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SimsWelt News - Verpasse nichts mehr aus dem [RPG] Das grosse Sims 4 RPG

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    Ort: San Myshuno, Wohnung von Marie Förster
    Charaktere: Marie, Scott
    Geschichtsstrang: Ein weiterer Schritt

    (In Zusammenarbeit mit @KFutagoh89.)

    Marie steht im Bad und kämmt sich das Haar. Sie summt dabei. Seit sie mit Scott zusammen ist, fühlt sie sich richtig gut. Sie entdeckt Seiten an sich, die Christin zwar vermutet, aber Marie an sich selbst nie erkannt hatte. Heute steht wieder eine Verabredung mit ihrem Herzblatt an. Darauf freut sie sich sehr. Hübsch zurecht gemacht steht Scott mit einem Blumenstrauß vor der Tür. Er klingelt.

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    Es klingelt und Marie prüft, wer sich bemerkbar gemacht hat. Es ist Scott und darüber freut sie sich sehr. Sie öffnet ihm die Tür. "Hallo. Schön, dass du da bist", begrüßt sie ihn freundlich. "Hallo meine Süße." Er gibt ihr einen Kuss auf die Wange und hält ihr den Blumenstrauß hin. "Der ist für dich." Total entzückt und gerührt nimmt sie den Strauß dankend an. Als sie daran riecht, strahlen ihre Augen. "Die duften herrlich. Vielen, vielen Dank." Sie gibt ihm einen Kuss und ergreift seine Hand. Gemeinsam gehen sie in die Wohnküche. "Magst du einen Tee? Gebäck?" Die Kätzchen tollen zwischen ihren Beinen hin und her. Papa Teddy gähnt von seinem Hochsitz aus. Mama Dana hat sich in ihrem Körbchen eingerollt.

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    "Kamille, bitte." Er setzt sich hin und beobachtet Marie. Als sie ihm den Tee bringt, bedankt er sich. "Marie, ich wollte mal etwas mit Dir besprechen." Die Blumen stellt die junge Frau in einen Eimer mit Wasser. Eine Vase hat sie auf die Schnelle nicht zur Hand. Sie setzt sich neben Scott und nickt. "Was möchtest du besprechen?" Der Freund nimmt ihre Hand und schaut Marie mit einem Lächeln an. "Ich bin sehr froh darüber, dass wir uns kennen gelernt haben. Du bist eine wundervolle Frau und Du wirst mir sicher zustimmen - wir haben viele Gemeinsamkeiten." Die Zuhörerin errötet und nickt. "Du wohnst ja jetzt schon seit einiger Zeit alleine. Und da ich auch alleine wohne - was würdest du davon halten, wenn wir es einfach gemeinsam versuchen? Wir suchen uns eine Wohnung, oder ich ziehe hier ein. Was sagst du?" Mit großen euphorischen Augen schaut er seine Herzdame an.

    Marie freut sich über den Vorschlag. Auch wenn es vielleicht blauäugig ist ... aber sie hat ein sehr gutes Gefühl, wenn Scott bei ihr ist. Zusammen zu wohnen wäre einfach nur schön. "Das stimmt was du sagst ... aber ... hier würde es nicht gehen. Ich zeig dir warum." Sie nimmt seine Hand und zeigt ihm die Wohnung. Schnell wird klar, dass die Räume klein sind und Pläne wie z.b. ein gemeinsames Schlafzimmer schwierig umzusetzen sind. "Daher denke ich", ergänzt sie, "dass es mehr Sinn macht etwas gemeinsames zu suchen. Außerdem käme ich mir schäbig vor, wenn ich Christin hier einfach rauskicken würde. Das hat sie nicht verdient. ... Sie kann für ihren Zusammenbruch nichts." Scott nickt. "Ich verstehe, weißt du schon, wann Christin wieder zurück kommt?"- "Ich habe letztens mit ihr telefoniert und sie meinte bzw schätzt im Winter wieder entlassen werden zu können. Dann möchte sie noch etwas bei ihren Eltern bleiben, bis sie in die WG zurückkehrt ... Hab ihr von uns erzählt und sie freut sich für uns", berichtet die Gefragte.

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    "Das freut mich sehr." Er nimmt einen Schluck von seinem Tee. "Bei unserer Wohnungssuche müssen wir berücksichtigen, dass wir beide nicht allein sein werden." Lächelnd sieht er zu den Katzen. "Was meinst du denn, was Christin zu unserem Zusammenzug sagen wird?" Neugierig sieht er sie an. Am liebsten würde er schon sofort mit ihr zusammenziehen. "Sie wird sich sicher für uns freuen ... aber auch traurig sein. Die WG haben wir damals zusammen beschlossen. Aber auch eine Abmachung gemacht: >Wenn eine von uns die große Liebe findet und es ernst wird, gönnen wir uns das gegenseitig und man findet immer eine Lösung< ... Daher bin ich da guter Dinge. Frage ist halt: Wen von der Rasselbande wir mitnehmen?"
    Scott nimmt Maries Gesicht in seine Hände und küsst sie auf die Stirn. "Da findet ihr sicher eine Lösung. Felix wird sich sicher gut mit den Katzen verstehen. Dann ist er kein Einzelkind mehr." Zwinkernd wandern seine Hände an ihren Armen vorbei. Errötet nickt Marie. "Da bin ich auch sicher." Sie lehnt sich an Scott und schließt glücklich die Augen.

    Nach einiger Zeit der Zuneigung richtet sich Scott auf. "Süße, sollen wir mal ein wenig in die Immobilienanzeigen stöbern?" Marie nickt, holt ihren Laptop und stellt diesen auf den Küchentisch. "Was schwebt dir so vor?", fragt sie ihn. Nachdenklich legt er einen Finger an seine Lippen. "Nun, ich denke zwei Zimmer brauchen wir auf jeden Fall. Am besten auch ein Katzenzimmer." Oder Kinderzimmer.
    "Was im Grünen wäre sicher nicht verkehrt, dass die Kleinen auch raus können. Oder?", ergänzt Marie. Nickend stimmt er ihr zu und schaut mit in die Anzeigen. "Ah hier, 3 Zimmer, 84 qm. Erdgeschoss und mit kleinem Garten. Hm." Marie legt einen Tab an, um die Anzeige zu sichern. Sie schaut weiter. "3 Zi, 88qm, Ergeschoss, ... mit Blick auf Wald und Wiesen." An sich hören sich viele Anzeigen toll an. Aber oft kommt die Ernüchterung bei der Miete, die zu zahlen ist.
    Scott legt seinen Kopf auf ihre Schulter und streicht mit seiner rechten Hand über ihr Bein. "Na, da werden wir wohl länger suchen müssen. Aber wenn wir dran bleiben, finden wir auf jeden Fall was bezahlbares." Wieder lehnt sich Marie an ihm an und lächelt. "Ja, aber das wird schon. Da bin ich zuversichtlich."

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    Ort: Old Station Bar, Evergreen Harbor
    Charaktere: Logan, Rogue
    Geschichtsstrang: ... aber manchmal ...



    "Nem vagyok beteg, elveszett, csak néha egy-két dolgot..."
    Der krachige Sound brüllt in seinen Ohren. Regungslos starrt er an die Wand- dieses Mal hat Logan seine In-Ear-Kopfhörer eingesetzt. Es soll nicht schon wieder zu einem Zwischenfall kommen.
    "Másként látok, hogy ezzel önmagam lehessek"
    Der Große reißt ihn in die Luft.
    "De nekem is kell egy társ és, hogy igazán nevessek"
    Er schmettert ihn gegen die Wand.
    ER schmettert ihn -

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    Logan dreh sich herum und schließt die Augen. Er versucht, sich auf die Worte des Songs zu konzentrieren.
    "Hát jöjjön most valaki - Aki ismét felfedezi - Azt ami jó bennem - Csak ő is úgy kelljen."
    Er fliegt durch die Luft. Glas zerspringt.
    Der junge Mann setzt sich auf. Auf der Bettkante sitzend, steckt er sich die unzähligste Zigaette an.
    Er landet auf dem kalten Boden.
    "Mert néha... mert néha csak néha, és néha SZAR!
    Mert néha csak néha, és néha SZAAAAAR!"


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    Logan springt auf und reißt sich die Kopfhörer aus den Ohren. Er muss hier raus. Er stürmt aus dem Zimmer und direkt aus der Wohnungstür heraus. Entschlossen geht er die Straße Richtung Stadtinneres und steuert ohne nachzudenken auf die Bar zu. Es ist nicht viel los und er setzt sich an den Tresen.

    Die Barkeeperin begrüßt ihn freundlich und er bestellt seine üblichen Getränke:
    "Bier, stark. Whiskey, doppelt. Ohne Eis."
    "Dein Wunsch ist mir Befehl.", lächelt die junge Frau und macht sich an die Arbeit.
    Einen Augenblick später stellt sie den Whiskey und einen sauberen Aschenbecher vor ihm ab. Als wäre das sein Stichwort gewesen, steckt er sich eine an, lässt die Schachtel auf dem Tresen liegen und stürzt die Hälfte des goldenen Getränkes herunter.
    "Und das Bier, bitteschön." Sie zwinkert ihm verspielt zu. "Habe es extra stark gemacht."
    Unbeeindruckt nickt er.
    Schulterzuckend dreht sie ihm den Rücken zu und beginnt, das hintere Regal aufzufüllen.
    Als sie sich wieder dem Tresen widmet, bemerkt sie, dass das kleine Glas bereits geleert ist und räumt es ab.
    "Noch einen.", raunt der Gast, ohne den Blick zu heben.
    Die junge Frau kümmert sich um den Nachschub und betrachtet den Gast aus dem Augenwinkel.
    Ihr fehlt noch die Erfahrung, aber ihr Gefühl sagt ihr, dass der Typ einer von den Gästen sein könnte, auf die man ein Auge haben muss - wie ihr Kollege sagte.
    Sie stellt das Glas vor ihm ab und lehnt sich auf den Tresen, um Augenkontakt herzustellen.
    Nachdem er registriert, dass sie nicht aus seinem Blickfeld verschwindet, schaut er unter den Augenbrauen zu ihr herauf.
    "What?", fragt er.
    Sie legt den Kopf leicht schief und blitzt ihr Gegenüber neugierig an.
    "Ich frage mich nur, ob du dich still besaufen oder mir einen aufregenden Abend bescheren willst."
    "Hab' nich' vor irgendwem irgendwas zu bescheren.", nuschelt Logan und nimmt einen Schluck Whiskey.
    "Und was genau hast du vor?", fragt sie.
    Logan zögert, nimmt dann das kleine Glas und leert es. "Ich will nur den Winter überstehen.", murmelt er, als er es abstellt.
    "Ach, Schätzchen,", Rogue räumt das Glas weg und wischt den Tresen ab, "der Winter hat noch nicht mal angefangen."
    "I know."

    Die Tür springt auf und zwei Frauen betreten die Bar. Fröhlich schnatternd treten sie näher und geben ihre Bestellungen auf.
    "Und dann sage ich so zu ihr, weißt du, Miriam, sage ich, wenn du dich nicht zusammenreißen kannst, dann hast du es auch nicht anders verdient."
    Die Andere lacht schrill auf.

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    Die Barkeeperin bereitet alles für die Cocktails der Damen vor, muss aber beim Rezept noch in den Notizen spicken, die vorsorglich für die Neulinge bereit gelegt wurden.
    Missbilligend beobachtet eine der beiden, wie Rogue in dem Heft blättert und widmet sich ihrer Begleitung.
    "Also, die Drinks sollte man schon mixen können, wenn man hier arbeitet."
    "Peinlich."
    , nickt die Andere.

    Rogue überhört den Kommentar fürs Erste.
    "Weißt du, mein Hübscher,", antwortet sie Logan, während sie verschiedene Flüssigkeiten in einen Mixbecher gießt, "vielleicht solltest du nicht so weit voraus denken." Sie schüttelt kräftig und füllt das Gemisch in zwei Gläser, gibt anschließend einen Schluck Saft dazu und steckt Strohhalme hinein.
    "Manchmal hilft es, im Hier und Jetzt zu bleiben. Alles Andere kommt früh genug auf dich zu."
    Mit einem freundlichen Lächelnd stellt sie die Cocktails auf den Tresen.

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    "Du hast wohl deiner Mama nicht zugehört, als sie dir erklärt hat, wie man mit anderen Sims spricht, Süße," widmet sie sich jetzt der Kritikern. "Besonders, wenn diese Sims dir deine Getränke zubereiten." Sie zieht ein Taschentuch aus der Hose und putzt sich lautstark die Nase. "Wenn du dich bei mir entschuldigst, verspreche ich dir, deiner Mama nichts zu sagen." Immer noch freundlich lächelnd hält sie das Stück Stoff mit zwei Fingern in die Luft. "Und ich werde das hier auch nicht in deinen Drink tunken."
    Die beiden Frauen schauen sich entgeistert an.
    "Das wagst du nicht.", behauptet die Eine.
    Rogue tut so, als würde sie nachdenken, lacht dann charmant und winkt ab.
    "Keine Sorge, sowas würde ich nicht -" Mit großen Augen schaut sie in das Glas, in das soeben ihr benutztes Taschentuch gefallen ist. "Ups." Sie legt zwei Finger auf den gespitzten Mund. "Das ist mir aber peinlich. Ich hole es raus und wir reden nicht drüber." Sie steckt die Finger in den Cocktail und grabbelt an dem durchweichten Tuch herum, das sich immer tiefer an den Boden setzt.
    "Ach, wie ungeschickt von mir. Ich bin aber auch zu dumm.", lächelt sie den beiden ungläubig starrenden Frauen entschuldigend zu. Schließlich gelingt es ihr, das Tuch zu packen. Sie zieht es heraus und drückt die überschüssige Flüssigkeit über dem Glas aus, bevor sie es dem Gast ein Stück näher stellt.
    "So, na bitte. Nichts passiert. Wohl bekommts, Ladies."
    "Das ... ist ..." die beiden starren mit offenen Mündern zwischen Glas und Barkeeperin hin und her.
    "... deine Bestellung,", beendet Rogue freundlich den Satz. "Sunshine on the Rotz. Stimmt etwas nicht?"
    "Komm, wir gehen! Die ist doch irre." Das Mitbringsel zieht der Anderen unsanft am Ärmel und beide stolpern erzürnt zum Ausgang.
    "Hey, ihr habt noch nicht bezahlt.", ruft Rogue hinterher.

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    Als die Tür ins Schloss fällt, schaut Rogue fragend zu ihrem Gast und zuckt mit den Schultern.
    "Das war wirklich gut.", nickt er anerkennend.
    Die junge Frau lacht und nimmt den besudelten Cocktail vom Tresen, um ihn weg zu schütten. Den anderen stellt sie vor Logan ab.
    "Willst du? Geht aufs Haus.", zwinkert sie.
    "Nich' mein Ding.", antwortet er.
    "Na, dann," sie hebt das Glas und prostet ihm zu. "Cheers."
    
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    SpatzSpatz Member
    bearbeitet Januar 2023
    Ort: Narwal Arms
    Charaktere: Logan, Alma
    Geschichtsstrang: Zehntausend Nächte allein

    (In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon.)

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    Deprimiert schlendert Alma durch die Straßen. Sie ist unglücklich. Liebeskummer, langweiliger Job und ständig allein. Auch heute hat niemand ihrer Freunde Zeit für sie. Dann geh ich halt alleine trinken! Passt zu meinem Leben.
    Sie gelangt an eine Bar und geht hinein. Die Tische sind besetzt, an der Theke ist noch ein Platz frei, den sie kurzerhand in Beschlag nimmt. Links von ihr sitzt eine Frau und unterhält sich mit einer anderen. Pff.. Freundinnen unter sich. Was die wohl zu Bereden haben? Sie belauscht die beiden Damen kurz, die wohl eine gemeinsame amüsante Situation erlebt haben. Wow, ihr habt ja so einen Spaß. Anderen Leuten geht's schlecht. Wie wärs mal mit etwas Rücksicht?! Die Freude der Beiden geht Alma auf die Nerven und sie verdreht die Augen. Das kann ich mir echt nicht geben!
    Dann schaut sie nach rechts. Ein Mann mit langen Haaren sitzt dort. Er scheint allein zu sein. Ob er wohl auf jemanden wartet?..
    "Einen Martini bitte.", sagt Alma zum Barkeeper. Kurze Zeit später steht der Drink auch schon vor ihr und sie nimmt einen ordentlichen Schluck. Anschließend schaut sie nochmals zum Mann neben ihr. "Und auf wen wartest Du?", fragt sie ihn kurz entschlossen. Bestimmt auf seine Perle. Alle haben Glück, nur ich nicht. In Selbstmitleid zerfließend nimmt Alma erneut einen Schluck.

    Der Typ macht sich nicht die Mühe, sie anzuschauen. Er klammert sich stattdessen an sein fast leeres Glas und starrt Löcher in den Bartresen.
    "Darauf, dass mich irgendwer blöd anquatscht.", mault er mit leichtem Akzent. "Hahaha..", gibt Alma von sich und trinkt ihr Glas aus. "Noch einen!", ruft sie dem Barkeeper mit erhobenem Glas entgegen. "Auch einen miesen Tag gehabt?"
    Sein Kopf dreht sich ein paar Zentimeter zu ihr, seine dunklen Augen mustern sie. Die Augenbraue schiebt sich gemächlich in die Stirn, die dadurch noch mehr Falten schlägt, als ohnehin schon. "Yeah, einen."

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    Den neuen Martini in der Hand haltend, schaut sie ihn direkt an. "Tja, das Leben meint es wohl nicht gut mit uns, was?!" Kopfschüttelnd sieht sie auf ihre frisch lackierten Fingernägel. Anschließend wieder zu Logan. "Ich hoffe der Alkohol hilft. Sonst weiß ich auch nicht mehr weiter." Erst jetzt wendet er sich ihr richtig zu und taxiert sie noch einmal. Was weiß die schon? "Erzähl schon.", fordert er mit ungerührter Mine auf und leert sein Bierglas. Zum Barkeeper gewendet bestellt er: "Noch eins und Whiskey. Doppelt ohne Eis."

    Endlich jemand, der ihr zuhört. Erleichtert trinkt sie einen Schluck und legt ihr Glas ab. "Ich hasse mein Leben!.. Ich frage mich, wofür stehe ich morgens eigentlich auf?" Den Kopf schüttelnd sieht sie zur Theke. "Ich will dir jetzt nichts vorheulen, aber ich könnte nur heulen. Keine Liebe, meine angeblichen Freunde haben keine Zeit, meine Familie nervt mich nur noch und über meinen Job will ich gar nicht erst reden." Almas Augen werden feucht und sie ringt mit sich. Reiß dich zusammen! Dann zwinkt sie sich zu einem Lächeln. "Ich bin übrigens Alma."
    Sprachlos schaut er sie an. Das kann nur ein scheiß Scherz sein. Er beugt sich leicht zu ihr vor, so dass das kalte Funkeln in seinen Augen sie direkt trifft. Leise aber eindringlich sagt er: "Du hast keine Ahnung von Hass." Er lehnt sich wieder zurück, doch das Funkeln bleibt. "Du weißt nich', wie gut du's hast." Interessiert schaut sie ihn an. Hass? Hm.. Sich von ihren Problemen ablenkend, ist ihre Neugierde geweckt. "Dann klär mich auf. Was ist denn bei dir los?"

    Der Mann senkt den Blick, das Leuchten in den Augen erlischt und macht Platz für eine tiefe Leere. Leicht kopfschüttelnd dreht er sich zurück zum Tresen, greift nach dem Whiskeyglas und stürtzt den gesamten Inhalt herunter. "Don't wanna know.", murmelt er und setzt das Glas ab. "One more." Mit ruhigen Bewegungen zieht er eine Schachtel Zigaretten aus der Jackentasche und klemmt sich einen Glimmstängel zwischen die Lippen. Er stockt und hält dann Alma die Schachtel hin - ohne sie anzusehen. Diese langt direkt zu. Eigentlich raucht sie nicht, aber alles, was ihr andere Gedanken beschert ist heute herzlich willkommen. Da sie davon ausgeht, dass er ein Feuerzeug dabei haben wird, fragt sie nicht erst, sondern wartet, bis er ihre Zigarette anzündet. Neugierig schaut sie ihn an.

    Nachdem er auch seine eigene Kippe entzündet hat, steckt er Feuerzeug und Schachtel zurück und nimmt einen tiefen Zug.
    "You know, euer Problem is', dass ihr euch nich' traut, euern Shice geregelt zu kriegen. Du hast doch alles, was man braucht. Hast 'ne Familie, Freunde, 'nen Job. Wenn dir irgendwas an dem Kram nich' passt, änder' es. Aber stattdessen heulste rum, dass dich keiner sieht. Und jetzt sag' mir mal, woran das liegt." Er dreht sich wieder zu der jungen Frau und fixiert sie eindringlich. "Was is' das eigentliche Problem?" Das weiß Alma leider selbst nicht genau.

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    "Vermutlich ich selbst. Aber ich weiß ehrlich nicht, wie ich das ändern soll. So einfach ist das nicht." Und schon wieder wandern ihre Gedanken in eine negative Richtung. Sie zieht mehrfach an ihrer Zigarette und versucht sie wieder abzulenken. "Konntest du denn wenigstens schon deinen Shice regeln?" Das erste Mal seit ihrer Unterhaltung, gleitet sein Mundwinkel einige Milimeter nach oben - beinahe formt sich sein Gesicht zu einem Schmunzeln. "Bin grade dabei. Sieht man doch." Er greift zu seinem Bier und hält das Glas zum Anstoßen in ihre Richtung. Daraufhin stößt Alma mit ihrem Glas mit Logan an. Sie findet ihn sympathisch, wenn auch etwas anders als andere Männer.

    Der Abend scheint sich in eine bessere Richtung zu entwickeln, als Alma zu Beginn des Tages dachte. "Du hast mir noch gar nicht deinen Namen verraten." - "Stimmt." Er setzt zu einem großen Schluck an, leert das Glas bis zur Hälfte und stellt es auf dem Tresen ab. Mit dem Handrücken wischt er über die Lippen, um Schaumreste aus dem kurzen Bart zu entfernen. "Nenn' mich Logan."

    "Logan.", wiederholt sie daraufhin. "Bist du öfter hier?", fragt sie ihn neugierig. Mit in die Stirn gezogenen Augenbrauen wischt er sich über das Kinn. Wie soll er das beantworten? Er hat noch nicht allzu viele Bars in der Gegend kennen gelernt. Mit einem jeden Neubeginn hat er sich vorgenommen, diese Örtlichkeiten zu meiden - geklappt hat das bisher nie. Man kann nicht alle schlechten Gewohnheiten gleichzeitig ablegen. Also wird er vermutlich noch eine ganze Weile Barbesucher bleiben. "Kommt drauf an, ob und wann ich Hausverbot krieg." Er schnippt die Asche von seiner Zigarette und setzt zum nächsten Zug an. "Und selbst?"

    "Eher unregelmäßig, aber wenn ich hier bin, dann nutze ich die Zeit auch." Sie schwenkt nun um und bestellt sich ein Bier. "Hausverbot? Bist du ein Draufgänger oder was?" Grinsend sieht sie an. Ihre Zigarette ist mittlerweile aufgeraucht und den Stummel drückt sie in den Aschenbecher. Draufgänger... Diese junge Frau ist auf eine merkwürdige Art und Weise erfrischend. "Wenn du's so nennen willst ...", murmelt er. "Hör' meistens andere Worte. Is' wohl sowas wie Ansichtssache."

    Sein Blick trifft sie ein weiteres Mal. "Was soll'n das heißen - du nutzt die Zeit?" Ein verschmitztes Lächeln umspielt Almas Lippen. "Na, sich einfach mal fallen lassen. Spaß haben, den Alltag vergessen. Sowas halt." Das Interesse des junge Mannes scheint geweckt. Neugierig wandern seine Blicke über ihren Körper. Schöne Beine hat sie. Wohlgeformt und glatt. Ihr Körperbau ist nicht zu verachten - verführerische Hüften und ein hübsches, straffes Dekoltee. Einen kurzen Moment verharrt sein Blick. Ihr Schlüsselbein zeigt sich nur mit einem blassen Schatten unter der dezent warm nuancierten Haut - ein südländischer Einschlag? Sie hat genau die richtige Statur für ihre Größe.

    Während Logan sie betrachtet, fällt ihm auf, dass sich eine leichte Gänsehaut auf ihrer Brust entwickelt. Ein brummendes Geräusch entfährt ihm, bevor er ihr schließlich in die Augen sieht und fragt: "Was ... macht dir denn Spaß?" Sie erwidert seinen Blick und geht einen Schritt auf ihn zu. "Alles, was mich berauscht und meine Leidenschaft entfacht." Sie hat bemerkt, wie er ihren Körper gemustert hat und sieht nun eine Chance für eine Nacht voller Spaß. Das hatte sie schon lange nicht mehr. "Hast Du eine Idee, wie wir das hinbekommen könnten?" Ein breites Grinsen ist auf ihrem Gesicht und ihre rechte Augenbraue hebt sich. "Sure.", nickt er langsam. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, steht er auf - dabei kommt er ihr so nah, dass sie seinen ruhigen Atem wie beiläufig auf der Haut spüren kann. Er legt einen Schein auf den Tresen und nähert sich ihrem Ohr.

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    "Wohin?", raunt er mit tiefer Stimme und bleibt in dieser Position, auf ihre Antwort wartend. Seine Hand ist ihrem Oberschenkel so nah, dass sie die kribbelnde Energie zwischen den Körpern spürt. Eine angenehme Wärme fährt durch Almas Körper. "Zu mir.", kommt ihr schnell und leise über die Lippen. Glücklicherweise sind Almas Eltern mit Nael und Julius übers Wochenende in ein Wellnesshotel gefahren und so hat sie das Haus für sich allein. Den Ärger darüber, dass sie nicht mit eingeplant war, ist jetzt in pure Freude umgeschlagen. Sie steht nun auch auf und folgt ihm aus der Bar.

    Ort: Brindleton Bay, Haus der Garcias

    Alma kann es gar nicht erwarten, die Haustür aufzuschließen. Als sie den Hausflur betreten, nimmt sie Logans Hand und zieht ihn mit nach oben in ihre kleine Wohnung. Während sie sich stürmisch küssen, entkleidet sie sich ihrer Klamotten bis auf ihre Unterwäsche und tippelt in Richtung Bett. Logan betrachtet sie, während sie zum Bett geht. Er genießt diesen Anblick. Erst als sie sich gesetzt hat und ihn auffordernd anschaut, wirft er Hut und Jacke in die Ecke und geht festen Schrittes auf sie zu. Vor ihr stehend zieht er seine Schuhe aus, ohne den Blick von ihr zu nehmen.

    Als Alma auf dem Bett liegt, holt sie aus ihrem Nachttisch etwas heraus. "Schau mal, hast du Lust?" In ihrer Hand hält sie ein kleines Tütchen mit etwas Weißem drinnen. Vor Kurzem, als Alma deprimiert im Bett lag, kam ihr Onkel vorbei und hat ihr den Stoff als Aufmunterung mitgebracht. Sie hat es noch nie ausprobiert, aber warum nicht. Und zu zweit macht es sicher noch mehr Spaß. Gerade hat Logan seine Arme in die Luft gestreckt, um den Pullover über den Kopf zu ziehen. Seine Brusttätowierung kommt zum Vorschein, als er den Pulli fallen lässt.
    Er erblickt die kleine Tüte in Almas Hand und lacht zynisch auf. Schön - wenn sein Schicksal es unbedingt so will, wird er sich nicht weigern. Dieses Mal wird er nicht ablehnen. "Sch❤️❤️❤️❤️ ja." Seine Augen leuchten auf und sein schmaler Mund verzieht sich zu einem schiefen Lächeln. Er kniet sich auf die Matratze und beugt sich zu ihr herüber, um nach der Tüte zu angeln.

    Mit einem Lächeln gibt sie die Tüte an Logan weiter. Sie schaut ihm zu und mustert dabei seinen Körper. Ihr gefällt, was sie sieht. Die Tattoos, sein Körperbau. Plötzlich fallen ihr die vielen Narben auf. Sie hat sich zuvor keine Gedanken gemacht über seine Gesichtsnarben, doch sein Körper ist förmlich übersäht. Für ein ernstes Gespräch fehlt ihr jedoch die Lust. Der Spaß, der ihr noch bevorsteht, hat absolute Priorität.
    Logan greift nach einer Zeitschrift, die herumliegt, legt sie aufs Bett und schüttet etwa die Hälfte des Pulvers darauf aus. Während er sein Portemonaie aus der Gesäßtasche zieht und eine Kredikarte heraus holt, knabbert er unmerklich auf der Unterlippe herum. Mit gekonnten Bewegungen schiebt er das Pulver hin und her, bis es vier dünne Linien ergibt. Er nimmt einen Geldschein, rollt ihn zusammen und zieht die erste Bahn tief ein. Die zweite gleich darauf. Er setzt sich auf und hält kurz den Atem an. Seine Augen werden groß und er atmet klangvoll aus und sackt entspannt ein wenig zusammen. Mit schwarzglänzenden Augen leuchtet er Alma an und reicht ihr den Geldschein.
    Sie macht es ihm gleich, wenn auch nicht so geschickt und es dauert etwas, bis sie die übrigen Bahnen eingezogen hat. Orgh, was ein Kribbeln. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, versucht sie das unangenehme Gefühl ihrer Nase zu ignorieren. Nachdem sie die Zeitschrift mit den restlichen Sachen zur Seite gelegt hat, wendet sie sich Logan zu.

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    Die Wirkung setzt schnell ein. Logan packt Alma beherzt im Nacken und zieht sie an sich heran, um sie zu stürmisch zu küssen. Er drückt sie sanft auf die Matratze und lässt den Dingen ihren Lauf.

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    Schwer atmend liegt Logan auf dem Bett und starrt an die Decke. Lange ging es ihm nicht mehr so gut. Er dreht den Kopf zur Seite und betrachtet die junge Frau neben sich. Sie wirkt, als müsste sie diverse Eindrücke verarbeiten. "You alrite?", fragt er mit ungewohnt fröhlichem Unterton in der Stimme. "Oh yes.", antwortet Alma mit einem Grinsen und großen Augen. Irgendwie war das anders, gut anders. Ihre Wahrnehmung hat sich ebenfalls verändert. Sie denkt an nichts negatives, keine Probleme, nein.. Alles ist so toll.

    "Ich glaub, ich hab Hunger. Und so einen Durst!" - "Same here." Er richtet sich auf und betrachtet ihren Körper. Ein Schmunzeln huscht über sein Gesicht. Die Schönheit des weiblichen Körpers. Das ist definitv einer der Gründe, nicht aufzugeben. "So ...", Mit einer Hand greift er nach seinen massigen Haaren und holt sie aus dem Gesicht. "Futtersuche?"
    Wie vom Blitz getroffen, rennt Alma zu ihrem Kühlschrank. "Mist." Dieser ist leer, bis auf eine Flasche Wasser, doch sie hätte lieber Lust auf andere Getränke. "Komm mit." Sie winkt mit ihrer rechten Hand Logan zu und geht die Treppe herunter bis in die Küche ihrer Eltern. Ein Blick in diesen Kühlschrank verspricht deutlich mehr.

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    Ohne zu zögern kommt er der Aufforderung nach und folgt ihr. Dicht hiner ihr bleibt er stehen und schaut über ihre Schulter ebefalls die Vorräte an. Seine Hand wandert automatisch auf ihre Hüfte und drückt sie vorsichtig an seine heran. "Was das da in der Dose?", fragt er leise dicht neben ihrem Ohr und deutet mit der freien Hand auf augenscheinliche Reste. "Öh.." Sie reißt die Dose auf und riecht am Essen. "Ah, Mam's Hackbraten. Der schmeckt gut." Die Dose stellt sie mitsamt anderen Lebensmitteln auf die Theke neben dem Kühlschrank. Ohne die Kühlschranktür zu schließen, dreht sie sich um und sieht Logan ins Gesicht. Sie küsst ihn erst stürmisch und hört dann abrupt auf. "Ok, erst Essen, dann weiter machen?" - "Warum nich' beides?", fragt er und setzt sie auf die Theke neben den Braten.

    Grinsend nimmt sie mit ihrer linken Hand ein Stück Käse und hält Logan mit ihrer rechten Hand ebenfalls ein Stück hin. Mit einem Happen schnappt er zu und zieht sein Gesicht nur langsam zurück, so dass ihre Finger beinahe in Zeitlupe aus seinem Mund heraus gleiten. Alma lacht auf und füttert ihn weiter, bis sie ihn zu sich zieht und das Essen erst einmal warten muss.

    Einige Zeit später findet sie sich auf dem Küchenboden wieder. "Ich hab immer noch Durst.", raunt sie und überlegt, wo ihre Eltern ihre Alkoholvorräte stehen haben.

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    Logan steht auf und zieht Alma vom Boden hoch. "Du suchst den Alk und ich mach uns Nachschub klar?" Alma scheint noch in guter Stimmung zu sein, doch er selbst bemerkt bereits, dass die berauschende Wirkung des Pulvers beginnt, nachzulassen.

    Es dauert nicht lang und Alma hat im Wohnzimmer die Vorräte gefunden. Wodka, Whiskey, Wein.. Irgendwo muss doch noch Bier sein. Unbekleidet geht sie in den Garten und findet dort in der Ecke einen Kasten. "Hahah!", ruft sie und trägt den Bierkasten herein. Sie nimmt sich ein Bier und lässt sich auf das Sofa fallen. "Hier gehts weiter!", ruft sie in Richtung Logan und lacht. Mit der Tüte in der Hand kommt er zu ihr, legt das Pulver auf dem Tisch ab und nimmt sich eine Flasche. "Needa piss.", murmelt er gedankenverloren. "Hm, als Kind habe ich mal hinterm Sofa gepinkelt, aber da ist kein Platz mehr. Eh.." Sie sieht sich im Raum um, als sie den Mülleimer neben dem Schreibtisch ihres Vaters sieht. "Da.. Mach da rein." Mit ihrem rechten Zeigefinger zeigt sie auf den Eimer. Er zuckt mit den Schultern und setzt einen kräftigen Strahl in den Mülleimer. "Reminds me to old days.", raunt er amüsiert.

    Sein Blick fällt missbilligend auf das Gemälde über dem Schreibtisch. Ein leichter Schauder überkommt seine Gedanken bei diesem Anblick. Als er mit dem Mülleimer fertig ist, greift er zu einem Schreiber und kritztelt eine zur Frau führende Sprechblase in den Hintergrund: "get me outta here, dickhead!" Alma steht daraufhin auf und betrachtet das Gemälde. "Sieht schon viel besser aus!" Nun bemerkt auch Alma einen Druck auf ihrer Blase. "Ich muss auch mal." Sie geht in die Küche und hockt sich über die Spüle. Direkt daneben liegt eine Küchenrolle. Als sie sich ein Blatt abreißen will, fällt ihr plötzlich die ganze Rolle in die Spüle. "Ups!" Gebrauchen kann man sie jetzt wohl nicht mehr. Alma geht zu Logan zurück. "Ich spring mal eben unter die Dusche, kommste mit?" Er nickt und folgt.

    Nachdem sich Alma abgeduscht hat, nutzt sie die Zeit anderweitig mit Logan unter der Dusche. Anschließend nimmt sie sämtliche Handtücher aus dem Badezimmer Schrank zum Abtrocknen und schmeißt diese unachtsam auf dem Boden. "Ah, das war gut." Sie geht ins Wohnzimmer und nimmt sich eine neue Bierflasche. Logan greift indessen zur Tüte, die noch immer auf dem Tisch liegt, und bereitet das Pulver vor. Aus einem der Bücher reißt er eine Seite heraus, dreht sie auf und erneuert sein Rauschgefühl.
    "Ich auch! Ich auch!", ruft Alma voller Vorfreude. Nachdem auch sie einen neuen Rausch verspürt, stellt sie sich mitten in den Raum. "Ich fühle mich wie eine Königin. Die Nacht darf nie enden!" Mit einem Grinsen nimmt sie ihre angebrochene Bierflasche in die Hand. Dabei berührt sie unachtsam die Fernbedienung und der Fernseher schaltet sich ein. Vor lauter Schreck über die fremden Stimmen hinter ihr, schmeißt Alma zur Abwehr die Bierflasche Richtung Fernseher, wodurch sie den Display derart beschädigt, dass ein großer Riss entsteht und die Bildschirmübertragung beendet wird. Mit großen Augen sieht sie zu Logan.

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    Er reißt begeistert die Arme in die Luft. "Whoooo." Völlig neben sich nimmt er eine Flasche, ext sie und wirft sie durch das geschlossene Fenster in den Garten. "Yeah!" Alma bekommt einen Lachanfall. Was hat sie nur für einen Spaß! So unbeschwert, ohne darüber nachzudenken, was ihr Verhalten für Konsequenzen haben könnte. Schlagartig bekommt sie wieder Lust und stürzt sich auf Logan. Taumelnd landet er auf der Couch und überlässt ihr dieses Mal die Führung.

    Nachdem sie sich so richtig ausgetobt hat, legt sie sich mit ausgestreckten Armen und Beinen auf den Boden. Es überkommt sie eine Welle von Müdigkeit. Sie hebt ihren Kopf in die Höhe und sieht zu Logan. "Bist du noch fit?" - "Immer.", pustet er, doch es ist nicht klar, ob es Ernst oder Sarkasmus ist. "Was hast'n vor?" - "Hm." Alma richtet sich wieder auf. "Nimm dir so viel Alk wie du tragen kannst und ab nach oben." Schnell nimmt sie mehrere Flaschen Bier und die Flasche Wodka aus dem Schrank und geht vor in Richtung Naels Wohnung. Diese ist wie gewohnt nicht abgeschlossen. Alma wirft erstmal die Bücher von Naels Nachtisch und stellt die Flaschen dort ab. Logan greift zur Bierkiste und schnappt sich den Whiskey.

    "What now?", fragt er, als er oben ankommt. Alma stellt sich aufs Bett. "Ich wollte schon immer in diesem Bett Spaß haben." Lachend springt sie auf und ab. Er betrachtet ihre auf und ab wippenden Br**te. "Ich werd' morgen 'nen wunden Schw**z haben.", schmunzelt er und geht auf. Nachdem das Bett einen lauten Knacks von sich gibt, hört sie auf zu Springen und nutzt das Bett mit Logan für andere Aktivitäten.

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    Nach einiger Zeit knackst es erneut. "Ohoh." Scheinbar sind beim Lattenrost mehrere Holzlatten gebrochen. "Ich würde vorschlagen, wir gehen wieder nach nebenan." - "Das schaff ich nich'...", schnauft er, nimmt sie hoch und legt sie auf dem Boden ab, um dieses Kapitel zu beenden. "Hast Recht." Ermüdet bleibt sie einfach liegen. Es dreht sich in ihrem Kopf und irgendwann schläft sie ein.
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    RivaBabylonRivaBabylon Member
    bearbeitet Januar 2023

    Ort: Haus der Garcias, Brindelton Bay
    Charaktere: Logan, Alma
    Geschichtsstrang: Zehntausend Nächte allein Teil 2



    **TRIGGERWARNUNG**

    Es ist kalt. Logan liegt auf hartem Boden und kommt langsam zu sich. Sein Kopf ist schwer, der Körper schmerzt. Um ihn herum das reinste Chaos. Überall liegen Flaschen und Scherben. Neben ihm liegt eine nackte Frau. Er setzt sich auf und reibt sich das Gesicht. Erst dann stellt er fest, dass auch er unbekleidet ist. Was zur Hölle ist hier geschehen. Schwer blinzelnd sieht er sich weiter um. Hinter ihm steht ein zerbrochenes Bett.
    Schemenhaft kommen Bilder der letzten Stunden in sein Gedächtnis zurück. Er war in einer Bar etwas trinken.
    Logan seufzt. Der Anfang dieser Geschichte, und das, was er hier sieht, ... das wird kein gutes Ende nehmen. Er schaut zu der Frau herüber. Ihr Gesicht ist von ihrem dunklen Haar bedeckt. Vorsichtig hebt er es an und betrachtet ihr friedlich schlafendes Gesicht. Eine dünne Speichespur rinnt aus ihrem Mundwinkel. Sie hat ihn in der Bar angesprochen, daran erinnert er sich. Wie hieß sie noch gleich? Andrea? Anke? Irgendwas mit A.

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    Logan steht auf und nimmt - in Ermangelung an Kleidung - die Decke vom Bett und wirft sie sich über. Dann geht er zu der Dunkelhaarigen herüber und stupst sie vorsichtig an. Sie schmatzt und brummelt irgendwelche Worte vor sich her. Er stupst noch einmal.
    "Wake up, pretty girl.", sagt er leise. Er geht herüber zum Bett und setzt sich auf die Kante, kratzt sich einmal über den gesamten Kopf und beobachtet, wie sie sich langsam in die Realität hinein wälzt.
    Ahhhh. Als Alma zu sich kommt, verspürt sie einen starken Kopfschmerz. Sie öffnet ihre Augen und seufzt. Nachdem sie sich aufrichtet, sieht sie sich mit verkniffenen Augen um und erblickt Logan. Zunächst stockt sie. Achja, der Kerl aus der Bar.
    "Morgen."
    , murmelt sie. "Wo sind die Kopfschmerztabletten?", fragt Alma sich selbst und steht auf. Ihr ist schlecht und sie hält sich am nächst gelegenen Objekt fest. Unter einer hochgezogenen Augenbraue beobachtet Logan das Drama. Er hat unzählige Fragen und keine Lust, auch nur eine davon auszusprechen. Stattdessen versucht er, in Gedanken die letzte Nacht zu rekonstruieren. Aber je mehr er darüber nachdenkt, desto sicherer beschleicht ihn ein schlechtes Gefühl.

    Nachdem Alma sämtliche Schubladen in Naels Wohnung durchwühlt hat, findet sie die Tabletten und nimmt direkt zwei Schmerztabletten. Erschöpft setzt sie sich auf den Stuhl. Dieses Mal hat sie es wirklich übertrieben. Aber so schlecht ging es ihr noch nie. Woran das nur liegt? Logan wirft ihr die andere Decke vom Bett zu. Sie muss ebenso frieren, wie er. Grummelnd nimmt sie die Decke und sieht sich erneut um. Oh mein... Was ein Chaos!
    "Was haben wir..?"
    , kriegt sie notgedrungen heraus und schaut Logan mit großen Augen an.
    "Party with Lucifer.", grummelt er und will aufstehen. Sein Knie gibt nach und er landet wieder auf dem Bett. Genervt raunt er und beginnt, sein Knie zu massieren.

