Ort: Del Sol Valley - Kino
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Kinoabend
"Hast du denn bei dem Essen nichts herausgefunden? Warum war er in der Bibliothek?Hat er was recherchiert?" fragt Mia neugierig. "Warte." sie steht auf und geht zu Bar um eine weitere Runde zu ordern.
"Eine Party...?" Mia setzt sich mit den Getränken und überlegt. "Mit Alk oder?" Ihre Begeisterung wächst. Sie stellt sich vor wie sie ein wenig angesäuselt wieder mehr Mut fassen kann.
Als Mia wieder zurück kommt, erwidert sie: "Ja, da war was.. Genau, er hat seine Schwester gesucht. Aber keine Ahnung, was mit ihr ist." Sie zuckte mit den Schultern.
"Eine Party...? Mit Alk oder?" Alma nickt. "Ja, wenn du unbedingt willst." Sie lacht. "Klar, krieg ich hin. Ich muss mir dann nur überlegen, ob ich Nael auch in den Urlaub schicke. Aber der arbeitet ja lieber. Hmm." Sie überlegt. Oder ich nutze die Party, um eine potenzielle Schwägerin zu finden."Ach ..", sagt sie nachdenklich, ".. ich habe einen Plan."
Ort: Del Sol Valley - Kino
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Kinoabend
Seine Schwester?[/i] Mia macht große Augen. Wenn ich sie finde... das wäre doch dankbar genug oder? Eine Idee reift langsam in Mias Kopf. Sie lächelt in Gedanken versunken. Es sieht aus als hätte sie einen ganz finsteren Plan. Als sie das Wort 'Plan' von Alma hört, horcht sie auf als hätte sie etwas verbotenes Gedacht. "Was? Plan? Was für ein Plan?"
Alma schaut Mia an. "Einen Plan für meine Party natürlich." Sie hatte zwar Mias Blick gesehen, aber nicht verstanden, was sie ihr damit sagen wollte. "Ich werde noch ein wenig nachdenken und Dir berichten."
Sie grinste und trinkt ihren Cocktail aus. Ui, hätte ich mal nicht so schnell getrunken. Egal.
Alma steht auf. "Sollen wir uns einen Film ansehen? Gleich geht schon der nächste Film los." Alma wartet noch bis Mia ausgetrunken hat und beide gehen in den Kinosaal. "Komm wir setzen uns hier hin."
Viktor blickt den Frauen hinterher, bis sie nicht mehr zu sehen sind. Die Beiden hatten ihm vertraut. Sie hatten die Notlüge, er habe noch an einem Arbeitsprojekt zu tun, stillschweigend geglaubt. In Wahrheit gibt es jedoch einen anderen Grund, warum Viktor nicht zur Rocknacht mitwollte. Zwei Gründe, um genau zu sein. Der zweite Grund ist jedoch vergleichsweise unwichtig. Doch er entscheidet sich dazu, diesen zuerst anzugehen. Das würde nicht lange dauern.
Er läuft in den Keller. Dort liegt ein Pinguin herum. Kein echter, natürlich. Es ist ein gestricktes Dekotier, das er vor kurzem fertig gestellt hat. Viktor hebt ihn hoch und bringt ihn in in in die Bibliothek. Dort räumt er den Tisch frei, setzt den Pinguin darauf und macht ein paar Fotos, denn immerhin ist hier das Licht besser als im Abstellraum. Danach bringt er den Pinguin zurück. Hier würde er erst einmal warten müssen.
Die Fotos lädt Viktor am Computer hoch und öffnet die Seite vom Onlineshop Plopsy. Hier würde er sein Werk zum Verkauf anbieten. Es geht ihm beim Stricken mehr um die Arbeit an sich, als um das Geld, daher ist der Preis nicht zu teuer. Jetzt, da die Frauen außer Haus waren, muss Viktor nicht befürchten, dass diese ihm zufällig über die Schulter während er im Shop eingeloggt ist. Es ist ja schon peinlich genug, dass er sein Hobby vor seiner Familie nicht geheim halten konnte. Aber es wäre noch viel schlimmer, wenn sie auch noch seinen Online-Alias erfahren würden: Katzenprinzessin_Miaulina.
Dabei hatte Viktor einen guten Grund für diesen albernen Namen. Es ist ihm lieber, wenn die Käufer den Namen mit einem zwölfjährigen Mädchen assoziieren als mit einem bösen Vampir. Aber ob es nun einen Grund gibt oder nicht: Vor allem Viola würde sich sicher darüber lustig machen, wenn sie den Namen kennen würde.
Nachdem alles eingestellt ist, loggt Viktor sich aus und fährt den Computer herunter. Jetzt könnte er sich endlich um den Hauptgrund seiner Notlüge kümmern. Er muss unbedingt herausfinden, ob die Gerüchte, die er gehört hat, wahr sind..
Nach der Begegnung mit Alma fuhr Thomas direkt nach Hause. Er versorgte die Lebensmittel und grinste, als er eine Dose Heringe aus Norwegen in der Hand hielt. Da wird sich Ginger sicher freuen.
Als nächstes stand die Wäsche an. Der Mechaniker suchte alles zusammen und stopfte alles in die Waschmaschine. Was braucht man da? ... ach ja, das Pulver
Er suchte in der Abstellkammer nach Waschpulver, schüttete es ins Fach und startete die Maschine. Wird schon passen
Danach gönnte er sich ein Stück Wurst und fläzte sich auf die Couch. Dort schlief er schließlich ein.
Yngwie schloss die Tür auf. Vom Sofa her war ein leichtes Schnarchen zu hören. Vorsichtig zog er die Tür zu und hängte die Jacke auf. Dann setzte er sich auf en Sessel daneben beobachtete Thomas. Sein Atem war gleichmäßig und die Brust hob und senkte sich rhythmisch. Da lag alles was er je wollte, unerreichbar und doch direkt neben ihm.
Leise ging er in die Küche und stellte zu seiner Überraschung fest, dass sie nicht nur aufgeräumt war, sondern Thomas auch eingekauft hatte. Auf der Anrichte lag eine Dose Heringe und daneben ein Zettel. "Magste doch?" stand da. Yngwie nahm die Dose wie einen Schatz in die Hand. "Ja!", flüsterte er. Er hatte grade gegessen, deshalb legte er sie zurück.
In seinem Zimmer machte er den Rechner an. Er wollte die E-Mail von Alma speichern. Als der Browser aufging, sah er eine Seite aus einem Medizinforum. Erektionsstörungen? Er klappte den Browserverlauf auf und las wie zu Stein erstarrt die Seitenüberschriften. Könnte es sein? Thomas war nicht der Typ der sowas aus rein akademischen Interesse las. War er deshalb gestern Abend so wütend gewesen...die Frau, mit der er weg war? Er konnte ihn kaum fragen, zumindest nicht einfach so.
Klar er konnte sich auf den Rechner beziehen, aber Thomas würde blocken, vielleicht sogar sauer werden und schlimmstenfalls ausziehen.
Er schloss die Seiten und begann weiter an seinem Buch zu tippen. Irgendwann überkam ihn auch die Müdigkeit und er ging zu Bett.
Am nächsten Morgen saßen die beiden jungen Männer am Tisch und frühstückten. Plötzlich klingelte es an der Tür. Verwundert hob Thomas eine Augenbraue. Yngwie stand auf und öffnete. Zwei Polizisten standen vor ihm.
„Sind sie Yngwie Mikkelsen?“ fragte der Ältere von beiden, dessen Namen Eisenhand lautete. Yngwie war kreidebleich geworden und fast tonlos antwortete er: „Der bin ich!“„Herr Mikkelsen, es wurde ein internationaler Haftbefehl gegen sie erlassen. Sie sind hiermit wegen Mordverdachts festgenommen. Leisten sie keinen Widerstand, dann müssen wir auch keine Gewalt gegen sie anwenden!“
Thomas hatte die Worte des Polizisten deutlich vernommen: „Wow, wow, wow, einen Augenblick mal! Der Typ hier tut keiner Fliege was zu Leide, also was soll der Mist?“ Eisenhand erwiderte: „Erstens geht es Sie nichts an und zweitens, wer sind Sie überhaupt?“ Thomas gab keck zurück: „Es spielt keine Rolle wer ich bin! Außerdem haben sie den falschen, weil Ginger hier, niemandem was antut!“ Der zweite Polizist, dessen Name Walker lautete, trat in den Vordergrund. „Genug mit dem ganzen Gerede, Herr Mikkelsen, sie kommen mit.“ Thomas sah, wie Yngwie gepackt wurde und griff instinktiv nun selbst nach dem Arm des Aggressors. „Pfoten weg von Ginger!“
Eisenhand packte Thomas und ermahnte ihn, er solle aufhören oder würde ebenfalls verhaftet werden. Thomas fauchte barsch und gereizt: „Nimm deine dreckigen Pfoten von mir!“
Ein Handgemenge zwischen Eisenhand und Thomas brach aus.
Am Ende lag Thomas mit dem Bauch auf dem Boden und wurde mit Handschellen fixiert.
Thomas knurrte laut: „Gewalt gegen Unschuldige. Ihr seid so erbärmlich!“ „Klappe jetzt, Sie sind festgenommen!“ ranzte Eisenhand zurück, während Walker Thomas auf gefährliche Gegenstände, gar Waffen abtastete und dabei die Brieftasche fand, die er triumphierend hervorzog. „Schau‘n wir mal, mit wem wir‘s zu tun haben.“ Er fand den Personalausweis und lächelte dabei: „Ach sieh an wen wir hier haben, Herr Seipel, lernen Sie nichts dazu? Sie kommen auch gleich mit.“
Beide Sims wurden abgeführt und zur Polizeiwache gebracht.
Ort: Brindleton Bay Nr.7 Charakter: Maryama Geschichtsstrang: Shoppen vor der Rocknacht
Als Maryama zu Hause eintraf, merkte sie erst, wie müde sie war. Ein schöner, ereignisreicher Tag mit vielen neuen Bekanntschaften lag hinter ihr und hatte seine Spuren hinterlassen.
Schnell noch eine spartanische Dusche im Haus (Gott sei Dank gab es funktionierende Sanitäranlagen) und dann sofort in den Schlafsack gekrabbelt.
Eine halbe Stunde später, war sie schon fest eingeschlafen.
Am nächsten Morgen
Sie erwachte relativ spät am nächsten Morgen. "Der Sonne nach sicher schon neun."
Maryama blinzelte ins helle Licht und beschloss sich zu beeilen, denn es musste heute viel erledigt werden.
Schnell den Rest Fisch, den Lotta ihr mitgegeben hatte am Feuer gegrillt, etwas Leitungswasser dazu und dann schwupp - Zähne putzen, duschen anziehen und dann ab ins Taxi nach San Myshuno.
Dort gab es eine große, neue Shoppingmall. in der sie Farben und Renovierungsmaterial zu finden hoffte.
Fährt nach Magnolia Promenade Nr.2,Shopping District
"Wow, was für ein imposanter Bau!" Hier gibt's bestimmt alles , was das Herz begehrt." Beinahe andächtig erklomm sie die Stufen zum Eingang.
Am wichtigsten wren Wandfarbe und Bodenbelag. Danach konnte man es langsamer angehen.
Tatsächlich entdeckte sie kurz darauf eine Fachhandel für Baustoffe und Werkzeug. "Puh, wie soll ich mich bei der Riesenauswahl nur entscheiden?"Maryama kam ins Grübeln. "Hell muss es sein....aber auch warm...kein Weiss...vielleicht doch Rauhputz?"
"Kann ich Ihnen behilflich sein?"
Ein junger Mann war neben sie getreten und blickte sie freundlich an. "Ja, ich glaube schon....ich suche die richtige Farbe für meinen Wohnraum und den Eingangsbereich, aber die Auswahl..." sie zeigte auf die gefühlt 1000 verschiedenen Farbtöpfe im Regal..."stellt mich vor schier unlösbare Probleme." Sie lächelte den Mann an und hob in einer, Hilflosigkeit andeutenden Geste, die Hände.
Dies beflügelte den jungen Helfer und nach einer halben Stunde waren sie sich einig.
"Sehr schön...und jetzt noch der Bodenbelag. Das fiel ihr schon leichter. Sie entschied sich für eine schlichten Holzboden. Später konnte man ihn mit bunten Teppichen verschönern, das würde reichen.Alle Materialien würden morgen Vormittag zu ihr nach Hause geliefert werden.
Nachdem dies erledigt war, konnte es mit den Lebensmitteln und Getränken weiter gehen.Gestern hatte ihr Lotta von einem feinen Bioladen mit großem Sortiment erzählt, das schien ihr genau richtig zu sein.
Geht nach Evergreen Harbour Nr.5, Bioladen
Auch hier war das Angebot fast überwältigend. Sie schlenderte entspannt durch den Laden und studierte die Zutatenlisten und die Herkunftsländer. Alles sehr interessant, aber langsam regte sich ihr Magen wieder und Maryama traf ihre Auswahl.
Sie erstand Obst und Salatzutaten, ein paar Packungen Veggiewürstchen zum Grillen, Kartoffeln und Kekse.
Zum Schluss forderte sie noch einige Kisten Getränke zur Lieferung nach Hause an.
Noch ein Besuchstag ohne dass sie etwas zu trinken anbieten konnte, würde ihr nicht passieren.
Sie freute sich schon auf die erste Kochaktion. Endlich wieder etwas Richtiges zum Essen.
Als sie mit ihrem Großeinkauf zur Kasse kommt, leuchten die Augen des Kassierers auf. "Wie schön, sie sind fündig geworden." "Ja, sie haben wirklich ein großartiges Angebot hier, sowas bin ich nicht mehr gewohnt," erwidert sie freundlich. "Tatsächlich?" der Mann blickt sie fragend an. "Ich war längere Zeit im Ausland und dort war die Auswahl viel bescheidener." "Na, dann freue ich mich, dass wir Sie hier mit unserer Produktpalette beeindrucken konnten."
Eifrig scannte er ihren Einkauf ein und präsentierte ihr die Rechnung. "Das macht 120 Simoleons, junge Dame." "Oha, ich muss in Zukunft etwas besser haushalten, sonst sind meine Geldreserven bald aufgebraucht."
Sie zahlte und wollte sich gerade zum Gehen wenden, als der Verkäufer sie nochmal ansprach. "Moment, weil Sie heute als Neukundin so reichlich eingekauft haben, bekommen sie von mir noch etwas. Hier..."er reicht ihr zwei Flyer über die Ladentheke. "Heute Abend findet in San Myshuno im Jazzclub ein Rockabend statt. Mit diesen Flyern gibt es freien Eintritt.Wäre das etwas für Sie?" "Rock Night"...hieß es auf dem Flyer.
"Ich denke schon, Rock'n Roll ist immer gut,"sie lacht und steckt die Flyer in ihre Einkaufstüte. Vielen Dank und auf Wiedersehen!"
Mit diesen Worten verlässt sie den Laden und...
fährt nach Brindleton Bay Nr.7
Brindleton Bay Nr.7, nachmittags
Maryama hatte ihre Einkäufe in einem Behältnis im Fluss zur Kühlung verstaut.
Jetzt erstmal kochen. Sie schnippelte verschiedenes Gemüse, marinierte es in Sojasauce und spießte dann alles auf.
Noch ein paar Kartoffeln in Alufolie gewickelt und in die Glut gelegt...was für ein Festmahl.
Sie war so satt, dass sie schon wieder müde wurde. Also rollte sie den Schlafsack unter den Baum im Garten aus, legte sich darauf und beobachtete das Spiel der Blätter in der lauen Nachmittagsbrise.
Dabei überlegte sie, was sie wohl abends zur Rocknacht anziehen könnte"...hm...auf keinen Fall zu schick....es ist ja ein Rock'n Roll Event....High Heels?...nicht ganz einfach damit zu tanzen....ZZZzzz..."schon war sie eingenickt.
"Tock!" Maryama erwachte mit einem Ruck.Irgendetwas hatte sie an der Stirn getroffen. Eine kleine Eichel kullerte neben ihr im Gras davon. Bestimmt hatte die ein Eichhörnchen verloren.
Ein Blick in den Himmel sagte ihr, dass es später Nachmittag oder schon früher Abend war.
Wenn sie nicht zu spät in den Jazzclub kommen wollte, musste sie sich jetzt in Schale werfen.
Schnell sprang sie auf, kramte im Zelt die passenden Kleider heraus und ging ins Haus um sich frisch zu machen.
Der Laden ist noch nicht großartig gefüllt. Meistens dauert es immer etwas. Es ist ja nicht so, dass die Leute Schlange stehen bis sie eingelassen werden. Vor allem wissen sie ja nicht, dass es eine Live-Band gibt. Alexander steht hinter dem Tresen und tut beschäftigt. Da sie heute morgen alles geputzt und aufgefüllt haben, fällt es ihm schwer so zu tun als hätte er arbeit. Er bedient eine Frau die ihm bekannt vor kommt. "Hey! Sie sind doch der Barkeeper vom Park." Sagt sie. Er erinnert sich an sie. Es ist die Frau die diesen aufgeschreckten Mann gesucht hatte. "Ja richtig." sagt er. "Haben Sie den Mann gefunden?" "Ja!" sie strahlt und winkt ihn zu sich. Sie scheinen sich vertragen zu haben? Alexander schaut den Mann mit gehobener Braue an. "Danke dass Sie nichts verraten haben." sagt er und reicht Alexander die Hand. "Kein Problem." erwidert er etwas perplex. "Darf ich fragen was denn los war?" "Ja." Die Frau stahlt. "Er hat mir einen Antrag gemacht!" Mit leuchtenden Augen hält sie ihm den Ring entgegen. Alexander versteht noch immer nicht. "Wir hatten solchen streit weil er die ganze Überraschung geheimhalten wollte. Aber er ist nie eingeknickt. Ich dachte wirklich er betrügt mich oder so." Sie lacht und der Mann lächelt. Alexander hat das Gefühl, dass er nicht ganz so glücklich wirkt wie sie. Aber er sagt nichts. "Na dann, herzlichen Glückwunsch." sagt er und die Frau hüpft erfreut. "Danke!" Sie ziehen von dannen. Ein wenig zum Kopfschütteln zu Mute ist ihm ja schon, aber er wird davon abgehalten als er zur Eingangstür schaut. Er blinzelt. Sieht er grade richtig? Was zum...?
Er versucht seinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu bekommen. Die Leute müssen glauben, er kippe gleich um. So Gleichgültig wie möglich schaut er Maryama an die den Club betritt.
Sie sieht ihn. Was macht sie hier? Hat sie sich nicht mir nichts dir nichts verpi sst? Sie hat ihn sogar blockiert gehabt und nun taucht sie hier auf....?
Alexander versucht sie nicht anzustarren und geht den Bestellungen nach die Lia ihm von den Tischen gebracht hat. Maryama kommt näher und setzt sich an die Bar. Er merkt das sich sein Puls beschleunigt. Selbst davon überrascht, dass ihn diese Geschichte immer noch so sauer macht, tut er so als nimmt ihn dieses eine Getränk so sehr in Anspruch, dass er nicht zwischen durch 'Hallo' sagen kann. Er stellt das Glas auf das Tablett für Lia, und nickt ihr freundlich zu als sie es lächelnd mit nimmt. Um noch etwas mehr Zeit zu schinden, obwohl er keine Ahnung hat was er in dieser Zeit denken soll, wischt er die Theke ab. Maryama wartet indes geduldig.
Erst als er mit wischen fertig ist, atmet er tief ein und wendet sich an seinen nächsten Gast... "Hallo... Maryama."
Yngwie und Thomas erreichen mit den beiden Polizisten die Wache. Man führt sie in einen Raum, wo man ihre Personalien aufnimmt und sie nach gefährlichen Gegenständen durchsucht. Dann bringt man sie in die Zelle für Untersuchungshaft.
Als sie beide allein in der Zelle saßen, begann Thomas wie ein wütender Tiger an den Gitterstäben auf und ab zu laufen. Dann drehte er sich abrupt und schlug dagegen: „Lasst mich hier raus! Ihr habt kein Recht mich hier festzuhalten!“ Yngwie saß ängstlich auf einem der Betten, beobachtete Thomas vorsichtig und sichtlich eingeschüchtert.
Als Thomas langsam mit seinen Emotionen runterkam setzte er sich in eine Ecke und schaute Yngwie an. „Stimmt das? Hast du echt jemanden umgebracht.?“ Yngwie schluchzte laut. „Ja, meinen Vater.“ Erstand auf ging rüber zu Thomas, setzte sich neben ihn uns sagte. „Ich wollte es immer schon mal loswerden. Es war kein Mord oder so, aber ich war dabei!“
Es war November. Dichter Nebel hing in den frühen Morgenstunden über dem Fjord und die nasse Kälte, die durch die Ritzen des alten Fischerhauses zog, hatte Yngwie geweckt. Sein Vater lag sturzbetrunken vor einer Dauerwerbesendung auf der alten Couch und murmelte im Halbschlaf. Yngwie ging pinkeln und wusch sich das Gesicht um wach zu werden. Leise schlich er in die Küche, nicht aus Rücksicht vor diesem Monster, sondern um sich Ärger zu ersparen, sollte das cholerische und betrunkene Schwein wach werden. Plötzlich hörte er es murmeln: „Ich find dich Hedda und dann bleib’ste im Loch!“
Eisige Starre ließ Yngwie stoppen. Hedda war seit seiner Geburt tot. Es gab ein Grab, gut leer, weil das Meer sie ihm genommen hatte aber… konnte es sein? Im Loch? Der Keller des Bootsschuppens! Wie in Trance wanderte Yngwies Blick vom Gesicht seines Vaters langsam runter zum Tau, mit dem er so oft geschlagen wurde. Im Sportunterricht hatte er immer lügen müssen, wenn die anderen Schüler die Wunden und Narben sehen und Herr Bakken, der Lehrer damals, hatte nichts dazu gesagt, die Kinder angeblafft, dass sie das nichts anginge. Zu dem damals 13-jährigen meinte er nur lapidar: „Es gibt die mit Rückgrat und die die sich ducken. Hat alles seine Ordnung im Leben. Du hast dich wohl fürs Ducken entschieden.“
Vorsichtig griff er in die Tasche seines Vaters und angelte den Schlüssel hervor. Sie schlossen hier eigentlich nie ab, aber der Keller war tabu, verschlossen. Er ging durch die dicke Suppe draußen langsam zum Bootsschuppen. Das Bund war schon recht rostig, aber der eine Schlüsselbart war blank. Er schob ihn ein und drehte. Es roch muffig und nach Rattenkot. Eine dicke Staubschicht lag auf vielen Gegenständen und Yngwie drehte die Birne tiefer rein, damit die Fassung den Strom leitete. Auf einer Kommode war ein altes rotstichiges Foto. Darauf war eine junge Frau, die neben seinem Vater stand. Sie lächelte nicht und wirkte voller Kummer. Er nahm das Bild aus dem Rahmen und wendete es. ‚Mit Hedda beim Julfest, 1985‘. Seine Mutter! Zum ersten Mal sah er sie. Dicke Tränen liefen im still über die Wangen.
An der Wand stand ein Bett, ein Messinggestell mit Matratze. Sie war angefressen und er konnte getrocknetes Blut erkennen. Neben dem Bild war eine Holzschachtel und darin fand er Briefe. Sie waren alle an eine Hedwig Berge adressiert und trugen den Stempel des hiesigen Postamtes und hatten den Vermerk: Empfänger unbekannt. Offenbar hatten sie ihr Ziel nie erreicht. Er begann zu lesen. Scheinbar war Hedwig seine Großmutter, denn sie begannen alle mit ‚Liebe Mama‘. Sie erzählten, wie schrecklich es ihr ging, dass Hening sie schlüge und für seine ‚niederen Spielchen‘ in einen Keller schleife. Sie sei schwanger geworden und hasste das Baby, die Frucht dieses Schlächters! In Yngwie starb alles ab. Dumpf zog er den letzten Brief hervor, er äußerte den Plan, nach der Niederkunft fort zu laufen. Irgendwohin, nur weg. Darunter hatte sein Vater gekritzelt: „Ich finde dich, ❤️❤️❤️❤️, und dann prügle ich dir gehorsam ein!“
Stumpf ging er zurück in die Hütte und legte den Schlüssel neben seinen Vater, er hatte die Kellertür nicht mehr verschlossen. Dann weckte er ihn. „Was?“ nuschelte der. „Das Treibseil hat geschellt, etwas Großes ist im Netz, wir sollten schauen, nicht dass es reißt!“ antwortete Yngwie stoisch. Der bärtige Säufer fluchte und gemeinsam stiegen sie in den Kutter und fuhren in den Nebel.
Schweigend überlegte Yngwie, was er sagen sollte. Als sie weit draußen waren fasste er sich. „Ich habe die Briefe von Mutter gefunden! Du hast sie ❤️❤️❤️❤️ und geschlagen, so wie mich. Sie ist nicht tot, fortgelaufen aus diesem Folterheim, dass du errichtet hast. Frei! Du hast ihr und mein Leben zerstört, aber damit ist Schluss! Ich werde zur Polizei gehen und dafür sorgen, dass du nie wieder das Wasser siehst!“ Sein Vater brüllte auf. Unbeholfen und cholerischen Blutes voll mit Schnaps zog er das Tau und sprang auf Yngwie zu. Der stand an der Back und rechnete damit. Ungewohnt behände glitt er zur Seite und mit lautem Klatschen fiel sein Vater ins Meer.
Yngwie zögerte. Sein Vater schrie und bei den Temperaturen würde er binnen zwei Minuten steif gefroren sein und ersaufen. Er konnte das nicht tun, oder? Er nahm einen langen Bootshaken und suchte die Wasseroberfläche ab. Der Nebel war dick, aber er hörte das Rufen. Doch statt des Kopfs und die platschenden Arme seines Vaters sah er nur den Knoten, den er vor Jahren für Bjarne geflochten hatte. Er tanzte auf den Wellen auf und ab und rief gurgelnd um Hilfe. Bjarne war lange fortgezogen, so wie jede Freude und jeder Liebe in Yngwies Herzen. Langsam streckte er die Hand nach dem Knoten aus, aber er sank tief und still hinab zu den anderen Erinnerungen seines trüben Daseins. Alles war still, weißer Nebel hüllte den Fjord in gespenstisches Leuchten. Wenn er jetzt auch sprang, fand er ihn womöglich noch. Alles wäre vorbei, aber er wäre wieder bei Hening und so Weit der Ozean auch war, stets wäre es zu nah! Der Kutter fuhr zurück zum Haus. Er nahm Briefe und Bild, etwas Geld und radelte zum Bahnhof. Hier gab es nichts mehr für ihn, hatte es nie gegeben!
Nachdem Alma vom Treffen mit Mia nach Hause kam, war es schon sehr spät. Oder besser gesagt früh am Morgen. Sie ging davon aus, dass ihre Familie bereits im Land der Träume war, doch sie hatte noch einiges vor. So war die Idee der Party bei Alma zuhause im Laufe des Abends zu einem festen Bestandteil der nächsten Woche geworden und sie hatte bereits mit Mia viele Ideen ausgetauscht. Doch bevor sie jemand in ihrer Planung störte, wollte sie erst schauen, ob ihre Eltern auch wirklich am Schlafen waren.
Es war nicht das erste Mal, das Alma bei ihren Eltern einfach im Schlafzimmer stand. Das hatte in der Vergangenheit bereits zu bösen Überraschungen geführt. Seither klopfte sie immer erst drei Mal an der Türe und wartete auf die Reaktion. Da keine Reaktion kam, konnte sie ohne Bedenken das Schlafzimmer betreten. Die schlafen tief und fest!
Anstelle in ihr eigenes Zimmer zu gehen, besuchte sie noch jemand anderen. Sie wollte mit Nael sprechen, ob er einverstanden sei mit einer Party. Er sagt bestimmt nein, ich muss ihm erklären, warum die Party ein Muss sei! Sie stellte sich auf eine lange Diskussion ein. Vorsichtig betrat sie Naels Wohnung. Frauenbesuch schloss sie von vornherein aus - zurecht.
"Nael, psst, aufwachen." Er war bereits am Schlafen gewesen. "Naeeel!" Sie wurde lauter. "Sag bitte, dass das nur ein Traum ist.", sagte Nael leise und etwas nuschelnd. "Nein, ich habe eine Frage. Bevor du nein sagst, ich möchte eine kleine gemütliche Runde schmeißen. Ich lade ein paar Freunde ein, du kannst auch jemanden mitbringen, es gibt Essen, Trinken - vielleicht auch ein bisschen Alkohol, aber nur in Maßen. Und Mama und Padre wollte ich eine Kurzreise schenken, damit wir das ganze Haus zur Verfügung haben. Was sagst du?" Sie sah ihn an. Wehe er sagt nein!
Nael drehte sich zu Alma und stand auf. "Ja, warum nicht." Alma legte direkt los und brauchte etwas, bis sie seine Antwort richtig verstanden hatte. "Du musst immer nein sagen, das finde ich total blöd. Ich habe nie.. moment, ja?!" Sie sah ihn geschockt an. "Ja genau, ja." Nael wiederholte seine Worte und holte ein Glas Wasser. Puh, habe ich einen Durst. "Wie du sagst einfach so ja? Bist du krank?!" Sie ging ihm hinterher und konnte es noch gar nicht glauben. "Ich bin nicht krank, nur müde. Und ja, wieso nicht. Wie viele Leute sollen es denn werden bei deiner gemütlichen Runde?", fragte er und trank sein Glas Wasser. "Ja, also so 10 Leute vielleicht.", sagte sie. Oder auch 20. Sie fuhr fort. "Vielleicht auch ein paar Mehr, aber das sage ich dir dann noch." Sie zuckte mit den Armen. Nael setzte das Glas ab und drehte sich zu ihr um. "Okay, ich bin dabei. Vielleicht kann ich ja auch ein paar nette Gespräche führen oder finde ein paar Mandanten." Alma rollte die Augen. "Nein..", begann sie. "..Du wirst keine Mandanten suchen, sondern einfach mal ein paar nette Gespräche führen und ein paar Freundschaften schließen. Wann warst du das letzte Mal mit Freunden weg?" Nael überlegte kurz, da fiel Alma schon in seine Gedanken ein. "Genau, es ist so lange her, dass du dich nicht mal mehr daran erinnerst. Traurig Hermano, sehr sehr traurig. Ich kann mir dieses Unglück nicht mehr an sehen. Eigentlich mache ich diese Party auch nur für dich."
Nael grinste. Er kannte seine Schwester ganz genau und wusste, was sie damit bezwecken wollte. "Hermana, mach mir nichts vor. Ich bin doch dafür. Und ich werde dich auch nicht blamieren, ich werde dann mal nicht arbeiten. Aber wenn jemand Hilfe braucht, halte ich mich nicht zurück!", sagte er entschlossen.
