hast doch nicht Stunden gebraucht, um die paar Teile einzukaufen!" Nael wurde immer lauter und Hannah mischte sich ein. "Pass bitte deinen Tonfall an, Nael! Alma, was war los?", sagte Hannah und sah ihre Tochter sehr verständnisvoll, zugleich jedoch besorgt an. So hatte Hannah auch durch die Arbeit ihres Mannes schon viele Horrorszenarien mitbekommen und die Sorge, um ihre Kinder war immer mit ihr. José ging unter dessen wieder nach draußen. Er wusste, seine Frau regelt das.
"Naja, also, als ich zur Bibliothek gegangen bin, da wurde ich aufgehalten. Mich hat jemand angerempelt und.." Hannah unterbrach sie. "Angerempelt? Hat dich jemand ausgeraubt?" Sie sah ihre Tochter geschockt an.
"Nein, Mama. Wir haben uns nett unterhalten und sind dann noch essen gegangen. Und irgendwann habe ich gesehen, dass Nael angerufen hatte. So bin ich hier her gekommen." Alma hob die Hände, als wollte sie sich unschuldig bekennen. Doch Nael sah das ganz anders.
"Wie immer, hauptsache du hast dein Vergnügen. Ich schau im Internet, ob die Bibliothek noch auf hat und dann erledige ich das selbst. Ich muss ja alles selbst erledigen, obwohl ich keine Zeit habe." Er sah zu seiner Mutter. "Unser gemeinsames Abendessen muss wohl warten."
Hannah schüttelte den Kopf. "Nael, jetzt sei mal etwas freundlicher! Deine Schwester hat heute eigentlich ihren freien Tag gehabt, sie ist mit ihren Aufgaben schon durch. Und du wirst jetzt nicht in die Bibliothek gehen, sondern der Fall kann jetzt einen Tag warten. Heute Nacht wird es nicht zu einem Gerichtsprozess kommen, oder seit wann tagt unser Amtsgericht auch nachts?" Sie sah ihren Sohn ermahnend an. Alma sah selbstsicher zu Nael und nickte nur, jedoch bremste ihre Mutter sie.
"Und Alma, wenn du sagst, du wirst etwas erledigen, dann halte dich bitte auch daran oder sage uns Bescheid, wenn es nicht klappt. Wir haben uns jetzt darauf verlassen und entsprechend geplant." Daraufhin sah Nael zu seiner Schwester und nickte so.
"Und jetzt..", unterbrach Hannah das Nicken ihres Sohnes, "entschuldigt ihr Euch und wir gehen alle nach draußen. Dann reden wir dort mit Eurem Vater weiter." Die beiden entschuldigten sich entnervt für ihr Verhalten dem anderen gegenüber und die Geschwister gingen mit ihrer Mutter nach draußen auf die überdachte Terrasse. Was ein ereignisreicher Tag!, dachte Alma und musste lächeln.
In der Villa war es still. Zu still.
"So wird das nichts!", denkt Lilly. Ihr Blick fällt auf die Dekospinne, die an der Wand hängt. "Schau nicht so!", knurrt sie, "anstatt zu glotzen und faul abzuhängen, könntest du mir doch einfach mal Ideen geben!"
Natürlich erwartet sie nicht wirklich eine Antwort, doch manchmal hilft es schon, ihren Frust herauszuschreien. Diesmal jedoch nicht.
"Vielleicht fällt mir nachher etwas ein!" Dabei hat sich Lilly fest vorgenommen, endlich dieses verdammte Kapitel zu einem Ende zu führen. "Verdammte Schreibblockade!", schreit sie. Immerhin ist es ein privates Projekt, für das keine Deadlines zu erfüllen sind.
Sie schaltet den Computer aus und erhebt sich. Speichern war nicht nötig gewesen. Die zwei Sätze, die sie während der Zeit hinzugefügt hat, haben ihr ohnehin nicht weiterhelfen können.
Der Fußboden des alten Gebäudes knarzt unter ihren Füßen. Eigentlich mochte Lilly die Villa bereits seit sie diese das erste Mal betreten hatte. Doch in Zeiten wie diesen, wenn Viktor bei der Arbeit und Viola in der Schule sind, können die Mauern auch ein wenig erdrückend wirken. Das sind halt die Nachteile, wenn der Autorenjob es erlaubt, auch von zu Hause aus zu arbeiten. "Wenn ich jetzt doch wenigstens raus könnte. Ein Szenenwechsel könnte mir durchaus helfen, neue Ideen zu finden." Ihre Gedanken schweifen ab. "Wie mein Leben wohl verlaufen wäre, wenn ich Viktors Vorschlag mich zu verwandeln damals nicht angenommen hätte...", fragt sie sich, "War es ein Fehler, meine damaligen Freunde hinter mich zu lassen?"
Lilly geht ins Erdgeschoss hinunter. Als ihr Blick auf das verspielte Kätzchen am Fuße der Treppe fällt, kann sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Nein", korrigiert sie sich in Gedanken, "Es war es wert gewesen!" Keine ihrer damaligen Freundschaften war so intensiv gewesen wie die, die sie mit Viktor aufgebaut hatte.
Sie geht ins Klavierzimmer. Mini folgt ihr, und auch Misty, die Siamkatze, war nicht fern. Liebevoll streicht Lilly über das glatte, schwarze Holz des Musikinstruments. Sie klappt den Deckel hoch und beginnt zu spielen.
Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: 3. Vor der Rocknacht - Lottas Tanzkleid (1/1)
Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump dreht für ihren demnächst anstehenden Gartenhandel wieder eine Runde in der Nachbarschaft für ‚Wertstoffsuche‘ in den ‚bereitgestellten‘ Kisten. Auch Plakate werden wieder von den Stromverteilungskästen gesammelt. Alles bares Geld und Lernmaterial für die äußerst langsam voranschreitende Alphabetisierung der Pippilotta. Ein Plakat sticht ihr diesen Morgen besonders ins Auge. Zumindest Bilder kann sie deuten. Musik und Tanzen! Ach, die Strandtänze und -gesänge Takatukas schweben ihr vor Augen … Aloha. Aber was steht da genau?
„Ach, entschuldigen Sie bitte“, spricht sie eine passierende ältere Dame an, „ich habe meine Brille vergessen. Könnten Sie mir sagen, was da auf dem Plakat angekündigt wird?“
Stirnrunzeln liest die betagte Seniorin Pippilotta den Text laut vor … Ort, Zeit, Jazzclub, Rocknacht, Tanzwettbewerb.
„Lauter unanständiger Kram für Rauf- und Saufbolde und jugendliche langhaarige Randalierer!“ schimpf die alte Dame verkniffen vor sich hin und zieht ihres Weges.
Pippilotta hat nur noch Musik und Tanzen gehört und sich Ort und Zeit eingeprägt. Schwupps, das Plakat muss auf jeden Fall mit. Was wohl eine Nacht für Röcke ist?
Na, man wird sehen. Weiter, was bieten die ‚Wertstoffkisten‘ heute Feines? Was leuchtet denn da so bunt am Grund?
Huch! Ein Rock? Wie passend! Und in so schönen leuchtenden Farben wie die exotischen Inselblüten Takatukas. Wenn das nicht ein Zeichen ist. Sie muss zu den Veranstaltungen von Gesang und Tanz hin. Vielleicht gibt es … *ihr stockt kurz der Atem* … andere Überlebende, die hierher mit der gleichen Strömung angeschwemmt wurden und sich dort zu einer vertrauten und auf Takatuka bald täglichen Aktivität wiederfinden? Vielleicht hört sie zumindest das eine oder andere von möglichen Ereignissen in der tropischen Ferne …
Hach, beglückt wendet sich Pippilotta mit ihren Funden heimwärts. Gleich mal waschen, anprobieren und zuhause schon mal das Tanzbein vorschwingen …
(Vielen lieben Dank an @Spatz für das Party-Outfit-Design)
🌺 HERLAND 📜 Vorgeschichte im [RPG] DAS GROSSE SIMS 4 RPG 📜 WiWo-News - D a s Windenburger Wochenblatt 🌺
🌺 (#HERLAND – Who & Where? 📜 #WiWo - Who & Where? 📜 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Herland) 🌺
Charakter: Maryama
Geschichtsstrang: Neuer Tag, neue Nachbarn
„SSSSsssssSSsssssssSs!!!!“ das Geräusch wurde lauter und leiser und lauter...und endete mit einem schmerzhaften Piks in ihr Ohr.
Maryama fuhr aus tiefem, traumlosen Schlaf auf und versuchte sich zu orientieren. Gras, kalter Lagerfeuergeruch...langsam dämmerte ihr dass die Mücke sie im Garten ihres Elternhauses angefallen hatte.
Sie reckte und streckte sich im Schlafsack und schälte sich aus ihrem Kokon. Die Morgensonne kitzelte sie leicht in der Nase. Es wurde gerade so ein wenig warm.
„Genau richtig für eine kleine Morgenmeditation mit Wasserfalluntermalung.“ Gedacht, getan. Barfuß ging sie durchs taufeuchte Gras, kramte ihr Hockerchen zum Meditieren aus dem Rucksack und setzte sich für eine Viertelstunde neben das rauschende Wasser.
Erfrischt von der mentalen Stärkung, überlegt sie die „To do“- Liste für heute.
Gleich mal das Zelt aufstellen, dann Frühstück und Hausbesichtigung. Evtl. noch einkaufen , mehr stand erstmal nicht auf dem Plan.
Maryma zerrte das zusammengeschnürte Zelt aus der Hülle, breitete es aus und begann damit das Gestänge einzuschieben. Die Handgriffe gingen ihr routiniert von der Hand und schon bald stand das Zelt und sie brauchte nur noch die Schnüre spannen und mit den Heringen im Boden zu verankern.
Jetzt konnte der Regen kommen, sie hatte ein trockenes Plätzchen.
Im Haus, das ein wenig moderig roch, wollte sie ungern nächtigen, bevor es renoviert war.
Die Arbeit hatte sie hungrig gemacht und Maryama entzündete rasch das Feuer für ihr Frühstück.
„Lecker", seufzte sie in Gedanken, “Marshmallows...ich muss unbedingt gleich einkaufen gehen."
Schnell kaute sie ihren letzten Bissen zu Ende und begab sich ins elterliche „Wohnzimmer“.
Die Erinnerungen überfluteten sie, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte.
Ihre Mutter am Herd , wie sie ihr Lieblingsgericht kochte -Samosas, kleine frittierte Teigtäschchen mit Gemüsefüllung.
Die gab es nur zu ganz besonderen Gelegenheiten...
Ihr Vater, handwerklich völlig unbegabt, und trotzdem hatte er ihr kaputtes Bücherregal repariert.
Sie hatte ihm anschließend den Daumen gekühlt und verbunden. Bei diesen inneren Bildern wurde ihr warm ums Herz. Die anderen, Düsteren verdrängte sie für den Moment.
Mit prüfendem Blick sah sie sich um. „Okay...erstmal muss Unkraut gejätet werden, das wuchert schon durch den Boden im Wohnzimmer und dann geht es an die Wände. Verputzen, streichen...vielleicht auch bunt. Ja, bunt, das ist eine gute Idee.“ Es erinnerte sie an ihre Zeit in Indien. Farben über Farben. Es wäre schön diese Atmosphäre hier auch hereinzubringen.
Unterdessen vor der Türe
Nio hatte Papa überzeugt. Als Preis musste er unter anderem heute mit zu dieser neuen Nachbarin und sich vorstellen. Dad war manchmal so spießig. Naja, Hauptsache er durfte zum Wettbewerb. Vor der Tür hielten sie an. Nwadike klopfte an und sagte zu Nio: "Tu wenigstens erfreut!"
Im Haus
Maryama seufzt, doch bevor sie sich in Erinnerungen verlieren kann, klopft es an der Haustüre. Sie erschrickt, weil der dumpfe Ton in den leeren Räumen widerhallt. „Wer kann das denn sein?“
Mit leicht mulmigem Gefühl begibt sie sich zur Türe, öffnet leicht zögerlich und versucht mit ihrem Körper den Blick ins trostlose Innere des Hauses zu verdecken.
Überrascht blickt sie in zwei ihr völlig unbekannte Gesichter.
Ein etwas streng wirkender Erwachsener und ein leicht desinteressiert wirkender Teenager, mit dem unvermeidlichen Smartphone in der Hand.
Maryama ist verblüfft, freut sich aber über die Abwechslung und lächelt die beiden freundlich an.
"Oh...hallo, guten Tag ...mit wem habe ich denn die Ehre?" fragt sie.
Der sympathische Herr lächelt zurück.
"Guten Tag! Meine Name ist Nwadike Okoye und das hier ist mein Sohn Nio. Wir wohnen dort in Nummer 4 und wollten sie ganz herzlich in unserer schönen Nachbarschaft willkommen heißen."