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    Ein Kopfkino breitet sich in Alma aus. Nael wird ganz schön böse werden, wenn er seine Wohnung in diesem Zustand vor findet.
    "Wir müssen aufräumen!"
    Besorgt steht sie auf. Obwohl sie nicht weiß, wo sie anfangen soll, geht sie in eine Ecke und nimmt etwas vom Boden. Ächzend stemmt der Langhaarige sich auf und humpelt zur Tür. Er wird nicht einen Finger rühren, bevor er nicht seine Klamotten am Leib trägt. Vermutlich hat diese Frau jeden Millimeter seines Körpers nicht nur gesehen, sondern auch angefasst. Trotzdem will er nicht nackt hier herum laufen und all seine einschneidenden Erinnerungen mit jemandem teilen, an dessen Namen er sich nicht einmal erinnern kann.
    Verzweifelt sammelt die Chaosstifterin alles mögliche zusammen, doch die Kopfschmerzen und die Übelkeit machen ihr einen Strich durch die Rechnung. Sie legt sich auf Naels Bett, das allerdings knackt und ein Stück mehr zu Boden gleitet. Mist, jetzt ist das auch noch kaputt! Wie soll ich das denn bitte hinbekommen?! Die Urlauber kommen morgen wieder, also hat sie noch den ganzen Tag ordentlich aufzuräumen. Das Bett wird sie am besten so präparieren, dass Nael denkt, er hätte das Bett kaputt gemacht.

    Plötzlich ertönt ein lauter Schrei von nebenan. "FUK!"
    Aufgeschreckt streckt Alma ihren Kopf in die Höhe. Was ist jetzt los? Sie steht auf und wirft sich ein Hemd von Nael über. Sodann geht sie in ihre Wohnung.
    "Logan?"
    Zusammengekauert sitzt er auf dem Bett, den Kopf in den Händen vergraben. Besorgt geht Alma auf Logan zu.
    "Hey, was ist passiert?" Mit verzweifelter Mine schaut er zu ihr auf.
    "Wir haben gekokst?" Seine Hand fährt durchs Haar. Das erklärt Einiges. "Wieviel hattest du da?", fragt er energisch.
    "Eh.." Alma kratzt sich am Kopf. "Keine Ahnung, ne Tüte voll." Sie zeigt mit ihren Fingern die ungefähre Größe.
    "Oh, "FUK!"!", brüllt er noch einmnal. Der Kopf sackt auf den Brustkorb. "I'll never make it.", flüstert er zu sich selbst. Seine Hände ballen sich zu Fäusten und sein ganzer Körper wirkt angespannt.
    "Was ist denn?" Verwundert sieht Alma ihn an. Sie versteht nicht, was los ist. Oder braucht er auch eine Kopfschmerztablette?
    Er steht auf, die Decke, die er noch immer über die Schultern trägt, rutscht herunter und mit der Faust schlägt er mehrere Male kräftig gegen die Wand, bis ein Blutfleck dort zu sehen ist. Er dreht sich zu ihr herum, fährt sich durchs Haar und sammelt schmerzerfüllt seine Klamotten zusammen. Ohne sie anzusehen, fragt er beherrscht, ob er ihre Dusche nutzen kann.
    Alma nickt nur verwundert und zeigt in Richtung ihres Badezimmers. Was war denn das bitte...? Hoffentlich kann ich den Blutfleck an der Tapete abwischen. Doch dann bemerkt sie erneut einen Stich in ihrem Kopf. Ach Sims noch mal! Sie geht wieder zurück in Naels Wohnung und nimmt noch eine weitere Tablette.

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    Unterdessen hinkt der Gast zum Bad und bleibt lange verschwunden. Unter heißem Wasser versucht er, wie so oft, die schlechten Gedanken aus sich heraus zu brennen. Gelingen will es ihm allerdings nicht.
    In Naels Wohnung tut sich mittlerweile etwas. Alma wirft alle kaputten Gegenstände in einen stabilen Müllsack. Das Bett hat sie so aufgebaut, dass von außen nichts zu erkennen ist. Die Bettdecke verdeckt den großen Riss am Bettgestell. Doch sollte sich Nael morgen aufs Bett setze, wird das Bett wieder zusammenkrachen. Bei der Vorstellung muss die Schuldige grinsen.
    "Puh." Nach einer Weile sieht Alma auf die Uhr. Logan duscht aber lang, wie eine Frau. Da Naels Wohnung soweit ordentlich ist, stellt sie den Müllsack in den Flur und geht zurück in ihre Wohnung. Hier schaut es nicht ganz so chaotisch aus, ein wenig aufräumen sollte sie gleich allerdings schon. Vorerst legt sie sich aufs Bett und sieht an die Decke.

    Die Badezimmertür öffnet sich und eine gewaltige Dampfwolke zieht ins Zimmer. Logan tritt aus dem Nebel heraus. Als würde er es nicht wagen, sie anzusehen, schaut er mürrisch auf den Boden. Er scheint etwas sagen zu wollen, doch es dauert einen Moment, bis er leise spricht:
    "Hab deinen Namen vergessen."
    "Alma." Sie zuckt nur mit den Schultern. Hat ihn das Zeug etwa so weggeballert? Nun, sie weiß auch nicht mehr alles. Lediglich vom Alkohol, von mehrmaligen Vergnügen und dass beide von Almas Wohnung irgendwann in Naels Wohnung gegangen sind. Er nickt kurz und zieht seine Zigarettenschachtel aus der Hosentasche, um sich eine anzustecken.
    "Sieht so aus, als hätten wir's ganz schön krachen lassen.", nuschelt er mit Kippe zwischen den schmalen Lippen, bevor er schließlich einen tiefen Zug nimmt. "Geht's dir gut?", fragt er dann und schaut sie ernst unter den Augenbrauen hindurch an.
    Seufzend sieht sie zu ihm. "Joar, naja, mein Kopf explodiert.." Kopfschüttelnd richtet sie sich auf. "Ist das immer so nachdem man das Zeug nimmt?"
    Er schüttelt den Kopf. "Is' eher die Kombi mit Alk. Und überschätzter Sportlichkeit."

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    Sein Blick fällt auf den Blutfleck an der Tapete. "Ich besorg' dir Spiritus, damit geht das weg." Erneut lässt sie sich aufs Bett fallen. Ein paar Erinnerungen von der letzten Nacht kommen ihr in den Sinn. Sportlichkeit.. Bei diesen Erinnerungen muss sie grinsen. "Naja, es hat auf jeden Fall echt Fun gemacht!" Logans Mine wird ernster. Er sieht zutiefst unglücklich aus. "Brauchst noch Hilfe bei irgendwas?", fragt er kaum hörbar. "Hm, ich glaube nicht." Nun richtet sie sich wieder auf. "Lass uns das bald mal wiederholen! Gib mir dein Handy, dann speicher ich Dir meine Nummer ein." Sie streckt die rechte Hand in seine Richtung aus. Er zögert. Mit der freien Hand reibt er sich die faltige Stirn.

    "Nummer ja. Für den Fall, dass irgendwas is'." Er macht eine vage Geste in die Umgebung. "Bei der anderen Sache ...", er schluckt schwer. "... bin ich raus." Er zieht sein Handy und wirft es ihr aufs Bett herüber.
    Almas Arm sinkt etwas hinab. "Wie?.. Hattest du etwa keinen Spaß mit mir?.. War ich.. schlecht?" Geschockt sieht sie ihn mit großen Augen an und nimmt mit ihrer linken Hand das Handy an sich.
    "Darum gehts nich', girl. Wenn du schlecht gewesen wärst, wär' ich in der Hose nich aufgescheuert."
    Während Alma ihre Nummer einspeichert, schüttelt sie den Kopf.
    "Dann versteh ich dich nicht. Wieso sollten wir uns denn nicht wieder treffen?"
    Logan humpelt zu ihr herüber und lässt sich ächzend neben sie fallen.
    "Okay, ich erklär's dir, weil ... ach, who cares... Ich darf ... sollte ... das Zeug nich' nehmen." Unglücklich knabbert er an der Nagelhaut des Daumen. "Ich versuch' ... clean zu werden. Läuft nich' besonders gut." Während er spricht, wendet sie ihren Kopf zu ihm.
    "Hm.. das tut mir Leid." Mit ihrem Finger spielt sie mit einer seiner Haarsträhnen. "Und wenn wir uns einfach treffen ohne das Zeug? Oder darfst du auch kein Alk und naja.. mit mir..?"
    Seine schwarzen Augen beobachten ihre Finger, nahe bei seinem Gesicht. Er weiß nicht, was er sagen soll. Er versteht nicht, was hier gerade geschieht. Er fühlt sich elend und wertlos. Wieder einmal hat er versagt. ER hatte Recht. Dieser Mann ist zu nichts zu gebrauchen und er wird sein verdammtes Leben niemals in den Griff kriegen. Warum will eine Frau wie diese ihn dennoch wieder sehen? Das ergibt gar keinen Sinn. Was hat er denn schon zu bieten, außer Selbstmileid und Panikattacken? Aber das kann sie natürlich nicht wissen. Er seufzt schwer und nimmt einen langen Zug.
    Da er nichts sagt, stützt sie sich mit ihrem Ellbogen ab und sieht ihm in die Augen. Sie hat das ungute Gefühl, ihn nie wieder zu sehen. Warum muss sie nur immer so ein Pech haben und nur für kurze Zeit auf andere interessant wirken? Sicherlich ist es bei ihm jetzt nicht anders. Dennoch klingelt sie mit seinem Handy auf ihrem Handy durch, so dass sie nun auch seine Nummer hat.
    "Also.. ich fänds cool, wenn wir uns doch wieder sehen." Nun zuckt sie mit den Schultern und legt das Handy auf seinem Brustkorb ab.
    "Du hast keine Ahnung, was du dir da wünschst." Sein Blick durchdringt sie plötzlich. "Ich bin kein guter Umgang. Mach alles und jeden kaputt. Ich bin ...", nach Worten suchend, schweift sein Blick ab, "eine fucking Katastrophe. Sowas will niemand in seinem Leben haben. Du ... bist wild und schön und aufregend und sinnlich."
    Geschmeichelt von seinen Worten, vergisst sie für einen Augenblick ihre Selbstzweifel. Denn scheinbar hat nicht nur sie mit sich zu kämpfen. "Ich möchte mir gerne selbst ein Bild von Dir machen. Bislang hast du einiges zu bieten." Mit einem Grinsen denkt sie an einige Szenerien der letzten Nacht zurück. Ungelenk steht er auf und biegt sich in verschiedene Richtungen, so dass seine Knochen an mehreren Stellen knacken.
    "Dann haste selber Schuld.", murmelt er und schleicht zur Tür. Das rechte Knie zieht steif hinterher.

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    Als er die Tür öffnet, fällt sein Blick auf die lange Treppe und ein gnervtes Seufzend entfährt ihm. Natürlich muss er die Stufen herab kommen, wenn er abhauen will. Mit einem weiteren Seufzen bereitet er sich auf einen langen, schmerzhaften und unsicheren Abstieg vor. Alma steht auf. "Wie, gehst du etwa schon?"
    "Wird sich zeigen. Vielleicht fall ich auch."
    Fragend sieht sie ihn an. "Brauchst du Hilfe?"
    Er bleibt stehen und dreht den Kopf einige Zentimeter zu ihr - so wie er es in der Bar getan hat. "Die kommt zwanzig Jahre zu spät."
    Sie weiß nicht, was er damit sagen will. Doch will sie jetzt nicht alleine sein, das ist sie schon oft genug. "Sollen wir noch irgendwo frühstücken gehen?", fragt sie ihn daher.

    Der Übernachtungsgast steht noch immer an der Treppe und starrt herunter. Langsam weicht er einige Schritte zurück und lehnt sich ans Fenster. Stumm verharrt er dort. Er hasst diese Momente zutiefst. Schwäche, Hilflosigkeit. Er weiß, dass er diese Stufen nicht heil herunter kommen wird. Es würde ihn nicht sonderlich stören, bei einem Sturz umzukommen. Aber wenn er nur im Rollstuhl landen würde, wäre das durchaus ein Problem. Körperlich und geistig erschöpft lässt er den Kopf auf die Brust sinken und versucht bewusst, gleichmäßig zu atmen.
    Etwas überfordert sieht Alma ihn an.
    "Was hast Du?"
    "Cannot...", brummt er knapp. "Mein Knie is' schrott."
    Nachdenklich sieht sie auf sein Knie. "Hm.. Was hältst du davon.." Ja, sie könnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. "Bleib doch noch hier, leg dich hin. Ruh Dich aus. Dann bin ich auch wieder fitter.." Hoffentlich. ".. und helfe dir nach unten. Was sagst?" Erwartungsvoll sieht sie ihn an, in der Hoffnung, den Tag nicht allein verbringen zu müssen.
    Kaum merklich knabbert er auf der Unterlippe herum. Es sieht nicht so aus, als hätte er keine Wahl. Dabei will er einfach nur seine verdammte Ruhe haben. Alleine sein. Trinken. Sich und sein mieses Leben bemitleiden. Er spürt deutlich, wie in ihm dieses Ding erwacht. Es reckt sich unter seiner Haut. Tief im Brustkorb macht sich die Taubheit breit, die ihn schon bald verschlingen wird. Vorsichtig stemmt er sich vom Fensterbrett ab und wie ein geprügelter Hund schleicht er zurück in Almas Wohnung.
    Mit Kopfschmerzen geplagt schleicht sich über Almas Lippen ein breites Lächeln. Juhu, ich bin nicht alleine! Ihre verzweifelte Angst vor der Einsamkeit macht es ihr recht schwer, Anzeichen zu erkennen.
    "Willst Du was trinken oder essen?", fragt sie ihn. "Ich kann uns was bestellen?" Da ihr Kühlschrank leer ist und sie sich von ihren Eltern nicht anhören möchte, sie hätte wieder mal den Kühlschrank geplündert, hält sie diese Option für die Beste.
    "Whiskey.", brummt er geschlagen, als er langsam aufs Bett sinkt.
    Eine Flasche hatte sie doch heute beim Aufräumen in Naels Wohnung entdeckt. Er wird diese sicher nicht vermissen und so geht sie kurz in die Wohnung ihres Bruders und holt sich diese. Als sie gerade ein Glas einschütten will, stoppt sie und schaut zu Logan.
    "Aber Alkohol darfst du doch trinken oder?"
    Er nickt stumm. Was macht das jetzt noch für einen Unterschied? Körper und Geist schreien bereits nach der nächsten Line, aber diese Blöße wird er sich nicht geben. Sie überreicht ihm das Glas und legt sich neben ihm aufs Bett. Die Augen geschlossen hofft sie endlich auf die Wirkung der Schmerztabletten. Statt nach dem Glas zu greifen, nimmt er ihr die Flasche aus der Hand. Müde stößt er mit dem Glas an und trinkt mehrere Schluck aus der Flasche. Gähnend sieht sie zu Logan.
    "Guten Durst.", sagt sie mit einem Grinsen und schließt wieder die Augen.
    Wenigstens isse still., denkt er und meidet es, sie anzusehen. Hätte er doch seine Gitarre dabei. Dann könnte er irgendetwas spielen, um die Stille um ihn herum zu vertreiben. Er darf nicht zulassen, dass seine Gedanken ihn überwältigen. Aber es ist so anstrengend, immer nur zu kämpfen. Wie gern würde er einfach nur mal loslassen ... Nach einer Weile ist Alma eingeschlafen.

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    (in Zusammenarbeit mit @Spatz)

    Post edited by RivaBabylon on
    Hinter Babylons Kulissen - Neuigkeiten zu aktuellen Projekten Meine Charaktere fürs RPG
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    Ort: Haus der Garcias, Brindleton Bay
    Charaktere: Logan, Alma
    Geschichtsstrang: Zehntausend Nächte allein Teil 2

    (In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon.)

    Einige Zeit später...

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    Es ist dunkel. Er kann die Hand nicht vor den Augen sehen. In der Luft liegt eine schwere Feuchtigkeit. Der Geschmack von Blut rinnt ihm den Rachen herunter. Sein Körper schmerzt.
    Logan liegt auf hartem, feuchten Stein. Seine Haut ist klamm und schwitzig. Aus weiter Ferne hört er ein Geräusch, ungleichmäßig schleppt es sich durch die Dunkelheit auf ihn zu.
    Ein Lichtstreifen blitzt auf und blendet ihn. Er reißt einen Arm vors Gesicht, um sich zu schützen. Der Streifen wird breiter und jemand tritt in die Schwärze hinein.
    Es kommt näher - er kann es spüren. Kurz bevor es bei ihm ist, ertönt ein lautes Grunzen, langgedehnt, bis es zu schallendem Gelächter wird. Der Boden unter ihm wird weich und gibt nach. Er sackt ein Stück ein spürt etwas Nasses und Glibberiges zwischen seinen Fingern hindurchfließen. Er bekommt Panik, er wird in diesem Morast versinken. Ein unglaublicher Gestank steigt auf und er muss sich beinahe übergeben. Er beginnt, mit den Armen zu rudern und will sich befreien, doch etwas hält ihn fest. Er will schreien, aber er hat keine Stimme. Das dunkle Wesen ist jetzt ganz nah - direkt neben ihm und er spürt seine groben Pranken auf der Haut. Sie drücken ihn herunter in Richtung Boden. Er kann fühlen, wie seine Knochen unter der Last des Wesens brechen. Und dann liegt die feste Pranke in seinem Nacken und presst sein Gesicht in den blutigen Morast. Er bekommt keine Luft. Er weiß, dass er sterben wird.
    Logan reißt die Augen auf. Mit einem lauten Schrei schnellt sein Oberkörper in die Höhe, er ringt nach Luft. Seine Haut ist mit kaltem Schweiß bedeckt.

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    Die Muskeln in seiner Brust krampfen sich zusammen. Auf seiner Haut liegt ein schmieriger Film aus blutigen Blasen und stinkendem Morast. Panisch versucht er, all die Hände von sich zu schlagen, doch es sind zu viele. Er brüllt, sie sollen verschwinden, ihn in Ruhe lassen, doch sie lachen nur und ziehen ihre Schlingen enger um seine Knochen.

    Von Logans Gebrüll wird Alma schlagartig aus dem Schlaf gerissen. Was? "Logan?" Sie versucht ihn zu beruhigen und legt daher ihre Hände an seinen Oberkörper. "Logan!" - "NOOOOO!", schreit er und starrt sie glasig an. Mit aller Gewalt schlägt er ihre Hände von sich, gerät ins Straucheln und landet rücklings auf dem Boden. Einen Moment scheint er nicht zu atmen, doch dann füllen sich seine Lungen geräuschvoll mit Luft, so dass er heftig husten muss.
    "Au!.. Eh?" Verwundert schaut sie zu Boden. Träume ich noch? In ihren Oberarm kneifend verspürt sie einen leichten Schmerz. Okay.. ich bin wach. "Logan?!", ruft sie erneut. Sie hat keinen Plan, was mit ihm los ist. Mit riesigen Augen schaut er sich irritiert um. Seine Brust hebt und senkt sich unrhythmisch und schnell. "Logan!" Besorgt sieht Alma ihn an.

    Mit beiden Händen bedeckt er sein Gesicht. Er schluckt schwer und stemmt sich mit den Händen vom Boden ab, um sich bequemer hinzulegen. Er hat nicht vor, aufzustehen. Noch immer spürt er ihre Klauen auf seiner Haut, seine Beine sind weich und der Schädel brummt ihm. Er wagt es nicht, die Augen zu schließen, also starrt er, an Almas alarmiertem Gesichtsausdruck vorbei, an die Decke.
    Indes beobachtet Alma Logan und weiß nicht, was sie machen soll. Vorsichtig nimmt sie ihr Handy in die Hand und benutzt die Suchmaschine. Sie tippt ein: 'Was kann ich machen, wenn ich nicht weiß, was ich machen soll, bei einem Kerl, der wohl einen Albtraum hatte, aber nix sagt???'
    Leider findet sie keine vernünftige Antwort. Ob ich was anderes in das Suchfeld eingeben soll?

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    Noch immer am Boden liegend, brummt und grummelt er vor sich hin und langsam, ganz langsam, beginnt er, sich zusammen zu sammeln. Mit dem Oberkörper gegen das Bett gelehnt, verschränkt er die Arme auf der Matratze. Sein Kopf ruht seitlich in der kleinen Kuhle, die sie bilden. Er wirkt erschöpft und man könnte meinen, er sei eingeschlafen. Doch seine Augen sind geöffnet. Müde schaut er auf die Wand und schweigt.
    Verzweifelt legt Alma ihr Handy weg. Sie hat jetzt versucht, sämtliche Suchanfragen zu starten, selbst bei gute-Sims-Fragen hat ihr niemand auf die Schnelle geantwortet. Also muss sie selbst überlegen, was sie machen kann. Vorsichtig geht sie auf ihn zu, doch ohne ihn zu berühren. "Logan?", flüstert sie. "Was?", fragt er gereizt. Seine Stimme klingt flach und seine Mimik regt sich nicht. Endlich reagiert er. "Du hattest wohl einen Alptraum." - "Is' mir gar nich' aufgefall'n.", murmelt er mürrisch.

    Alma sieht auf die Uhr. "Soll ich Dich irgendwo hinfahren? Nach Hause? Oder zum Arzt?" Nach dem Schlaf geht es ihr etwas besser, doch von Alkohol und Drogen lässt sie heute die Finger. "Was soll ich denn beim Arzt?" Entgeistert sieht er sie an. "Man, was weiß ich?! Siehst nur ziemlich daneben aus." Sie steht vom Bett auf und kratzt sich am Kopf. "Is' normal. Lass' mich einfach in Ruhe." Er legt den Kopf wieder ab und starrt ins Leere. Die Augen verdrehend geht sie zu ihrem Kleiderschrank und sucht sich eine sauberes Höschen raus.

    Ausdruckslos beobachtet er Alma, wie sie ihre Kleidung zusammenstellt. Bilder blitzen durch seinen Kopf. Bilder der letzten Nacht. Sie liegt auf dem Bett und hält eine Tüte hoch. Und er greift zu. Er erinnert sich an ein gutes Gefühl. An einen Hauch von Freiheit und Spaß. Irgendwo ist Glas zerbrochen. Und es störte ihn nicht im Geringsten. Hat er sogar gejubelt?
    Alma dreht sich herum und ihre Blicke treffen sich. Logan erinnert sich an Feuer, das er in ihr sah. Es gefiel ihm. Er seufzt. Warum kann er dieses Gefühl nicht halten? Warum zerbricht alles immer nach wenigen Stunden? Er runzelt nachdenklich die Stirn. Wieso ist er immer noch hier?

    Ein weiteres Bild schießt an ihm vorbei. Ach ja - diese Position hat scheinbar sein Knie zerschossen und er kam die Treppe nicht herunter. Schwerfällig rappelt er sich auf.

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    Er sollte verschwinden. Mehr bekleidet als in der Nacht, schließt Alma zufrieden ihren Kleiderschrank. Sie stellt sich vor Logan. "Soll ich Dich nach Hause bringen? Ich fühle mich soweit fit Auto zu fahren. Die Tabletten haben gewirkt." - "Yeah.", nickt er verhalten. Lieber wäre es ihm, sich allein auf den Weg zu machen. Aber mit ihr wird er wesentlich schneller ankommen.

    Daraufhin packt sie ihre Tasche mit Autoschlüssel, Portmonee und Handy. "Sollen wir vorher noch was essen gehen?" - "Keinen Hunger.", brummt er. Schulterzuckend geht Alma wieder auf Logan zu. Sie legt ihre Hand auf seine Schulter. "Geht's mit den Schmerzen? Möchtest Du dich auf mich stützen?" Grummelnd dreht er die Schulter, so dass sie den Griff lösen muss.
    "Nich' anfassen. Komm' schon klar." Verwundert tritt sie einen Schritt zurück und nimmt ihre Handtasche. "Dann komm." Sie öffnet die Wohnungstür. Er humpelt angeschlagen hinter ihr her und gemeinsam verlassen sie das Gebäude.
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    Ort: Brindleton Bay, Haus der Garcias
    Charaktere: Alma, Nael, Hannah, José
    Geschichtsstrang: Ärger im Paradies


    "AAHHHHHHHHHH!" Ein lauter Schrei weckt Alma aus ihrem Schlaf. Was zum.. Sie dreht sich auf die Seite, als sie lautes Reden hört. "ALMA!" Genervt verdreht sie die Augen. Das scheint die Stimme ihrer Mutter zu sein. Sauer schmeißt sie die Bettdecke zur Seite, zieht sich etwas über und geht nach unten.

    "AAHHH!" Jetzt schreit auch Alma, als sie die Wohnung ihrer Eltern sieht. Chaos, Zerstörung und Dreck. Da hat sie wohl vergessen, auch hier nach dem Rechten zu sehen. José flucht auf Spanisch, Nael sieht sprachlos durch den Raum. Nur Hannah kommt nun auf Alma zu. "Meine Süße! Bist du ok? .. Hier wurde wohl eingebrochen." Sie atmet zuerst auf, doch schnell kommt ihr in den Sinn, dass ihre Familie mit dem Recht vertraut ist. Wenn sie nicht eingreift, würde gleich die Polizei vor der Tür stehen. "Ehm, ich.. also ja ich bin ok.. Aber.." Alma schaut zu Boden und verdeckt ihr Gesicht durch ihre rechte Hand.

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    ".. es gab keinen Einbruch." Jetzt schaut auch Nael seine Schwester an. "Alma, sag nicht, du hast eine Party geschmissen?" Böse sieht ihr Bruder sie an, auch Hannah verschränkt die Arme und sieht sie ernst an. Soll sie jetzt erzählen, dass sie jemanden kennen gelernt hat und mit ihm eine Nacht voller Vergnügen erlebte? Der Ärger wäre riesengroß. Natürlich könnte sie sagen, sie hätte eine Party geschmissen. Doch dann würden Hannah und Nael versuchen, herauszufinden, wer alles da war und wer welche Schäden verursacht hat. Nein, sie muss sich was anderes überlegen. "Ich wars.. ja.. ich.." Sie schaut noch immer zu Boden und reibt sich die Augen. Heul schon.. Kurz denkt sie an etwas trauriges und dann klappt es auch schon. "Ich war so fertig, ihr habt mich alleine hier gelassen. Niemand liebt mich." Nael sieht Alma skeptisch an, doch in Hannahs Blick verändert sich etwas. Sie empfindet tiefes Mitgefühl für ihre Tochter, als auch Schuld. "Oh Schatz." - "Ich weiß, ich habe mich falsch verhalten. Ich hätte mehr Respekt vor Eurer Einrichtung haben sollen, aber ich.. wusste nicht mehr weiter."

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    Es entgeht ihr der Blick ihres Bruders nicht, daher muss sie noch eine Schüppe oben drauf legen. "Ich hasse mein Leben, ich will nicht mehr." Jetzt kommt auch José hinzu und Hannah nimmt ihre Tochter in den Arm. Die besorgte Mutter erklärt José, was vorgefallen ist. Er hat zwar Mitleid mit seiner Tochter, ist aber dennoch wütend. Auf Spanisch erklärt er: "Alma, ich habe Verständnis, aber das geht so nicht. Du hast großen Schaden angerichtet." Hannah versucht ihren Mann zu bremsen, doch als es ihr beinahe gelingt, mischt sich Nael ein. "Man kann Fehler machen, aber man muss auch die Konsequenzen tragen. Du kannst hier mietfrei wohnen, aber für diesen Schaden musst du aufkommen. Das geht wirklich nicht." Alma würde ihren Bruder am liebsten boxen, doch sie muss ihre Wut herunter schlucken und weiter traurig sein. "Ja, ich werde für den Schaden aufkommen." Hannah löst sich von ihrer Tochter. "Alma, ich glaube, es wäre besser, wenn du zum Arzt gehst. Das hört sich stark nach Depressionen an. Und wenn Du schon das Gefühl hast, nicht mehr leben zu wollen, musst du in eine Klinik. Dort kann man Dir helfen."

    Nael nickt auf die Worte seiner Mutter hin und sieht sie mit einem ernsten und noch immer ungläubigen Blick an. Sie wird es nicht schaffen ihren Bruder zu überzeugen. Aber das soll ihr erstmal egal sein. "Nein, ich werde zum Arzt gehen, aber nicht in eine Klinik. Vielleicht ist es auch körperlicher Natur, dann muss erstmal mein Körper untersucht werden." Das scheint Hannah und José einleuchtend. Nur Nael schüttelt den Kopf. Er verlässt den Raum und geht nach oben.

    Für einige Zeit spricht sie noch weiter mit ihrer Mutter, doch es ist klar: Enttäuschung und Wut empfinden ihre Eltern gerade. Sie einigen sich darauf, dass Alma von ihrem Gehalt den Schaden bezahlt.

    Nach dem Gespräch geht sie wieder nach oben. Nael klopft kurze Zeit später an ihre Tür und stürmt ohne Abzuwarten herein. "Alma." Er schließt die Tür. "Willst Du uns veräppeln? Mein Bett ist durchgebrochen! Wie willst Du das bitte alleine geschafft haben?!" Die Schuldige kriegt kein Wort heraus.

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    "Was ist los mit Dir?", fragt Nael energisch. Alma antwortet nicht, sondern verschränkt lediglich die Arme. "Ich geh jetzt nach unten und sag's unseren Eltern." - "Moment!", hält Alma ihn nun doch zurück. "Na gut, ich hab Party gemacht und es übertrieben. Behalt es bitte für dich!" Mit bösen Blicken wird sie gestraft. "Ich zahle alles zurück, auch ein neues Bett für Dich. Aber bitte, sag's nicht unseren Eltern." Nael schüttelt den Kopf und geht zur Tür. "Ausnahmsweise. Aber das du es weißt, wenn nochmal sowas passiert, werde ich unseren Eltern die Wahrheit erzählen!" Mit einem Türknallen verlässt Nael ihre Wohnung. Gut, davon gekommen.

    Während Alma in ihrer Wohnung verweilt, räumen Hannah und José ihre Wohnung auf und machen eine Liste, was neu gebraucht wird. "José, ich sehe immer mehr Eigenschaften und Verhaltensweisen in Alma wie bei meinem Bruder Valentin. Ich hoffe nur, dass sie nicht so abrutscht wie er. Scheinbar hat er jetzt die Kurve bekommen, aber Alma steht doch noch so viel bevor, sie ist doch noch so jung." Ihr Mann legt seine Arme um sie. "Wir können nur auf das Beste hoffen.", antwortet er ihr in seiner Landessprache. Hannah nickt nur. Anschließend räumen die Eheleute weiter auf.
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    Ort: Haus Darkholme, Willow Creek
    Charaktere: Rogue, Raven
    Geschichtsstrang: Eine ganz normale Famlie Teil 2



    "Und wenn ihr noch etwas braucht, zögert nicht, zu mir herüber zu kommen." Rogue zwinkert den Bauarbeitern zu, die gerade am Anbau des Hauses arbeiten. Gerade hat sie den Männern ein Erfrischungsgetränk gebracht und sich mit ihnen unterhalten.
    Als sie sich herumdreht steht plötzlich Raven vor ihr. Die junge Frau erschrickt und beginnt zu lachen.
    "Du sollst dich doch nicht immer so anschleichen.", belehrt sie die Ältere.
    "Und du sollst dich nicht jedem so an den Hals werfen." Raven deutet mit einem strengen Blick auf die Arbeiter. "Die sollen die Praxis bauen und nicht mit dir flirten. Kein Wunder, dass es hier so schleppend voran geht." Missbilligend betrachtet die Auftraggeberin die Baustelle, bevor sie - gemeinsam mit ihrer Tochter - zum Wohnhaus herüber geht.
    "Ach, Mom,", winkt Rogue ab, "wieso nicht zwischendurch ein bisschen Spaß haben? Ein kleiner Flirt tut niemandem weh und steigert das Ego."
    "Irgendwann wird dir das zum Verhängnis werden, Liebes."
    "Und dann werde ich nicht sagen, du hättest mich nicht gewarnt."
    , vollendet die Tochter den Satz.
    "Ich wünschte, du würdest meine Warnung ernst nehmen, Rogue." Die Außerirdische legt besorgt eine Hand auf die Schulter ihres Menschenkindes.
    Die Jüngere lächelt erhaben.
    "Zwing mich doch."
    "Bei Sihal, das wirst du mit wohl ewig vorhalten, oder?"

    Rogue überlegt gespielt und nickt dann:
    "Ja vermutlich werde ich das. Es sei denn, du zwingt mich, aufzuhören."
    "Ich habe mich um dich gekümmert, Rogue, als es niemand sonst tun wollte."
    , protestiert die Ältere.
    "Ja, stimmt. Und dafür bin ich auch dankbar, Mutter." Die junge Frau betont das letzte Wort übertrieben. "Aber so ganz uneigennützig war das nicht."

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    "Das habe ich dir erklärt. Und es ist nicht in Ordnung, dass du immer wieder damit anfängst."
    "Schon okay, Mom, ich komme damit zurecht. Ich frage mich allerdings, was du mit Kurt vor hast."
    "Ich habe überhaupt nichts mit ihm vor. Er ist mein Sohn."
    "Den du jahrelang bei seinem Vater gelassen hast, obwohl du wusstest, dass der MINDESTENS EINE Schraube locker hat."

    Im Haus angekommen, gehen die Frauen in die Küche. Rogue entdeckt den Poststapel auf der Arbeitszeile und schaut die Briefe durch, ob etwas für sie dabei ist.
    "Ich frage mich manchmal,", fährt sie währenddessen unbehelligt fort, "ob du deine Kinder absichtlich verhunzt, damit du sie dann therapieren kannst." Jetzt schaut sie ihrer Mutter direkt in die Augen. "Sag mal, Mom, sind wir Übungsobjekte für dich?"
    "Das reicht jetzt, Rogue." Raven hält ihrem Blick mühelos stand. Mit ruhiger, aber fester Stimme beendet sie dieses Gespräch.
    "Lass mich allein. Bevor ich dich wirklich zu etwas zwinge."
    Die Jüngere geht lachend nach oben. In ihrer Hand hält sie einen Umschlag, auf dem ihr Name steht.

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    In ihrem Zimmer widmet sie sich zuerst ihrer Meditation. Nach einem aufreibendem Gespräch entspannt sie sich gern auf diese Weise.
    Als sie wieder im Hier und Jetzt ankommt, fällt ihr schnell der Brief wieder ein. Es gibt nicht viele Möglichkeiten, von wem er kommen könnte. Es wird eine Antwort auf ihre Uni-Bewerbungen sein. Nervös öffnet sie den Umschlag und pult das Papier heraus.
    "Sehr geehrte Frau D'Arcanto. Mit Freude möchten wir Ihnen mitteilen, dass Sie sich zum Wintersemester diesen Jahres an unserer Universität einschreiben können. Dazu bitten wir Sie um Kontaktaufnahme auf einem der folgenden Wege..."
    Ungläubig starrt Rogue auf das Papier in ihrer Hand. Sie hat tatsächlich einen Uni-Platz bekommen.

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    MurlocMurloc Member
    bearbeitet Januar 2023
    Ort: Evergreen Harbor, 4er WG
    Charaktere: Ben, Maryama, Logan, Jim, Tom, Valentin
    Titel: Verschollen


    "Gut, dass du mitkommst, Ben. Danke dafür." Maryama nimmt den angelehnten Kopf von der Scheibe und lächelt den jungen Freund an. Es sind einige Tage vergangen seit Logan den Zusammenbruch im Garten hatte und seitdem herrscht Funkstille. Das ist beunruhigend, weil Logan sich eigentlich melden wollte, wenn er Zeit hat für Bilder. Maryama macht sich ernsthaft Gedanken. "Ich hoffe er hat sich von der Sache im Garten erholt, das fand ich ziemlich erschreckend, ehrlich gesagt." Sie blickt wieder aus dem Busfenster. Die ersten Häuser von Evergreen Harbor tauchen auf. "Gut dass wir bald da sind, ich bin ein bisschen nervös."

    Ben denkt an das Wort zurück, das Logan ihm nannte: Erziehungsmethoden.. Noch immer hat er niemandem davon erzählt, ganz so, wie er es Logan versprochen hat. Und so sagt er auch Maryama nur: "Er muss viel durchgemacht haben." Das wird Maryama ohnehin schon klar gewesen sein. Irgendwie muss das Trauma schließlich entstanden sein. Der Bus hält und die beiden steigen aus. "Ist gleich da vorne.", sagt Ben. "Direkt neben dem Haus von Ellies Freundin Vero, auch wenn das wohl nur Zufall ist."

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    "Ja, das muss wohl so sein.
    " Maryama nickt und versinkt wieder in Gedanken, bis sie das Gebäude erreichen. Oft war sie noch nicht in Evergreen Harbor. Yngwie hatte ihr damals erzählt, dass er hier wohnt. Das Gespräch erscheint ihr eine Ewigkeit her zu sein. Ein weiterer Sim, von dem sie nie wieder etwas gehört hat. Sie strafft die Schultern und beobachtet Ben beim klingeln. "Hoffentlich ist er zuhause."

    Jim, der gerade in die Küche gehen wollte, öffnet die Tür. Nanu? "Wer seid ihr?", fragt er direkt. Diese beiden Leute hat er noch nie zuvor gesehen.

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    Überrascht schaut Maryama den jungen, bärtigen Mann an, der die Tür öffnet. "Oh..äh..Hi. Wir wollten einen Bekannten besuchen, Logan..und haben wohl die falsche Klingel erwischt. Entschuldigung." Ihr wird bewusst, dass sie nicht einmal Logans vollen Namen kennt. Ben müsste es wissen, hat sich aber wohl vertan.

    "Logan? Nein, der wohnt hier.", murmelt Jim. Er schielt zu dessen Zimmer, ohne ein weiteres Mal nach den Namen der Besucher zu fragen. Aus dem Zimmer dringt Gitarrenmusik.

    https://youtu.be/ZqSa6RIvsNQ

    Ben hört die Musik aus dem Zimmer. Es wundert ihn wenig, dass Logan Musiker ist. "Ja, genau der Logan!" Er erkennt die Stimme wieder. "Dürfen wir rein?" Da der Bärtige schweigt, stellt er sich und Maryama nun erst einmal vor.

    Er wohnt also in einer WG. Beruhigend...dann sind Sims da, die etwas bemerken würden, sollte sich aus irgendeinem Grund so ein Anfall wiederholen. Maryama sieht sich unauffällig um. Es gibt einen Standboxsack, auch gut. Kann man sich daran abreagieren..könnte ihr vielleicht auch gut tun so ein Ding, sinniert sie, in sich hinein schmunzelnd. Die Gitarrenklänge aus Logans Zimmer wertet sie ebenfalls als positives Zeichen. Maryama weiß um die heilende Wirkung, die das bei ihr selbst entfalten kann. Ein kleiner Teil der inneren Anspannung fällt von ihr ab. Sie lächelt Jim, wie sich ihr Gegenüber gerade vorgestellt hat, entschuldigend an. "Ich hab nicht gewusst dass er in einer WG wohnt, deshalb mein Gestammel vorhin. Wir sind Arbeitskollegen." erklärt sie dann, mit einer winzigen Pause vor dem letzten Wort.

    Logan bekommt offensichtlich nicht viel mit. Das kennt Jim mittlerweile ja. Er seufzt und öffnet die Tür zu Logans Zimmer. "Besuch für dich!", sagt er nun erneut, und blickt Logan dabei an.

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    Der Angesprochene hebt zögerlich den Blick, hört aber nicht auf, die Gitarre zu spielen. Erst als er im Hintergrund Maryama und Ben erkennt, verharren seine Finger auf den Saiten.

    "What the bloody...", murmelt er und legt das Instrument ab, um sich herum zu drehen.

    Ben lässt Maryama den Vortritt. Sie war es, die ihn angesprochen hat mitzukommen. Vielleicht sollte sie zuerst das Wort an Logan richten.

    Maryama tritt an Jim vorbei, bleibt aber dann stehen. Das Zimmer ist sehr klein. Mit Ben dabei und Jim, der noch im Türrahmen steht, kommt er ihr schon überfüllt vor. Wie muss das erst auf Logan wirken, der körperliche Nähe nicht gut ertragen kann. "Hi Logan, heute ist dein Glückstag...Gärtnerinvasion." Maryama zuckt mit den Schultern und lächelt schief. "Verbrochen hab ich das...ich hab mir ehrlich gesagt Gedanken gemacht, weil Totenstille herrschte und..ja, was und? Na ja, und wir einfach sehen wollten wie's dir geht."

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    Jim hält sich da raus. Er geht ein paar Schritte zur Seite, beobachtet die Besucher aber schweigend. Ben hingegen sieht zu Logan. Er bleibt im Türrahmen stehen. "Ja. Maryama wusste den Weg nicht, und da bin ich dann auch gleich mitgekommen."

    Logan seufzt leise in sich hinein und nickt. Er wirkt nicht amüsiert. Langsam steht er auf und deutet den Besuchern, in den Flur zu gehen. "Let's go into the livin'room."

    Das entgeht Ben nicht. Er blickt Logan an. "Sorry!", murmelt er leise, "Ja, gehen wir.", bestätigt er nun. Er und Maryama folgen Logan in den erwähnten livin'room. Recht eng hier. Ein altes, durchgewetztes Sofa steht hier. Einige leere Bierflaschen stehen noch auf dem Tisch rum. Überhaupt scheinen die Bewohner eher unordentlich zu sein. Doch Ben kommentiert das nicht weiter. Normalerweise ist er fleißig und verantwortungsbewusst. Aber selbst er hat manchmal Tage, an denen er lieber faul herumhängt und den Abwasch auf einen späteren Zeit verschiebt.

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    Bens ‚sorry‘ irritiert Maryama. Hält er es nicht für gut, dass sie her gekommen sind? Es war anzunehmen, dass Logan nicht gerade in Begeisterungsstürme ausbrechen würde, wenn sie hier auftauchen, aber entschuldigen dafür? Sie sieht keinen Grund dazu. Auch dass dieser Jim die ganze Zeit dabei stehen bleibt, kommt ihr seltsam vor. Klar, es ist eine WG, aber hier im Zimmer zu bleiben während sie mit Logan reden? Ist er der Aufpasser, traut er ihr und Ben nicht? Innerlich leicht seufzend folgt sie den schweigsamen Männern ins Wohnzimmer. Draussen ist ein Motorrad zu hören, es klingt fast wie das von Leah und kurz darauf vernimmt Maryama eine muntere Stimme, ein weiterer WG Bewohner stellt sich vor und ihr fällt ein Stein vom Herzen, als ein ganz normal gestimmter Typ sich als Tom vorstellt. Also wird hier doch gesprochen und eventuell mal gelacht.