Alma umarmte ihren Bruder. "Vielen Dank, Hermano. Ich bereite alles vor und werde gleich mal schauen, welchen Urlaubstrip wir Mama und Padre schenken könnten. Übrigens die Kosten.." Nael fiel ihr direkt ins Wort. "Ja, schon gut. Ich beteilige mich mit daran. Aber tu mir einen Gefallen!" Alma hörte aufmerksam zu. Was er wohl will? "Sag wenigstens Mama, dass du vor hast, ein paar Leute einzuladen. Du kannst ihr ja sagen, dass ich damit einverstanden bin. Dann wird sie schon einwilligen." Alma dachte über Naels Worte nach. "Ja okay, machen wir so." Sie umarmte ihren Bruder. "Danke Nael, ich schaue jetzt nach einem Kurztrip und du gehst am besten wieder ins Bett. Du siehst schrecklich aus."
Nael nickte. "Wenn man mitten in der Nacht gestört wird, wohl auch kein Wunder. Mach nicht zu lang. Gute Nacht."
Alma wollte gerade aus der Tür gehen, als Nael sie stoppte. "Hab dich lieb, Hermana." Alma lächelte. "Das weiß ich doch." Alma ging aus der Tür und betrat ihre Wohnung. Dort angekommen machte sie direkt den PC an und schaute im Internet nach einem Kurztrip. Nael legte sich derweil wieder ins Bett und dachte nur: Typisch Alma. Aber ich weiß ja, dass sie mich lieb hat. Und sollte die gemütliche Runde ausarten, dann kann ich mich noch immer in meine Wohnung verziehen. Irgendwann schief Nael wieder ein und Alma saß unterdessen noch stundenlang am Computer.
Es war 07:30 Uhr. Familie Garcia erwachte aus ihrem Schönheitsschlaf. Almas Wecker zwang sie zum Aufstehen, denn so war sie erst gegen 06:30 Uhr ins Bett gegangen und hatte somit eine knappe Stunde Schlaf finden können. Um 08:30 Uhr würden die Mandanten schon am Telefon auf sie warten und eins stand fest: Die Pflicht ruft, auch wenn man erst spät ins Bett geht.
Hannah hatte ihren Mann José voll im Griff. Viele dachten ja, dass José der dominante Part der beiden sei - falsch gedacht! José hatte soviel Verantwortung in seinem Job, da war es für ihn pure Erleichterung, dass seine Frau die Führung übernahm. So hatten auch Nael und Alma eine strenge Erziehung erfahren müssen. José hätte seine beiden Kinder schalten und walten lassen und ganz ehrlich: Aus den beiden wäre mit so einem Erziehungsstil nicht geholfen gewesen. Solche Momente, wie José seiner Frau verfallen war, hatten Nael und Alma schon zu oft miterlebt. Nicht unbedingt zu ihrem Wohlgefallen.
Auch wenn bald die Arbeit anfing, so saßen die Garcias jeden Morgen erstmal draußen und wurden an der frischen Luft gestärkt für den Tag. Zwar war die Familie unter einem Dach, doch hatte jeder am Morgen seine Privatsphäre.
Alma war gerade aufgestanden und hatte sich angezogen. So hatte sie gerade von einem Mandanten eine Email bekommen, er würde gleich vor ihrer Tür stehen, um Unterlagen vorbei zu bringen. Sie nahm sich einen Kaffee und ging auf ihren Balkon. Oh man, bin ich müde. Zum Glück gab es Schminke, die ihre Augenringe perfekt verschwinden ließen.
Sie hatte in der Nacht einen schönen Wochenendtrip finden können, nur ein paar Stunden mit dem Auto entfernt von Zuhause. Natur pur und weder Mandanten noch andere Störfaktoren waren weit und breit zu erkennen. Alma ging in die Wohnung ihrer Eltern und ihre Mutter kam gerade von draußen herein. "Guten Morgen Mama. Ich hab da was für Euch." Sie hatte die Ausdrucke mitgebracht und ihre Mutter sah sie an. Oh, oh, was hat sie jetzt wieder angestellt? Hannah kannte ihre Tochter und diese Worte kannte sie nur, wenn sie mal wieder einen Strafzettel bekommen hatte oder irgendetwas zu Bruch gegangen sei. Als Alma ihr jedoch die Informationen zum Wochenendtrip in die Hand drückte, waren ihre Bedenken wie weggeweht. "Schatzi, vielen Dank dafür! Womit haben wir das verdient?!" Hannah überlegte kurz. Hochzeitstag? Nein.. Geburtstage? Nein.. "Ja Mama, also das ist ein Geschenk von Nael und mir."Aha.., dachte sich Hannah. "Weißt du Mama, Nael und ich möchten ein paar Freunde einladen, wenn ihr nicht da seid. Alles ganz harmlos. Ist das ok?" Alma hoffte, ihre Mutter würde keinen Stress machen. Das konnte sie gerade am frühen Morgen nicht ertragen. Hannah hatte natürlich direkt verstanden, dass diese Reise nicht ganz aus Nächstenliebe kam, sondern auch einen gewissen Zweck erfüllte. Dass Nael mit an Board war, hatte sie jedoch nicht erwartet. "Ist ok. Aber räumt bitte auf und niemand geht in unser Schlafzimmer!" Hannah sah Alma ernst an. "Ja, schon klar. Kein Problem." Alma hob beschwichtigend die Arme und gab ihrer Mutter einen Kuss. "Danke, du bist echt die Beste!" Alma verschwand wieder nach oben und Hannah grinste. Meine Alma. Sie nahm die Informationen über den Wochenendtrip mit nach draußen und zeigte ihrem Mann, was die Kinder für eine schöne Überraschung hatten.
Ort: San Myshuno , Jazzclub
Charakter: Maryama Geschichtsstrang: Rocknacht (1)
Als sie vor dem Club aus dem Taxi stieg, sah der Platz davor noch wenig belebt aus. Ein paar Sims waren gerade auf dem Weg nach drinnen, andere lehnten irgendwo betont lässig an der Wand oder einem Laternepfahl und unterhielten sich.
Einem davon drückte sie ihren zweiten Flyer in die Hand. Was sollte sie damit, wäre ja schade wenn er verfiele.
Klar, dass die Freude gross war, bei dem Beschenketen und Maryama freute sich mit.
Sie zahlte ihr Taxi und ging Richtung Eingang.
Aus dem Inneren tönte plötzlich eine lauter Basslauf, gefolgt von einem schrillen Gitarrenriff"....one, two...one, two...Test...Test..."drang es an ihr Ohr.
"Number nine...number nine...." "Sag bloß die haben heute eine Liveband? Das wäre ja der Kracher. Klingt jedenfalls nach Soundcheck."
Freudig machte ihr Herz einen Satz. "Nichts geht über Liveauftritte...höchstens Liveauftritte Open-Air."
Beschwingt querte sie den Vorplatz und betrat den Jazzclub.
Es gab einen kleinen Vorraum, ihn Entrée zu nennen wäre wohl etwas übertrieben, wo sie ihren Flyer abgab, den Eintrittsstempel entgegennahm und freundlich hereingebeten wurde. "Coole Atmosphäre, echt!" Backsteinmauern, was sie sowieso liebte, viele Bilder von Musikern, die hier wohl auch schon Auftritte hatten, rote Samtvorhänge...ihr Blick schweifte weiter zur Bühne.
"Tatsächlich , eine Band, wie genial" Sie waren wohl gerade mit dem Soundcheck fertig und bereiteten sich auf den Auftritt vor...in welcher Form auch immer.
Suchend glitt ihr Blick über die Tische und blieb an der Bar hängen.Und an Sascha.
"Ich werd nicht mehr"...Ihr Herz setzt kurz aus und pocht dann schnell. Er hat sie auch entdeckt, stutzt kurz und seine Gesichtszüge zeigen eine Mischung aus Überraschung und Verwirrung, wohl ähnlich wie ihre Eigenen und werden gleich wieder ausdruckslos. "Das ist deine zweite Chance die Sache gerade zu biegen...diesmal vermasselst du das nicht!" Vielleicht war es ihre Letzte.
Maryama atmet tief ein und aus.Dabei lässt sie Sascha nicht aus den Augen. "Er hat sich verändert...sieht ernster aus als damals und diese unnahbare Aura ist auch neu." Na dann... auf in die Höhle des Löwen!
Langsam geht sie Richtung Bar und beobachtet , wie er sich abwendet und etwas länger als nötig mit seiner Kollegin spricht, ihr ein Glas aufs Tablett stellt und sich einen Wischlappen schnappt.
Während sie auf den Barhocker gleitet, denkt sie "Okay, du lässt mich ein wenig schmoren...gut...wenn es dir hilft, bitte...aber übertreib's nicht. Du warst in unserem letzten Gespräch auch nicht gerade ein Engel."
Seine Miene ist nicht wirklich zu deuten, aber am Druck, den er beim Wischen auf den Lappen ausübt, erkennt sie, dass er zumindest nicht entspannt ist.
Ihr Kopf fühlt sich gerade ziemlich leer an , sie weiß noch nicht mal, was sie trinken will. "Einen Tequila Sunrise vielleicht ... den kenne ich von dir."... Ja, das war eine gute Idee.
Innerlich seufzt sie , als ihr einfällt, wie er ihr den Drink mit cooler Barkeeperakrobatik zum ersten Mal kredenzt hatte.
Seither war es ihr Lieblingsdrink. Damals, als ihnen beiden ihre Freundschaft noch viel bedeutet hatte, konnte er eigentlich machen was er wollte. Für sie war er der Coole, der große Bruder, der Weltgewandte, der viel herumkam...sie war sehr unkritisch gewesen was ihn betraf. Und sehr jung. Mit 16 war man noch reinen Herzens bewundernd.
Endlich hat er die Theke genug gewienert, blickt auf und wirft ihr ein "Hallo Maryama " entgegen. Seine Miene ist nicht gerade ermutigend...sein Tonfall noch viel weniger.
Sie schickt ihm innerlich freundliche Energie und ein Lächeln. Äußerlich gibt sie sich gelassen und ist um einen neutralen Tonfall bemüht. "Hallo ...Alex." Er sieht sie seltsam an, als sie diesen Namen ausspricht. ""Du wolltest nicht dass ich dich noch Sascha nenne..."schickt sie hinterher. "Machst du mir einen Tequila Sunrise? Mit einem Extraschuss Grenadine?"
Er blickt sie weiter undurchdringlich an und sagt professionell, mit einem Hauch von Übertreibung:"Sehr gerne!"
Das er das jetzt anbringt. Fast könnte sie sich ärgern, aber innerlich schmunzelt sie.
Sie hatten früher viel gelacht über diesen Joke.
Besonders nervige Gäste, die an allem etwas zu nörgeln hatten und sich dann womöglich nach dem dritten Mal umbestellen, für ein ganz anderes Getränk entschieden, bekamen ihren Drink mit einem besonders freundlichen: "Sehr gerne" serviert.
Freundlich genug, damit der Gast sich gut versorgt fühlte, mit genau dem richtigen Hauch Übertriebung, so dass alle Kollegen wussten, was Sache war.
Das Ganze ist in der Zeit ihrer Freundschaft zu einem Running Gag geworden.
Sie schaut nochmal zu Sascha, der gerade Grenadine über einen Löffelrücken in ihr Glas rinnen lässt.
Er steckt noch einen Trinkham hinein, steckt eine Zitronenscheibe auf den Rand und schiebt den Drink lässig über die Theke. Das Kunstwerk bleibt direkt vor ihr stehen. Er hat es immer noch drauf.
"Bitte sehr." das Lächeln ist gespielt. "Falls du überhaupt noch was von mir annimmst," wirft er in spitzem Ton hinterher, als Anspielung auf den Rat ,den er ihr einst gegeben hat, und den sie ausgeschlagen hatte.
Was zum Bruch in ihrer Freundschaft führte und was sie gerne wieder ins Reine bringen würde.
Sie schaut ihn offen an.
"Ich nehme gerade die Chance, die mir das Leben bietet, an. Die Chance mit dir zu reden und anzunehmen, was du bereit bist zu geben...
Auch wenn es vielleicht nur ein Drink ist...was ich nicht hoffe."
Sie lässt ihn nicht aus den Augen und tippt mit ihrem Strohhalm im Crushed Ice herum, ehe sie probiert. Natürlich...Perfekt!
Aufmerksam hatte Thomas das Geständnis und die Hintergründe zu Yngwies „Tat“ vernommen. Im ersten Moment dachte er: Alter Schwede...
Der junge Mann sah aber auch, wie niedergeschmettert und bewegt der Andere dasaß und die Tränen wie Bäche dessen Wangen hinab flossen. Thomas empfand aufrichtiges Mitleid ihm gegenüber und klopfte dem Mitbewohner zur Anteilnahme auf dessen Schulter. Er erhob sich anschließend, stellte sich wieder vor die Gitterstäben und sah in den Raum dahinter.
„Starker Tobak. Hätte ich nie von dir gedacht … Aber ...“
Thomas hörte sich nachdenklich an. „… ist es nicht irgendwie Ironie … Als Kind möchte man einfach eine heile Welt, … man möchte Anerkennung und Liebe spüren, wenn man mit der Familie zusammen ist … und doch wird man zum Opfer von Gewalt und falschen Ansichten ...“
Yngwie sah auf und schaute zu Thomas, der ihm weiterhin den Rücken zuwendete.
Thomas schmunzelte. „…wenn man sich aus diesem Gefängnis befreit, dann ist man plötzlich Täter und nicht länger Opfer. Wie Leid ich das alles bin.“ Er ergriff einen Gitterstab und hielt sich an ihm. „Ganz ehrlich? … Es gibt nichts wofür du dich rechtfertigen musst. Dein Vater war das allerletzte. Und ...“, Thomas wendete den Blick nun zu Yngwie. Dabei lächelte er warmherzig. „… du hast meinen Respekt! Ich habe dich für eine Heulsuse gehalten … aber das war falsch. Du bist sehr stark. Das ändert meine Meinung über dich.“
Perplex betrachtete Yngwie Thomas und konnte nicht sofort antworten. Der Mitbewohner wendete sich wieder vom Norweger ab und sprach weiter. „Wenn wir schon so offen miteinander sprechen … auch ich bin nicht der, den viele in mir sehen. Eine Mauer umgibt mich und niemand soll sehen wer ich wirklich bin.“ Seine Stimme bebte leicht. „Das ist so lächerlich … jetzt fange ich fast selbst an zu weinen.“
Thomas wischte sich eine Träne von der Wange weg. Reiß dich mal zusammen, Mann!
Das also ist dieser Jazzclub. Er sah anders aus als Lilly ihn sich vorgestellt hat: Der Springbrunnen am Eingang fällt ihr als erstes ins Auge. Und aus irgendeinem Grund hat sie erwartet, dass das Gebäude kleiner wäre. Es ist aber auch lange her, dass sie sich zuletzt unter Menschen begeben hatte um etwas anderes zu tun als ihren Durst zu stillen. Das letzte Mal dürfte ungefähr 18 Jahre her sein.. Seit ihrer Verwandlung hatte sie eher mit anderen Vampiren zu tun gehabt. Und abgesehen von gelegentlichen Anrufen ihres Bruders Phil keinen Kontakt mit Menschen gehalten... Ein Kontakt, der mit den Jahren auch immer weniger geworden war bis er schließlich ganz erlag. Phil war das letzte gewesen, das sie noch an ihr altes Leben band. Was er jetzt wohl treibt?
"Willst du nun die Außenwand anstarren oder endlich reingehen?" Violas Stimme reißt Lilly aus ihren Gedanken. Aber Viola hatte schon recht: Sie ist schließlich nicht hier, um über ihren Bruder nachzudenken sondern wegen der Musik. "Ob sie wohl Unseresgleichen hier akzeptieren?", fragt sie leise, so dass es nur Viola es hören konnte. Die zuckte die Schultern und fügte noch hinzu: "Selbst wenn nicht, sollen die doch versuchen, uns rauszuwerfen!" - "Ich werde die trotzdem erst mal aufbehalten", meinte Lilly und zeigte auf die Sonnenbrille, "um meine Augen zu verstecken. Ich will im Moment noch keine Aufmerksamkeit erregen!" Natürlich ist ihr klar, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, sie als Vampir zu erkennen, und sei es nur, weil man die Verwandtschaft zwischen ihr und Viola erkennt und Eins und Eins zusammenzählt. Doch es ist eine bessere Tarnung als gar keine. Dann erst betritt Lilly den Jazzclub. Sie setzt sich an einen der Tische.
Viola folgt ihr kurze Zeit später - ohne Tarnung. Sollen die Leute ruhig Angst vor ihr bekommen, wenn sie als Vampir erkannt wird. Dann würde wenigstens keiner wagen, sie zu nerven. Sie setzte sich in Lillys Nähe, aber an einen anderen Tisch, so dass es im ersten Moment nicht auffallen würde, dass sie zusammengehören. Ihre Mutter ist kein Feigling, wusste Viola. Wenn sie sich erst mal eher im Hintergrund halten will, wird sie schon ihre Gründe haben.
Die beiden sahen zur Bühne rüber. Ein Schlagzeug war dort aufgestellt und andere Instrumente, und die dazugehörige Band war bereits am Proben. Es wird also Live-Musik geben. Eigentlich hätte Lilly auch gerne selber musiziert. Aber ein Live-Konzert war ja auch nicht zu verachten.
Lilly biss sich auf die Lippe als ihr bewusst wurde, wie sehr sie in dem geschlossenen Raum den Blutgeruch wahrnahm. So viele potentielle Opfer... Doch sie riss sich zusammen. Immerhin hatte sie ja extra dafür gesorgt, dass der Durst auch schon vorher gestillt war. Sie würde es schon aushalten, ohne irgendjemandem wehzutun. Viola hingegen schien den es nicht einmal zu bemerken. Aber sie saß ja auch fast täglich in der Schule mit Menschen zusammen und hatte ich wohl daran gewöhnt.
Marie hatte herrlich geschlafen. Als sie aufstand summte sie dabei und lächelte. In der Wohnküche saß bereits Christin, die sich einen Tee zubereitete. Später muss ich noch meinen Hausarzt anrufen. Ich brauche eine Krankmeldung. Sie hörte plötzlich das Summen und sah verwundert in den Flur. Marie?
Die Freundin schien elfengleich zu schweben, während sie zu Christin kam. „Guten Morgen“, begrüßte sie die Ältere fröhlich. „Morgen. Was ist los? Du strahlst ja über beide Wangen. Hattest du einen schönen Traum?“ „Ja … nun ich ...“ Marie räusperte sich und begann schließlich …
<Ich hab ihn im Traum gesehen und das Glück war nah.
Im Traum durfte ich zu ihm gehen, doch nun ist die Wirklichkeit da.
Ich glaub an das Glück, denn einmal wird wieder alles anders sein.
Drum glaub ich heut noch werd ich‘s sehen, ich muss nur zu ihm gehen.
Das Leben es lacht mir dann zu.>
Sie beendete das Lied. Sie traf zwar nicht jede Note perfekt, konnte jedoch passabel singen. Christin stand der Mund offen, sie war sprachlos. „Bist du etwa verliebt?“ Die Gefragte errötete. Also doch.„Und wer ist der Glückliche? Ich ahne ja schon was“, dabei grinste Christin. „Na ja … muss ich das wirklich erzählen?“ „Nein, musst du nicht. Ach ich freu mich so für dich!“ Christin umarmte ihre Freundin. „Genieße die Zeit. Und wenn was ist, ich bin immer für dich da!“ „Danke Chrisi. Apropos wie geht es dir?“ „Ich werd mich krank schreiben lassen. So kann ich nicht arbeiten.“ „Verständlich. Soll ich im Geschäft Bescheid sagen?“ „Ja, dass wäre supi. Ich ruf auch gleich im Anschluss meinen Hausarzt an.“ „Mach das und ruh dich aus.“ Christin nickte. „Ja mach ich.“
Marie musste schließlich zur Arbeit los und ließ die Angeschlagene zurück.
Marie geht zu: Arbeitsstelle
Das wichtige Telefonat wurde erledigt und dank der heutigen Möglichkeiten wurde die Krankmeldung via Fax direkt an den Arbeitgeber weitergeleitet. Das wäre erledigt. Arme Marie, jetzt muss sie das Geheul von Simone allein ertragen. Der Gedanke an die Arbeitskollegin schüttelte Christin. Joar. Wenn ich nochmal eine Geschichte über ihre „Wehwehchen“ höre, raste ich noch aus.
Mit Wärmflasche, Tee und Schmerzmittel bewaffnet legte sie sich wieder ins Bett. Dabei fiel ihr die Rock Night im Jazz Club ein. Schade, bis dahin werde ich nicht fit sein. Der Gedanke Alexander nicht sehen zu können, machte sie traurig. Ich hätte gern Zeit mit ihm dort verbracht … ihn besser kennen lernen wollen. Ob er bemerken wird, dass ich nicht komme? … Ach quatsch, der wird so mit Arbeit zu sein und von so vielen Frauen umgeben sein, da wird er keinen Gedanken an mich verschwenden. Was bilde ich mir auch ein … Ich bin einfach eine doofe Nuss!
Seufzend drehte sich Christin auf ihrem Bett und schloss die Augen. Aber schön wärs ...
Ort: Arbeitsplatz Marie & Christin
Marie seufzte. Ihre eukaryontischen Zellen wollen heute nicht so wie sie sich das vorstellte. Immer wenn ich was für einen Kunden fertig machen soll, zicken diese Dinger rum. Kotz Sie saß in der hauseigenen Kantine und aß einen Salat mit Oliven und Fetakäse. „Hallo Marie. Wie geht es dir?“ hörte sie eine schrille Stimme quer durch den Raum rufen. Oh nein ... Marie sah angewidert zu der Person, die sich als Simone Hektisch entpuppte.
Madame Berüchtigt würde besser passen. Simone setzte sich anstandslos zu Marie und legte los. „Lange nicht mehr gesehen. Wo ist den Chrisi. Ist die Ärmste krank? Ich hoffe doch nicht die Grippe, ich hatte letztens eine, die war so was von schlimm, dass glaubst du mir überhaupt nicht. Wenn ich nicht aufpasse, rafft mich sowas noch hin, ….“
Ohne Punkt und Komma. Simone quasselte und quasselte und quasselte und quasselte.
Marie aß weiter, sagte keinen Ton und dachte nur: Ruhig Blut, immer schön lächeln, du kannst sie nicht alle töten … so stand es zumindest auf einer Motto-Tasse. Sie ließ das Maschinengewehr, das auf sie sprachlich schoss gewähren und atmete schwer durch, als Simone endlich wieder wegging. Gott sei Dank. „Mit Simone hat man es nicht leicht, oder?“ Eine andere Stimme holte Marie aus der Gedankenwelt.
Es war Andy, ein weiterer Arbeitskollege von ihnen. „Ja, das stimmt wohl“, erwiderte sie ihn. „Im Notfall einfach auf Durchzug schalten. Das hilft“, gab er mit einen Augenzwinkern diesen Tipp und verließ die Kantine. Marie sah ihm nach. Vom Typ her, wäre er genau Chrisis Beuteschema. Aber … leider schon verheiratet. Hach, Bianca hat so ein Glück ...
Ihr Wecker klingelte und Marie schreckte hoch. „Ah Mist, meine Zellen!“ Sie eilte aus der Kantine in die Zellkultur.
Der weitere Arbeitstag blieb unspektakulär.
Marie geht zu: WG Förster-Wilhelm.
Als Marie zurück kam, erzählten die Freundinnen ein wenig und gingen früh ins Bett. Beide waren auf ihre Art vom Tag geschafft und benötigten die Bettruhe dringend. Die beiden Katzen sahen sich an und fragten sich: Und was ist mit uns?
Ende RPG Tag 4 Jahr 1 Frühling für Marie & Christin.
Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump ist ganz aufgeregt. Nach einem wunderbaren Ausflug über Nacht an einem Meer umspülten Strand der Brindletoner Insel soll nun der Rockabend folgen. So freundliche Menschen hatte sie am Strand getroffen und auch wenn Schwermut immer wieder ihre Gedanken kreuzt, so war es doch ein rundum gelungenes Erlebnis auch für Töchterchen Takatuka. Und selbst Böser Wolf wirkt ausgelassener, verspielter als sonst. Der viele Auslauf hat ihm gut getan – ihnen allen dreien. Die finsteren Bilder sind nun seit geraumer Zeit Lottas stetige Begleiter, die sie so gut sie vermag beiseitedrängt, um den Tag froh zu begehen im Bestreben, Takatuka ein glückliches Erdenkind sein zu lassen. Das ist Lottas Aufgabe, ihre Verantwortung, ihre Bürde. Ohne diese hätte sie sich nicht aus dem sumpfigen Hafenbecken emporgekämpft, um weiter zu leben … als das Fluchtschiff krachend zerbarst.
Jeden Tag aufs Neue ringt sich Pippilotta ein sonniges Gemüt ab und es hilft, einfach die Lippen zu einem Lächern zu verziehen und beschwingt jeden Morgen erneut zu fragen: „Hast du gut geschlafen, mein Schatz?“ Es gelingt immer besser und schneller, eine frohe Mine zu präsentieren und sich dabei sogar selber mit etwas guter Laune anzustecken. Sie muss versuchen, frohen Mutes bleiben, was auch immer sich ihr in dieser Welt noch an Grausigem zeigen mag.
Heute Abend muss sich Pippilotta aber gar nicht so sehr am eigenen Kragen packen, erwartet sie doch vielleicht … Könnte es wirklich sein …? Was könnte es denn anderes heißen, … eine Rocknacht, als dass Männer wie Frauen ihre schönsten Röcke um die Hüften winden und sich zum Tanze darin zu wundervollen musikalischen Klängen miteinander drehen wie es auf Takatuka mindestens einmal die Woche Sitte war. Und sie, Pippilotta, hatte kürzlich sogar einen Rock in einer der ‚Wertstoffkisten‘ zufällig gefunden. Das Schicksal muss es doch ein wenig gut mir ihr meinen, oder? Ach, sie ist so gespannt. Zu solch einem aufregenden Abend harmonischer Geschmeidigkeit tanzender Körper musste sich jeder Takatukaner angezogen fühlen, den es hierher verschlagen hat nach dem großen Angriff. Vielleicht hatte gar einer der ihrigen dieses Spektakel initiiert, um sie alle zusammen zu rufen … die Gestrandeten und Verlorenen des fernen Eilandes!
Takatuka schläft bereits. Beschwingt winkt Pippilotta zum Abschied Böser Wolf zu: „Achte gut auf mein Töchterlein, Böser!“ - und fliegt förmlich …
Am Eingang muss Pippilotta das gefundene Plakat vom Stromkasten hergeben, um nicht extra etwas zu bezahlen. Ach herrje, sie hatte es nur eingesteckt, falls sie unterwegs nochmal jemanden nach dem Weg fragen musste. Sie wollte es eigentlich behalten – zum Lesen lernen und weil doch wohl noch etwas anderes drauf stand. Nun gut, vom Bezahlen hatte die alte Dame letztens nichts vorgelesen. Geld hat Pippilotta kaum dabei. Wenn dieses Plakat dann reicht:„Bitte schön.“
Drinnen im Gebäude hat kaum jemand einen Rock an stellt Pippilotta als erstes in dem schummrigen Licht fest. Die Körperbewegungen muten eher gedämpft an, groß getanzt wird wohl nicht. Musik wummert laut von irgendwo her. Was sie verursacht, kann Pippilotta in dem Zwielicht noch nicht recht erkennen. Hier ist mit Sicherheit kein Takatukaner am Werk, noch irgendeiner zu Gast aus dem verlorenen Paradies. Nur völlig fremde Gesichter auf den ersten Blick. Pippilotta verlässt fast der Mut, einen Schritt weiter in diese fremde Welt zu treten. Aber wenn doch einer der ihrigen ebenso wie sie glaubte … irrte? Sie muss einen Versuch wagen. Schritt für Schritt setzt sie einen Fuß vor den anderen, als würde sie über brüchiges Eis laufen … so wie damals als Kind in schwedischen Wintern. Nur dass sie da noch nicht solche Angst kannte, zu ertrinken und sich noch unbezwingbar wähnte. Erstmal setzen, die plötzlich wackligen Beine entlasten. Wo ist der nächste freie Platz? Lächeln! Mundwinkel nach oben! Atmen! Pippilotta setz sich erstmal an den Rand der ganzen Szenerie, von wo aus sie das Geschehen halbwegs überblicken kann ... Einfach nur freundlich nicken, wenn jemand zufällig in ihre Richtung schaut. Dieses Lächeln erscheint ihr selber gleichermaßen verfroren wie eben noch der wacklige ‚Gang über Eis‘. Einer innerlichen Eiskönigin gleich harrt sie der Dinge, die da kommen mögen …
Immer wieder ruckt ihr Kopf unwillkürlich zum Eingang, ob nicht doch ein Landsmann … Doch stetig schwindet ihre Hoffnung. Oh, grausamste aller Welten … welch Narretei treibst du mit einer einsam Gestrandeten?
Da erblickt sie … endlich ein bekanntes Gesicht in der Menge. Maryama! Schüchtern winkt sie ihr zu. Ob sie sie gesehen hat? Die Begegnung am Strand war leichter gewesen. Was macht s i e hier? Vielleicht kann Maryama ihr ein wenig erklären, was für eine Art von Veranstaltung das ist.
Ort: San Myshuno - Jazz Club
Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Rocknacht
„Hallo... Alex.“ sagt sie. Als er das hört zuckt sein rechtes Auge unmerklich und sein Blick wird minimal schmaler. Mit einem Mal hat er all die Worte wieder im Kopf die sie zu letzt gewechselt hatten. "Du wolltest nicht dass ich dich noch Sascha nenne..." Fügt sie an und seine Mine friert kurz ein. Ja... das hatte er gesagt... ein Satz aus blinder Wut... den er jetzt bereut. Denn das eine Wort: Alex... aus ihrem Mund tat mehr weh als er je zugeben würde. Sein innerstes reagiert mit enttäuschter Wut und sein äußeres wehrt sich in dem es das jahrelang einstudierte Barkeeperpokerface aufsetzt. "Machst du mir einen Tequila Sunrise? Mit einem Extraschuss Grenadine?" Klar, ihr Lieblingsgetränk. Wäre er innerlich nicht so angespannt und leicht überfordert wegen ihres plötzlichen Auftauchens, hätte er ihr diesen Wunsch von den Lippen abgelesen bevor sie ihn aussprechen musste.
Sie blickt ihn offen an und lächelt, als hätte sie damals nicht einfach aufgelegt und seine Nummer blockiert. Als hätte er daraufhin nicht wochenlang, täglich versucht sie anzurufen, ohne zu wissen ob es ihr wenigstens gut ging. Als hätte er sich nicht ständig nur mit dieser lästigen weibliche Stimme unterhalten die ihm heute noch den Magen umdreht wenn er sie hört: "Dieser Anschluss ist vorübergehend nicht erreichbar" Als hätte er nicht Tage gebraucht um sich einzureden, dass er nicht für sie verantwortlich war und es ihm jetzt gefälligst egal sein sollte was sie treibt...