Nio schaut kurz vom Handy auf und murmelt: "Tach.", was sein Vater mit der Spitze seines Ellenbogens in Nios Seite quittiert. "T'schuldigung. Guten Tag, ich bin Nio."
Maryama muss innerlich schmunzeln über diese kleine Szene.
„Typisch Teenager“, sie hätte sich wohl damals auch nicht anders gefühlt bei so einem „Anstandstermin“.
Aber es spricht für die Vater-Sohn-Beziehung, dass sie beide hier stehen.
"Das ist aber lieb von Ihnen". Sie gibt beiden die Hand.
"Leider bin ich noch nicht so ganz eingerichtet. Vielleicht gehen wir in den Garten, dort ist es gemütlicher."
Schon bereut sie die Äußerung...es gibt nur eine Sitzgelegenheit im Garten und sie hat noch nichts eingekauft. Was soll sie anbieten?"Bitte, hier entlang" .
Sie umrunden das Haus und Maryama führt sie in den Garten. „Bitte nehmen sie Platz.“ auffordernd zeigt sie auf den Stein an der Feuerstelle und hofft das Nwadike es einfach akzeptiert.
Nwadike nimmt Platz und mustert den Garten. „Viel gibt’s ja nicht, außer ein Feuer und ein Zelt. Naja, soll ja auch kein Galaempfang werden.“
Er mustert die junge Frau. Ein warmes Gefühl breitet sich in ihm aus. Das Lächeln und die warmen Augen haben ihn sofort gefangen genommen. Hoffentlich vermasselt Nio nicht alles! Der starrt derweilen weiter auf sein Handy.
„Mal sehen wann ich mich hier loseisen kann. Wenigstens ist sie nicht hundert, so wie Dad.“ Nio widmet sich wieder seinen Textnachrichten.
Maryama überlegt fieberhaft, wie sie die Situation retten kann."Liebe Güte, was mach ich denn jetzt....?" Da kommt ihr ein Gedanke.
Sie wirft eine prüfenden Blick auf Nio, der immer noch mit seinem Handy beschäftigt ist.
"Hm, er sieht zwar nicht so aus, aber...."
"Hey, Nio, " Nio blickt überrascht auf. "Du siehst aus, als könntest du anpacken. Hilfst du mir zwei weitere Steine herzutragen, damit wir alle am Feuer sitzen können?" Sie lächelt ihn an und zwinkert Nwadike heimlich zu.
Nio nickt. Er steckt das Handy weg und geht zwei große Steine suchen.
„Du siehst aus als ob du anpacken könntest. Ha, für wie blöd hält die mich eigentlich. Ich seh aus als ob ich noch nie 'nen Stein gehoben hätte, aber der zeig ich's!“
Endlich hat er einen großen Stein gefunden. Er umgreift ihn mit den Armen und ruckt ihn an. "Uff!" Verdammte Sch..., ist der schwer!" Es hilft nichts. "Dad, hilfst du mir mal?"
Nwadike freut sich über das verschmitzte Zwinkern der jungen Frau. Es ist lange her, dass ihm so etwas passiert ist. Das warme Gefühl in seinem Inneren verstärkt sich. Nios' Hilferuf reisst ihn aus seine Gedanken.
Leicht genervt entgegnet er:
"Ach komm, das schaffst du doch allein, oder?" Wie ein Teletubby wankt Nio mit dem Stein immer ein paar Meter vorwärts. "Roll ihn doch! Manchmal frage ich mich, wozu du deinen Kopf hast!"
Er wendet sich an seine Nachbarin.
"Was machen sie beruflich, Frau...?"
Maryama erschrickt.
"Ich hab mich gar nicht vorgestellt...er muss ja denken ich habe überhaupt keine Kinderstube..." Sie spürt, wie sie errötet.
"Entschuldigen sie bitte vielmals...ich hatte einen ziemlich anstrengenden Morgen und hab es ganz versäumt mich vorzustellen. Das tut mir aufrichtig leid....ich heiße Maryama...Äh...Loh-Se...ich meine sie können Maryama zum mir sagen."
„Jetzt verhasple ich mich auch noch....wahrscheinlich hält er mich für völlig unterbelichtet...."
Nwadike registriert die Verlegenheit der jungen Frau.
„Bezaubernd“, denkt er als sie leicht rot wird.
„Im Moment habe ich noch keine Arbeit hier. Ich koche gerne und gut und dachte daran , mich bei einem Cateringservice zu bewerben. Das habe ich schon gemacht und es gefällt mir ganz gut. Eigentlich möchte ich aber meine Leidenschaft zum Beruf machen und selbsständige Gärtnerin werden,“ erzählt Maryama, die sich wieder gefangen hat.
„Schön, dass Sie schon so feste Ziele haben. Das hilft sich in einer neuen Umgebung schneller zurecht zu finden.Es ist wichtig, seine Ziele im Leben nicht aus den Augen zu verlieren,“antwortet Nwadike mit einem für Maryama schwer zu deutenden Blick. Er lächelt ihr aufmunternd zu.
Ort:Brindleton Bay Nr.7, im Garten am nächsten Morgen:
Charakter: Maryama
Geschichtsstrang: Neuer Tag, neue Nachbarn
Währenddessen:
„Blödmann! "...“Manchmal frage ich mich, wozu du deinen Kopf hast!" flüstert Nio leise. „Scheinbar zum Steine schleppen“.
„Nio, komm lass mich dir helfen!“ die junge Frau kommt auf ihn zu , streckt hilfsbereit ihre Arme aus und schnappt sich den Stein. Er registriert, dass ihn sein Vater beobachtet.
"Das wär nicht nötig gewesen! So'n paar Steine schlepp ich mit links!" Seine rechte Schulter schmerzt und seine Hände sind ganz schmutzig.
Maryama erlöst Nio von dem großen Stein, mit dem er sich abplagt. „Hat sich wacker geschlagen“ denkt sie anerkennend.
„Ruh dich aus, Nio.“ Maryama zeigt auf den dritten Stein und fragt gleichzeitig die Beiden: „Wollen wir ein Feuer anzünden und Marsmallows grillen?“
Nio setzt sich erleichtert auf den angebotene Sitz und nickt erfreut.
Die Aussicht auf ein Feuer beruhigt Maryamas Nerven. Suchend kramt sie in ihren Hosentaschen nach einem Feuerzeug, findet aber keines.
„Nio, hast du ein Feuerzeug?“
Nio wirft einen misstrauischen Blick auf seinen Dad.
"Nun hol's schon raus, weiß ja das du heimlich rauchst." Nio wird leicht rot und gibt Maryama das Feuerzeug.
„Danke“, sie nimmt es entgegen und entzündet das Holz vor sich.
Sie gibt es Nio zurück und wendet sich an Nwadike.
"Ich freue mich sehr über euren Besuch. Wenn man so neu zugezogen ist, fühlt man sich doch immer ein wenig verloren. Wohnen sie schon lange hier?"
"Wir wohnen hier seit über 20 Jahren. Das Haus haben meine Frau und ich damals gebaut, Nio ist hier zur Welt gekommen. Marshmallows hab ich ewig nicht gegrillt." Er grinst sie an.
Sie grinst zurück.“Ich auch nicht, das trifft sich gut.“ und fügt in Gedanken hinzu „Nur erst heute Morgen zum Frühstück...“
„Ißt du die auch gerne?“ fragt sie Nio, während sie Marsmallows auf drei Stöcke spießt.
Nio nickt. "Ich mag Marshmallows, aber ich muss streng auf mein Gewicht achten, ich mache Ballett!" fügt er nicht unbescheiden an.
"Ja er lebt nur für sein Ballett und das Tanzen in den Discotheken. Schule hält mein Herr Sohn für ein Folterinstrument der Regierung, nur um ihn persönlich zu quälen."
Nwadike wirft ihr einen vielsagenden Blick zu.
Kurzzeitig grillen alle schweigend ihre Marsmallows.
Maryama kommen diese Prioritäten bekannt vor, wenn auch mit anderen Interessen besetzt.
"Ja, das mit dem Folterinstrument kann ich nachvollziehen...zumindest teilweise. Wenn ich da so an Mathe und Physik denke....“ sie lächelt Nwadike um Verständnis heischend an und wendet sich an Nio: "Wow, da hast du dir aber nichts Einfaches ausgesucht. Wie bist du denn dazu gekommen?"
"Mama hat Ballett gemacht, bevor sie krank wurde. Ich bin als kleiner Junge schon mitgegangen und hab vor dem Spiegel an der Stange versucht mitzumachen. Sie war Festangestellt im Schauspielhaus in Myshuno und..." seine Stimme bricht. Mit einem Ast stochert er im Feuer. Nwadike legt den Arm um ihn.
Maryama hat plötzlich auch einen Kloß im Hals...räuspert sich und sagt: "Das tut mir leid ,Nio...aber
es ist schön, dass du ihre Leidenschaft teilst und dadurch auch ihr Andenken bewahren kannst.
Sie stochert auch mit ihrem , inzwischen leeren Stock, im Feuer.
"Ja, ich mach es gern und irgendwie auch für sie. Es ist jetzt vier Jahre her, aber manchmal ist es wie gestern, dass sie bei mir war. Muss dir nicht leid tun. Ich hab nen tollen Dad und...hey, willst du in 5 Tagen mit in den Jazzclub. Ich tanze da beim großen Wettbewerb!"
"Nio lass Maryama doch erstmal ankommen!" mischt sich sein Vater ein, der dem Gespräch aufmerksam gelauscht hat.
Ohne auf seinen Einwurf einzugehen,schenkt sie beiden noch ein Lächeln und antwortet spontan:
"In 5 Tagen? Da hab ich glaube ich Zeit, das klingt super. Dann sehe ich mal wieder etwas anderes als diesen Garten hier und dazu noch einen coolen Tänzer.“
Maryama strahlt beide an und fragt Nwadike: " Abgemacht? "
"Ich hol sie gerne ab. Dann können wir gemeinsam hinfahren. Nio wird schon früher da sein. Dann sitz ich da auch nicht wie ein Mauerblümchen am Tisch und wirke deplatziert."
Er lächelt sie an.
Nio strahlt glücklich. „Jetzt kann er es mir gar nicht mehr verbieten!“
"Besser geht's gar nicht. Gerade haben Sie mir die Sorge abgenommen, wie ich da hin komme. Ich freue mich sehr über die Einladung . Unverhofft kommt oft, nicht wahr? Heute ist wohl mein Glückstag.“
Sie erhebt sich und lächelt beiden zu.
Nwadike steht auf und meint schelmisch: „Oder unserer“.
Nio sieht ihn leicht befremdet an und steht auch auf.
Maryama begleitet ihre Gäste noch bis zur Straße. Sie schüttelt beiden die Hand und verabschiedet sich mit den Worten.
„Tschüß ihr beiden. Ich freue mich schon sehr auf den großen Abend. Das wird sicher spannend“.
"Maryama, es war mir eine Freude sie kennenzulernen. Danke für den bezaubernden Vormittag. Wenn Sie Hilfe beim Einrichten brauchen, zögern sie nicht bei uns zu klingeln. Ich wünsche einen schönen Tag!"
„Danke für das Angebot. Es ist gut möglich, dass ich einmal darauf zurück komme.“
Nio schaut sie eine Weile still an und sagt dann als sein Dad schon weiter weg ist: "Danke. Ob sie's glauben oder nicht, aber diese Marshmallows waren für meinen alten Herrn ein bisschen wie Medizin. Man sieht sich. Nicht den Wettbewerb vergessen, ja!" Er winkt und läuft seinem Vater nach.
Maryama schaut den beiden noch ein wenig nach und beschließt sich keinen weiteren Stress zu machen, sondern ein paar gemütliche Stunden am Strand zu verbringen und den schönen Tag noch weiter zu genießen.
Geht zum Strand am Leuchtturm
(in Zusammenarbeit mit Yannis)
Es war ein überraschend schönes Treffen mit der Nachbarin gewesen. Nio sitzt auf der Couch und denkt nach. Sie wird auch kommen und Papa ist richtig in guter Stimmung, seit wir drüben waren. Ich muss einfach gewinnen! All die Arbeit, das Training. Es musste sich auszahlen. Er war es ihr schuldig!
Die Geräte surrten an der linken Seite des Bettes. Saba kam nur noch selten zu Bewusstsein. Ihr Mann, Nwadike hatte seit Tagen nicht geschlafen, der weiße Arztkittel war fleckig und die Augen dunkel. Nio stand neben dem Bett seiner Mutter und hielt seit zwei Stunden ihre Hand. Alles drängen, er möge schlafen gehen prallte an dem stolzen kleinen Mann ab. Tapfer sprach er immer wieder seine Mama an, hoffte auf das Wunder, von Nwadike wusste, dass nicht einträte.