    Ein Motorrad brüllt laut vor dem WG Gebäude. Der Fahrer parkt es und stellt den Motor aus. Als dieser den Helm abnimmt, erkennt man sofort Tom. Er hat an seinem weiteren, freien Tag eine Spritztour mit seinem 'Baby' unternommen. Jetzt freut er sich auf ein erfrischendes Bier und die Couch. Er steigt ab, läuft die Treppe hoch und betritt die Wohnung. "Hey Jungs!", ruft er laut und geht direkt in die Küche. Schnell ist eine Bierflasche zur Hand. Jeder Schluck des kühlen Getränks ist Balsam für seinen Körper. Der Mann lächelt zufrieden. "Jemand da?", ruft er erneut, während seine Schritte durch den Flur hallen. Stimmen kommen aus dem Wohnzimmer. Sein Weg führt ihn dort hin. "Oh. Besuch ... Moin!", begrüßt er die Gäste, sowie seine beiden Mitbewohner freundlich. "Steigt eine Party?", dabei grinst er frech.

    Moment... diese Stimme kommt Ben bekannt vor! Tatsächlich! Als er sich umdreht, erkennt er Tom, den er auf dem Musikfestival im Sommer kennengelernt hat. Die Welt ist klein! Aber was macht er denn hier? Man hört die Überraschung in Bens Stimme, als er ruft: "Tom?"

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    Ben kennt Tom? Auch gut. Maryama lächelt. „Ganz so würd ich‘s nicht bezeichnen. Maryama, Hi.“ stellt sie sich kurz vor.

    Ben wundert sich. Er fragt Tom: "Wo kommst du denn plötzlich her? Wohnst du hier etwa auch?"

    Tom erkennt nun Ben wieder. "Stimmt. Lange nicht mehr gesehen. Alles fit?", nimmt er den Gesprächsfaden auf. Maryama nickt er freundlich zu.

    Ben lächelt. "Ja, schon." Zumindest bei mir, fügt Ben in Gedanken hinzu. Um Logan macht er sich dann eher Sorgen. Der kommt gerade mit Getränken zurück und macht die Musik an. Ben bedankt sich und nimmt sich etwas Bier.

    Logan sitzt auf einem der Reifen und zieht schweigend das Nikotin aus seiner Zigarette. Er meidet jeden Augenkontakt. Ihm ist nicht ganz klar, warum die beiden hier aufgetaucht sind. Okay, er hatte nicht auf Maryamas Anrufe reagiert und auch die Textnachrichten ließ er unbeantwortet. Aber ist das ein Grund, hier unangemeldet aufzuschlagen? Typisch Frauen...

    Als Tom dazu kommt, seufzt der Jüngste tief in sich hinein. Er ist dem Mitbewohner die letzten Tage so gut es ging aus dem Weg gegangen. Aber er weiß, dass er sich nicht ewig verkriechen kann.

    Jim ist im Flur stehen geblieben. Er grüßt Tom kurz, dann schaut er wieder in Richtung Wohnzimmer. So ganz weiß er nicht, was er nun tun soll. Bei den WG-Bewohnern ist er mittlerweile aufgetaut, aber bei Fremden ist er nach wie vor eher schweigsam. Vielleicht könnte er sich einfach erst mal einen Kaffee machen. Daher geht er nun in die Küche.

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    Plötzlich steht Logan auf und verschwindet aus dem Raum. In der Küche sitzt Jim und wartet darauf, dass die Kaffeemaschine durchläuft. Der Langhaarige nickt ihm Verhalten zu, geht zum Kühlschrank und greift nach verschiedenen Getränken.

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    Jim nickt zurück. "Woher kennst du denn diese Typen?", fragt er Logan.

    Logan überlegt. Ben kam über Maryama dazu... Aber woher kennt er sie denn eigentlich? Und seit wann? Er hat keine Ahnung. Typisch... Er zuckt mit den Schultern. "Don't remember …"

    Jim belässt es bei dieser Aussage. Dass Logan manchmal diese Aussetzer hat und sich an etwas nicht erinnert, ist ihm bekannt. Und so hält er dessen Aussage für die Wahrheit, und nicht für eine Ausrede, weil er einfach nicht darüber reden will. "Okay.", sagt er daher nur.

    Zurück im Wohnzimmer, stellt Logan die Getränke auf dem Tisch ab - Bier, Whiskey, Wasser - wo kommt dieser Saft her? Eine Augenbraue rutscht in die Stirn. Die leeren Flaschen setzt er auf den Boden, bevor er die Stereoanlage an der Wand einschaltet und selbst wieder auf dem Reifen Platz nimmt.

    Der leise Sound von Bluesmusik schwebt durch den Raum und überdeckt wenigstens zum Teil die angespannte Stimmung.

    Blues ... nicht gerade Toms Musikrichtung. Aber was solls. "Und ihr kennt euch alle woher?", spricht der Ältere weiter. Dabei lehnt er sich entspannt in den Türrahmen.

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    Maryama fühlt sich mittlerweile doch ein bisschen wie auf einer Stehparty. Sie nimmt sich ebenfalls ein Bier und setzt sich einfach auf das Sofa. "Ich hab Logan im Park getroffen beim fotografieren und wir sind ins Gespräch gekommen.." Der Satz klingt angesichts der Stimmung gerade etwas seltsam in ihren Ohren. Hat Logan überhaupt schon etwas gesagt bisher? "Mehr oder weniger hab ich ihn in ein Gespräch verwickelt über dieses Hobby. Wir sind heute hier um über einen möglichen Auftrag für Fotos zu reden." Maryama hat keinen Schimmer wie offen oder vertraut die Jungs hier miteinander umgehen, der einzige der nicht verschlossen wirkt ist Tom, von daher hat sie beschlossen, sich bedeckt zu halten, vorerst zumindest. Sie hebt ihre Flasche. "Zum Wohl." und trinkt einen kräftigen Schluck. Das wird sie vielleicht gebrauchen können.

    Inzwischen ist auch Valentin nach Hause gekommen und schließt mit seinem Schlüssel die Wohnungstür auf. Als er in die Wohnung blickt, sieht er viele Sims. Was ist denn hier los? Kurze Zeit später bemerkt er eine besondere Person im Raum - eine Frau! Er grinst und geht auf die Menge zu. "Einen wunderschönen guten Tag!"

    Tom sieht zu seinem Mitbewohner und grinst. Casanova Modus ist aktiv

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    Ben blickt zu dem Neuankömmling. So wie der Maryama anschaut, hat sie wohl sein Interesse erweckt. Aber es gibt im Moment noch keinen Grund, sich da einzumischen. Maryama ist durchaus in der Lage, sich selbst zu verteidigen, ohne dass er sie bemuttern muss. Und bisher hat dieser Kerl ja auch nichts gemacht außer sie anzuschauen und zu grüßen. "Hallo. Auch dir einen guten Tag.", sagt er daher freundlich.

    Logan steht auf, zerdrückt seine Kippe im Aschenbecher und geht. Für seinen Geschmack ist zu viel los. Dabei ist es ihm sogar irgendwie ganz recht, dass die Gäste von den Mitbewohnern in Beschlag genommen werden - so muss er sich nicht mit ihnen beschäftigen und womöglich noch Fragen beantworten. Als er an Tom vorbei zieht, weicht er dem Großen merklich aus. Sein Weg führt ihn in die Küche. Jim sitzt noch immer dort und trinkt inzwischen sein heißes Gebräu. Kurz überlegt Logan, sich dazu zu setzen, entscheidet sich dann aber dagegen. Stattdessen nimmt er sich ein weiteres Bier aus dem Kühlschrank - das Einzige, dessen Vorrat ständig aufgefüllt wird. Ohne ein Wort zu sagen, geht er in sein Zimmer und widmet sich wieder der Gitarre.

    Tom sieht dem Jüngeren nach und zuckt nur mit den Schultern. Bezüglich Maryamas Aussage hin erwidert er: "Wird sicher schwierig, bei der streunenden Katze hier." Ein Schmunzeln umspielt seine Lippen.

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    Wieviele kommen denn da noch? Maryama lächelt dem Neuankömmling freundlich zu und hebt ihre Hand zu einem kleinen Winken. Noch einen Schluck Bier, bitte. Sie trinkt und stellt die beinahe leere Flasche mit einem dezent zu lauten Knall auf dem Tisch ab. Vielleicht hätte sie doch vorher was essen sollen..zu spät. Die Jungs kennen zu lernen ist zwar nett, aber das war nicht der Anlass ihres Besuchs hier. Nur...wie aus der Nummer wieder herauskommen? Beziehungsweise, wie mit Logan sprechen, wenn so viele Sims anwesend sind. Das kommt ziemlich merkwürdig, sich hier auszuklinken und zu sagen, sorry, ich muss euren Kumpel mal unter vier Augen sprechen. Nein, so geht's nicht. Als Logan aufsteht, blickt sie ihm kurz hinterher und schaut dann zu Tom, dem sie innerlich wirklich recht geben muss mit seinem Kommentar. Sie zieht eine entsprechende Grimasse, lächelt aber dabei und nickt zustimmend. "Ja, da liegst du wohl gar nicht so weit daneben, aber Künstler sind meistens unstet, gut dass er bei unserem Projekt freie Terminwahl hat." Sie steht auf. "Jungs, kann mir bitte einer das Badezimmer zeigen..das Bier." Sie grinst und zuckt wie entschuldigend mit einer Schulter. Das ist nicht mal gelogen, die Blase drückt wirklich.

    Tom zeigt in die Richtung, wo das Bad ist. "Dort die Tür rein oder ins Gäste-WC."

    "Danke dir.
    " Maryama lächelt alle verbindlich an, während sie sich auf den Flur begibt und einen prüfenden Blick auf die verschiedenen Türen wirft. Das Bad liegt gegenüber...Männer WG..das muss nicht unbedingt sein. Das Gäste-WC liegt in Richtung Logans Zimmer, das passt. Sie geht daran vorbei, den Flur runter und klopft an Logans Tür.

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    Es dauert einen Moment, bis er öffnet. Er hat schon geahnt, dass sie nicht locker lassen wird. Mit gesenktem Blick macht er Platz und deutet ihr, einzutreten. Nachdem er die Tür wieder geschlossen hat, setzt er sich aufs Bett und überlässt ihr den Stuhl. Noch immer schenkt er ihr weder Blicke noch Worte. Stattdessen klemmt er sich die nächste Zigarette zwischen die Lippen und greift anschließend hinter sich nach der Gitarre, um wahllos leise darauf herumzuzupfen.

    Von der Küche aus sieht Jim, wie Maryama an Logans Tür klopft. "Na viel Glück dabei, ihn aufzumuntern.", murmelt er ihr zu. "Wird nicht einfach." Ben sieht Maryama nach. Er weiß, was sie vorhat. Und er ist nun mal ebenfalls wegen Logan hier. Allerdings will er ihn nicht verschrecken und bleibt vorerst auf dem Stuhl im Flur sitzen. So ist er zumindest nah genug, um notfalls eingreifen zu können.

    "Hey Logan." Maryama setzt sich und blickt sich unauffällig um. Sie mustert ihn, wie er verschlossen auf seinem Bett hockt und bewegt verschiedene Gedanken in sich. Ein bisschen wie auf rohen Eiern gehen, aber es gibt nicht nur Logans Psyche, sondern auch eine sehr reelle, praktische Seite der Angelegenheit, die ihr zukünftiges Geschäft betrifft. Sie atmet tief durch. "Ich bleib nicht lange, keine Sorge. Wir brauchen auch nicht über den Vorfall im Garten reden, darum geht es mir nicht. Solltest du das je wollen, bin ich da, aber was mir am wichtigsten war heute, hab ich ja schon gesehen. Du bist einigermaßen aufrecht, spielst Gitarre und hast dich nicht komplett vergraben. Darüber bin ich froh." Was sie sich zwischendurch für Horrorszenarien ausgemalt hat, braucht er nicht zu wissen. Maryama schlägt die Beine übereinander und lehnt sich im Stuhl zurück. Lieber hätte sie ihn gefragt, wie geht es dir? Aber was wäre zu erwarten? Geht? Ich komm klar? Ein Schulter zucken? Wenig aussichtsreich so ein Unterfangen. Seine Antworten waren in allen Bereichen bisher mehr als knapp, also besser geradeheraus. "Mir geht es um die Zukunft heute , das Projekt und..ob du noch an Bord bist. Bist du?"

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    Er hört aufmerksam zu, auch wenn er Schwierigkeiten hat, Interesse zu zeigen. Ein Teil in ihm will die Gitarre weg legen, sie ansehen und alles erklären. Ein anderer lässt ihn daran denken, sie einfach vor die Tür zu setzen. Das alles geht sie rein gar nichts an. Er ist niemandem Rechenschaft schuldig. Und offensichtlich sind sie nicht befreundet - sonst würde sie fragen, wie es ihm geht. Aber das Geschäft ist scheinbar das Einzige, was sie interessiert. Er stutzt kurz und bemerkt dabei nicht, dass auch seine Finger auf dem Instrument still stehen. Kann er ihr wirklich verübeln, dass sie sich um ihr Geschäft - ihre Zukunft Gedanken macht? Wohl kaum. Und es ist auch nicht überraschend. Sims sind eben so. Sie sind eigennützig und egoistisch. Ohne sie anzusehen, nickt er leicht. Er ist niemand, der sein Wort bricht. Er steht zu dem, was er sagt.

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    Währenddessen kommt Jim aus der Küche, die Tasse Kaffee noch immer in der Hand. Er geht ins Wohnzimmer. "Ich frag mich, was die beiden von Logan wollen.", murmelt er, ohne dass Ben oder Maryama diese Worte hören können.

    Valentin hat sich inzwischen in sein Zimmer verzogen. Na toll, was will die Süße denn bei Logan?! Genervt legt er sich auf sein Hochbett, als er eine besondere Zeitschrift sieht. Dann vertreib ich mir mal die Langeweile.

    Da sich die schöne Frau, wie auch Ben sich anderweilig beschäftigen, sowie Valentin in seinen Raum verkrochen hat, bleibt Tom mit Jim im Wohnzimmer zurück. Er schaltet den Fernseher an und schaut Nachrichten. Immerhin muss er bald zu seiner Spätschicht bei seinem Nebenjob, den er seit kurzem angenommen hat.

    Auf Jims Frage hin antwortet er: "Kein Plan. Dafür kenne ich alle zu schlecht."

    Ben sieht zu Logans Zimmer. Verhalten kann er Maryamas Stimme hören. Er seufzt. Er fühlt sich immer noch schuldig dafür, das Trauma ausgelöst zu haben. Sein Kopf sagt ihm, dass er nicht hätte ahnen können, was die Frage auslösen würde. Und auch wenn das eigentlich stimmt, ändert das nichts an seinem Gefühl. Er ändert seinen Plan, im Flur sitzen zu bleiben. Stattdessen steht er auf und klopft an die Tür.

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    Okay. Maryama verharrt ein paar Augenblicke reglos, dann stellt sie die Beine wieder nebeneinander auf den Boden und lehnt sich in Richtung Logan vor, die Ellbogen auf den Oberschenkeln ablegend. "Das freut mich. Einmal weil ich glaube dass die Bilder super werden, aber vor allem weil ich mich nicht in dir getäuscht habe." Sie lächelt ihn an. "Das heißt aber auch, dass wir Zeit zusammen verbringen werden und wahrscheinlich auch einiges zu bereden haben.." Sie lächelt und wird dann schnell wieder ernst. "Deshalb bin ich jetzt aufrichtig zu dir. Was im Garten passiert ist hat mich ziemlich erschreckt, ich hatte keine Ahnung was zu tun ist und...das ist sehr ungewohnt für mich, normalerweise hab ich immer irgend nen Plan." Sie seufzt. "Es tut mir leid, dass ich dich angefasst und alles damit noch schlimmer gemacht habe. Da kam einfach mein praktisches Wesen durch." Sie steht auf und geht in dem winzigen Zimmer etwas hin und her. "Damit bin ich auch schon bei dem Punkt der mich beunruhigt. Wenn ich mit dir zusammen arbeite, möchte ich nicht die Person sein, die durch irgendetwas so einen Schmerz bei dir auslöst..und da ich keine Ahnung habe was ein Auslöser sein könnte, macht mir das Angst." Sie stößt laut die Luft aus. "So, jetzt ist es raus und wenn du gesagt hättest du machst den Auftrag nicht, wäre ich ohne ein weiteres Wort gegangen. " Dann schmunzelt sie leicht. "Ist doch ne Rede geworden."

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    Logan seufzt tief. In seiner Brust braut sich wieder dieses Gefühl zusammen - etwas, das er schon sein Leben lang mit sich herum trägt und es bis heute nicht beschreiben kann. Diese Schwere, diese Last, dieses Gefühl, davon aufgefressen zu werden. Der innere Druck, der ihn am liebesten schreien lassen würde. Aber es lähmt ihn viel zu sehr und es überwältigt ihn so sehr, dass er nur gelähmt dabei zusehen kann, wie auch noch der letzte Rest von ihm zerstört wird. Gerade als er zu einer Antwort ansetzen will, erklingt ein zaghaftes Klopfen an der Tür. Wieder braucht er einen, zwei Atemzüge, um zu reagieren. Alles in ihm ist so unendlich schwer und langsam. Doch schließlich steht er schwerfällig auf, stellt die Gitarre auf ihren Platz und öffnet die Tür einen kleinen Spalt. Ben linst vorsichtig hindurch und Logan tritt zur Seite, wie er es auch bei Maryama getan hat. Nachdem der junge Bursche eingetreten ist, schließt Logan die Tür und lässt sich auf den Boden sinken, mit dem Rücken an die Tür gelehnt.

    Ben sieht Logan an. "Ich musste mich selber überzeugen, dass du okay bist.", fängt er schließlich an, "nachdem ich letztes Mal mit der Frage so in ein Fettnäpfchen getreten bin..." Seine Stimmt klingt entschuldigend. Er macht eine kurze Pause.

    Noch einmal seufzt Logan, die Zigarette hält er inzwischen in seiner Hand. Eine Sekunde beobachtet er die heiße Glut. Was würden die beiden wohl tun, wenn er - Nein, das wäre keine gute Idee. "Ich erinner' mich kaum.", sagt er schließlich leise. Seine Stimme klingt beschämt - das, was er noch weiß, ist erniedrigend genug.

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    Ben schweigt. Er weiß nicht, was Logan mit dem Satz aussagen will. Woran erinnert er sich nicht? Doch vielleicht gilt diese Antwort auch noch Maryama. Dessen Gespräch hatte er nur zum Teil mitbekommen. Er beschließt, erst einmal abzuwarten.

    Zum ersten Mal hebt Logan den Kopf leicht an, sein Blick springt zu Ben und sofort wieder zurück auf die Zigarette. Kaum merklich schüttelt er den Kopf. "Not your fault."

    Erleichtert, dass er nicht ein weiteres Trauma ausgelöst hat, lehnt sich Ben zurück.

    Maryama schweigt und fühlt in sich hinein. Ist sie dem gewachsen? Sie denkt an die Begegnung im Park, an den schönen Nachmittag in ihrem eigenen Garten. Da war das noch unbeschwert. "Weißt du noch, bei mir am Lagerfeuer? Ich hab dir gesagt was ich an mir nicht gerne mag...und das ist dass ich eben manchmal Sachen raus hau und nicht merke, wenn ich zu direkt oder sonst was bin." Stirnrunzelnd fährt sie fort. "Ich will wieder so mit dir umgehen, wie an diesem Nachmittag, alles andere ist doch Blödsinn. Offen, ehrlich und auch spaßig." sie lächelt Logan an. "Und ich könnte mir vorstellen, Ben geht es genauso. Aber der Einzige, der uns ein Instrument für solche Situationen an die Hand geben kann bist du." Ben nickt zustimmend als Maryama ihn erwähnt.

    Logan beginnt, auf der Unterlippe herumzukauen. Natürlich wäre er auch lieber unbeschwert. Aber so einfach ist es eben nicht. Was er vergessen will, kann er nicht aus seinen Gedanken verbannen. Das ist sein Fluch. "Was soll ich dazu sagen?", fragt er ratlos und nimmt den letzten Zug, bevor er den Filter am alten Teppich ausdrückt. Der Aschenbecher steht am Bett und er hat schlicht und ergreifend keine Ambitionen, danach zu fragen. "Ich bin 'n Freak. Das is' das Einzige, was ich offen und ehrlich sagen kann. Alles andere is'...", er sucht nach Worten. Wie soll er anfangen, seine inneren Kriege zu beschreiben, wenn er sie doch selbst nicht versteht? Und das, was er begreift, ist viel zu intim, um es mit irgendwem zu teilen. "... so fucking kompliziert."

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    Dass es kompliziert ist, ist keine Überraschung. Spätestens seit er dieses eine Wort von Logan gehört hat, weiß Ben, dass dessen Kindheit alles andere als schön gewesen ist. Der Schwarzhaarige tut ihm leid, auch ohne dass er die genauen Details kennt. Auch er hat schlimmes erlebt, aber zumindest hatte er vor dem Tod seiner Eltern eine wirklich schöne Kindheit. Das Trauma wird Logan den Rest seines Lebens begleiten, fürchtet Ben. Wenn es Logan helfen würde, hätte Ben ihn am liebsten in den Arm genommen. Doch er weiß ja, wie der Musiker auf Berührungen reagiert und hält sich zurück. "Ich kann mir nicht anmaßen, in dich hineinschauen zu können.", seufzt Ben. "Und ich kann dich zu nichts drängen. Nur eines sollst du wissen: Wenn wir dir helfen können, alles zu vergessen, und sei es nur für eine kurze Zeit, werden wir das tun." Ben beißt sich auf die Lippen. Was labert er sich denn zusammen? Er weiß nicht, welche Worte die richtigen sind und welche nicht.

    Maryama blickt von einem zum anderen. Sie kann Ben direkt fühlen und wirft ihm einen verständnisvollen Blick zu. Die Situation ist verzwickt. "Also was wir sagen können: Es ist nicht einfach, keiner weiß was genau zu tun ist, geschweige denn was zu sagen oder nicht zu sagen ist..also bleibt nur eins: Wir lassen uns drauf ein und stemmen das gemeinsam." Sie sieht Logan dabei an. "Mir ist wichtig, dass du dich nicht schämst, auch nicht für das was im Garten passiert ist. Würd dich gern so nehmen wie du bist und Ben auch."

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    'Wie ich bin', wiederholt er im Gedanken. So etwas hat ganz sicher noch nie irgendwer zu ihm gesagt. Warum auch? Er war sein Leben lang nur eine Last, ein Ärgernis, ein lästiges Insekt. Sein Unterkiefer spannt sich an. Er schließt die Augen und versucht, die aufkommenden Szenen der Vergangenheit beiseite zu schieben. Seine Kehle schnürt sich zu und die Augen beginnen zu brennen. "Ihr wollt, dass ich ehrlich zu euch bin. Und dass ich euch sag', was zu tun is'. 'Ne Gebrausanweisung hab' ich leider nich'." Mit nervösen Bewegungen wischen beide Hände über sein Gesicht. Er muss sich sammeln. Hier sitzen Leute, die er kaum kennt und die sich die Mühe machen wollen, sich mit ihm abzugeben - diese Fotos scheinen denen wirklich wichtig zu sein. "Okay, I'll try to explain..."

    "Anfassen geht gar nich'. Kann ich nich' leiden
    .", beginnt er und überlegt einen Moment, was Maryama vorher gesagt hatte. Seine Gedächtnisstörung greift schon wieder ein. "Hab' Probleme mit'm Gedächtnis.", erwähnt er bei diesem Gedanken. "Kann mir Sachen oft nich' merken. Und ... ich dissoziier' manchmal. Kommt und geht."

    Ben hört erst mal nur schweigend zu. Er muss all diese Informationen erst mal verarbeiten.

    Jetzt fällt es ihm wieder ein. Sie hatte nach Auslösern gefragt. Aber wie soll er das beantworten? Es könnte alles und nichts sein. Oft ist er selbst überrascht von Alltäglichkeiten, die ihm den Horror in den Nacken schlagen. An anderen Tagen ist er so stabil, dass ihm Problemthemen kaum etwas ausmachen.

    Als Logan sich öffnet und zu sprechen beginnt, fällt viel Anspannung von Maryama ab. Egal was kommt, es ist gut so. Sie verharrt in der vorgebeugten Haltung, lauscht konzentriert und zieht mit den Augen die Muster auf dem ramponierten Teppich nach. Das hilft fokussiert zu bleiben. Ein Brandloch stört die meditativen Kreise, lässt sie hoch blicken und wieder Logan anschauen.

    "Auslöser...", murmelt er. "Wenn ich das so genau sagen könnte, hätt' ich's wohl besser unter Kontrolle." Ein nachdenkliches Seufzen unterbricht den Wortfluss. "Familien.", beginnt er erneut aufzuzählen, "Kindergebrüll is' schlimm. Und ..." Er stockt. Soll er das wirklich sagen? Er muss um jeden Preis vermeiden, dass sie sich zu viel Reim auf seine Ausführungen machen können. "... bestimmte Worte." Er schluckt. Es wäre sinnvoll, diese Worte aufzuzählen, doch er spürt schon wieder, wie sich ihm die Kehle trocken zuschnürt.

    Ben fragt nicht weiter nach diesen Worten nach. Zumindest einen dieser Auslöser kennt er nun ja viel zu gut. Er merkt, wie schwer es Logan fällt, darüber zu sprechen.

    Maryama schluckt. Es hat mit seiner Familie zu tun ..vielleicht mit seiner Kindheit. Hat es das nicht immer? Ihr Herzschlag beschleunigt sich. Sie sieht die schmutzige Küche zuhause vor sich, ihre Mutter..emotionslos, nur noch ein Schatten ihrer selbst und ihre eigene Wut und Verzweiflung darüber, nichts ausrichten zu können. Das alle Bemühungen ins Leere laufen.. Sie räuspert sich erschrocken, als ihr bewusst wird, wohin die Gedanken abdriften. "Das ist doch ein Anfang." Sie blickt zu Ben und zurück zu Logan. Im Geiste sieht sie die Eröffnungsfeier und die Familien mit Kindern, die sicher dort sein werden. Kinder, die irgendwelche Wünsche haben und trotzig brüllen, wenn sie nicht erfüllt werden. Jep. Da muss Logan nicht unbedingt anwesend sein. Sie können ja mit ihm im kleinen Rahmen feiern, so er denn Lust dazu hat. "Danke dass du das teilst."

    Ben wirft einen Blick zu Maryama, dann wieder zu Logan zurück.

    "Fragt mich im Sommer noch mal.", raunt Logan und steckt sich eine weitere Kippe an. Ihm ist bereits übel von der Qualmerei, aber er weiß sonst nicht, wie er diese Zeit überstehen soll. Sein Ausdruck hat sich von einer Sekunde auf die andere geändert. Er wirkt nicht mehr zerbrechlich, sondern distanziert. "Außerhalb der Pussy-Phase."

    Ben weiß nicht, was Logan mit "Pussy-Phase" meint, aber es klingt nicht so, als hätte Logan jetzt noch Lust, weiter zu erzählen, erst im Sommer. Vielleicht sollten sie ihm diesen Raum auch geben. "In Ordnung.", sagt Ben, "Nimm dir die Zeit, die du brauchst."

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    "Ja."
    stimmt Maryama zu und steht auf. "Wir haben heute ziemlich viel Zeit von dir beansprucht, das reicht." Sie lächelt Logan an. "Gehst du wieder mit rüber zu den anderen? "

    Der Gastgeber steht auf und gibt die Tür frei. "Komm gleich nach."

    Ben geht mit Maryama aus dem Raum. Man sieht ihm an, dass er in Gedanken versunken ist.

    Kurz darauf verlässt Logan sein Zimmer. Statt den beiden ins Wohnzimmer zu folgen, geht er zielstrebig aus der Wohnung, die Treppe herunter und steigt in seinen Wagen. Mit quietschenden Reifen fährt er vom Hof.

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    Auf dem Flur, atmet Maryama tief durch und sieht Ben an. "Hast du nachher noch Zeit? Browneye ist bei Marga gut aufgehoben, ich hätte Lust noch zusammen irgendwo hin zu gehen. Würd gern noch mit dir reden."

    "Klar!
    ", antwortet Ben. Auch ihm ist danach, mit jemandem über das Erlebte reden zu können.

    (In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon @simscat2 @Spatz @KFutagoh89 )
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    Vampire in Sims4 und wie ich das auf meine Rollenspielcharaktere umsetze.
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    bearbeitet April 2023
    Ort: Evergreen Harbor, 4er WG
    Charaktere: Ben, Maryama, Logan, Jim, Tom, Valentin
    Geschichtsstrang: Verschollen


    Etwa zwanzig Minuten sind vergangen, als vor dem Haus der Pick up zu hören ist. Mit rasantem Fahrstil biegt der Wagen auf das Gelände und kommt schließlich zum Stehen. Kurz darauf öffnet sich die Wohnungstür und Logan tritt ein. Festen Schrittes kommt er ins Wohnzimmer, wo die Gäste in der Zwischenzeit von seinen Mitbewohnern unterhalten wurden. Bei entspanntem Geplauder setzt der Jüngste der Bewohner seine Tasche ab und zieht nacheinander verschiedene Getränke und Knabbereien heraus. Nachdem er Tasche und Jacke in seinem Zimmer abgeladen hat, kommt er zurück, nimmt sich ein Ginger Ale und setzt sich auf den Boden am Türrahmen. Einen Moment schweift sein Blick über die kleine Runde, die mit vier Sims den Raum gut ausfüllt, und lauscht den Gesprächen.

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    Nachdem sie dann doch noch auf der erstaunlich sauberen Toilette, war, stößt Maryama zu den anderen WG Bewohnern im Wohnzimmer. "Jungs, bitte nicht wundern, aber gibt's noch ein Bier ..oder noch lieber nen Kurzen? Ich könnt grade einen brauchen." Sie lässt sich einfach neben Tom und Jim auf das Sofa fallen und lehnt den Kopf zurück. Das Gespräch und die Anspannung haben sie mehr angestrengt, als ihr bewusst war. Jetzt, als das von ihr abfällt, wär ein Glas Schnaps genau das richtige. Sie muss an Alma denken. Ist das ihr Einfluss? Der Gedanke lässt sie schmunzeln.

    Als Logan mit den Getränken auftaucht, ist Maryama überrascht. Sie hat mitbekommen, dass er die Wohnung verlassen hat und angenommen, dass es für ihn heute genug Gesellschaft und 'Unterhaltung' war und er irgendwo draußen am fotografieren ist. Seine Rückkehr gibt ihr ein gutes Gefühl. Sie nimmt sich noch ein Bier, prostet in die Runde und fragt :"Ihr seid ja ein ziemlich bunter Haufen. Arbeitskollegen? Alte Kumpels? Oder wie kam's zu der WG?" Smalltalk ist nicht so ihr Ding, aber es interessiert sie wirklich woher die Jungs sich kennen, die so unterschiedlich wirken. Das verbindende Element scheint die Wortkargheit zu sein. Tom kommt ihr ganz aufgeschlossen vor und er kennt Ben, vielleicht bringt der ein Gespräch in Gang.

    Ben lächelt Logan zu. Auch er ist erleichtert über dessen Rückkehr. Er gönnt sich ebenfalls ein Ginger Ale und beobachtet die Jungs. Maryamas Frage interessiert ihn ebenfalls.

    Jim sieht zu Maryama. Tja, wie haben sie sich kennengelernt? Er hatte auf eine Anzeige reagiert. Im Knast hatten sie ihm nach seiner Entlassung zwar eine Wohnung organisiert, aber er hatte durch die Zeitungsanzeige etwas noch günstigeres gefunden und diese Chance ergriffen. Seine Gedanken schweifen ab. Nicht alles war schlecht im Knast. Es gab Arbeitsangebote, so dass er was zu tun hatte und nicht nur Wände anstarren musste. Zu schade nur, dass er, wieder draußen, nur so einen blöden und mies bezahlten Schwarzarbeits-Job im Lager ergattern konnte. Erneut hofft er, dass das mit Hans irgendwie klappt, oder er sonst so noch was besseres findet.
    Erst nach einer Weile merkt er, dass er ganz vergessen hat, auf Maryamas Frage zu antworten und nun schon eine Weile lang schweigt.

    Anschauen und nichts sagen, auch eine Antwort. Dann eben noch ein Schluck Bier. Maryama ist sich nicht sicher, ob sie das jetzt lustig oder irritierend finden soll, als Tom stattdessen die Frage beantwortet.

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    Tom ignoriert das Verhalten von Logan. Der Begriff "streunende Katze" kommt nicht von ungefähr. Mal ist diese anwesend, mal nicht. So ist das eben.
    ...
    Auf Maryamas Frage hin antwortet der Mechaniker: "Wir haben uns zufällig gefunden, weil wir eine WG gebraucht haben ... Keiner kannte den Anderen vorher."

    Überrascht schaut Maryama ihn an. "Ist gewagt, aber irgendwie cool, meistens kennen sich ja wenigstens zwei Leute, die dann noch welche dazu holen." Sie nickt. "Dann müsst ihr euch wahrscheinlich erstmal zusammen raufen." vermutet sie schmunzelnd, was dieser mit einer kleinen Kopfbewegung kommentiert.

    Dann sieht Tom zu Ben. "Und bist noch mit dem heißen Feger vom Festival im Kontakt?"

    Ben grinst. "Mit Leah hatte ich schon länger keinen Kontakt mehr. Das hat sich irgendwie auseinander gelebt." Er sieht Tom an. "Allerdings habe ich noch eine andere Lady während des Festivals kennengelernt. Und mir ihr bin ich jetzt noch zusammen."

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    Amüsiert erinnert sich Maryama an das Gespräch mit Leah über diese kleine Episode. Hätte Ben wohl etwas mutiger sein dürfen, wer weiß was daraus geworden wäre.

    "Glückwunsch", erwidert der Zuhörer freundlich.

    'So ein heimlicher Fuchs.', denkt Logan. Zwei girls auf einem Event.
    "Hätte ich dir gar nich' zugetraut.", mischt er sich ins Gespräch ein.

    Ein wenig überrascht sieht Ben zu Logan. Aber der kann ja nicht wissen, dass es zwischen Leah und ihm nie romantisch wurde. Er hätte sich eine Beziehung mit ihr vorstellen können, doch da es nie dazu kam, sieht er auch keinen Grund, ein schlechtes Gewissen Dora gegenüber haben zu müssen, die er dann später dort kennen lernte. "Gibt keinen Grund zu Heimlichkeiten.", sagt er daher. "Es lief nie was zwischen Leah und mir."

    "Wieso nich'?", fragt er weiter und nimmt einen Schluck seines Getränkes.

    Tom mustert Logan. Wird der Kleine etwa gesprächig?

    Ben zuckt die Schultern. "Wahrscheinlich habe ich mehr in ihr gesehen als sie in mir.", vermutet er. "Aber Tom war wohl ebenfalls nicht der Richtige für sie." Er grinst Logans Mitbewohner an. Irgendwie fragt er sich ja schon, was aus Leah geworden ist.

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    Oh, Tom war auch mit von der Partie? Den hat Leah nicht erwähnt. Soll sie erzählen dass sie ab und zu Kontakt zu Leah hat? Ehe Maryama reagieren kann, meldet sich Logan zu Wort.

    "Wait...", Logan schaut zwischen den Männern hin und her, die unterschiedlicher kaum sein könnten. "... ihr hattet beide die Selbe im Auge?"

    "Problem damit?", fragt Tom neutral und hochgehobener Augenbraue.

    'Problem' ist ein recht hartes Wort in diesem Kontext. Viel mehr spielt es keine Rolle.
    Der Jüngere zuckt unberührt mit einer Schulter.
    "Lediglich interessant. Immerhin seid ihr beide nich' gelandet."

    "Is manchmal so", antwortet Tom knapp und lehnt sich wieder im Sofa zurück.

    "Is' das so?" Logan fixiert den Großen.

    Die sich verändernde Energie bei Tom ist für Maryama, die direkt daneben sitzt spürbar. Warum interessiert das Logan so? Nicht grade angenehm die Fragerei, stellt sie sich vor.

    Ben grinst. "Naja, bei ihrem Aussehen hatte sie sicherlich noch mehr heimliche Verehrer als uns beide.", vermutet Ben. In Gedanken fügt er noch hinzu: "Ein Glück, dass Dora grad nicht hier ist und mich hört."

    "Zweifelst etwa daran, Klener?", spricht Tom weiter.

    Logans Augenbraue hebt sich in die Stirn, als er Bens Vermutung hört. Was das wohl wieder bedeuten soll...
    "Nenn' mich nich' so.", brummt er, seinen Mitbewohner nicht aus den Augen lassend.

    Unruhig wandert Maryamas Blick zwischen den Männern hin und her. Was entwickelt sich da? Unwillkürlich spannen sich ihre Muskeln etwas an während sie weiter beobachtet.

    Jim, der die ganze Zeit nur schweigend zugehört hatte, sieht vor seinem inneren Auge diese Leah. Bestimmt blond und vollbusig, wenn die bei den Männern so beliebt ist. So einer würde Valentin definitiv nicht widerstehen können. "Na, Val hätte bestimmt noch weniger Chancen bei ihr als ihr beide.", gibt er nun doch noch einen Kommentar dazu.

    Tom, Logan ignorierend, muss bei Jims Aussage schmunzeln. "Das stimmt wohl. Aber ich glaube, unser Casanova würde so oder so die nächste wieder anbaggern."

    Jim grinst. "Ganz bestimmt. Er macht ja kaum was anderes als Frauen anzubaggern." Er sieht zu Maryama. "Sei froh, dass er bereits in seinem Zimmer ist und pennt oder was auch immer er da so treibt."

    Geht es um den Typ von vorhin? Der einzige der sich verkrümelt hat? Innerlich schmunzelt Maryama mit. Wie ein Casanova sah der nicht direkt aus. "Was auch immer er da so treibt? Interessant." Sie hebt amüsiert eine Braue und trinkt nochmal.

    Logan steht langsam auf und starrt Tom ausdruckslos an.
    "Du. Ich rede mit dir."

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    Der Angesprochene dreht sich zu Logan um. "Ja?", erwidert dieser neutral.

    "Ich will, dass du aufhörst, mich so zu nennen.", wiederholt der Kleinere.

    Durch Logan provoziert, erhebt sich Tom zu seiner vollen Größe. "Ist das so ..." Seine Augen fixieren den Mitbewohner.

    Ben sieht zu Tom. Was ist denn nun los zwischen den beiden?

    Schließlich sagt Tom im ernsten Ton: "Komm erstmal wieder runter ... bevor wir weiter reden."

    "Nimm nur keine Rücksicht auf mich. Tuste ja sonst auch nich'."schießt Logan zurück.

    Tom verschränkt die Arme, bleibt ruhig und sagt dennoch ernst: "Wenn das so wäre, wärst du nicht mehr Teil dieser WG! Denk mal drüber nach."

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    Ben hat Tom nie als aggressiv wahrgenommen, aber irgendwas muss zwischen den beiden mal vorgefallen sein. Sollte er eingreifen? Aber bisher kam es noch nicht zu Gewalt und so wartet er erst mal ab.

    Logans Kiefer spannt sich fester und er hält den Blick stur auf Tom.
    "Ich kapier ja, dass ich für dich nur 'ne beschi ssene Witzfigur bin.", grummelt er unter großer Beherrschung. "Aber du musst mir das nich' ständig unter die Nase reiben."

    Tom bleibt ruhig und sagt lediglich: "Der Einzige, der sich gerade lächerlich macht ... bist du. Niemand sonst."

    Behutsam stellt Maryama die Bierflasche auf den Tisch. Die Entwicklung gefällt ihr überhaupt nicht. Zwischen Tom und Logan knistert die Luft. Sie rückt unwillkürlich ein paar Zentimeter Richtung Sofakante und kaut nervös auf der Innenseite der Lippe herum. Logan sieht nicht nach Zusammenbruch aus, eher nach kurz vor der Attacke.

    "Wie wär's, wenn ihr mal runter kommt?", ruft Jim genervt dazwischen. "Ich kann das Rumgezicke nicht mehr hören." Ben ist ihm dankbar dafür. Er ist nur Gast hier und weiß nicht, wie die Vorgeschichte ist.

    "Isses denn zu viel verlangt, dass der Typ mich beim Namen nennt?!", meckert Logan in Jims Richtung.

    "Ist es zu viel verlangt, sowas auf später zu verschieben? Ihr seht doch, dass wir Gäste haben!", lässt Jim nicht locker. Er hat lieber seine Ruhe anstatt zu streiten, doch in diesem Moment ist er einfach genervt.

    Tom sieht zu Jim. "Im Normalfall würde ich dir recht geben ... aber ...", er dreht sich wieder dem anderen Mitbewohner zu, "Ich glaub Logan braucht diese Aussprache jetzt!" Sein Blick ruht auf diesem. "Gibt es sonst noch was, was du loswerden musst?!"
    Die Arme verweilen weiterhin verschränkt vor der Brust.

    Jim ist mit seinen 1,80 m eher durchschnittlich groß und kein Riese. Doch er ist froh, dass er selbst nie "Kleiner" genannt wurde. Er versteht schon, dass das Logan nervt... aber müssen die beiden das ausgerechnet jetzt klären?

    "Allerdings, Dickhead." Logans Stimme wird lauter. Er zieht einen beachtlichen Klumpen aus seinem Inneren in den Rachen und spuckt ihn Tom direkt ins Gesicht.
    Er vergisst jegliche Angst vor dem Mitbewohner und seine Gedanken vermischen ihn mit IHM.

    "Kinners, ihr nervt!", brüllt Jim nun Tom als auch Logan an. "Kloppt euch doch bitte draußen, aber nicht hier."

    Bist ja ne tolle Hilfe Jim, denkt sich Tom. Nun gut ... es gibt für ihn jetzt zwei Optionen ...
    Option 1) Logan wird an Ort und Stelle zu Hackfleisch verarbeitet.
    Oder Option 2) Er packt Logan, schleift ihn vor die Tür und verarbeitet ihn dort zu Hackfleisch.
    Für welche Option wird sich Tom entscheiden?

    Unterdessen sieht Ben zu Maryama. "Ich glaube, wir sind jetzt lange genug hier. Lass uns gehen." Er will sich nicht einmischen. Was auch immer hier los ist, müssen die Jungs unter sich klären. Aber er hat auch keine Lust, sich das anschauen zu müssen.

    Logans Spucken, Bens Aufforderung und Maryamas Aufschrei während sie aufspringt passieren fast gleichzeitig. "STOP! " Sie stellt sich, so viel Abstand zu Logan wahrend wie möglich, zwischen ihn und Tom, darauf hoffend nicht körperlich involviert zu werden. "Was ist in dich gefahren?" Sie schaut Logan an. "Klar, dass du es hasst wenn Tom das sagt, ich hasse es auch wenn ich Karamellbonbon oder Putzwollköpfchen hören muss, aber deshalb bespuck ich keine Leute. Was bringt das wenn ihr euch jetzt verdrescht Tom dich verdrischt Hört auf ! Beide!" Sie stemmt unbewusst eine Hand gegen Toms Brustkorb, um ihn auf Distanz zu Logan zu halten. Ihr Atem geht schnell und ihre Augen sind vor Schreck weit aufgerissen. "Beruhigt euch!"