„Sehr Gerne.“ sagt er. Der Tonfall überrascht ihn selbst ein wenig, tut aber so als wäre es Absicht. Wie sehr sich solche Kleinigkeiten doch im Unterbewusstsein verankern... Ob sie sich darüber nun ärgert?
Während er ihr Getränk mixt, schaut er sie nicht an und lächelt erst wieder als er ihr das Glas hin schiebt.
"Bitte sehr." Sagt er und reicht direkt und trotzig hinterher: „Falls du überhaupt noch was von mir annimmst...“ Er wollte das eigentlich nicht sagen, konnte es aber einfach nicht unterdrücken. Zu lange will er schon wissen was sie geritten hat, so zu reagieren wie sie es damals tat... und grade ist das alles sehr präsent in seinem Gedächtnis. "Ich nehme gerade die Chance, die mir das Leben bietet, an. Die Chance mit dir zu reden und anzunehmen, was du bereit bist zu geben... Auch wenn es vielleicht nur ein Drink ist...was ich nicht hoffe." Ihre Worte lassen ihn innerlich kochen aber er bleibt ruhig.
Lia schiebt das Tablett mit leeren Gläsern über den Tresen und hält ihm einen Zettel hin ehe sie in die Küche verschwindet. Er nimmt den Zettel, steckt ihn in die Schürze und hievt das Tablett zu sich herunter. Während er die Gläser in die Spülmaschine räumt, das Tablett auswischt und den Zettel wieder nimmt füllt sich der Club gefühlt wie auf einen Schlag. Das Gerede im Raum wird lauter und auch die Rockmusik aus den Lautsprechern wird angepasst. „Chance?“ Alexander sieht auf. „Meint sie d i e Chance die sie dir nie gab?“ Kein Kater in der nähe. Aber seine Stimme kann er laut und deutlich hören. Oh nein...
Alexander weiss, dass Rudy ihn nur noch wütender machen wird wenn er jetzt drauf einsteigt. Maryama schaut ihn erwartungsvoll an und Alexander füllt die Gläser mit der Bestellung auf dem Zettel. Die Barhocker füllen sich. „Sag es ihr! Das wird ihr weh tun! Das verdient sie!“ raunt der Kater. Unbewusst schüttelt Alexander den Kopf.
Lia kommt durch die Leute, balanciert dabei zwei Teller auf dem linken Arm, bleibt bei Alexander stehen und stößt ihn an. Sie zeigt auf die Kasse. Unangenehm fällt ihm ein, was er vergessen hat, tippt die Bestellung in die Kasse und legt die die Rechnung auf das Tablett. Lia nickt, zieht das runde Tablett über die Kannte und greift es von unten. Elegant wie sonst niemand verschwindet sie zwischen den Leuten. „Sag es!“ Alexander wischt sich die Hände an einem Geschirrtuch trocken. Wütender als geplant sagt er zu Maryama: „Hör zu, ich hab jetzt keine Zeit dafür, okay.“„Feigling!“ Selbst wenn er wollte kann er ihre Reaktion darauf nicht abwarten. Duke kommt hinter die Bar und sagt ihm etwas ins Ohr. „Die Aushilfe verspätet sich. Aber ihr schafft das. Oder?“
Alexander nickt seinem Chef zu der sich nun eine Schürze umbindet und in die Küche verschwindet. Alexander schaut sich um, nimmt anschließend die Worte eines Gastes auf und nickt. Er ist plötzlich extrem nervös. „Dein Schlechtes Gewissen geht mir auf die Eier!“Konzentrier dich auf die Arbeit!
Er nimmt ein sauberes Glas als ihm eine bunter Punkt gerade aus ins Auge sticht. Alexander lässt beinahe das Glas fallen, merkt es aber rechtzeitig und fängt es mit den Reflexen eines Meister-Jongleurs wieder ein.
Er starrt die rothaarige junge Frau mit den vorsichtigen Schritten und dem etwas unsicheren Blick gerade so lange an, dass Mayama sich dort hin umdreht. Er sieht die auffällige Schönheit winken und zu seiner Überraschung winkt Maryama zurück.
Der Mann vor Alexander der auf sein Bier wartet schnippt mit den Fingern. Alexander kommt zu sich und hält sofort den Krug unter den Zapfhahn und reicht dem Gast sein Getränk. Danach entschuldigt er sich kurz bei den Gästen vor ihm und geht in die Küche neben an. Das ist nicht das erste Mal dass in einer Bar viel los ist. Konzentrier dich und mach deinen sche iss Job. Du wirst nicht fürs Grübeln bezahlt und schon gar nicht wenn du deine Gäste vergraulst.
Duke greift ihm an die Schulter. „Was ist los mein Junge?“ fragt er ehrlich besorgt. Alexander schüttelt den Kopf setzt das Lächeln auf und blickt Duke an. „Ich hole nur ein frisches Geschirrtuch.“ sagt er greift sich eins und steckt es an die Schürze. Ohne eine Antwort abzuwarten tritt er wieder hinter die Bar und atmet tief ein und aus. Vom Stress den er sich gerade selbst ins Gesicht geschrieben hat, keine Spur mehr. Gefasst, freundlich und zuvorkommend wie immer, geht er seiner Arbeit weiter nach. Er verdrängt Rudy und er verdrängt Maryama aus seinem Kopf. Das muss warten.
Glücklicherweise, ist sie während er weg war, zu der Frau gegangen die gewunken hat. Eine Sorge weniger. Lia kommt und hält ihm Zettel entgegen. Willkommen, Ablenkung. Er greift sich zwei von vier und mischt die gewünschten Bestellungen während Lia neben ihm das gleiche tut. Sie sind trotz kurzer Kennenlernzeit und der Tatsache, dass sie nicht oft zur gleichen Zeit arbeiten, bestens eingespielt. Es macht fast Spass ihnen zuzusehen, wie sie sich gegenseitig ausweichen, sich Flaschen reichen und dabei immer freundlich lächeln. Alexander schafft es in diese Welt der Getränke und des Lärms abzutauchen und sich allein darauf zu konzentrieren. Dabei wirkt er auf andere fast wieder unbeschwert und glücklich. Auch wenn in seinem Magen ein Stein hin und her kullert.
Auf der Bühne wird der erste Akkord angeschlagen und erregt die Aufmerksamkeit des ganzen Clubs. Die Band ist bereit. Der Sänger greift das Mikrophon und begrüsst die Anwesenden. „Hallo San MyShuno!“ ruft der Sänger und der Club jubelt zur Antwort.
„Gehts euch gut?“ die Menge ruft. „Ich hab euch nicht verstanden! Gehts euch gut!?“ der Sänger legt eine Hand ans Ohr. Die Menge schreit. Zufrieden nickt der Sänger. Die Band zögert auch nicht lange und stimmt den ersten Song an.
Indes taucht neben Alexander die Aushilfe auf. Lia greift sie sich sofort und erklärt ihr, dass sie die Tische abgehen und die Bestellungen zu ihnen bringen soll. Gesagt, getan. Während Alexander und Lia hinter der Bar ‚tanzen‘, tanzen die Gäste vor der Bühne.
Obwohl die Welle an Bestellungen nun erstmal wieder abflacht - die erste ist immer die anstrengendste - hat Alexander alle Hände voll zu tun und kaum Zeit noch an etwas anderes zu denken. Er hat seine Sorgen in eine Box gepackt und beiseite geschoben. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt. Er wird die Box später wieder hervor ziehen. Wenn Ruhe einkehrt. Was nicht bedeutet, dass sein Blick nicht doch hin und wieder zu Maryama und ihrer Freundin schweift...
Viktor sieht sich um. Die Ruinen des alten Turmes haben sich nicht viel verändert, seit er sie das letzte Mal gesehen hat, vor vielen, vielen Jahren. Die Brücke war noch baufälliger geworden und im Inneren hatte die Natur sich den Platz zurück geholt. Eine alte, schwarze Katze hat es sich dort gemütlich gemacht. Als sie Viktor bemerkt, faucht sie und sucht kurz darauf das Weite. Viktor beachtet sie nicht. Er ist ein Katzenfreund, doch jetzt hat er wichtigeres zu tun.
Der Wind pfeift durch die zerbrochenen Fenster. Sonst ist es still. Es gibt kein Lebenszeichen und außer den Katzenspuren im Staub weist nichts darauf hin, dass vor Kurzem jemand hier gewesen ist. Der Vampir seufzt. "Was hatte ich auch erwartet? Der Kerl muss doch schon lange tot sein! Er war immerhin ein Sterblicher!" Wenn es nicht ausgerechnet Drake gewesen wäre, der ihm die Information gab, hätte er gar nichts auf die Gerüchte gesetzt. Vielleicht hatte er sich einfach nur geirrt? Doch das sah Drake auch nicht ähnlich.
Viktor durchsucht trotzdem die Ruinen. Doch außer Spinnenweben und Staub findet er nichts von Bedeutung. Es passt Viktor nicht, unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. Er blickt in den Himmel. Noch würde es einige Zeit dauern, bis die Sonne wieder aufgehen würde. Er beschließt, diese Zeit auch zu nutzen und doch noch ein wenig weiter zu suchen. Irgendein Zeichen, dass Rasputin wieder in der Gegend ist, müsste es doch geben.
Ort: San Myshuno, Jazzclub, an der Bar Charakter:Maryama Geschichtsstrang: Rocknacht (2)
Während sie noch den ersten Schluck ihres Drinks genießt, beobachtet sie genau Saschas Reaktion. Er räumt etwas in die Spülmaschine,füllt Gläser und wirkt angespannt, aber auch etwas verwirrt. "Vielleicht bin ich doch zu schnell mit der Tür ins Haus gefallen...ich sollte etwas sagen, was ihn wieder ins Gleichgewicht bringt..."
Sie fühlt wie eine warme Welle von Mitgefühl für ihn in ihr aufsteigt und setzt gerade dazu an, ihm etwas Nettes zu sagen, als er sich ihr abrupt zuwendet und ein unterdrückt wütendes: „Hör zu, ich hab jetzt keine Zeit dafür, okay!" raushaut.
Das sitzt. Maryama muss schlucken und spürt wie sich ihr Herz schmerzhaft zusammenzieht.
In diesem Moment taucht der Clubbesitzer hinter der Theke auf und verwickelt Sascha in ein Gespräch. Sie kann also wieder nichts ausrichten.
Plötzlich macht Sascha große Augen, blickt an ihr vorbei und schusselt derart mit einem Glas herum, dass er es fast fallen lässt. Mit einer schnellen Reflexbewegung fängt er es auf und steht wieder professionell hinter der Bar, als ob nichts geschehen wäre. "Was zum....?" Maryama dreht sich um und sieht Pipilotta etwas unsicher in ihre Richtung winken.
Ist das dieselbe Pippilotta, die sie am Strand kennengelernt hat?
Ihre Haare trägt sie heute offen und die rote Mähne leuchtet weit sichtbar durch den Club. Sie ist in ein extravagantes Outfit gekleidet und Maryama kann gut verstehen, dass dieser Anblick Sascha kurz aus dem Gleichgewicht gebracht hat.
Sie winkt mit einem breiten Lächeln zurück, und beschließt sich zu ihr zu gesellen. Als sie sich umwendet , um ihren Drink mitzunehmen, bemerkt sie, dass Sascha verschwunden ist.
Die Enttäuschung wirkt ernüchternd, aber vielleicht ist es besser so. "Er hat alle Hände voll zu tun und wenn es so sein soll, dann wird sich schon eine Gelegenheit ergeben, mit ihm zu sprechen."
Sie rutscht vom Barhocker und drängt sich mit ihrem Glas in der Hand durch das Publikum. Der Club hat sich gefüllt und durch die Boxen dringt schon laute Musik.
Auf dem Weg zu Pippilottas Tisch, fallen ihr zwei exzentrisch wirkende weibliche Sims auf.
Die Ältere trägt eine Sonnbrille und Maryama fragt sich kurz,wo diese Lichtscheu herkommt...vielleicht Drogenkonsum?
Als sie einen Blick auf die jüngere Frau wirft, merkt sie dass es sich dabei um eine Teenager handelt. Sie trägt ein cooles Outfit und das gleiche Nietenhalsbandmodell, dass sie selbst ab und zu noch an hat, nur in Rot. Ihr Eigenes ist schwarz und stammt aus Jugendzeiten.Maryama hängt sehr daran.
Irgendwie faszinieren die Beiden sie .
Das Mädchen dreht den Kopf und schaut sie leicht blasiert aus roten Augen an. "Mein lieber Schwan...was haben die Zwei denn bloss genommen...kaum zu glauben...sie ist noch so jung! "
Maryama schüttelt leicht den Kopf und geht weiter in Richtung Lottas Tisch.
Siesitzt dort allein und winkt ihr nochmal lächelnd zu. "Hallo Pippilotta!" Maryama muss schon fast schreien um den Geräuschpegel im Club zu übertönen. "Schön dich zu sehen. Du siehst umwerfend aus! Du solltest die Haare öfter offen tragen, es steht dir."
Lotta greift unsicher nach einer Haarsträhne und zwirbelt sie um den Finger.
"Oh, äh," sie errötet leicht , "vielen Dank."
"Ich scheine heute Abend einfach nicht den richtigen Ton zu treffen..."
Wenn sie alles will, aber diese gerade so zart und unsicher wirkende Person vor ihr in Verlegenheit bringen, ganz sicher nicht.
Maryama seufzt innerlich und setzt neu an.
"Was hat dich denn heute in den Club verschlagen? Bist du auch so ein Rockmusikfan? Wusstest du, dass heute eine Liveband spielt? Ich nicht, aber ich liebe Livekonzerte."
Pippi blickt sie leicht verwundert an und betrachtet Maryamas Beinkleidung. "Du magst auch Röcke? Und die passende Musik dazu? Geht das denn hier auch mit Hosen?"
Maryama blinzelt irritiert und will gerade nachfragen, was denn genau mit "die passende Musik zu Röcken" gemeint ist, als hinter ihnen die Band auf die Bühne kommt.
Es pfeift kurz in den Lautsprechern, dann schallt die Stimme des Sängers von der Bühne:
„Hallo San Myshuno!“ „Geht's euch gut?“
Lotta und Maryama schauen sich an und nicken spontan. Beide grinsen.
„Ich hab euch nicht verstanden! Geht's euch gut!?“
Sie nicken sich noch einmal zu und rufen im Chor mit den anderen Besuchern: "Jaaa!"
Schon gehen die Musiker in die Vollen und die Gitarrenriffs bringen Maryamas Blut in Wallung.
"Weißt du was, schreit sie in Pippilottas Ohr, "das ist Jacke wie Rock...äh...ich meine Rock wie Hose"...also ich meine, das einzig Wichtige ist, sich zu freuen und zu tanzen!"
Sie zieht Lotta vom Stuhl und arbeitet sich mit ihr zur Bühne vor.
Auf der Tanzfläche scheint Pippilotta in ihrem Element zu sein.
Sie bewegt sich anmutig und temperamentvoll zugleich zum schnellen Rhythmus und steckt Maryama mit ihrem freudigen Gesichtsausdruck an.
Die beiden kicken sich mit den Hüften an und Maryama gibt ein lautes "Yeeeha!" zum Besten.
Lachend umkreisen sie einander in immer neuen Figuren.
Viola bemerkt den Blick der jungen Frau. Sie scheint nicht gerade erfreut über das, was sie sieht. Doch gerade, als Viola der Frau "Was glotzt du so?", zurufen wollte, läuft diese kopfschüttelnd weiter um sich mit einer Rothaarigen zu unterhalten. "Gut so!", denkt Viola selbstzufrieden, "die ist wohl eingeschüchtert!"
Die Bar füllt sich immer mehr. Lilly hätte nicht gedacht, wie schwer es werden könnte. Einzelne Menschen draußen waren kein Problem. Aber diese Menschenmassen hier.. und immer dieser unwiderstehliche Duft... dieser Duft... "Tu es,", forderte eine Stimme in ihr, "du willst es doch auch. So ein kleiner Snack zwischendurch" - "Nein!", wehrte sich Lilly in Gedanken, "Ich kann nicht! Ich..." Sie spürt, wie sich Schweißperlen auf ihrer Stirn bildeten. Sie kann nicht die Kontrolle verlieren, sie darf nicht! Schließlich hatte sie extra dafür gesorgt, nicht durstig zu sein. Durst oder nicht, der Stimme scheint das egal zu sein. Sie drängt auch weiterhin. Lilly darf nicht nachgeben!
Dieser Kampf ist anders als damals als Mensch, als sie mit ihrem inneren Schweinehund kämpfte, ob sie das letzte Stück Torte stehen lassen oder es verspeisen sollte. Es ist, als ob eine Bestie in ihr lebt, die nach Blut dürstet. "Tu es!", verlangte die innere Stimme erneut. Doch auch Lillys Anstrengungen werden größer: "Fokus, Lilly, Fokus! Du darfst nicht die Kontrolle verlieren!" Lilly spürt, wie ihr vor Anstrengung die Hände zittern. "Diese Nacht gehört der Musik!"
Erst, als Viola und andere Gäste sie anstarren, bemerkt Lilly, dass sie den letzten Satz geschrien hat. "Ups..." Sie ist erschöpft. Und doch spürt sie Erleichterung. Es ist, als hätte ihr Ruf ihr wieder zu einem klaren Kopf verholfen. Die Bestie ist verstummt... vorerst. Zur gleichen Zeit fängt auch die Band zu spielen an. Lilly lächelt. Nun, da es etwas anderes gibt, auf dass sie sich konzentrieren könnte, würde es einfacher werden. Sie schließt ihre Augen und lauscht dem wunderbaren Rocksong. Sie lässt sich von der Melodie treiben und hat den Blutduft bald darauf wieder vergessen.
Viola starrt ihre Mutter an. Sie kennt dieses Gefühl. Als sie alt genug wurde, und ihre Kräfte das erste Mal ihr Potential entfalteten, hatte sie ähnliche Probleme, als sie dann auf eine Menschengruppe traf. Im Gegensatz zu Lilly war es ihr damals nicht gelungen, dem Drang zu widerstehen. Mittlerweile ist Viola in der Schule mit so vielen Menschen zusammengetroffen, dass sie die Bestie nur noch dann hört, wenn der Durst zu groß wird. Lilly hingegen hatte ihre Schulzeit noch als Mensch verbracht und sich danach eher von Menschen ferngehalten. Es muss wohl sehr überwältigend gewesen sein, im Jazzclub so vielen davon auf einmal zu begegnen. Und doch hat sie die Kontrolle nicht verloren. Viola spürt, wie stolz sie auf ihre Mutter ist. Sie wirft ihr einen verstohlenen Blick zu. Lilly wirkt mittlerweile wieder ganz entspannt. Es ist deutlich, wie sehr sie die Musik genießt.
Worauf Viola jedoch hätte verzichten können, ist die Aufmerksamkeit durch Lillys Schrei. Doch zum Glück hatte die Band genau in diesem Moment zu spielen angefangen. Sie hofft, dass viele Leute es daher gar nicht erst mitbekommen haben. Und die, die es gehört haben, denken doch hoffentlich, es habe sich lediglich um einen Anfeuerungsruf für die Band gehandelt.
Welch eine Erleichterung, dass Maryama sie vorhin wahrnahm, als Pippilotta schüchtern zu ihr rüber gewunken hatte und dann, ihre wunderschönen meergrünen Augen auf Pippilotta gerichtet, zu ihrem Platz rübergekommen war. Während Maryama noch auf sie zugeschritten war, hatte Pippilotta der Atem gestockt … Eine längst verdrängte Erinnerung … ausgelöst durch diese grünen Augen … war in ihr empor gekrochen … Mae …! Mae Meddock! Oh Gott, nicht jetzt! Warum …? Ausatmen, lächeln … Als Maryama dann vor ihr stand, hatte sich Pippilotta soweit wieder im Griff - die Mundwinkel immer noch nach oben gezogen. „Hallo, Maryama, ich bin so froh, dich hier zu treffen! Das einzige bekannte Gesicht weit und breit.“
Maryama hatte ihr ein Kompliment wegen ihrer heute mal offenen Haare gemacht. Pippilotta war etwas verlegen gewesen. So etwas Nettes hatte sie schon lange nicht mehr gehört seit der Flucht von Takatuka.
Sie hatten sich noch einen kurzen Moment unterhalten bevor Maryama sie mit zur Tanzfläche gezogen hatte. Zum Tanzen sei es hier völlig egal, ob man Rock oder Hose trage, hatte sie halbwegs unter lautem Hämmern der Musik verstanden. Nun, d a s ist Pippilotta mittlerweile auch piepegal mit Maryama an ihrer Seite. Sie tanzen bereits zum fünften Song der Band und Pippilotta fühlt sich einfach nur beschwingt und leicht im Herzen wie schon lange nicht mehr.
Beide Frauen begeben sich von der Tanzfläche für eine kurze Verschnaufpause wieder an einen der Tische. Eine Frage beschäftigt Pippilotta noch ein wenig: „Was trinken denn die Umstehenden hier so? Alkohol? Es sieht so … bunt aus?“ Und nur flüsternd zu Maryama gewandt: „Ist das vielleicht …“, Pippilotta holt noch einmal tief Luft, „eine Piraten-Taverne?“ Sie ist erleichtert, als Maryama lachend verneint. Sie hält Pippilotta jetzt sicher für ein völliges Schaf. Erst dass mit dem Rock … und dann noch so eine blöde Frage. Aber unten an den Docks ist Pippilotta sicher, dass es auch Piraten-Tavernen gibt. Von dort aus ist möglicherweise der große Angriff gen Takatuka gestartet. Aber zur Frage mit dem Alkohol, der hier wohl in Strömen ausgeschenkt wird, hat Maryama Pippilottas größte Befürchtung bestätigt. Die Getränke kosten auch nochmal extra und Pippilotta hat wirklich kaum Geld eingesteckt.
Auf Takatuka durfte sich jeder bei Tanzveranstaltungen so viel Kava zur Erfrischung schöpfen wie er wollte, frei für alle und auch für Kinder tauglich. Vor Alkohol aber hatte ihr lieber Vater, Käpt'n Efraim Långstrump - die sieben Weltmeere mögen ihn selig haben - sie eindringlich gewarnt. Er verbot ihr nichts als Kind. Sie konnte tun und lassen was sie wollte. Aber in diesem einen Punkt hatte er sie beschworen:„Kein Alkohol für dich, liebste Pippilotta!“ Er hatte sie nur einmal als Jugendliche probieren lassen, als ihre Kindheitskräfte eh schon im Schwinden waren. Dieser eine kleine Schluck hatte gleich recht durchschlagende Wirkung. Sofort verspürte sie von den Fingerspitzen bis in die Zehen, wie jegliche Kraft ihr entfloss, der Kopf sich benebelte. Ein ungutes Gefühl. Es dauerte Stunden an.
Nein, nein bestimmt bestellt sie keinen Alkohol für sich! „Bekommt man hier vielleicht auch … ein Wasser?“ fragt Pippilotta Maryama vorsichtig weiter, die sich mit solchen Veranstaltungen bestens auszukennen scheint. Ja, also Wasser kann man auch bestellen und das wird Pippilotta wohl auch gerade noch bezahlen können.
Mutiger schaut sich Pippilotta nun in der Bar um. Interessante Sims hier. Pippilotta deutet leicht auf eine Frau mit sehr schönen, von innen leuchtenden Augen und so niedlichen spitzen Ohren. Das gab es auf Takatuka oder auch in Schweden gar nicht. „Kennst du die, Mariyama? Ich wüsste gerne, aus welcher Welt so spitze Öhrchen kommen.“ Maryama scheint hier vielleicht jeden zu kennen. Vorhin hatte sie auch schon mit jemandem hinter der Bar gesprochen. Vielleicht war es aber auch nur eine Bestellung gewesen. Der Barkeeper hat eine feine Narbe im Gesicht, was Pippilottas Befürchtung anfangs bestärkt hatte, in einer Piraten-Spelunke gelandet zu sein. Aber Maryama hat ihre Sorgen diesbezüglich ja zerstreuen können. Wo aber hatte sie diese Narbe …? Mae Meddock taucht wieder vor ihrem geistigen Auge auf. Mae hatte auch eine Narbe … quer über dem rechten Auge!
Beide Frauen begeben sich noch einmal zur Tanzfläche und schwingen erneut das Tanzbein zu drei weiteren Stücken der Band. „Maryama, wie sieht’s mit dir aus?“ fragt Pippilotta danach etwas außer Atem. „Ich könnte mal eine weitere Pause und ein Glas Wasser vertragen.“ Maryama scheint ihr eine echte Freundin zu werden. Die beiden Frauen suchen einen Platz an der Bar. Danach - sind sie wild entschlossen – wollen sie noch einmal die Tanzfläche auseinandernehmen. Pippilotta muss nur im Blick behalten, dass sie nicht erst in den lichten Morgenstunden zurückkehren kann. Takatuka ist es gewohnt, dass die Mama da ist, wenn sie bei Morgengrauen zum ersten Mal wach wird.
„Ein Glas Wasser bitte!“ ruft Pippilotta dem Barkeeper an der Theke zu, der sich zum Glück nicht als Eigner einer liederlichen Piraten-Spelunke herausgeschält hat. Na, dann wird es ja wohl hoffentlich auch kein Brackwasser zu trinken geben.
Alexander hat alle Hände voll zu tun. Er hört der Musik zu, arbeitet konzentriert und muss dank der Lautstärke auch keinen Smalltalk halten. Wie automatisiert, nimmt er die gerufenen Wünsche entgegen und bereitet sie zu. Er freut sich über die Ausgelassenheit der Gäste. Sie tanzen, lachen und jubeln. Er freut sich für Duke der wieder einmal ein erfolgreiches Event auf die Beine gestellt hat. Freut sich dass die Band weiss wie sie die Stimmung oben halten und den Rythmus der Körper vor der Bühne in Schwung bringen können.
And I feel that time's a-wasting, go So where ya going to tomorrow? And I see that these are lies to come So would you even care?
Alexander wird aus seiner Gedankenlosigkeit gerissen als er dem Text hört. Sein Blick schweift kurz über die Gäste vor ihm, die Gäste an den Tischen und den Tanzenden vor der Bühne und bleibt an Maryama und ihrer bunten Freundin hängen.
Where ya going for tomorrow?
Dieses Lied... über ein entführtes Mädchen.... wie auch über eine gescheiterte Beziehung...
And I see, that these are the eyes of disarray
Would you even care?
Ira ist nicht entführt worden, denkt er. Aber die Freundschaft zu Maryama...?
Got time, time, to wait for tomorrow
Es ist viel Zeit vergangen... Was machen ein paar Tage mehr für einen Unterschied...?
So would you even care?
Jemand fuchtelt vor Alexanders Nase herum. "Ey! Saschka! Bist du da?" Alexander kommt zu sich und starrt in das unverkennbare Gesicht von Nikolai. "Warst in den Gedanken bei den Ladys da drüben, was?" Er grinst. Alexander lächelt und sie reichen sich die Hand. "Schön das du gekommen bist." sagt Alexander und erinnert sich ihn eingeladen zu haben. "Ja! Schenkst du mir jetzt ein Bier ein oder nicht?" "Natürlich!" Sie müssen schon sehr laut sprechen um sich zu verstehen. "Wie lange arbeitest du?" fragt Nikolai. "Open End." antwortet Alexander. Er schiebt ihm das volle Glas zu und rechnet sofort ab. Nikolai nickt verstehend. "Warte, hast du nen Stift?" Alexander reicht ihm den, den er an der Schürze stecken hat. Nikolai schreibt ihm eine Nummer auf. "Lass uns mal einen Trinken, wenn du nicht arbeiten musst." Alexander nimmt freundlich nickend den Zettel und steckt ihn ein. Nikolai ist schon eine Nummer für sich aber er kann ihn immer noch gut leiden. Es ist aber tatsächlich zu laut um sich richtig zu unterhalten. Alexander wird auch das erstmal hintanstellen und einfach den Arbeitstag rumbringen.
Nikolai hebt das Bier zum Wohl und lässt sich dann von dem Rest der Sims die hier bestellen wollen verdrängen um sich selbst noch eine Weile die Live Band anzusehen. Unter diesen Sims sind auch Maryama und die hübsche Freundin. Sie bestellt ein Wasser. Alexander, professionell wie immer, erfüllt ihren Wunsch ohne ein Zögern. Auch als Maryama sich daneben setzt und bestellt, bringt ihn das diesmal nicht aus der Fassung. Er ist beinahe froh, dass die Musik zu laut. Sie lässt ihn die Distanz wahren und konzentriert bleiben. Was passiert wenn die Band ihren Auftritt beendet, steht zur Zeit auf einem anderen Blatt.
Ort: San Myshuno, Jazzclub Charakter: Maryama Geschichtsstrang: Rocknacht (3)
Maryama ist ganz nass geschwitzt vom Tanzen und richtig durstig geworden. Lotta geht es wohl ähnlich und als sie fragt:
„Maryama, wie sieht’s mit dir aus?“. „Ich könnte mal eine weitere Pause und ein Glas Wasser vertragen.“ spricht sie ihr aus der Seele.
Sie bahnen sich eine Weg durch die Menge an die Bar.
Sascha ist schwer beschäftigt und wirkt routiniert und souverän. Sie betrachtet ihn nachdenklich. "Es ist wirklich kein guter Zeitpunkt um nochmal an unser Gespräch anzuknüpfen...der Laden ist laut, er hat alle Hände voll zu tun...vielleicht....hm...." Maryama kommt eine Idee. „Ein Glas Wasser bitte! " Pippilottas Bestellung reisst sie aus ihren Überlegungen. "Warte Lotta, ich lade dich ein...zur Feier des Abends. Bitte zwei Gläser Wasser mit einem Spritzer Zitronensaft" ,wendet sie sich an Sascha. Dieser quittiert die Bestellung mit einem Kopfnicken und serviert kurz darauf mit professionellem Lächeln ihre Getränke.Er hat sogar ein paar Eiswürfel hineingegeben. Sie bedankt sich höflich bei ihm und er nickt ihr zu.
"Zum Wohl Pippilotta, auf unsere Freundschaft und den heutigen Abend!" Sie lächeln sich an und stossen ihre Gläser aneinander.
Maryama bemerkt aus den Augenwinkeln , dass sich die Frau mit den kurzen roten Haaren und der Sonnenbrille in Richtung Tanzfläche aufmacht. Offenbar will sie auch das Tanzbein schwingen. „Kennst du die, Maryama? Ich wüsste gerne, aus welcher Welt so spitze Öhrchen kommen.“ hatte Lotta sie vorhin noch gefragt. "Sie ist so goldig...und so friedlich in ihren Gedanken...unvoreingenommen und freundlich..."