Saba öffnete die Augen, blickte angestrengt zur Seite und alle Schmerzen wegdrückend lächelte sie Nio an. Ihn allein zu lassen mit Wadi, war das Schlimmste. „Mama!“ Nio strahlte und legte seinen Kopf auf ihre Brust. Sie fuhr mit der Hand durch sein Haar. „Pass auf ihn auf! Ich liebe Euch! Ich schau euch jeden Tag zu!“ Über Nwadikes Wangen rollten die letzten Tränen, die er noch hatte. Er beugte sich über Saba und küsste sie. „Nio,“ sprach sie, „tanz für mich mein Engel. Ich will jeden Tag vom Himmel meinen kleinen Prinzen tanzen und glücklich sehen!“ Unter schluchzen antwortete Nio: „Ich verspreche es dir Mama, bitte geh nicht! Ich will brav sein und tanzen, nur für dich!“
Mit einem letzten Kuss ging sie. Die Maschine gab einen einsamen langen Ton ab, bis Nwadike den Schalter betätigte. Nio krallte sich am Bett seiner Mama fest und weinte bitterlich. Nwadike ging hinter ihm auf die Knie und seine Arme umschlossen den Jungen. Der drehte sich und vergrub sein Gesicht in ihm. Lange weinten beide zusammen, bis nichts mehr da wahr als Leere und sie Beide.
Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: 4. Strandcamping (1/10) - Was am Vortag geschah
Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump und Tochter Takatuka brauchen einfach mal wieder das Gefühl von etwas Strandsand zwischen den Zehen. Die Docks beim Haus sind nur zum Angeln gut, ansonsten, bleibt der Fuß auf den geteerten Straßen einer Großstadt die meiste Zeit eingesperrt. Beim Bibliothekar im Archiv von Willow Creek hatte Pippilotta nicht nur Takatuka auf dem Globus erspäht. Nein, er hatte ihr auch noch von einem kleinen Wind umtosten verlassenen Eiland nicht gar zu weit weg und mit schönen Stränden erzählt. Man müsse nur mit dem Kutter von Brindleton, einer nächst gelegener Stadt, auf die Insel übersetzen.
Nachdem die Wrackbergung im Hafenbecken von San Myshuno als Verzweiflungstat beiseitegelegt werden musste, interessieren Pippilotta neben den Inselstränden von Brindleton Bay auch irgendwie … die Kutter und Segler, die es in Brindleton zuhauf gäbe. Gesagt getan, Pippilotta hat sich ein günstiges Zelt und eine alte Klampfe erstanden und schaffte mit noch ein paar kleineren Engagements als Stuntfrau ein paar Kröten für Busfahrt und Bootsübersetzung zusammen zu raffen. Nach tagelangem Hacken mit stumpfen Theater-Säbeln auf Sandsäcken – gähn – hat sie sich auch eine kleine Auszeit verdient. Zwei Tage Campen am Strand von Brindleton Bay kostet sonst nichts. Feuerstelle kann sie sich am Strand zusammenbauen und Fisch gibt’s im Überfluss. Hatte sie ja schon lange nicht mehr auf dem Tisch – gähn.
Nach der Übersetzung mit dem Kutter fragt sich Pippilotta, warum sie überhaupt ein Wrack bergen wollte, also ein halbes Schiff, wenn doch hier so einfach …vielleicht ein ganzes zu haben wäre. Wenn sie sich doch bloß auch mit Motorbooten anstatt nur mit Seglern auskennen würde … Sie hätte in Nullkommanichts den Kahn hier … ‚übernommen‘, harr, harr.
Nun denn, wohin geht’s zum einsamen Strand?
„Ahhhhhhhh …!“ *tief Luft hol* Auf der anderen Seite der Insel, gleich unterhalb des Leuchtturms, liegt ein lauschiges Plätzchen am Wellen umspülten Strand. Grünblau glitzerndes Meer, soweit das Auge reicht …
„Ja, Takatuka, mein Schatz, Abendbrot ist bald soweit. Möchtest du einen ganzen Fisch?“
Nach einem wunderschönen Tag am Strand mit Gitarre am Lagerfeuer, Sand buddeln und angeln geht es ab in die Koje. Hoffentlich spielt das Wetter auch Morgen wieder mit.
„Böser Wolf, wache gut über unserem Schlaf!“
🌺 HERLAND 📜 Vorgeschichte im [RPG] DAS GROSSE SIMS 4 RPG 📜 WiWo-News - D a s Windenburger Wochenblatt 🌺
🌺 (#HERLAND – Who & Where? 📜 #WiWo - Who & Where? 📜 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Herland) 🌺
Charaktere: Lotta / Maryama ( In Zusammenarbeit mit @simscat2 )
Geschichtsstrang: 4. Strandcamping (2/10) - Den Tag darauf
„Ich kann das Meer schon riechen...“. Tief sog sie die salzige, frische Brise, die vom Wasser her wehte, in ihre Lungen. Maryams Blick schweifte zum Leuchtturm. Er war ihr liebster Rückzugsort gewesen in der Jugend.
Dort oben atmete sie, mit Blick in die Ferne, auch ein wenig Freiheit. Doch heute ließ sie ihn links liegen. Heute war es Zeit die Zehen in den Sand zu bohren und ein wenig auf ihrer Klampfe zu zupfen.
Just als sie die ersten Strandausläufer erreichte blieb sie abrupt stehen.
Ein paar Schritte entfernt stand ein wunderschöner … Hund? … Wolf? Und blickte aufmerksam zu ihr herüber.
Maryama ging das Herz auf. Was für ein edles Tier.
„Hey, mein Schöner … wer bist denn du? und vor allem, was machst du hier so alleine?“
Der Wolfshund wedelte leicht mit dem Schweif und legte den Kopf schief.
„Na, möchtest du mir Hallo sagen?“ Sie ging in die Hocke und streckte dem Tier ihre Hand entgegen. Langsam kam er zu ihr hergetrottet und beschnüffelte neugierig ihre Hand.
Vorsichtig streichelte sie über seinen Kopf, was er wieder mit einer leichten Hin und Herbewegung seines Schweifes beantwortete. Durch seine freundliche Reaktion ermutigt, setzte sie gerade dazu an seinen Hals zu kraulen, als hinter ihr eine helle Stimme krähte: „Bösa … Bösa …!“
Überrascht bemerkte sie ein kleines Mädchen, das auf krummen Beinchen auf sie zu rannte.
„Was ist das denn heute? Erst der Wolf, jetzt die Kleine und weit und breit niemand sonst zu sehen. Ist sie vom Strand hergelaufen?“
„Hallo du kleine Rennmaus, wo willst du denn so schnell hin? Wie heißt du denn?“
„Takatuka, Takatuka“ antwortete das Mädchen.
„Tacka … Tucker? Was soll das den bedeuten?“ Maryama versuchte eine möglichst sinnvolle Deutung dieser Laute zu finden. Vielleicht meinte sie Bootfahren … Eines das tuckert … aber Tacka?“
Während sie noch grübelte, umarmte die Kleine den Wolf und schmiegte ihre Wange an seinen Hals. Er ließ es sich geduldig gefallen und leckte zum Dank ihr Gesicht.
Das Mädchen prustete und gluckste vergnügt, schnappte sich dann flugs Maryamas Hand und zog sie Richtung Strand.
„Komm … komm mit zu Pippi … Mama.“ Maryama zieht verwundert beide Augenbrauen hoch „Sie muss Pipi? Und warum nennt sie mich Mama?“
Ein prüfender Blick auf das neben ihr her wackelnde Popöchen zeigte ihr, dass die Kleine eine Windel trug.
„Ähm … Ja klar, ich komme mit und helfe dir“, antwortete sie spontan, was das Mädel wieder zum Lachen brachte. Sie ließ ihre Hand los und stürmte, so schnell sie ihre Beinchen trugen, mit dem Wolf zusammen, Richtung Strand hinunter … und Maryama hinterher.
🌺 HERLAND 📜 Vorgeschichte im [RPG] DAS GROSSE SIMS 4 RPG 📜 WiWo-News - D a s Windenburger Wochenblatt 🌺
🌺 (#HERLAND – Who & Where? 📜 #WiWo - Who & Where? 📜 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Herland) 🌺
Charaktere: Lotta / Maryama ( In Zusammenarbeit mit @simscat2 )
Geschichtsstrang: 4. Strandcamping (3/10) - Maryama
Pippilotta sieht ganz erstaunt Takatuka und Böser Wolf mit einer fremden Frau im Schlepptau auf ihren kleinen Campingplatz am Strand zulaufen. Wen bringen die beiden denn da mit? Wo waren die beiden überhaupt hin abgewienert?
„Böser Wolf, du solltest doch achtgeben, dass Takatuka nicht immer so weite Kreise zieht! Wo wart ihr denn?“ *seufzt* Takatuka zeigt einen ähnlichen Unabhängigkeitswillen und Unerschrockenheit wie sie selber einst als Kind. Tja, jetzt ist sie aber die Mutter und beurteilt das nun … irgendwie ein bisschen anders. Schließlich sind die Docks von San Myshuno nicht die Villa Kunterbunt ihrer Kindheit in Schweden.
Pippin beäugt die fremde Frau, die auf sie zukommt, näher. Der Tag verspricht so trocken und sonnig zu werden wie gestern, als sie ankamen. Es könnte bei dem Wetter heute belebter am Strand werden. Wahrscheinlich wollte die junge Frau mit den lebhaften meergrünen Augen auch nur einen Strandspaziergang unternehmen. Sie mustern sich wohl gerade gegenseitig. Was denkt Sie wohl … zu dem herumstromernden Kind? Dass Pippilotta eine unverantwortliche Mutter sei?
„Ach, bringen Sie mir meinen kleinen Derwisch von Tochter zurück? Vielen Dank!“ Freundlicher ‚Angriff‘ ist wohl immer noch die beste Verteidigung.
🌺 HERLAND 📜 Vorgeschichte im [RPG] DAS GROSSE SIMS 4 RPG 📜 WiWo-News - D a s Windenburger Wochenblatt 🌺
🌺 (#HERLAND – Who & Where? 📜 #WiWo - Who & Where? 📜 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Herland) 🌺
Charakter:Alexander
Geschichtsstrang: Erinnerungen - Teil 4
Müde von dem vielen Gelächel heute tritt Alexander in den Fahrstuhl. Der Kater wartet bereits vor der Haustür. ein anderer Mieter muss in wohl versehentlich reingelassen haben. Als er Alexander sieht streicht er ihm um die Beine und heuchelt was das zeug hält. "Ich verhungere, lass mich bitte bitte endlich rein."
Alexander fummelt den Schlüssel ins Loch und stößt die Tür auf. Der Geruch von Feuchte und Muff kommt ihm entgegen. Dieses verdammte Rohrleck. Er tritt ein und versucht dabei nicht auf den Kater zu treten der immer noch bettelt. Bevor er einen Beutel mit glitschigem Katzenfutter aufreißt und in Rudys Schale klatscht, zieht er die Schuhe aus. Er ist froh, dass er schon gegessen hat, denn der Geruch dieses Katzenfutters lässt seinen Appetit das Weite suchen.
Während der Kater frisst setzt er sich auf das Sofa. Was für ein Tag. Nicht so erfolgreich wie erhofft. Er hat sich die Suche nach Irina deutlich einfacher vorgestellt. Ein wenig naiv ist das schon. Eine seit knapp zehn Jahren vermisste Person so weit weg von zu Hause zu suchen. Die ganze Zugfahrt über hat er sich eingeredet, dass er sie schon finden wird wenn er ankommt. Dass er ihr quasi in die Arme laufen kann. Natürlich hat der Kater ihm das stets auszureden versucht. "So einfach wird das nich', Kumpel. Was denkst du denn?" Aber Alexander war davon überzeugt, dass sich schon alles ergeben wird. Nun, falsch gedacht. Er hat niemanden mit Iras Namen gefunden. Sollte sie ihren Namen geändert haben, wird die Suche noch viel komplizierter. Iroschka, wo steckst du nur... "Hättest dir mal nicht so viel Zeit lassen sollen, was?" Der Kater setzt sich neben Alexander auf das Sofa und leckt sich die Pfote. Das Essen hat wohl gemundet. Nicht so viel Zeit lassen? Zugegeben war die Reise schneller zu Ende als je erwartet. Und trotzdem waren es fast zehn Jahre gewesen.