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    Jim stellt sich unterdessen Logan in den Weg, um Maryama dabei zu unterstützen, für Frieden zu sorgen. "Sie hat Recht.", sagt er direkt. "Lasst den Kindergarten. Beide von euch."

    Auch Ben mischt sich nun doch ein. So langsam wird es auch ihm zu bunt. "Sagt mal, was läuft hier denn eigentlich?", fragt er und schaut Tom, und dann Logan an. "Bis eben waren wir friedlich am trinken und knabbern, und plötzlich geht ihr zwei euch an die Kehle."

    "Was mischt du dich da ein?" Wild gestikuliert Logan in Maryamas Richtung. "Denkst du, das is' das erste Mal, dass ich Prügel kassier?"

    Tom verfolgt die Szenerie. Er hat die Spucke aus seinem Gesicht nicht weggewischt. Allein die Reaktionen der Sims ... er weiß nicht ... soll er drüber lachen? ... soll er drüber den Kopf schütteln? ...
    Er weiß es definitiv nicht ...
    Die Worte von Jim hallen ihm Ohr. >Geht ihr zwei euch an die Kehle< ... Weiß der Mitbewohner überhaupt wovon er spricht? ... Was es heißt ... seine Kehle, sein Leben zu behalten ... Noch atmen zu können? ... In Toms Kopf spielen sich Szenen aus der Vergangenheit ab. ... Wie Hyäne oder Kralle ... Er hatte gehofft, nicht mehr daran denken zu müssen ...
    >Denkst du, das is' das erste Mal, dass ich Prügel kassier?<, Logans Bellen mischt sich darunter. ... Dieser Narr ... spricht leichtfertig von Prügelei ... Wieder erscheinen Szenen vor Toms inneren Auge. ...
    Ein Ausstehender kann nur sehen, wie sich eine Faust von Tom anspannt.
    Für einen Moment möchte der Mechaniker sich diesem Reflex hingeben. Einfach die Kontrolle verlieren und seinem angestautem Frust Luft machen.
    Doch da ist etwas ... etwas was ihn davon abhält ... Dieses Gefühl ... dieses Gewissen ... die Erfahrung ... nein ... er konnte es damals schon nicht ertragen ... damals schon nicht hinnehmen ... diese Gewalt ... diese Raserei, die Sims zu Bestien macht ...
    All diese Sims hier sprechen von dieser Raserei ... doch wirklich erlebt ... hat keiner von ihnen sie.
    Das Lachen von Hyäne hallt in seinem Ohr. Innere Unruhe ergreift Tom. Die inneren Dämonen ... sind ... einfach ... ein Fluch. Wird er ihnen jemals entkommen?
    Der großgewachsene Mann entspannt seine Faust und verschließt die Augen. "Es ist genug", mehr sagt er nicht. Es ist aber laut und deutlich. Dann geht er an Maryama und Jim, wie Logan vorbei in sein Zimmer. Mit seinem Helm in der Hand kehrt er in den Flur zurück, meidet es jemanden anzusehen und verlässt wortlos die Wohnung. Das Geräusch seines Motorrads heult laut auf, als er sich damit in Bewegung setzt und in Richtung Autobahn fährt.

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    Jim sieht Tom wortlos nach. Er hat nichts gemerkt von dessen Gedanken, und denkt, dass das gute Zureden ihn wohl wieder zur Vernunft gebracht hat. "Na immerhin.", sagt er daher. "Jetzt ist wieder Ruhe hier." Er funkelt Logan an. "Und das gilt auch für dich."

    Logan bleibt steif stehen, als Tom an ihm vorbei zieht.
    "Du kannst mich mal!", keift er zu Jim, bevor sein Blick giftig zu Maryama wechselt.
    "Du!" Mit dem Zeigefinger deutet er auf sie. "Mitkommen!" Er verschwindet im Flur und dann aus der Wohnung.

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    Jim zuckt die Schultern. Er geht zum Tisch zurück und macht sich eine Flasche Bier auf.

    Maryama wirft Ben einen Blick zu. "Wenn ich in zehn Minuten noch nicht wieder da bin, schaust dann mal nach uns?" Sie rechnet nicht damit, dass Logan viele Worte machen wird. "Ich werd mal 'Folge leisten.'" Sie betont das letzte leicht ironisch, obwohl ihr gar nicht so zumute ist. Alles was in Richtung Gewalttätigkeiten geht ist ihr zuwider. Sie nickt Ben zu und folgt Logan ins Freie.

    Als die zwei draußen vor der Wohnung stehen - Logan hat ihr den Rücken zugekehrt - atmet er ein paar Mal tief durch, bevor er beherrscht fragt:
    "Was sollte das?"

    "Wie was sollte das?" Maryama lehnt sich an die Hauswand. "Fragen wir uns das jetzt gegenseitig?" Sie stößt einen tiefen Seufzer aus. "Ich hasse es wenn Sims gewalttätig werden."

    "Du nutzt das Wort recht häufig, was? Hass..." Er dreht sich herum und funkelt sie an.

    "Nicht häufig, nur bei Sachen wo es zu trifft." Sie schaut ihn an. "Aber du hast Recht...es ist ein starkes Wort, früher war es präsenter in meinem Leben als jetzt." Sie pausiert kurz. "Was diese dämlichen Äußerungen bezüglich meiner Hautfarbe oder Haare angeht lass ich es aber mal so stehen. Das meintest du, oder?"

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    "Ich mein', dass du kein Recht hattest, dazwischen zu geh'n. Das war was zwischen ihm und mir und du hast keine Ahnung, wie es is' mit einem zusammen zu wohnen, der dich ständig daran erinnert, warum dein ganzes verkacktes Leben ein Scheißhaufen is'." Logan redet sich in Rage, wird immer lauter und angespannter.

    "Und dadurch dass man sich aufs Maul haut löst sich alles in Wohlgefallen auf? Ja, das macht Sinn." Maryama geht in die Hocke und lehnt den Hinterkopf an die Wand. "Zuzuschlagen ändert gar nichts, höchstens dass der Druck weg geht, aber ihr wohnt zusammen..wollt ihr euch dann täglich prügeln?" Sie runzelt die Stirn. "Da geh ich instinktiv dazwischen, von gebrochenen Nasen und Rippen wird die Welt nicht besser."

    "Du warst doch da. Ich hab' ihm gesagt, er soll's lassen - und das nich' zum ersten Mal. Aber es interessiert ihn 'nen Sche iß."

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    Maryama räuspert sich leise. "Ist vielleicht nicht so günstig wenn du das sagst und nebenbei schon die Fäuste ballst und dir ausmalst wie du ihn umnietest. So sah es jedenfalls aus. Was ist wenn du ihn in einer ruhigen Minute mal darauf ansprichst? Vor allem ohne die Anderen? Irgend nen Grund muss es doch geben, dass er das immer wieder macht und ich glaub nicht dass das was mit dir zu tun hat. Ihr kennt euch ja kaum." Sie schweigt kurz. "Du hast ihn angespuckt..nicht zu knapp, trotzdem stehen wir unversehrt hier. Mich hätte er mit derselben Leichtigkeit zur Seite geschoben, wie er dich umgehauen hätte. Spricht schon dafür dass er nachdenkt."

    Logans Stimmung wechselt plötzlich wieder. Seine Körpersannung nimmt ab, sein Blick wird leer. Er begreift nicht, warum er beschuldigt wird. Er hat doch versucht, mit Tom zu reden. Es ist, wie es immer war. Er ist nur ein mieser kleiner Fußabtreter.
    "Ich hau ab.", sagt er leise und geht zu seinem Wagen, steigt ein und fährt davon.

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    Zeitgleich im Haus

    Ben setzt sich kopfschüttelnd neben Jim und trinkt sein Bier weiter.

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    Inzwischen wacht Valentin auf. Oh, bin wohl danach eingeschlafen. Er zieht sich wieder an und geht aus dem Zimmer.

    Jim scheint nun wieder sein schweigsames Ich zu sein. Und Ben hat ohnehin keine Lust auf Smalltalk in diesem Moment, und so schweigt auch er. Was Logan und Maryama wohl treiben? Das Wohnzimmer hat zwar Fenster, die jedoch alle in eine andere Richtung zeigen und nicht vor die Eingangstür.

    In diesem Moment sieht Ben, dass auch der andere Typ mittlerweile wieder da ist. Hat der gepennt? Seine Augen sehen zumindest verschlafen aus. Wie hat er den ganzen Streit verschlafen können? Das ist Ben ein Rätsel. "Na auch mal wieder da?", fragt er, mit leicht spöttischen Unterton.

    Val sieht den noch Unbekannten an. "Eh, ja. Wer bist du?"

    Hatte der Typ ihn etwa noch gar nicht wahrgenommen? Ben erinnert sich, wie er Maryama angestarrt hat, aber offenbar hatte er wirklich nur Augen für die Dame. Jetzt fällt ihm auch Jims Aussage wieder ein, über den "Casanova". Obwohl ihm eigentlich nicht danach ist, muss Ben nun doch schmunzeln. "Ben.", stellt er sich knapp vor, "Du bist jedenfalls der Casanova. Daran habe ich keinen Zweifel mehr."

    Valentin räuspert sich und streckt Ben die rechte Hand entgegen. "Nenn mich ruhig Valentin."
    Ben will gerade die Hand schütteln, als ihm eine gewisse Flüssigkeit daran auffällt. Es ist ihm egal, ob das jetzt auffällt oder nicht, aber er zieht die Hand wieder zurück. "Naja, Hallo.", sagt er stattdessen.

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    Val zieht seine Hand verwundert zurück und geht zur Kaffeemaschine. "Wo is'n die Süße hin? Etwa mit Logan zugange?"

    "Ja, die ist schon weg.", sagt Ben. Dass Maryama eigentlich vor der Tür steht, sagt er nicht.

    Geschockt dreht Val sich zu Ben. "Mit Logan etwa?"

    Jim mischt sich ein, um Valentin zu ärgern: "Klar, mit Logan. Du warst ihr wohl nicht gut genug."

    "Haha, ich war nur beschäftigt.." Genervt dreht er sich wieder zur Kaffeemaschine. Logan hat die Süße rumgekriegt? Ich hätte nicht gedacht, dass er überhaupt Chancen hat bei hübschen Frauen. Komischer Kerl. Mit seiner vollen Tasse dreht er sich zu Jim und Ben. "Und was macht ihr jetzt hier noch?"

    "Party!", sagt Ben sarkastisch. Jim grinst nur blöd.

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    Mit einem Seufzer setzt sich Val an den Küchentisch. "Ja, ja.. Ich merk schon, ohne mich läuft hier nix. Ehm.. sagt mal, wie heißt die Dame denn von gerade?"

    "Du kriegst sie doch ohnehin nicht.", neckt Jim seinen Mitbewohner.

    Ben seufzt. "Naja, ich geh dann auch mal wieder. Man sieht sich."

    Auch komisch der Kerl., denkt sich Val zu Ben. "Was ist denn jetzt mit Party? Geh'n wa ein Saufen?"

    Jim sieht zu Valentin. "Klar, nimm dir ein Bier für deine Party."

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    Ben geht zur Tür und sieht gerade noch, wie Logan davon fährt.

    Maryama stößt laut den Atem aus und blickt leicht ratlos Logan hinterher. Offensichtlich ist nicht angekommen, was sie ihm vermitteln wollte. Trotzdem nervt sie sein dauerndes davon laufen. Auch eine Art sich nicht auseinander setzen zu müssen. Er hätte ihr sagen können was ihm an ihrer Antwort nicht gepasst hat. Maryama stößt sich von der Wand ab und richtet sich auf, im selben Moment geht die Haustür auf und Ben kommt nach draußen. Sie hebt die Hand und seufzt nochmal.

    Ben dreht sich zu Maryama. "Und, wie lief es?", fragt er. Offensichtlich nicht so gut, denn Logan ist fort.

    "Kann ich gar nicht einschätzen. Erst haben wir geredet, dann hab ich was gesagt, was er wohl nicht so toll fand...Zack! Ging der Vorhang runter und er ist davon gebraust. Also...keine Ahnung wie es lief." Sie lächelt trotzdem. "Und drinnen? Wie ist die Stimmung?"

    "Naja, hab mich verabschiedet. War nicht mehr mehr als Smalltalk und gegenseitiges Schweigen. Sind wohl alle etwas erschöpft von dem Streit, und Jim scheint mir ohnehin keine große Labertasche zu sein." Er sieht zu Maryama.

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    "Keine Labertasche ist schön gesagt." Maryama muss lachen, was ihr richtig gut tut ."Gehen wir noch was trinken? Ich glaub ein Tapetenwechsel wäre ganz gut und reden auch."

    Ben ist einverstanden. „Es gibt hier in der Gegend die Old Station Bar.“, sagt er, „Wie wäre es damit?“ -“Ja, sehr gute Idee.“ Maryama nickt erleichtert. “Let's go.“

    Tom hat über die Autobahn Brindleton Bay erreicht. In der Nähe des Strandes stellt er sein Motorrad ab, legt den Helm ins Fach und läuft zum Strand. Die Wellen rauschen und suchen stetig ihren Weg ans Land, ehe sie erneut davon fliehen. Der Mann setzt sich hin und lässt die salzige Brise um seine Nase wehen. Er denkt nach.

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    (In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon, @KFutagoh89 ,@Murloc und @Spatz )
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    bearbeitet April 2023
    Ort: Evergreen Harbour
    Charaktere: Maryama, Ben, Rogue
    Geschichtsstrang: Gesprächsbedarf


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    Es ist noch nicht allzu viel los in der Old Station Bar. Ein paar Stammgäste sitzen herum und starren Löcher in die Luft. Maryama hat sich nicht mehr von den WG Jungs verabschiedet. Da nochmal rein zu gehen nach dem Streit, war ihr einfach zu viel. Geredet hat keiner mit ihr, also wird ihr Verschwinden auch keinen interessieren, mutmaßt sie und ist ganz froh darüber. Als sie sich neben Ben auf einen Barhocker gleiten lässt, gibt ihr die neutrale Umgebung wieder andere Energie. Sie stupst Ben mit dem Ellbogen an. "Ich geb dir was aus, das bin ich dir wohl schuldig." Auch Ben ist froh darüber, jemanden zum Reden zu haben. Er bedankt sich bei Maryama für das Getränk und bestellt sich einen Cocktail. "Finde aber auch gut, dass du bei dem Streit dazwischen gegangen bist. Hätte mir nicht gefallen, wenn es jetzt wirklich zu einem Kampf gekommen wäre.""Für den Hübschen ein Cocktail, und was möchte seine süße Freundin?" Die Barkeeperin lächelt Maryama freundlich entgegen.

    Wie schön. Ein freundliches, aufgeschlossenes Gesicht. "Einen Tequila Sunrise bitte, mit einem Extraschuss Grenadine." Maryama lächelt zurück und wendet sich wieder Ben zu. "Das war Reflex, nicht geplant. Hab einmal zu oft zusehen müssen, wie jemand verprügelt wird und das wirkt nach." Sie beobachtet einen Moment die Kellnerin beim zubereiten des Drinks und muss kurz an Alexander denken. Ob sie das genauso gut hin bekommt wie er? Interessante Frisur mit der auffälligen, weißen Strähne in den roten Haaren. "Ich möchte gar nicht wissen, wie das ausgegangen wäre. Tom ist Logan haushoch überlegen."

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    "Ja.", stimmt Ben zu, "Ich kenne Tom zwar nur flüchtig, aber wer in einem Kampf die Oberhand hätte, war nicht zu übersehen. Allerdings hat er sich dann ja auch zurückgezogen bevor es zu weit ging." Er wirft der Kellnerin einen kurzen Blick zu, dreht sich dann wieder zu Maryama.

    Die junge Frau macht sich ans Werk. Mit zur Musik schwingenden Hüften füllt sie gekonnt Flüssigkeiten zusammen, und lacht herzhaft über einen Kommentar eines anderen Gastes.
    Obwohl sie den Job noch nicht lange macht, wirken ihre Bewegungen flüssig und geschmeidig. Bevor sie den Cocktail ins Glas schüttet, geht sie ihren Spickzettel durch, nickt dann zufrieden und stellt das Glas mit Strohhalm und Fruchtscheibchen vor Ben auf den Tresen. Maryamas Bestellung geht ihr leicht von der Hand - die Übung macht den Unterschied.
    "Wohl bekommts.", zwinkert sie, als sie auch den zweiten Drink abstellt und sich direkt der nächsten Bestellung widmet.

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    "Danke." Der erste 'Sunrise' seit langer Zeit. Maryama zieht kurz am Strohhalm. "Mmmh, das brauch ich jetzt, lecker." Nicht ganz Saschaqualität, aber die Mischung passt. Sie nimmt nochmal genießerisch einen Schluck. "Ja, das hat mich überrascht ehrlich gesagt. Ich mein...Logan hat nicht geschlagen, sondern gespuckt und das ist nochmal ganz ne andere Nummer. Ich frag mich, wie die beiden täglich mit einander umgehen.." Sie stützt den Ellbogen auf, legt den Kopf seitlich in die Hand und sinniert weiter. "Weißt du, ich versteh Logan wirklich. Das ist nicht okay ihn dauernd Kleiner zu nennen, da wird man aggressiv, vor allem wenn man schon öfter signalisiert hat, dass man das nicht mag. Trotzdem wär's sinnvoller Tom mal unter vier Augen darauf anzusprechen und nicht vor versammelter Mannschaft mit im Geiste schon geballten Fäusten." Sie seufzt. "Das war's was ich zu ihm gesagt hab, bevor er abgehauen ist."

    Die Barkeeperin spitzt die Ohren. Sie hört die Worte 'Logan' und 'Kleiner' und schmunzelt in sich hinein. Die werden doch wohl nicht diesen Typen meinen, der hier ständig herumhängt? Während sie ein Glas Bier auffüllt, beobachtet sie die beiden Gäste neugierig.

    Ben nickt. "Ist aber auch nicht so, dass nur einer der beiden schuldig wäre. Da stecken sie beide mit drin. Und so wie es sich anhörte, war das nicht das erste Zusammentreffen im Streit. Selbst Jim schien ja schon genervt zu sein darüber."

    "Hm." Maryama fängt einen Blick der Barkeeperin auf. Findet wohl Ben wirklich süß, denkt sie amüsiert. "Ja, die sollten sich wirklich aussprechen. Sonst wiederholt sich das." Sie zieht das Glas zu sich heran ohne die Position zu verändern, knickt den Halm in ihre Richtung und trinkt. "Gut, aber sind beide selber groß und werden das hoffentlich hin bekommen. Aber weißt du, ich wollte auch noch aus einem anderen Grund mit dir reden." Jetzt richtet Maryama sich doch wieder auf und stupst mehrmals mit dem Strohhalm die Eiswürfel im Glas nach unten. Sie gleiten elegant wieder nach oben, drehen sich ein, zweimal und schwimmen wieder an der Oberfläche, als ob nichts passiert wäre. Wie im richtigen Leben..so muss man das machen, wenn einen die Wellen mal wieder herumschleudern und nach unten ziehen. Einmal um sich selbst drehen, auftauchen und weiter machen. Mit einem leichten Kopfschütteln schaut sie Ben an. "Entschuldige, war kurz in Gedanken. Wie siehst du das mit der Zusammenarbeit mit Logan? Jetzt, wo du diese Seiten erlebt hast? Ist das trotzdem okay für dich? Möchtest du dass wir das zusammen machen?"

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    Ben mustert Maryama, wie sie mit dem Strohhalm in ihrem Getränk herumrührt. Wenn Dora nicht wäre, hätte er durchaus auch an ihr Interesse haben können.
    "Wie ich auch Logan bereits sagte: Ich stelle mich dem nicht in den Weg. Heißt ja nicht, dass wir gleich die besten Freunde werden müssen, bloß weil er Fotos macht." Er hat immer noch keine Ahnung, warum Logan was gegen ihn hatte, und ob er das immer noch so sieht oder nicht. Aber er selbst hat nichts gegen den Jungen, und wer weiß, an wen Ben ihn erinnert.

    "Entschuldigt meine Neugierde, ihr Süßen, aber ich muss doch mal nachfragen." Die Kellnerin lehnt sich mit dem Oberkörper halb auf den Tresen, um nicht so laut reden zu müssen.
    "Ihr redet nicht zufällig über einen knorrigen Burschen mit kurzen Beinen und langen Haaren, oder? Er hat Tattoos an den Fingern und Narben im Gesicht."

    Ben wird aus seinen Gedanken gerissen, als die Barkeeperin weiter spricht. Hat sie etwa gelauscht? "Ich denke, da reden wir von der selben Person.", sagt er nur.

    Mit einem vielsagenden Blick lehnt sie sich zurück und greift nach einem der Lappen, um unauffällig den Tresen abzuwischen.
    "Ich will mich wirklich nicht einmischen,", erklärt sie freundlich, "aber ich habe jetzt ein paar Mal seinen Namen gehört."

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    Maryama mustert Die Bardame kühl. Was mischt sie sich in Gastgespräche ein? Sehr unprofessionell. "Ich denk nicht dass unser Gespräch außer uns noch wen was angeht. Privatsphäre?" sagt sie leicht genervt. Außerdem passt ihr die Art der Beschreibung nicht, die sie von Logan abgibt.

    "Da hast du sicherlich Recht, du rassige Schönheit, allerdings fiel es mir schwer, das zu ignorieren. Er sitzt hier öfter mal und ... naja, ich durfte ihn inzwischen etwas kennenlernen. Und ehrlich gesagt, mache ich mir Sorgen um den Burschen."

    Ben sieht von Maryama zur Barkeeperin: "Sie hat Recht, das ist ein Gespräch zwischen uns beiden.", stimmt er ihr zu. Reicht ja schon, dass sie nun weiß, über wen die beiden reden.

    Sie redet wohl dauernd auf diese...blumige Art?? Als Maryama die 'rassige Schönheit' verdaut hat, dringt der Rest zu ihr durch. Sorgen? Um Logan? Der Mann hat echt nen ganz schönen Radius beim Leute auf Trab halten. "Oder WIR hören zur Abwechslung mal zu, was SIE zu sagen hat." Wenn sie daran zurück denkt, was Alexander alles gesehen und gehört hat als Barkeeper, womöglich ist ihr Wissen hilfreich. "Was meinst du?" Maryama sieht zu Ben.

    Eigentlich möchte Ben lieber zu zweit reden, ohne fremde Einmischung, was er ihr auch sagt. Doch dann fügt er hinzu: "Aber andererseits magst du recht haben. Weibliche Intuition liegt mir ganz offensichtlich nicht so. Vielleicht gibt es ja doch etwas Wichtiges, das uns die Barkeeperin mitteilen kann." So ganz warm wird er mit dieser Frau nicht. Sie ist ja ganz hübsch, aber diese Einmischungen und diese nur zu deutlichen Flirts gefallen Ben nicht. Aber vielleicht kann sie ja trotzdem weiter helfen.

    "Die Barkeeperin heißt Rogue,", lächelt die junge Frau nun freundlich. "Und sie weiß auch, dass sich das nicht gehört. Aber ganz ehrlich,", sie schaut sich kurz nach den anderen Gästen um, "der Kleine hat irgendwas an sich, das man bemuttern möchte. Zumindest geht es mir so."
    "Ich will auch nicht zu viel ausplaudern,", fährt sie leise fort, "aber ich glaube, der Junge hat mächtig Probleme. Und ich mag diesen Meckerbolzen irgendwie. Er ist ... wirklich ein feiner Kerl. Aber die Art, wie er hier sitzt und unzählige Gläser in sich 'reinschüttet, ..." Sie verzieht das Gesicht zu einer gequälten Maske. "Er braucht wirklich Hilfe. Und ich komme da nicht an ihn ran."

    Bemuttern? Das wäre jetzt nicht Maryamas Wortwahl gewesen. Sie mustert Rogue. Der mütterliche Typ sieht in Maryamas Welt anders aus. Ein leichtes Ziehen in der Solar Plexus Gegend sagt ihr, dass irgendwas nicht stimmt. "Wenn du jeden, der hier regelmäßig an deiner Bar versackt retten möchtest, bleibt dir wohl kaum mehr Zeit für die Arbeit. Wenn du was von ihm willst, wirst du dich wohl noch mehr um ihn bemühen müssen." Ihr wird bewusst wie sich das anhört. "Also, was auch immer du von ihm willst." Sie hebt die Arme in einer Da-kann-man-wohl-nichts-machen Geste.

    Ben teilt Rogues Einschätzung, dass Logan Hilfe braucht, auch wenn ihm deren Herangehensweise nicht ganz passt. Ist es wirklich nur Zufall, dass sie gerade dieses Gespräch mitbekommen hat, in dem es um Logan geht? Oder belauscht sie regelmäßig Gäste, worum auch immer die sich unterhalten? Doch er schweigt und hört erst mal nur zu.

    Rogue richtet sich auf. Ihr Ausdruck wird jetzt ernster.
    "Ich glaub, du verstehst mich falsch, Süße. Der Kleine ist nicht mein Typ. Und ich muss auch nicht jeden retten. Alledings erkenne ich verkrachte Existenzen, wenn ich sie sehe. Ich dachte, ihr wärd Freunde von ihm und habt vielleicht ein Interesse daran, seine Seele zu retten - wie mein Bruder sagen würde. Aber ihr habt Recht. Ich mische mich zu sehr ein. Sagt Bescheid, wenn ihr noch etwas braucht." Sie geht zum anderen Ende des Tresens, wo sie einen anderen Gast mit einem offenen Lächeln begrüßt.

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    Ben mustert Maryama. Er senkt die Stimme. "Seltsame Frau.", sagt er leise. "Was hältst du von ihr?" Er zweifelt nicht daran, dass Rogue mitbekommt, wenn sie nun über sie reden, doch das ist ihm egal.

    "Keine Ahnung, sie macht mir ein komisches Gefühl.." Maryama blickt über die Schulter in den Raum. "Komm, wir setzen uns da rüber an den Tisch."

    Ben nickt. Er nimmt sein Glas und folgt Maryama. "Naja, den vertrauenserweckensten Namen hat sie ohnehin nicht." Wenn ihn seine Englischkenntnisse nicht völlig enttäuschen, heißt Rogue "Schurke".

    Lachend nickt Maryama. Sie setzt sich mit Blick auf den Tresen. So kann sie sehen wie Rogue sich gegenüber den anderen Gästen verhält. "Ich muss zugeben, dass ich schon nachvollziehen kann, was sie gesagt hat. Was nicht heißt, dass ich ihr glaube. Logan löst in mir keine Muttergefühle aus, aber trotz der ganzen Eskapaden mag ich ihn und glaube auch, dass er in Ordnung ist. Ich kenne ihn nicht, das wäre wirklich zu viel gesagt, aber ich hatte auch schon ganz entspannte Zeit mit ihm und hab mich wohl gefühlt, das ist ein gutes Zeichen. Sonst hätte ich ihn ja auch nicht wegen des Jobs gefragt. Aber mir geht es auch um dich.“ Sie wirft Ben einen ernsten Blick zu. „Ich hab ihn einfach mit gebracht und du bist in diese ganzen Probleme verwickelt worden ohne gefragt zu werden." Sie lächelt. "Wollte einfach noch mal hören wie es dir damit geht und ob wir auf dem Weg bleiben. Das hast du mir ja bestätigt und dafür danke ich dir." Maryama trinkt und lässt die Bar nicht aus den Augen. "Je mehr man verletzt wurde, desto mehr tritt man irgendwann um sich und was Logan da 'überfallen' hat in unserem Garten, zeugt von großem Schmerz. Das berührt mich schon...andererseits erwarten uns sicher noch ein paar Überraschungen. Stemmen wir das? Ich bin wirklich keine Psychologin.."

    "Ja." Ben seufzt. "Er hat schon viel durchgemacht in seinem jungen Leben." Er sieht zu Maryama. "Ich dachte immer, ich habe es schwer, nachdem ich mit damals 17 schon Vollwaise wurde. Und sicherlich ist auch das nicht leicht. Aber wenn ich dann an Logan denke... Die Bruchstücke, die er so erzählt hat, klingen schon gruselig, auch ohne dass man da die genauen Details kennen müsste.

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    "Ja, das war sicher sehr hart und du musstest auch noch Ellies Schmerz mit tragen, jung wie du warst. und immer noch bist Durch Bens verantwortungsvolle Art vergisst sie oft, dass er erst 19 ist. „Dafür hast du meinen ganzen Respekt." Sie lächelt ihn an.

    Ben fährt fort. „Ich bin Gärtner, und ebenfalls kein Psychologe. Aber ich stimme Rogue in dem Punkt zu, dass Logan Hilfe braucht. Wenn wir ihm irgendwie helfen können bin ich dabei."

    "Ja, ich auch." stimmt Maryama ihm zu. "Vielleicht tut es ihm schon gut, wenn er merkt, dass er nicht verurteilt wird. Weißt du was ich gedacht hab?" Ihre rechte Hand dreht an dem Glas mit dem Drink herum. "Wir schreiben uns alles auf, was er erzählt oder was ihm herausrutscht oder was wir sonst erfahren. Dann lassen sich vielleicht schon ein paar Klippen umschiffen, weil wir wissen welche Themen tabu sind." Sie schaut wieder zu Rogue, die den Tresen poliert. "Das war der Grund warum ich ihr eigentlich zuhören wollte, aber ich fühl mich nicht wohl mit ihrer Art. Vielleicht geht es Logan auch so und sie kommt deshalb nicht an ihn ran." Maryama zuckt mit den Schultern. "Vielleicht frag ich ihn mal, ob er sie kennt und wie er sie findet." Sie muss ein bisschen grinsen."Dann wissen wir's."

    "Das wäre ein Plan.", lächelt Ben. Einen Augenblick lang hadert er mit seinem Gewissen. Er hatte Logan versprochen, nichts zu erzählen.. Dieses Vertrauen will er eigentlich nicht brechen, doch Maryama sollte wohl trotzdem zumindest wissen, was das Trauma ausgelöst hat. Nicht dass sich das wiederholt, weil sie die falsche Frage stellt. "Sprich ihn aber besser nicht auf seine Narben an.", sagt er, ohne zu erwähnen, dass Logan später auf diese Frage noch geantwortet hat.

    Überrascht schaut Maryama auf. Auf den Gedanken ist sie bisher nicht gekommen. War das die Frage, die Ben gestellt hat und die Logan zusammen brechen ließ? "Ist notiert." antwortet sie und tippt sich an die Schläfe. "Gut, dass du's gesagt hast. War es das? Im Garten?"

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    Ben nickt. "Ich dachte, er würde vielleicht von einem Autounfall erzählen, oder sonst was. Jedoch nicht, dass das so ein Trauma triggern würde."

    "Wer kann schon sowas ahnen, dich trifft keine Schuld." Sie nimmt ihr Glas und will trinken..leer. Daher also die Wärme und auch der leichte Schwindel. Dann noch das Bier in der WG..hm.. "Trinken wir noch was und reden über ein paar leichtere Themen? Du erzählst mir was Neues von Ellie und Dora und ich dir die aktuellen Ideen für den Garten? Fänd ich schön!"

    Ben lächelt erleichtert. "Leichte Themen zum Abschluss. Das ist eine gute Idee. Kann ich nun ebenfalls gebrauchen." Er nimmt den letzten Schluck aus seinem Glas. Das alles hat ihn mitgenommen, auch wenn man ihm das äußerlich kaum ansieht.

    Rogue tritt an den Tisch und räumt die leeren Gläser ab. "Darf ich euch noch etwas bringen?"
    "Für mich bitte dasselbe nochmal." nickt Maryama und sieht zu Ben.

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    Ben schielt zu Maryamas leerem Glas. "Ich würde so einen 'Sunrise' mal probieren." Er kann sich nicht erinnern, ob er jemals dieses Getränk getestet hat.

    "Gern.", nickt Rogue lächelnd und kehrt beiden den Rücken.

    Maryama sieht ihr nach. "Wir fragen auf jeden Fall mal Logan." sagt sie schmunzelnd zu Ben. "Und der Tequila sunrise trägt seinen Namen nicht umsonst. Vielleicht geht schon die Sonne auf, wenn wir heim gehen..wär nicht das erste mal dass das so läuft." Sie zwinkert Ben zu.

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    (in Zusammenarbeit mit @Murloc und @RivaBabylon, Screenshots von @Murloc und Cat)
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  • Optionen

    Ort: Haus der Garcias, Brindelton Bay
    Charaktere: Logan, Alma, Nael
    Geschichtsstrang: The second coming



    **TRIGGERWARNUNG**
    *Nacktheit
    *Drogenkonsum
    *Sex


    Logan fährt mit seinem Pick up durch die angebrochene Nacht. Der Abend in der WG war wieder mal eine mittelgroße Katastrophe. Beinahe wäre es zwischen ihm und Tom zu einer handfesten Schlägerei gekommen. Er muss sich eingestehen, dass er gegen seinen Mitbewohner nicht die geringste Chance hätte. Aber er wäre nicht er, wenn ihn so etwas abhalten würde. Wenn er eines gelernt hat in seinem Elternhaus, dann einzustecken.
    Bei dem Gedanken schieben sich unweigerlich die alten Bilder in seinen Geist. Er dreht die Musik lauter, in der Hoffnung, sie vertreiben zu können. Aber es gibt immer diese ein, zwei Szenen, die sich hartnäckig halten. Er braucht Ablenkung. Ein gutes Gefühl. Kurz entschlossen biegt er auf der nächsten Kreuzung ab - er weiß jetzt, wo sein Ziel liegt.
    Mit gewohnt rasantem Tempo fährt er auf die Einfahrt des großzügigen Geländes und steigt aus dem Wagen. Hoffentlich ist sie da.
    Er klingelt an der Tür und steckt sich, aus reriner Gewohnheit, eine Zigarette an, während er wartet.

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    Alma sitzt an ihrem Schreibtisch, als die Klingel ertönt. Hm? Hoffentlich kein Mandant. Daraufhin steht sie auf und geht nach unten zur Haustür. Als sie öffnet, erkennt sie ihn. Ein Lächeln geht über ihre Lippen. "Hey Logan."
    "Hey, girl."
    Als er ihr Gesicht vor sich sieht, erinnert er sich daran, was er in dieser einen Nacht gefühlt hat. Das Feuer in ihren Augen. Auch jetzt lodert es. "Haste Zeit für 'nen Loser?"
    Alma grinst. "Komm rein." Sie geht ein Stück von der Tür zurück, damit er eintreten kann.
    Er folgt iher Aufforderung und betrachtet sie unverhohlen.
    "Was machste grade?"
    "Steuerkram." Genervt verdreht sie die Augen und schließt die Haustüre. "Also nichts wichtiges.. Und was verschlägt Dich hier her?"
    Er seufzt und zieht eine Augenbraue in die Stirn.
    "Würde gern sagen, ich wollt' nach dir seh'n. Aber wenn ich ehrlich bin... ", sein Blick taset sie erneut ab.
    "... will ich dich haben. Und dann seh'n wie's dir geht."
    Mit einem verführerischen Lächeln geht sie vor ihm die Treppe hoch und zeigt ihre Kurven. Als die Beiden ihre Wohnung betreten, schließt sie die Tür ab. "Du willst mich also haben?" Neben ihrem Tisch stehend, schmiegt sie sich an ihn, während sie mit ihrer linken Hand den Laptop herunterklappt. Das kann warten.
    Er drückt sie fester an sich und raunt in ihr Ohr:
    "Bis zur Ohnmacht."

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    Ein Kribbeln fährt über ihre Haut. "Oh ja." Sie küsst ihn leidenschaftlich und fährt mit ihren Händen durch sein Haar.
    Er packt sie mit beiden Händen und trägt sie ein Stück Richtung Bett herüber. Doch die Zeit reicht nicht. Mit ihr im Arm, kniet er auf den Boden, beugt sich vor, so dass sie sanft unter ihm landet. Hektisch zieht er seine Hose aus und eröffnet die erste Runde.
    Während Alma ihr Vergnügen mitteilt, kommt Nael von der Arbeit und geht in die erste Etage. Als er seine Wohnungstür öffnen will, hört er vom Nebenraum erfreute Laute. Nael lauscht kurz an der Tür, als ihm bewusst wird, was das nur für Laute sein können. Oh man.. Den Kopf schüttelnd betritt er schnell seine Wohnung.
    Die erste leidenschaftliche Woge stürmt über Logan und Alma hinweg. In dem Augenblick, als beide schweigend da liegen, riecht er an ihrem Hals - Sinnlichkeit. Er schiebt die Hände wieder unter ihren Körper und stemmt sich kraftvoll auf, um sie zum Bett zu tragen. Dort angekommen, lässt er sie fallen und beobachtet ihren wippenden Oberkörper.
    Ihm gefällt, was er sieht und beginnt, mit den Fingern ihre Formen nachzuzeichnen.
    Alma räkelt sich auf dem Bett und bringt erneut ihren Körper in Pose. Ein Kichern kann sie sich nicht verkneifen. Scheinbar hat er eine kitzlige Stelle bei ihr entdeckt. Mit ihrer rechten Hand streicht sie über seine Wange. "Und so schnell sind wir wieder hier."

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    "Mmhmm...", brummt er nur. Er hat keine große Lust, sich zu unterhalten. Er will sich vergnügen - solange seine Dämonen es ihm erlauben. Mit seinen Lippen arbeitet er sich an ihrem Körper nach oben, bis er wieder am Hals angekommen ist. Dieser Duft macht ihn schier wahnsinnig. So muss eine Frau riechen. Er vergräbt sein Gesicht in ihrem Haar und widmet sich der zweiten Runde.
    Als diese ihr Ende findet, liegt Alma erschöpft neben ihm. "Ich brauch jetzt erstmal ein Bier. Du auch?"
    "Good idea.", pustet er und steckt sich eine Zigarette an.
    Sie steht auf und geht zum Kühlschrank. Mit zwei Bierflaschen in der Hand, geht sie auf ihn zu und streckt ihm ein Bier entgegen.
    Er trinkt die Hälfte in einem Zug aus. Ein lautes Rülpsen poltert aus seiner Kehle.
    "Also, wie geht's dir?", fragt er dann.
    Nachdem sie einen Schluck aus ihrer Flasche getrunken hat, stellt sie das Bier auf den Nachttisch und legt sich mit dem Bauch aufs Bett. "Hm, wie immer. Viel los. Meine Eltern stressen noch ein wenig wegen ihrer Wohnung. Aber das juckt mich nicht."
    "Wieso? Was is' mit der Bude?", fragt er, während er den Kippenrauch ausbläst.
    Seufzend sieht Alma zur Wand. "Na, nach unserem Treffen letztens hatte ich vergessen unten aufzuräumen. Ich wusste nicht mehr, dass wir auch dort zugange waren. Naja, es gab deswegen Stress, aber ich habe nicht erzählt, was wirklich los war."
    "Wieso nich'?" Auf seinem Gesicht macht sich ein zaghaftes Grinsen breit.
    Mit einem Schmunzeln sieht sie ihn an. "Hm.. warum nur?" Sie lacht kurz auf und dreht sich auf die Seite. "Und wie geht es Dir?"
    Das Grinsen verschwindet und macht einer ausdruckslosen Mine Platz. An die Decke schauend murmelt er:
    "Die Welt is' schlecht und das Leben is' beschissen. Reicht das als Antwort?"
    "Also unverändert." Sie erinnert sich an einige Worte vom letzten Mal, insbesondere das Wort 'Hass'. Weiter nachhaken lässt sie daher bleiben. "Umso besser, dass du hier bist. Bei mir ist die Welt zumindest für kurze Zeit alles andere als beschissen." Sie rutscht hoch und lehnt sich auf seinen Oberkörper. Lächelnd schaut sie ihm in die Augen.
    Logan lässt sie gewähren. Er begreift nicht, was hier geschieht. Was ist mit dieser Frau los? Warum sind ihre Berührungen kein Problem, während die anderer Sims unerträglich sind? Ja, es stimmt. Bei ihr ist die Welt für einen kurzen Moment in Ordnung. Mehr als das.
    Für den Bruchteil einer Sekunde schaut er zu ihr herüber und ihre Blicke treffen sich. Sofort wendet er sich wieder der Zimmerdecke zu.
    "Was?", fragt er leise, als sie nicht aufhört, ihn anzusehen.
    Alma sagt nichts, sondern streicht mit ihrem rechten Zeigefinger über sein Gesicht. Dabei gelangt sie an seine Nase und berührt die Narben.
    Logan schweigt ebenfalls, schließt die Augen und atmet tief. Er wünschte, er könnte sich diese verdammten Dinger aus der Haut schneiden.
    "Don't.", sagt er jetzt knapp.
    Verwundert hebt sie schnell ihren Finger. Beim letzten Mal hat sie bereits bemerkt, dass er zeitweise nicht angefasst werden möchte, warum auch immer. Das respektiert sie. Sie zieht ihre Hand zurück, setzt sich auf und nimmt ihr Bier in die Hand.
    Logan dreht den Kopf zur Seite und von ihr weg. Für einen Moment fühlt er sich schuldig. Er schafft es einfach nicht, normal zu sein. Es vergeht kein Tag, an dem er nicht irgendwen verschreckt oder angreift oder verletzt. Dass Alma sich nun aufgerichtet hat, bestätigt sein Gefühl nur.
    Während sie ihr Bier leer trinkt, beobachtet sie ihn. Ist er müde?.. Nicht, dass er gleich einschläft! Die leere Bierflasche steht auf dem Nachttisch und sie kuschelt sich wieder an ihn. Noch braucht sie eine Pause und die nächste Runde muss erstmal warten, doch der Abend ist noch lang.