Die "spitzen Öhrchen" waren ihr selbst tatsächlich nicht aufgefallen...sie war viel zu abgelenkt gewesen von den roten Augen...gruselig irgendwie...sowas kam doch nicht von ungefähr. "Sehr schöne, von innen leuchtende Augen"...so hatte Lotta es bezeichnet. "Interessant, wie sich die Wahrnehmung doch unterscheidet, aber vielleicht habe ich ja tatsächlich zu vorschnell geurteilt was den Drogenkonsum angeht...."
Egal jetzt ... "Was hast du denn die letzten Tage so gemacht!" wendet sie sich wieder an Lotta, die genießerisch an ihrem Zitronenwasser nippt. "Och weisst du....ich wohne in einem ziemlich großen Haus , da gibt es immer allerhand zu reparieren....ich bin da ganz geschickt darin...das habe ich von klein auf gelernt. Nebenbei bereite ich ja auch schon den Gartenhandel vor. Ansonsten hält mich Takatuka mit ihren Kapriolen auf Trab."
Die beiden müssen lachen beim Gedanken an den kleinen "Derwisch". "Gut dass du Wolf hast. " Sie prosten sich nochmal zu und Marayama kommt ein Gedanke. "Soll ich sie wirklich fragen...wir kennen uns noch nicht so lange, aber ... wenn sie zu stimmt, kann ich mich ja vielleicht bei ihr revanchieren...mit Babysitten vielleicht...oder was auch immer." "Pippilotta ?" beginnt sie zögerlich "Ja?" Lotta schaut sie aufmerksam an. "Hättest du vielleicht Lust mit deinen Lieben zu mir zu kommen und mir zu helfen, einen Holzboden in meinem Haus zu verlegen? Ich habe sowas noch nie gemacht und habe daher so gut wie keine Ahnung...eine erfahrene helfende Hand wäre da sehr willkommen." Gerne revanchiere ich mich bei dir dafür...ich könnte beim Gartenhandel helfen oder dir Takatuka abnehmen, wenn du ein wenig Zeit für dich brauchst."
Pippilotta überlegt nicht lange. "Ich helfe dir gerne. Es gibt viel Werkzeug in meinem Werkstatt und zusammen schaffen wir das mit Links".
Sie zwinkert ihr vergnügt zu. "Vielen Dank! Ich freue mich sehr...Ich rufe dich an, sobald ich soweit bin, okay?" erwidert Maryama.
Lotta nickt und fragt."Und jetzt? Nochmal tanzen?" "Klar, ich bin gleich bei dir.Ich muss nur noch kurz etwas erledigen.Leg schon mal los, ich finde dich."
"Gut, bis gleich!" Ihre Freundin stürzt sich wieder ins Getümmel.
Maryama schnappt sich einen Bierdeckel von der Theke und lässt ihren Blick, nach der Bedienung suchend, durch den Club schweifen.
Da, an einem der entfernteren Tische kassiert sie gerade ab.
Ihr Name ist Lia, wie sie dem Dialog mit den zahlenden Gästen entnimmt.
Bevor sich die Bedienung wieder entfernt fragt Maryama schnell:
"Entschuldigen sie bitte, hätten Sie eine Kuli für mich?"
Lia nickt und reicht ihr das Gewünschte.
Maryama schreibt ein paar Sätze , knickt den Deckel einmal in der Mitte und gibt ihn, samt Kugelschreiber, Lia.
"Könnten Sie das bitte Alex geben? Es ist wirklich wichtig."
Lia nickt zustimmend und erwidert: "Klar, das mache ich, aber jetzt muss ich weiter...der Laden kocht und die Gäste haben Durst." Sie lächelt kurz und verschwindet Richtung Bar.
Erleichtert atmet Maryama auf. "Mehr kann ich nun wirklich nicht tun...ich hoffe er ist offen dafür."
Jetzt aber auf zu Pippilotta. Maryama hat richtig Lust zu tanzen und schiebt sich durchs Gedrängel.
Sie entdeckt den roten Haarschopf ihrer Freundin direkt neben der seltsamen Frau mit der Sonnenbrille.Beide tanzen gut gelaunt weiter vorne vor der Bühne.
Die Stimmung im Publikum ist aufgeheizt und springt auf die Band über.
Die Gitarren jaulen, ganze Textpassagen singen Frontmann und Publikum abwechselnd und Lotta tanzt so enthusiastisch, dass ihre rote Mähne nur so um sie herum wirbelt. Die Band spielt eine Grungeversion eines bekannten R&B Songs : " I saw my baby with a girl last night...She had red hair and her dress was real tight!" Der Sänger wirbelt sein Mikro herum, steckt es wieder in den Mikroständer und und brüllt von der Bühne:" "Hey, red ladies hier vorne...kommt rauf und tanzt mit uns!"
Er streckt Lotta und der Frau mit der Sonnenbrille lachend beide Arme entgegen,um ihnen auf die Bühne zu helfen.
Lilly genießt den Abend. Während sie sich beim ersten Song noch vom inneren Kampf erholt hatte, hatte sie es bald darauf nicht mehr ausgehalten, nur herumzusitzen. Mittlerweile tanzt sie schon eine ganze Weile. Sie wirft einen dankbaren Blick zur Bühne. Was die Jungs wohl denken würde, wenn sie wüssten, dass ihre Musik ausgerechnet einer Vampirin geholfen hatte? Seit sie angefangen hatten zu spielen war die Bestie jedenfalls nicht mehr wiedergekehrt. Musik ist schon immer ihr Anker in Stresszeiten gewesen. Wie die Band wohl heißt? Lilly weiß es nicht, aber sie nimmt sich vor, dies zu erfahren. Zumindest das ist sie den Musikern schuldig.
"Hey, red ladies hier vorne...kommt rauf und tanzt mit uns!" Verwirrt blickt Lilly in die Augen des Sängers. Ist sie gemeint? Offenbar schon. Immerhin hält er ihr den Arm entgegen um ihr hochzuhelfen. Sie zögert einen Augenblick. Eigentlich hatte sie ja Aufmerksamkeit vermeiden wollen, daher auch die Sonnenbrille. Andererseits hat noch niemand versucht, sie rauszuwerfen. Und das, obwohl man durchaus schon erkannt hatte, dass sie anders ist. Lillys Haare waren schließlich viel zu kurz, um ihre Ohren zu verstecken. Sie hat die verstohlenen Blicke der Gäste längst bemerkt. Aber nicht einmal Viola war belästigt worden. Ob den Leuten hier überhaupt klar ist, was sie ist?
"Ok, einen Moment", sagt Lilly schließlich. Sie wirft Viola die Sonnenbrille zu, die diese geschickt auffängt. Die ist nun nicht mehr nötig. "Nicht dass die Brille noch runterfällt und kaputt geht!", sagt sie als Erklärung. Dann nimmt sie den hingehaltenen Arm an und klettert auf die Bühne, genau wie die andere rothaarige Frau, die der Sänger ebenfalls angesprochen hatte. "Ihr macht wirklich tolle Musik!", lobt Lilly. Doch da fängt die Band auch wieder an zu spielen. Sie hat ihre Chance verpasst, nach dem Bandnamen zu fragen. "Macht nichts", denkt Lilly, "dazu ist auch später noch Zeit!"
Viola wirft einen Blick auf die Sonnenbrille in ihrer Hand. Gute Reflexe hatte sie schon immer gehabt. Es war ihr ein Leichtes gewesen, die Brille aus der Luft zu fangen, obwohl sie nicht darauf vorbereitet gewesen war. Jetzt muss wohl auch dem Dümmsten hier klar sein, dass sie und Lilly sich kennen. Sie verstaut die Brille in ihrem Beutel unter dem Tisch. Taschendiebe befürchtet sie nicht. Es sind ohnehin keine Wertsachen drin, nur ein wenig Kleingeld. Auch Lillys Gitarre liegt dort. Warum ihre Mutter die überhaupt mitgebracht hatte, war Viola nicht klar. Sie zuckt die Schultern. Nicht ihr Problem. Nicht sie muss das Instrument zurück schleppen, sondern Lilly.
Viola setzt sich an die Bar. Auch wenn die Musik in ihrem Leben nicht ganz den selben Stellenwert hat wie in Lillys, genießt auch sie den Abend. Wenn ihre gute Laune auch weiterhin so anhalten würde, wäre es ein Leichtes, ihr Versprechen zu halten. Bisher hatte sie zumindest keine Probleme gehabt, ihre Wut im Zaum zu halten. Sie sieht zu dem Barkeeper rüber, der leicht gestresst wirkt. An einem Abend wie diesem würde sie auch nicht gerne mit ihm tauschen. Sie wendet sich an den Mann: "Mach mir ein Salziges Lama!", sagte sie grob. Auch wenn normale Getränke für sie nicht nötig waren, mochte sie dennoch den Geschmack.
Pippilotta weiß gar nicht mehr, wie sie in dem mitreißenden musikalischen Tumult auf die Bühne geriet. Irgendwie hatte sie sich gemeinsam mit der anderen rothaarigen Tänzerin – die mit den süßen Spitzöhrchen und dem strahlenden Blick - sogar auf die Bühne ziehen lassen. Irgendwie wirbeln sie selbst hier oben einfach weiter. Pippilotta ist schon ganz schwindelig als der Song langsam zu Ende geht. „Frag‘ doch die ebenfalls rothaarige Mittänzerin auf der Bühne einfach, wie sie heißt, geht es ihr noch durch den Kopf.
Just als das Stück endet und die Musik einen Moment abebbt, hört Pippilotta draußen eine Turmuhr gerade drei Uhr nachts schlagen. Erschrocken schaut sie auf. Jetzt hat sie d o c h fast die Zeit vergessen. Pippilotta spring behänd von der Bühne und wendet sich ihrer neuen Freundin zu: „Maryama ich muss los … Takatuka wird bald wach sein und ich brauch‘ noch ‚ne Mütze Schlaf bis dahin.“ Sie drückt der Freundin zum Abschied rasch einen Kuss auf die Wange, „Vielen Dank für diesen zauberhaften Abend“, und ruft ihr im Davoneilen über den neu aufbrausenden Lärm hinweg noch zu: „Wir telefonieren - wegen Renovieren und so. Takatuka und Böser Wolf freuen sich auch sehr auf ein Wiederzusehen.“ Sagt’s und huscht wie’s Dornröschen von dannen – mit beiden Schuhen fest am Fuß. Tut ihr leid, wenn jetzt alle etwas verwundert schauen. Aber Takatuka geht vor. Immer.
Pippilotta verlässt den Club hocherfreut über den dann doch noch sehr schön verlaufenden Abend. Was hatte sie sich am Anfang gefürchtet vor all dem neuen Unbekannten. Sie haben in der Jazzbar auch tatsächlich kein Brackwasser serviert. Eindeutiger und letzter Beweis, dass es keine Piraten-Spelunke ist. Und Maryama ist ihr eine gute Freundin geworden mit der sie herrlich gelösten Spaß haben und viel lachen kann. Sie freut sich darauf, sie wieder zu treffen und bei der Gestaltung ihres Hauses zu helfen. Genau das richtige, bei dem sie ihre neue Freundin unterstützen kann. Ach, es ist schön, hier langsam Freunde zu finden. Allzu einsam und beängstigend waren die ersten Wochen nach ihrer Strandung hier gewesen. Ängstlich ist Pippilotta von ihrem Wesen her eigentlich nicht. Aber so viel Neues und Fremdes auf einmal und die düstere Umgebung, in der sie landeten … Maryama kennt sich aus und wird Pippilotta sicher vieles erklären können, was sie noch nicht so recht versteht. Ihre meergrünen Augen erinnern sie immer wieder an Mae ... Mae Meddock. Kann sie auch diese Erinnerungen wieder zulassen, der erste Riss im Paradies, jetzt wo sie so viele andere schwere Erinnerungen und Bilder auch bewältigen muss? Ja, sie kann. Mae … kehre in meine Gedanken zurück. Ich will dich nicht länger vergessen, noch verdrängen. Pippilotta schreitet erleichtert voran. Nichts mehr unterdrücken müssen … niemals wieder. Sie kehrt in ihr eigenes Wohnviertel von der Rocknacht heim ...
Es ist spät geworden in der lauen Frühlingsnacht. Sie tänzelt noch … kick kick, Seitwärtschritt … die Straße entlang als sie unmittelbar in Sichtweite ihres Hauses nahe den Docks leise Schritte und einen Schatten noch aus dem Augenwinkel hinter sich wahrnimmt. Eindeutig ein Nachtschatten, der sich bemüht, nicht gleich gehört zu werden. So dicht beim Haus! Töchterchen, Takatuka! Geraten sie zunehmend in Gefahr? Spricht sich bei den Zwielichtern der Nacht herum, dass dort eine scheinbar ‚schutzlose‘ allein erziehende Mutter mit Kind lebt - in nicht gerade familientauglicher Umgebung?
Schwerter, Rapiere, Degen … alle im Haus! Natürlich hatte sie in diesem Rock und in einer erhellten Bar nichts zum eigenen Schutz dabei. Pippilotta überlegt kurz, dann tänzelt sie weiter als habe sie scheinbar nichts bemerkt, lauscht aber konzentriert in den Hintergrund. Ja, die Schritte folgen. Ist es hier nur ungünstig oder wollen die Schritte … zum Haus? Kurz vor der Haustür taucht Pippilotta schnell in die Schatten ihrer Gartensträucher ab und schleicht zur hinteren Tür, um diese leise zu öffnen und im Dunklen einzutreten. Kind und Wolf schlafen, sie hört das leise Schnorcheln vom Wolf im Nebenzimmer. Er soll jetzt nicht anschlagen. Sie will wissen, wem oder was die Schritte draußen gelten. Dass es ein Nachtschatten ist, muss sie sich von Böser Wolf nicht mehr bestätigen lassen. Schnell holt sie im Dunklen ihre Rapiere, kleidet sich in Tauglicheres um, flicht das offene Haar schnell zusammen und verlässt das Haus leise wieder über die Hintertür.
Wie erwartet, ihr plötzliches Abtauchen hat erst einmal für Irritation gesorgt. Der Nachtschatten schleicht ums Haus, scheint es auskundschaften zu wollen. Böser Wolf muss die nächsten Nächte um das Haus herum Wacht halten. Ausgehen ist erst mal nicht möglich. Wehret den Anfängen, denkt sich Pippi, es gilt jetzt Stärke und Furchtlosigkeit zu zeigen, absolute Kampf- und Wehrbereitschaft, ansonsten hätten Takatuka und sie keine ruhige Nacht mehr. Es geht um viel. In Vorbereitung auf einen Kampf sammelt sie zunehmend ihre Konzentration und alle ihre Kraft, wird ruhig, kalt überlegend. Nicht direkt beim Haus. Sie wird ihn etwas weiter entfernt stellen. Sie muss ihn wieder vom Haus fortlocken. Dort drüben im Laternenlicht wird sie sich zeigen, schleicht am Nachtschatten vorbei und eilt zur anderen Straßenseite hinüber.
Während sie sich im fahlen Laternenlicht präsentiert und tatsächlich eine schale Gestalt aus ihrem Garten sich ihr nähert, schätzt sie bereits auf diese Entfernung ab, dass er ihr nicht im Geringsten gewachsen sein wird. Leichtes Spiel, sie lacht leise in sich hinein und wendet sich wieder dunkleren Gefilden in Richtung der westlichen Docks zu. Sie möchte noch mehr Abstand zum Haus schaffen und sicher nicht Zeugen ihrer ‚Erziehungsmethoden‘ riskieren. Nein, das hat sie schon verstanden. D a s ist hier nicht erwünscht. Dann wäre s i e das öffentliche Ärgernis.
Ihr Vorteil: Er würde sie unterschätzen. Die Kraft ihrer Kindheit hat sie nicht mehr, aber sie ist bei Weitem stärker als hier allgemein einer Frau zugetraut wird, täglich trainiert und im Umgang mit ihren ‚Pflug-Geräten‘ so etwas von behänd. Ja, da drüben im Schatten, da soll es sein. Die ‚Erziehung‘ beginnt. Sie stoppt mitten im Lauf, wendet sich umgehend um, er folgt schnell auf und wäre fast in sie rein gestolpert. Erneute Irritation! Perfekt!
„Du Schnepfe!“, fährt der Nachtschatten sie wütend und erschrocken an, „Du und dein Balg, euch kriegen wir schon!“ – „Wir? Im Moment bist du aber allein!“ Sie wird das ‚Wir‘ schon aus ihm ‚rauskitzeln‘.
Sie zieht zu seinem Entsetzen ihre Rapiere, lacht erneut und wirft ihm eines der beiden sogar zu: „Wollen w i r es nicht gleich h i e r austragen, wer wen dran kriegt?“ Bei diesem Wiesel fühlt sie sich selbst in einem bewaffneten Duell noch absolut sicher. Er weiß ja gar nicht, was er mit einem Rapier anstellen soll.
„Du musst schon etwas näher rücken, sonst wird das nichts!“ ruft Viktualia – ihr Name im Schatten der Nacht – dem defensiv operierenden Subjekt entgegen.
„Ich mach‘ dich fertig,“ schreit der mittlerweile Erzürnte nun lauthals. „Aber sicher doch,“ kontert Viktualia gelassen.
„Oh hoho, da wird aber einer mutig,“ witzelt die Angegriffene genüsslich, ohne auch nur den Hauch einer Hebung ihres Atems zu zeigen, währen der Angreifer bereits in schwitzendes Schnaufen gerät.
„Nun denn, kommen w i r zum Ende, bevor d i r noch die letzte Puste ausgeht“, verkündet Viktualia und zieht mit einem Rechtsschwung dem Nachtschatten quasi das Hemd aus der Hose. „Touché!“
„Wer ist w i r?“ verlangt Viktualia nun zu wissen. Das Wiesel faselt augenblicklich: „Nur ein Kumpel noch, bitte. Wir wollten auch nicht viel. Nur ein paar Gerätschaften aus deinem Schuppen. Da haben wir uns auch vorher schon bedient, als das Haus noch leer stand.“ Er ist tatsächlich nicht mehr als eine Ratte. „Du hättest eine unvermögende Mutter und ihr Kind beraubt! Nur um dein klägliches Leben zu versorgen?“ Das Wiesel winselt nur noch um Gnade. Niemand möchte sich mit einer rachsüchtigen Mutter anlegen, die ihr Kind bis auf das Äußerste verteidigen würde.
„Eins noch,“ quetscht Viktualia die quietschende Ratte weiter aus. „Warum bist du mir vom Haus weg gefolgt, anstatt dich zum Schuppen zu begeben?“ – „Man will ja auch ein bisschen ‚Vergnügen‘ neben der ‚Arbeit‘!“ lautet die einfältige Antwort. *Ratsch* Beinahe hätte das nun gellend aufschreiende Wiesel ein Ohr verloren!
„Ich lass dir dein liederliches Leben, denn trag es nur weiter in jeden schattigen Winkel der Nacht. Viktualia hätt‘ euch alle – einzeln und Stück, für Stück - tranchiert und qualvoll niedergemacht. Zieh deines Weges. Hurtig. Aus meinen Augen!“*Wedelt noch einmal eindrucksvoll mit dem Rapier vor des Angreifers Gesicht.* So schnell hat Viktualia in letzter Zeit niemanden rennen sehen. Sie kann nicht anders als sich nun endlich das bei ihrer letzten Ansprache unterdrückte Schmunzeln zu gönnen und am Ende lauthals prustend loszulachen. ‚Erziehung‘ ist doch immer wieder ein 'hartes Stück Arbeit'.
Mit noch Lachtränen in den Augen kehrt Pippilotta nun wirklich ins Haus zurück … durch die Vordertür. Ja, die ‚Ratten‘ sind lästig, aber längst nicht so gefährliche Subjekte wie andere Nachtschatten. Für heute Nacht und wohl auch die nächsten wird es wohl Ruhe vor ihnen geben.
Hach, das sind Scharmützel, die sie alle halbe Jahre auf Takatuka mit kleinen Piratenbanden von außerhalb hatten, welche mal wieder irgend eine Beute auf einem sandigen Eiland vergraben wollten. Die waren immer schnell wieder vertrieben gewesen und die Beute auf der Insel verblieben. Takatuka, mein Eilland ... Nur knapp zwei Stunden Schlaf bleiben Pippilotta von der Nacht, aber die schläft sie tief und ruhig … Tanuí … Mae … Liebste … !
Ort: San Myshuno - Jazz Club
Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Rocknacht
Gut gelaunt, von der Stimmung in der Bar angesteckt, geht Alexander seiner Arbeit nach. Als die Band ihren letzten Song spielten und von der bühne gingen wurden sie vom Publikum mit wiederholenden Rufen zurückbeordert. "Zu-ga-be! Zu-ga-be!" Sie ließen ihre Fans nicht lange warten und kamen zurück für einen letzten Song bei dem sie sogar zwei tanzende Frauen vor der Bühne auf die Bühne zieht. Alexander muss unwillkürlich lächeln bei der Ausgelassenheit der beiden auf der Bühne. "Mach mir ein salziges Lama!" holt seinen Blick wieder auf seine Arbeit. Er nickt freundlich und denkt: Sehr ger.... Ein Vampir. Stellt er fest. Nun es ist wohl kein Geheimnis dass es unter den Sims auch sehr spezielle Arten gibt. Welche mit interessanten Kräften. Er begegnet nicht zum ersten mal einem Vampir. Obschon es sehr selten der Fall ist. Zumindest glaubt er das. Einige sollen sehr geschickt sein was Tarnung angeht. Alexander mixt der rothaarigen jungen Dame ihren gewünschten Drink und stellt ihn seriös vor ihr hin ehe er der nächsten Bestellung nachgeht. Dieser Vampir damals... keine schöne Erinnerung. Na hoffentlich ist dieser hier nicht so ... gemein.
Alexander sieht wie die hübsche rothaarige beinahe von der Bühne flieht. Der Song endet und sie scheint nun eilig nach hause zu wollen. Die Band verabschiedet sich und geht durch die Tür rechts an der Bühne hinaus zu ihrem Bus. Die Lautsprecher werden wieder eingeschaltet und viele Gäste gehen nun nach Hause. Die Live Musik ist rum. Häufig ein guter Grund um den Abend nun enden zu lassen. Nicht für Alexander. Jetzt würde sich noch ein letzter kleiner Ansturm auf die Bar anbahnen. Die Gäste haben durst vom tanzen und feiern. Alexander sieht wie Nikolai ihm zu winkt und er hebt auch die Hand. Er scheint ebenfalls nach Hause zu gehen. Duke steht an der Tür und wünscht den Gehenden einen schönen Abend.
Nun ist die Musik nicht mehr so laut und es beginnen wieder Unterhaltungen unter den Gästen stattzufinden und es gibt wieder Lücken zwischen den Bestellungen in denen Alexander die Anwesenden betrachten kann. Vampire... denkt er wieder. Bis her ist ihm noch keiner hier im Club aufgefallen. Tatsächlich hat er aber auch nicht danach ausschau gehalten. Sie sind ebenso willkommen wie all die anderen Sims. Duke Ellington ist sehr aufgeschlossen.
Den Vampir von damals würde er allerdings nicht hier drin dulden. Schläger und Unruhestifter fliegen in hohem Bogen wieder hinaus. Ebenso wie die Freunde die er bei sich hatte damals. Alles normale Sims. Auch die müssten wieder verschwinden, würden sie sich hier so verhalten wie damals Alexander gegenüber. Kein guter Zeitpunkt sich jetzt daran zu erinnern.
Alexander lässt sich von Lia ablösen. Sie übernimmt die Bar. Mit der Aushilfe kann sie die Gäste allein managen. Er geht in die Küche und beginnt mit den Aufräum arbeiten.
Als schließlich auch der letzte Gast gegangen ist, wird auch Alexander langsam Müde. Er geht an die Bar wo Lia die Abrechnungen macht. Sie zählt die Belege und prüft das Einkommen während Duke fröhlich auf sie einredet. "Das war ein hervorragender Abend, Kinder." sagt Duke zu ihnen beiden. Die Aushilfe ist schon vor einer Weile gegangen. "ich bin sehr stolz." Alexander lächelt müde. "So. Alles tiptop." sagt Lia die Duke wohl ausgeblendet hat während sie die Zahlen durchging. Sie steckt die belege in einen Umschlag und schiebt ihn Duke über den Tresen. Dann nimmt sie das Geld und steckt es in einen Zweiten. Diesen legt sie auf den ersten und lächelt Duke zufrieden an. Jetzt kommt der beste Teil. Duke nimmt den Geldumschlag und gibt den beiden jeweils einen 'Bonus'. "Für eure tolle Arbeit!" Duke ist wirklich der groszügigste Sim den Alexander je kennengelernt hat. Dankend nimmt er das Geld entgegen. Mit dem Lohn den er ende Monat noch kriegt, wird die Miete kein Problem werden.
"Oh, bevor ichs vergesse." sagt Lia und zieht aus der Schürze einen zusammengefaltetes Stück Karton. Sie reicht es Alexander. "Hier. Das hat mir eine hübsche junge Frau für dich gegeben." Verwundert nimmt er den Bierdeckel entgegen. Lia grinst erwartungsvoll und Duke lächelt. "Na? Steht eine Nummer drauf?" fragt sie. Alexander überfliegt die Worte auf dem Deckel und klappt ihn wieder zu. Er steckt ihn ein. "Jetzt sei nicht so geheimnisvoll. Sag schon!" Lia rüttelt an Alexanders Arm. Er hebt die Mundwinkel. "Ja eine Nummer steht auch drauf." Lia grinst. "Und wirst du anrufen?" Manchmal kann sie wirklich nerven. Denkt er. "Reg dich mal wieder ab. Wir kennen uns schon." Gespielt enttäuscht lässt Lia die Schultern hängen. "Oooh... du Spielverderber." Sie grinst wieder und Alexander zuckt lächelnd die Schultern. "Also gut, Kinder. Machen wir den Laden dicht. Ruht euch aus. Ach und Sascha! Ich kann am Tanzwettbewerb doch auf die zählen, oder?" "Sicher." antwortet er.
Die drei verlassen den Club. Duke schließt ab und verabschiedet sich. "Hey Alex." sagt Lia bevor sie geht. Sie lächelt warmherzig und streckt ihm die Faust entgegen. "Gute arbeit." Alexander stößt seine dagegen und nickt, dann trennen sich ihre Wege.
Er schlendert zum Block in dem seine Bruchbude von Wohnung ist und kommt dabei an einem dieser Kästen vorbei die meist mit Plakaten und Anfragen zugepflastert sind. Ein weißer Zettel mit abreißbaren Nummern zieht seine Aufmerksamkeit auf sich. Die Überschrift ist in kyrillischen Buchstaben geschrieben. Der Satz jedoch ist grammatikalisch eher mäßig. "Auf der Suche nach einer russischen Frau, die backt!" Darunter steht der Rest in simlisch:
Alexander studiert den Zettel. Meint die Verfasserin etwas Piroschki? Er erinnert sich wie seine Mutter diese immer gebacken hat. Und Irina hat als kleines Mädchen immer bei den Füllungen geholfen. Kann das sein? Kann er so viel Glück haben? Er reißt eine Nummer ab und steckt sie ein. Fragen kostet schließlich nichts.
Rudy kreuzt seinen Weg. Er folgt Alexander in den Wohnblock. Er sagt nichts. Vielleicht ist er auch so müde wie Alexander. Er ist froh, sich einmal nicht mit ihm zanken zu müssen. Alexander will nur noch ins Bett.
Er hat den Deckel allerdings nicht vergessen. Den Deckel von Maryama... Brindleton Bay Nr. 7, ihre Telefonnummer und: Falls DU irgendwann noch etwas von mir annehmen willst ... aber denk bitte daran: Irgendwann ist "irgendwann" vielleicht zu spät...
Alexander zieht sich aus, wirft alles auf einen Haufen auf dem Boden und fällt ins Bett. Er schließt die Augen und sieht die junge sechzehnjährige Maryama vor sich. Ihr Wesen hatte ihn sehr beeindruckt... und ins Gespräch kamen sie nur wegen Mia. Weil es auch Maryama war die ihr das Leben gerettet hat...
...
Es begann im Nachtwaggon zu brennen. Lilly und Mia waren beide dort und ein paar andere Sims. Als jemand Alarm schlug, fackelte Alexander nicht lange. Er rannte in den brennenden Wagon und griff nach einer Hand die ihm entgegen kam. Er trug eine der Schwestern hinaus.
Maryama kam ihm entgegen und er rief sie zu sich. Sie soll ihm helfen, erste Hilfe leisten. Er legte sie auf den Boden und lief zurück. Andere Retter kamen ihm entgegen mit Sims in den Armen. Alexander sah sich alle entgegenkommenden an doch die zweite Schwester war nicht darunter.
Er kam erneut in den Wagon, wollte die Tür öffnen aus der Hilfeschreie kamen. Er hörte die vertraute Stimme. Da drin war eine der Schwestern. Er stemmte sich gegen die Tür doch irgendetwas blockierte sie. Durch den dichten Rauch sah er nur sehr wenig. Hinter dem Türfenster sah er eine Gestalt am Boden. Die Schreie wurden zu husten. Gerade holte er aus um mit der Faust das Fenster zu zerschlagen als ein kräftiger Mann ihn am Arm packte und mitzerrte. Sie schafften es noch raus ehe die Trümmer herunter fielen und den Wagon unbetretbar machten. Alexander sass am Boden. Ein Déjà-vu überkam ihn. Wütend schlug er auf den Boden und fluchte. Danach viel ihm die gerettete ein und er eilte zu Maryama. Schnell kam er neben ihr auf die Knie und betastete die Bewusstlose die bereits von Maryama reanimiert wurde.
Er schob sie weg um zu übernehmen und damit sie sich ausruhen konnte. Er wollte nicht beide Zwillinge an diesem Tag tot sehen. Adrenalindurchflutet beatmete er das Mädchen. Maryama half ihm. Sie übernahm zweiteilen die Beatmung während Alexander die Herzrhythmusmassage anging. Der schweiß troff nur so von seiner Stirn. Als er fast aufgeben wollte, er war mit den Kräften bald am ende, so auch Maryama, kam sie zu sich. Die Sanitäter wie auch Feuerwehr ließen auf sich warten, da sie mitten im nirgendwo halten mussten.
Die Schwester erkannte Alexander, sie konnte zwar nicht sprechen, aber sie war ihm unendlich dankbar. Und er blieb an ihrer Seite bis der Rettungsdienst sie in den Hubschrauber lud. Alexander und Maryama blieben zurück und kamen ins Gespräch.
Sie verstanden sich auf anhieb... wurden enge Freunde die über alles reden konnten... bis diese eine Sache passierte... und sich ihre Wege vollends trennten...
und jetzt ist sie wieder da... und der Streit auch.... immer noch...