Immer wenn er aussteigen musste weil ihm das Geld ausgegangen war, musste er sich eine Arbeit und eine Unterkunft suchen. Manchmal blieb er bis zu sechs Monaten oder länger an einem Ort. Er versuchte Geld anzusparen um sich zu ernähren, sich und seine Kleider zu waschen und zu schlafen. Da er nichts vorzuweisen hatte, war die Suche nach Arbeit anfangs sehr schwer gewesen. Auch Unterkünfte fand er nicht immer. Es gab Nächte die er unter freiem Himmel verbringen musste, wie ein Tier. Manchmal fand er freundliche Familien die ihn für eine Nacht aufnahmen und er revanchierte sich in dem er für sie arbeitete, Sachen erledigte oder reparierte. Dabei kam so gut wie kein Geld rum, da er alles sofort wieder ausgeben musste.
Nach dem er zu mixen gelernt hatte, wurde es etwas einfacher mit der Jobfindung. Er suchte kleine Kneipen, Bowlingcenter, Bars, Restaurants, eben alles was eine Theke besitzt auf, um nach Arbeit zu fragen. Natürlich bekam er nicht jedesmal die Chance sich zu beweisen, doch keiner der Arbeitgeber die er hatte, hat es je bereut. Alexander schein ein Talent dafür zu haben die Kunden an der Bar zu halten und die Art wie er mit den Kunden umgeht, beschert ihm heute noch einen heiden Batzen Trinkgeld.
Ja die Reise hat länger gedauert als erwartet. Aber er hat auch viel erlebt. Gutes und schlechtes. Das Feuer zum Beispiel, ist ein prägnanter Teil seines Lebens. Er hat damals nicht nur eine sondern zwei Freunde verloren. Aber auch einen gewonnen...
Mia hat sich sehr verändert. Das luftig leichte, unbeschwerte, fröhliche Mädchen hat sich in ein verkrampftes, schüchternes, etwas seltsam wirkendes Ding verwandelt. Sie wäre vielleicht anders, hätte er es damals geschafft Lilly zu retten. Er erinnert sich sehr gut an den Moment, als er sie in dem Rauch und der Hitze ausmachen konnte. Hinter der Tür gefangen die blockiert war. Der Wagon begann bereits einzustürzen.
Alexander wäre selbst dort drin gestorben, hätte er die Scheibe die ihn von ihr trennte eingeschlagen und versucht die Tür zu öffnen. Doch dann rettete ein Anderer ihm das Leben. Und das von Lilly endete... Er hatte sich nicht mal mehr bei Mia entschuldigen können. Als er sie zu fassen bekam, war sie noch halbwegs bei Bewusstsein. Doch sie hatte zu viel Rauch eingeatmet und verlor es auf dem Weg nach draußen.
Alexander beeilte sich, legte sie auf den Boden und wies eine der Umstehenden an erste Hilfe zu leisten. Dann lief er los um nach Lilly zu suchen. Schließlich kam der Rettungsdienst und hat die Verletzten mitgenommen.
Alexander hatte keine Kontaktdaten von Mia. Weder Nummer, noch Adresse, noch sonst etwas. Ein Detail welches ihn noch lange beschäftigte. Vielleicht hätte es ihr geholfen, wenn sie in Kontakt geblieben wären. Vielleicht hätte sie sich dann nicht so stark verändert. Nun ist sie nur noch eine entfernte Bekannte mit der er mal zu tun gehabt hatte. Dass sie plötzlich ständig auftaucht muss ein Zufall sein. Schließlich stammt sie von hier. Egal. Seine Sorgen sollen nicht mehr Mia sondern Irina gelten.
Er muss herausfinden wo er sie finden kann. Yngwies Idee klingt zwar plausibel und es ist die einzige Idee die er noch hat. Aber alle Filme von vor knapp zehn Jahren die in San Myshuno gedreht wurden plus die Jahre darauf? Eine fast unmögliche Aufgabe. Vielleicht muss er sich diese Filme auch nicht alle ansehen. Er kann vielleicht eine Liste besorgen mit all den Filmen und den Darstellern. Sicher kann er die Darsteller anschließend googeln. Das würde zwar ein langer anstrengender Tag werden. "Frag doch deine neuen 'Freunde' ob sie dir helfen. Ach nein, stimmt ja, dein Misstrauen hab ich ganz vergessen. Das geht ja nicht." Der Kater liegt neben ihm auf dem Rücken und präsentiert ihm seinen Bauch.
Er wirkt zufrieden. Sein ironischer Tonfall nervt Alexander. "Damals haben sie dich auch vera rscht, fertig gemacht und ausgenommen wie ein Truthahn zu Thanksgiving. Ist ja vollkommen klar, dass die Sims hier dann auch so sind. Du bist ein gebranntes Kind. Oh! Da fällt mir ein; Bestimmt ist Ira auch solchen Leuten über den Weg gelaufen. Muss ja so sein, denn die Sims sind überall so gefährlich." Alexander starrt Rudy an. "Was denn? Hast du daran etwa noch nie gedacht? Was machst du eigentlich wenn sie t..." Er wischt den Kater vom Sofa damit er schweigt. Natürlich tut dem Tier das nichts. Er landet auf den Pfoten und trottet empört zum Kratzbaum um darauf platz zu nehmen. Rudy starrt zu Alexander der sich nun erhebt.
Er geht ins Bad um sich die Zähne zu putzen. Ich werde sie finden. Wiederholt er in Gedanken. Er geht ins Schlafzimmer und sperrt den Kater aus. Nachdem er die Decke über sich gezogen hat und die Augen schließt, hört er den Kater immer noch. "Armes armes Irinalein." Alexander wälzt sich auf die andere Seite. "Denkst du manchmal auch darüber nach wie es wäre ganz offen und ehrlich mit allen zu sein? Etwa so wie die ganzen Saufbolde an der Theke mit dir? Schau doch wie glücklich sie immer sind wenn du ihnen einen deiner Ratschläge oder einfach nur ein offenes Ohr geliehen hast. Das könntest du auch haben. Ist aber ganz schön schwierig.... so nüchtern... nicht wahr?"
Es dauert lange bis Alexander endlich einschläft.
Fluchend kommt Viola ins Haus gestürmt. Sie knallt die Tür zu und schmeißt den Rucksack auf den Boden. Lilly sieht nur kurz vom Klavier auf, ohne das Spielen zu unterbrechen. Obwohl sie im Nachbarzimmer ist, bekommt sie mit, dass Viola heimgekehrt ist.
Dass ihre Tochter schlecht gelaunt von der Schule kommt, ist nichts Neues. Normalerweise lässt Lilly sie dann eine Weile herumtoben und geht ihr solange aus dem Weg. Dann beruhigt sie sich schneller wieder als mit Ratschlägen, wie man doch besser mit Wut umgehen könnte. Und sie konnte Viola auch verstehen. Während es morgens noch erträglich ist, ist der Heimweg in der Nachmittagssonne nichts Erfreuliches für Vampire. Zum Glück geht es im Fledermausflug noch relativ schnell, aber angenehm ist auch die kurze Zeit nicht. Viola zu Hause zu unterrichten ist leider keine Alternative. Viktor hat es da einfacher, da sein Feierabend ohnehin in die Abendzeit fällt.
Violas Wüten wird leiser und ist bald nicht mehr zu hören. Offenbar ist sie hoch in ihren Raum geklettert und nun außer Hörreichweite. Als Lilly nach einer Weile dann doch mal nach dem Rechten sieht, hat sich Viola wieder beruhigt und ist am Zocken. "Willst 'nen Drink?", fragt Lilly. Viola schaut vom PC auf und nickt stumm. Sie pausiert ihr Spiel und folgt ihrer Mutter zur Bar.
Lilly mixt einen Plasma Jane zusammen und reicht ihrer Tochter das Getränk. Danach mixt sie das selbe für sich selbst. Das würde dem Durst erst mal eine Weile entgegen wirken. Was Viktor betraf, so würde er wie immer auf dem Rückweg von der Arbeit selbst nach einem unglücklichen Passanten suchen um zu trinken.
Als dieser schließlich heimkehrt, ist Viola wieder zu ihrem Spiel zurückgekehrt. Er begrüßt zuerst Lilly und danach die Katzen und wirkt gut gelaunt.
"Ich habe etwas, das dich sicher interessieren wird!", sagt er zu seiner Freundin und reicht ihr einen Zettel. Während Lilly diesen verwirrt entgegen nimmt, erklärt er: "Im Pausenraum im Labor werden immer mal wieder Werbezettel für irgendwelche Events ausgelegt. Und diesmal war auch etwas interessantes dabei." Nun erkennt auch Lilly, dass es sich bei dem Zettel um Werbung handelte. Neugierig liest sie den Text, nur um Viktor kurze Zeit später verwirrt anzuschauen. "Was soll ich denn mit Sprudelsaft?" Sie macht eine kurze Pause. "Und was ist Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump bitte für ein Name? Oder sind das gleich mehrere Leute, die das Event ausrichten?" Einen Moment schaut auch Viktor verwirrt, doch dann grinst er. "Keine Ahnung, wer Pippidotta oder wie auch immer die Namen lauteten, ist. Aber was den Zettel betrifft muss ich mich wohl vergriffen haben. Eigentlich wollte ich dir den hier geben!" Er reicht Lilly einen anderen Werbezettel, den er sich aus der Jackentasche holt. Lilly legt den Sprudelsaft-Zettel zur Seite. "Ich werde diese Adresse hier ebenfalls aufbewahren!", sagt sie, "das Event findet offenbar in einem Gartenhandel statt. Vielleicht kann ich an einem anderen Tag mal vorbeischauen, wenn es mal kein Sprudelsaft-Event gibt. Ich hatte mir ja eh schon mal vorgenommen, mal das Gärtnern auszuprobieren und vielleicht wird da was draus." Dann erst nimmt sie Viktors zweiten Zettel und faltet ihn auseinander. Viktor grinst. Dass ein Rocknacht-Event eher Lillys Interesse wecken wird, zweifelt er keinen Augenblick. "Ich werde dann mal unsere Tochter begrüßen.", sagt er, "ich kann mir schon denken, wo sie ist." Auf der Treppe dreht er sich noch einmal um. "Und viel Spaß beim Rocken!" Er muss Lilly nicht einmal fragen. Er weiß auch so, dass sie teilnehmen würde.
Charakter: Maryama
Geschichtsstrang: Strandbegegnungen (1)
Unten am Strand steht eine junge Frau etwa in ihrem Alter neben einer Feuerstelle am Strand und blickt ihnen überrascht entgegen.
„Böser Wolf, du solltest doch achtgeben, dass Takatuka nicht immer so weite Kreise zieht! Wo wart ihr denn?" fragt sie die Kleine , die an ihr vorbeistürmt, gefolgt von ....böser Wolf?? , der sich scheinbar auch nicht angesprochen fühlt.
Maryama ist etwas irritiert und will gerade zu einer Frage ansetzen, als die junge Frau das Wort an sie richtet.
„Ach, bringen Sie mir meinen kleinen Derwisch von Tochter zurück? Vielen Dank!“
"Derwisch?"
Maryama muss unwillkürlich lächeln, schon weil sie aus den Augenwinkeln beobachtet, wie das Mädchen , Sandwolken aufwirbelnd, mit dem Hund umhertobt.
"Ich hätte sie ja eher Sonnenschein genannt, aber wenn ich mir das so anschaue..." sie zeigt auf den Wolf und das Mädel, die im Kreis herumrennen und dabei einen mittleren Sandsturm verursachen.
Die beiden Frauen brechen in helles Gelächter aus.
"Ich heiße Maryama." Sie reichen sich die Hände." Ich habe die beiden oben Richtung Leuchtturm getroffen. Erst den Wolf und dann...wie heißt deine Tochter eigentlich? Sie ist doch deine Tochter, oder?"
"Ja" Ihr Gegenüber nickt bestätigend. "Sie heißt Takatuka und ich Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump ...Pippilotta reicht aber auch."
Während diese Worte sich noch in Maryamas Gehörgang stauen,geht ihr ein Licht auf.
"Die Kleine heißt Takatuka...der Wolf...Böser... und das ist die dazugehörige Mama."
Also nichts mit Töpfchen gehen, ich sollte einfach mit zu ihrer Mutter an den Strand gehen."
"Ihr campt hier ein bißchen?" wendet sie sich fragend an Pippilotta. "Es ist ein wunderbares Fleckchen hier, nicht wahr? Ich komme gerne hierher um auf das Meer zu schauen und ein wenig auf meiner Gitarre zu spielen."
Pippilotta kommt nicht zum antworten, weil Takatuka sie am Pullover zupft,gleichzeitig Maryama ihr Sandschäufelchen entgegenstreckt und auffordernd damit wedelt.
Wolf gräbt inzwischen schon mal ein Loch im Sand, das würde wohl den Burggraben geben.