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    Mit dem aufkeimeden negativen Gedanken im Nacken fällt es Logan deutlich schwerer, die Nähe zu Almas Körper zu ertragen. Dort, wo sie seine Haut berührt, entsteht ein beißendes Kribbeln. Als würden tausende Ameiesen in sein Fleisch kneifen. Er windet sich von ihr frei und setzt sich auf die Bettkante, um aufzustehen. Er verschwindet im Bad und nachdem er gepinkelt hat, bleibt er vor dem Spiegel stehen und betrachtet sein Gesicht. Glas zersplittert. Furchtbare Schreie dringen an sein Ohr. Logan hält die Hände unter kaltes Wasser und benässt sein Gesicht. Es fühlt sich heiß an.
    Bevor der Drang in ihm aufsteigt, den Spiegel zu zerschlagen, wendet er sich ab und geht wieder in Almas Wohnbereich.
    "Auf was für Musik stehste eigentlich?", fragt er.
    Die Gefragte schaut auf. "Ich mag vieles, Pop, Rock, Techno.. Bin nicht festgelegt. Und du?"
    "Ziemlich festgelegt.", gibt er nickend zu. "Hast Bock auf'n Konzert mitzukommen?"
    Jetzt richtet sich auch Alma auf und setzt sich hin. "Klar, wo und wann?"
    "Morgen." Er setzt sich neben sie. "Kann dich abholen."
    Ein breites Lächeln macht sich auf Almas Lippen bemerkbar. "Ja, gerne." Die Arbeit kann warten., denkt sie sich nur.
    "Wir ... " Er beugt sich zu ihr herüber und saugt den Duft ihres Halses auf. "... könnten uns hinter die Bühne schleichen. Und es backstage machen."
    Ihre Augen werden groß. "Mega Idee." In ihren Gedanken geht sie ihre Wäscheschublade durch, irgendetwas schickes muss sie finden oder noch kurzfristig shoppen gehen.
    "Zieh' 'nen Rock an." Vorsichtig knabbert er an ihem Ohrläppchen und raunt: "Lass die Unterwäsche weg."
    Grinsend sieht sie ihn an. Wenigstens muss ich mir jetzt um die Wäsche keine Gedanken mehr machen, nur welchen Rock? Diesen Gedanken schiebt sie dann aber schnell bei Seite. Die leere Bierflasche in die Hand nehmend, steht sie auf. "Willst noch eins?"
    Er nickt. "Sure."
    Daraufhin holt sie zwei Flaschen aus dem Kühlschrank, öffnet diese und reicht eine Logan herüber. "Zum Wohl." Sie hebt die Flasche und setzt zum Trinken an. Danach sieht sie ihn an. "Und nu?"
    "Was willste machen?", fragt er zurück.
    Wenn sie das nur wüsste. Für Runde 3 braucht sie noch Zeit, Bier hält sie bereits in der Hand und sonst? Stoff.. Nachdenklich sieht sie zu Boden. Er hat ihr beim letzten Mal gesagt, dass das nicht mehr geht.
    Aufmerksam beobachtet er sie. Auch wenn die beiden sich nicht lange kennen, ist er imstande Körpersprache zu lesen.
    "Du hast doch was im Sinn.", fordert er sie auf.
    Verlegen schaut sie auf. "Ja, aber.. eh." Sie fasst ihren Mut zusammen. "Na, ich hätte hier noch was anderes. Aber ich verstehe, wenn du nicht möchtest. Ich kann auch darauf verzichten."
    Lässig zuckt er mit der Schulter. "Hol's her."
    Verwundert kneift sie die Augen zusammen. Damit hätte sie nicht gerechnet. "Wirklich?"
    "Sure." Er nimmt einen kräftigen Schluck, bevor er zu erklären beginnt:
    "You know, ich pack' das eh nich'. Is' mir klar geworden. Ich hab so viel Mist im Hirn, dass es vermutlich die klügere Wahl is' mir jede Intelligenz rauszuballern. Also, immer her damit."
    Seine Erklärung nimmt sie zur Kenntnis und fragt nicht weiter nach. Sie geht zu ihrem Nachttisch und holt diesmal eine kleinere Tüte heraus. "Heute übertreiben wir's aber nicht, dann sind wir morgen fit genug." Wieder einmal drückt sie Logan die Tüte in die Hand, während sie zur Tür geht und den Schlüssel versteckt. Für den Fall, dass sie wieder den Drang verspüren, etwas zu beschädigen. Zum Glück ist diesmal ihr Kühlschrank gefüllt.
    Gekonnt bereitet er alles vor und lässt ihr dieses Mal den Vortritt und reicht ihr den zusammengerollten Geldschein.
    Daraufhin nimmt sie ihm den Schein ab und zieht eine Line. An das Gefühl wird sie sich wohl nie gewöhnen, doch direkt fühlt sie sich besser. Sie reicht den Schein an Logan weiter.
    Das Pulver verschwindet daraufhin und er dreht die Stereoanlage auf. Irgendein Pop-Sender spielt ein unerträgliches Geheule und er dreht unzufrieden an dem Rad.
    "Ich hol mal Musik aus'm Auto.", kündigt er an und will raus gehen. Doch die Tür ist abgeschlossen.
    "Was soll das?", fragt er irritiert. "Wieso schließte uns ein?"
    Alma seufzt. "Damit wir keinen Mist bauen, wie beim letzten Mal." Sie geht zum Versteck des Schlüssels.
    "Wir passen heute besser auf und saufen nich' so viel.", sagt er. "Aber nich' einschließen. Ich bin Klaustoro- klaustropo-klaupos-" Er stockt. Er hätte die Notfallschnäpse aus dem Handschuhfach in Ruhe lassen sollen. Das Bier hat er auch ziemlich schnell getrunken. "Wie heißt das?"
    "Klaustrophobisch?" Sie schließt schnell auf und legt den Schlüssel bei Seite. "Sorry."
    Er nickt und geht an ihr vorbei die Treppe herunter. Völlig unbekleidet verlässt er das Haus und beugt sich in seinen Wagen, so dass nur sein nackter Hintern herausschaut, und schnappt sich alle CDs, die er finden kann.
    Inzwischen hat Nael seine Arbeit am Rechner niedergelegt und will seinen Eltern noch einen kleinen Besuch abstatten. Er geht die Treppe herunter und bemerkt, dass die Haustüre offen steht. Hm? Verwundert schaut er raus, als ihm der unbekleidete Po eines Mannes ins Auge sticht. Das darf doch nicht wahr sein! Er bleibt im Flur stehen.
    Logan richtet sich auf, mit dem Fuß tritt er die Fahrertür zu und mit zwei Fingern schafft er es, den Wagen abzuschließen, ohne irgendetwas fallen zu lassen. Er geht wieder zurück ins Haus, wo er auf den Fremden trifft. Er zieht an ihm vorbei und fragt:
    "Hey, kannst mal zu machen? Hab' die Hände voll. Thanks, bub."
    Ohne eine Antwort abzuwarten stapft er die Treppe wieder nach oben.
    Entsetzt sieht Nael dem Fremden nach. Meine Güte, Alma! Kopfschüttelnd schließt er die Haustüre und betritt die Wohnung seiner Eltern. Über diese Begegnung verliert er jedoch kein Wort.

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    "Hab' music dabei.", ruft Logan, als er die Wohnung betritt. Vorsichtig lässt er den Stapel CDs auf den Boden vor der Anlage sinken und beginnt in dem Haufen herumzuwühlen. Offensichtlich fällt es ihm nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen. Doch schließlich schiebt er eine CD ein und nur wenige Sekunden darauf ertönen laute Gitarrenriffs.
    Sofort ist er in die Musik vertieft - Mit Luftgitarre und Gesang begleitet er die Band.
    Alma geht zu Logan und bewegt sich zur Musik. Langsam bemerkt sie eine berauschende Wirkung und bekommt von ihrer Umgebung nichts mehr mit.
    Irgendwann fällt Logans Blick zufällig auf die in Trance tanzende Alma und bleibt dort haften. Die Bewegungen ihres wohlgeformten Körpers passen nicht im Geringsten zur Musik, aber das tut der Szene, die sich ihm bietet, keinen Abbruch. Während er sie so betrachtet, kommt in ihm der Wunsch auf, sie zu fotografieren - diese Sinnlichkeit, die sie versprüht, verdient es, eingefangen zu werden. Da er seine Kamera nicht dabei hat, greift er zum Handy und drückt ab.
    Alma bemerkt nichts und tanzt einfach weiter. Mit geschlossenen Augen erblickt sie bunte Farben, die auf sie zu kommen. Kreise, Spiralen und Linien wandern durch das Bild und ein Lächeln breitet sich auf Almas Lippen aus.

    https://youtu.be/u5G1D9XO_C4



    *** ***


    Am nächsten Morgen wird Alma durch ihr Handy geweckt. "Eeeeh.." Genervt ignoriert sie das Klingeln, bis ihr auffällt, dass es nicht der Weckerklingelton ist. Nein. Sie wird angerufen.
    Daraufhin schreckt sie hoch und schaut auf das Display. Vier verpasste Anrufe von einem ihrer Mandanten. Oh nein! Sie hatte doch eine Telefonkonferenz mit ihm, um den Jahresabschluss zu besprechen. Jetzt ist es auch egal. Seufzend macht sie den Ton auf lautlos und legt sich wieder hin, als sie Logan neben sich liegen sieht. Hä? Was.. Ach ja.. Mit einem Grinsen legt sie ihre Hand auf seinen Brustkorb und beobachtet ihn.
    Trotz des Schlafes wirkt er angespannt. Die Augenbrauen tief ins Gesicht gezogen und den Kiefer zusammen gepresst zuckt der Kopf hin und wieder einige Zentimeter zur Seite. Das Ganze wird begleitet vom unregelmäßigen Atemzügen und leisem Grummeln. Als Almas Hand seine Brust berührt atmet er stark ein, als hätte er sich erschrocken, doch seine Augen sind nach wie vor geschlossen. Unter seiner Haut kann sie seine Brustmuskeln spüren - wie sie hektisch hin und her tanzen.
    Er ist schon irgendwie anders, als die anderen.., bemerkt Alma und beobachtet ihn weiter für einige Zeit. Dann nimmt sie ihre Hand zurück. Ihr Handy vom Nachttisch schnappend, macht sie ein Selfie mit Logan im Hintergrund.
    Nachdem sie das Handy wieder zurück legt, steht sie auf und zieht sich etwas über. Diesmal wird sie nicht mehr von starken Kopfschmerzen geplagt, doch etwas Schmerzen hat sie schon. Drum schnappt sie sich eine Schmerztablette und schluckt diese mit einem Glas Wasser herunter.

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    Das Radio schaltet sie leise an und macht sich mit geöffneter Badezimmertüre fertig.
    Als Logan schließlich die Augen aufreißt, brummt ihm wieder einmal der Schädel. Seine Kiefergelenke schmerzen und er braucht einen Moment, um zu erkennen, wo er ist. Helles Licht scheint durch den Balkon in den Raum - es muss mitten am Tag sein. Er setzt sich vorsichtig auf und massiert sich die Schläfen, dann ziehen seine Finger den Kiefer entlang. Mit kreisenden Bewegungen bearbeitet er die Gelenke, während der Mund sich langsam öffnet und wieder schließt. Ein schwerer Geschmack von Blut verbreitet sich und rinnt die Kehle herunter - hat er sich schon wieder im Schlaf gebissen? Mit der Zunge tastet er vorsichtig den Mundraum ab - Nichts. Also nur wieder Einbildung.
    Auf Logans Haut klebt ein dünner Film kalten Schweißes. Er braucht dringend eine heiße Dusche. So stemmt er sich vom Bett und kurzweilig packt ihn ein leichter Schwindel. Von irgendwoher hört er Knack - und Schmatzgeräusche, aber er kann die Quelle nicht orten. Verwirrt sieht er sich um. Was ist das für eine Wohnung? Warum ist er hier?
    Alma kommt aus der Dusche und trocknet sich erst einmal in Ruhe ab. Sie bemerkt nicht, dass ihr nächtlicher Besuch bereits erwacht ist. Sie singt leise zur Musik mit und rasiert sich die Beine.
    Als Logan sie sieht, beobachtet er sie irritiert. Ist das ... ? Diese Haare ... Nein, das kann sie nicht sein.
    Er wischt sich mit den Fingern über die Augen und schaut dann an sich herunter. Das ist definitiv der Körper eines erwachsenen Mannes - nicht der eines Jungen. Hat er mit ihr ...? Ein Bild schießt durch seine Gedanken. Ja, er und diese Frau haben die Nacht zusammen verbracht. Sie tanzten. Sie war hübsch, daran erinnert er sich. "Alma" hallt es plötzlich in seinem Kopf. Ja, natürlich - das ist die, die 'musikalisch nicht festgelegt' ist. Die 'alles Mögliche' hört. Wie kann man nur so unentschlossen sein? Er wollte mit ihr auf ein Konzert gehen. War das heute? Hat die Band schon gespielt? Nein, daran würde er sich erinnern - etwas so Wichtiges vergisst er nicht.
    Mit steifen Knochen sammelt er seine Klamotten zusammen und geht an ihr vorbei ins Bad. Die heiße Dusche wird all diesen schwammigen Gedankenmüll von ihm herunter spülen.
    Überrascht legt Alma den Rasierer weg, als sie Logan erblickt. Kein Hallo, kein Kuss, nichts. Er stürmt in die Dusche. Doch Alma macht sich keine weiteren Gedanken darüber. Stattdessen verlässt sie das Bad und geht zu ihrem Kleiderschrank. Was ziehe ich gleich an?

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    Als Logan aus der Dusche kommt, fällt sein Blick unweigerlich auf den Spiegel. Hinter einem dichten Schleier aus Dunst ist sein Gesicht nur schwach zu erkennen. Einen Moment liegt seine Aufmerksamkeit auf der verschwommenen Figur dahinter. Ein merkwürdig vertrautes Gefühl macht sich in ihm breit. Das ist seine wahre Gestalt - verschwommen, gesichtslos. Nur ein vages Abbild seiner Selbst. Er unterdrückt den Drang, das Kondenswasser fortzuwischen - was dahinter liegt, will er nicht sehen.
    Er verlässt das Bad. Am Bett liegen seine Zigaretten. Er geht darauf zu und steckt sich eine an. Ohne Alma anzusehen, fragt er:
    "Steht das Date heute Abend?"
    Ein Lächeln breitet sich auf Almas Lippen aus. "Auf jeden Fall." Mit schnellen Schritten geht sie auf ihn zu und schnappt mit ihrer linken Hand ohne groß nachzudenken die Zigarette aus Logans Mund. "Meine!"
    Ausdruckslos beobachtet er, wie sie den Filter verspielt zwischen die Lippen klemmt und zieht. Er greift zur Schachtel und steckt sich eine neue an. "Wann soll ich dich abholen?"
    Während sie einen Zug nimmt, denkt sie nach. "Eine Stunde vor Konzertbeginn sollte reichen. Außer du hast davor noch was anderes geplant." Mit einem Zwinkern nimmt sie den nächsten Zug.
    Er überlegt. Er fühlt sich im Moment zu elend, um an die Zeit davor zu denken. Allerdings versteht sie es, ihre Reize einzusetzen. Diese bloße Andeutung genügt, um in ihm eine leichte Erregung auszulösen. Ja, Alma gelingt es tatsächlich, ihn Dinge vergessen zu lassen. Das hatten andere Frauen bisher nicht geschafft. Neben der Begierde waren bei ihnen auch immer andere Aspekte dabei - unschöne, düstere Gedanken, angsteinflößend und beklemmend.
    Bei Alma fühlt er sich auffallend anders. Liegt es daran, dass sie keine Fragen stellt? Sie scheint ihn anzunehmen, wie er ist, ohne ihn ständig zu löchern. Das ist eine neue Erfahrung für ihn.

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    "Hab' noch kurz was zu erledigen.", antwortet er. "Wenn das durch is' können wir seh'n, was noch geht."
    "Du weißt ja, wo Du mich findest." Grinsend schwenkt sie sich auf ihr Bett und zieht ihr rechtes Bein an den Körper.
    Er nickt und mustert sie kurz. In ihm steigt der Wunsch, sie zu berühren. Ihr Haar aus ihrem markanten Gesicht zu streichen oder das Schlüsselbein nachzuzeichnen. Doch stattdessen macht er zielstrebige Schritte auf die Tür zu. Bevor er die Wohnung verlässt, bleibt er kurz stehen und wirft noch einen Blick auf sie.
    "Bis dann.", murmelt er und geht.


    (in Zusammenarbeit mit @Spatz )
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    MurlocMurloc Member
    bearbeitet Januar 2023
    Ort: Brindleton Bay
    Charakter: Ka'Vothee, Jenna, Julius, Nael
    Geschichtsstrang: Der Vagabund


    Tagelang ist er gewandert - sein vierbeiniger Freund treu an seiner Seite. Er hat kein festes Ziel - außer dem ständigen Drang in Bewegung zu bleiben. So zieht er in aller Ruhe von Land zu Land, von Dorf zu Dorf und erreicht am Nachmittag eine Ortschaft namens 'Brindelton Bay'. Der junge Mann beschließt, hier eine Rast zu machen. Ein Blick in den Himmel verrät ihm, dass es schon bald regnen wird. Also ist es Zeit, einen geeigneten Platz zu finden.
    Einige Meter fernab der Straße führt ein kleiner Hügel hinauf. Oben angekommen, entdeckt er eine Lichtung mit einem bezaubernden See. Das ist perfekt. Niemand wird von ihnen gestört und er kann unbehelligt sein Zelt aufschlagen.
    Dank der jahrelangen Erfahrung, dauert es nicht lang, bis nicht nur der Unterschlupf steht, sondern auch ein angenehmes Feuer entfacht ist. Während Bast gewissenhaft die umliegenden Meter untersucht, setzt sein Besitzer sich ans Feuer, um sich zu wärmen.

    Er ist es gewohnt, draußen zu sein. Die Kälte macht ihm nichts aus. Dennoch tut es Körper, Geist und Seele gut, die Wärme der Flammen zu spüren, das Knistern des Holzes zu hören und den Duft aufzunehmen.

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    Nach dem Campingtrip haben Nael und Julius heute einen Spaziergang geplant, um Pläne für den nächsten Trip zu machen. "Dann fahren wir auf jeden Fall beim nächsten Mal alleine. Oder wir nehmen Alma mit." Nael verdreht die Augen, als Julius seine Schwester erwähnt. "Nee, du. Ohne Alma." Verwundert wird der ehemalige Staatsanwalt von seinem Cousin gemustert. "Wie ohne Alma? Habt ihr Stress?" - "Frag nicht wie. Die dreht komplett am Rad." Darauf traut sich Julius nichts zu sagen. Er weiß, dass es zwischen den Geschwistern öfters mal kriselt, aber dieser Tonfall hört sich nach einer ordentlichen Krise an. Besser wäre es, wenn sich Julius daraus hält, doch er hat den Drang, Alma in einer ruhigen Minute auszufragen.

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    "Hey, sie mal da!" Nael zeigt zur Feuerstelle. "Da ist ja auch ein Zelt. Vielleicht ein Camper mit guten Empfehlungen für unseren nächsten Trip?", fragt Julius. Hoffentlich sind keine Frauen dabei, dann krieg ich wieder kein Wort heraus! "Komm, wir gehen mal Hallo sagen." Die beiden Cousins nähern sich der Feuerstelle und erblicken den Vierbeiner. "Na du. Wer bist du denn?", fragt Julius und lächelt den Kleinen an.

    Der Pitbull beginnt sofort, die beiden Männer neugierig zu beschnuppern. Aufgeregt und mit wedelndem Schwanz tanzt er um beide herum, inhaliert sie geradezu und gibt hin und wieder fiepsendene Laute von sich. Bis er schließlich von einem Geräusch abgelenkt wird. Das Pfeifen seines Besitzers lässt ihn gehorsam davon laufen.

    Nael folgt mit seinem Blick dem Hund und erblickt einen Mann. "Da Julius, komm mit." Sein Cousin folgt Nael, der den Fremden anspricht. "Guten Abend. Ist das ihr Zelt?"

    Der Rothaarige steht vorm Lagerfeuer und krault dem Tier das kurze Fell. Als er die Männer kommen sieht, richtet er sich auf und lächelt herzlich. "Hallo." Er dreht den Kopf zum Zelt herum, nur eine Sekunde, dann wieder nach vorn zu den beiden Fremden und nickt.
    "Ja, das meine." Sein Gesicht bekommt plötzlich einen unsicheren Ausdruck. "Ist okay?"

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    Julius nickt daraufhin. "Wir waren erst vor Kurzem zelten und haben zufällig Ihr Feuer gesehen. Campen sie öfters?", fragt er.

    Der junge Mann kneift die Augen zusammen und überlegt einen Moment. 'Kurzen' - 'Feuer' - Campen' Er legt den Kopf etwas schief und langsam antwortet er: "Entschuldigung, aber ... ich ... spreche sims ... schlecht." Ein breites Lächeln zieht über sein offenherziges Gesicht. "Was ... sagen Sie?"

    Nael springt ein. Sprachbarrieren kennt er von seinem Vater gut genug. "Wir.." Er zeigt auf Julius und sich. "..gezeltet." Nun zeigt er auf das Zelt und hebt einen Daumen hoch. "Toll... Feuer... Toll." Jetzt zeigt er auf das Lagerfeuer und hebt erneut seinen Daumen hoch.
    Julius legt eine Hand auf Naels Schulter. "Wie können wir ihn denn jetzt fragen nach Campingorten?" - "Ja, warte.", flüstert Nael und wendet sich wieder dem Fremden zu.

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    "Ich bin Nael. Das ist Julius." Bei der Vorstellung zeigt er jeweils auf sich und auf seinen Cousin. "Und Du?" Mit seinem rechten Zeigefinger zeigt er auf den Fremden.

    Der Camper lacht leise. Er freut sich über die Offenheit der beiden und die einfache Sprache, die der Größere (?) nutzt, belustigt ihn. Er legt eine Hand auf seine Brust: "Ka'Vothee" Doch sofort wird ihm klar, dass dies hierzulande ein exotischer Name sein muss. Er kennt die Blicke und Schwierigkeiten beim Ausprechen seines Namens bereits von anderen Orten.
    "Kvothe.", fügt er deshalb hinzu. [Kwouth] Anschließend zeigt er auf den Hund, der die ganze Zeit aufmerksam von Person zu Person schaut. "Bast."

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    "Woher kommst du? Wir kommen aus Brindleton Bay.
    ", fragt nun Julius.

    "Ich komme von Imre. Sehr weit." Er macht eine winkende Handbewegung. Auf das Lagerfeuer deutend schaut er die Besucher an. "Bitte, sitzen."

    Daraufhin setzen sich die Beiden. Plötzlich knurrt Julius' Magen. Nael sieht mit einer hochgezogenen Augenbraue zu seinem Cousin. "Hast du noch nichts gegessen?" Julius schüttelt den Kopf. "Ich hab doch immer Hunger." Seufzend schaut er zu Boden. Indes schaut Nael zu Ka'Vothee. "Bist du alleine mit Bast hier?" Während er spricht, gestikuliert er mit, damit seine Worte besser verstanden werden.

    "Ja,", nickt der Rothaarige. Er entfernt sich einige Meter und kommt mit Hocker und einer kleinen Tasche zurück und setzt sich. Aus der Tasche zieht er einige Früchte, ein Stück Brot und eine Glasflasche. Mit flinken Bewegung zieht er das Brot in drei gleich großen Teilen auseinander, setzt es auf einen gespitzten Stock, der neben dem Lagerfeuer liegt, steckt dann eine der Früchte darauf und hält das Ganze einen kurzen Moment über die Glut. Auf die leicht angewärmte Frucht, streut er eine Prise Kräuter die er aus seiner Tasche zieht. Er begutachtet sein Werk und reicht es Julius auffordernd herüber. "Bast und ich ist immer allein.", sagt er dann noch einmal.

    "Danke." Julius nimmt den Stock entgegen und pustet kurz. Dann nimmt er einen Bissen. "Lecker!"

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    Kvothe lächelt ihm fröhlich entgegen. "Sehr gesund ... Macht ... warme Blut." Er zieht einen zweiten Stock aus dem Feuer und wiederholt das Ganze, um es anschließend Nael zu reichen. "Du hat...", er stockt und überlegt, "hast? habt?"

    Nael nimmt den Stock ebenfalls dankend entgegen und nimmt einen Happen. "Hast.", sagt er lächelnd.

    "du hast..." wiederholt er leise mit geschlossenen Augen. "Ja. Du hast gesagen, ... sarmësc... ich campen oder so, ich weiß nicht, wie sag man." Kvothe fuchtelt unbeholfen mit den Händen in der Luft herum. Bast gesellt sich schließlich zu ihm und er legt seine rechte auf den Kopf des Tieres.

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    Nael nickt. "Genau. Das heißt campen." Julius versucht indes Bast anzulocken. Seine Tierliebe kommt zum Vorschein.

    "Du campen auch, ja?", fragt Ka'Vothee. Bast gibt seiner Neugierde nach und schleicht zu seinem neuen Freund herüber. Nach einem Stups mit der Nase, beginnt er, Julius' Hand abzulecken.

    "Wir waren zusammen campen. Wir sind Cousins, Familie.", antwortet Nael, während Julius' seine Aufmerksamkeit dem Hund schenkt.

    "Was bedeutet Cousin?", fragt der Fremde neugierig.

    "Er ist der Sohn meiner Tante. Meine Tante ist Schwester von meiner Mama." Die Erklärung fällt Nael schwer, hofft dennoch, dass er es einigermaßen verständlich erklären konnte.

    Einige Sekunden überlegt der Rothaarige, als würde er eine komplizierte Rechnung durchgehen. Plötzlich lächelt er breit und nickt.
    "Ich verstehe. Danke."

    Jenna wandert ziellos durch die Gegend. Der nächste Vollmond ist noch etwas entfernt, was sie etwas entspannt. So schnell wird kein Werwolf die Kontrolle übernehmen. Und jetzt, wo sie die Uni erst mal pausiert hat, hat sie Zeit und... Plötzlich weht ein Geruch in ihre Nase, der sie daran erinnert, wie hungrig sie ist: Es riecht nach Brot und Früchten! In der Ferne kann sie ein Lagerfeuer sehen. Jenna sieht an sich zurück. Sie ist in ihrer Menschengestalt.. sie hat sich unter Kontrolle... Vielleicht sollte sie zu den Campern stoßen. Einfach um etwas Gesellschaft zu haben! Sie kommt näher.

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    Bast reißt die Nase in die Luft und springt auf. Wild mit dem Schwanz wedelnd entfernt er sich einige Schritte vom Lagerfeuer.
    "Estasc?", fragt Kvothe und sieht in die selbe Richtung. Da er nichts erkennt, der Hund aber aufmerksam bleibt, steht er auf und folgt dem Blick. Es wird bereits dunkel und Kvothe hat Mühe, die Schatten zu durchdringen. Gespannt sehen auch Nael und Julius in die Richtung, in die der Hund verschwunden ist.

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    Hundegebell ist zu hören. Ein Pitbull kommt plötzlich aus dem Gebüsch hervor, schwanzwedelnd und eher freundlich wirkend. Die Werwölfin lächelt. Vor dem Hund braucht sie keine Angst zu haben. Sie krault das Tier und kommt nun näher. Schließlich kann sie die Leute erkennen. "Hallo!", sagt Jenna mit freundlichem Ton. Nach all der Zeit, die sie sich aufgrund ihres Fluchs zurückgezogen hat, ist es wirklich eine Erleichterung, wieder auf Gesellschaft zu stoßen.

    Kvothe sieht die junge Frau auf sich zukommen. Irgend etwas an ihr ist nicht richtig. Einen Moment mustert er ihr Gesicht, schaut ihr tief in die Augen und dann erkennt er es: Ihre Energie ist im Ungleichgewicht. Ein Teil von ihr kämpft gegen irgendetwas an. Doch er könnte nicht sagen, was diese Unstimmigkeit in ihr auslöst.
    "Hallo.", begrüßt er sie schließlich und schenkt ihr ein warmes Lächeln. Das wird sie brauchen können.

    Als Julius merkt, dass sich eine Frau zur Gruppe gesellt, verstummt er. Wieso habe ich heute noch kein Alkohol getrunken? "Guten Abend.", grüßt Nael freundlich und Julius nickt daraufhin mit dem Kopf und lächelt verlegen.

    Jenna nickt den Männern zu. "Darf ich mich dazu gesellen?", fragt sie höflich.

    Der Rothaarige deutet auf den Hocker. Zu gern würde er seinen Gästen Getränke anbieten, aber viel hat er nicht auf Lager. Und schon gar keine 4 Gläser. Doch dann fällt ihm ein, dass er noch einige Tinkturflaschen im Gepäck haben müsste. Er entschuldigt sich mit einer Geste und verschwindet im Zelt. Kurz darauf kehrt er zurück, verteilt die kleinen Flaschen und schenkt jedem etwas Rotwein ein.
    "Ich bin Kvothe.", stellt er sich dem Neuzugang vor, weist dann auf die beiden Herren und sagt:
    "Nael, Julius, Bast." Als letztes deutet er auf den Pitbull.

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    "Jenna!", stellt sie sich kurz vor. Sie setzt sich auf den Boden ans Feuer. "Bin in letzter Zeit viel durch die Wildnis gewandert und nun froh, auch mal wieder freundlichen Gesichtern zu begegnen." Sie nimmt einen Schluck. Das tut wirklich gut.

    Fragend schaut der Gastgeber zu den beiden Männern und wieder zu Jenna. "Kannst du ... noch mal sagen ... langsam, bitte?"

    Offensichtlich hat dieser Mann Probleme mit der Sprache. Er kommt wohl nicht von hier. Sie nimmt ihre Hände zur Hilfe: "Ich wanderte..." mit ihren Fingern tapst sie auf dem Baumstamm herum, um wandern zu symbolisieren... "viel herum und bin froh..." hier lächelt sie, "auf nette Menschen zu treffen." Sie weist mit den Armen auf die Gruppe. Ob das reicht, um sich verständlich zu machen, kann sie jedoch nicht sagen.

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    "Oh ja, ich verstehe." Er lächelt breit und nickt. "Ich auch wanderen viel. Und Bast. Er muss." Ein leises Lachen gluckst aus seiner Kehle heraus. "Und auch immer nette Leute." Er prostet der Runde zu und lässt seinen Blick von Gesicht zu Gesicht wandern.

    "Wir machen Feier für Freunde." Er springt auf und läuft zum Zelt. Als er heraus kommt, hält er eine Violine in der Hand. Vor dem Lagerfeuer setzt er sich auf die Knie, schließt die Augen und beginnt zu spielen. Ein langsames, tragendes Stück. Erst mit den vergehenden Strophen, nimmt die Melodie am Tempo zu und wird fröhlicher und fordernder.

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    Jenna lächelt. Der Junge spielt wirklich gut. Sie lauscht und hat für diesen Moment ihre Sorgen vergessen... Ihre Angst, jemanden versehentlich zu verletzen.. Ihre Einsamkeit, seit sie es daher bevorzugt, sich von Menschen fernzuhalten... In diesem Moment kann sie nicht anders als einfach zu lauschen.

    Die letzten Töne verhallen in der Dunkelheit der Nacht. Kvothe legt die Violine auf seinem Schoß ab - sie ins Gras zu legen wäre unverzeihlich.

    "Das klang wunderbar!", lobt Jenna.

    Er bedankt sich und schenkt der Runde Wein nach, möchte dann eine lockere Plauderei beginnen, doch das fehlende Vokabular macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Nachdem er einige Versuche abgebrochen hat, lacht er verlegen und deutet den Gästen, sich etwas zu unterhalten.
    Hin und wieder wirft er eine Frage ein, um der Konverstation folgen zu können. Er genießt diese kleine spontane Zusammenkunft und saugt gierig die Worte in sich auf, um zu lernen.

    Gestärkt durch Brut und Wein fühlt sich Jenna wohl. Sie bringt sich in die Gespräche ein, auch wenn sich diese hauptsächlich um Smalltalk drehen.

    Die ganze Zeit über, betrachtet Kvothe die junge Frau immer wieder aus dem Augenwinkel. Er versucht, in sie hinein zu schauen, sie zu studieren und den Grund für das zu finden, das sie so sehr aus ihrer Mitte geworfen hat. Doch ihre geistige Schutzbarriere ist stark. Nur selten kann er eine kleine Welle wahrnehmen - einen Ausschlag ihrer Verwirrung.

    Jenna mustert Kvothe. Nicht nur, dass er ein guter Musiker ist, irgendetwas ist an ihm, das sie nicht richtig einordnen kann. Und auch er scheint zu spüren, dass sie anders ist, zumindest mustert er sie genauso intensiv wie sie ihn. Das gefällt ihr nicht. Vielleicht sollte sie besser gehen.

    Jenna steht auf und geht ein paar Schritte. "Na dann danke für Speis und Trank.", sagt sie freundlich.

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    Der Gastgeber schaut ihr nachdenklich hinterher. Will sie die Runde schon verlassen? Fühlt sie sich unwohl - bedrängt er sie womöglich mit seinen Blicken? Er entscheidet, ihr den Raum zu gewähren, den sie braucht. Sie soll sich sicher in seiner Nähe fühlen können.
    Doch auch Bast scheint ihr zugetan. Neugierig verfolgt er ihre Schritte, hält aber etwas Abstand zu ihr.

    Jenna bleibt stehen. "Na Bast? Auch auf Wanderlust?", fragt sie das Tier lächelnd. Kvothe scheint ihr Raum geben zu wollen, und so entschließt sie sich dazu, doch noch etwas zu bleiben. Hauptsache, er ahnt nicht, was sie wirklich ist...

    Einen Moment folgt er dem Gespräch der anderen beiden Gäste, dann entschuldigt er sich und steht auf. Freundlich lächelnd geht er auf Jenna zu, die noch immer mit dem Pitbull beschäftigt ist.
    "Alles okay?", fragt der junge Mann, als ihre Blicke sich treffen.

    "Irgendetwas an dir macht mich nervös.", sagt Jenna ehrlich. "Versteh mich nciht falsch. Ich glaube nicht, dass du eine Bedrohung für mich bist, aber ... das Gefühl bleibt." Sie kann ihm nicht sagen, dass sie auch Angst hat, dass er den Werwolf in ihr erkennt. Denn dann würde ihm ja bestätigt, dass auch sie anders ist.

    Konzentriert lauscht er ihren Worten. "Was bedeutet 'Bedrohung'?" , fragt er.

    "Ähm..." Jenna kratzt sich nervös am Kinn. "Gefahr..." Sie hebt ihre Hände bedrohlich. "Aber ich denke nicht, dass du eine Gefahr bist.", fügt sie dann noch hinzu und schüttelt leicht den Kopf.

    Der Rrothaarige nickt langsam. "Nein, nicht Gefahr." Er sucht nach den richtigen Worten. Wie kann er ihr vermitteln, was er von ihr wahrnimmt? "Ich weiß,", beginnt er leise, um sicher zu gehen, dass die anderen ihn nicht hören, "du hast Angst. Und du hast ...", er grübelt fieberhaft ... Dieses Wort kennt er nicht. Er schüttelt den Kopf und zeichnet mit seinen Händen in der Luft eine große Kugel. "Das ist Energie. Alle hat das.", versucht er zu erklären. "Normal ist so ..." Er betont die glatte und runde Form des gezeichneten Objektes.
    "Aber du hast so..." Seine Finger zeichnen erneut eine Kugel in die Luft, zittern allerdings dabei in alle Richtungen.
    "Versteh du?", fragt er dann. "Dein Energie ist ... Ich weiß nicht, wie sag man ... Kaputt?"

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    Jenna versteht. Sie nickt. Offenbar nimmt er ihre Aura als Energie wahr. Bei ihr selber ist es eher der Geruch, den sie wahrnimmt. Und Kvothe riecht anders als normale Sims... was aber auch kein Wunder ist, wenn er wirklich die Auren spüren kann. "Was bist du?", fragt sie vorsichtig. Ob er ihr vielleicht sogar helfen könnte?

    "Ich bin Edemaru.", antwortet er selbstverständlich, als wüsste jeder, was das bedeutet.

    Dieses Wort hört Jenna zum ersten Mal. "Ein was?", fragt sie, "Was ist Edemaru?"

    "Das ist wie ... Hexe? Ja, Hexe. Ein bisschen.
    " Vorerst belässt Kvothe es bei dieser Erklärung. Mit seinen Sprachkenntnissen wird es zu kompliziert, die Feinheiten und Eigenarten der arkanistischen Energielehre zu erläutern. Denn im Grunde, ist das die richtige Umschreibung seiner Art. Er ist ein Arkanist. Was viele Außenstehende für Zauberei halten, ist in Wahrheit nichts weiter als das Verstehen und Beeinflussen der irdischen Energie. Vor Generationen beherrschten viele Edemaru diese Kunst. Doch dieses besondere Volk verlor in den letzten Jahren nicht nur an Ansehen, sondern auch an Mitgliedern. Manche kehrten ihrer Herkunft den Rücken, weil diese Art zu leben immer härter und herausfordernder wurde. Andere ertrugen die missbilligenden Blicke der Fremden nicht mehr. Über die Jahre schrumpfte das wandernde Volk der Edemaru auf eine kleine, zweistellige Anzahl. Und heute ist Ka'Vothee Hjoszea der Letzte von ihnen - so vermutet er zumindest.

    Jenna ist sich nicht ganz sicher, ob sie richtig verstanden hat. Hexe? ... Hat er magische Fähigkeiten?

    Julius hat sich während der Ankunft von Jenna zurückgehalten und aus Schüchternheit nichts mehr von sich gegeben. Lediglich genickt oder den Kopf geschüttelt. Als nun Kvothe und Jenna abseits stehen, wendet er sich an Nael. "Puh, ich krieg schon wieder kein Wort heraus. Wenn sie jetzt geht, kann ich freier sein. Aber sollte sie doch zurück kommen, können wir dann lieber gehen?" Sein Cousin verdreht daraufhin die Augen. "Ach, Julius. Lass uns doch erstmal abwarten. Du immer mit deinem Fluchtreflex."

    Jenna wirft einen Blick zu den anderen Männern und fragt sich, wieviel die von ihrer Unterhaltung mit Kvothe mitbekommen haben.

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    "Warum du hast Angst?", fragt ihr Gegenüber.

    Jenna braucht eine Weile, bis sie antwortet: "Ich weiß nicht... Vielleicht weil ich nicht will, dass du herausfinden musst, was mit mir nicht stimmt?"

    Einen Augenblick mustert er sie. Noch immer begreift er nicht, was er an ihr spürt. Es ist nicht wie bei anderen, wenn sie seelisch oder geistig verwirrt sind. Es ist keine Verschiebung im Klassischen Sinne. Eher eine Art... Überlagerung. "Du weißt, was ... stimmt nicht?", fragt er leise und mit ruhigem Ton.

    "Ich weiß, was ich bin.", sagt Jenna. Es hat ohnehin keinen Sinn, das zu leugnen, nachdem Kvothe eh schon von Energien geredet hat und es bemerkt hat. Aber sie würde ihn erst besser kennen lernen müssen... nicht dass es so abläuft wie in Glimmerbrook, als der Magier, den sie um Hilfe beten wollte, einfach fortging.

    "Du willst nicht sagen?", fragt er vorsichtig. Er möchte sie nicht unter Druck setzen, ihr aber zu verstehen geben, dass er ihr gern hilft - sollte es in seiner Macht liegen. Jenna nickt schweigend.

    Er nickt warm lächelnd und hebt zaghaft beide Hände legt sie wenige Zentimeter über ihrem Kopf zusammen."Ich darf?", fragt er.

    Skeptisch wirft Jenna einen Blick auf Kvothe. "Was tust du?"

    "Ich will helfen."
    , antwortet er mit fragendem Blick. "Ich gebe Energie für dich. Wenn du sag ja."

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    Der Typ ist irgendwie ... weird.Jenna weiß noch immer nicht, ob sie ihm trauen kann. Sie duckt sich, um den Händen auszuweichen und lässt ihren Gegenüber nicht aus den Augen.

    Er nimmt die Hände zurück und schaut freundlich, aber auch leicht enttäuscht. Ein Teil von ihm versteht sie. Er ist für sie ein völlig Fremder mit unbekannten Riten und Gebräuchen und Fähigkeiten. Es wäre ihm eine Freude gewesen, ihr zu helfen. Aber er kann und will niemanden zu dessen Glück zwingen. So nickt er ihr zu und lädt sie auf ein weiteres Glas Wein ein.

    Jenna bleibt skeptisch, doch sie nimmt das Angebot an. Sie setzt sich neben die anderen Männer als Feuer zurück.

    Kvothe nickt und schenkt eine letzte Runde Wein aus. Akzentreich fragt er die Männer nach einer Campinggeschichte und schaut erwartungsvoll von einem zum anderen.

    Da Julius den Wein wie ein Verrückter herunter würgt, beginnt Nael von seinem Campingtrip mit seinen Eltern zu berichten. Unter anderem erzählt er, wie Hannah und er, als José bereits im Zelt lag, Tiergeräusche machten und mit Stöcken und Ästen raschelten. Irgendwann sprang Josè aus dem Zelt, knapp bekleidet und schrie in den Wald: "Eine Bär! Retten sich wer kann!" Während der Erzählung muss Nael grinsen. Vielleicht ist es auch etwas gemein gewesen, seinen Vater so zu veräppeln, doch am Ende musste auch er herzhaft über sich selbst lachen.

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    Der Gastgeber applaudiert lachend. Geschichten dieser Art sind es, von der eine spontane Runde am Feuer lebt. Es erinnert ihn an alte Zeiten, als er mit seiner Truppe durch die Länder zog und abends alle zusammen am großen Feuer saßen, ihre Geschichten erzählten, zusammen aßen und tranken und musizierten, bis sich die Runde langsam zum Schlafen auflöste. Ein warmes Gefühl breitet sich in dem jungen Mann aus, als er daran denkt und ein seliges, dankbares Lächeln liegt auf seinem Gesicht.

    "Oder als du die schwarz angemalte Windel mit deiner Unterhose verwechselt hast!", lachend und sichtlich angeheitert kippt Julius zur Seite und landet auf dem Boden. Nael schaut erst etwas beschämt, schließlich lag die Windel mitten in seinem Koffer und es war dunkel. Doch beim Anblick von Julius kann er nur lachen.

    Kvothe weiß nicht, was eine Windel sein könnte, aber allein der Anblick des lachenden Gastes erfreut ihn so sehr, dass er einfach mitlachen muss. Endlich ist der Schüchterne aufgetaut. Es empfiehlt sich immer etwas Wein im Gepäck zu tragen.

    Selbst Jenna entspannt sich wieder bei den witzigen Geschichten. Auch wenn sie keine Ahnung hat, wie man eine Windel mit einer Unterhose verwechseln kann, selbst wenn es dunkel ist. Doch sie spricht das nicht laut aus und erzählt stattdessen eine eigene Geschichte: "Das war damals, als ich noch Teenagerin war und zur Schule ging. Unser Mathelehrer, das war so ein langweiliger, strenger Typ, erlebte die Überraschung seines Lebens, als ich und mein Freund einen lebendigen Frosch in seine Tasche geschmuggelt habe. Er hat den Lehrer abgelenkt, und ich habe den Frosch währenddessen platziert. Glaubt mir, der Rest des Matheunterrichts fiel anders aus, als Herr Meier geplant hatte!"