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Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Kinoabend
"Hast du denn bei dem Essen nichts herausgefunden? Warum war er in der Bibliothek?Hat er was recherchiert?" fragt Mia neugierig. "Warte." sie steht auf und geht zu Bar um eine weitere Runde zu ordern.
"Eine Party...?" Mia setzt sich mit den Getränken und überlegt. "Mit Alk oder?" Ihre Begeisterung wächst. Sie stellt sich vor wie sie ein wenig angesäuselt wieder mehr Mut fassen kann.
Als Mia wieder zurück kommt, erwidert sie: "Ja, da war was.. Genau, er hat seine Schwester gesucht. Aber keine Ahnung, was mit ihr ist." Sie zuckte mit den Schultern.
"Eine Party...? Mit Alk oder?" Alma nickt. "Ja, wenn du unbedingt willst." Sie lacht. "Klar, krieg ich hin. Ich muss mir dann nur überlegen, ob ich Nael auch in den Urlaub schicke. Aber der arbeitet ja lieber. Hmm." Sie überlegt. Oder ich nutze die Party, um eine potenzielle Schwägerin zu finden. "Ach ..", sagt sie nachdenklich, ".. ich habe einen Plan."
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Kinoabend
Seine Schwester?[/i] Mia macht große Augen. Wenn ich sie finde... das wäre doch dankbar genug oder? Eine Idee reift langsam in Mias Kopf. Sie lächelt in Gedanken versunken. Es sieht aus als hätte sie einen ganz finsteren Plan. Als sie das Wort 'Plan' von Alma hört, horcht sie auf als hätte sie etwas verbotenes Gedacht. "Was? Plan? Was für ein Plan?"
"Was? Plan? Was für ein Plan?"
Alma schaut Mia an. "Einen Plan für meine Party natürlich." Sie hatte zwar Mias Blick gesehen, aber nicht verstanden, was sie ihr damit sagen wollte. "Ich werde noch ein wenig nachdenken und Dir berichten."
Sie grinste und trinkt ihren Cocktail aus. Ui, hätte ich mal nicht so schnell getrunken. Egal.
Alma steht auf. "Sollen wir uns einen Film ansehen? Gleich geht schon der nächste Film los." Alma wartet noch bis Mia ausgetrunken hat und beide gehen in den Kinosaal. "Komm wir setzen uns hier hin."
Viktor blickt den Frauen hinterher, bis sie nicht mehr zu sehen sind. Die Beiden hatten ihm vertraut. Sie hatten die Notlüge, er habe noch an einem Arbeitsprojekt zu tun, stillschweigend geglaubt. In Wahrheit gibt es jedoch einen anderen Grund, warum Viktor nicht zur Rocknacht mitwollte. Zwei Gründe, um genau zu sein. Der zweite Grund ist jedoch vergleichsweise unwichtig. Doch er entscheidet sich dazu, diesen zuerst anzugehen. Das würde nicht lange dauern.
Er läuft in den Keller. Dort liegt ein Pinguin herum. Kein echter, natürlich. Es ist ein gestricktes Dekotier, das er vor kurzem fertig gestellt hat. Viktor hebt ihn hoch und bringt ihn in in in die Bibliothek. Dort räumt er den Tisch frei, setzt den Pinguin darauf und macht ein paar Fotos, denn immerhin ist hier das Licht besser als im Abstellraum. Danach bringt er den Pinguin zurück. Hier würde er erst einmal warten müssen.
Die Fotos lädt Viktor am Computer hoch und öffnet die Seite vom Onlineshop Plopsy. Hier würde er sein Werk zum Verkauf anbieten. Es geht ihm beim Stricken mehr um die Arbeit an sich, als um das Geld, daher ist der Preis nicht zu teuer. Jetzt, da die Frauen außer Haus waren, muss Viktor nicht befürchten, dass diese ihm zufällig über die Schulter während er im Shop eingeloggt ist. Es ist ja schon peinlich genug, dass er sein Hobby vor seiner Familie nicht geheim halten konnte. Aber es wäre noch viel schlimmer, wenn sie auch noch seinen Online-Alias erfahren würden: Katzenprinzessin_Miaulina.
Dabei hatte Viktor einen guten Grund für diesen albernen Namen. Es ist ihm lieber, wenn die Käufer den Namen mit einem zwölfjährigen Mädchen assoziieren als mit einem bösen Vampir. Aber ob es nun einen Grund gibt oder nicht: Vor allem Viola würde sich sicher darüber lustig machen, wenn sie den Namen kennen würde.
Nachdem alles eingestellt ist, loggt Viktor sich aus und fährt den Computer herunter. Jetzt könnte er sich endlich um den Hauptgrund seiner Notlüge kümmern. Er muss unbedingt herausfinden, ob die Gerüchte, die er gehört hat, wahr sind..
Nach der Begegnung mit Alma fuhr Thomas direkt nach Hause. Er versorgte die Lebensmittel und grinste, als er eine Dose Heringe aus Norwegen in der Hand hielt. Da wird sich Ginger sicher freuen.
Als nächstes stand die Wäsche an. Der Mechaniker suchte alles zusammen und stopfte alles in die Waschmaschine. Was braucht man da? ... ach ja, das Pulver
Er suchte in der Abstellkammer nach Waschpulver, schüttete es ins Fach und startete die Maschine. Wird schon passen
Danach gönnte er sich ein Stück Wurst und fläzte sich auf die Couch. Dort schlief er schließlich ein.
Yngwie schloss die Tür auf. Vom Sofa her war ein leichtes Schnarchen zu hören. Vorsichtig zog er die Tür zu und hängte die Jacke auf. Dann setzte er sich auf en Sessel daneben beobachtete Thomas. Sein Atem war gleichmäßig und die Brust hob und senkte sich rhythmisch. Da lag alles was er je wollte, unerreichbar und doch direkt neben ihm.
Leise ging er in die Küche und stellte zu seiner Überraschung fest, dass sie nicht nur aufgeräumt war, sondern Thomas auch eingekauft hatte. Auf der Anrichte lag eine Dose Heringe und daneben ein Zettel. "Magste doch?" stand da. Yngwie nahm die Dose wie einen Schatz in die Hand. "Ja!", flüsterte er. Er hatte grade gegessen, deshalb legte er sie zurück.
In seinem Zimmer machte er den Rechner an. Er wollte die E-Mail von Alma speichern. Als der Browser aufging, sah er eine Seite aus einem Medizinforum. Erektionsstörungen? Er klappte den Browserverlauf auf und las wie zu Stein erstarrt die Seitenüberschriften.
Könnte es sein? Thomas war nicht der Typ der sowas aus rein akademischen Interesse las. War er deshalb gestern Abend so wütend gewesen...die Frau, mit der er weg war? Er konnte ihn kaum fragen, zumindest nicht einfach so.
Klar er konnte sich auf den Rechner beziehen, aber Thomas würde blocken, vielleicht sogar sauer werden und schlimmstenfalls ausziehen.
Er schloss die Seiten und begann weiter an seinem Buch zu tippen. Irgendwann überkam ihn auch die Müdigkeit und er ging zu Bett.
Ende RPG Tag 3 Jahr 1 Frühling
Am nächsten Morgen saßen die beiden jungen Männer am Tisch und frühstückten. Plötzlich klingelte es an der Tür. Verwundert hob Thomas eine Augenbraue. Yngwie stand auf und öffnete. Zwei Polizisten standen vor ihm.
„Sind sie Yngwie Mikkelsen?“ fragte der Ältere von beiden, dessen Namen Eisenhand lautete. Yngwie war kreidebleich geworden und fast tonlos antwortete er: „Der bin ich!“ „Herr Mikkelsen, es wurde ein internationaler Haftbefehl gegen sie erlassen. Sie sind hiermit wegen Mordverdachts festgenommen. Leisten sie keinen Widerstand, dann müssen wir auch keine Gewalt gegen sie anwenden!“
Thomas hatte die Worte des Polizisten deutlich vernommen: „Wow, wow, wow, einen Augenblick mal! Der Typ hier tut keiner Fliege was zu Leide, also was soll der Mist?“ Eisenhand erwiderte: „Erstens geht es Sie nichts an und zweitens, wer sind Sie überhaupt?“ Thomas gab keck zurück: „Es spielt keine Rolle wer ich bin! Außerdem haben sie den falschen, weil Ginger hier, niemandem was antut!“
Der zweite Polizist, dessen Name Walker lautete, trat in den Vordergrund. „Genug mit dem ganzen Gerede, Herr Mikkelsen, sie kommen mit.“ Thomas sah, wie Yngwie gepackt wurde und griff instinktiv nun selbst nach dem Arm des Aggressors. „Pfoten weg von Ginger!“
Eisenhand packte Thomas und ermahnte ihn, er solle aufhören oder würde ebenfalls verhaftet werden. Thomas fauchte barsch und gereizt: „Nimm deine dreckigen Pfoten von mir!“
Ein Handgemenge zwischen Eisenhand und Thomas brach aus.
Am Ende lag Thomas mit dem Bauch auf dem Boden und wurde mit Handschellen fixiert.
Thomas knurrte laut: „Gewalt gegen Unschuldige. Ihr seid so erbärmlich!“ „Klappe jetzt, Sie sind festgenommen!“ ranzte Eisenhand zurück, während Walker Thomas auf gefährliche Gegenstände, gar Waffen abtastete und dabei die Brieftasche fand, die er triumphierend hervorzog. „Schau‘n wir mal, mit wem wir‘s zu tun haben.“ Er fand den Personalausweis und lächelte dabei: „Ach sieh an wen wir hier haben, Herr Seipel, lernen Sie nichts dazu? Sie kommen auch gleich mit.“
Beide Sims wurden abgeführt und zur Polizeiwache gebracht.
Charakter: Maryama
Geschichtsstrang: Shoppen vor der Rocknacht
Als Maryama zu Hause eintraf, merkte sie erst, wie müde sie war. Ein schöner, ereignisreicher Tag mit vielen neuen Bekanntschaften lag hinter ihr und hatte seine Spuren hinterlassen.
Schnell noch eine spartanische Dusche im Haus (Gott sei Dank gab es funktionierende Sanitäranlagen) und dann sofort in den Schlafsack gekrabbelt.
Eine halbe Stunde später, war sie schon fest eingeschlafen.
Am nächsten Morgen
Sie erwachte relativ spät am nächsten Morgen. "Der Sonne nach sicher schon neun."
Maryama blinzelte ins helle Licht und beschloss sich zu beeilen, denn es musste heute viel erledigt werden.
Schnell den Rest Fisch, den Lotta ihr mitgegeben hatte am Feuer gegrillt, etwas Leitungswasser dazu und dann schwupp - Zähne putzen, duschen anziehen und dann ab ins Taxi nach San Myshuno.
Dort gab es eine große, neue Shoppingmall. in der sie Farben und Renovierungsmaterial zu finden hoffte.
Fährt nach Magnolia Promenade Nr.2,Shopping District
"Wow, was für ein imposanter Bau!" Hier gibt's bestimmt alles , was das Herz begehrt." Beinahe andächtig erklomm sie die Stufen zum Eingang.
Am wichtigsten wren Wandfarbe und Bodenbelag. Danach konnte man es langsamer angehen.
Tatsächlich entdeckte sie kurz darauf eine Fachhandel für Baustoffe und Werkzeug. "Puh, wie soll ich mich bei der Riesenauswahl nur entscheiden?"Maryama kam ins Grübeln. "Hell muss es sein....aber auch warm...kein Weiss...vielleicht doch Rauhputz?"
"Kann ich Ihnen behilflich sein?"
Ein junger Mann war neben sie getreten und blickte sie freundlich an.
"Ja, ich glaube schon....ich suche die richtige Farbe für meinen Wohnraum und den Eingangsbereich, aber die Auswahl..." sie zeigte auf die gefühlt 1000 verschiedenen Farbtöpfe im Regal..."stellt mich vor schier unlösbare Probleme." Sie lächelte den Mann an und hob in einer, Hilflosigkeit andeutenden Geste, die Hände.
Dies beflügelte den jungen Helfer und nach einer halben Stunde waren sie sich einig.
"Sehr schön...und jetzt noch der Bodenbelag. Das fiel ihr schon leichter. Sie entschied sich für eine schlichten Holzboden. Später konnte man ihn mit bunten Teppichen verschönern, das würde reichen.Alle Materialien würden morgen Vormittag zu ihr nach Hause geliefert werden.
Nachdem dies erledigt war, konnte es mit den Lebensmitteln und Getränken weiter gehen.Gestern hatte ihr Lotta von einem feinen Bioladen mit großem Sortiment erzählt, das schien ihr genau richtig zu sein.
Geht nach Evergreen Harbour Nr.5, Bioladen
Auch hier war das Angebot fast überwältigend. Sie schlenderte entspannt durch den Laden und studierte die Zutatenlisten und die Herkunftsländer. Alles sehr interessant, aber langsam regte sich ihr Magen wieder und Maryama traf ihre Auswahl.
Sie erstand Obst und Salatzutaten, ein paar Packungen Veggiewürstchen zum Grillen, Kartoffeln und Kekse.
Zum Schluss forderte sie noch einige Kisten Getränke zur Lieferung nach Hause an.
Noch ein Besuchstag ohne dass sie etwas zu trinken anbieten konnte, würde ihr nicht passieren.
Sie freute sich schon auf die erste Kochaktion. Endlich wieder etwas Richtiges zum Essen.
Als sie mit ihrem Großeinkauf zur Kasse kommt, leuchten die Augen des Kassierers auf.
"Wie schön, sie sind fündig geworden."
"Ja, sie haben wirklich ein großartiges Angebot hier, sowas bin ich nicht mehr gewohnt," erwidert sie freundlich.
"Tatsächlich?" der Mann blickt sie fragend an.
"Ich war längere Zeit im Ausland und dort war die Auswahl viel bescheidener."
"Na, dann freue ich mich, dass wir Sie hier mit unserer Produktpalette beeindrucken konnten."
Eifrig scannte er ihren Einkauf ein und präsentierte ihr die Rechnung.
"Das macht 120 Simoleons, junge Dame."
"Oha, ich muss in Zukunft etwas besser haushalten, sonst sind meine Geldreserven bald aufgebraucht."
Sie zahlte und wollte sich gerade zum Gehen wenden, als der Verkäufer sie nochmal ansprach.
"Moment, weil Sie heute als Neukundin so reichlich eingekauft haben, bekommen sie von mir noch etwas. Hier..."er reicht ihr zwei Flyer über die Ladentheke.
"Heute Abend findet in San Myshuno im Jazzclub ein Rockabend statt. Mit diesen Flyern gibt es freien Eintritt.Wäre das etwas für Sie?"
"Rock Night"...hieß es auf dem Flyer.
"Ich denke schon, Rock'n Roll ist immer gut,"sie lacht und steckt die Flyer in ihre Einkaufstüte.
Vielen Dank und auf Wiedersehen!"
Mit diesen Worten verlässt sie den Laden und...
fährt nach Brindleton Bay Nr.7
Brindleton Bay Nr.7, nachmittags
Maryama hatte ihre Einkäufe in einem Behältnis im Fluss zur Kühlung verstaut.
Jetzt erstmal kochen. Sie schnippelte verschiedenes Gemüse, marinierte es in Sojasauce und spießte dann alles auf.
Noch ein paar Kartoffeln in Alufolie gewickelt und in die Glut gelegt...was für ein Festmahl.
Sie war so satt, dass sie schon wieder müde wurde. Also rollte sie den Schlafsack unter den Baum im Garten aus, legte sich darauf und beobachtete das Spiel der Blätter in der lauen Nachmittagsbrise.
Dabei überlegte sie, was sie wohl abends zur Rocknacht anziehen könnte"...hm...auf keinen Fall zu schick....es ist ja ein Rock'n Roll Event....High Heels?...nicht ganz einfach damit zu tanzen....ZZZzzz..."schon war sie eingenickt.
"Tock!" Maryama erwachte mit einem Ruck.Irgendetwas hatte sie an der Stirn getroffen. Eine kleine Eichel kullerte neben ihr im Gras davon. Bestimmt hatte die ein Eichhörnchen verloren.
Ein Blick in den Himmel sagte ihr, dass es später Nachmittag oder schon früher Abend war.
Wenn sie nicht zu spät in den Jazzclub kommen wollte, musste sie sich jetzt in Schale werfen.
Schnell sprang sie auf, kramte im Zelt die passenden Kleider heraus und ging ins Haus um sich frisch zu machen.
1 Stunde später
fährt nach San Myshuno Nr.12, Jazzclub
Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Rocknacht
Der Laden ist noch nicht großartig gefüllt. Meistens dauert es immer etwas. Es ist ja nicht so, dass die Leute Schlange stehen bis sie eingelassen werden. Vor allem wissen sie ja nicht, dass es eine Live-Band gibt. Alexander steht hinter dem Tresen und tut beschäftigt. Da sie heute morgen alles geputzt und aufgefüllt haben, fällt es ihm schwer so zu tun als hätte er arbeit. Er bedient eine Frau die ihm bekannt vor kommt. "Hey! Sie sind doch der Barkeeper vom Park." Sagt sie. Er erinnert sich an sie. Es ist die Frau die diesen aufgeschreckten Mann gesucht hatte. "Ja richtig." sagt er. "Haben Sie den Mann gefunden?" "Ja!" sie strahlt und winkt ihn zu sich. Sie scheinen sich vertragen zu haben? Alexander schaut den Mann mit gehobener Braue an. "Danke dass Sie nichts verraten haben." sagt er und reicht Alexander die Hand. "Kein Problem." erwidert er etwas perplex. "Darf ich fragen was denn los war?" "Ja." Die Frau stahlt. "Er hat mir einen Antrag gemacht!" Mit leuchtenden Augen hält sie ihm den Ring entgegen. Alexander versteht noch immer nicht. "Wir hatten solchen streit weil er die ganze Überraschung geheimhalten wollte. Aber er ist nie eingeknickt. Ich dachte wirklich er betrügt mich oder so." Sie lacht und der Mann lächelt. Alexander hat das Gefühl, dass er nicht ganz so glücklich wirkt wie sie. Aber er sagt nichts. "Na dann, herzlichen Glückwunsch." sagt er und die Frau hüpft erfreut. "Danke!" Sie ziehen von dannen. Ein wenig zum Kopfschütteln zu Mute ist ihm ja schon, aber er wird davon abgehalten als er zur Eingangstür schaut. Er blinzelt. Sieht er grade richtig? Was zum...?
Er versucht seinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu bekommen. Die Leute müssen glauben, er kippe gleich um. So Gleichgültig wie möglich schaut er Maryama an die den Club betritt.
Sie sieht ihn. Was macht sie hier? Hat sie sich nicht mir nichts dir nichts verpi sst? Sie hat ihn sogar blockiert gehabt und nun taucht sie hier auf....?
Alexander versucht sie nicht anzustarren und geht den Bestellungen nach die Lia ihm von den Tischen gebracht hat. Maryama kommt näher und setzt sich an die Bar. Er merkt das sich sein Puls beschleunigt. Selbst davon überrascht, dass ihn diese Geschichte immer noch so sauer macht, tut er so als nimmt ihn dieses eine Getränk so sehr in Anspruch, dass er nicht zwischen durch 'Hallo' sagen kann. Er stellt das Glas auf das Tablett für Lia, und nickt ihr freundlich zu als sie es lächelnd mit nimmt. Um noch etwas mehr Zeit zu schinden, obwohl er keine Ahnung hat was er in dieser Zeit denken soll, wischt er die Theke ab. Maryama wartet indes geduldig.
Erst als er mit wischen fertig ist, atmet er tief ein und wendet sich an seinen nächsten Gast... "Hallo... Maryama."
Yngwie und Thomas erreichen mit den beiden Polizisten die Wache. Man führt sie in einen Raum, wo man ihre Personalien aufnimmt und sie nach gefährlichen Gegenständen durchsucht. Dann bringt man sie in die Zelle für Untersuchungshaft.
Als sie beide allein in der Zelle saßen, begann Thomas wie ein wütender Tiger an den Gitterstäben auf und ab zu laufen. Dann drehte er sich abrupt und schlug dagegen: „Lasst mich hier raus! Ihr habt kein Recht mich hier festzuhalten!“ Yngwie saß ängstlich auf einem der Betten, beobachtete Thomas vorsichtig und sichtlich eingeschüchtert.
Als Thomas langsam mit seinen Emotionen runterkam setzte er sich in eine Ecke und schaute Yngwie an. „Stimmt das? Hast du echt jemanden umgebracht.?“ Yngwie schluchzte laut. „Ja, meinen Vater.“ Erstand auf ging rüber zu Thomas, setzte sich neben ihn uns sagte. „Ich wollte es immer schon mal loswerden. Es war kein Mord oder so, aber ich war dabei!“
Eisige Starre ließ Yngwie stoppen. Hedda war seit seiner Geburt tot. Es gab ein Grab, gut leer, weil das Meer sie ihm genommen hatte aber… konnte es sein? Im Loch? Der Keller des Bootsschuppens! Wie in Trance wanderte Yngwies Blick vom Gesicht seines Vaters langsam runter zum Tau, mit dem er so oft geschlagen wurde. Im Sportunterricht hatte er immer lügen müssen, wenn die anderen Schüler die Wunden und Narben sehen und Herr Bakken, der Lehrer damals, hatte nichts dazu gesagt, die Kinder angeblafft, dass sie das nichts anginge. Zu dem damals 13-jährigen meinte er nur lapidar: „Es gibt die mit Rückgrat und die die sich ducken. Hat alles seine Ordnung im Leben. Du hast dich wohl fürs Ducken entschieden.“
Vorsichtig griff er in die Tasche seines Vaters und angelte den Schlüssel hervor. Sie schlossen hier eigentlich nie ab, aber der Keller war tabu, verschlossen. Er ging durch die dicke Suppe draußen langsam zum Bootsschuppen. Das Bund war schon recht rostig, aber der eine Schlüsselbart war blank. Er schob ihn ein und drehte. Es roch muffig und nach Rattenkot. Eine dicke Staubschicht lag auf vielen Gegenständen und Yngwie drehte die Birne tiefer rein, damit die Fassung den Strom leitete. Auf einer Kommode war ein altes rotstichiges Foto. Darauf war eine junge Frau, die neben seinem Vater stand. Sie lächelte nicht und wirkte voller Kummer. Er nahm das Bild aus dem Rahmen und wendete es. ‚Mit Hedda beim Julfest, 1985‘. Seine Mutter! Zum ersten Mal sah er sie. Dicke Tränen liefen im still über die Wangen.
An der Wand stand ein Bett, ein Messinggestell mit Matratze. Sie war angefressen und er konnte getrocknetes Blut erkennen. Neben dem Bild war eine Holzschachtel und darin fand er Briefe. Sie waren alle an eine Hedwig Berge adressiert und trugen den Stempel des hiesigen Postamtes und hatten den Vermerk: Empfänger unbekannt. Offenbar hatten sie ihr Ziel nie erreicht. Er begann zu lesen. Scheinbar war Hedwig seine Großmutter, denn sie begannen alle mit ‚Liebe Mama‘. Sie erzählten, wie schrecklich es ihr ging, dass Hening sie schlüge und für seine ‚niederen Spielchen‘ in einen Keller schleife. Sie sei schwanger geworden und hasste das Baby, die Frucht dieses Schlächters! In Yngwie starb alles ab. Dumpf zog er den letzten Brief hervor, er äußerte den Plan, nach der Niederkunft fort zu laufen. Irgendwohin, nur weg. Darunter hatte sein Vater gekritzelt: „Ich finde dich, ❤️❤️❤️❤️, und dann prügle ich dir gehorsam ein!“
Stumpf ging er zurück in die Hütte und legte den Schlüssel neben seinen Vater, er hatte die Kellertür nicht mehr verschlossen. Dann weckte er ihn. „Was?“ nuschelte der. „Das Treibseil hat geschellt, etwas Großes ist im Netz, wir sollten schauen, nicht dass es reißt!“ antwortete Yngwie stoisch. Der bärtige Säufer fluchte und gemeinsam stiegen sie in den Kutter und fuhren in den Nebel.
Schweigend überlegte Yngwie, was er sagen sollte. Als sie weit draußen waren fasste er sich. „Ich habe die Briefe von Mutter gefunden! Du hast sie ❤️❤️❤️❤️ und geschlagen, so wie mich. Sie ist nicht tot, fortgelaufen aus diesem Folterheim, dass du errichtet hast. Frei! Du hast ihr und mein Leben zerstört, aber damit ist Schluss! Ich werde zur Polizei gehen und dafür sorgen, dass du nie wieder das Wasser siehst!“ Sein Vater brüllte auf. Unbeholfen und cholerischen Blutes voll mit Schnaps zog er das Tau und sprang auf Yngwie zu. Der stand an der Back und rechnete damit. Ungewohnt behände glitt er zur Seite und mit lautem Klatschen fiel sein Vater ins Meer.
Yngwie zögerte. Sein Vater schrie und bei den Temperaturen würde er binnen zwei Minuten steif gefroren sein und ersaufen. Er konnte das nicht tun, oder? Er nahm einen langen Bootshaken und suchte die Wasseroberfläche ab. Der Nebel war dick, aber er hörte das Rufen. Doch statt des Kopfs und die platschenden Arme seines Vaters sah er nur den Knoten, den er vor Jahren für Bjarne geflochten hatte. Er tanzte auf den Wellen auf und ab und rief gurgelnd um Hilfe. Bjarne war lange fortgezogen, so wie jede Freude und jeder Liebe in Yngwies Herzen. Langsam streckte er die Hand nach dem Knoten aus, aber er sank tief und still hinab zu den anderen Erinnerungen seines trüben Daseins. Alles war still, weißer Nebel hüllte den Fjord in gespenstisches Leuchten. Wenn er jetzt auch sprang, fand er ihn womöglich noch. Alles wäre vorbei, aber er wäre wieder bei Hening und so Weit der Ozean auch war, stets wäre es zu nah! Der Kutter fuhr zurück zum Haus. Er nahm Briefe und Bild, etwas Geld und radelte zum Bahnhof. Hier gab es nichts mehr für ihn, hatte es nie gegeben!
Nachdem Alma vom Treffen mit Mia nach Hause kam, war es schon sehr spät. Oder besser gesagt früh am Morgen. Sie ging davon aus, dass ihre Familie bereits im Land der Träume war, doch sie hatte noch einiges vor. So war die Idee der Party bei Alma zuhause im Laufe des Abends zu einem festen Bestandteil der nächsten Woche geworden und sie hatte bereits mit Mia viele Ideen ausgetauscht. Doch bevor sie jemand in ihrer Planung störte, wollte sie erst schauen, ob ihre Eltern auch wirklich am Schlafen waren.
Es war nicht das erste Mal, das Alma bei ihren Eltern einfach im Schlafzimmer stand. Das hatte in der Vergangenheit bereits zu bösen Überraschungen geführt. Seither klopfte sie immer erst drei Mal an der Türe und wartete auf die Reaktion. Da keine Reaktion kam, konnte sie ohne Bedenken das Schlafzimmer betreten.
Die schlafen tief und fest!
Anstelle in ihr eigenes Zimmer zu gehen, besuchte sie noch jemand anderen. Sie wollte mit Nael sprechen, ob er einverstanden sei mit einer Party. Er sagt bestimmt nein, ich muss ihm erklären, warum die Party ein Muss sei! Sie stellte sich auf eine lange Diskussion ein. Vorsichtig betrat sie Naels Wohnung. Frauenbesuch schloss sie von vornherein aus - zurecht.
"Nael, psst, aufwachen." Er war bereits am Schlafen gewesen. "Naeeel!" Sie wurde lauter.
"Sag bitte, dass das nur ein Traum ist.", sagte Nael leise und etwas nuschelnd.
"Nein, ich habe eine Frage. Bevor du nein sagst, ich möchte eine kleine gemütliche Runde schmeißen. Ich lade ein paar Freunde ein, du kannst auch jemanden mitbringen, es gibt Essen, Trinken - vielleicht auch ein bisschen Alkohol, aber nur in Maßen. Und Mama und Padre wollte ich eine Kurzreise schenken, damit wir das ganze Haus zur Verfügung haben. Was sagst du?" Sie sah ihn an. Wehe er sagt nein!
Nael drehte sich zu Alma und stand auf. "Ja, warum nicht." Alma legte direkt los und brauchte etwas, bis sie seine Antwort richtig verstanden hatte. "Du musst immer nein sagen, das finde ich total blöd. Ich habe nie.. moment, ja?!" Sie sah ihn geschockt an. "Ja genau, ja." Nael wiederholte seine Worte und holte ein Glas Wasser. Puh, habe ich einen Durst.
"Wie du sagst einfach so ja? Bist du krank?!" Sie ging ihm hinterher und konnte es noch gar nicht glauben.
"Ich bin nicht krank, nur müde. Und ja, wieso nicht. Wie viele Leute sollen es denn werden bei deiner gemütlichen Runde?", fragte er und trank sein Glas Wasser.
"Ja, also so 10 Leute vielleicht.", sagte sie. Oder auch 20. Sie fuhr fort. "Vielleicht auch ein paar Mehr, aber das sage ich dir dann noch." Sie zuckte mit den Armen. Nael setzte das Glas ab und drehte sich zu ihr um. "Okay, ich bin dabei. Vielleicht kann ich ja auch ein paar nette Gespräche führen oder finde ein paar Mandanten." Alma rollte die Augen. "Nein..", begann sie. "..Du wirst keine Mandanten suchen, sondern einfach mal ein paar nette Gespräche führen und ein paar Freundschaften schließen. Wann warst du das letzte Mal mit Freunden weg?" Nael überlegte kurz, da fiel Alma schon in seine Gedanken ein. "Genau, es ist so lange her, dass du dich nicht mal mehr daran erinnerst. Traurig Hermano, sehr sehr traurig. Ich kann mir dieses Unglück nicht mehr an sehen. Eigentlich mache ich diese Party auch nur für dich."
Nael grinste. Er kannte seine Schwester ganz genau und wusste, was sie damit bezwecken wollte. "Hermana, mach mir nichts vor. Ich bin doch dafür. Und ich werde dich auch nicht blamieren, ich werde dann mal nicht arbeiten. Aber wenn jemand Hilfe braucht, halte ich mich nicht zurück!", sagte er entschlossen.
Alma umarmte ihren Bruder. "Vielen Dank, Hermano. Ich bereite alles vor und werde gleich mal schauen, welchen Urlaubstrip wir Mama und Padre schenken könnten. Übrigens die Kosten.." Nael fiel ihr direkt ins Wort. "Ja, schon gut. Ich beteilige mich mit daran. Aber tu mir einen Gefallen!" Alma hörte aufmerksam zu. Was er wohl will?
"Sag wenigstens Mama, dass du vor hast, ein paar Leute einzuladen. Du kannst ihr ja sagen, dass ich damit einverstanden bin. Dann wird sie schon einwilligen." Alma dachte über Naels Worte nach.