Die beiden Frauen werfen sich einen Blick zu, müssen lachen und Pippilotta fragt:" Wollen wir? Takatuka ist die weltbeste Sandburgenbauerin, aber ein wenig Hilfe schadet nie, oder? "
"Klar, ich hab ihr doch versprochen mit zu kommen und zu helfen."
Pippilotta wirft ihr einen fragenden Blick zu, während sie sich zu ihrer Tochter in den Sand kniet.
(in Zusammenarbeit mit Reuse)
Nio brauchte frische Luft. Er ging etwas spazieren, der Vorort, in dem sie an der Küste wohnte, lud ja geradezu dazu ein. Vielleicht sah er die Streunerin von gestern wieder. Normalerweise kannte Nio alle Katzen der Umgebung, aber diese war ihm fremd gewesen. Als er an den Strand kam, sah er auf der Insel Ruch aufsteigen. Neugierig fuhr er mit der Fähre rüber und entdeckte hinterm Leuchtturm eine kleine Gruppe junger Frauen mit Zelt, Gitarren und einem kleinen Feuer. Normalerweise wäre er wieder gegangen, aber er erkannte seine neue Nachbarin Maryama und entschloss sich hinzu gehen.
„Hallo Nio!“ wurde er auch gleich begrüßt. „Hi zusammen!“ gab er zurück. „Campt ihr hier?“ Er kam näher und begrüßte das kleine Mädchen und die junge Frau. Sie stellten sich vor und Nio beäugte argwöhnisch den grauen Riesenhund. Besitzer behaupten immer, sie seien harmlos und wollten nur spielen, aber Nio war vorsichtig. Selbst wenn er harmlos wirkte, dieses Tier konnte ihn problemlos flachlegen und totsabbern, wenn es denn wollte. Pippi holte eine Gitarre hervor und fragte nach Wünschen. Obwohl er dem Stimmbruch entwachsen war, wollte er den Ozean nicht herausfordern also sang er nur gedämpft mit. „Where have all the flowers gone…?“ Sie harmonisierten ganz gut und zu Nios Beruhigung war auch kein Wal angelandet, der seinen Gesang mit dem Hilferuf eines verendenden Artgenossen verwechselte.
Takatuka sah ihn danach groß an und machte ihm und dem Universum im Allgemeinen klar, dass er grauenhaft sang. Sie hielt sich die Ohren zu und lachte. Das war ok für ihn. Er holte aus und schlug ein Rad, blieb dann mit Handstand stehen (was im Sand echt schlecht ging) und grätschte die Beine. Dann sagte er „Jetzt du!“ Da musste er jemanden aus dem Hause der Langstrumpfs nicht zweimal bitten. Die drohende Katastrophe ahnend griff Nio professionell die Beine der Kleinen und half ihr. Die beiden Frauen schauten belustigt zu.
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Strandgeschichten
Mia kam gestern geknickt zu Hause an. Sie dachte sie könne ein wenig Zeit mit ihrer Freundin Alma verbringen. Ein wenig quatschen. Ein wenig davon erzählen wem sie begegnet war. Sie hatte ja nicht ahnen können, dass sie ausgerechnet ihn meint den sie getroffen hatte und das er immer noch bei ihr war.. Vielleicht hatten sie aneinander vorbei getextet. Wenn sie das nur vorher gewusst hätte, wäre sie nicht so blödsinnig an den Tisch gekommen um vor sich hin zu stammeln. Er musste glauben sie sei völlig irre. Vielleicht glaubt er sogar sie verfolgt ihn. Ach es war ein Fehler gewesen sich ihm zu zeigen. Es war alles viel einfacher gewesen als sie ihn noch still und heimlich aus der Ferne bewundert hatte. Aber im Narwal... irgendwie konnte sie nicht aufstehen und weggehen. Irgendwas hatte sie sitzen bleiben lassen. Irgendetwas wollte das er sie bemerkt. Es half alles nichts. Sie nahm ihr Handy und schrieb Alma eine Nachricht.
Alma antwortete promt. Sie war einverstanden.
Erfreut darüber wollte Mia nun aber trotzdem ein wenig den Kopf frei kriegen. Sie beschloss nach Brindelton zu fahren um ein wenig an der frischen Seeluft zu joggen.
Ohne ihren Eltern etwas darüber zu sagen verliess sie das Haus. Sie war erwachsen und konnte tun und lassen was sie wollte...
Ort: Seegras-Insel - Brindelton Bay
Mia kam gut auf der Insel an. Es war hier ruhig und schön. Niemand würde ihr hier in die Quere kommen und beim Joggen stören. Während die ein wenig etwas für ihre Figur tat, dachte sie über sich selbst nach. Sie verhielt sich doch eigentlich gar nicht so schrecklich, oder? Sie wurde nur immer so total nervös wenn ihr Lebensretter in der Nähe war. Was konnte sie den dafür? Dieser komische rothaarige Typ am Tisch hatte einfach keine Ahnung. Der hatte es schließlich gut mit seiner Freundin. Der musste nicht mehr darum kämpfen bei dem Sim den er liebt gut anzukommen. So ein gemeiner Kerl... na wenigstens muss sie sich um die Frau die er im Arm hielt dann keine Sorgen machen dass sie ihn ihr wegschnappt und Alma war ihre Freundin. Vielleicht hatte sie ja sogar etwas über ihn erfahren was sie noch nicht wusste. Mia freute sich sehr auf das Treffen mit Alma und zog ein wenig mit dem Tempo an.
Als sie den Strand erreichte blieb sie stehen. Unten schienen ein paar Leute zu Zelten. Mia konnte zwei Frauen ein Mann und ein kleines Kind ausmachen. Neben ihnen ein Feuer und ein Zelt. Und was war das? Schlich da ein Wolf um sie herum? Oder einfach ein grosser Hund? Würde er nicht so scheu los bei ihnen in der Nähe stehen, hätte Mia glatt hinunter gerufen mit: Achtung Wolf! Das erinnerte sie an die Geschichte mit dem Hirten-Jungen der immer alle zum Spaß belog und als wirklich ein Wolf kam, glaubte ihm keiner mehr... Bei dieser Geschichte musste man sich einfach schlecht fühlen. Mia fühlte sich jedenfalls schlecht. Nicht wegen der Geschichte aber das Gefühl welches dieser Rothaarige in ihr gestern zurückließ. Es war bestimmt unhöflich da einfach hinunter zu gehen und Hallo zusagen. Wenn sie schon wieder angeschriehen werden würde, dass sie gefälligst nicht so blöd gaffen sollte... das wäre zu viel für sie.
Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: 4. Strandcamping (7/10) - Mia
Pippilotta spürte sie mehr als dass sie sie sah. Eine Aura unendlicher Traurigkeit und Verletzlichkeit. Ihre feinen Nackenhaare hatten sich aufgestellt, eine Gänsehaut überzog ihren Arm und sie hatte sich unwillkürlich umdrehen müssen. Da stand sie, schaute vorsichtig zu ihnen zum Lagerfeuer hinüber, unschlüssig, ob sie sich nähern sollte, nähern dürfte. Pippilotta konnte gar nicht anders als ihr einen freundlichen Gruß zu entbieten und sie zu sich heran zu winken … an das wärmende Lagerfeuer.
„Kommen Sie, wärmen Sie sich mit uns ein bisschen am Feuer auf. Es wird langsam kühl,“ rief Pippilotta ihr zu. Der Abend war nicht mehr fern und vom Meer wehte eine auffrischende Brise herüber, die auch die schüchtern herannahende und recht luftig bekleidete junge Frau frösteln ließ. Dankbar nahm dieses das Angebot zaghaft an. Sie schien völlig überrascht über so eine winzige menschliche Geste der Freundlichkeit. Sie hatte sich kurz als Mia vorgestellt und Pippilotta freundlich auch ihren Namen genannt. Nun steht sie neben den anderen Strandbesuchern, die es heute zu dem kleinen Lagerfeuer verschlagen hatte.
Der Tag hatte fröhlich begonnen, Maryama mit ihren meergrünen lebhaften Augen den Nachmittag mit ihrem fröhlichen ansteckenden Lachen noch bereichert. Dennoch hatte Pippilotta gespürt, dass auch hier eine verletzte Seele verborgen war, die nach Neuanfang suchte. Eine Überraschung war der junge Nio, der Maryama als neu geschlossene Bekanntschaft vom Morgen am Nachmittag am Strand gleich wiedererkannte. Sie scheinen sich gut zu verstehen. Aber auch hier war tiefer Schmerz zu spüren, ein schwerer Verlust eines jungen Menschen. Mia aber scheint die Vereinigung unendlichen Leids zu sein.
Eine Woge schmerzvoller Erfahrungen und Erlebnisse überrollt Pippilotta, wie sie alle so um das Feuer herumstehen. Ihr Magen zieht sich schmerzhaft ruckend zusammen, die Luftröhre wird ihr zu eng. Sie muss sich wegdrehen, Sand im Auge vortäuschen. Wann war sie so empfänglich für Schmerz und Leid geworden? Als Tanuí ihr wild bedeutete, mit Takatuka zu fliehen? Als ihr Vater vor ihren Augen bei ihrer Rettung in den Fluten versank? Als sie, als … Pippilotta kann kaum die Bilder zulassen, die wieder vor ihr auftauchen … die Zeit ihrer Ankunft, das zerborstene Schiff, die Tochter aus einem sinkenden Wrack und sich selber ziehen zu müsse. Angst, es nicht rechtzeitig an die Wasseroberfläche zu schaffen. Takatuka hatte viel Wasser geschluckt, erbrochen, geweint.
Aber das, was dann noch folgte, übertraf bei Weitem alles Grauen, was sie bisher in ihren noch recht jungen Jahren je zu sehen bekommen hatte. Sie waren gestrandet in einer Welt voller Düsternis, Gefahren … und Mitleidslosigkeit. Hier vegetieren und sterben Menschen auf der Straße, Alte, Junge, Kinder. Wer schwach ist, wird ohne Gnade niedergetreten. Nachts auf ihren Rundgängen ist dieses Grauen besonders gut zu sehen, dass sich tagsüber in schattige Winkel zurückzieht. Einer sterbenden Alten in einer dunklen Seitengasse hatte sie gleich in der ersten Woche ihrer Ankunft mit Wasser aus der Pfütze das Leiden zu lindern gesucht, ihre trockenen aufgesprungenen Lippen immer wieder benetzt, als diese zittern darum bat … bis der letzte Atemzug aus ihr entwichen war. Passanten hatten sie gesehen, blieben aber nicht stehen, als Pippilotta sie um Hilfe anrief, eilten den Blick in andere Richtung wendenden oder mit gesenktem Kopf schnell weiter. Sie hatte nicht gewusst, was man hier mit alten sterbenden Menschen auf der Straße tat. Scheinbar … nichts! So hatte sie der Alten nur deren Mantel über den schon langsam erstarrenden Körper gelegt und war nach Haus geeilt. Takatuka schlief schon als Pippilotta sich würgend über das Waschbecken beugte, obwohl sie schon das meiste in der Straße direkt neben der toten Alten erbrochen hatte. Die Tränen liefen die ganze Nacht, bis keine Flüssigkeit mehr da war, um noch die brennenden Augen zu befeuchten. Bevor Takatuka aufwachte, hatte sie sich viele Male Wasser in das erschöpfte Gesicht gespritzt und dem Kind eine fröhliche Mutter präsentiert. Was kann ein Kind für diese Welt?
Ein Kind …! Das Neugeborene im Garten, in dem sie sich die ersten drei Tage ohne Nahrungsmittel und Frischwasser versteckten … neben dem Müllcontainer! Heute ihr Haus. Wenn sie Müll zum Container bringt, muss Pippilotta unwillkürlich jedes Mal erschaudern … Nein, nein! Heute nicht. Nicht dieses Bild! Noch nicht! Vielleicht nie. Pippilottas Magen zieht sich wieder schmerzhaft zusammen. Die anderen am Feuer, Takatuka - nie wird sie davon erzählen können. Tief, tief muss sie es vergraben und dort lassen. Die Fäuste lockern, den Körper aufrichten, den Magen entspannen, wie sie es unzählige Male in den letzten Wochen schon praktizierte, ein Lächeln auf die Lippen, atmen, noch einmal … und noch einmal tief Luft holen.
Lächelnd wendet sich Pippilotta der Gruppe am Feuer wieder zu. „Und alle ein bisschen aufgewärmt? Darf ich zu Stockfisch und -brot einladen?“ Alle nehmen dankbar an, scheinen sich in der kleinen Runde soweit wohl zu fühlen, obwohl man … sich kaum kennt. Man schwätzt über das Wetter, die frische Brise, den köstlichen Fisch, Takatukas Kapriolen und selbst Mia lächelt ein wenig zaghaft.