    Nael grinst. "Das hört sich lustig an. Hat der Lehrer herausbekommen, woher der Frosch kam?" Unterdessen hat Julius bei 'mein Freund' gestockt. Schade, sie scheint vergeben zu sein.

    "Er hat mich offenbar nicht gesehen, sonst hätte er 1 + 1 zusammengezählt. Aber er hatte keine Ahnung.", sagt Jenna schmunzelnd.

    "Hach. Eins und Eins. Liebe muss schön sein.", jammert Julius nun vor sich hin und schaut bedrückt ins Feuer. Nael hingegen runzelt die Stirn. "Was?" - "Ich bin so allein. Keine Liebe. Keine Frau an meiner Seite.."

    Verwundert über den Themenwechsel blickt Jenna Julius an. Denkt er etwa, sie redet von einer romantischen Freundschaft? Eigentlich war Adam nur ein Kumpel zu Schulzeiten, den sie mittlerweile auch längst aus den Augen verloren hat. .. Sie verdreht die Augen: "Was hat Liebe damit zu tun? Er war einfach nur ein Kumpel."

    Sofort erhellt sich Julius' Blick. "Wirklich?!"

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    In diesem Moment bereut Jenna, den Satz ausgesprochen zu haben. Sie ahnt schon, wo das endet. "Warum sollte ich in dem Punkt lügen?", sagt sie sarkastisch.

    "Also, bist du frei?" Während Julius immer freudiger wird, schlägt Naels Laune eher ins negative. Darauf hat er gerade wirklich keine Lust.

    Jenna seufzt. "Nein, ich bin vergeben. Das war damals zwar nur ein Kumpel, aber ich bin mit einer anderen Person zusammen." Das ist eine Lüge, aber sie hat keine Lust, angeflirtet zu werden.

    Jetzt fällt Julius wieder in Traurigkeit. Er hat einfach kein Glück. Im Gegensatz zu seinem Cousin ist Nael erleichtert, denn er kann sich etwas anderes vorstellen, als sich gemütlich am Feuer fremd zu schämen.

    "Du sucht ein Frau?", fragt Kvothe den Schüchternen. Er hat nicht alles verstanden, aber er ist ein guter Beobachter und kann sich seinen Teil denken.

    Nun sieht Julius zu ihm auf. "Ja, und wie!"

    Jenna verdreht die Augen, hört dem Gespräch zwischen Kvothe und Julius aber zu.

    Der Wanderer nickt verstehend. "Vielleicht ich kann helfen.", sage er und sucht nach den passenden Worten, bemerkt dann aber, dass sein Vokabular einfach noch nicht ausreicht. "Du und ich. Allein. Andere Tag." Er beginnt über seine eigene Unfähigkeit zu lachen und lächelt entschuldigend. "Ich lerne.", nickt er dann.

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    Julius denkt indes nach. "Helfen? Wie?" Mit großen Augen sieht er den Camper an.

    Kvothe weiß, dass es bei zwischenmenschlichen Interaktionen nur um das Selbstvertrauen geht. Jemand, der sich mit sich selbst wohl fühlt, verspürt keine Schüchternheit. Es bräuchte vermutlich nur wenige Sitzungen, bis Julius' inneres Ungleichgewicht behoben wäre. Auf Dauer würde dieser Effekt zwar nicht anhalten, aber es wäre immerhin ein Anfang.

    "Ich weiß nicht, wie sag man.", kratzt er sich am Kopf. "Ich gebe ..." Er seufzt und schenkt seinem Gegenüber schulterzuckend ein verzweifeltes Lächeln.

    Er gibt? Nael weiß nicht genau, was Kvothe meinen könnte, doch Julius scheint alles zu verstehen. "Du gibst mir eine Frau?" Ungläubig sieht Nael seinen Cousin an. Er kann sich nicht im geringsten vorstellen, dass er wirklich das gemeint habe.

    Jenna kann sich das Grinsen nicht verkneifen. Mit Julius' Antwort hat sie nun wirklich nicht gerechnet.

    Der Gastgeber selbst schaut Julius mit großen Augen an - das Feuer leuchtet darin und gibt dem Smaragdgrün eine unwirkliche Farbe.
    "Ich habe nicht Frau." Glaubt der Typ etwa, Kvothe könnte eine aus der Kräutertasche ziehen? Er schmunzelt klangvoll bei diesem Gedanken. Damit wäre er wohl ein richtiger Magier, aber von solchen Tricks hat er nie gehört. Obwohl es hin und wieder sicherlich ganz schön wäre.

    Wieder sinkt Julius' Laune. Falsche Hoffnungen hat er heute genug gehabt. Traurig sieht er zu Boden und schweigt.

    Währenddessen wendet sich Jenna an Nael. Sie hat schon verstanden, dass die beiden verwandt sind. "Ist Julius immer so komisch in Gesellschaft von Frauen?" Sie spricht so leise, dass nur Nael das hört.

    Räuspernd nickt der Angesprochene. "Und wie.. Er ist sehr unsicher in Gegenwart von Frauen."

    "Ja... das kann man wohl so sagen.", kommentiert Jenna amüsiert.

    Die Gruppe plaudert noch eine Weile. Sie quatschen über dieses und jenes. Jenna verabschiedet sich zuerst. Kurz darauf machen sich auch Nael und Julius auf den Rückweg. Nur Kvothe und Bast bleiben zurück.

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    (In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon , @Spatz )
    Post edited by Murloc on
    Vampire in Sims4 und wie ich das auf meine Rollenspielcharaktere umsetze.
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    simscat2simscat2 Member
    bearbeitet April 2023
    Ort: Brindleton Bay, Yvonnes Erbe
    Charaktere: Maryama, Marga, Nael
    Geschichtsstrang: Letzte Rettung?


    Das Rauschen des kleinen Wasserfalls übertönt die leise gemurmelten Sanskritsilben, die flüssig über Maryamas Lippen kommen, während die Perlen der Mantrakette durch Daumen und Zeigefinger ihrer Hände gleiten. Ihre Augen sind geschlossen, sie sitzt vollkommen aufrecht im Lotussitz, bewacht von Browneye, der wie eine kleine, braun-weiß gefleckte Hundesatue neben ihr sitzt.

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    Als das letzte 'OM' verklingt und Maryama die Augen öffnet, springt er freudig auf und leckt ihre Hand. „Jaaa, dir geht es jetzt auch besser, nicht wahr.“ Maryama lacht leise und knuddelt den treuen Vierbeiner. Dann steht sie auf, nimmt ihr Yogakissen vom Boden auf, reckt und streckt sich und verweilt noch einen Augenblick auf der kleinen Holzbank, die hier oben steht.Die letzten Wochen waren recht unruhig mit vielen neuen Eindrücken, Begegnungen und Gesprächen, so dass Maryama ihr eigentlich wichtige Praktiken wie Yoga und Meditation, vernachlässigt hat. Es ist zwar kalt hier an der frischen Luft und so nah am Wasser, aber ihr Körper und Geist fühlen sich frisch und erholt. „Komm, wir schauen mal nach Marga.“ Browney macht einen kleinen Luftsprung und läuft sofort los Richtung Häuschen, während Maryama gemütlich hinterher schlendert.
    Als sie ins Haus kommen, wirft sie das Kissen in eine Ecke und macht sich ans Schuhe ausziehen. Was ist das für ein Geräusch? Sie merkt auf und horcht. Aus der Küche kommt ein leises Schluchzen. Besorgt tritt sie näher und sieht Marga am Tisch sitzen, einen Arm auf der Tischplatte, das Gesicht in der Armbeuge vergraben. Ihre linke Hand hält einen Brief fest. Browneye legt ihr den Kopf aufs Knie und fiepst leise. „Huch..ihr seid wieder da.“ Marga hebt den Kopf, die Augen rot geweint. Sie zieht ein Taschentuch aus der Hose und trompetet hinein. „Entschuldige bitte.“
    Maryama schüttelt den Kopf. „Du musst dich doch nicht entschuldigen, erzähl mir von deinem Kummer.“ Sachte nimmt sie ihr den Brief aus der Hand. Eine ihr unbekannte Bank steht als Absender. Maryama schwant Schlimmes.
    Adrian hat mir die Post gebracht. Ich hab mich nicht getraut den Brief zu öffnen..wollte das mit dir zusammen machen..das hab ich mich dann auch nicht getraut zu sagen, ach..es ist einfach hoffnungslos. Wir stecken in einer Sackgasse, Maryama.“ Marga schluchzt auf. „Ich seh da keinen Ausweg, lies bitte mal.“ Sie tupft sich die geröteten Augen und ebensolche Nase.
    Maryama nickt und zieht drei dicht bedruckte Seiten aus dem Umschlag. Sie liest, liest nochmal, widmet sich den Klauseln im Anhang und...versteht nur maximal die Hälfte. Es werden Kosten angemahnt, aber in einem anderen Teil so kompliziert ausgeführt, dass ihr ganz schwindlig wird von dem ganzen Fachjargon. Mit einer energischen Bewegung und unwillig gerunzelter Stirn wirft sie die Papiere auf den Tisch und sagt bestimmt:
    "Weißt du was, Marga. Ich ruf jetzt Nael an. Wir beide kommen damit nicht weiter. Ich hab einfach auch zu wenig Ahnung von diesen finanziellen Sachen." Sie steht auf , schnappt ihr Handy vom Sofa und tippt Naels Nummer. Es läutet ein paar Mal, hoffentlich ist er überhaupt erreichbar, bestimmt hat er Arbeit bis über beide Ohren. Maryama trommelt nervös mit den Fingerspitzen auf der Tischplatte herum, während sie wartet.

    "Garcia-Klein.", meldet sich der Anwalt am anderen Ende.

    Die Finger stoppen und Maryama atmet erleichtert auf.
    "Hallo Nael, hier ist Maryama, hast du einen Moment Zeit? Wir haben ein Problem."
    Sie schildert kurz die Situation und schließt: " Wir brauchen also dringend jemanden, der sich in Vertragsrecht und mit Krediten auskennt. Ist das dein Gebiet?" Ihr Ton wird etwas bange. Wenn nicht, dann wird es wirklich schwierig.

    "Ja, ich kenne mich aus.. Weißt' was? Ich komme morgen Mal bei dir vorbei. So geht's einfacher. Dann kann ich mir den Vertrag direkt anschauen. Passt das?", fragt Nael.

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    "Ob das passt? Das ist genial. Vielen Dank Nael, bis dann." Maryama legt auf und strahlt Marga an. "Schritt eins wäre geschafft. Er kommt morgen und schaut sich alles an."
    "Ich bin ja so froh, danke Maryama. Vielleicht ist unser Leben doch noch zu retten. Nur gut dass Adrian nicht das ganze Ausmaß der Krise kennt. Wenn möglich will ich das auch vor ihm geheim halten." Marga steht auf und umarmt Maryama spontan. Nach einer kleinen Weile löst diese sich und schaut die Ältere lächelnd an. "Komm, wir haben uns jetzt lang genug den Kopf zerbrochen. Wir gehen irgendwo einen Kaffee trinken und lassen uns die Seeluft um die Nase wehen. "

    Am anderen Tag

    "Ganz ruhig, Marga. Nael wird sicher jeden Moment da sein und wenn uns einer weiter helfen kann dann er." Maryama lächelt ihrer Mitbewohnerin beruhigend zu, die wie ein Häufchen Elend am Küchentisch sitzt, die ganzen Verträge und das Schreiben von der Bank vor sich. Marga presst die Lippen aufeinander und nickt tapfer. Innerlich sieht das ganz anders aus, von ihren nervösen Magenkrämpfen aktuell ganz zu schweigen. Die Türglocke erklingt und Maryama eilt zum Eingang um schnell zu öffnen. Sie kann es kaum erwarten mit Almas Bruder die Angelegenheit zu erörtern.
    "Hey Nael, komm herein. Schön dass du Zeit gefunden hast zu kommen. Du bist unsere letzte Hoffnung." Maryama geleitet ihren Gast zum Tisch. "Trinkst du einen Kräutertee mit? Beruhigende Mischung?" Sie schmunzelt.

    Nael grüßt die beiden Frauen und nimmt das Tee Angebot gerne an. "Ich helfe doch gern und da wir im selben Ort wohnen, war das jetzt ein Katzensprung." Er setzt sich mit an den Küchentisch.

    Marga sieht Nael mit teils hoffnungsvollem, teils beunruhigtem Blick an. "Ja, ich bin so froh, dass du uns..mir helfen willst. Ich schlafe schon tagelang nicht mehr richtig, hoffentlich gibt es einen Weg aus der Misere."
    Maryama stellt noch einen Teller mit Muffins auf den Tisch und reicht jedem eine Tasse Tee. Dann setzt sie sich und legt die Hände zum wärmen um die Tasse.
    Marga sammelt indes die verstreuten Blätter des Kreditvertrags zusammen, ordnet sie und legt das Bündel schließlich vor Nael ab. "Ich haben schon alles vor-und rückwärts durchgelesen, aber das ist alles so kompliziert und fachchinesisch...zum verrückt werden. Vor allem das Kleingedruckte...und jetzt mahnen sie schon die erste Rate an." Ihre Augen werden schon wieder wässrig. Schnell schlägt sie den Blick nieder und nippt am Tee.
    Von draussen ist ein lautes Bellen zu vernehmen, gefolgt von einem kurzen Jaulen. Er jagt wieder Eichhörnchen. Maryama steht auf. "Lies erstmal in Ruhe, Nael und nimm dir von den Muffins. Ich lauf mal schnell in den Garten und hol Browneye herein."

    Nael schaut sich den Vertrag an. "Ah, mit dieser Bank haben einige Probleme. Wundert mich tatsächlich nicht." Den Kopf schüttelnd liest er sich die nächsten Seiten durch. "Wurde der Kredit überhaupt schon ausgezahlt?", fragt er Marga. Das Datum nennend, sieht er sie an.

    Verzagt blickt Marga ihr Gegenüber an. "Weißt du, ich hab wirklich keine Ahnung, das hat alles mein Mann gemacht und ich hab mich noch nicht zur Bank getraut, aus Angst vor den Angestellten, die mich vielleicht abfangen und Fragen stellen und all sowas." Nervös suchend schiebt sie die Papiere etwas hin und her und zieht einen Umschlag heraus. "Das ist die erste Mahnung, aber ich verstehe nicht worum es da genau geht." Sie legt ihn vor Nael ab und schaut ihn groß an. "Wir haben gemeinsam die Verfügung über das Konto, aber von der Hypothek wusste ich nichts, keine Ahnung wie er das gedeichselt hat."

    Interessant. Ohne das Einverständnis des Ehegatten's geht es im Normalfall nicht. Besonders wenn es die gemeinsame Immobilie betrifft. "Ihr Mann wollte das Haus umbauen? So sieht es zumindest laut des Vertrags aus. Die Bank hält den Kreditvertrag bereit, dafür verlangt sie nun die Zinsen."

    Marga seufzt. "Ja, so ähnlich...aber ja, bauen wollte er. Ich hab schon gedacht ob er mir mal was untergejubelt hat zum unterschreiben, ich pass da nicht immer so auf." Maryama kommt mit Browneye wieder herein und hört noch die letzten Sätze. Der Hund läuft schnurstracks zu Nael und begrüßt ihn mit leisem, freudigem Fiepen und wild rotierendem Schwa nz. "Was? Er hat dich hereingelegt in dem er sich deine Unterschrift ergaunert hat? Das ist ja der Gipfel." Kopfschüttelnd setzt sich Maryama wieder mit an den Tisch. "Und sie können Zinsen verlangen, nur fürs bereitstellen?" fragt sie verwundert Nael. "Sorry, aber ich hab echt keine Ahnung von der Materie, Gott sei Dank einerseits." Sie nimmt beruhigend Margas Hand.

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    Browneye streichelnd, schaut er erst zu Maryama, dann zu Marga. "Ja, Bereitstellungszinsen dürfen gestellt werden. Ich muss sagen, ich habe das Gefühl, dass dein Mann ebenfalls recht wenig von der Materie verstanden hat. Ohne das böse zu verstehen, aber die Zinsen sind echt hoch. Da hätte man sicher mal bei anderen Banken nachfragen können." Er studiert weiter den Vertrag. "Hm.. okay, das ist rechtens.. Aha.. Hm.." Seufzend legt Nael die Papiere weg und denkt nach. Was könnte noch im Vertrag stehen, was nicht rechtens ist?

    Marga drückt dankbar Maryamas Hand. Mit besorgtem Blick beobachtet sie Nael, der den Vertrag studiert und ab und zu leise vor sich hin murmelt. Damit, dass Bertl keine Ahnung hatte was er da macht, könnte er auf jeden Fall Recht haben. Von dem engagierten und immer gut informierten Abteilungsleiter von früher ist nichts mehr geblieben. Schmerzhaft wird ihr der Verlust ihrer ehemals großen Liebe wieder bewusst. Ihr Bertl von damals hätte sie niemals so schmählich im Stich gelassen mit all den unerledigten Dingen. Eine einzelne Träne bahnt sich ihren salzige Weg die Wange hinunter. Plötzlich fühlt sie, wie ein Hand zart darüber wischt und kurz tröstend über ihre Haut streicht. Gerührt lächelt sie Maryama an und fragt dann Nael um sich wieder zu fangen. "Was gibt es denn für Gründe oder Fehler wofür man so einen Vertrag anfechten könnte?"

    "Ungültige Klauseln gibt es immer mal wieder, aber bis jetzt habe ich noch nichts gefunden." Der ehemalige Anwalt seufzt. Es ist sehr unbefriedigend zu wissen, einem Sim nicht helfen zu können. Obwohl? Er schlägt zielstrebig die Seite zum Widerrufsrecht auf. "Aha!", ruft er laut in den Raum.

    Die Köpfe beider Frauen fahren herum und hoffnungsvolle Blicke ruhen auf Nael. Selbst Browney, der neben Naels Füßen eingenickt ist, merkt auf und setzt sich hin. Die Spannung im Raum überträgt sich auf alle. "Ja?" fragt Maryama, mit neugieriger Ungeduld
    in der Stimme.

    "Unsere Chance! Das fehlerhafte Widerrufsrecht." Er schaut nochmals in die Daten. Vertragserstellung. Unterzeichnung. Das heutige Datum. "Der Vertrag ist unwirksam, zumindest in Bezug auf den Widerruf. Du hast die Möglichkeit den Vertrag zu widerrufen, obwohl die 14 Tage vorbei sind." Mit einem Grinsen schlägt er den Vertrag zu. "Ich praktiziere zwar offiziell nicht mehr in der Kanzlei meines Vaters, dennoch könnte ich deinen Fall übernehmen. Selbstverständlich kostenfrei.", schlägt er Marga vor. Sein Ehrgeiz ist gepackt.

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    "Waaas?" Margas Kehle entringt sich ein Freudenschrei. Sie springt auf, saust um den Tisch und umarmt Nael dankbar. Als sie sich löst, laufen wirklich Tränen über ihre Wangen. "Ich bin so froh, so! froh. Du bist ein Engel." Sie sinkt auf den Stuhl neben Nael. Was für eine Tonnenlast er ihr damit von den Schultern nimmt, könnte sie ihm niemals erklären.

    Unterdessen ist Maryama zum Kühlschrank gegangen und hat eine der verbliebenen Sektflaschen vom Geburtstag herausgeholt. "Auch wenn das erst der Anfang ist, wir trinken auf einen genialen Anwalt und tollen Freund. Nael, vielen Dank, ich freu mich auch sehr." Maryama schenkt ein und sie stoßen an. "Wie siehst du denn die Chancen das durch zu bringen?"

    Nachdem er einen Schluck genommen hat, antwortet Nael auch schon. "Sehr gut, ich hatte selbst schon einmal so einen Fall, allerdings mit einer anderen Bank. Das Vorgehen ist allerdings das Gleiche."

    Marga stürzt das Glas Sekt auf Ex und schenkt sich sofort nach. "Was muss ich denn jetzt als nächstes tun?" fragt sie besorgt. "Ich bin doch so ein Schäfchen was Ämter und all das angeht." Sie wirft einen besorgten Blick zu den beiden.

    Nael erklärt, dass er direkt am nächsten Tag ein Schreiben aufsetzen wird an die Bank. Außerdem erklärt er, dass er noch ein paar Unterschriften für eine Vollmacht braucht, damit die Bank ihm vorbehaltlos Auskunft erteilt. "Wir schaffen das schon!" Mitfühlend legt er Marga seine rechte Hand auf die Schulter. "Zwar wird dann erstmal keine Renovierung finanziert werden, aber ich glaube, das ist derzeit auch nicht in deinem Sinn, oder?"
    Zufrieden trinkt er sein Glas Sekt leer.

    Die beiden Frauen schütteln synchron den Kopf und müssen lachen. "Nein, ich will nichts mehr hören von renovieren vorerst." verkündet Marga entschieden. "Ich möchte einfach nur mein...unser Leben wieder in den Griff bekommen." Sie trinkt das zweite Glas mit einem großen Schluck leer. "So, das hab ich gebraucht." Sie strahlt Nael an. "Du bekommst alles was du brauchst, ich komm auch gerne bei dir vorbei für die Unterschriften, sag einfach wann, wie, wo.“ Maryama nickt. "Ja, und ich begleite dich, das stehen wir alle gemeinsam durch. Noch jemand Sekt?" fragt sie grinsend und füllt einfach nochmal die Gläser. "Auf das helle Licht am Horizont.“ Das ebenso helle Klingen der Gläser beim anstoßen erfüllt den Raum wie ein glückliches Omen.

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    (In Zusammenarbeit mit @Spatz)
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    Ort: Oasis Springs, Haushalt Töpfer
    Charakter: Chip
    Geschichtsstrang: Wer hofft, der handelt oder so ähnlich

    Den ganzen Tag hat Chip im Haus herumgewerkelt. Vergammeltes Zeug zusammengesammelt und entsorgt, gekehrt, sein Zimmer aufgeräumt, vorsorglich das Bett frisch bezogen, die Bong im Schrank verschwinden lassen und schließlich in einer Truhe im Schlafzimmer, die merkwürdigerweise mit Handtüchern und Bettwäsche vollgestopft war, noch eine Tischdecke gefunden, die für seine Zwecke ganz brauchbar aussieht.

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    Nach dem Abwasch und -Aufräummarathon fühlt er sich so platt, dass er am liebsten aufs Sofa liegen würde und wegpennen, aber erstens ist gleich die Halloweenfeier in der Schule, die er am liebsten auch skippen würde, und zweitens hat er Pläne für danach. Während er hier die Tage allein war, gab es genug Zeit um nachzudenken. Es muss einen Weg geben wieder zueinander zu finden und deshalb müssen sie reden, Denize und er. Es wird nicht mehr lange dauern, bis seine Mutter zurück kommt, daher heißt es die Freiheit jetzt nutzen. Der Plan ist es, heute fertig zu bringen, dass sie später mit ihm hierher kommt und endlich ein klärendes Gespräch statt finden kann. Wenn alles gut geht, wird sie vielleicht sogar hier übernachten. Der Gedanke daran lässt Chips Herz schneller schlagen.
    Aber echt jetzt? Ne weiße Tischdecke? Mit dem sorgfältig, von seiner Mutter, gebügelten Stück Stoff in der Hand steht Chip in der endlich aufgeräumten Küche und betrachtet den Tisch, den er schön herrichten will.
    Das Ding fühlt sich an, als könne man es eher aufstellen, als auseinander falten und auf einer Tischplatte platzieren. Was macht seine Mutter bloß damit? Bertls Hemden fühlen sich teilweise geanuso an. Ungelenk schüttelt er das Tischtuch, dass dadurch nicht viel geschmeidiger wird und schiebt es auf dem Küchentisch. Es liegt zwar, aber mitten drin steht eine Beule hoch, oh Mann. Chip klopft ein paar Mal mit der flachen Hand darauf, aber es widersetzt sich den Bemühungen. Gut, dann kommen eben genau hier die Kerzen drauf. Energisch stellt er die drei Leuchten hin und die Decke gibt klein bei. Okay, jetzt noch Geschirr, Gläser, Servietten, und eine Vase mit dem Ast, den er draußen an einem Busch mitgenommen hat, plus die Halloween Teigtaschen, gestern nach einem Internetrezept schon zubereitet und mit verantwortlich dafür, dass er heute ewig in der Küche gebraucht hat. Wie kocht Marga ohne alles zu verwüsten? Ein Mysterium..
    Als das Arrangement steht, greift Chip in die Hosentasche und zieht die Mundharmonika heraus. Lange hat er nicht mehr für sie gespielt, obwohl Denize das liebt. Hin legen oder mit nehmen? Er entscheidet sich für letzteres, womöglich kann er sie schon in der Schule brauchen um für gute Stimmung zu sorgen. Die Melancholie der letzten Tage hat ihn zu einer Melodie inspiriert, die er seiner Freundin gewidmet hat, hoffentlich gefällt sie ihr. Ein letzter prüfender Blick. Ja, dürfte passen so. Zeit sich umzuziehen für die Schule. Halloween 's calling.

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    Ort: Brindleton Bay - Brindleton High
    Charaktere: Blaze / Viola / Nadine / Lena / Artjom / Denize / Shane
    Geschichtsstrang: Halloween in der Brindleton High - Teil 1

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    Blaze betrachtet sich ein letztes Mal im Spiegel. Er würde sich eigentlich gar nicht verkleiden weil das Kinderkram ist. Das bestätigte Eve ihm heute wieder als er mit den wasserlöslich gefärbten grünen Haaren aus dem Bad kam.
    „Warum sind deine Haare grün?“
    „Halloween..“
    „Eine Party? Darf ich mitkommen? Ich könnte als Mumie gehen oder als…“
    „Du kommst nicht mit.“
    „Wiesooo….“
    „Schulveranstaltung.“

    Sie schürzte enttäuscht die Lippen. „Als was gehst du?“
    „Der Joker.“
    Ihr Gesicht verriet ihm dass sie noch keinen einzigen Batmanfilm gesehen hat, hatte jedoch auch nicht das Bedürfnis sie aufzuklären. „Jetzt lass mich in ruhe.“

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    Er war kurz davor als Batman hinzugehen, wegen der Fledermaus und… ach… anyway. Der Joker war einfacher umzusetzen und er will sich gar nicht wirklich verkleiden. Auf die Schminke im Gesicht wird er getrost verzichten und er trägt auch nicht den auffälligen violetten Anzug, mit der grünen Krawatte die für den Joker aus ‚The dark Knight‘ gespielt von Heath Ledger ein Markenzeichen ist, aber dafür ein T-Shirt mit dem Aufdruck als eine art distanzierte Ironie. Da er sich keine Langhaarperücke aufsetzen will, orientiert er sich bei der Frisur etwas mehr an dem von Jared Leto dargestellten Joker aus ‚Suizid Squad‘. Wenn er sich im Spiegel betrachtet, findet er, wird man ihn schon erkennen.

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    Einen Moment dachte er daran als Billy, die Puppe von Jigsaw zu gehen. Wollen wir ein Spiel spielen? Passend zum Steinchenspiel und dem Zufall, der irgendjemandem heute Abend die Party richtig versauen wird. Das Kostüm war ihm aber zu aufwendig und er hätte sich nicht diese markanten Kringel auf die Wangen gepinselt. No way. Ausserdem, geht er nicht hin um einen Preis für das beste Kostüm zu erhalten, sondern um die Chance zu nutzen sich und Viola einen Spass aus der Feier zu machen. Er freut sich auf sie und steckt den Stein in seine Tasche bevor er sich auf den Weg zur Schule macht.


    ----

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    Lena Wolf, die Nachsitz- und Nachhilfelehrerin, büschelt ein paar Dekorationen zurecht und gibt einer der hängenden Fledermäuse einen kleinen Schubs im vorbeigehen, so dass diese ein wenig hin und her schwingt. Sie hat versprochen in den Gängen die Aufsicht zu spielen obwohl sie heute lieber mit einem Glas Wein auf dem Sofa versackt wäre. Das einzige was noch besser wäre als das, wäre ein Date. Denn die Abende, wenn auch gemütlich, vor dem Fernseher, sind einsamer als sie es sich eingestehen will. Ein paar Schüler sind schon da und sie wirft einen Blick in die Aula wo Nadine und Denize sich unterhalten.

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    „Sieht gut aus.“ sagt Denize mit Blick auf die Bühne. „Aber wir müssen das nochmal nach hinten schieben.“
    „Wieso?“ Nadine ist verwirrt.
    „Sullivan wollte doch was vortragen.“ Denize hat immer noch keine Ahnung was es sein wird. Ausser dass es ein Song ist. Sie geht davon aus dass es Werbung für Deffekt ist, wobei es dann seltsam ist dass der Rest der Band nicht hilft.
    „Achja…“ Nadine wirkt nicht begeistert. „ich hoffe er baut kein Mist…“
    Denize fühlt sich an die Schaumparty zurück erinnert und nickt leicht. „Das hoffe ich auch…“

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    Nach und nach trudeln noch mehr Sims in der Schule ein. Die meisten beginnen ihre Unterhaltungen mit dem Thema der Kostümwahl. Blaze wartet draussen und raucht eine Kippe zu ende. Hinter sich auf dem Rücken hat er seine Gitarre. Die Vorstellung das jetzt echt zu machen, macht ihn nervös. Deswegen ist das auch schon die dritte Zigarette während er auf seine Freundin wartet. Obwohl sie jetzt zusammen sind und auch schon über den nächsten Schritt… sprachen, will er ihr zeigen dass die dritte Chance kein Fehler war und vielleicht auch ein bisschen Vorarbeiten für die nächsten Chancen die er bei ihr erbetteln muss obwohl ers wirklich nicht absichtlich drauf anlegt. Es liegt nur leider im Bereich des möglichen und er ist auf ihre Geduld mit ihm angewiesen…
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    Viola ist diesmal schon früher in der Schule als sonst, um die Batterien in die Fledermäuse einzusetzen. Nun leuchten die Augen auch, so wie geplant. Sie lächelt. Was wohl Blaze dazu sagt? Apropos Blaze.. Wo bleibt er nur? Ob er...?

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    Sie läuft in ihrem Hexenkostüm zum Schuleingang. Tatsächlich. Er weiß nicht, dass sie bereits hier ist und wartet offenbar. Viola grinst und geht nach draußen. Sie schleicht sich langsam an ihn an. "Na Kleiner!", grüßt sie ihn und legt grinsend ihren Arm um seine Schulter. Eine richtige Umarmung ist wegen der Gitarre gerade etwas schwierig.

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    „Kleiner? Dein Ernst?“ er überspielt den inneren Schrecken, weil sie ihn aus den Gedanken gerissen hat und grinst stattdessen. Er richtet sich vor ihr auf und sieht ihr in die Augen. Dank ihrer Absätze kann sie ihm ansatzweise horizontal in die Augen schauen. „Kleine Hexe.“ Er küsst sie, berührt ihre Lippen aber kaum. Zum einen weil er ihr Make-up nicht ruinieren will und zum anderen weil er auf die eigenen roten Joker-Clowns-Lippen verzichten wollte. Dann tritt er zurück und mustert sein Gegenüber, „Scharf.“ kommentiert er anerkennend und drückt ihren grossen Hut spielerisch an der Krempe nach unten. „Wie kamst du drauf?“

    Sie grinst, während sie den Hut wieder zurecht rückt. "Weiß nicht. Ich mochte das Design des Outfits einfach. Und die Fledermäuse hier..." sie zeigt auf den gemusterten Stoff... "haben einfach super zu mir gepasst." Nun endlich hat sie Zeit, auch Blaze' Kostüm zu mustern. "Nettes Joker-Kostüm, by the way!"

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    „Damit kann ich rennen, wenns nötig wird.“ er lacht in weiser Voraussicht auf den Abend. „Du weisst nicht wie glücklich es mich macht, dass du den Joker kennst.“ sagt er und weisst Richtung Schule um rein zu gehen. Sie dreht sich um, und er hält sie nochmal am Arm zurück und tritt näher heran. „Warte. Bist du…. vorbereitet?“ seine Stimme ist leise und gedämpft und sein Blick schweift kurz in ihr Umfeld um sicher zu gehen, dass keiner zuhört. Dabei bemerkt er einen Jungen der recht zielstrebig die Schule ansteuert. Er trägt eine schmutzige Hokeymaske und einen alten Mantel.

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    Die Machete fehlt, denkt Blaze noch und fragt sich beiläufig wer sich hinter Jason verbirgt. Er blickt zurück zu Viola und repetiert die eigene Frage in seinem Kopf nochmal. Ihm wird kurz heiss. „Ich mein… für die Steinchenaufgabe, nicht… das… …. Egal.. “ er tritt zurück und versucht nicht all zu peinlich berührt zu wirken.

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    "Ich habe bisschen was vorbereitet. Ob es klappt oder nicht, wird sich zeigen." Hoffentlich klappt es auch beim ersten Versuch. Könnte schwierig werden, falls es schief läuft und andere potentielle Opfer das mitbekommen. "Und da kommt ja schon ein gutes Opfer.", fügt sie in Gedanken hinzu, als 'Jason' vorbei läuft, "zumindest wenn es bei Vero nicht klappt." Sie spürt an der Aura, wer sich hinter der Maske verbirgt.

    Dann fällt ihr ein, was Blaze noch gesagt hat gerade: "Natürlich für die Steinchenaufgabe. Für was hätte ich sonst vorbereitet sein sollen?"

    „Ach nichts!“ sagt Blaze schnell, rückt die Gitarre zurecht und bewegt sich zum Eingang. „Auf gehts.“

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    Viola folgt Blaze. Sie sagt noch nichts über die Fledermäuse. Hoffentlich hat niemand das Licht angemacht, während sie hier beim Eingang war. Im Dunkeln wirkt das mit den leuchtenden Augen noch viel besser.

    Der erste Schritt hinter die Mauern der Lehren erinnert Blaze wieder daran, dass er gleich dran ist. Wie Viola beim letzten Event. Ob sie auch nervös war? Seine Gedanken wiederholen die Unterhaltung von vor wenigen Minuten und er schaut Violas Kostüm an. Sie hat eine verdammt gute Figur und als sie vor ihm geht und sein Blick von den hohen Stiefeln nach oben über das Kleid wandert, fragt er sich ob er jemandem aufs Maul hauen würde, wenn dessen Augen sich zu lange irgendwo hin verirren. Weil ihr das Design so gut gefiel. Er wiederholt die Worte in Gedanken. Das Design ist gewagt, aber sie kann das definitiv tragen und wenn sie sich damit wohl und selbstsicher fühlt, um so besser. Darauf ist Blaze ein bisschen stolz. Sie ist seine sexy Hexe.

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    Abgelenkt von eingeschlichenen Tagträumereien bemerkt er erstmal nichts von der Deko. Erst als er unbedacht und mit einem einfältig verträumten Grinsen einen von Chips Kürbissen tritt der vor der Aula steht, wacht er auf. Bis auf die Deko in der Mensa hat er alles schon gesehen, da er beim Aufbau geholfen hat. Die meiste Mühe steckt in der Deckendeko in der Aula. Er öffnet die Tür und will am liebsten wieder umdrehen als er Denize und Nadine dort stehen sieht. Deswegen lehnt er die Gitarre an die Wand und geht zurück Richtung Tür bevor die beiden auf die Idee kommen eine Unterhaltung zu starten. Leider zu spät.
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    „Blaze! Warte.“ er lässt die Schultern kurz hängen - goddammit - und richtet sich auf. Mit neutraler Mine dreht er sich um. „Wann wolltest du anfangen?“ fragt Denize deren Gesicht man kaum unter der Schmiere wiedererkennt.

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    „Jedenfalls jetzt noch nicht.“ sagt er und will diese Unterhaltung nicht führen denn er hat Viola neben sich noch nichts davon erzählt. „Ich ess jetzt erstmal was.“ schliesst er, öffnet die Tür hinter sich und verlässt mehr oder weniger eilig die Aula wieder. Auf dem Weg zur Mensa fällt ihm auf dass Nadine als Harley Quinn verkleidet ist und ihn das in Bezug auf sein eigenes Kostüm nervt.

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    Viola fragt sich, was Denize mit ihrer Frage meinte, wann Blaze anfangen will. Anfangen womit? Sie schielt zu Blaze und seiner Gitarre. Will er ein Gitarrensolo geben? Aus irgendeinem Grund hat er das Musikinstrument ja mitgenommen. Doch sie sagt nichts und lässt sich lieber überraschen.

    Die Schule wird immer voller und es vergnügen sich einige gruselige Gestalten in den Fluren und der Mensa. Darunter sind Polizisten, Piraten und andere Kostüme die weniger gruselig aber dennoch zur Verkleidungstradition von Halloween passend sind.
    Blaze und Viola betreten die Mensa und im dämmrigen Licht sind das erste was ihnen auffällt, die zahlreichen leuchtenden Augenpaare die von den Deckenbalken und den Wänden herabstarren. Blaze erinnert sich, dass Viola die Fledermäuse im Vorbereitungsprogramm ausgeschnitten und genäht hat. Das mit den Augen ist eine Überraschung. „Geil.“ sagt er, „Ich fühl mich beobachtet…“ und dann, „mega gut!“ das ist das Gefühl was man bei Halloween anstrebt. Ein gruseliges! Er lacht.

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    In der Mensa angekommen freut sie sich, dass ihm die Fledermäuse so gefallen. "Muss doch in dieser langweiligen Schule für die richtige Stimmung sorgen.", grinst die Vampirin.
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    Ellie, die gerade ebenfalls die Mensa betritt, hört diese Worte und lächelt. Das mit den Augen war Violas Idee gewesen. Dennoch freut sich Ellie darüber, mitgeholfen zu haben. Obwohl es Viola ist. Sie sieht sich um, doch noch kann sie keine ihrer Freundinnen entdecken.
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    In der Ecke der Mensa sitzt Shane und wirkt sehr allein. Er will nicht unter Leute gehen, aus Angst vor den Gerüchten. Und das, obwohl er der Schule die Gelegenheit geben wollte, zu zeigen dass sie nicht so oberflächlich und durch Gerüchte leicht zu beeindrucken ist. Er fragt sich unwillkürlich ob es in der alten Schule anders gelaufen wäre. Bestimmt hätte die alte Rektorin ihm geglaubt. Aber hier sind alle auf Beweise und Tatsachen fokussiert und es ist egal was er sagt. Die Lehrer sind skeptisch oder neutral und die Schüler stürzen sich auf die Details wie Piranhas auf ein Stück Aas, egal ob sie wahr oder gelogen sind, und stricken sich ihre eigene Story daraus. Die gängige ist, den blonden Vampir besser zu meiden, sonst beisst er noch. Das rückt nicht nur ihn sondern allgemein Vampire in ein unvorteilhaftes Licht und es wundert Shane dass er von Viola deswegen noch nicht angepflaumt wurde oder dass Lucia ihm noch nicht dafür die Meinung gesagt hat. Grade sie, die für Gleichberechtigung kämpft. Wenn sie kein so gutes Alibi hätte, wäre sie genau so unter verdacht als blonde Vampirin, doch es traf Shane. Immer Shane.

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    Durch die Maske betrachtet er mit leicht gesenktem Kopf die Schüler in der Mensa. Er spürt Violas Aura und erkennt daneben Blaze. Sie unterhalten sich unbeschwert. Blaze verhält sich nicht wie ein Opfer. Es geht ihm blendend, aber Shane muss unten durch. Warum muss er sich so lange quälen, während es dem „Opfer“ schon wieder prächtig geht? Es ist genau so unfair wie bei Vero. Sie hat ihre kaputte Hand und Viola war fein raus. Eine lausige Entschuldigung hat sie ihr entgegen gebracht und hat dann weiter leben dürfen wie bisher. Shane fühlt sehr mit Vero und er vermisst sie UND er ist wütend. Wütend auf Blaze, wütend auf Viola. Als er sie so unbeschwert dort sitzen sieht, kommt ihm der Gedanke, dass Blaze sich hat absichtlich beissen lassen…. von Viola. Der Grund ist ihm egal, es kann viele geben. Aber er traut es den beiden zu sich einen Spass draus gemacht zu haben und nun absichtlich behaupten es wäre Shane gewesen. Weil sie böse sind. Die beiden sind jeder für sich gewissenlos und böse und zusammen sind sie noch schlimmer. Unter dem Tisch in Shanes Schoss ballen sich seine Fäuste, entspannen sich jedoch wieder als er Dave in die Theorie mit einberechnet. Woher bloß hat er diese absurde Theorie der oder die Täterin wäre blond gewesen..? Shane schüttelt den Kopf. Was bleibt sind Gedanken von Unfairness und Frust die unerbittlich an ihm nagen.

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    Blaze sitzt am Tisch und schlägt sich den Bauch mit lustig zubereiteten Köstlichkeiten voll. Wurstfinger an blutiger Tomatensauce, Augäpfel am Stiel und kleine in Blätterteig mumifizierte Würstchen mit Augen. Schmerzfrei isst Blaze auf und lehnt sich zurück. Das hat die wilde Nervosität gesenkt. Er schaut auf die Uhr die von Spinnweben umhüllt ist und gibt den Sims noch etwa eine Stunde zum ankommen und futtern. Danach wird er auf die Bühne in der Aula gehen und es hoffentlich nicht verpatzen.

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    Während Blaze futtert, sitzt Viola neben ihm und lässt den Blick durch den Saal schweifen. Ein Typ mit einem albernen Superheldenkostüm betritt den Raum. Irgendein Superheld mit Hühnerkopf. Amüsiert beobachtet die Vampirin, wie der Kerl mit dieser Montrosität von Kostüm das Buffet betrachtet und sich schließlich für den Kuchen entscheidet, der die Form eines Gruselhauses hat.
    Violas Blick schweift weiter. Ihr fällt Ellie auf, die sich als ziemlich ungruselige Krankenschwester verkleidet hat. Es ist ja nicht mal Kunstblut auf ihrem Kostüm. Aber Violas eigenes Kostüm ist ja auch nicht blutverschmiert und die Krankenschwester ist immer noch besser als dieser alberne Superheld.

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    Doch schließlich entdeckt Viola Shane wieder, der einsam in einer Ecke hockt. Sie kümmert sich nun nicht weiter um Ellie oder um "Chickenman", sondern mustert ihren Vampirkollegen mit finsterem Blick. Dass der sich überhaupt noch hierher traut, nach allem, was er Blaze angetan hat. Sie erinnert sich an die Szene, als Shane wie ein Häufchen Elend bei Blaze ankam, um mit ihm zu "reden". Sowas armseliges! Als ob Blaze so dumm wäre, auf das Gejammer hereinzufallen. Und was hat er nun von seiner Aktion? Die Leute gehen ihm aus dem Weg, während sie selber immer noch Freunde hat. Aber diese Einsamkeit hat Shane auch verdient. Sie winkt ihm provokant zu.