"Ja okay, machen wir so." Sie umarmte ihren Bruder. "Danke Nael, ich schaue jetzt nach einem Kurztrip und du gehst am besten wieder ins Bett. Du siehst schrecklich aus."
Nael nickte. "Wenn man mitten in der Nacht gestört wird, wohl auch kein Wunder. Mach nicht zu lang. Gute Nacht."
Alma wollte gerade aus der Tür gehen, als Nael sie stoppte. "Hab dich lieb, Hermana." Alma lächelte. "Das weiß ich doch." Alma ging aus der Tür und betrat ihre Wohnung. Dort angekommen machte sie direkt den PC an und schaute im Internet nach einem Kurztrip. Nael legte sich derweil wieder ins Bett und dachte nur: Typisch Alma. Aber ich weiß ja, dass sie mich lieb hat. Und sollte die gemütliche Runde ausarten, dann kann ich mich noch immer in meine Wohnung verziehen. Irgendwann schief Nael wieder ein und Alma saß unterdessen noch stundenlang am Computer.
Es war 07:30 Uhr. Familie Garcia erwachte aus ihrem Schönheitsschlaf. Almas Wecker zwang sie zum Aufstehen, denn so war sie erst gegen 06:30 Uhr ins Bett gegangen und hatte somit eine knappe Stunde Schlaf finden können. Um 08:30 Uhr würden die Mandanten schon am Telefon auf sie warten und eins stand fest: Die Pflicht ruft, auch wenn man erst spät ins Bett geht.
Hannah hatte ihren Mann José voll im Griff. Viele dachten ja, dass José der dominante Part der beiden sei - falsch gedacht! José hatte soviel Verantwortung in seinem Job, da war es für ihn pure Erleichterung, dass seine Frau die Führung übernahm. So hatten auch Nael und Alma eine strenge Erziehung erfahren müssen. José hätte seine beiden Kinder schalten und walten lassen und ganz ehrlich: Aus den beiden wäre mit so einem Erziehungsstil nicht geholfen gewesen. Solche Momente, wie José seiner Frau verfallen war, hatten Nael und Alma schon zu oft miterlebt. Nicht unbedingt zu ihrem Wohlgefallen.
Auch wenn bald die Arbeit anfing, so saßen die Garcias jeden Morgen erstmal draußen und wurden an der frischen Luft gestärkt für den Tag. Zwar war die Familie unter einem Dach, doch hatte jeder am Morgen seine Privatsphäre.
Alma war gerade aufgestanden und hatte sich angezogen. So hatte sie gerade von einem Mandanten eine Email bekommen, er würde gleich vor ihrer Tür stehen, um Unterlagen vorbei zu bringen. Sie nahm sich einen Kaffee und ging auf ihren Balkon. Oh man, bin ich müde. Zum Glück gab es Schminke, die ihre Augenringe perfekt verschwinden ließen.
Sie hatte in der Nacht einen schönen Wochenendtrip finden können, nur ein paar Stunden mit dem Auto entfernt von Zuhause. Natur pur und weder Mandanten noch andere Störfaktoren waren weit und breit zu erkennen. Alma ging in die Wohnung ihrer Eltern und ihre Mutter kam gerade von draußen herein.
"Guten Morgen Mama. Ich hab da was für Euch." Sie hatte die Ausdrucke mitgebracht und ihre Mutter sah sie an. Oh, oh, was hat sie jetzt wieder angestellt? Hannah kannte ihre Tochter und diese Worte kannte sie nur, wenn sie mal wieder einen Strafzettel bekommen hatte oder irgendetwas zu Bruch gegangen sei. Als Alma ihr jedoch die Informationen zum Wochenendtrip in die Hand drückte, waren ihre Bedenken wie weggeweht. "Schatzi, vielen Dank dafür! Womit haben wir das verdient?!" Hannah überlegte kurz. Hochzeitstag? Nein.. Geburtstage? Nein..
"Ja Mama, also das ist ein Geschenk von Nael und mir." Aha.., dachte sich Hannah. "Weißt du Mama, Nael und ich möchten ein paar Freunde einladen, wenn ihr nicht da seid. Alles ganz harmlos. Ist das ok?" Alma hoffte, ihre Mutter würde keinen Stress machen. Das konnte sie gerade am frühen Morgen nicht ertragen. Hannah hatte natürlich direkt verstanden, dass diese Reise nicht ganz aus Nächstenliebe kam, sondern auch einen gewissen Zweck erfüllte. Dass Nael mit an Board war, hatte sie jedoch nicht erwartet.
"Ist ok. Aber räumt bitte auf und niemand geht in unser Schlafzimmer!" Hannah sah Alma ernst an.
"Ja, schon klar. Kein Problem." Alma hob beschwichtigend die Arme und gab ihrer Mutter einen Kuss.
"Danke, du bist echt die Beste!" Alma verschwand wieder nach oben und Hannah grinste. Meine Alma. Sie nahm die Informationen über den Wochenendtrip mit nach draußen und zeigte ihrem Mann, was die Kinder für eine schöne Überraschung hatten.
Charakter: Maryama
Geschichtsstrang: Rocknacht (1)
Als sie vor dem Club aus dem Taxi stieg, sah der Platz davor noch wenig belebt aus. Ein paar Sims waren gerade auf dem Weg nach drinnen, andere lehnten irgendwo betont lässig an der Wand oder einem Laternepfahl und unterhielten sich.
Einem davon drückte sie ihren zweiten Flyer in die Hand. Was sollte sie damit, wäre ja schade wenn er verfiele.
Klar, dass die Freude gross war, bei dem Beschenketen und Maryama freute sich mit.
Sie zahlte ihr Taxi und ging Richtung Eingang.
Aus dem Inneren tönte plötzlich eine lauter Basslauf, gefolgt von einem schrillen Gitarrenriff"....one, two...one, two...Test...Test..."drang es an ihr Ohr.
"Number nine...number nine...."
"Sag bloß die haben heute eine Liveband? Das wäre ja der Kracher. Klingt jedenfalls nach Soundcheck."
Freudig machte ihr Herz einen Satz.
"Nichts geht über Liveauftritte...höchstens Liveauftritte Open-Air."
Beschwingt querte sie den Vorplatz und betrat den Jazzclub.
Es gab einen kleinen Vorraum, ihn Entrée zu nennen wäre wohl etwas übertrieben, wo sie ihren Flyer abgab, den Eintrittsstempel entgegennahm und freundlich hereingebeten wurde.
"Coole Atmosphäre, echt!" Backsteinmauern, was sie sowieso liebte, viele Bilder von Musikern, die hier wohl auch schon Auftritte hatten, rote Samtvorhänge...ihr Blick schweifte weiter zur Bühne.
"Tatsächlich , eine Band, wie genial" Sie waren wohl gerade mit dem Soundcheck fertig und bereiteten sich auf den Auftritt vor...in welcher Form auch immer.
Suchend glitt ihr Blick über die Tische und blieb an der Bar hängen.Und an Sascha.
"Ich werd nicht mehr"...Ihr Herz setzt kurz aus und pocht dann schnell. Er hat sie auch entdeckt, stutzt kurz und seine Gesichtszüge zeigen eine Mischung aus Überraschung und Verwirrung, wohl ähnlich wie ihre Eigenen und werden gleich wieder ausdruckslos.
"Das ist deine zweite Chance die Sache gerade zu biegen...diesmal vermasselst du das nicht!" Vielleicht war es ihre Letzte.
Maryama atmet tief ein und aus.Dabei lässt sie Sascha nicht aus den Augen.
"Er hat sich verändert...sieht ernster aus als damals und diese unnahbare Aura ist auch neu." Na dann... auf in die Höhle des Löwen!
Langsam geht sie Richtung Bar und beobachtet , wie er sich abwendet und etwas länger als nötig mit seiner Kollegin spricht, ihr ein Glas aufs Tablett stellt und sich einen Wischlappen schnappt.
Während sie auf den Barhocker gleitet, denkt sie "Okay, du lässt mich ein wenig schmoren...gut...wenn es dir hilft, bitte...aber übertreib's nicht. Du warst in unserem letzten Gespräch auch nicht gerade ein Engel."
Seine Miene ist nicht wirklich zu deuten, aber am Druck, den er beim Wischen auf den Lappen ausübt, erkennt sie, dass er zumindest nicht entspannt ist.
Ihr Kopf fühlt sich gerade ziemlich leer an , sie weiß noch nicht mal, was sie trinken will.
"Einen Tequila Sunrise vielleicht ... den kenne ich von dir."... Ja, das war eine gute Idee.
Innerlich seufzt sie , als ihr einfällt, wie er ihr den Drink mit cooler Barkeeperakrobatik zum ersten Mal kredenzt hatte.
Seither war es ihr Lieblingsdrink. Damals, als ihnen beiden ihre Freundschaft noch viel bedeutet hatte, konnte er eigentlich machen was er wollte. Für sie war er der Coole, der große Bruder, der Weltgewandte, der viel herumkam...sie war sehr unkritisch gewesen was ihn betraf. Und sehr jung. Mit 16 war man noch reinen Herzens bewundernd.
Endlich hat er die Theke genug gewienert, blickt auf und wirft ihr ein "Hallo Maryama " entgegen. Seine Miene ist nicht gerade ermutigend...sein Tonfall noch viel weniger.
Sie schickt ihm innerlich freundliche Energie und ein Lächeln. Äußerlich gibt sie sich gelassen und ist um einen neutralen Tonfall bemüht.
"Hallo ...Alex." Er sieht sie seltsam an, als sie diesen Namen ausspricht.
""Du wolltest nicht dass ich dich noch Sascha nenne..."schickt sie hinterher.
"Machst du mir einen Tequila Sunrise? Mit einem Extraschuss Grenadine?"
Er blickt sie weiter undurchdringlich an und sagt professionell, mit einem Hauch von Übertreibung:"Sehr gerne!"
Das er das jetzt anbringt. Fast könnte sie sich ärgern, aber innerlich schmunzelt sie.
Sie hatten früher viel gelacht über diesen Joke.
Besonders nervige Gäste, die an allem etwas zu nörgeln hatten und sich dann womöglich nach dem dritten Mal umbestellen, für ein ganz anderes Getränk entschieden, bekamen ihren Drink mit einem besonders freundlichen: "Sehr gerne" serviert.
Freundlich genug, damit der Gast sich gut versorgt fühlte, mit genau dem richtigen Hauch Übertriebung, so dass alle Kollegen wussten, was Sache war.
Das Ganze ist in der Zeit ihrer Freundschaft zu einem Running Gag geworden.
Sie schaut nochmal zu Sascha, der gerade Grenadine über einen Löffelrücken in ihr Glas rinnen lässt.
Er steckt noch einen Trinkham hinein, steckt eine Zitronenscheibe auf den Rand und schiebt den Drink lässig über die Theke. Das Kunstwerk bleibt direkt vor ihr stehen. Er hat es immer noch drauf.
"Bitte sehr." das Lächeln ist gespielt. "Falls du überhaupt noch was von mir annimmst," wirft er in spitzem Ton hinterher, als Anspielung auf den Rat ,den er ihr einst gegeben hat, und den sie ausgeschlagen hatte.
Was zum Bruch in ihrer Freundschaft führte und was sie gerne wieder ins Reine bringen würde.
Sie schaut ihn offen an.
"Ich nehme gerade die Chance, die mir das Leben bietet, an. Die Chance mit dir zu reden und anzunehmen, was du bereit bist zu geben...
Auch wenn es vielleicht nur ein Drink ist...was ich nicht hoffe."
Sie lässt ihn nicht aus den Augen und tippt mit ihrem Strohhalm im Crushed Ice herum, ehe sie probiert. Natürlich...Perfekt!
(In Zusammenarbeit mit Ripzha)
RPG Tag 4 Jahr 1 Frühling
Aufmerksam hatte Thomas das Geständnis und die Hintergründe zu Yngwies „Tat“ vernommen. Im ersten Moment dachte er: Alter Schwede...
Der junge Mann sah aber auch, wie niedergeschmettert und bewegt der Andere dasaß und die Tränen wie Bäche dessen Wangen hinab flossen. Thomas empfand aufrichtiges Mitleid ihm gegenüber und klopfte dem Mitbewohner zur Anteilnahme auf dessen Schulter. Er erhob sich anschließend, stellte sich wieder vor die Gitterstäben und sah in den Raum dahinter.
„Starker Tobak. Hätte ich nie von dir gedacht … Aber ...“
Thomas hörte sich nachdenklich an. „… ist es nicht irgendwie Ironie … Als Kind möchte man einfach eine heile Welt, … man möchte Anerkennung und Liebe spüren, wenn man mit der Familie zusammen ist … und doch wird man zum Opfer von Gewalt und falschen Ansichten ...“
Yngwie sah auf und schaute zu Thomas, der ihm weiterhin den Rücken zuwendete.
Thomas schmunzelte. „…wenn man sich aus diesem Gefängnis befreit, dann ist man plötzlich Täter und nicht länger Opfer. Wie Leid ich das alles bin.“ Er ergriff einen Gitterstab und hielt sich an ihm.
„Ganz ehrlich? … Es gibt nichts wofür du dich rechtfertigen musst. Dein Vater war das allerletzte. Und ...“, Thomas wendete den Blick nun zu Yngwie. Dabei lächelte er warmherzig. „… du hast meinen Respekt! Ich habe dich für eine Heulsuse gehalten … aber das war falsch. Du bist sehr stark. Das ändert meine Meinung über dich.“
Perplex betrachtete Yngwie Thomas und konnte nicht sofort antworten. Der Mitbewohner wendete sich wieder vom Norweger ab und sprach weiter. „Wenn wir schon so offen miteinander sprechen … auch ich bin nicht der, den viele in mir sehen. Eine Mauer umgibt mich und niemand soll sehen wer ich wirklich bin.“ Seine Stimme bebte leicht. „Das ist so lächerlich … jetzt fange ich fast selbst an zu weinen.“
Thomas wischte sich eine Träne von der Wange weg. Reiß dich mal zusammen, Mann!
Das also ist dieser Jazzclub. Er sah anders aus als Lilly ihn sich vorgestellt hat: Der Springbrunnen am Eingang fällt ihr als erstes ins Auge. Und aus irgendeinem Grund hat sie erwartet, dass das Gebäude kleiner wäre. Es ist aber auch lange her, dass sie sich zuletzt unter Menschen begeben hatte um etwas anderes zu tun als ihren Durst zu stillen. Das letzte Mal dürfte ungefähr 18 Jahre her sein.. Seit ihrer Verwandlung hatte sie eher mit anderen Vampiren zu tun gehabt. Und abgesehen von gelegentlichen Anrufen ihres Bruders Phil keinen Kontakt mit Menschen gehalten... Ein Kontakt, der mit den Jahren auch immer weniger geworden war bis er schließlich ganz erlag. Phil war das letzte gewesen, das sie noch an ihr altes Leben band. Was er jetzt wohl treibt?
"Willst du nun die Außenwand anstarren oder endlich reingehen?" Violas Stimme reißt Lilly aus ihren Gedanken. Aber Viola hatte schon recht: Sie ist schließlich nicht hier, um über ihren Bruder nachzudenken sondern wegen der Musik. "Ob sie wohl Unseresgleichen hier akzeptieren?", fragt sie leise, so dass es nur Viola es hören konnte. Die zuckte die Schultern und fügte noch hinzu: "Selbst wenn nicht, sollen die doch versuchen, uns rauszuwerfen!" - "Ich werde die trotzdem erst mal aufbehalten", meinte Lilly und zeigte auf die Sonnenbrille, "um meine Augen zu verstecken. Ich will im Moment noch keine Aufmerksamkeit erregen!" Natürlich ist ihr klar, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, sie als Vampir zu erkennen, und sei es nur, weil man die Verwandtschaft zwischen ihr und Viola erkennt und Eins und Eins zusammenzählt. Doch es ist eine bessere Tarnung als gar keine. Dann erst betritt Lilly den Jazzclub. Sie setzt sich an einen der Tische.
Viola folgt ihr kurze Zeit später - ohne Tarnung. Sollen die Leute ruhig Angst vor ihr bekommen, wenn sie als Vampir erkannt wird. Dann würde wenigstens keiner wagen, sie zu nerven. Sie setzte sich in Lillys Nähe, aber an einen anderen Tisch, so dass es im ersten Moment nicht auffallen würde, dass sie zusammengehören. Ihre Mutter ist kein Feigling, wusste Viola. Wenn sie sich erst mal eher im Hintergrund halten will, wird sie schon ihre Gründe haben.
Die beiden sahen zur Bühne rüber. Ein Schlagzeug war dort aufgestellt und andere Instrumente, und die dazugehörige Band war bereits am Proben. Es wird also Live-Musik geben. Eigentlich hätte Lilly auch gerne selber musiziert. Aber ein Live-Konzert war ja auch nicht zu verachten.
Lilly biss sich auf die Lippe als ihr bewusst wurde, wie sehr sie in dem geschlossenen Raum den Blutgeruch wahrnahm. So viele potentielle Opfer... Doch sie riss sich zusammen. Immerhin hatte sie ja extra dafür gesorgt, dass der Durst auch schon vorher gestillt war. Sie würde es schon aushalten, ohne irgendjemandem wehzutun. Viola hingegen schien den es nicht einmal zu bemerken. Aber sie saß ja auch fast täglich in der Schule mit Menschen zusammen und hatte ich wohl daran gewöhnt.
RPG Tag 4 Jahr 1 Frühling
Marie hatte herrlich geschlafen. Als sie aufstand summte sie dabei und lächelte. In der Wohnküche saß bereits Christin, die sich einen Tee zubereitete. Später muss ich noch meinen Hausarzt anrufen. Ich brauche eine Krankmeldung. Sie hörte plötzlich das Summen und sah verwundert in den Flur. Marie?
Die Freundin schien elfengleich zu schweben, während sie zu Christin kam. „Guten Morgen“, begrüßte sie die Ältere fröhlich. „Morgen. Was ist los? Du strahlst ja über beide Wangen. Hattest du einen schönen Traum?“
„Ja … nun ich ...“ Marie räusperte sich und begann schließlich …
<Ich hab ihn im Traum gesehen und das Glück war nah.
Im Traum durfte ich zu ihm gehen, doch nun ist die Wirklichkeit da.
Ich glaub an das Glück, denn einmal wird wieder alles anders sein.
Drum glaub ich heut noch werd ich‘s sehen, ich muss nur zu ihm gehen.
Das Leben es lacht mir dann zu.>
Sie beendete das Lied. Sie traf zwar nicht jede Note perfekt, konnte jedoch passabel singen. Christin stand der Mund offen, sie war sprachlos. „Bist du etwa verliebt?“ Die Gefragte errötete. Also doch. „Und wer ist der Glückliche? Ich ahne ja schon was“, dabei grinste Christin.
„Na ja … muss ich das wirklich erzählen?“ „Nein, musst du nicht. Ach ich freu mich so für dich!“ Christin umarmte ihre Freundin. „Genieße die Zeit. Und wenn was ist, ich bin immer für dich da!“ „Danke Chrisi. Apropos wie geht es dir?“ „Ich werd mich krank schreiben lassen. So kann ich nicht arbeiten.“ „Verständlich. Soll ich im Geschäft Bescheid sagen?“ „Ja, dass wäre supi. Ich ruf auch gleich im Anschluss meinen Hausarzt an.“ „Mach das und ruh dich aus.“ Christin nickte. „Ja mach ich.“
Marie musste schließlich zur Arbeit los und ließ die Angeschlagene zurück.
Marie geht zu: Arbeitsstelle
Das wichtige Telefonat wurde erledigt und dank der heutigen Möglichkeiten wurde die Krankmeldung via Fax direkt an den Arbeitgeber weitergeleitet. Das wäre erledigt. Arme Marie, jetzt muss sie das Geheul von Simone allein ertragen. Der Gedanke an die Arbeitskollegin schüttelte Christin. Joar. Wenn ich nochmal eine Geschichte über ihre „Wehwehchen“ höre, raste ich noch aus.
Mit Wärmflasche, Tee und Schmerzmittel bewaffnet legte sie sich wieder ins Bett. Dabei fiel ihr die Rock Night im Jazz Club ein.
Schade, bis dahin werde ich nicht fit sein. Der Gedanke Alexander nicht sehen zu können, machte sie traurig. Ich hätte gern Zeit mit ihm dort verbracht … ihn besser kennen lernen wollen. Ob er bemerken wird, dass ich nicht komme? … Ach quatsch, der wird so mit Arbeit zu sein und von so vielen Frauen umgeben sein, da wird er keinen Gedanken an mich verschwenden. Was bilde ich mir auch ein … Ich bin einfach eine doofe Nuss!
Seufzend drehte sich Christin auf ihrem Bett und schloss die Augen. Aber schön wärs ...
Ort: Arbeitsplatz Marie & Christin
Marie seufzte. Ihre eukaryontischen Zellen wollen heute nicht so wie sie sich das vorstellte. Immer wenn ich was für einen Kunden fertig machen soll, zicken diese Dinger rum. Kotz Sie saß in der hauseigenen Kantine und aß einen Salat mit Oliven und Fetakäse.
„Hallo Marie. Wie geht es dir?“ hörte sie eine schrille Stimme quer durch den Raum rufen. Oh nein ... Marie sah angewidert zu der Person, die sich als Simone Hektisch entpuppte.
Madame Berüchtigt würde besser passen. Simone setzte sich anstandslos zu Marie und legte los. „Lange nicht mehr gesehen. Wo ist den Chrisi. Ist die Ärmste krank? Ich hoffe doch nicht die Grippe, ich hatte letztens eine, die war so was von schlimm, dass glaubst du mir überhaupt nicht. Wenn ich nicht aufpasse, rafft mich sowas noch hin, ….“
Ohne Punkt und Komma. Simone quasselte und quasselte und quasselte und quasselte.
Marie aß weiter, sagte keinen Ton und dachte nur: Ruhig Blut, immer schön lächeln, du kannst sie nicht alle töten … so stand es zumindest auf einer Motto-Tasse. Sie ließ das Maschinengewehr, das auf sie sprachlich schoss gewähren und atmete schwer durch, als Simone endlich wieder wegging. Gott sei Dank.
„Mit Simone hat man es nicht leicht, oder?“ Eine andere Stimme holte Marie aus der Gedankenwelt.
Es war Andy, ein weiterer Arbeitskollege von ihnen. „Ja, das stimmt wohl“, erwiderte sie ihn. „Im Notfall einfach auf Durchzug schalten. Das hilft“, gab er mit einen Augenzwinkern diesen Tipp und verließ die Kantine. Marie sah ihm nach.
Vom Typ her, wäre er genau Chrisis Beuteschema. Aber … leider schon verheiratet. Hach, Bianca hat so ein Glück ...
Ihr Wecker klingelte und Marie schreckte hoch. „Ah Mist, meine Zellen!“ Sie eilte aus der Kantine in die Zellkultur.
Der weitere Arbeitstag blieb unspektakulär.
Marie geht zu: WG Förster-Wilhelm.
Als Marie zurück kam, erzählten die Freundinnen ein wenig und gingen früh ins Bett. Beide waren auf ihre Art vom Tag geschafft und benötigten die Bettruhe dringend. Die beiden Katzen sahen sich an und fragten sich: Und was ist mit uns?
Ende RPG Tag 4 Jahr 1 Frühling für Marie & Christin.
Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: 5. Rocknacht (5/14-18)
Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump ist ganz aufgeregt. Nach einem wunderbaren Ausflug über Nacht an einem Meer umspülten Strand der Brindletoner Insel soll nun der Rockabend folgen. So freundliche Menschen hatte sie am Strand getroffen und auch wenn Schwermut immer wieder ihre Gedanken kreuzt, so war es doch ein rundum gelungenes Erlebnis auch für Töchterchen Takatuka. Und selbst Böser Wolf wirkt ausgelassener, verspielter als sonst. Der viele Auslauf hat ihm gut getan – ihnen allen dreien. Die finsteren Bilder sind nun seit geraumer Zeit Lottas stetige Begleiter, die sie so gut sie vermag beiseitedrängt, um den Tag froh zu begehen im Bestreben, Takatuka ein glückliches Erdenkind sein zu lassen. Das ist Lottas Aufgabe, ihre Verantwortung, ihre Bürde. Ohne diese hätte sie sich nicht aus dem sumpfigen Hafenbecken emporgekämpft, um weiter zu leben … als das Fluchtschiff krachend zerbarst.
Jeden Tag aufs Neue ringt sich Pippilotta ein sonniges Gemüt ab und es hilft, einfach die Lippen zu einem Lächern zu verziehen und beschwingt jeden Morgen erneut zu fragen: „Hast du gut geschlafen, mein Schatz?“ Es gelingt immer besser und schneller, eine frohe Mine zu präsentieren und sich dabei sogar selber mit etwas guter Laune anzustecken. Sie muss versuchen, frohen Mutes bleiben, was auch immer sich ihr in dieser Welt noch an Grausigem zeigen mag.
Heute Abend muss sich Pippilotta aber gar nicht so sehr am eigenen Kragen packen, erwartet sie doch vielleicht … Könnte es wirklich sein …? Was könnte es denn anderes heißen, … eine Rocknacht, als dass Männer wie Frauen ihre schönsten Röcke um die Hüften winden und sich zum Tanze darin zu wundervollen musikalischen Klängen miteinander drehen wie es auf Takatuka mindestens einmal die Woche Sitte war. Und sie, Pippilotta, hatte kürzlich sogar einen Rock in einer der ‚Wertstoffkisten‘ zufällig gefunden. Das Schicksal muss es doch ein wenig gut mir ihr meinen, oder? Ach, sie ist so gespannt. Zu solch einem aufregenden Abend harmonischer Geschmeidigkeit tanzender Körper musste sich jeder Takatukaner angezogen fühlen, den es hierher verschlagen hat nach dem großen Angriff. Vielleicht hatte gar einer der ihrigen dieses Spektakel initiiert, um sie alle zusammen zu rufen … die Gestrandeten und Verlorenen des fernen Eilandes!
Takatuka schläft bereits. Beschwingt winkt Pippilotta zum Abschied Böser Wolf zu: „Achte gut auf mein Töchterlein, Böser!“ - und fliegt förmlich …
Ort: San Myshuno Nr. 12 - Jazz Club – Rocknacht … entgegen.
Am Eingang muss Pippilotta das gefundene Plakat vom Stromkasten hergeben, um nicht extra etwas zu bezahlen. Ach herrje, sie hatte es nur eingesteckt, falls sie unterwegs nochmal jemanden nach dem Weg fragen musste. Sie wollte es eigentlich behalten – zum Lesen lernen und weil doch wohl noch etwas anderes drauf stand. Nun gut, vom Bezahlen hatte die alte Dame letztens nichts vorgelesen. Geld hat Pippilotta kaum dabei. Wenn dieses Plakat dann reicht:„Bitte schön.“
Drinnen im Gebäude hat kaum jemand einen Rock an stellt Pippilotta als erstes in dem schummrigen Licht fest. Die Körperbewegungen muten eher gedämpft an, groß getanzt wird wohl nicht. Musik wummert laut von irgendwo her. Was sie verursacht, kann Pippilotta in dem Zwielicht noch nicht recht erkennen. Hier ist mit Sicherheit kein Takatukaner am Werk, noch irgendeiner zu Gast aus dem verlorenen Paradies. Nur völlig fremde Gesichter auf den ersten Blick. Pippilotta verlässt fast der Mut, einen Schritt weiter in diese fremde Welt zu treten. Aber wenn doch einer der ihrigen ebenso wie sie glaubte … irrte? Sie muss einen Versuch wagen. Schritt für Schritt setzt sie einen Fuß vor den anderen, als würde sie über brüchiges Eis laufen … so wie damals als Kind in schwedischen Wintern. Nur dass sie da noch nicht solche Angst kannte, zu ertrinken und sich noch unbezwingbar wähnte. Erstmal setzen, die plötzlich wackligen Beine entlasten. Wo ist der nächste freie Platz? Lächeln! Mundwinkel nach oben! Atmen! Pippilotta setz sich erstmal an den Rand der ganzen Szenerie, von wo aus sie das Geschehen halbwegs überblicken kann ... Einfach nur freundlich nicken, wenn jemand zufällig in ihre Richtung schaut. Dieses Lächeln erscheint ihr selber gleichermaßen verfroren wie eben noch der wacklige ‚Gang über Eis‘. Einer innerlichen Eiskönigin gleich harrt sie der Dinge, die da kommen mögen …
Immer wieder ruckt ihr Kopf unwillkürlich zum Eingang, ob nicht doch ein Landsmann … Doch stetig schwindet ihre Hoffnung. Oh, grausamste aller Welten … welch Narretei treibst du mit einer einsam Gestrandeten?
Da erblickt sie … endlich ein bekanntes Gesicht in der Menge. Maryama! Schüchtern winkt sie ihr zu. Ob sie sie gesehen hat? Die Begegnung am Strand war leichter gewesen. Was macht s i e hier? Vielleicht kann Maryama ihr ein wenig erklären, was für eine Art von Veranstaltung das ist.
🌺 HERLAND 📜 Vorgeschichte im [RPG] DAS GROSSE SIMS 4 RPG 📜 WiWo-News - D a s Windenburger Wochenblatt 🌺
🌺 (#HERLAND – Who & Where? 📜 #WiWo - Who & Where? 📜 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Herland) 🌺
Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Rocknacht
„Hallo... Alex.“ sagt sie. Als er das hört zuckt sein rechtes Auge unmerklich und sein Blick wird minimal schmaler. Mit einem Mal hat er all die Worte wieder im Kopf die sie zu letzt gewechselt hatten. "Du wolltest nicht dass ich dich noch Sascha nenne..." Fügt sie an und seine Mine friert kurz ein. Ja... das hatte er gesagt... ein Satz aus blinder Wut... den er jetzt bereut. Denn das eine Wort: Alex... aus ihrem Mund tat mehr weh als er je zugeben würde. Sein innerstes reagiert mit enttäuschter Wut und sein äußeres wehrt sich in dem es das jahrelang einstudierte Barkeeperpokerface aufsetzt. "Machst du mir einen Tequila Sunrise? Mit einem Extraschuss Grenadine?" Klar, ihr Lieblingsgetränk. Wäre er innerlich nicht so angespannt und leicht überfordert wegen ihres plötzlichen Auftauchens, hätte er ihr diesen Wunsch von den Lippen abgelesen bevor sie ihn aussprechen musste.
Sie blickt ihn offen an und lächelt, als hätte sie damals nicht einfach aufgelegt und seine Nummer blockiert. Als hätte er daraufhin nicht wochenlang, täglich versucht sie anzurufen, ohne zu wissen ob es ihr wenigstens gut ging. Als hätte er sich nicht ständig nur mit dieser lästigen weibliche Stimme unterhalten die ihm heute noch den Magen umdreht wenn er sie hört: "Dieser Anschluss ist vorübergehend nicht erreichbar" Als hätte er nicht Tage gebraucht um sich einzureden, dass er nicht für sie verantwortlich war und es ihm jetzt gefälligst egal sein sollte was sie treibt...