Pippilotta fragt nicht. Es werden keine Adressen oder Telefonnummer aus so kurzer zufälliger Bekanntschaft Schicksalsgeschlagener ausgetauscht. Aber sie lädt jeden dieser geschundenen Seelchen ein, jederzeit gerne bei ihr vorbeizuschauen, in der Villa Langstrumpf in San Myshuno an den Docks - auf einen Tee, einen Saft oder auch … ein Ohr. Aber das letzte sagt Pippilotta nicht laut. Sie muss hier nichts befürchten, in dieser Runde, wenn sie ihren Wohnort preisgibt. Wer es braucht, findet den Weg in ihr Haus.
Als alle gesättigt und versonnen ins Feuer starren, schweift Pippilotta in Gedanken wieder ab. Nael, den sie beim Angeln traf war ein Lichtblick. Er schien nicht von solchem Schmerz getragen, freundlich und verantwortlich. Die Erinnerung an Väter, die mit ihren Söhnen an den Docks angelten, lässt ein leichteres Bild in Pippilotta auftauchen. Für heute will sie an diesem friedlichen Gefühl festhalten und lächelt Takatuka, die schon schläfrig zu werden beginnt, aufmunternd zu. „Schatz, wir brechen bald auf.“ Zur Runde um das Lagerfeuer gewandt: „Wir müssen leider bald die Heimreise antreten. Takatuka braucht ihren Schlaf und wir haben noch eine kleine Fahrt vor uns. Es hat mich sehr gefreut, einen so netten Nachmittag mit euch verbracht zu haben.“ Bei Stockfisch und Brot hatte man sich auf das gegenseitige Du verständigt. „Ihr seid jederzeit herzlich in der Villa Långstrump eingeladen“, wiederholt Pippilotta ihr Angebot noch einmal und beginnt das Zelt abzubauen, während sich die Gruppe langsam auflöst. Eigentlich hat sie selber bitter Hilfe nötig, aber Pippilotta kann nicht anders als den Geschundenen und Geschlagenen dieser für sie unbegreiflichen Welt die Hand zu reichen und die Tür zu öffnen. Oh, Takatuka, du mein verschollenes Paradies. Die beiden Welten könnten nicht gegensätzlicher sein. Nachtschatten waren hier noch nicht das Schlimmste.
Langsam trotten Pippilotta, Takatuka und Böser Wolf die Düne Richtung Heimreise hinauf. Takatuka gähnt schon heftig und möchte getragen werden. Pippilotta schultert neben Zelt und Gitarre auch das müde Kind und schreitet weiter voran.
🌺 HERLAND 📜 Vorgeschichte im [RPG] DAS GROSSE SIMS 4 RPG 📜 WiWo-News - D a s Windenburger Wochenblatt 🌺
🌺 (#HERLAND – Who & Where? 📜 #WiWo - Who & Where? 📜 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Herland) 🌺
Charakter: Maryama
Geschichtsstrang: Strandbegegnungen (2)
Maryama hatte Lotta, so durfte sie ihre neue Bekanntschaft nennen, das Mißverständnis mit Takatuka erklärt und zusammen hatten sie herzlich darüber gelacht.
Zu dritt bauten sie dann eine richtig schöne Sandburg. Mit Türmchen,einem Burggraben und einer dicken Mauer drumherum.
„Und du bist die Prinzessin, die hier wohnt,“ erklärte sie Takatuka lächelnd.
„Und Binz...?“
Maryama blinzelte kurz und spürte diesen Lauten nach. „Aha, du möchtest eine Prinzen, hm? Einen der dir Lieder singt, unten vor der Burg?“
Sie blickte Lotta auffordernd an und fragte:“Wollen wir unsere Gitarren rausholen und ein Prinzenlied für sie singen?“
Pippilotta nickte zustimmend und holte ihre Gitarre her. Gerade als sie ein Lied aussuchen wollten, entdeckte Maryama überrascht Nio auf das Lager zu kommen.
Betont lässig schlenderte er in ihre Richtung, ohne allerdings den Wolf aus den Augen zu lassen.
Sie konnte ihn gut verstehen, er war wirklich ein imposantes Tier.
„Hallo Nio,“ begrüßte sie ihn herzlich.“Schön dich so bald wiederzusehen.“ „Hi zusammen!“ gab er zurück. „Campt ihr hier?“
Pippilotta nickt . „Wir gönnen uns ein paar schöne Strandstunden“
Sie stellten sich gegenseitig vor und Maryama fragte schließlich:“Hast du Lust ein wenig mit uns zu singen?“ Nio nickte und als Lotta „Where have all the flowers gone…?“ anstimmte, fiel er , zusammen mit Maryama ,verhalten mit ein.
Anschließend machte er noch ein paar Faxen im Sand mit Takatuka und Maryama staunte über seine akrobatischen Kunsstücke, die er sogar auf diesem Untergrund perfekt ausführte.
Plötzlich hörte sie Lotta rufen:“„Kommen Sie, wärmen Sie sich mit uns ein bisschen am Feuer auf. Es wird langsam kühl!“
Maryama drehte sich um und sah eine junge, zart wirkende Frau auf ihr Grüppchen zu kommen.Sie hatte wohl oben an den Dünen gestanden und zu ihnen herunter geblickt.
Pippilotta winkte sie ans Feuer und Mia, wie sie sich vorstellte, nahm die Einladung dankend an.
Auf Maryama wirkte sie ein wenig traurig, aber als Takatuka ihr ein „Lied für den Binz“ vorsingt, zaubert sie damit ein Lächeln auf ihre Lippen.
„So etwas schaffen eben nur Kinder, in sekundenschnelle ein Herz zu heilen, wenigstens ein Stück weit.“ Maryama war sehr berührt von der Szene.
Kurzzeitig hatte sie danach das Gefühl, dass Lotta etwas traurig wurde, aber als sie dann fragte, ob denn niemand hungrig sei, es gäbe Stockfisch und Brot, spürte sie plötzlich, dass ihr Magen knurrte.
„Klar, ich habe ja bisher nur Marsmallows gegessen heute...“
Ihr lief das Wasser im Munde zusammen, bei der Aussicht auf Stockfisch und sie machten sich alle zusammen daran , ihre Happen zu grillen.
Takatuka bereicherte ihre Gespräche mit drolligen Einlagen und Maryama hatte das Gefühl, dass sich alle, so unterschiedlich sie waren, wohl miteinander fühlten.
Sie plauderten über dies und das und erzählten sich kleine Alltagsgeschichten . Die Atmosphäre war entspannt und als nach dem Essen alle ins Feuer schauten und zufrieden dem Prasseln lauschten, erklärte Pippilotta überraschend, dass sie nun bald aufbrechen müsse.
Ihre Tochter brauche den Schlaf und sie hätten noch einen längeren Weg vor sich.
„Schade,“ dachte Maryama „Ich mag diese etwas...ja...wie sollte man das formulieren...ungewöhnliche....spezielle....ach, einfach etwas andere junge Frau. Sie wirkt entschlossen und doch feinfühlig, sie hat Humor und wie sie mit ihrer Tochter umgeht, finde ich toll.“
Lotta hatte ihnen von ihrem Gartenhandel erzählt, den sie demnächst veranstalten wollte und Maryama würde wohl hingehen.
Schließlich brauchte sie noch genug Zeug für ihr Häuschen.
Mia machte auch Anstalten aufzubrechen und Maryama wandte sich an sie:“ Du, Mia ….Nio wird am Tanzwettbewerb in SanMyshuno teilnehmen , das wird sicher sehr aufregend. Hast du Lust auch vorbei zu schauen? Ein wenig mentale Unterstützung schadet nie.“
Mia betrachtete Nio und schliesslich wieder Maryama. Sie wiegte langsam nachdenklich den Kopf. "Ich weiss noch nicht. Ich liebe Tanzen aber..." sie schüttelte den Kopf. "Ich weiss noch nicht.“
Nio nickte ihr zu. „Ja, überleg's dir. Ich freu mich nicht nur über mentalen Beistand sondern auch immer über Beifall von Bewunderern.“ Er zwinkert beiden zu.
„Apropos Bewunderer...cooler Hut, Nio.“Maryama zeigt auf seine Kopfbedeckung.
„Den hab ich mal im Urlaub in London gekauft. Naja, Dad hat ihn gekauft. Kannst ihn gern mal aufsetzen! Steht dir sicher."
Maryama schnappt sich den Hut und setzt ihn auf den Kopf.
„Weißt du was, ich leih ihn mir bis zum Tanzwettbewerb und trag ihn am Abend als Glücksbringer für dich.Danach bekommst du ihn wieder....hältst du es so lange aus ohne ihn?“
„Klar, ist ja in guten Händen und Beanies gibt’s ja auch noch zur Not.“
Er unterstreicht seine Worte mit einer lässigen Handbewegung.
Maryma muss schmunzeln.
„Super, dann mach ich mich jetzt mal auf den Heimweg. "Ciao Nio und grüß bitte Nwadike ganz lieb von mir, ja?“
„Tschüß Mia, es war schön, dich kennen zu lernen. Ich würde mich freuen, wenn wir uns mal Wiedersehen. Bis hoffentlich bald!“
Mit einem kurzen Winken macht sie sich auf den Weg nach Hause.
Geht nach Brindleton Bay Nr.7
Alma hatte soeben die Nachricht von Mia beantwortet und freute sich schon auf ihr Treffen im Kino. Da Hannah mit José unterwegs war und die Geschwister unter sich, aßen sie lecker die Speisen, die ihre Mutter für sie zubereitet hatten. Es war ein unbeschwerter Tag. So hatte Nael alle wichtigen Aufgaben abgeschlossen, Alma hatte auch keine Angelegenheiten mehr zu erledigen und beide entspannten etwas.
"Was hast du jetzt vor nach deiner Ausbildung? Willst du studieren, um deinen Steuerberater früher zu machen?", fragte Nael und aß ein Stück.
"Nee, sicher nicht. Mit dem Lernen bin ich durch." Alma legte das Handy weg und schüttelte daraufhin den Kopf. "Wirklich nicht, die Verantwortung, die ich jetzt schon habe, reicht mir."
"Verstehe ich..", sagte er und ring sich zu einem Lächeln. "Übrigens Alma, ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich habe mich in letzter Zeit sehr, wie soll ich sagen, unfair verhalten. Ich bin dir dankbar für deine Arbeit und Unterstützung." Es war ihm sehr peinlich und hatte ihm sehr viel Überwindung gekostet. Doch hatte seine Mutter noch einmal allein mit ihm gesprochen und ihm deutlich klar gemacht, wenn er sich nicht freundlicher gegenüber seiner Schwester verhält, dann wird das Zusammenarbeiten nicht lange gut gehen.
Alma zog aufgrund seiner Worte eine Augenbraue hoch und sah ihn an. "Bruderherz, du brauchst einfach mal 'ne Frau." Nael lachte. "Ich und eine Frau? Abgesehen davon, dass ich keine Zeit habe, wüsste ich nicht wen." Alma sah ihn grinsend an. "Dann warten wir einfach mal ab, was und vor allem wen die Zeit mit sich bringt." Sie nahm sich noch ein Stück.
Es war sicher das erste Mal in seinem Leben, dass Nio mit vier Frauen auf begrenztem Raum zusammen war und sich nicht ausgeschlossen fühlte wie bei den Mädels seiner Schule, oder zu Tode langweilte wie beim Bridgetreffen der alten Frau Weikmann die Straße runter. Sie war der Preis des Höflich seins, denn als er Dad mal in der Klinik besucht hatte, lag sie da als Patientin und fragte ihn ob er Kartenspiel möge. Sein zögerlich genuscheltes "Schon, denke ich." Interpretierte sie als Bewerbung zum Ersatzspieler ihrer Runde, wenn mal jemand ausfiel. Es gab meist Kuchen und so aber 3 Stunden können sehr lang werden, wenn man geriatrischen Geschichten lauschen musste und allenthalben nach der Freundin, oder noch schlimmer, den Verehrerinnen des Herrn Doktor befragt wurde.
Sein eigenes Liebesleben ließ sich mit drei wohlklingenden Worten beschreiben: ‚verklemmt, indifferent und automanuell‘, dass seines Vaters war ein Grenzgebiet jugendlicher Abscheu, in das er nicht mal zu linsen wagte, geschweige denn darüber Reden wollte. Was ihn betraf, hatten Eltern keinen Sex und er war vom Storch gebracht worden! Er war sich auch nicht mal sicher, ob man mit 43 Jahren noch Lust darauf hatte…allein die Vorstellung! Süße Robbenbabys, süße Robbenbabys!!!!