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    Währenddessen gibt Artjom seinem Kostüm den letzten schliff. Er geht nicht davon aus dass er erkannt wird, was seine Vorteile hat. So kann er mit einer guten Geschichte glänzen. Er liest viel. Mehr als er zugeben würde, vor allem Comics und Creepy Pastas was ihn vielleicht zu einer Art Nerd machen würde, wenn er damit hausieren ginge. Er hat noch nie Interesse daran verspürt diese Leidenschaft mit jemandem zu teilen und sich darüber auszutauschen. Das ist sein kleines Hobby und sein eigenes Reich in dem er abschalten und sich Ruhe gönnen kann. Und die Ruhe braucht er hin und wieder einfach, obwohl er sehr gern unter Leuten ist.

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    Artjom streift sich die Handschuhe über die Finger und ist ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Irgendjemand wird ihn bestimmt fragen wer er ist und dann kann er sagen, ‚Ich bin the Laughing Jack.‘ und sie werden fragen, ‚Wer ist das?‘ und Artjom wird antworten, ‚Ah, ich weiss nicht ob ich die Geschichte erzählen soll, sie ist echt krass.‘ Artjom schaut sich im Spiegel an und tut als stünde er vor ein paar Schülern die jetzt mehr als neugierig sind und sagt laut, „Aber sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.“ Artjom grinst und blickt auf sein Handy. Zeit zu gehen.

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    (In Zusammenarbeit mit Murloc)

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    MurlocMurloc Member
    bearbeitet Februar 2023
    Ort: Brindleton Bay - Brindleton High
    Charaktere: Schüler und Lehrer
    Geschichtsstrang: Halloween in der Brindleton High - Teil 2


    Das Kostüm sitzt wie angegossen, aber der Hut ist gewöhnungsbedürftig. Nouki kämpft mit den ungewohnten Dimensionen und muss sich bei ein paar Sims entschuldigen, denen sie die Kopfbedeckung damit herunter geschubst hat. Echte Fliegenpilze haben 's da leichter, die stehen immer am selben Ort. Soll sie gleich in die Aula schauen? Nein, erst mal sehen wo der Rest der Clique steckt. Wie sie Vero kennt, wird die erstmal futtern wollen, daher schlägt sie den Weg zur Mensa ein. Ihr Bick schweift über das bunte Getümmel im Flur, während sie nach Artjom Ausschau hält. Er hat recht geheimnisvolle Andeutungen gemacht in den letzten Morgengesprächen und Nouki hat keine Ahnung was für ein Kostüm er tragen könnte. Als sie in die Mensa abbiegen will, fällt ihr eine Gestalt in schwarz-weiß auf, die lässig an einem Pfeiler lehnt. Die Statur käme hin, aber..sie tritt näher, sorgfältig darauf achtend ihn nicht mit dem Hut zu streifen, grinst und fragt: "Kennen wir uns?"

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    Artjom geht im Stillen seinen Text durch den er für die Aufführung später gelernt hat. Natürlich auswendig, denn das kommt immer besser an. Frei reden, ohne den Knast aus vorgeschriebenen Wörtern auf einem Papier, fühlt sich ausserdem viel besser an und es ist leichter zu improvisieren, wenn es nötig wird. Hinter der Schminke und dem Hut, der einen mexikanischen Sombrero neidisch machen würde, hätte er Nouki fast nicht erkannt. Doch er kennt ihre Stimme und das Gefühl was sich in ihm ausbreitet - das Gefühl was er jeden morgen hat wenn er sie während der Hunderunde erwartet und welches sich in heisses unangenehmes Feuer ausbreitet wenn sie dann doch nicht kommt - wärmt seine Magengegend und er lächelt. Er bleibt in seiner Haltung an der Wand gelehnt und beugt sich nur ein wenig zur Seite um besser unter den Pilzhut blicken zu können und sucht ihre grünen Augen. Und wie wir uns kennen, denkt er an all die Minuten in grauen Morgenstunden zurückdenkend die zusammengerechnet gefühlt bestimmt schon eine Woche ergeben. Nouki kommt immer wieder, und das obwohl sie ihn in der meisten Zeit die sie zusammen verbracht haben als Morgenmuffel erlebt. Mehr oder weniger. Er muss selbst lächeln, vergisst glatt dass er auch unter einer Tonne MakeUp steckt und fasst ihre Frage selbstverständlich flirty auf. Er antwortet mit einem Zwinkern: "Netter versuch, aber ich bin nicht so leicht zu haben."

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    War ihr Gefühl also richtig. Nouki grinst ein wenig. Artjoms Stimme und vor allem die Augen sind unverkennbar. "Zu haben vielleicht nicht, aber zum plaudern vielleicht schon." Sie mustert seine Nase, die von einer Schwarz-weiß Spirale umringelt ist, die Schminke um den Mund herum, und fragt sich, was das für ein Kostüm das ist. Ein wenig erinnert er sie an Edward mit den Scherenhänden, nur dass Nase und Frisur nicht dazu passen. Wie sie ihn kennt, hat er sich auf jeden Fall etwas besonderes ausgedacht. "Magst du mir erzählen, was sich für ein Wesen hinter dem Kostüm verbirgt?" Sie tippt an ihren Hut und bringt den damit ordentlich zum wackeln. "Bei mir muss man ja nicht lange fragen."

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    „Ein Fliegenpilz.
    “ stellt Artjom fest, „Der echte Horror kommt, wenn man einen… vernascht hat.“ er betont das Wort ‚vernascht‘ so als wäre das das einzige Wort was ihm dazu eingefallen ist, betrachtet Nouki wieder mit der aufrichtigen Neugier einer Katze die vor einem Aquarium sitzt und kann nicht anders, „Hinter meinem Kostüm? Da verbirgt sich ein echt liebenswertes Wesen, was sich seit neustem jeden Morgen tierisch freut früh aufzustehen, damit es mit der Joggerin vom Nachbarort quatschen darf.“ er sieht sie erwartungsvoll an und korrigiert sich in der nächsten Sekunde gespielt überrascht als hätte sie geantwortet, „Ach sooo, du meinst…“ er zeigt auf sich und haut sich gegen die Stirn, „Sorry. Wenn ich an die erwähnte Joggerin denke, verlier ich immer irgendwie die Hälfte von meinem IQ.“



    Zeitgleich trudeln Lucía und Tania an der Brindleton High ein. "Hey.", grüßt Lucía ihre Freundin. "Toll siehst du aus." - "Danke, du auch! Und freust du dich schon?", fragt Tania. "Ich sag mal so, Hauptsache raus von zu Hause. Da ist es nicht zum Aushalten, und du?" - "Dem kann ich genauso zustimmen.. Lass uns doch reingehen." Lucía nickt und beide betreten die Schule.

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    Lauter Motorlärm hallt durch die Umgebung. Ein Motorrad hält vor der Schule. Beide Fahrer nehmen den Helm ab. Es handelt sich um Tom, der Vero hergefahren hat. "Ging es mit der Hand?", fragt der Erwachsene die Schülerin. Diese nickt. "Ja. Danke Tom, bist der Beste!" "Passt", erwidert dieser grinsend. Das Mädchen verstaut den Helm ins Helmfach und zieht den eigentlichen Hut für ihr Halloween Kostüm an. "Und? Wie sehe ich aus?", sieht Vero fragend zum Mechaniker. Dieser hebt den Daumen hoch. "Wie Van Helsing persönlich. Also ... ich flitz mal los. Hab Spaß!" "Ja und danke Tom!", erwidert sie. Mit lauten Geheul der Maschine sprintet der Fahrer los. Die Schülerin winkt ihm nach und geht dann Richtung Gebäude. Sie bemerkt ihre Mitschüler. "Hi!", begrüßt sie ihre Freunde freundlich.

    Mit dem Rad kommt Leon zur Schule an. Seine Axt-Attrappe hat er sich auf den Rücken befestigt. Die Idee des Killer-Holzfällers ist ihm sehr schnell eingefallen. Er ist sehr neugierig, als was sich Nouki, Dave und der Rest der Truppe verkleidet haben. Zufrieden und selbstsicher geht er in Richtung Eingang.

    Bea kommt gerade in dem Moment an, als Vero mit dem Motorrad angefahren kommt. Sie begrüßt diese lächelnd. "Cooles Fahrzeug.", grinst sie, "und cooles Kostüm!" Dank des Gruselfilm-Abends erkennt sie es nun.

    Vero umarmt Bea. "Danke. Du siehst ebenfalls cool aus! Schön, dich zu sehen", antwortet sie der Meerjungfrau.

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    Lashawn ist innerlich hin und her gerissen. Auf die Idee ein kaputtes Hochzeitskleid im Stil von Corpse Bride zu tragen ... darauf wäre sie von allein nicht gekommen. Doch Buzz fand es passend und hat sie dazu überredet. Dabei dachte sich das Mädchen, sie würde erst ... am Tage ihrer Hochzeit ... so ein Kleid tragen ... Etwas unbeholfen läuft sie an der Seite von Buzz, der sich als Pseudo-Grinsekatze aus Alice im Wunderland verkleidet hat. "Take it easy Sis", betont er immer wieder. Die Afroamerikanerin soll die Sache mit dem Kostüm etwas lockerer nehmen. Es geht immerhin um Spaß. Spaß, den sich Buzz nicht entgehen lassen möchte. Die Schule kommt in Sichtweite.

    "Hallo Buzz, hallo Lashawn!", grüßt Bea nun die anderen beiden Neuankömmlinge. "Wollen wir in die Mensa? Hätte Lust, mal zu schauen was es da zu futtern gibt."

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    "Hey Sis
    !", grinst der Hippie über motiviert. Lashawn hebt verlegen ihre Hand. Vero staunt. "Wow, Lashawn! Echt mega toll! Ich liebe Corpse Bride! Tolle Kostümwahl!" Die Schülerin errötet. "Thanks, Vero", bedankt sie sich. Dann sieht Miss Van Helsing zu Bea. "Ist eine gute Idee. Bin echt neugierig!"

    Dort angekommen fallen Bea zuerst die leuchtenden Augen der Fledermäuse auf. "Wusste gar nicht, dass die leuchten. Nice!", sagt sie.

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    Dann sieht sie sich weiter um. Den Typen mit der Hockeymaske erkennt sie im ersten Moment nicht, bis sie sich daran erinnert, was Shane während des Filmabends gesagt hat: Da hatte er von der Hockeymaske gesprochen. Das wird er sicherlich sein. Unsicher, ob sie näher kommen soll, sieht sie zuerst zu Vero. Sind diese Gerüchte über Shane nun wahr oder vertraut Vero ihm nach wie vor?

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    Viola verdreht die Augen, als sie Veros Kostüm sieht. "Als ob mir das Angst machen würde.", zischt sie in Blaze' Richtung. Aber sie steht nicht auf um zu Vero zu gehen. Die Steinchenaufgabe hebt sie sich für später auf.

    Vero würdigt weder Viola noch Blaze eines Blickes. Sie ist hier, um mit ihren Freunden Spaß zu haben. Sie sieht zu Shane. Sie geht auf ihn zu. "Hi Shane, schön, dass du da bist!", begrüßt sie ihn fröhlich.

    "Ja, hallo.", grüßt auch Bea den Vampir. Man hört ihre Unsicherheit nicht einmal. Aber eigentlich traut sie ihm diese Gerüchte tatsächlich auch nicht zu.

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    Shane zuckt zusammen als sich plötzlich Leute zu ihm setzen. Der Zynismus in ihm hat sich bereits über ihn ausgebreitet wie eine schwarze Wolke und dringt in jede seiner Poren ein um ihn von innen aufzufressen. "Vorsicht, ich bins... der Beisser...." seine Stimme klingt dumpf hinter der Maske aber verständlich genug um herauszuhören, wie frustriert und wütend er über seine Situation ist.

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    Unterdessen betreten vier Mädchen, der Fashion Club, die Mensa. Ein Succubus, eine Sirene, eine Teufelin und Medusa geben sich also die Ehre. Sie mustern ihre Mitschüler*innen und missbilligen deren Outfits. "Also die Krone für die besten Outfits ist uns sicher!", sagt Apollonia provokant.
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    Die Freundinnen stimmen zu und rempeln beim vorbeigehen Lashawn an. Diese schaut ihnen finster nach.

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    Ellie bemerkt Vero erst jetzt, die bei Shane sitzt. Sie scheint die Gerüchte über ihn also nicht ernst zu nehmen, und auch Bea setzt sich nun ebenfalls zu dem Vampir. Ellie selbst hat im Moment aber nun anderes vor. Sie läuft zu Lashawn. "Alles okay?", fragt sie.

    Lashawn sieht zu Ellie und nickt zögerlich. "Is ok ..." Nun stapft auch Leon in den Raum, die Axt dabei über die Schulter liegend. "TIMBER!", ruft er laut und grinst.

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    Unterdessen sitzt Kalea mit Miss Vanya in ihrem Büro. Nach einem längeren Gespräch sagt sie: "Dann wäre alles wichtige besprochen. Ich lasse dir freie Hand.", dabei schmunzelt sie. Nickend, mit einer ehrfürchtigen Verbeugung erhebt sich die Hexe und schnippt mit der Hand. In einer Rauchwolke verpufft sie und ist verschwunden. Zufrieden lehnt sich die Direktorin zurück. Das wird sicher ein unvergessliches Halloween.

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    In seinem Sheriffkostüm kommt nun auch Breuer in der Schule an. Ihm ist Halloween nicht ganz so wichtig wie anderen Schülern, aber vielleicht wird es ja doch ganz lustig... Zum Glück hat Tani nicht ein weiteres Mal versucht, ihn ins Bett zu bekommen, und wenn das so bleibt, ist ja alles gut. Mittlerweile kann er zumindest an diese Erfahrung zurückdenken, ohne im Boden versinken zu wollen. Zum Glück weiß außer Tani keiner davon.. Hofft er jedenfalls.

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    Er geht in die Mensa, und sieht, dass sich Vero und Bea neben Shane hinsetzen. Einen Moment bleibt er stehen und beobachtet wortlos die Szene. Er mischt sich nicht ein. Ob sie Shane trauen wollen oder nicht, müssen die schließlich selber wissen.



    Beschwingt durch die Vorbereitungen zuhause, betritt Chip schlendernd die Schule und sieht sich interessiert um. Ziemlich beeindruckend. Schnell biegt er um die Ecke zur Aula, um sich die leuchtenden Kürbisbögen an zu sehen, die er mit Leon zusammen gestaltet hat. Sie haben sich echt ins Zeug gelegt und Chip ist stolz auf ihr Werk, als er es nun in voller Pracht erblickt. Auch die anderen Kürbisse, die Leon und er geschnitzt haben können sich beleuchtet echt sehen lassen. Sein Blick bleibt an einer Gruppe Mädels hängen, während er sich durch die Schülermenge arbeitet. Alter...wieso laufen die nicht jeden Tag so herum? Dann würde die Schule deutlich mehr Spaß machen, denkt er amüsiert und hält gleichzeitig nach Blaze und Viola Ausschau. Zu Denize will er erst gehen, wenn sein Hunger gestillt ist, er weiß dass er dann einfach stabiler und ausgeglichener ist, kein Fehler derzeit...

    Da sein Magen schon heftig knurrt, lenken ihn seine Beine beinahe automatisch in die Mensa. Er weiß was für Leckereien dort auf ihn warten und kann es kaum erwarten sich den Teller voll zu laden. Ah, Blaze und Viola sind auch am mampfen und ..er bekommt wieder große Augen als er die Mädelsclique entdeckt. Kurz vergisst er sogar das Buffet.

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    Die trauen sich ja allesamt was..ok, die nächste halbe Stunde wird dem Essen und der Kostümbeschau gewidmet. Chip schaufelt sich in Ketchupblut getränkte Würstchen, eine großen Zeh von einem Fuß aus Hack und Zehnnägeln aus Zwiebeln, diverse glotzende Kekse und einen kleinen Spinnenkuchen auf den Teller und setzt sich zu Blaze und Viola. Als Leon die Mensa betritt grüßt er ihn kurz und zeigt grinsend auf den Kürbis der seine Kerne auf den Tisch vor ihnen entleert. Die kotzende Variante ist eine geniale Idee gewesen. Er beißt in ein Würstchen und fragt kauend die beiden neben sich: "Und was geht? Hab ich schon was verpasst?"

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    Blaze sitzt zurückgelehnt im Stuhl, die Hände auf dem vollgeschlagenen Bauch und wendet den Kopf fast angestrengt zu Chip der chaotisch aussieht. "Als was hast du dich denn verkleidet, Alter?" fragt er belustigt und bemüht sich nicht zu lachen, weil das im vollen Magen ganz schön zieht.

    Chip schluckt kurz und grinst dann Blaze an. "Kein Plan, such dir was aus." Er hat Margas Schminkvorräte geplündert und aus den Klamotten im Schlafzimmerschrank was zusammen geschustert. Einzig die Brille und das Blut sind seine Erwerbung. Die Brille findet er cool und das Blut...es ist Halloween.

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    Kurt steht schon seit einigen Minuten vor der Schule - im Schatten der Büsche hat er beobachtet, wie diverse Mitschüler ins Gebäude gegangen sind. Der hochgewachsene Junge weiß noch immer nicht, was er hier tut oder wie die Frauen ihn dazu überreden konnten. Er gehört nicht zu diesen Jugendlichen.

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    "Könnte das daran liegen, dass du dich unsichtbar machst? Ich meine, hast du einem von denen überhaupt mal die Chance gegeben, dich zu bemerken?" Rogues Worte hallen in seiner Erinnerung. Oft hat er über diesen Kommentar nachgedacht.

    Ein letztes Mal atmet Kurt tief durch und geht auf den Eingang zu. Etwas merkwürdig kommt er sich schon vor, in diesem Kostüm. Drinnen angekommen stellt er sich an die Wand, nahe des Eingangs und sieht sich beeindruckt um. Bei der Dekoration hat sich jemand wirklich Mühe gegeben. Auch die Kostüme der anderen sind großartig gestaltet. Kurt ist erstaunt über so viel Liebe zum Detail. Noch immer etwas eingeschüchtert, bewegt er sich auf das Buffet zu. Nur herum stehen scheint ihm zu ärmlich. Es sieht vielleicht etwas weniger unbeholfen aus, wenn er sich etwas zum Kauen besorgt.

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    Doch als er sieht, was sich den Schülern hier bietet, ist er ganz froh, bereits gegessen zu haben. Abgetrennte Körperteile, Augen, Gehirne und Gedärme als lustige Speisen hergerichtet. Halloween ist einfach nicht sein Ding.



    Viola verdreht die Augen. Dass Vero trotz allem noch mit Shane quatscht, war ja klar. Die Oberzicke heißt den Angriff bestimmt auch gut. Und Bea hatte sich auch auf dem Festival schon gut mit Shane verstanden. Diese Idioten! Viola wendet ihren Blick ab, der nun auf den Neuen trifft, der erst seit kurzem in der Klasse ist. Diese Aura ist nicht zu ignorieren. Seltsame Hautfarbe. Aber es gibt hier ja auch andere seltsame Gestalten, und somit kümmert sie das nicht weiter. Stattdessen dreht sie sich nun Chip zu, der grad angekommen ist. "Schade, dass das nur Kunstblut ist auf deinem Shirt. Obwohl, ist wohl besser so." Sie grinst leicht.

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    "Tja, dich kann ich damit wohl nicht hinters Licht führen." er grinst jetzt zu Viola und lässt den Blick wieder schweifen, während er genüsslich die ersten Bissen vom Kuchen isst. "Shane hat wohl schon freiwillig nen Maulkorb an." kommentiert er grummelig. "Kann er gleich den Rest vom Schuljahr behalten."



    Statt zu essen, sieht sich Dave an den Speisen in der Mensa satt. Mann, würde er gern probieren, aber sein strikter Essensplan sagt nein. Dieser Ghostbuster kriegt heute nichts mehr zwischen die Zähne. Es hat lang genug gedauert den Energydrink beim Treffen mit Tania runterzuschwitzen.

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    Der Cheat-Day war mal richtig für die Katz. Über sie hat er seit dem Tag kaum mehr nachgedacht. Erst jetzt fällt es ihm wieder ein wo er sie sieht. Nach der Szene hatte er erwartet das sie sich ein wenig mehr... sexy kostümiert aber das haben dafür die blauhaarige und die rothaarige übernommen und... oha.. sieh mal einer Leyla an. Seine Lieblingskochpartnerin neben Buzz weil sie, wenn er sie nicht grade mit Sauce vollspritz, voll auf ihn abfährt. Da ist er sich sicher. Selbstzufrieden grinsend geht er hinter Blaze vorbei und schenkt ihm keine weitere Beachtung. Er hat sich entschuldigt. Mehr kann er nicht tun. Die Gerüchte um Shane haben Dave aus dem Rampenlicht gerückt, was ihm in diesem spezifischen Fall mehr als recht ist. Er hebt kurz die Hand gen Leon bevor er sich auf den Weg in die Aula macht.

    Denize will nichts essen, begleitet ihre Freundin Nadine aber dennoch in die Mensa. Da Nathan nicht da ist - er scheint diese Veranstaltungen noch mehr zu hassen als Blaze - hängt sie sich an Denize.

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    Das ist okay für sie. Sie gehen an dem Fashion Club vorbei und sie lächelt dabei leicht gezwungen um nicht Ziel einer ihrer Fashion-zurechtweis-Attacken zu werden. Denize macht sich ein wenig sorgen um die Aufführung und bezweifelt, dass Leyla ihren Part beitragen wird wenn es soweit ist. Vielleicht sollte sie Artjom ihre Bedenken mitteilen, er hat bestimmt eine gute Idee oder ein paar beruhigende Worte übrig. Nur weiss sie gar nicht wo er steckt oder nach was sie Ausschau halten sollte... Als was ist er verkleidet?



    Also Ellie, das ist der Hammer...dass die sich in so ein freizügiges Kostüm geworfen hat..und ob da was gewachsen ist diesen Sommer. Chip verharrt in der Kaubewegung, als er Denize und Nadine die Mensa betreten sieht.

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    Er hat das Kostüm seiner Freundin noch nicht gesehen und ihre Beine in den Netzstrumpfhosen lassen ihn den Kuchen augenblicklich vergessen. Schmerzhaft zieht sich seine Brust zusammen und sein Puls jagt auf gefühlt 200. Mit aller Wucht wird ihm bewusst, wie sehr er sie vermisst und gleichzeitig, wie sehr er sie liebt. Ein Krümel verfängt sich am Gaumenzäpfchen und löst einen unerträglichen Hustenreiz aus.

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    Er spült schnell mit Limo nach und kann einen Anfall gerade noch verhindern. Warum muss sie nur schon wieder Nadine im Schlepptau haben? Er hat gar keine Lust, jetzt da rüber zu gehen und nur weil sie dabei ist, nicht sagen zu können, was in ihm vor geht. Wie er Nadine kennt, kommt dann irgendein Dummkommentar. Blaze und Viola sitzen doch auch zusammen hier und keiner von beiden schleppt irgend jemanden mit herum. Warum kann es nicht einfach wieder so sein wie früher? Da wären sie zusammen her gekommen, hätten sich vielleicht vorher getroffen und Spaß beim schminken und verkleiden gehabt ... Der Schmerz in seiner Brust wird größer. Er wird zu ihr gehen, wenn Nadine anderweitig beschäftigt ist. Für die hat er jetzt gar keinen Nerv. Die Leichtigkeit von vorhin ist verflogen.



    Bea sieht zu Shane: "So, wie ich dich auf dem Festival kennengelernt habe, kann ich diesen Gerüchten einfach nicht glauben. Der einzige Grund, der mir einfallen würde, wäre, dass es ein Unfall war. Dass du dich aufgrund des Blutdursts nicht mehr unter Kontrolle hattest und Blaze nur zur falschen Zeit am falschen Ort war."

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    Sie macht eine kurze Pause. "Allerdings wirktest du im Unterricht vor dieser verhängnisvollen Pause noch ganz normal, also kann ich auch das nicht glauben." Sie erinnert sich an Shanes Gesicht als er unter Blutdurst litt. Man sah ihm damals schon an, dass er sich nicht okay fühlte. Aber er hatte sich noch genug unter Kontrolle, Keito und Yuna und sie selber fortzuschicken, ohne sie anzugreifen. Und jetzt soll er plötzlich von einer Sekunde auf die nächste die Kontrolle verloren haben? "Und auch wenn du kein Alibi hast, gibt es niemanden, der dich dort gesehen hat. Außer der komischen Aussage von Dave über eine blonde Person, aber er hätte bestimmt deinen Namen gesagt wenn du das warst."

    Ellie ist nicht glücklich darüber, Vero so nah bei Shane zu sehen. Was, wenn der wirklich zubeißt? Aber schon als sie mit ihrer Freundin über diese Gerüchte geredet hat, hat Vero ihr versichert, dass sie an diese gar nicht glaubt. Hoffentlich hat sie damit Recht und sieht Shane nicht nur durch eine rosarote Brille. Aber Shane wird sicherlich nichts tun vor so vielen Leuten, und bestimmt wird er auch Vero nichts antun. Blaze ist nun einmal eher ein Feind von ihm, aber dass er Vero mag, ist nicht zu übersehen.

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    Und so kümmert sich Ellie währenddessen um Lashawn. "Das war eindeutig Absicht.", sagt sie wütend und schielt zu den Fashion Girls. "Ich hasse diese Idioten!"

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    Unsicher, aber interessiert beobachtet Kurt seine Mitschüler. Er hat von den Gerüchten über Shane gehört und empfindet ein gewisses Mitleid mit ihm. Als Mischwesen spürt er, dass etwas an dieser Geschichte faul ist. Doch seine Sinne sind noch zu ungeübt, um etwas Genaues wahrnehmen zu können. Eine Weile hatte er darüber nachgedacht, Shane anzusprechen - einfach nur, um ihm zu zeigen, dass nicht jeder gegen ihn ist. Aber was hätte er schon sagen sollen? Immerhin kennt er hier niemanden wirklich. Als er nun sieht, dass auch Shane Gesellschaft bekommt, steigt in ihm eine Art Zufriedenheit auf. Es ist gut, dass der Junge nicht allein ist.

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    Seine Aufmerksamkeit wird auf Viola gelenkt. Sie ist wohl seit Kurzem mit diesem Rebellen zusammen. Blaze hat eine verschlossene Psyche - Kurts Alien-Anteil schafft es nicht, sie zu überwinden und so nimmt er von ihm nur das wahr, was er sehen kann - so wie alle anderen auch. Doch Violas Aura tritt Kurt so offensiv entgegen, dass er sie kaum ignorieren kann. Als er sie beobachtet, fragt er sich, ob sie ihn ebenso intensiv spürt. Andere Vampire haben ihn bisher kaum wahrgenommen - scheinbar ein weiterer Effekt der Artenmischung. Aber bisher beruhte dieser Spürsinn in der Regel auf Gegenseitigkeit. Demzufolge müsste Viola seine Präsenz deutlich spüren. Wenn sie das tut, kann sie es gut verbergen.

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    Seine Mutter versucht immer wieder, ihm klar zu machen, dass er etwas Einzigartiges ist und darauf stolz sein sollte. Doch er empfindet seine Gaben eher als verwirrend. Und scheinbar gibt es niemanden, der ihm seine Fragen beantworten kann.



    Blaze dreht den Kopf zu Jason zu dem sich Vero und Co gesetzt haben. Jetzt wo Chip es sagt, erkennt er den Vampir. Oh er hofft so sehr, dass es heute ihn erwischen wird. Blaze lacht, denn er ist froh Leute auf seiner Seite zu haben die seinen Ärger dem Vampir gegenüber teilen. Sein Blick wandert weiter zu den Fashion Girls die ihn mit ihrem Catwalkgehabe kein Stück beeindrucken. Wenn er den Charakter einer Person hässlich findet, regt sich bei ihm rein gar nichts, ausser dem Bedürfnis ihr ein Bein zu stellen. Da kann sie noch so aufreizend daher kommen. Wie aufs Stichwort steht Denize jetzt wieder im Raum mit ihrem Anhängsel Nadine und er mustert sie automatisch. Blaze hatte schon immer irgendwie diese Angewohnheit vor allem Kleidung zu bewerten. Wobei ‚schon immer’ gelogen ist. Das war seine erste Stiefmutter die immer sehr viel Wert auf Kleidung gelegt hatte. Aber er kann das irgendwie nicht mehr ablegen. Er schaut Denize von unten nach oben an und hat das Gefühl dass etwas an ihr anders ist. Liegt das an dem engen kurzen Kleid? Aus reiner Gewohnheit meint er zu seinem besten Freund Chip, vergessend, dass Viola seine feste Freundin ist, die mit am Tisch sitzt, so beiläufig und unsensibel als würde er ein Paar Turnschuhe durch ein Schaufenster betrachten, „Denize‘ Möpse sind irgendwie grösser, nich‘?“

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    Er wendet den Blick ab und erstarrt kurz als er bei Viola hängen bleibt. „Ich meine, nich das mich das interessiert… und also..“ Mist. Auch wenn er sich absolut noch nicht dran gewöhnt hat eine echte Beziehung zu führen, weiss er dass diese Aussage besser unter ihm und Chip geblieben wäre. Wenn überhaupt. Denn als er zu seinem Freund blickt, wirkt dieser nicht besonders glücklich. Sie reden hier über dessen Freundin und nicht über Irgendeine am Skatepark wie sonst.

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    Viola funkelt Blaze an. Ist diese Aussage jetzt sein Ernst? Nachdem sie ihm den Ausrutscher mit Mel grad erst verziehen hat? Da hat sie aufgrund Mels Aussage dann geglaubt, dass das alles von ihr ausging und Blaze quasi auch nur ein Opfer war. Aber jetzt nach so einer Aussage fragt sich Viola langsam, ob er wirklich die richtige Wahl für sie ist.

    "Du weißt schon, dass ich in Hörreichweite bin, oder?", sagt sie kühl... "Und..." Sie unterbricht sich, als ihr Blick nun auf Denize schweift.. Jetzt fällt es auch ihr auf. Irgendwie sind deren "Möpse" schon tatsächlich irgendwie größer...

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    Blaze wird heiss und kalt. "War gar nich so gemeint." Fast hätte er gesagt, dass Violas 'Möpse' die Einzigen sind die ihn interessieren, denkt aber in der letzten Sekunde nochmal darüber nach und verwirft es. Der zweite Gedanke, 'Schauen is doch erlaubt, gegessen wird zu hause.' ist irgendwie auch nicht besser. Dabei war das doch nur eine ehrlich, nicht wertende Feststellung. Er würde niemals die Freundin seines Kumpels angraben.... und überhaupt. "Ich interessier mich nur für dich." sagt er und schaut Viola in die Augen, in der Hoffnung sie sieht die Wahrheit in seinen. Ihm fällt ein was heute noch ansteht, setzt sich lächelnd auf und verschränkt selbstsicher die Arme, "Das beweis ich dir heute noch."

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    So selbstbewusst wie Blaze wirkt, kann das auch Viola überzeugen. "Eigentlich hast du auch recht.", gibt sie schließlich zu, "die sind irgendwie größer."

    Blaze Kommentar macht die Situation nicht besser. „Kümmer dich um die Möpse, für die du zuständig bist.“ mault Chip, kann aber nicht umhin, Denize nochmal genauer zu mustern, als vorhin schon. Er hat Recht. Ihre Figur ist kurviger geworden, wieso ist ihm das nicht aufgefallen? Ach so...ja...großer Bruder spielen, statt zusammen ne schöne Zeit haben, fast vergessen. Er seufzt. Sie schaut noch nicht mal in seine Richtung, geschweige denn dass er das Gefühl hat, sie vermisst ihn hier. Gerade kichert sie wegen irgendwas mit Nadine. Schön. Wenigstens einem von beiden geht es gut. Er sieht seine Chancen für die Überraschung schwinden, was ihm ein ungutes Gefühl im mittlerweile ziemlich vollen Magen beschert.



    Frustriert lehnt Shane sich auf den Tisch, die Ellbogen auf der Platte den Kopf dazwischen, so wie es die Stewardess den Fluggästen rät wenn es Komplikationen gibt. Wäre der Tisch nicht, würde er sich garantiert bis zu den Knien runter beugen.

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    Er hat jetzt schon so oft gesagt dass ers nicht war und ist es so leid, dass er kaum noch die Wohltat von Mitgefühl und Solidarität wahrnimmt. Er will dieses Thema vergessen, doch sowohl die Sims die gegen ihn sind, als auch die die auf seiner Seite stehen, lassen das zu. Es ist Thema Nummer 1 und wenn bald nicht etwas anderes skandalöses an dieser Schule passiert, wird das auch so bleiben. Shane setzt sich auf, als hätte der Blitz eingeschlagen und er dreht den Kopf langsam so, dass er durch die Maske Blaze sehen kann. Dann zu Bea als wäre grade nichts weiter in ihm vorgehangen. „Können wir einfach nicht darüber reden?“ sagt er unfreundlicher als er wollte und ist selbst überrascht. Doch statt das zu korrigieren, hofft er, dass das nur sein eigenes Empfinden war. Erst jetzt realisiert er, was er sich unter Chance für die Schule wirklich vorgestellt hat. Er will keine Anteilnahme an seiner Situation. Er will einfach nur wieder so wahrgenommen werden wie zuvor. Unscheinbar und nicht im Mittelpunkt.

    Bevor Bea etwas sagen kann, fällt Joe Darks Blick auf die Szene. Erst jetzt bemerkt er, dass der Vampir nun Gesellschaft hat. Vorher war er mit dem Futtern zu beschäftigt gewesen. Als sich Shane aufsetzt, befürchtet Joe das Schlimmste. In seinem Hühnerhelden-Kostüm sprintet er los! Die Mädels erkennen den Vampir vielleicht nicht hinter seiner Maske. "Weg da!", ruft er Bea und Vero zu, "Das ist der Beißer!" Er kennt die Mädchen nur vom Sehen. Sie sind nicht in seiner eigenen Klasse sondern der Parallelklasse. Aber er muss sie trotzdem beschützen! "Ich geb euch Deckung!" Hoffentlich bereut er das nicht. Er fühlt sich eigentlich nicht als ein Held.
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    Das riesen Huhn was ein wenig schwankend auf Shane, Vero und Bea zu rennt ist selbst in der eingeschränkten Sicht von Shanes Maske nicht zu übersehen. Der Ruf lässt ihn und alle anderen um ihn herum den Kopf wenden. Reflexartig steht Shane auf so das der Stuhl hinter ihm zu Boden fällt. Vor einem halben Jahr hätte er sich in so einer Situation noch in eine Fledermaus verwandelt und wäre ausgewichen, aber aus irgend einem Grund macht er das jetzt nicht. Nicht heute. Erst im Nachhinein wird ihm das bewusst werden und er wird sich darüber ärgern.

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    Shane steht da, der Hühnermann hat ihn fast erreicht und ist bereit ihn heldenhaft zu Boden zu reissen. Vielleicht kann er das blaue leuchten von Shanes wütenden Augen hinter der Maske in seinem Kostüm noch erkennen, vielleicht auch nicht, denn das nächste was der junge Held sieht oder vielleicht nicht sieht, sind Sterne, als Shane ihm unberührt und nach aussen hin total unbeeindruckt, - könnte an der emotionslosen Maske liegen - mit der Faust in den Hühnerhelm boxt damit er nicht ausweichen muss.

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    Seine Vampirstärke bewirkt, dass er sich während diesem Move keinen Millimeter vom Fleck bewegen musste. Das nächste was Shane alias Jason hört, ist ein schmerzverzehrtes Zischen und schockiertes Raunen aus den Mündern derer, die das ganze beobachtet haben.


    FORTSETZUNG FOLGT....

    (In Zusammenarbeit mit @Ripzha @simscat2 @Spatz @RivaBabylon @KFutagoh89 )
    Post edited by Murloc on
    Vampire in Sims4 und wie ich das auf meine Rollenspielcharaktere umsetze.
  • Optionen

    Ort: Haus der Garcias, Brindelton Bay
    Charaktere: Logabn, Alma
    Geschichtsstrang: Tabula Rasa



    ** TRIGGERWARNUNG **
    *Sexuelle Inhalte


    Logan verstaut die kleine Tüte mit Besorgungen im Handschuhfach, bevor er den Motor des Pick up startet und rasant von der Auffahrt donnert. Zielsicher schlägt er die Straße nach Brindelton Bay ein.
    Aus den Boxen erklingt eine liebliche Klaviermelodie und Logan dreht lauter. Er hat Cäthe lange nicht live gesehen und jetzt, da er auf dem Weg zu ihr ist, bemerkt er wieder, wie sehr die Energie dieser Powerfrau auf ihn übergeht. Wenn er ehrlich sein sollte, müsste er zugeben, dass er sich auf den Abend freut.
    "Eines Tages bin ich vielleicht nicht mehr auf der Flucht - vor dem Menschen der aus meinen Augen guckt."
    Logan saugt die Worte der Sängerin in sich auf. Das ist es, was ihm Musik zu geben vermag. Sie berührt, therapiert, versteht und tritt in den Arsch. Das alles auf eine Art und Weise, die ihm Sims nie geben konnten. Nur in der Musik kann er sich richtig fallen lassen. Es gibt viele Leute, die diese Kunst mögen, aber nur ganz wenige, die nachvollziehen können, was es bedeutet, wenn Musik ein Leben rettet.

    https://youtu.be/l93vq5ILMZg

    Als er schließlich die Auffahrt zum Haus Garcias erreicht, ist der Song bereits mehrere Male gelaufen. Abwürgen kann er ihn dennoch nicht.
    "Ooooooh tu mir nicht weh - So eng umschlungen - auf dem Sprung - du machst gern Tabula Rasa."
    Erst als der letzte Schlag des Beats verklungen ist, zieht der Schwarzhaarige den Schlüssel ab und steigt aus. An der Haustür klingelt er und wartet, wie gewohnt mit einer Zigarette zwischen den Lippen.

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    Aufgebrezelt schaut Alma aus dem Fenster, als sie das Klingeln hört. Ja, das ist er! Freudig schnappt sie sich ihr Täschchen und rennt nach unten. Stürmisch öffnet sie die Haustür und lächelt. "Hey du."
    "Auch hey du.", nickt er ihr kurz zu. "Missed me?"
    Verschmitzt grinst sie ihn an. "Ein bisschen.." Schnell gibt sie ihm einen Kuss auf die Wange. "Soll'n wir los?"
    "Yeah." Er geht hinter ihr her zum Wagen und nimmt auf der Fahrerseite Platz. Als Alma sich eingerichtet hat, gibt er Gas - das Radio springt wieder an und spielt den nächsten Song. Ein leiser Drumcomputer gibt den ersten Rhythmus an, kurz darauf ertönt die laszive Frauenstimme:

    "Als die Wellen kommen, wir uns auf heißen Steinen an den Klippen sonnen.
    Sengt sich mein Kopf in deinen Schoß und ein Zauber liegt in der Luft.
    Oh, du sagst mir schälmisch lachend und tief nach Luft schnappend:
    'Ich fühl mich so lebendig, irgendwie so vollständig.' "


    "Musste morgen früh wieder zurück sein?", fragt Logan plötzlich.
    "Nope, ich habe viel Zeit für viel Spaß." Alma wippt mit der Musik mit. "Und du?"
    "Sure." Aus dem Augenwinkel betrachtet er sie. Ihre glatten Beine wirken durch den kurzen Rock und die hohen Absätze lang und verlockend. Er erinnert sich an das Gespräch, das sie führten - ob sie sich daran gehalten hat? Schon wieder beginnt in ihm dieses Gefühl aufzusteigen. Er kann es nicht verleugnen - Obwohl er sie so gut wie gar nicht kennt, begehrt er diese Frau. Der Gedanke an ihre warmen Schenkel lässt ihn unkonzentriert werden. Er räuspert sich und versucht sich auf die Straße zu konzetrieren. Er könnte jetzt sofort rechts ran fahren und sie auf der Ladefläche nehmen. Aber der Abend ist noch jung. Er hat noch viel Zeit. Und auch das Warten kann sehr animalisch sein.

    Unterdessen wühlt Alma in ihrer Handtasche. Alles dabei. Für den Abend hat sie ein paar Zigarillos und weißes Pulver mitgenommen. Seine Unkonzentriertheit bemerkt sie hingegen nicht.
    Eine Weile sitzen sie schweigend nebeneinander. Auf den Straßen ist es bereits dunkel. Jedes Mal, wenn sich jemand im Gegenverehr nähert, neigt Logan den Kopf nach rechts, um mit dem vernarbten Auge dem hellen Schein auszuweichen.
    Er fährt deutlich behutsamer, als wenn er allein unterwegs ist, aber trotzdem noch recht rasant.
    Schließlich erreichen sie die Stadt.
    "Wir haben noch Zeit. Willste vorher was trinken geh'n oder gleich zum Club? Dürfte da deutlich teurer sein."
    Da muss Alma nicht lang nachdenken. "Lass uns erst was trinken gehen."
    Der Fahrer nickt zustimmend und parkt gekonnt in eine kleine Lücke ein. Dieses Mal wartet er nicht, bis die Musik verklungen ist, sondern zieht gleich den Schlüssel ab. Gemeinsam gehen sie einige Schritte und kommen an eine Bar.
    "Bier?", fragt er sie und deutet ihr, schon einmal an einem der Tische Platz zu nehmen.
    Nickend streicht Alma mit ihrer rechten Hand gen Logans Schulter und setzt sich. Sie beobachtet ihn, während er bestellt.

    Es dauert nicht lange und er kommt mit vier Gläsern an den Tisch und setzt sich ihr gegenüber.
    "Hab' dir 'nen Kurzen mitgebracht. Wenn du's nich' magst, trink ichs." Provokativ schaut er sie an. "Wobei ich nich' glaub', dass du 'nen guten Drink ausschlägst."
    Grinsend nimmt sie den Shot und hält ihn hoch. "Auf einen geilen Abend!"
    Zeitgleich stürzen sie die klare Flüssigkeit herunter.
    "Dann erzähl mal, wogegen du so rebellierst.", beginnt er schließlich den Dialog, als er das kleine Glas wieder abstellt.
    Den Geschmack in ihrem Mund mit der Zunge nachgehend, verzieht Alma ihre Lippen. "Alles, was das System von mir verlangt. Ich will endlich frei sein, ich selbst sein können."
    Das kommt dem jungen Mann seltsam vertraut vor. Es gab Zeiten, in denen auch ihn dieser Drang angetrieben hat.
    "Und wie genau bist du?"
    "Find's heraus." Lächelnd wandert sie mit ihrer rechten Hand in seine Richtung, bis sie an seine Hand gelangt und dort mit ihren Fingern verbleibt.
    Er weicht ihrem Blick aus und zieht die Hand zurück, um sich eine Zigarette anzustecken. Seine Gedanken beginnen, sich zu drehen. Diese Annäherungsversuche von ihr - der Kuss auf die Wange, das Spielen mit seinem Haar, ihre Hand auf seiner Brust, ihre Finger an seinen ... Sie weiß, dass er scharf auf sie ist. Das kann er schlecht verbergen. Aber je öfter sie ihn auf diese Weise berührt, umso mehr kommen in ihm alte Zweifel auf. Will sie etwa Ernst machen? Ist sie auf der Suche nach etwas Festem? Das kann er ihr nicht bieten. Beziehungen sind nicht sein Ding. Das ist so sicher, wie Bob Dylan auf einem Rave fehlplatziert ist. Vielleicht ist das auch nur ihre Art zu spielen. Sie will ihre Freiheit genießen - eine Beziehung ist das ziemliche Gegenteil davon. Er beschließt, sie darauf anzusprechen. Mit seinem Stuhl rutscht er einen halben Meter um den Tisch herum, näher zu ihr. Er beugt sich nah an ihr Gesicht und fragt leise:
    "Was genau willst du eigentlich?"