„Sehr Gerne.“ sagt er. Der Tonfall überrascht ihn selbst ein wenig, tut aber so als wäre es Absicht. Wie sehr sich solche Kleinigkeiten doch im Unterbewusstsein verankern... Ob sie sich darüber nun ärgert?
Während er ihr Getränk mixt, schaut er sie nicht an und lächelt erst wieder als er ihr das Glas hin schiebt.
"Bitte sehr." Sagt er und reicht direkt und trotzig hinterher: „Falls du überhaupt noch was von mir annimmst...“ Er wollte das eigentlich nicht sagen, konnte es aber einfach nicht unterdrücken. Zu lange will er schon wissen was sie geritten hat, so zu reagieren wie sie es damals tat... und grade ist das alles sehr präsent in seinem Gedächtnis. "Ich nehme gerade die Chance, die mir das Leben bietet, an. Die Chance mit dir zu reden und anzunehmen, was du bereit bist zu geben... Auch wenn es vielleicht nur ein Drink ist...was ich nicht hoffe." Ihre Worte lassen ihn innerlich kochen aber er bleibt ruhig.
Lia schiebt das Tablett mit leeren Gläsern über den Tresen und hält ihm einen Zettel hin ehe sie in die Küche verschwindet. Er nimmt den Zettel, steckt ihn in die Schürze und hievt das Tablett zu sich herunter. Während er die Gläser in die Spülmaschine räumt, das Tablett auswischt und den Zettel wieder nimmt füllt sich der Club gefühlt wie auf einen Schlag. Das Gerede im Raum wird lauter und auch die Rockmusik aus den Lautsprechern wird angepasst. „Chance?“ Alexander sieht auf. „Meint sie d i e Chance die sie dir nie gab?“ Kein Kater in der nähe. Aber seine Stimme kann er laut und deutlich hören. Oh nein...
Alexander weiss, dass Rudy ihn nur noch wütender machen wird wenn er jetzt drauf einsteigt. Maryama schaut ihn erwartungsvoll an und Alexander füllt die Gläser mit der Bestellung auf dem Zettel. Die Barhocker füllen sich. „Sag es ihr! Das wird ihr weh tun! Das verdient sie!“ raunt der Kater. Unbewusst schüttelt Alexander den Kopf.
Lia kommt durch die Leute, balanciert dabei zwei Teller auf dem linken Arm, bleibt bei Alexander stehen und stößt ihn an. Sie zeigt auf die Kasse. Unangenehm fällt ihm ein, was er vergessen hat, tippt die Bestellung in die Kasse und legt die die Rechnung auf das Tablett. Lia nickt, zieht das runde Tablett über die Kannte und greift es von unten. Elegant wie sonst niemand verschwindet sie zwischen den Leuten. „Sag es!“ Alexander wischt sich die Hände an einem Geschirrtuch trocken. Wütender als geplant sagt er zu Maryama: „Hör zu, ich hab jetzt keine Zeit dafür, okay.“ „Feigling!“ Selbst wenn er wollte kann er ihre Reaktion darauf nicht abwarten. Duke kommt hinter die Bar und sagt ihm etwas ins Ohr. „Die Aushilfe verspätet sich. Aber ihr schafft das. Oder?“
Alexander nickt seinem Chef zu der sich nun eine Schürze umbindet und in die Küche verschwindet. Alexander schaut sich um, nimmt anschließend die Worte eines Gastes auf und nickt. Er ist plötzlich extrem nervös. „Dein Schlechtes Gewissen geht mir auf die Eier!“ Konzentrier dich auf die Arbeit!
Er nimmt ein sauberes Glas als ihm eine bunter Punkt gerade aus ins Auge sticht. Alexander lässt beinahe das Glas fallen, merkt es aber rechtzeitig und fängt es mit den Reflexen eines Meister-Jongleurs wieder ein.
Er starrt die rothaarige junge Frau mit den vorsichtigen Schritten und dem etwas unsicheren Blick gerade so lange an, dass Mayama sich dort hin umdreht. Er sieht die auffällige Schönheit winken und zu seiner Überraschung winkt Maryama zurück.
Der Mann vor Alexander der auf sein Bier wartet schnippt mit den Fingern. Alexander kommt zu sich und hält sofort den Krug unter den Zapfhahn und reicht dem Gast sein Getränk. Danach entschuldigt er sich kurz bei den Gästen vor ihm und geht in die Küche neben an. Das ist nicht das erste Mal dass in einer Bar viel los ist. Konzentrier dich und mach deinen sche iss Job. Du wirst nicht fürs Grübeln bezahlt und schon gar nicht wenn du deine Gäste vergraulst.
Duke greift ihm an die Schulter. „Was ist los mein Junge?“ fragt er ehrlich besorgt. Alexander schüttelt den Kopf setzt das Lächeln auf und blickt Duke an. „Ich hole nur ein frisches Geschirrtuch.“ sagt er greift sich eins und steckt es an die Schürze. Ohne eine Antwort abzuwarten tritt er wieder hinter die Bar und atmet tief ein und aus. Vom Stress den er sich gerade selbst ins Gesicht geschrieben hat, keine Spur mehr. Gefasst, freundlich und zuvorkommend wie immer, geht er seiner Arbeit weiter nach. Er verdrängt Rudy und er verdrängt Maryama aus seinem Kopf. Das muss warten.
Glücklicherweise, ist sie während er weg war, zu der Frau gegangen die gewunken hat. Eine Sorge weniger. Lia kommt und hält ihm Zettel entgegen. Willkommen, Ablenkung. Er greift sich zwei von vier und mischt die gewünschten Bestellungen während Lia neben ihm das gleiche tut. Sie sind trotz kurzer Kennenlernzeit und der Tatsache, dass sie nicht oft zur gleichen Zeit arbeiten, bestens eingespielt. Es macht fast Spass ihnen zuzusehen, wie sie sich gegenseitig ausweichen, sich Flaschen reichen und dabei immer freundlich lächeln. Alexander schafft es in diese Welt der Getränke und des Lärms abzutauchen und sich allein darauf zu konzentrieren. Dabei wirkt er auf andere fast wieder unbeschwert und glücklich. Auch wenn in seinem Magen ein Stein hin und her kullert.
Auf der Bühne wird der erste Akkord angeschlagen und erregt die Aufmerksamkeit des ganzen Clubs. Die Band ist bereit. Der Sänger greift das Mikrophon und begrüsst die Anwesenden. „Hallo San MyShuno!“ ruft der Sänger und der Club jubelt zur Antwort.
„Gehts euch gut?“ die Menge ruft. „Ich hab euch nicht verstanden! Gehts euch gut!?“ der Sänger legt eine Hand ans Ohr. Die Menge schreit. Zufrieden nickt der Sänger. Die Band zögert auch nicht lange und stimmt den ersten Song an.
https://www.youtube.com/watch?v=fQ3O-tmxABo
Indes taucht neben Alexander die Aushilfe auf. Lia greift sie sich sofort und erklärt ihr, dass sie die Tische abgehen und die Bestellungen zu ihnen bringen soll. Gesagt, getan. Während Alexander und Lia hinter der Bar ‚tanzen‘, tanzen die Gäste vor der Bühne.
Obwohl die Welle an Bestellungen nun erstmal wieder abflacht - die erste ist immer die anstrengendste - hat Alexander alle Hände voll zu tun und kaum Zeit noch an etwas anderes zu denken. Er hat seine Sorgen in eine Box gepackt und beiseite geschoben. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt. Er wird die Box später wieder hervor ziehen. Wenn Ruhe einkehrt. Was nicht bedeutet, dass sein Blick nicht doch hin und wieder zu Maryama und ihrer Freundin schweift...
Viktor sieht sich um. Die Ruinen des alten Turmes haben sich nicht viel verändert, seit er sie das letzte Mal gesehen hat, vor vielen, vielen Jahren. Die Brücke war noch baufälliger geworden und im Inneren hatte die Natur sich den Platz zurück geholt. Eine alte, schwarze Katze hat es sich dort gemütlich gemacht. Als sie Viktor bemerkt, faucht sie und sucht kurz darauf das Weite. Viktor beachtet sie nicht. Er ist ein Katzenfreund, doch jetzt hat er wichtigeres zu tun.
Der Wind pfeift durch die zerbrochenen Fenster. Sonst ist es still. Es gibt kein Lebenszeichen und außer den Katzenspuren im Staub weist nichts darauf hin, dass vor Kurzem jemand hier gewesen ist. Der Vampir seufzt. "Was hatte ich auch erwartet? Der Kerl muss doch schon lange tot sein! Er war immerhin ein Sterblicher!" Wenn es nicht ausgerechnet Drake gewesen wäre, der ihm die Information gab, hätte er gar nichts auf die Gerüchte gesetzt. Vielleicht hatte er sich einfach nur geirrt? Doch das sah Drake auch nicht ähnlich.
Viktor durchsucht trotzdem die Ruinen. Doch außer Spinnenweben und Staub findet er nichts von Bedeutung. Es passt Viktor nicht, unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. Er blickt in den Himmel. Noch würde es einige Zeit dauern, bis die Sonne wieder aufgehen würde. Er beschließt, diese Zeit auch zu nutzen und doch noch ein wenig weiter zu suchen. Irgendein Zeichen, dass Rasputin wieder in der Gegend ist, müsste es doch geben.
Charakter: Maryama
Geschichtsstrang: Rocknacht (2)
Während sie noch den ersten Schluck ihres Drinks genießt, beobachtet sie genau Saschas Reaktion. Er räumt etwas in die Spülmaschine,füllt Gläser und wirkt angespannt, aber auch etwas verwirrt.
"Vielleicht bin ich doch zu schnell mit der Tür ins Haus gefallen...ich sollte etwas sagen, was ihn wieder ins Gleichgewicht bringt..."
Sie fühlt wie eine warme Welle von Mitgefühl für ihn in ihr aufsteigt und setzt gerade dazu an, ihm etwas Nettes zu sagen, als er sich ihr abrupt zuwendet und ein unterdrückt wütendes: „Hör zu, ich hab jetzt keine Zeit dafür, okay!" raushaut.
Das sitzt. Maryama muss schlucken und spürt wie sich ihr Herz schmerzhaft zusammenzieht.
In diesem Moment taucht der Clubbesitzer hinter der Theke auf und verwickelt Sascha in ein Gespräch. Sie kann also wieder nichts ausrichten.
Plötzlich macht Sascha große Augen, blickt an ihr vorbei und schusselt derart mit einem Glas herum, dass er es fast fallen lässt. Mit einer schnellen Reflexbewegung fängt er es auf und steht wieder professionell hinter der Bar, als ob nichts geschehen wäre.
"Was zum....?" Maryama dreht sich um und sieht Pipilotta etwas unsicher in ihre Richtung winken.
Ist das dieselbe Pippilotta, die sie am Strand kennengelernt hat?
Ihre Haare trägt sie heute offen und die rote Mähne leuchtet weit sichtbar durch den Club. Sie ist in ein extravagantes Outfit gekleidet und Maryama kann gut verstehen, dass dieser Anblick Sascha kurz aus dem Gleichgewicht gebracht hat.
Sie winkt mit einem breiten Lächeln zurück, und beschließt sich zu ihr zu gesellen. Als sie sich umwendet , um ihren Drink mitzunehmen, bemerkt sie, dass Sascha verschwunden ist.
Die Enttäuschung wirkt ernüchternd, aber vielleicht ist es besser so.
"Er hat alle Hände voll zu tun und wenn es so sein soll, dann wird sich schon eine Gelegenheit ergeben, mit ihm zu sprechen."
Sie rutscht vom Barhocker und drängt sich mit ihrem Glas in der Hand durch das Publikum. Der Club hat sich gefüllt und durch die Boxen dringt schon laute Musik.
Auf dem Weg zu Pippilottas Tisch, fallen ihr zwei exzentrisch wirkende weibliche Sims auf.
Die Ältere trägt eine Sonnbrille und Maryama fragt sich kurz,wo diese Lichtscheu herkommt...vielleicht Drogenkonsum?
Als sie einen Blick auf die jüngere Frau wirft, merkt sie dass es sich dabei um eine Teenager handelt. Sie trägt ein cooles Outfit und das gleiche Nietenhalsbandmodell, dass sie selbst ab und zu noch an hat, nur in Rot. Ihr Eigenes ist schwarz und stammt aus Jugendzeiten.Maryama hängt sehr daran.
Irgendwie faszinieren die Beiden sie .
Das Mädchen dreht den Kopf und schaut sie leicht blasiert aus roten Augen an.
"Mein lieber Schwan...was haben die Zwei denn bloss genommen...kaum zu glauben...sie ist noch so jung! "
Maryama schüttelt leicht den Kopf und geht weiter in Richtung Lottas Tisch.
Siesitzt dort allein und winkt ihr nochmal lächelnd zu.
"Hallo Pippilotta!" Maryama muss schon fast schreien um den Geräuschpegel im Club zu übertönen. "Schön dich zu sehen. Du siehst umwerfend aus! Du solltest die Haare öfter offen tragen, es steht dir."
Lotta greift unsicher nach einer Haarsträhne und zwirbelt sie um den Finger.
"Oh, äh," sie errötet leicht , "vielen Dank."
"Ich scheine heute Abend einfach nicht den richtigen Ton zu treffen..."
Wenn sie alles will, aber diese gerade so zart und unsicher wirkende Person vor ihr in Verlegenheit bringen, ganz sicher nicht.
Maryama seufzt innerlich und setzt neu an.
"Was hat dich denn heute in den Club verschlagen? Bist du auch so ein Rockmusikfan? Wusstest du, dass heute eine Liveband spielt? Ich nicht, aber ich liebe Livekonzerte."
Pippi blickt sie leicht verwundert an und betrachtet Maryamas Beinkleidung. "Du magst auch Röcke? Und die passende Musik dazu? Geht das denn hier auch mit Hosen?"
Maryama blinzelt irritiert und will gerade nachfragen, was denn genau mit "die passende Musik zu Röcken" gemeint ist, als hinter ihnen die Band auf die Bühne kommt.
Es pfeift kurz in den Lautsprechern, dann schallt die Stimme des Sängers von der Bühne:
„Hallo San Myshuno!“
„Geht's euch gut?“
Lotta und Maryama schauen sich an und nicken spontan. Beide grinsen.
„Ich hab euch nicht verstanden! Geht's euch gut!?“
Sie nicken sich noch einmal zu und rufen im Chor mit den anderen Besuchern: "Jaaa!"
Schon gehen die Musiker in die Vollen und die Gitarrenriffs bringen Maryamas Blut in Wallung.
"Weißt du was, schreit sie in Pippilottas Ohr, "das ist Jacke wie Rock...äh...ich meine Rock wie Hose"...also ich meine, das einzig Wichtige ist, sich zu freuen und zu tanzen!"
Sie zieht Lotta vom Stuhl und arbeitet sich mit ihr zur Bühne vor.
Auf der Tanzfläche scheint Pippilotta in ihrem Element zu sein.
Sie bewegt sich anmutig und temperamentvoll zugleich zum schnellen Rhythmus und steckt Maryama mit ihrem freudigen Gesichtsausdruck an.
Die beiden kicken sich mit den Hüften an und Maryama gibt ein lautes "Yeeeha!" zum Besten.
Lachend umkreisen sie einander in immer neuen Figuren.
Viola bemerkt den Blick der jungen Frau. Sie scheint nicht gerade erfreut über das, was sie sieht. Doch gerade, als Viola der Frau "Was glotzt du so?", zurufen wollte, läuft diese kopfschüttelnd weiter um sich mit einer Rothaarigen zu unterhalten. "Gut so!", denkt Viola selbstzufrieden, "die ist wohl eingeschüchtert!"
Die Bar füllt sich immer mehr. Lilly hätte nicht gedacht, wie schwer es werden könnte. Einzelne Menschen draußen waren kein Problem. Aber diese Menschenmassen hier.. und immer dieser unwiderstehliche Duft... dieser Duft... "Tu es,", forderte eine Stimme in ihr, "du willst es doch auch. So ein kleiner Snack zwischendurch" - "Nein!", wehrte sich Lilly in Gedanken, "Ich kann nicht! Ich..." Sie spürt, wie sich Schweißperlen auf ihrer Stirn bildeten. Sie kann nicht die Kontrolle verlieren, sie darf nicht! Schließlich hatte sie extra dafür gesorgt, nicht durstig zu sein. Durst oder nicht, der Stimme scheint das egal zu sein. Sie drängt auch weiterhin. Lilly darf nicht nachgeben!
Dieser Kampf ist anders als damals als Mensch, als sie mit ihrem inneren Schweinehund kämpfte, ob sie das letzte Stück Torte stehen lassen oder es verspeisen sollte. Es ist, als ob eine Bestie in ihr lebt, die nach Blut dürstet. "Tu es!", verlangte die innere Stimme erneut. Doch auch Lillys Anstrengungen werden größer: "Fokus, Lilly, Fokus! Du darfst nicht die Kontrolle verlieren!" Lilly spürt, wie ihr vor Anstrengung die Hände zittern. "Diese Nacht gehört der Musik!"
Erst, als Viola und andere Gäste sie anstarren, bemerkt Lilly, dass sie den letzten Satz geschrien hat. "Ups..." Sie ist erschöpft. Und doch spürt sie Erleichterung. Es ist, als hätte ihr Ruf ihr wieder zu einem klaren Kopf verholfen. Die Bestie ist verstummt... vorerst. Zur gleichen Zeit fängt auch die Band zu spielen an. Lilly lächelt. Nun, da es etwas anderes gibt, auf dass sie sich konzentrieren könnte, würde es einfacher werden. Sie schließt ihre Augen und lauscht dem wunderbaren Rocksong. Sie lässt sich von der Melodie treiben und hat den Blutduft bald darauf wieder vergessen.
Viola starrt ihre Mutter an. Sie kennt dieses Gefühl. Als sie alt genug wurde, und ihre Kräfte das erste Mal ihr Potential entfalteten, hatte sie ähnliche Probleme, als sie dann auf eine Menschengruppe traf. Im Gegensatz zu Lilly war es ihr damals nicht gelungen, dem Drang zu widerstehen. Mittlerweile ist Viola in der Schule mit so vielen Menschen zusammengetroffen, dass sie die Bestie nur noch dann hört, wenn der Durst zu groß wird. Lilly hingegen hatte ihre Schulzeit noch als Mensch verbracht und sich danach eher von Menschen ferngehalten. Es muss wohl sehr überwältigend gewesen sein, im Jazzclub so vielen davon auf einmal zu begegnen. Und doch hat sie die Kontrolle nicht verloren. Viola spürt, wie stolz sie auf ihre Mutter ist. Sie wirft ihr einen verstohlenen Blick zu. Lilly wirkt mittlerweile wieder ganz entspannt. Es ist deutlich, wie sehr sie die Musik genießt.
Worauf Viola jedoch hätte verzichten können, ist die Aufmerksamkeit durch Lillys Schrei. Doch zum Glück hatte die Band genau in diesem Moment zu spielen angefangen. Sie hofft, dass viele Leute es daher gar nicht erst mitbekommen haben. Und die, die es gehört haben, denken doch hoffentlich, es habe sich lediglich um einen Anfeuerungsruf für die Band gehandelt.
Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: 5. Rocknacht (9/14-18)
Welch eine Erleichterung, dass Maryama sie vorhin wahrnahm, als Pippilotta schüchtern zu ihr rüber gewunken hatte und dann, ihre wunderschönen meergrünen Augen auf Pippilotta gerichtet, zu ihrem Platz rübergekommen war. Während Maryama noch auf sie zugeschritten war, hatte Pippilotta der Atem gestockt … Eine längst verdrängte Erinnerung … ausgelöst durch diese grünen Augen … war in ihr empor gekrochen … Mae …! Mae Meddock! Oh Gott, nicht jetzt! Warum …? Ausatmen, lächeln … Als Maryama dann vor ihr stand, hatte sich Pippilotta soweit wieder im Griff - die Mundwinkel immer noch nach oben gezogen. „Hallo, Maryama, ich bin so froh, dich hier zu treffen! Das einzige bekannte Gesicht weit und breit.“
Maryama hatte ihr ein Kompliment wegen ihrer heute mal offenen Haare gemacht. Pippilotta war etwas verlegen gewesen. So etwas Nettes hatte sie schon lange nicht mehr gehört seit der Flucht von Takatuka.
Sie hatten sich noch einen kurzen Moment unterhalten bevor Maryama sie mit zur Tanzfläche gezogen hatte. Zum Tanzen sei es hier völlig egal, ob man Rock oder Hose trage, hatte sie halbwegs unter lautem Hämmern der Musik verstanden. Nun, d a s ist Pippilotta mittlerweile auch piepegal mit Maryama an ihrer Seite. Sie tanzen bereits zum fünften Song der Band und Pippilotta fühlt sich einfach nur beschwingt und leicht im Herzen wie schon lange nicht mehr.
Beide Frauen begeben sich von der Tanzfläche für eine kurze Verschnaufpause wieder an einen der Tische. Eine Frage beschäftigt Pippilotta noch ein wenig: „Was trinken denn die Umstehenden hier so? Alkohol? Es sieht so … bunt aus?“ Und nur flüsternd zu Maryama gewandt: „Ist das vielleicht …“, Pippilotta holt noch einmal tief Luft, „eine Piraten-Taverne?“ Sie ist erleichtert, als Maryama lachend verneint. Sie hält Pippilotta jetzt sicher für ein völliges Schaf. Erst dass mit dem Rock … und dann noch so eine blöde Frage. Aber unten an den Docks ist Pippilotta sicher, dass es auch Piraten-Tavernen gibt. Von dort aus ist möglicherweise der große Angriff gen Takatuka gestartet. Aber zur Frage mit dem Alkohol, der hier wohl in Strömen ausgeschenkt wird, hat Maryama Pippilottas größte Befürchtung bestätigt. Die Getränke kosten auch nochmal extra und Pippilotta hat wirklich kaum Geld eingesteckt.
Auf Takatuka durfte sich jeder bei Tanzveranstaltungen so viel Kava zur Erfrischung schöpfen wie er wollte, frei für alle und auch für Kinder tauglich. Vor Alkohol aber hatte ihr lieber Vater, Käpt'n Efraim Långstrump - die sieben Weltmeere mögen ihn selig haben - sie eindringlich gewarnt. Er verbot ihr nichts als Kind. Sie konnte tun und lassen was sie wollte. Aber in diesem einen Punkt hatte er sie beschworen:„Kein Alkohol für dich, liebste Pippilotta!“ Er hatte sie nur einmal als Jugendliche probieren lassen, als ihre Kindheitskräfte eh schon im Schwinden waren. Dieser eine kleine Schluck hatte gleich recht durchschlagende Wirkung. Sofort verspürte sie von den Fingerspitzen bis in die Zehen, wie jegliche Kraft ihr entfloss, der Kopf sich benebelte. Ein ungutes Gefühl. Es dauerte Stunden an.
Nein, nein bestimmt bestellt sie keinen Alkohol für sich! „Bekommt man hier vielleicht auch … ein Wasser?“ fragt Pippilotta Maryama vorsichtig weiter, die sich mit solchen Veranstaltungen bestens auszukennen scheint. Ja, also Wasser kann man auch bestellen und das wird Pippilotta wohl auch gerade noch bezahlen können.
Mutiger schaut sich Pippilotta nun in der Bar um. Interessante Sims hier. Pippilotta deutet leicht auf eine Frau mit sehr schönen, von innen leuchtenden Augen und so niedlichen spitzen Ohren. Das gab es auf Takatuka oder auch in Schweden gar nicht. „Kennst du die, Mariyama? Ich wüsste gerne, aus welcher Welt so spitze Öhrchen kommen.“ Maryama scheint hier vielleicht jeden zu kennen. Vorhin hatte sie auch schon mit jemandem hinter der Bar gesprochen. Vielleicht war es aber auch nur eine Bestellung gewesen. Der Barkeeper hat eine feine Narbe im Gesicht, was Pippilottas Befürchtung anfangs bestärkt hatte, in einer Piraten-Spelunke gelandet zu sein. Aber Maryama hat ihre Sorgen diesbezüglich ja zerstreuen können. Wo aber hatte sie diese Narbe …? Mae Meddock taucht wieder vor ihrem geistigen Auge auf. Mae hatte auch eine Narbe … quer über dem rechten Auge!
Beide Frauen begeben sich noch einmal zur Tanzfläche und schwingen erneut das Tanzbein zu drei weiteren Stücken der Band. „Maryama, wie sieht’s mit dir aus?“ fragt Pippilotta danach etwas außer Atem. „Ich könnte mal eine weitere Pause und ein Glas Wasser vertragen.“ Maryama scheint ihr eine echte Freundin zu werden. Die beiden Frauen suchen einen Platz an der Bar. Danach - sind sie wild entschlossen – wollen sie noch einmal die Tanzfläche auseinandernehmen. Pippilotta muss nur im Blick behalten, dass sie nicht erst in den lichten Morgenstunden zurückkehren kann. Takatuka ist es gewohnt, dass die Mama da ist, wenn sie bei Morgengrauen zum ersten Mal wach wird.
„Ein Glas Wasser bitte!“ ruft Pippilotta dem Barkeeper an der Theke zu, der sich zum Glück nicht als Eigner einer liederlichen Piraten-Spelunke herausgeschält hat. Na, dann wird es ja wohl hoffentlich auch kein Brackwasser zu trinken geben.
🌺 HERLAND 📜 Vorgeschichte im [RPG] DAS GROSSE SIMS 4 RPG 📜 WiWo-News - D a s Windenburger Wochenblatt 🌺
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Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Rocknacht
https://www.youtube.com/watch?v=CN2wFP299Y0
Alexander hat alle Hände voll zu tun. Er hört der Musik zu, arbeitet konzentriert und muss dank der Lautstärke auch keinen Smalltalk halten. Wie automatisiert, nimmt er die gerufenen Wünsche entgegen und bereitet sie zu. Er freut sich über die Ausgelassenheit der Gäste. Sie tanzen, lachen und jubeln. Er freut sich für Duke der wieder einmal ein erfolgreiches Event auf die Beine gestellt hat. Freut sich dass die Band weiss wie sie die Stimmung oben halten und den Rythmus der Körper vor der Bühne in Schwung bringen können.
And I feel that time's a-wasting, go
So where ya going to tomorrow?
And I see that these are lies to come
So would you even care?
Alexander wird aus seiner Gedankenlosigkeit gerissen als er dem Text hört. Sein Blick schweift kurz über die Gäste vor ihm, die Gäste an den Tischen und den Tanzenden vor der Bühne und bleibt an Maryama und ihrer bunten Freundin hängen.
Where ya going for tomorrow?
Dieses Lied... über ein entführtes Mädchen.... wie auch über eine gescheiterte Beziehung...
And I see, that these are the eyes of disarray
Would you even care?
Ira ist nicht entführt worden, denkt er. Aber die Freundschaft zu Maryama...?
Got time, time, to wait for tomorrow
Es ist viel Zeit vergangen... Was machen ein paar Tage mehr für einen Unterschied...?
So would you even care?
Jemand fuchtelt vor Alexanders Nase herum. "Ey! Saschka! Bist du da?" Alexander kommt zu sich und starrt in das unverkennbare Gesicht von Nikolai. "Warst in den Gedanken bei den Ladys da drüben, was?" Er grinst. Alexander lächelt und sie reichen sich die Hand. "Schön das du gekommen bist." sagt Alexander und erinnert sich ihn eingeladen zu haben. "Ja! Schenkst du mir jetzt ein Bier ein oder nicht?" "Natürlich!" Sie müssen schon sehr laut sprechen um sich zu verstehen. "Wie lange arbeitest du?" fragt Nikolai. "Open End." antwortet Alexander. Er schiebt ihm das volle Glas zu und rechnet sofort ab. Nikolai nickt verstehend. "Warte, hast du nen Stift?" Alexander reicht ihm den, den er an der Schürze stecken hat. Nikolai schreibt ihm eine Nummer auf. "Lass uns mal einen Trinken, wenn du nicht arbeiten musst." Alexander nimmt freundlich nickend den Zettel und steckt ihn ein. Nikolai ist schon eine Nummer für sich aber er kann ihn immer noch gut leiden. Es ist aber tatsächlich zu laut um sich richtig zu unterhalten. Alexander wird auch das erstmal hintanstellen und einfach den Arbeitstag rumbringen.
Nikolai hebt das Bier zum Wohl und lässt sich dann von dem Rest der Sims die hier bestellen wollen verdrängen um sich selbst noch eine Weile die Live Band anzusehen. Unter diesen Sims sind auch Maryama und die hübsche Freundin. Sie bestellt ein Wasser. Alexander, professionell wie immer, erfüllt ihren Wunsch ohne ein Zögern. Auch als Maryama sich daneben setzt und bestellt, bringt ihn das diesmal nicht aus der Fassung. Er ist beinahe froh, dass die Musik zu laut. Sie lässt ihn die Distanz wahren und konzentriert bleiben. Was passiert wenn die Band ihren Auftritt beendet, steht zur Zeit auf einem anderen Blatt.
Charakter: Maryama
Geschichtsstrang: Rocknacht (3)
Maryama ist ganz nass geschwitzt vom Tanzen und richtig durstig geworden. Lotta geht es wohl ähnlich und als sie fragt:
„Maryama, wie sieht’s mit dir aus?“. „Ich könnte mal eine weitere Pause und ein Glas Wasser vertragen.“ spricht sie ihr aus der Seele.
Sie bahnen sich eine Weg durch die Menge an die Bar.
Sascha ist schwer beschäftigt und wirkt routiniert und souverän. Sie betrachtet ihn nachdenklich. "Es ist wirklich kein guter Zeitpunkt um nochmal an unser Gespräch anzuknüpfen...der Laden ist laut, er hat alle Hände voll zu tun...vielleicht....hm...." Maryama kommt eine Idee.
„Ein Glas Wasser bitte! " Pippilottas Bestellung reisst sie aus ihren Überlegungen. "Warte Lotta, ich lade dich ein...zur Feier des Abends. Bitte zwei Gläser Wasser mit einem Spritzer Zitronensaft" ,wendet sie sich an Sascha. Dieser quittiert die Bestellung mit einem Kopfnicken und serviert kurz darauf mit professionellem Lächeln ihre Getränke.Er hat sogar ein paar Eiswürfel hineingegeben. Sie bedankt sich höflich bei ihm und er nickt ihr zu.
"Zum Wohl Pippilotta, auf unsere Freundschaft und den heutigen Abend!" Sie lächeln sich an und stossen ihre Gläser aneinander.
Maryama bemerkt aus den Augenwinkeln , dass sich die Frau mit den kurzen roten Haaren und der Sonnenbrille in Richtung Tanzfläche aufmacht. Offenbar will sie auch das Tanzbein schwingen.