Ach ja, vier, weil mittlerweile eine junge Frau dazu gestoßen war. Sie schien zu joggen und Frau Langstrumpf rief sie herbei. Mia, so hieß sie, war recht attraktiv aber irgendwie in düsterer Stimmung. Die knappe Turnhose war gerade groß genug einen Marken Aufnäher zu tragen, ohne das er überstand. Verhüllen oder wärmen sollte sie sicher nichts. Nio war das ganz recht, denn er ertappte sich dabei, mangelhafte Biologiekenntnisse außerschulisch zu korrigieren. Und obwohl er sie, die Hose, sicher minutenlang eingehend studiert hatte, fiel es ihm im Nachgang schwer, die Farbe zu exakt zu bestimmen.
Alle aßen zusammen Stockfisch und man unterhielt sich prächtig. Als Frau Langstrumpf ging, fragte Maryama, ob sie sich den Hut bis zum Wettbewerb ausleihen dürfte. Sie hatte zugesagt zu kommen und Nio sah keinen Grund, diese seine „Dad erlaubt es, weil er sonst ihr absagen müsste“ Garantie wegen eines Hutes aufs Spiel zu setzen. Sie sah richtig gut aus mit dem Hut. Sie lud Mia auch ein zum Wettbewerb, aber die war noch unschlüssig. Satt ging er heim. Blau? Nein schwarz, oder?
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Strandgeschichten
Als Mia von der Frau mit Zöpfen her gewunken wird, schaut sie erst hinter sich um wirklich sicher zu gehen dass sie gemeint ist. Lächelnd geht sie schließlich näher. Sie lernt Pippilotta, Maryamma und Nio kennen. Sowie die kleine Takatuka und Böser, der tatsächlich zu ihnen gehört und nicht wild und gefährlich ist. Sie hat den großen Hund gestreichelt. Sein Fell ist rauer als sie geglaubt hatte. Es ist eine angenehme Runde und sie vergisst für eine Weile ihre Teenie-Probleme. Der Fisch schmeckt köstlich obwohl sie nur wenig davon isst. Nio starrt sie ab und zu irgendwie geistesabwesend an, doch sie ignoriert das. Sowieso bemerkt sie es die meiste Zeit kaum weil sie in Gespräche verwickelt wird. Unter anderem wird sie gefragt ob sie zum Tanzwettbewerb gehen wird. "Ich weiss noch nicht. Ich liebe Tanzen aber..." Der Tanzwettbewerb im Jazz Club. Denkt sie. Der Jazz Club…. Der Club…. Z u f ä l l i g weiß sie wer dort arbeitet. Und sie kann es sich nicht leisten ständig dort aufzutauchen wo er ist. Das ist einfach zu verdächtig. Sie wird die Rocknacht deshalb auslassen müssen. Und sie weiss genau wie dieser Abend für sie aussehen wird. Sie wird zu Hause auf dem Bett liegen, oder in den Computer starren und ihr Kopf wird sich nicht von dem Gedanken – der Angst – losreißen können, wie eine blöde Kuh an den Bartresen geht und ihn anmacht… Aber der Tanzabend? Der ist später. Kann sie dort vorbei gehen ohne schlechtes Gewissen? Wie gern würde sie dort mittanzen. Damit könnte sie ihn doch beeindrucken oder? Ist das eine gute Idee? Nein, nein. Wer weiss was bis dahin noch alles passiert. Sie schüttelt den Kopf. "Ich weiss noch nicht.“
Als das Lager abgebrochen wird, macht sie sich ebenfalls auf den Heimweg. Es wird kühl und nur zum rumstehen ist sie nicht richtig angezogen. Sie verabschiedet sich höfflich und geht nach Hause. Viel passiert an diesem Tag nicht mehr.
Ort: Del Sol Valley - Kino
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Kinoabend
Am nächsten Tag ist Mia mit Alma verabredet. Ob sie sich einen Film anschauen wollen weiß sie noch nicht. Erstmal wird ausgiebig gequatscht. Sie muss unbedingt erfahren wie es dazu kam, dass sie Sascha über den Weg gelaufen ist. Mia tritt vor dem Kino aus dem Bus und schaut sich um. Ein Blick auf ihr Handy zeigt ihr, dass sie etwas zu früh ist. Deswegen setzt sie sich auf eine Bank vor dem Kino und wartet. Es ist ein angenehm warmer Frühlingstag. Das lässt die Gemüter höher schlagen. Die Texterei letztens ist zwar nicht so gut gelaufen, aber das werden sie schon klären. Mia mag Alma. Sie haben sich beim feiern im Narwal Arms kennengelernt. sie mochte ihre Moves auf der Tanzfläche und hat sie gefragt wo sie diese gelernt hat. So schwelgt sie eine Weile in Erinnerungen, als der Bus mit Alma endlich ankommt.
Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Rocknacht
Heute Abend wird der Rockabend stattfinden. Alexander steht früh genug auf, wäscht sich, isst eine trockenen scheibe Brot zum Frühstück und lässt den Kater hinaus ehe er sich auf den Weg in den Jazz Club macht. Er und Lia haben Duke versprochen Vormittags schon herzukommen um den Laden auf vorderman zu bringen. Natürlich ist der Club ein sauberer Ort, aber ein gründlicher durchputz findet immer einmal im Monat statt. Die Tür zum Club ist bereits offen. Alexander hat zwar einen Schlüssel, aber jemand scheint ihm zuvor gekommen zu sein.
Ort: San Myshuno - Jazz Club
Alexander tritt ein und sieht Lia hinter der Theke bereits die Gläser putzen. Sie hat alle Flaschen von den Regalen genommen und wischt alles durch. "Morgen Lia." begrüsst Alexander sie. Sie dreht sich fröhlich um. Ja sie ist ein freundliches Gemüt. Aber sie kann auch ganz schnell zu Furie werden wie Alexander weiß. Gut des es ihn noch nie getroffen hat. "Hey. Na? Fit?" sie wischt fröhlich lächelnd weiter. Alexander sezt sich auf einen der Hocker.
"Wenn ich Ja sage, wärs gelogen." "Hast du nicht gut geschlafen?" Alexander grinst, kennt er doch diesen Barkeepertonfall. "Geht so. Und du? Lässt mich mal wieder schlecht da stehen, was?" Er mustert sie wie sie ihm den Rücken zu kehrt und die Flaschen wieder hin stellt. Sie dreht sich zu ihm um und wirft ihm den Putzlappen ins Gesicht. "Dann mach dich nützlich." Alexander fängt ihn auf. Sie grinst frech. Er blickt auf die Uhr. Viertel vor neun. Kurz darauf trifft Duke ein. Er scheint äußerst gute Laune zu haben. "Guten Morgen Kinder!" Lia und Alexander grüssen zurück.
"Morgen Chef." "Hallo." "Wie gehts euch?" fragt Duke und setzt sich neben Alexander. Beide nicken. "Hört zu, ich will heute einen guten Eindruck machen." "Den machst du doch immer." lobt Lia ihn. "Danke, aber ich meins ernst. Der Laden soll pikobello sein wenn die Band kommt." Alexander schaut ihn überrascht an. "Du hast eine Band anagiert? Welche?" "Ja die Band ist eine Überraschung." Alexander nickt. Okay. Er muss keine Kunden anlocken, seine Bar ist sehr gut besucht. Warum die Gäste nicht mal überraschen. Live Musik gibt es hier ja oft. Duke fuchtelt mit der Hand herum. "Es ist so eine... Cover Band... so eine die 90er Jahre Rock spielt."
"Cool." Lia hebt den rechten Mundwinkel und nickt anerkennend. "Ich werd nacher ihren Manager anrufen. Wir müssen außerdem den Flügel von der Bühne schaffen und die Verstärker aufstellen." Alexander hört aufmerksam zu und nickt. "Sicher. Kein Problem." "Sehr Gut. Macht ihr mal, ich muss noch was erledigen." Duke steht auf und tippt auf seinem Telefon herum. Alexander erhebt sich ebenfalls. Er legt Lia den Lappen hin. Nachdem er sich umgezogen hat, gönnt er sich einen Kaffee.
Lia und Alexander sind fleißig. Sie schrubben den Boden, putzen die Klos, alle Tische sowie ihre Unterseite, all die Bilder an den Wänden stauben sie ab und räumen die Bühne. Dafür hilft ihnen ein Freund von Duke, denn der Flügel hat ganz schön Gewicht.
Gegen 16 Uhr sind sie fertig. Sie hatten keine Eile gehabt. Während der arbeit haben sie geplaudert und über den Abend gesprochen. Sie haben sich geeinigt wer erst die Bar bedient und wer durch die Tische rusht. Alexander würde die erste Schicht an der Theke übernehmen. Nur zu gern überließ er Lia auch mal die spät abends zu gesoffenen Leute, damit sie ihren Problemen zuhören konnte. Das bedeutet zwar das er anschließend die Küche putzen musste, aber was solls. Normalerweise stellt Duke immer Putzpersonal ein welches täglich durch den Laden wischt. Aber heute ist ein besonderer Tag. Er vertraut sein Lebenswerk nicht jedem an. Alexander ist das recht. Etwas mehr Geld auf dem Konto kann nie schaden. Jetzt da zwei Tage kein Geld rein gekommen ist, kann er es gut gebrauchen. Er erinnert sich an die Miete.
Duke scheint alles geregelt zu haben und zu frieden mit dem Club. Lia und Alexander dürfen sich nun ausruhen bis es los geht. "Sag mal, kann ich mich bei dir kurz duschen und umziehen?" fragt Lia. Sie wirkt alles andere als verlegen bei der Frage. Dafür wird Alexander es. "Äm." Sie legt die Hände zusammen. "Och komm schon, du wohnst doch gleich neben an. Ich hab keine Lust zurück nach Willow zu fahren." Alexander kratzt sich am Hinterkopf. "Naja..." "Mir egal ob du aufgeräumt hast oder nicht. Das krazt mich nicht. Bitte..." mit flehenden grossen Augen sieht sie ihn an. "Von mir aus...." gibt er nach. "Aber ich muss dich warnen..." Sie legt den Kopf schief. "Warnen? Hast du etwas Ratten?" Sie grinst. Das auch... "Nein, das warme Wasser läuft nicht richtig." Ihr Grinsen schmälert sich kurz dann winkt sie fröhlich ab. "Ach ist egal. Wenn du das immer schaffst, schaff ich das auch einmal." Vergnügt tritt sie hinter dem Tresen hervor. "Können wir los?" fragt sie. Alexander steht missmutig auf. "Okay."
Ort: San Myshuno - Alexanders Wohnung
Er nimmt den Schlüssel und schließt die Tür auf. Dabei schindet er Zeit. Der Gang hier riecht schon leicht muffig und an den Wänden wurde längst alles voll geschrieben und mit Spraydosen besprüht. Nein, einen guten Eindruck macht dieser Block nicht. Alexander macht die Tür auf und geht vor. Er öffnet rechts die Tür. "Das Badezimmer." sagt er und geht weiter in den Wohnraum.
Es ist nicht unordentlich da er meistens alles wegräumt. Das einzige was manchmal liegen bleibt ist Geschirr in der Spüle. Lia tritt hinter ihm ein und schaut sich um. Er geht ins Schlafzimmer um ihr ein Handtuch zu holen. "Du hast Haustiere?" hört er sie Fragen. Sie betrachtet den Futternapf. Alexander reicht ihr das Tuch und nickt. "Ja. Eine Katze." "Danke." Sie nimmt das Handtuch. "Ach und... wenn du auf die Toilette gehst musst du den Knopf etwas länger gedrückt halten damit..." Lia lächelt. "Ich verstehe. Danke dir. Ich bin dann mal.." Sie zeigt mit dem Daumen über die Schulter, geht rückwärts und verschwindet im Bad. Schwer ausatmend setzt Alexander sich aufs Sofa. Uff... Obwohl er wirklich nichts für die Zustände in dieser Wohnung kann, schämt er sich in Grund un Boden. Er selbst hat keine hohen Ansprüche. Diese Bruchbude reicht zum leben. Er hat schon schlimmeres erlebt auf seiner reise. Aber er weiß auch, dass es nicht der Standard für jemanden wie Lia ist.
Er hört die Dusche rauschen. Dabei überlegt er sich ein Glas Wasser zu nehmen, lässt es aber sein. Er hat schon erlebt, dass die Wassertemperatur der Dusche sich ändert wenn man irgendwo anderes im Haus den Hahn aufdreht. Wobei... Noch kälter kann das Wasser ja nicht werden...
Lia kommt aus dem Bad. Sie hat sich ihre anderen Arbeitsklamotten angezogen, die mit der heute morgen fast identisch ist. Alexander hat ebenfalls drei identische Kluften für den Jazz Club. Er würde es Lia nun gleich tun, duschen und sich umziehen. Sie kommt ins Wohnzimmer und setzt die Plastiktragetasche neben der Küchentheke ab. "Du hattest recht, ganz schön... erfrischend." sie lächelt. Alexander steht auf. "Du solltest Duke um eine Gehaltserhöhung bitten. Damit du dir was richtiges leisten kannst." Alexander schüttelt den Kopf. "Etwas früh um schon nach mehr Geld zu betteln."
Sie antwortet: "Ach was, Duke ist cool. Und du leistes gute arbeit." Alexander lächelt. "Willst du hier warten oder schon los..?" Lia setzt sich auf das Sofa. "Ich warte. Lass uns nacher am Stand unten was essen. Dann sind wir bereit für den Rockabend! Woohoo!" Sie hebt die Faust. Er grinst, nickt und geht ins Badezimmer wo ihm der süßen Duft ihres Shampoos entgegen kommt..
Ort: San MyShuno - Künstlerviertel
Sie bestellen gemeinsam etwas am Fastfoodstand im Zentrum des Künstlerviertels. LEider scheint der Verkäufer heute keinen geschickten Tag zu haben und vermasselt die erste Bestellung erstmal in dem er die Wurst auf den Boden fallen lässt. Der Mann scheint eine Pause zu brauchen, denkt Alexander.
Aber Lia und er haben genug zeit. sie unterhalten sich, kommen dabei aber nicht mehr auf die Bruchbude von Wohnung zu sprechen in der er haust. Sie verstehen sich gut. Haben aber sonst ausserhalb der arbeit nur wenig mitainander zu tun.
Ort: San Myshuno - Jazz Club
Gestärkt schlendern sie zurück in den Club. Sie eröffnen den Laden und gehen in Stellung. Duke wuselt anschließend durch die Bar, checkt den Sound und begrüsst Gäste. Alexander schaut auf die Uhr. Noch ca anderthalb Stunden bis die Band auftritt. Sicher sind sie schon in der Nähe und machen sich bereit.
Alma stieg aus dem Bus und atmete auf. Das hat aber lange gedauert! Sie sah in die Ferne und Mia fiel ihr direkt ins Auge. Sie winkte und lief zu ihr.
"Hey, schön dich zu sehen! Sollen wir erst was trinken oder direkt einen Film ansehen?" Sie hatte die Situation in der Bibliothek und im Restaurant gar nicht auf dem Schirm und dachte mal wieder an Spaß und Freude. Sie dachte, Mia hatte sie angeschrieben, um lediglich einen Film anzusehen und etwas zu quatschen.
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Kinoabend
Da kommt sie ja! Mia steht auf um Alma zu begrüssen. "Hey, schön dich zu sehen! Sollen wir erst was trinken oder direkt einen Film ansehen?" "Lass uns erst was trinken. Ich halt es nämlich kaum aus."
Mia grinst. Sie gehen rein, bestellen sich ein Getränk und setzten sich an einen der Tische. Mia betrachtet Alma. Man, sie sieht heute wieder verflucht gut aus... wie macht sie das eigentlich immer? "Wie gehts dir?" fragt sie erstmal ob wohl sie lieber mit der Tür ins Haus fallen würde.
"Wie gehts dir?" Alma legte ihre Tasche zur Seite und sah Mia an.
"Ach weißt du..", sie nahm die Getränkekarte.
"Ohne mich wäre mein Bruder wohl aufgeschmissen. Er braucht mich, auch wenn seine schlechte Laune manchmal nicht auszuhalten ist. Ich muss ihm helfen. Ich werde ihm eine Frau suchen müssen." Sie hob die Arme in die Luft. Ob das auch im Sinne von Nael war, blieb vorerst mal dahin gestellt.
"Was wäre mit dir?", fragte sie Mia. Ach nein.. Es fiel ihr plötzlich wieder ein. "Entschuldige, ich hab vergessen, du stehst ja auf diesen Sascha." Sie grinste und sah in die Getränkekarte. Was ich mir wohl als nächstes bestelle?
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Kinoabend
Mia grinst. "Klar wäre er das! Eine Frau was? Find ich gut, jede Frau die auf deinen Bruder fliegt, fliegt nicht auf ihn." Sie betont 'ihn' verschwörerisch. Mia trinkt. "Was wäre mit dir? Entschuldige, ich hab vergessen, du stehst ja auf diesen Sascha." Bei dem Namen wird Mia rot. Reiss dich zusammen, du wusstest das wir über ihn reden. Das willst du doch! "Wie kam es eigentlich das ihr zusammen ins Luigis gegangen seid? man das war sooooo peinlich.... Warum hast du nicht gesagt das er da ist." Mia zieht einen Schmollmund und zieht beleidigt die Nase kraus. Sie ist nicht sauer und Alma kann sehen das sie nur so tut. Aber sie will ihren Worten ausdruck verleien!
"Wie kam es eigentlich das ihr zusammen ins Luigis gegangen seid? Man das war sooooo peinlich.... Warum hast du nicht gesagt das er da ist."
Alma grinste. "Ach komm!" Sie legte die Getränkekarte weg.
"Das war echter Zufall. Mich hat Marie, also die Frau, die mit uns am Tisch saß, nicht gesehen und da sind wir in der Bibliothek zusammen gestoßen. Ich kam mit ihr und dem anderen Mann am Tisch ins Gespräch und hatte im Hintergrund deinen Süßen gesehen."
Alma hatte die teilweise nervige Angewohnheit, ihre Mädels mit ihrem angeblichen Schwarm aufzuziehen und diese dann entsprechend zu betiteln.
"Und dann sind wir irgendwann essen gegangen." Ein echt lustiger Nachmittag.
Sie machte eine kurze Pause und sprach weiter. "Das war doch gar nicht peinlich. Du hättest ihm direkt deine Absichten nennen müssen oder wenigstens deine Handynummer zurück lassen. Wie willst du ihm sonst deine Liebe gestehen?" Sie musste mal wieder maßlos übertreiben.
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Kinoabend
"Er ist nicht mein..." Mia stoppt. Sie verschränkt die Arme. "Jaa na klar. He Sascha weisst du ich steh auf dich, ruf doch mal an." äfft sie. "Ich kam sowieso nicht zu Wort, was war das für ein Typ, der mit dieser, wie sagst du heisst sie? Marie? Der war ganz schön gemein..." Mia seufzt. Das Glas ist schon so gut wie leer. "Weisst du das er mir mal das Leben gerettet hat?" Sie krazt mit dem Fingernagel am Aufdruck des Glases. Sie lächelt ein wenig bei der Erinnerung. "Der Zug hat gebrannt und er hat mich aus dem Feuer gezogen. Und danach hab ich ihn nie wieder gesehen..."Es dauert einen Moment bis sie aus den Erinnerung zurückkehrt. Sie erinnert sich an die Probleme die sie hat. Wie ein Teenie stapft sie leicht auf den Boden. "Mann Alma was soll ich nur machen? Ich hab gar keine Gedanken wenn ich ihn seh... ich verhalt mich total bescheuert." Schmollend stützt sie den Kopf auf die Hand und stubst das Glas an.
Bis zur Rocknacht ist noch ein wenig Zeit. Lilly und Viola, die ebenfalls mitkommen möchte, haben sich jedoch bereits in Schale geworfen. Lilly trägt Lilly eine Kombination aus rot und schwarz während sich ihre Tochter für das schwarze Kleid und die Kappe entschieden hat. Auch das Nietenhalsband war natürlich dabei, wie Lilly feststellen musste. Sie überlegt kurz und greift zu ihrer Sonnenbrille, die sie sich aufsetzt. Viola ahnt, wofür die Brille ist, doch sie sagte nichts. Bevor sie die Villa verlassen, dreht Lilly noch einmal um, um ihre Gitarre ebenfalls noch mitzunehmen. Sie ist noch nie in diesem Club gewesen und weiß ja nicht, was der anzubieten hat. Und falls es doch ein Reinfall werden sollte, hätte sie dann zumindest etwas dabei um sich von der Enttäuschung abzulenken. Alles in Allem freut sie sich jedoch auf den Abend. Wenn sie die Gitarre umsonst mitschleppt, wäre es halt so und auch kein Weltuntergang.
Sie verlassen gerade die Villa um sich schon mal auf den Weg zu machen. Viktor hatte ihnen bereits viel Spaß gewünscht. Es enttäuschte Lilly etwas, das er nicht ebenfalls mitkam. "Schade, dass er noch mit einem Arbeitsprojekt zu tun hat!", denkt Lilly, "ich hätte ihn gerne auch noch dabei gehabt." Doch da war nichts zu machen und so zogen die Ladys ohne ihn los. Gerade als sie das Tor zu ihrem Grundstück durchquert hatten, Lilly hält plötzlich an. "Du weißt, wie wichtig mir Musik ist!", sagt sie zu ihrer Tochter, "und ich möchte nicht, dass die Rocknacht vorzeitig endet wegen amoklaufender Vampire. Deshalb..." Viola unterbrach sie. "Schon klar. Ich soll mich benehmen. Also, ich freue mich ebenfalls auf ein wenig Rock'n'Roll und solange mir keiner krumm kommt kann ich meine Wutanfälle bestimmt auch zurückhalten." Lilly grinste. "Gut zu wissen. Aber eigentlich meinte ich eher, dass wir uns ein Opfer suchen um unseren Durst zu stillen bevor es losgeht." Nun ist es Viola, die grinste. "Moment mal, stand auf den Zetteln nicht, wir sollten gute Laune UND Durst mitbringen?" Lilly ist sich im Klaren darüber, dass das ein Scherz ist und ihre Tochter durchaus weiß, welche Art Durst auf den Zetteln gemeint ist. Das ist ein gutes Zeichen. Wenn Viola anfängt zu witzeln, (wie flach die Witze auch immer sein mochten) hat sie gute Laune. Lilly hofft nur, dass dies während des Abends auch so bleibt. Sie krault Moritz, der ihnen nach draußen gefolgt ist, noch einmal zum Abschied, dann machen sie sich auf den Weg in die Stadt.
Ort: San MyShuno - In der Nähe vom Jazz Club, jedoch noch nicht in dessen Sichtweite.
Tatsächlich dauert es nicht lange, bis sich zwei verliebte Spaziergänger finden, die als Durststiller herhalten müssen. Für das Liebespärchen ist der Abend für heute wohl vorbei doch für die Vampire fängt dieser gerade erst an.
Achso ist das also. Alma war jetzt vieles klarer. Fraglich blieb jedoch, ob Mia nicht schon mal solche Andeutungen gemacht hatte, Alma jedoch in ihrer Naivität nur das hörte, was sie hören wollte. Oder aber sie hatte einfach etwas an den Ohren.
"Wieso hast du das nicht gleich gesagt? Das Leben gerettet ist eine ganz andere Hausnummer als ein einfacher Schwarm." Sie überlegte. Was könnte sie ihrer Freundin nur raten? Das war gar nicht so leicht.
"Möchtest du dich bei ihm dafür bedanken? Wenn er auch hier in der Nähe wohnt, dann käme sicher die Gelegenheit dazu."
Da ihr Glas nun leer war, nahm sie die Getränkekarte wieder in die Hand. Ich brauche jetzt mal was kräftigeres.
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Kinoabend
"Möchtest du dich bei ihm dafür bedanken?"[/b]
Mia starrt Alma mit großen Augen an dann klatscht sie sich mit der Handfläche an die Stirn. "Oh mein Gott! Du bist ein Genie!"
"Das kam mir gar nie in den Sinn. Ich bin so blöd. Das hätte mir selbst einfallen müssen. Oh nein bestimmt fragt er sich warum ich das noch nicht getan hab. Er hält mich für undankbar!" Mia plappert sich so schnell in den Teufelskreis des Gedanken-Karussells, dass Alma gar nicht reagieren kann. "Ich muss mich bedanken. Ja!" entscheidet sie. "Aber wie...? Es muss schon besonders sein. Und nicht wenn er arbeitet... er arbeitet ja im Jazz Club an der Bar... vielleicht..." Während sie die Stirn in Falten legt und das Kinn reibt schaut sie Alma zu wie sie auf die Karte schaut. "Was willst du trinken? Geht auf mich heute."
Was willst du trinken? Geht auf mich heute." Alma lächelte und bestellte sich einen Cocktail. Ich bin geboren, um anderen zu helfen. Alma überlegte, wann die beiden sich wohl noch mal wieder sehen könnten, damit Mia sich bedanken kann. "Ich werde mich mal umhören, ob irgendwo etwas geplant ist. Vielleicht ergibt sich dann die Möglichkeit. Oder ich schmeiße mal zuhause eine Party und lade alle ein." Dann muss ich meinen Eltern bald mal einen Urlaubstrip schenken.
Alma nickte und sah Mia an. "Wäre das eine Idee?"