„Kennst du die, Maryama? Ich wüsste gerne, aus welcher Welt so spitze Öhrchen kommen.“ hatte Lotta sie vorhin noch gefragt. "Sie ist so goldig...und so friedlich in ihren Gedanken...unvoreingenommen und freundlich..."
Die "spitzen Öhrchen" waren ihr selbst tatsächlich nicht aufgefallen...sie war viel zu abgelenkt gewesen von den roten Augen...gruselig irgendwie...sowas kam doch nicht von ungefähr.
"Sehr schöne, von innen leuchtende Augen"...so hatte Lotta es bezeichnet. "Interessant, wie sich die Wahrnehmung doch unterscheidet, aber vielleicht habe ich ja tatsächlich zu vorschnell geurteilt was den Drogenkonsum angeht...."
Egal jetzt ...
"Was hast du denn die letzten Tage so gemacht!" wendet sie sich wieder an Lotta, die genießerisch an ihrem Zitronenwasser nippt.
"Och weisst du....ich wohne in einem ziemlich großen Haus , da gibt es immer allerhand zu reparieren....ich bin da ganz geschickt darin...das habe ich von klein auf gelernt. Nebenbei bereite ich ja auch schon den Gartenhandel vor. Ansonsten hält mich Takatuka mit ihren Kapriolen auf Trab."
Die beiden müssen lachen beim Gedanken an den kleinen "Derwisch".
"Gut dass du Wolf hast. " Sie prosten sich nochmal zu und Marayama kommt ein Gedanke.
"Soll ich sie wirklich fragen...wir kennen uns noch nicht so lange, aber ... wenn sie zu stimmt, kann ich mich ja vielleicht bei ihr revanchieren...mit Babysitten vielleicht...oder was auch immer."
"Pippilotta ?" beginnt sie zögerlich "Ja?" Lotta schaut sie aufmerksam an.
"Hättest du vielleicht Lust mit deinen Lieben zu mir zu kommen und mir zu helfen, einen Holzboden in meinem Haus zu verlegen? Ich habe sowas noch nie gemacht und habe daher so gut wie keine Ahnung...eine erfahrene helfende Hand wäre da sehr willkommen."
Gerne revanchiere ich mich bei dir dafür...ich könnte beim Gartenhandel helfen oder dir Takatuka abnehmen, wenn du ein wenig Zeit für dich brauchst."
Pippilotta überlegt nicht lange.
"Ich helfe dir gerne. Es gibt viel Werkzeug in meinem Werkstatt und zusammen schaffen wir das mit Links".
Sie zwinkert ihr vergnügt zu.
"Vielen Dank! Ich freue mich sehr...Ich rufe dich an, sobald ich soweit bin, okay?" erwidert Maryama.
Lotta nickt und fragt."Und jetzt? Nochmal tanzen?"
"Klar, ich bin gleich bei dir.Ich muss nur noch kurz etwas erledigen.Leg schon mal los, ich finde dich."
"Gut, bis gleich!" Ihre Freundin stürzt sich wieder ins Getümmel.
Maryama schnappt sich einen Bierdeckel von der Theke und lässt ihren Blick, nach der Bedienung suchend, durch den Club schweifen.
Da, an einem der entfernteren Tische kassiert sie gerade ab.
Ihr Name ist Lia, wie sie dem Dialog mit den zahlenden Gästen entnimmt.
Bevor sich die Bedienung wieder entfernt fragt Maryama schnell:
"Entschuldigen sie bitte, hätten Sie eine Kuli für mich?"
Lia nickt und reicht ihr das Gewünschte.
Maryama schreibt ein paar Sätze , knickt den Deckel einmal in der Mitte und gibt ihn, samt Kugelschreiber, Lia.
"Könnten Sie das bitte Alex geben? Es ist wirklich wichtig."
Lia nickt zustimmend und erwidert: "Klar, das mache ich, aber jetzt muss ich weiter...der Laden kocht und die Gäste haben Durst." Sie lächelt kurz und verschwindet Richtung Bar.
Erleichtert atmet Maryama auf. "Mehr kann ich nun wirklich nicht tun...ich hoffe er ist offen dafür."
Jetzt aber auf zu Pippilotta. Maryama hat richtig Lust zu tanzen und schiebt sich durchs Gedrängel.
Sie entdeckt den roten Haarschopf ihrer Freundin direkt neben der seltsamen Frau mit der Sonnenbrille.Beide tanzen gut gelaunt weiter vorne vor der Bühne.
Die Stimmung im Publikum ist aufgeheizt und springt auf die Band über.
Die Gitarren jaulen, ganze Textpassagen singen Frontmann und Publikum abwechselnd und Lotta tanzt so enthusiastisch, dass ihre rote Mähne nur so um sie herum wirbelt. Die Band spielt eine Grungeversion eines bekannten R&B Songs : " I saw my baby with a girl last night...She had red hair and her dress was real tight!" Der Sänger wirbelt sein Mikro herum, steckt es wieder in den Mikroständer und und brüllt von der Bühne:" "Hey, red ladies hier vorne...kommt rauf und tanzt mit uns!"
Er streckt Lotta und der Frau mit der Sonnenbrille lachend beide Arme entgegen,um ihnen auf die Bühne zu helfen.
"Hey, red ladies hier vorne...kommt rauf und tanzt mit uns!" Verwirrt blickt Lilly in die Augen des Sängers. Ist sie gemeint? Offenbar schon. Immerhin hält er ihr den Arm entgegen um ihr hochzuhelfen. Sie zögert einen Augenblick. Eigentlich hatte sie ja Aufmerksamkeit vermeiden wollen, daher auch die Sonnenbrille. Andererseits hat noch niemand versucht, sie rauszuwerfen. Und das, obwohl man durchaus schon erkannt hatte, dass sie anders ist. Lillys Haare waren schließlich viel zu kurz, um ihre Ohren zu verstecken. Sie hat die verstohlenen Blicke der Gäste längst bemerkt. Aber nicht einmal Viola war belästigt worden. Ob den Leuten hier überhaupt klar ist, was sie ist?
"Ok, einen Moment", sagt Lilly schließlich. Sie wirft Viola die Sonnenbrille zu, die diese geschickt auffängt. Die ist nun nicht mehr nötig. "Nicht dass die Brille noch runterfällt und kaputt geht!", sagt sie als Erklärung. Dann nimmt sie den hingehaltenen Arm an und klettert auf die Bühne, genau wie die andere rothaarige Frau, die der Sänger ebenfalls angesprochen hatte. "Ihr macht wirklich tolle Musik!", lobt Lilly. Doch da fängt die Band auch wieder an zu spielen. Sie hat ihre Chance verpasst, nach dem Bandnamen zu fragen. "Macht nichts", denkt Lilly, "dazu ist auch später noch Zeit!"
Viola wirft einen Blick auf die Sonnenbrille in ihrer Hand. Gute Reflexe hatte sie schon immer gehabt. Es war ihr ein Leichtes gewesen, die Brille aus der Luft zu fangen, obwohl sie nicht darauf vorbereitet gewesen war. Jetzt muss wohl auch dem Dümmsten hier klar sein, dass sie und Lilly sich kennen. Sie verstaut die Brille in ihrem Beutel unter dem Tisch. Taschendiebe befürchtet sie nicht. Es sind ohnehin keine Wertsachen drin, nur ein wenig Kleingeld. Auch Lillys Gitarre liegt dort. Warum ihre Mutter die überhaupt mitgebracht hatte, war Viola nicht klar. Sie zuckt die Schultern. Nicht ihr Problem. Nicht sie muss das Instrument zurück schleppen, sondern Lilly.
Viola setzt sich an die Bar. Auch wenn die Musik in ihrem Leben nicht ganz den selben Stellenwert hat wie in Lillys, genießt auch sie den Abend. Wenn ihre gute Laune auch weiterhin so anhalten würde, wäre es ein Leichtes, ihr Versprechen zu halten. Bisher hatte sie zumindest keine Probleme gehabt, ihre Wut im Zaum zu halten. Sie sieht zu dem Barkeeper rüber, der leicht gestresst wirkt. An einem Abend wie diesem würde sie auch nicht gerne mit ihm tauschen. Sie wendet sich an den Mann: "Mach mir ein Salziges Lama!", sagte sie grob. Auch wenn normale Getränke für sie nicht nötig waren, mochte sie dennoch den Geschmack.
Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: 5. Rocknacht (13/14-18)
Pippilotta weiß gar nicht mehr, wie sie in dem mitreißenden musikalischen Tumult auf die Bühne geriet. Irgendwie hatte sie sich gemeinsam mit der anderen rothaarigen Tänzerin – die mit den süßen Spitzöhrchen und dem strahlenden Blick - sogar auf die Bühne ziehen lassen. Irgendwie wirbeln sie selbst hier oben einfach weiter. Pippilotta ist schon ganz schwindelig als der Song langsam zu Ende geht. „Frag‘ doch die ebenfalls rothaarige Mittänzerin auf der Bühne einfach, wie sie heißt, geht es ihr noch durch den Kopf.
Just als das Stück endet und die Musik einen Moment abebbt, hört Pippilotta draußen eine Turmuhr gerade drei Uhr nachts schlagen. Erschrocken schaut sie auf. Jetzt hat sie d o c h fast die Zeit vergessen. Pippilotta spring behänd von der Bühne und wendet sich ihrer neuen Freundin zu: „Maryama ich muss los … Takatuka wird bald wach sein und ich brauch‘ noch ‚ne Mütze Schlaf bis dahin.“ Sie drückt der Freundin zum Abschied rasch einen Kuss auf die Wange, „Vielen Dank für diesen zauberhaften Abend“, und ruft ihr im Davoneilen über den neu aufbrausenden Lärm hinweg noch zu: „Wir telefonieren - wegen Renovieren und so. Takatuka und Böser Wolf freuen sich auch sehr auf ein Wiederzusehen.“ Sagt’s und huscht wie’s Dornröschen von dannen – mit beiden Schuhen fest am Fuß. Tut ihr leid, wenn jetzt alle etwas verwundert schauen. Aber Takatuka geht vor. Immer.
Pippilotta verlässt den Club hocherfreut über den dann doch noch sehr schön verlaufenden Abend. Was hatte sie sich am Anfang gefürchtet vor all dem neuen Unbekannten. Sie haben in der Jazzbar auch tatsächlich kein Brackwasser serviert. Eindeutiger und letzter Beweis, dass es keine Piraten-Spelunke ist. Und Maryama ist ihr eine gute Freundin geworden mit der sie herrlich gelösten Spaß haben und viel lachen kann. Sie freut sich darauf, sie wieder zu treffen und bei der Gestaltung ihres Hauses zu helfen. Genau das richtige, bei dem sie ihre neue Freundin unterstützen kann. Ach, es ist schön, hier langsam Freunde zu finden. Allzu einsam und beängstigend waren die ersten Wochen nach ihrer Strandung hier gewesen. Ängstlich ist Pippilotta von ihrem Wesen her eigentlich nicht. Aber so viel Neues und Fremdes auf einmal und die düstere Umgebung, in der sie landeten … Maryama kennt sich aus und wird Pippilotta sicher vieles erklären können, was sie noch nicht so recht versteht. Ihre meergrünen Augen erinnern sie immer wieder an Mae ... Mae Meddock. Kann sie auch diese Erinnerungen wieder zulassen, der erste Riss im Paradies, jetzt wo sie so viele andere schwere Erinnerungen und Bilder auch bewältigen muss? Ja, sie kann. Mae … kehre in meine Gedanken zurück. Ich will dich nicht länger vergessen, noch verdrängen. Pippilotta schreitet erleichtert voran. Nichts mehr unterdrücken müssen … niemals wieder. Sie kehrt in ihr eigenes Wohnviertel von der Rocknacht heim ...
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Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: Rocknacht 5.16 - Lottas Kampf
Es ist spät geworden in der lauen Frühlingsnacht. Sie tänzelt noch … kick kick, Seitwärtschritt … die Straße entlang als sie unmittelbar in Sichtweite ihres Hauses nahe den Docks leise Schritte und einen Schatten noch aus dem Augenwinkel hinter sich wahrnimmt. Eindeutig ein Nachtschatten, der sich bemüht, nicht gleich gehört zu werden. So dicht beim Haus! Töchterchen, Takatuka! Geraten sie zunehmend in Gefahr? Spricht sich bei den Zwielichtern der Nacht herum, dass dort eine scheinbar ‚schutzlose‘ allein erziehende Mutter mit Kind lebt - in nicht gerade familientauglicher Umgebung?
Schwerter, Rapiere, Degen … alle im Haus! Natürlich hatte sie in diesem Rock und in einer erhellten Bar nichts zum eigenen Schutz dabei. Pippilotta überlegt kurz, dann tänzelt sie weiter als habe sie scheinbar nichts bemerkt, lauscht aber konzentriert in den Hintergrund. Ja, die Schritte folgen. Ist es hier nur ungünstig oder wollen die Schritte … zum Haus? Kurz vor der Haustür taucht Pippilotta schnell in die Schatten ihrer Gartensträucher ab und schleicht zur hinteren Tür, um diese leise zu öffnen und im Dunklen einzutreten. Kind und Wolf schlafen, sie hört das leise Schnorcheln vom Wolf im Nebenzimmer. Er soll jetzt nicht anschlagen. Sie will wissen, wem oder was die Schritte draußen gelten. Dass es ein Nachtschatten ist, muss sie sich von Böser Wolf nicht mehr bestätigen lassen. Schnell holt sie im Dunklen ihre Rapiere, kleidet sich in Tauglicheres um, flicht das offene Haar schnell zusammen und verlässt das Haus leise wieder über die Hintertür.
Wie erwartet, ihr plötzliches Abtauchen hat erst einmal für Irritation gesorgt. Der Nachtschatten schleicht ums Haus, scheint es auskundschaften zu wollen. Böser Wolf muss die nächsten Nächte um das Haus herum Wacht halten. Ausgehen ist erst mal nicht möglich. Wehret den Anfängen, denkt sich Pippi, es gilt jetzt Stärke und Furchtlosigkeit zu zeigen, absolute Kampf- und Wehrbereitschaft, ansonsten hätten Takatuka und sie keine ruhige Nacht mehr. Es geht um viel. In Vorbereitung auf einen Kampf sammelt sie zunehmend ihre Konzentration und alle ihre Kraft, wird ruhig, kalt überlegend. Nicht direkt beim Haus. Sie wird ihn etwas weiter entfernt stellen. Sie muss ihn wieder vom Haus fortlocken. Dort drüben im Laternenlicht wird sie sich zeigen, schleicht am Nachtschatten vorbei und eilt zur anderen Straßenseite hinüber.
Während sie sich im fahlen Laternenlicht präsentiert und tatsächlich eine schale Gestalt aus ihrem Garten sich ihr nähert, schätzt sie bereits auf diese Entfernung ab, dass er ihr nicht im Geringsten gewachsen sein wird. Leichtes Spiel, sie lacht leise in sich hinein und wendet sich wieder dunkleren Gefilden in Richtung der westlichen Docks zu. Sie möchte noch mehr Abstand zum Haus schaffen und sicher nicht Zeugen ihrer ‚Erziehungsmethoden‘ riskieren. Nein, das hat sie schon verstanden. D a s ist hier nicht erwünscht. Dann wäre s i e das öffentliche Ärgernis.
Ihr Vorteil: Er würde sie unterschätzen. Die Kraft ihrer Kindheit hat sie nicht mehr, aber sie ist bei Weitem stärker als hier allgemein einer Frau zugetraut wird, täglich trainiert und im Umgang mit ihren ‚Pflug-Geräten‘ so etwas von behänd. Ja, da drüben im Schatten, da soll es sein. Die ‚Erziehung‘ beginnt. Sie stoppt mitten im Lauf, wendet sich umgehend um, er folgt schnell auf und wäre fast in sie rein gestolpert. Erneute Irritation! Perfekt!
„Du Schnepfe!“, fährt der Nachtschatten sie wütend und erschrocken an, „Du und dein Balg, euch kriegen wir schon!“ – „Wir? Im Moment bist du aber allein!“ Sie wird das ‚Wir‘ schon aus ihm ‚rauskitzeln‘.
Sie zieht zu seinem Entsetzen ihre Rapiere, lacht erneut und wirft ihm eines der beiden sogar zu: „Wollen w i r es nicht gleich h i e r austragen, wer wen dran kriegt?“ Bei diesem Wiesel fühlt sie sich selbst in einem bewaffneten Duell noch absolut sicher. Er weiß ja gar nicht, was er mit einem Rapier anstellen soll.
„Du musst schon etwas näher rücken, sonst wird das nichts!“ ruft Viktualia – ihr Name im Schatten der Nacht – dem defensiv operierenden Subjekt entgegen.
„Ich mach‘ dich fertig,“ schreit der mittlerweile Erzürnte nun lauthals. „Aber sicher doch,“ kontert Viktualia gelassen.
„Oh hoho, da wird aber einer mutig,“ witzelt die Angegriffene genüsslich, ohne auch nur den Hauch einer Hebung ihres Atems zu zeigen, währen der Angreifer bereits in schwitzendes Schnaufen gerät.
„Nun denn, kommen w i r zum Ende, bevor d i r noch die letzte Puste ausgeht“, verkündet Viktualia und zieht mit einem Rechtsschwung dem Nachtschatten quasi das Hemd aus der Hose. „Touché!“
„Wer ist w i r?“ verlangt Viktualia nun zu wissen. Das Wiesel faselt augenblicklich: „Nur ein Kumpel noch, bitte. Wir wollten auch nicht viel. Nur ein paar Gerätschaften aus deinem Schuppen. Da haben wir uns auch vorher schon bedient, als das Haus noch leer stand.“ Er ist tatsächlich nicht mehr als eine Ratte. „Du hättest eine unvermögende Mutter und ihr Kind beraubt! Nur um dein klägliches Leben zu versorgen?“ Das Wiesel winselt nur noch um Gnade. Niemand möchte sich mit einer rachsüchtigen Mutter anlegen, die ihr Kind bis auf das Äußerste verteidigen würde.
„Eins noch,“ quetscht Viktualia die quietschende Ratte weiter aus. „Warum bist du mir vom Haus weg gefolgt, anstatt dich zum Schuppen zu begeben?“ – „Man will ja auch ein bisschen ‚Vergnügen‘ neben der ‚Arbeit‘!“ lautet die einfältige Antwort. *Ratsch* Beinahe hätte das nun gellend aufschreiende Wiesel ein Ohr verloren!
„Ich lass dir dein liederliches Leben, denn trag es nur weiter in jeden schattigen Winkel der Nacht. Viktualia hätt‘ euch alle – einzeln und Stück, für Stück - tranchiert und qualvoll niedergemacht. Zieh deines Weges. Hurtig. Aus meinen Augen!“ *Wedelt noch einmal eindrucksvoll mit dem Rapier vor des Angreifers Gesicht.* So schnell hat Viktualia in letzter Zeit niemanden rennen sehen. Sie kann nicht anders als sich nun endlich das bei ihrer letzten Ansprache unterdrückte Schmunzeln zu gönnen und am Ende lauthals prustend loszulachen. ‚Erziehung‘ ist doch immer wieder ein 'hartes Stück Arbeit'.
Mit noch Lachtränen in den Augen kehrt Pippilotta nun wirklich ins Haus zurück … durch die Vordertür. Ja, die ‚Ratten‘ sind lästig, aber längst nicht so gefährliche Subjekte wie andere Nachtschatten. Für heute Nacht und wohl auch die nächsten wird es wohl Ruhe vor ihnen geben.
Hach, das sind Scharmützel, die sie alle halbe Jahre auf Takatuka mit kleinen Piratenbanden von außerhalb hatten, welche mal wieder irgend eine Beute auf einem sandigen Eiland vergraben wollten. Die waren immer schnell wieder vertrieben gewesen und die Beute auf der Insel verblieben. Takatuka, mein Eilland ... Nur knapp zwei Stunden Schlaf bleiben Pippilotta von der Nacht, aber die schläft sie tief und ruhig … Tanuí … Mae … Liebste … !
🌺 HERLAND 📜 Vorgeschichte im [RPG] DAS GROSSE SIMS 4 RPG 📜 WiWo-News - D a s Windenburger Wochenblatt 🌺
🌺 (#HERLAND – Who & Where? 📜 #WiWo - Who & Where? 📜 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Herland) 🌺
Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Rocknacht
Gut gelaunt, von der Stimmung in der Bar angesteckt, geht Alexander seiner Arbeit nach. Als die Band ihren letzten Song spielten und von der bühne gingen wurden sie vom Publikum mit wiederholenden Rufen zurückbeordert. "Zu-ga-be! Zu-ga-be!" Sie ließen ihre Fans nicht lange warten und kamen zurück für einen letzten Song bei dem sie sogar zwei tanzende Frauen vor der Bühne auf die Bühne zieht. Alexander muss unwillkürlich lächeln bei der Ausgelassenheit der beiden auf der Bühne. "Mach mir ein salziges Lama!" holt seinen Blick wieder auf seine Arbeit. Er nickt freundlich und denkt: Sehr ger.... Ein Vampir. Stellt er fest. Nun es ist wohl kein Geheimnis dass es unter den Sims auch sehr spezielle Arten gibt. Welche mit interessanten Kräften. Er begegnet nicht zum ersten mal einem Vampir. Obschon es sehr selten der Fall ist. Zumindest glaubt er das. Einige sollen sehr geschickt sein was Tarnung angeht. Alexander mixt der rothaarigen jungen Dame ihren gewünschten Drink und stellt ihn seriös vor ihr hin ehe er der nächsten Bestellung nachgeht. Dieser Vampir damals... keine schöne Erinnerung. Na hoffentlich ist dieser hier nicht so ... gemein.
Alexander sieht wie die hübsche rothaarige beinahe von der Bühne flieht. Der Song endet und sie scheint nun eilig nach hause zu wollen. Die Band verabschiedet sich und geht durch die Tür rechts an der Bühne hinaus zu ihrem Bus. Die Lautsprecher werden wieder eingeschaltet und viele Gäste gehen nun nach Hause. Die Live Musik ist rum. Häufig ein guter Grund um den Abend nun enden zu lassen. Nicht für Alexander. Jetzt würde sich noch ein letzter kleiner Ansturm auf die Bar anbahnen. Die Gäste haben durst vom tanzen und feiern. Alexander sieht wie Nikolai ihm zu winkt und er hebt auch die Hand. Er scheint ebenfalls nach Hause zu gehen. Duke steht an der Tür und wünscht den Gehenden einen schönen Abend.
Nun ist die Musik nicht mehr so laut und es beginnen wieder Unterhaltungen unter den Gästen stattzufinden und es gibt wieder Lücken zwischen den Bestellungen in denen Alexander die Anwesenden betrachten kann. Vampire... denkt er wieder. Bis her ist ihm noch keiner hier im Club aufgefallen. Tatsächlich hat er aber auch nicht danach ausschau gehalten. Sie sind ebenso willkommen wie all die anderen Sims. Duke Ellington ist sehr aufgeschlossen.
Den Vampir von damals würde er allerdings nicht hier drin dulden. Schläger und Unruhestifter fliegen in hohem Bogen wieder hinaus. Ebenso wie die Freunde die er bei sich hatte damals. Alles normale Sims. Auch die müssten wieder verschwinden, würden sie sich hier so verhalten wie damals Alexander gegenüber. Kein guter Zeitpunkt sich jetzt daran zu erinnern.
Alexander lässt sich von Lia ablösen. Sie übernimmt die Bar. Mit der Aushilfe kann sie die Gäste allein managen. Er geht in die Küche und beginnt mit den Aufräum arbeiten.
Als schließlich auch der letzte Gast gegangen ist, wird auch Alexander langsam Müde. Er geht an die Bar wo Lia die Abrechnungen macht. Sie zählt die Belege und prüft das Einkommen während Duke fröhlich auf sie einredet. "Das war ein hervorragender Abend, Kinder." sagt Duke zu ihnen beiden. Die Aushilfe ist schon vor einer Weile gegangen. "ich bin sehr stolz." Alexander lächelt müde. "So. Alles tiptop." sagt Lia die Duke wohl ausgeblendet hat während sie die Zahlen durchging. Sie steckt die belege in einen Umschlag und schiebt ihn Duke über den Tresen. Dann nimmt sie das Geld und steckt es in einen Zweiten. Diesen legt sie auf den ersten und lächelt Duke zufrieden an. Jetzt kommt der beste Teil. Duke nimmt den Geldumschlag und gibt den beiden jeweils einen 'Bonus'. "Für eure tolle Arbeit!" Duke ist wirklich der groszügigste Sim den Alexander je kennengelernt hat. Dankend nimmt er das Geld entgegen. Mit dem Lohn den er ende Monat noch kriegt, wird die Miete kein Problem werden.
"Oh, bevor ichs vergesse." sagt Lia und zieht aus der Schürze einen zusammengefaltetes Stück Karton. Sie reicht es Alexander. "Hier. Das hat mir eine hübsche junge Frau für dich gegeben." Verwundert nimmt er den Bierdeckel entgegen. Lia grinst erwartungsvoll und Duke lächelt. "Na? Steht eine Nummer drauf?" fragt sie. Alexander überfliegt die Worte auf dem Deckel und klappt ihn wieder zu. Er steckt ihn ein. "Jetzt sei nicht so geheimnisvoll. Sag schon!" Lia rüttelt an Alexanders Arm. Er hebt die Mundwinkel. "Ja eine Nummer steht auch drauf." Lia grinst. "Und wirst du anrufen?" Manchmal kann sie wirklich nerven. Denkt er. "Reg dich mal wieder ab. Wir kennen uns schon." Gespielt enttäuscht lässt Lia die Schultern hängen. "Oooh... du Spielverderber." Sie grinst wieder und Alexander zuckt lächelnd die Schultern. "Also gut, Kinder. Machen wir den Laden dicht. Ruht euch aus. Ach und Sascha! Ich kann am Tanzwettbewerb doch auf die zählen, oder?" "Sicher." antwortet er.
Die drei verlassen den Club. Duke schließt ab und verabschiedet sich. "Hey Alex." sagt Lia bevor sie geht. Sie lächelt warmherzig und streckt ihm die Faust entgegen. "Gute arbeit." Alexander stößt seine dagegen und nickt, dann trennen sich ihre Wege.
Er schlendert zum Block in dem seine Bruchbude von Wohnung ist und kommt dabei an einem dieser Kästen vorbei die meist mit Plakaten und Anfragen zugepflastert sind. Ein weißer Zettel mit abreißbaren Nummern zieht seine Aufmerksamkeit auf sich. Die Überschrift ist in kyrillischen Buchstaben geschrieben. Der Satz jedoch ist grammatikalisch eher mäßig. "Auf der Suche nach einer russischen Frau, die backt!" Darunter steht der Rest in simlisch:
Alexander studiert den Zettel. Meint die Verfasserin etwas Piroschki? Er erinnert sich wie seine Mutter diese immer gebacken hat. Und Irina hat als kleines Mädchen immer bei den Füllungen geholfen. Kann das sein? Kann er so viel Glück haben? Er reißt eine Nummer ab und steckt sie ein. Fragen kostet schließlich nichts.
Rudy kreuzt seinen Weg. Er folgt Alexander in den Wohnblock. Er sagt nichts. Vielleicht ist er auch so müde wie Alexander. Er ist froh, sich einmal nicht mit ihm zanken zu müssen. Alexander will nur noch ins Bett.
Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Rocknacht
Er hat den Deckel allerdings nicht vergessen. Den Deckel von Maryama...
Brindleton Bay Nr. 7, ihre Telefonnummer und:
Falls DU irgendwann noch etwas von mir annehmen willst ...
aber denk bitte daran: Irgendwann ist "irgendwann" vielleicht zu spät...
Alexander zieht sich aus, wirft alles auf einen Haufen auf dem Boden und fällt ins Bett. Er schließt die Augen und sieht die junge sechzehnjährige Maryama vor sich. Ihr Wesen hatte ihn sehr beeindruckt... und ins Gespräch kamen sie nur wegen Mia. Weil es auch Maryama war die ihr das Leben gerettet hat...
...
Es begann im Nachtwaggon zu brennen. Lilly und Mia waren beide dort und ein paar andere Sims. Als jemand Alarm schlug, fackelte Alexander nicht lange. Er rannte in den brennenden Wagon und griff nach einer Hand die ihm entgegen kam. Er trug eine der Schwestern hinaus.
Maryama kam ihm entgegen und er rief sie zu sich. Sie soll ihm helfen, erste Hilfe leisten. Er legte sie auf den Boden und lief zurück. Andere Retter kamen ihm entgegen mit Sims in den Armen. Alexander sah sich alle entgegenkommenden an doch die zweite Schwester war nicht darunter.
Er kam erneut in den Wagon, wollte die Tür öffnen aus der Hilfeschreie kamen. Er hörte die vertraute Stimme. Da drin war eine der Schwestern. Er stemmte sich gegen die Tür doch irgendetwas blockierte sie. Durch den dichten Rauch sah er nur sehr wenig. Hinter dem Türfenster sah er eine Gestalt am Boden. Die Schreie wurden zu husten. Gerade holte er aus um mit der Faust das Fenster zu zerschlagen als ein kräftiger Mann ihn am Arm packte und mitzerrte. Sie schafften es noch raus ehe die Trümmer herunter fielen und den Wagon unbetretbar machten. Alexander sass am Boden. Ein Déjà-vu überkam ihn. Wütend schlug er auf den Boden und fluchte. Danach viel ihm die gerettete ein und er eilte zu Maryama. Schnell kam er neben ihr auf die Knie und betastete die Bewusstlose die bereits von Maryama reanimiert wurde.
Er schob sie weg um zu übernehmen und damit sie sich ausruhen konnte. Er wollte nicht beide Zwillinge an diesem Tag tot sehen. Adrenalindurchflutet beatmete er das Mädchen. Maryama half ihm. Sie übernahm zweiteilen die Beatmung während Alexander die Herzrhythmusmassage anging. Der schweiß troff nur so von seiner Stirn. Als er fast aufgeben wollte, er war mit den Kräften bald am ende, so auch Maryama, kam sie zu sich. Die Sanitäter wie auch Feuerwehr ließen auf sich warten, da sie mitten im nirgendwo halten mussten.
Die Schwester erkannte Alexander, sie konnte zwar nicht sprechen, aber sie war ihm unendlich dankbar. Und er blieb an ihrer Seite bis der Rettungsdienst sie in den Hubschrauber lud. Alexander und Maryama blieben zurück und kamen ins Gespräch.
Sie verstanden sich auf anhieb... wurden enge Freunde die über alles reden konnten... bis diese eine Sache passierte... und sich ihre Wege vollends trennten...
und jetzt ist sie wieder da... und der Streit auch.... immer noch...
Irgendwann ist "irgendwann" vielleicht zu spät...