    Da muss Alma erstmal einen kräftigen Schluck Bier trinken. Die ganzen Fragen weiß sie gar nicht so recht zu beantworten. Was sie will, das hat sie sich auch schon oft gefragt. Dass er damit die Verbindung zwischen einander meint, kommt ihr allerdings nicht in den Sinn. "Wieso stellst du denn so viele Fragen? Lass uns doch einfach nur Spaß haben und nicht über den öden Alltag sprechen."
    "Du willst Spaß haben.", nickt er mit ernstem Ausdruck.
    "Deswegen sind wir doch hier, oder nicht?" Alma nimmt noch einen Schluck.
    Er rückt seinen Stuhl noch näher an sie heran, so dass er direkt neben ihr sitzt. Sein linkes Bein, stellt er zwischen ihre und drückt ihre Knie leicht auseinander. Die linke Hand gleitet an ihrem Körper herab, unter ihren Rock. Er schmunzelt. Sie trägt tatsächlich keine Unterwäsche. Seine schwarzen Augen fixieren ihr Gesicht, als er mit den Fingern beginnt, an ihr zu reiben.
    "Wenn du zu laut bist, fliegen wir raus.", flüstert er ihr ins Ohr und beginnt ihren Hals zu küssen.
    Es fällt Alma schwer, ihre Freude über Logans Handlungen zu unterdrücken. Aber sie lässt ihn gewähren und beißt zeitweise auf ihren linken Zeigefinger.
    Zufrieden betrachtet Logan, wie sie ihren Körper zu kontrollieren versucht. Als alles vorbei ist - und merkwürdigerweise niemand der Anwesenden etwas gesagt hat - steht er auf und geht zum Tresen herüber, greift dort zu einer Servierte, und wischt sich die Finger ab. Das Papiertuch steckt er sauber gefaltet in die Hosentasche. Wieder am Platz angekommen, trinkt er sein Glas zur Hälfte leer.
    "Wo würdest du's am liebsten mal machen?", fragt er mit einem neugierigen Schmunzeln im Gesicht.
    "Ich würde gerne mal im Saunabad in New Crest Spaß haben wollen. Warst Du dort schon mal?", fragt sie ihn sichtlich zufrieden von seiner Leistung.
    "Nein. Aber du kannst mir da ja alles zeigen."
    Alma zwinkert mit dem Auge. "Oh ja, das werde ich." Anschließend schaut sie zur Uhr. "Beginnt das Konzert nicht gleich?"
    Er nickt und steht auf, lässt ihr aber den Vortritt. Als sie aus der Tür heraus geht, betrachtet er ihre weibliche Figur, bevor er einen Schritt aufholt, um neben ihr zu gehen.
    Während sie die Straße überqueren, zieht er die Eintrittskarten aus der Tasche und nur wenige Minuten später betreten sie den Club. Laute Dosenmusik dröhnt aus dem Nebenraum. Er legt seine Hand sanft auf ihre Hüfte, als sie droht, den falschen Gang einzuschlagen, und lenkt sie in den Konzertsaal.
    "Vorne oder hinten?", fragt er vorgebeugt, um sicher zu gehen, dass sie ihn bei dem Lärm versteht.
    Kokett antwortet sie ihm. "Du weißt, ich mag beides. Aber in diesem Fall vorne!"
    Leise lachend schüttelt er den Kopf und dreht sich zum Tresen. Einen Moment später reicht er ihr ein Bier und deutet mit dem Kopf in eine freie Ecke am vorderen Bühnenrand.

    Dort angekommen schaut sie gebannt zur Bühne. Es ist schon länger her, dass sie auf einem Konzert war. Die Atmosphäre und die Stimmung, die freudigen Sims. "Toll hier!", sagt sie Logan zugewandt und nimmt seine Hand.

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    Schon wieder dieser Kontakt. Nur weil er mit ihr schläft, heißt das nicht, dass sie ständig herumturteln müssen. Ihre Versuche, Nähe aufzubauen, machen ihn nervös. Automatisch denkt er an seine Notfallration im Auto. Er wollte versuchen, das Konzert ohne das Zeug durchzustehen. Die Musik ehrlich genießen und nicht künstlich verfälscht. Das würde der Band nicht gerecht werden. Aber mit Almas Katz-und-Maus-Spiel hat er zunehmend Probleme. Er spürt, wie neben der erotischen Anziehungskraft, die von ihr ausgeht, auch der andere Teil in ihm geweckt wird. Der düstere Teil, den er seit Jahren mit sich herumträgt und den er einfach nicht bändigen kann. Es sei denn, ... Er hätte den Stoff in die Jackentasche stecken sollen. Was nützt er im Handschuhfach?
    Die Band betritt die Bühne und beginnt sogleich mit einem anheizenden Sound. Durch das Konzert abgelenkt, vermutet Alma keineswegs, was in Logan vorgehen könnte. Sie schaut sich weiter um und lässt irgendwann seine Hand los. Aus ihrer Tasche holt sie zwei Zigarillos.
    "Willst'e?"
    Beiläufig schüttelt er den Kopf und leert sein Bier. Gleich darauf verschwindet er hinter einigen anderen Leuten, bleibt den nächsten Song verschwunden und taucht schließlich mit einem neuen Getränk wieder auf. Mit etwas Abstand stellt er sich neben Alma und schaut zur Bühne. Die Sängerin gibt wie immer 120% - voller übersprudelnder Energie singt, schreit und jubelt sie, sie lebt ihre Musik, ihre Texte. Sie geht in ihrer Kunst auf und ist in ihrer eigenen Welt. Ihr schlanker Körper feiert seine eigne Party - hüpft auf und ab, wirbelt über die Bühne, ihre Gliedmaßen wirken von Zeit zu Zeit unkontrolliert. Sie ist völlig frei von Scham und Eitelkeit. Logan schaut ihr gebannt zu, sein Fuß wippt im Takt, seine Lippen formen die Texte.
    Es vergehen mehrere Songs bis sich Alma wieder nach Logan umschaut. Als sie ihn erblickt, winkt sie ihn zu sich. "Komm schon her!"
    Er stürzt sein Bier herunter und führt ein inneres Zwigespräch. So hin und her gerissen wegen einer Frau war er schon lange nicht mehr. Als er Alma betrachtet, ist er sich ziemlich sicher - wenn es einen Teufel gibt, dann sieht er so aus. Er wäre nicht Logan, wenn er sich nicht auf einen Tanz mit dem Fürsten einließe. Also geht er die wenigen Schritte zu ihr herüber. Schon leicht angetrunken, wischt er ihr Haar aus ihrem Nacken und vergräbt sein Gesicht in ihrem Hals. Er atmet tief ein. Warum riecht sie nur so gut?

    Da sie sich gerade recht beobachtet von den anderen Konzertbesuchern fühlt, lässt sie das Beutelchen mit Stoff noch in der Tasche verweilen. Sie bewegt sich weiter zur Musik und fühlt sich von Logan begehrt.

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    Das Biest in seiner Brust verhält sich ruhig. Er ignoriert die Frage, ob es schläft oder auf der Lauer liegt.
    Sein Körper passt sich Almas Bewegungen an. Mit ihren warmen Kurven an ihn geschmiegt, ihrem unwiderstehlichen Duft in der Nase und Cäthes sinnlicher Stimme im Ohr atmet er die Musik und wünschte, dieser Moment würde nicht enden.

    "Mir egal, wohin, egal, wieweit
    Liebst du dich, liebst du auch mich
    Hey du verdammter Freak, weißt du eigentlich,
    Dass da nichts zwischen uns steht
    Mein Herz, mit Dir bin ich frei
    Mein Herz mit Dir bin ich frei
    Und wir werden uns verlaufen,
    Aber nie verloren gehen
    Schau mich an, und Du kannst es
    In meinen Augen sehen"


    Doch der Song findet natürlich ein Ende. Logan hebt den Kopf und sieht in Almas zufriedenes Gesicht. Er nimmt ihre Hand und zieht sie mit sich. Weg von den Leuten, aus dem Saal heraus, den Gang entlang Richtung Toiletten. Einige Schritte vor einer einzelnen Tür bleibt er stehen und sieht sich unauffällig um. Der Eingang zum Backstagebereich wird nicht überwacht.
    Auch Alma schaut sich um. Doch kann sie sich nicht entscheiden, was sie zuerst machen will. Sie fasst sich an die Stirn. Dann schaut sie Logan mit einem Grinsen an. "Da rein für.." Mit ihren Augen schaut sie in Richtung Backstage und hebt leicht ihren Rock.
    Logans Blut kommt allein bei dem Gedanken an den Rock in Wallung. Wie selbstverständlich öffnet er die Tür und lässt Alma eintreten, um ihr dicht zu folgen.

    Nach einer Weile kommen die beiden wieder aus dem Backstage-Bereich. Tiefenentspannt geht Alma vor Logan und bewegt ihre Kurven. Sie dreht sich nach hinten und zwinkert ihm zu. "Ich hab da noch was. Interesse?"

    Er will nein sagen. Für heute hat er sich vorgenommen, nur im Notfall etwas zu nehmen. Der Notfall ist bisher nicht eingetroffen. Also schüttelt er den Kopf. Zugegebenermaßen wirkt er damit nicht sehr entschlossen.
    "Du solltest das Zeug nich' so oft nehmen.", sagt er dann leise mit ernstem, fast schon besorgtem Blick. Er weiß genau, wie es ist, zu tief in diesen Strudel abzurutschen. Aus solchen Dingen kommt man nur schwer wieder heraus. "Sei nich' so dumm wie ich. Mach zwischendurch mal Pause."
    Ernüchtert steckt Alma das Zeug wieder ein, möchte sich davon aber auch nicht die Stimmung verderben lassen. "Okay, dann musst du nachher aber nochmal ran." Grinsend zwinkert sie ihm zu. "Lass uns wieder zum Konzert gehen, ja?"
    Er folgt ihr in den Konzertsaal. Die Luft ist stickig und riecht nach süßlichem Schweiß. Das Biest reckt den Kopf in die Luft und schnuppert.
    An der Bar besorgt Logan Getränke und reicht seiner Begleitung ein neues Bier und einen Shot herüber. Er selbst bleibt lieber bei Whiskey.
    Schnell kippt Alma den Shot herunter. Anschließend trinkt sie einen Schluck Bier. Sie bewegt sich zur Musik und singt teilweise sogar mit.

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    Den Rest des Auftrittes genießen die beiden die Show. Hin und wieder sendet Alma ihre weiblichen Reize in Logans Richtung, die er tief in sich aufsaugt. Alma, die Musik und der Whiskey, den Logan in unregelmäßigen Abständen nachschüttet, halten die innere Bestie vorerst im Zaum.

    (in Zusammenarbeit mit @Spatz)
    Hinter Babylons Kulissen - Neuigkeiten zu aktuellen Projekten Meine Charaktere fürs RPG
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    Ort: Seniorenwohnheim 'Shady Pines'
    Charaktere: Ambrosius Fassbinder, Aidaria Mara, Horst Klein
    Geschichtsstrang: Raus aus dem Alltag, rein ins Vergnügen

    Wenn doch nur die rechte Hand nicht wieder so zittern würde. Ambrosius wäre fast dazu geneigt den Hemdknopf einfach Knopf sein zu lassen, aber das geht ihm innerlich gegen den Strich. Schließlich rutscht das widerspenstige Ding doch noch dahin wo es soll und nach einem letzten zufriedenen Blick in den Spiegel ist er bereit für das heutige Abenteuer. Er hat sich in Schale geworfen, denn der heutige Ausflug auf den Herbstrummel mit Aidaria und Horst ist etwas ganz Besonderes.

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    Er freut sich schon wie ein kleines Kind darauf. Sonst alles dabei? Ein prüfender Blick in den Rollator zeigt ihm dass dem so ist, inklusive Kreislauftropfen, falls die Unternehmung sich als anstrengender erweisen sollte als gedacht. Diesen Gedanken sofort wieder verdrängend, verlässt Ambrosius leise vor sich hin summend sein Zimmer, schließt ab und begibt sich zu Aidaria. Er klopft, setzt sich solange auf den Rollator und spricht laut durch die noch geschlossenen Tür. "Die Autoscooter rufen und Horst wartet schon unten auf uns. Bist du bereit?" Er grinst sich eins und wartet, dass sie ihm öffnen wird.

    Aidaria mochte Ambrosius' gute Laune schon, seit sie ihn das erste Mal sah. Wie schön, dass er sich trotz seines Alters nicht einkriegen lässt. Sie klettert aus ihrem Sessel. Ganz so einfach wie in jungen Jahren geht es auch nicht mehr, doch es hätte sie auch schlimmer treffen können. Die Magie macht es möglich, dass sie sich nicht so alt fühlt wie sie eigentlich ist. .. Auch wenn hier niemand ihr wahres Alter kennt.
    Sie lächelt. Dann öffnet sie die Tür. "Aber klar bin ich bereit.", grinst sie. "Auf in's Abenteuer!"

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    Horst hat sich bereits in einen Rollstuhl gesetzt und wartet auf seine Begleiter. In der Zwischenzeit spricht er mit einer Pflegerin. "Früher war ich ein hübscher Mann. Hier." Er zeigt ihr das Foto von seiner Hochzeit. "Ach, war ich da noch jung. Und meine Frau so hübsch." Die Pflegerin lächelt.
    Horst ist derzeit in Kurzzeitpflege. Hannah war erst nicht begeistert davon, aber Horst hatte das Gefühl, mal etwas anderes zu sehen - insbesondere hübsche Pflegerinnen. "Herr Klein, da kommen schon ihre Begleiter.", sagt die Pflegerin und zeigt auf Aidaria und Ambrosius.

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    "Und ob die kommen." lacht Ambrosius und begrüßt die beiden. "Ich nehme an der Hausbus steht schon parat und wartet nur auf uns?" Die Schwester nickt lächelnd und schiebt Horst nach draußen, während Ambrosius und Aidaria folgen. "Viel Spaß wünsch ich Ihnen, bis später." ruft sie den Senioren zu, als alle im Fahrzeug sitzen. Eine halbe Stunde später setzt der Kleinbus die unternehmungslustige Truppe direkt..

    ...am Halloweenrummel in Del Sol Valley ab.

    "Rufen Sie mich an, wenn die Runde beendet ist und ich Sie abholen kommen soll." Der Fahrer verabschiedet sich und hupt nochmal, bevor er um die Ecke verschwindet.

    Ambrosius klappt seinen Rollator auseinander und fragt:"Sollen wir einfach erstmal durchbummeln oder habt ihr schon ein festes Ziel im Auge?" Er selbst bekommt schon ein wenig Herzklopfen als er die muntere Jahrmarktsmusik hört und ein Windhauch den Duft von gebrannten Mandeln zu ihnen herüber weht.

    "Ich wäre dafür, erst mal durchzubummeln und..." Aidaria unterbricht sich. "Moment, ist das da hinten eine Fotobox?" Sie grinst. "Hätte Lust auf ein paar lustige Fotos. Wer ist dabei?"

    Horst hebt die Hand. "Das ist eine tolle Idee, ich bin dabei."

    "Also Grimassen schneiden kann ich gut." Ambrosius grinst und setzt sich in Bewegung. Bei der Kabine angekommen, hält er den Vorhang zurück und macht eine einladende Handbewegung zu Aidaria, die den Rollstuhl schiebt. "Dann sag ich jetzt mal Ladies first. Du und Horst macht den Anfang, ich glaub zu dritt passen wir da nicht rein."

    Aidaria grinst. "Ohne Rollstuhl würde das schon gehen zu dritt, aber du hast wohl recht. Mit dem Ding ist es zu eng." Sie sieht zu Horst: "Dann machen wir also den Anfang." Sie lächelt.

    "Außer.." Ambrosius legt schelmisch einen Finger an die Nase. "Einer von uns sitzt bei Horst auf den Schoß, dann geht's." Er klopft ihm auf die Schulter und grinst. "Jetzt bereust du' s, dass du nicht der Schwester vorgeschlagen hast mitzukommen, gib' s zu."

    "Was nicht ist, kann ja noch werden." Horst lacht.

    Aidaria grinst. "Würde sagen, zuerst mach ich Fotos mit Horst, dann mit dir..." sie sieht dabei Ambrosius an, "und dann macht ihr beide noch Fotos, während ich draußen warte. Zu zweit auf einem Bild macht mehr Spaß als nur Solo-Bilder und zu dritt scheint es ja wirklich etwas eng zu sein."

    "Und wenn dann mal wieder eine wohlmeinende Schwester kommt um uns ein wenig zu beschäftigen, basteln wir eine wilde Collage daraus." sagt Ambrosius halb ernst, halb scherzend. Er mag es, wenn das Personal ab und zu Zeit für eine Partie Schach hat oder vor Weihnachten gefragt wird, wer Lust hat ein wenig zu basteln für die Speisesaal Deko. Nur Eine hat diese unselige Leidenschaft für Sims-ärgere-dich nicht, die Ambrosius nicht im Ansatz teilt, da verkrümelt er sich jedesmal schnell ans Schachbrett, wenn sie auftaucht. "Na, dann kommt." Er weist nochmal auf das Kabineninnere und lässt den Vorhang wieder fallen, als die beiden in der Kabine verschwunden sind. Während er wartet, saugt er die vielfältigen Eindrücke der bunten Umgebung auf wie ein Schwamm. Kinderlachen aus Richtung des Karusells untermalt die laute, leicht schrille Musik, die aus allen Richtungen zu hören ist. Anfeuernde Stimmen der Ansager in ihren Kabinen mischen sich mit spitzen Schreien aus einer dieser wilden Bahnen, die in Höchstgeschwindigkeit in schwindelerregende Höhen vordringen und genauso schnell wieder nach unten stürzen. Wieder dringt ein verlockender Duft an seine Nase. Sofort sieht sich Ambrosius als Kind, die Hand in der seines Großvaters, auf dem Weg zu den Süßigkeiten. Ja, das wird definitiv seine nächste Anlaufstelle. Aus der Fotokabine dringt ein Kichern und er muss lachen. Was da wohl für Bilder dabei heraus kommen werden?

    "Ja, das ist gut! Lass den Gesichtsausdruck so!", weist Aidaria Horst an. Sie fühlt sich, als wäre sie wieder eine Teenagerin, auch wenn es zu dieser Zeit noch keine Fotoboxen mit Sofortbildern gab. "Wow, das ist perfekt!", lobt sie ein ganz anderes Bild. Aber schließlich hat sie mit Horst genügend verschiedene Bilder gemacht. "Jetzt bist du an der Reihe.", lockt sie nun Ambrosius zu sich in der Kabine. Einige Teenager bleiben stehen und sehen die albernen Senioren verwundert an. Aidaria sieht gerade noch, wie sie tuscheln, bevor sich der Vorhang wieder schließt und den Blick auf die Welt außerhalb der Box verwehrt. Doch Aidaria ist das egal, was die Teenager denken. Nun wartet Horst draußen auf seine beiden Seniorenkollegen.

    Er amüsiert sich prächtig und ist wirklich froh, dass er im Seniorenheim ein paar Tage 'Urlaub' machen kann. Familie ist zwar schön, doch wenn alle so nah zusammen wohnen, kann es oftmals ungemütlich werden - besonders bei seinem anstrengenden Schwiegersohn José.
    Ein paar jüngere Frauen gehen an Horst vorbei. "Hallo.", begrüßt er sie, doch diese grüßen nur verhalten und gehen weiter.

    Drinnen zieht Ambrosius seine Sonnenbrille aus dem Hemd und reicht sie Aidaria. Dann drückt er ihr seinen Hut auf den Kopf und sagt:“Du bist Bonnie und ich Clyde. Keiner kann uns was.“ Er zieht ein finsteres Gesicht und schon legt der Apparat los. Kurz darauf stehen sie wieder draussen und lachen gemeinsam über die Fotos. „Ich glaub wir zwei alte Knacker sind nicht so interessant, oder Horst? Die Bilder mit Aidaria haben da schon mehr Liebreiz.“ Er klatscht in die Hände ohne eine Antwort ab zu warten. „Ehrlich gesagt zieht mich ein unwiderstehlicher Duft in eine bestimmte Richtung.“ Er grinst vergnügt. „Ich möchte mir jetzt unbedingt einen roten, glänzenden, süßen und superungesunden kandierten Apfel holen. Die Angelegenheit duldet keinen Aufschub mehr.“ Ambrosius fasst seinen Rollator. „Das hab ich zuletzt als junger Mann gegessen, seid ihr dabei?“

    "Aber immer!", freut sich Aidaria. "Superungesund klingt prima in meinen Ohren." Sie hat zwar keinen Hunger, aber für eine Nascherei ist immer genug Platz.

    "Wir müssen uns doch auch mal was gönnen!", fügt Horst grinsend hinzu. Bei ihm ist es schon lange her, dass er sich auf einem Rummel ordentlich vergnügt hat.

    Aidaria und die beiden Männer stehen in der Schlange vor der Fressbude. Ein paar Leute sind noch vor ihnen dran, und so nutzt die Seniorin die Zeit, noch einen Blick auf die witzigen Fotos zu werfen. Die würde sie sich an die Wand hängen! Sie will sie gerade in ihre Tasche stecken, als ihr auffällt, dass sie eines der Bilder verloren hat. Es ist bestimmt versehentlich irgendwo runtergefallen! Mist!
    Sie findet das Bild auch schnell, das jedoch in einer Pfütze vom vorherigen Regen gelandet ist. So ein Mist! Sie hebt es schnell auf. Ohne nachzudenken nutzt sie schnell einen Zauber, um es wieder sauber und trocken zu
    machen. Ein kleiner blauer Lichtstrahl von ein paar cm Durchmesser gleitet kurz über das Foto, als der Zauber gewirkt wird. Erst als das geschehen ist, fällt ihr ein, dass hier eventuelle Zeugen in der Nähe sind, die vielleicht keine Ahnung davon haben, dass Magie in dieser Welt existiert! Sie wird halt alt und vergisst es manchmal, auf der Hut zu sein.
    Verstohlen packt sie das nun gerettete Foto zu den anderen in ihre Handtasche. Hoffentlich sind Ambrosius und Horst zu sehr abgelenkt gewesen und haben den Zauber nicht gesehen.

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    Mit einem zufriedenen Lächeln nimmt Abrosius die zuckrige, rote Köstlichkeit entgegen. Er kann es kaum erwarten hinein zu beißen. Während Horst sich ebenfalls etwas bestellt, verstaut er seinen Geldbeutel wieder in der Innentasche seiner Jacke und hält nach Aidaria Ausschau, die aus irgendeinem Grund nicht mehr bei ihnen steht. In etwas Entfernung entdeckt er sie in geduckter Position, den Rücken zu ihm gekehrt. Den Apfel für einen Augenblick vergessend, beobachtet er ihr Tun, kann aber nichts erkennen, bis plötzlich unter ihrem Rock ein blauer Blitz erscheint. Was um alles in der Welt..? Hat ihr ein Lauser eine dieser Knallerbsen unter dem Rock gezündet? Entrüstet streckt der Senior den Rücken durch. "Bin gleich wieder da, Horst." Den Rollator mit dem Apfel in der Hand steuernd, kämpft er sich zu Aidaria durch. Bei ihr angekommen, fragt er immer noch empört:"Hast du gesehen, wer das wahr mit dem Knallfrosch? Den Schlingel schnapp ich mir!"

    "Knallfrosch?" Aidaria ist verwirrt. " Wovon redest du?"

    "Na." Ambrosius zupft kurz an ihrem Rock und schaut ob irgendwo Brandspuren zu sehen sind. "Ich hab's grad blitzen sehen unter deinem Rock..also, an deinem Rock und dachte jemand hat sich einen Streich mit dir erlaubt. Alles in Ordnung?" Beruhigt, dass sie unverletzt wirkt beißt er jetzt endlich in die glänzende Süßigkeit in seiner Hand, während er auf ihre Antwort wartet. Sollte es sich herausstellen, dass doch irgendetwas faul ist an der Sache, wird er denjenigen finden und zur Rede stellen.

    "Oh." Jetzt dämmert es Aidaria, was Ambrosius gesehen hat. "Meinst du das Licht? Das kam bestimmt vom Karussell, da sind ja so einige Lichter, die sich bewegen. Oder irgendetwas ähnliches. Aber einen Knallfrosch gab es hier nicht."

    Die Zähne noch in die Zuckerkruste geschlagen, will Ambrosius erleichtert antworten, doch die klebrige Substanz, die die Frucht umgibt lässt ihm keine Chance. Oh mein Gott..das wird doch nicht so ein peinlicher Klassiker werden, wie in der Haftcremewerbung? Doch wird es. Wenn er jetzt nochmal versucht seine Dritten heraus lösen, steht er mit beiden in der Hand da. Aidaria ist seine einzige Chance. Er legt ihr einen Arm um die Taille und zieht sie nahe zu sich heran. "Ensch.ldg. Halt schdll." nuschelt er in ihr Ohr, während er versucht, das klebrige Zeug nicht in ihren Haaren zu verschmieren. Dann löst er den Griff und fummelt, durch ihre Nähe von den Blicken anderer abgeschirmt, an seinem Gebiss herum. Hoffentlich versteht sie die Notlage, er kann ja nicht erklären gerade.

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    Aidaria versucht auch weiterhin, Ambrosius von den Blicken anderer abzuschirmen, damit er sein Gebiss richten kann. Sie schielt zu der Fressbude. Durch die Fotoaktion hat sie ihren Platz in der Warteschlange aufgegeben, die sich mittlerweile nun wieder gefüllt hat. Auf noch mal anstehen, hat sie keine Lust. Daher ruft sie Horst zu: "Bring mir bitte nen Apfel mit!" Hoffentlich hat er das gehört. Das Geld würde er natürlich zurück bekommen.

    Horst bestellt daraufhin auch für Aidaria mit. Als er sich mit seinem Rollstuhl umdreht, sieht er die Beiden eng umschlungen. Ach, hätt ich doch nur die Pflegerin mitnehmen können. Er rollt sich ein Stück von der Fressbude weg und bleibt vorerst dort stehen.

    Zufrieden sieht Aidaria, dass Horst tatsächlich was gehört hat. Sie sieht, dass er zwei Portionen dabei hat. Doch warum kommt er nicht her und steht etwas abseits? Denkt er etwa, dass.... Oh nein! Ihr dämmert, dass Horst vielleicht die Nähe, die sie gerade zu Ambrosius zeigt, missverstanden werden könnte. Hoffentlich ist dieser bald fertig mit seinem Gebiss.

    Die Haftcreme hält doch, was die Werbung verspricht, erstaunlich genug. Nachdem er endlich die Zähne aus der klebrigen Masse herausmanövriert hat, reicht einmal kräftig Ober- und Unterkiefer zusammenpressen und alles sitzt wieder so wie es soll. Ambrosius ist maßlos erleichtert und schält sich aus Aidarias 'Umarmung', den Apfel des Verderbens weit von sich gestreckt. "Meine Liebe, du hast mich gerettet!" Er lächelt ihr dankbar zu, während sie sich Richtung Horst in Bewegung setzen. "Hab wohl wirklich vergessen, dass ich eben keine zwanzig mehr bin.“

    Bei Horst angekommen, erzählt er kurz was vorgefallen ist, schmunzelt und sagt:"Ich dachte schon ich mach Konrad Jost Konkurrenz, wisst ihr noch? Der immer wenn es Suppe gab, sein Gebiss neben den Teller gelegt hat und meinte, es gäbe ja sowieso nichts zu kauen?" Er muss bei dieser Erinnerung lachen.
    Nachdem die begehrte Süßigkeit in eine Stofftaschentuch gewickelt ist, verstaut er sie im Rollatorkorb. "Den genehmige ich mir heut Abend, aber in kleine mundgerechte Stücke geschnitten." Er richtet sich auf. "Wo wollt ihr denn als nächstes hin? Gibt ja noch allerhand abenteuerliches." Er sieht sich mit leuchtenden Augen um.

    Aidaria muss lachen bei dieser Erinnerung an den Mann, der mal zur Kurzzeitpflege mit im Shady Pines lebte. "Naja, bei Suppe gibt es ja tatsächlich nicht so viel zu kauen. Da hatte er eigentlich schon Recht." Sie sieht zu Horst. "Danke für den Apfel.", sagt sie, "Kann dir das Geld dafür natürlich gerne zurück geben."
    Ihre eigenen Zähne sitzen noch fester als die von Ambrosius - Magie macht's möglich. Sie wünschte, sie könnte auch ihm die Hürden des Alters ein wenig lindern. Aber dazu müsste sie sich als Magierin offenbaren und außerdem ist es einfacher, den Zauber auf sich selber zu wirken als auf andere.
    Während sie so darüber nachdenkt, löst sich unbemerkt ein weiterer Zauber, den sie diesmal nicht eingeplant hat. Diesmal ist der Zaubereffekt nicht sichtbar, doch für einen kurzen Moment fühlt sich Ambrosius so stark, als wäre er wieder jung.

    Aidaria bemerkt nichts davon. "Also, für Achterbahn sind wir mittlerweile wohl etwas zu alt. Aber es gibt ein ruhiges Karussell mit der Teekanne und den Tassen." Sie zeigt in die Richtung. "Hättet ihr darauf Lust?"

    "Wieso denn zu alt?" Ambrosius richtet sich auf und wirft sich in die Brust. "Wir haben die Höhen und Tiefen des Lebens gestemmt, da werden wir doch nicht vor einer Achterbahn kneifen?" Er lacht. Sein Körper ist plötzlich erfüllt von lebendiger Energie und bei der Aussicht auf die wilde Fahrt, klopft sein Herz freudig, erwartungsvoll. "Horst, was sagst du?"

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    Aus seinen Erinnerungen gerissen, schaut dieser zu Ambrosius. "Aber natürlich. Solange ich nachher auch wieder raus komme. Vielleicht können mir dabei ja ein paar hübsche Mitarbeiterinnen behilflich sein." Er sieht sich um, doch bislang sieht er nur männliche Mitarbeiter.

    Aidaria ist überrascht. Die Männer wollen tatsächlich zur Achterbahn? Sie selbst würde vielleicht noch klarkommen, dank Magie und so, aber die beiden anderen sind auch körperlich einfach nicht mehr die Jüngsten. Aber gut. Wenn das deren Wunsch ist... "Okay, dann eben die Achterbahn.", sagt sie, "stellen wir uns an!"
    In diesem Moment lässt die Wirkung des Zaubers nach und Ambrosius fühlt sich so wie zuvor.

    Eben noch beflügelt durch die Zustimmung von Horst, durchfährt Ambrosius ein eiseskalter Schreck, als er sieht, wie ein mit jungen Leuten voll besetzter Wagen, in schwindelerregendem Tempo beinahe senkrecht in die Tiefe rast. Das schrille, ohrenbetäubende Geschrei der Insassen trägt nicht zu seiner Beruhigung bei. Was hat ihn da eben nur für ein Teufelchen geritten? Allerdings will er sich nicht direkt eine Blöße geben und sagt daher mit fester Stimme:"Noch können wir uns entscheiden. Kaffeetassen oder Todesfahrt?" Er schaut seine beiden Begleiter fragend an.
    "Also, ich werde die Achterbahn durchaus schaffen.", sagt Aidaria."Wegen mir müsst ihr euch keine Sorgen machen." Sie weiß nichts von dem Zauber, und denkt, dass Ambrosius die Frage ihr zuliebe stellt.

    Horst ist etwas geschockt, versucht aber seine Gesundheit als Ausrede zu nehmen. "Och, Lust hätte ich schon, aber mein Rücken. Nachher komm ich nicht mehr raus.. Wie gern würde ich etwas riskieren. Meine Tochter Hannah verbietet mir so viel. Aber sie hat ja Recht, mein Rücken." Er sieht zu Ambrosius.

    "Dann heißt es wohl: Ambrosius will Achterbahn, und Horst will aber auf seine Gesundheit achten." Aidaria überlegt. "Also mich würde die Achterbahn auch mehr reizen. Ich dachte halt nur, dass es für die alten Knochen etwas einfacher ist mit der Kaffeefahrt." Sie sieht zu Horst. "Aber wir sollten wohl wirklich die Gesundheit als das Wichtigste hier sehen und es nicht übertreiben. Gehen wir zum Karussell, wenn Horst das lieber ist."

    "Ja, da geht eindeutig die Vernunft vor." Ambrosius hofft, dass man ihm die Erleichterung nicht anhört. Er packt seinen Rollator fester und geht in Richtung Karussell. Die Sitze sehen gemütlich aus und die Stimme des Betreibers verspricht Spaß, der seiner Verfassung eher entgegen kommt. „Meine Damen und Herren, nehmen sie Platz in den Polstern und genießen sie die anregende, dabei gänzlich koffeinfreie Fahrt. Was für ein Vergnügen, was für ein Spaß! Hereinspaziert, es geht gleich los. Noch eine Runde! Drei Leute fahren, zwei bezahlen. Steigen sie ein, so ein Angebot kommt so schnell nicht wieder!" Das muss man Ambrosius nicht zweimal sagen. Er hat durchaus Geschäftssinn. "Ich lad euch ein." verkündet er spontan und geht zur Kasse zum zahlen.

    "Danke!", sagt Aidaria. Etwas wehmütig schaut sie in die Richtung der Achterbahn. Aber das Karussell verspricht ebenfalls Spaß. Ambrosius bezahlt, wie er versprochen hat, und gemeinsam setzen sich die drei Senioren in eine der Tassen. Und bald darauf geht die Fahrt auch los.

    Da bin ich nochmal gut davon gekommen., denkt sich Horst und genießt mit einem Lächeln die Fahrt.

    Staunend sieht Ambrosius wie behende Horst in der Teetasse Platz nimmt, ihm selber fällt das Einsteigen weniger leicht, aber ganz alte Schule, will er sich vor Aidaria nicht blamieren und lächelt tapfer in die Runde, als er endlich sitzt. Hoffentlich geht alles glatt. In mäßigem Tempo lässt sich die Fahrt an, so dass ihm sogar Zeit bleibt, eine Mutter mit ihren zwei kleinen Kindern zu beobachten. Ein Kleinkind auf dem Arm, dass mit großen Augen in die Rummelwelt blickt, ist die attraktive Dame damit beschäftigt, das andere Kind, etwas 4 oder 5 Jahre alt schätzt Ambrosius, zu beruhigen. Der Junge hat schon einen hochroten Kopf vom schreien und weinen und stampft immer wieder trotzig auf den Boden. Der Senior seufzt. So gerne er Enkelkinder hätte, aber manchmal kann man wirklich froh sein, dass man ein ruhiges, friedliches Leben pflegt. "Schatz, die Plätze sind alle belegt, schau doch." vernimmt er die ruhige Stimme der Mutter. "Du darfst in der nächsten Runde mitfahren." -"Will...jetz...darf nicht..!" hört Ambrosius noch aus dem wilden Schluchzen heraus, bevor seine Aufmerksamkeit auf die Fahrt gelenkt wird. Nicht nur das Karussell ist schneller geworden, auch die Tasse in der sie sitzen beginnt sich entgegen der Fahrtrichtung zu drehen. "Hui!" ruft er laut, als er sieht wie Aidarias Haare im Wind fliegen.

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    "Horst, halt das Toupet fest!" scherzt er und im selben Moment ändert die Tasse die Richtung. Lieber Himmel. Sein Magen macht einen kleinen Purzelbaum und sein Teint wird eine Spur blasser. Die Geschwindigkeit erhöht sich noch einmal, aber diesmal ist er vorbereitet und stößt erneut einen Jauchzer aus. Mit der letzten Runde wird das Tempo gedrosselt und als sie zum stehen kommen, fühlen sich seine Knie etwas weich an, kommt ihm vor. Zittert nicht auch seine Hand mehr? Leicht schwankend steht er auf. "Also ich geh kurz verschnaufen." erklärt er den beiden anderen. "Ihr könnt ruhig nochmal fahren." Im selben Moment drängelt der Junge von vorhin an ihm vorbei, setzt sich auf den frei gewordenen Platz und strahlt Horst an. "Du siehst aus wie mein Opa, fährst du nochmal mit?" Er zieht die Nase hoch und grinst ein bisschen. Erleichtert seufzend lässt sich Ambrosius draußen in Horsts Rollstuhl fallen und beobachtet, wie die junge Mutter in das Karussell klettert und dem Jungen die Nase putzt. Sie dürfte in Maryamas Alter sein, sinniert er und hat wirklich die Ruhe weg.

    Aidaria, die schon von dem Kind genervt war, als es noch draußen stand, will den Jungen jetzt nicht auch noch in der Tasse ertragen müssen. "Ich mach auch erst mal eine Pause.", sagt sie daher und steigt aus. Sie geht zu Ambrosius: "Das Geisterhaus würde mich jedenfalls auch interessieren.", sinniert sie vor sich hin.

    Unterdessen erinnert der kleine Junge Horst an seinen Enkel Julius. Wie oft musste er mit ihm Karusellfahren. Ist das lange her. Mit einem Lächeln sagt er zu ihm: "Aber natürlich. Das macht viel Spaß! Aber gut festhalten." Er nickt kurz gen Richtung Ambrosius und Aidaria und die Runde beginnt.

    Während Horst eine weitere Runde fährt, setzen sich die beiden anderen Senioren in der Nähe hin und warten auf ihn. Die Worte, die der Senior an das Kind gerichtet hat, sind Aidaria nicht entgangen. "Wusste gar nicht, dass Horst so gut mit Kindern kann.", sagt sie lächelnd. Wahrscheinlich lernt man das, wenn man eigene Kinder und später sogar Enkelkinder hat. Das war Aidaria nie vergönnt.

    Während Abrosius erleichtert im Rollstuhl sitzend seine Glieder streckt, nickt er bedächtig. "Ja, schön, nicht wahr." Sein Ton hat eine leicht wehmütige Färbung. Er blickt interessiert zu Aidaria. "Hast du Kinder?" Er seufzt. "Wir haben uns immer welche gewünscht, aber es hat nie geklappt und irgendwann haben wir uns damit abgefunden." Das war ziemlich viel Text für den ansonsten eher zurückhaltenden Senioren, zumindest wenn es um private Informationen geht. Der Anblick der jungen Mutter und jetzt Horst, lachend mit dem Jungen im Karussell, macht ihn etwas sentimental.

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    "Nein!", antwortet die Gefragte. Sie denkt an Viktor. "Die einzige Person, in die ich je verliebt war, habe ich nie gewagt, darauf anzusprechen. Ich wollte die Freundschaft nicht riskieren, nur für die Chance auf mehr. Und jetzt ist es zu spät." Sie seufzt. "Kinder hatte ich nie, und somit auch nie Enkel."

    Ambrosius nickt nachdenklich. "Ja, manche Dinge ergeben sich einfach nicht im Leben. Das muss man akzeptieren." Er lächelt Aidaria an. Im Stillen wundert er sich etwas darüber, dass sie nur einmal verliebt war, heißt das ..sie ist es immer noch? In ein und denselben Mann? Das kommt ihm irgendwie tragisch vor, aber natürlich fragt er nicht weiter nach.
    Die junge Mutter hat sich nun zu ihnen gesellt und beobachtet zufrieden ihren jauchzenden Sohn, während sie das Kleinkind etwas auf der Hüfte auf und ab wippt. "Manuel freut sich so, dass ihr Bekannter mit ihm Karussell fährt. Sein Großvater ist erst vor kurzem verstorben, er vermisst ihn sehr." Sie lächelt Aidaria und Ambrosius an. "Ich heiße Sara und das ist Maren." Sie küsst das Kleinkind auf die Wange, das weiter mit großen Augen auf das Karussell blickt und am Schnuller nuckelt, ohne sich von der Zuneigungsbezeugung beeindruckt zu zeigen. Es ist dick in eine Thermoanzug eingemummelt und trägt Handschuhe. Ambrosius fragt sich nicht zum ersten Mal, wie die Babys sich darin bewegen können, es wirkt immer wie eine einzige, plauschige Watteeinheit, aus der ein kleiner Kopf heraus lugt. Er lächelt zurück und stellt Aidaria und sich selbst vor. "Das tut mir leid, ist sicher nicht leicht für den Kleinen." Dann zeigt er auf das Karussell. "Wie man sieht freut es Horst genauso." Man kann ihr Lachen bis hierher hören. Gerade wird die Fahrt langsamer und Sara wendet sich an Aidaria. "Darf ich Maren für ein paar Augenblicke bei Ihnen lassen? Ich würde gerne Horst beim Aussteigen behilflich sein." Sie sitzen nur wenige Meter von den Tassen entfernt, es wird also nicht lange dauern.

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    Zuerst begrüßt Aidaria das Baby und dessen Mutter freundlich. Auch sie bekundet ihr Beileid über den Tod des Opas. Doch als Sara ihr Anliegen nennt, wundert sich die Magierin dann schon ein wenig. Etwas skeptisch schaut Aidaria die Frau an. Sie will ihr Baby einfach irgendwelchen Leuten anvertrauen? Noch dazu welchen mit pinken Haaren? Nicht, dass das mit Horst nur eine Ausrede ist und sie in Wirklichkeit eine kostenlose Babysitterin sucht und gleich abhaut? Aber andererseits... sie sind ja wirklich in der Nähe und haben die Frau und das Karussell im Blickfeld. Und wenn sie wirklich ihr Baby bei Fremden alleine lassen will, könnten sie immer noch die Polizei rufen oder so. Sara ist nun einmal etwas jünger und hätte es sehr viel leichter, Horst zu helfen, als sie selber.

    Also willigt Aidaria ein. "Ich pass auf die Kleine auf!", sagt sie.

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    "Ist nur für eine Minute." Sara setzt die Kleine bei Aidaria auf den Schoß, was Maren scheinbar kaum bemerkt. Ihre staunende Aufmerksamkeit gilt immer noch, dem lärmenden, bunten Treiben ringsherum. Sara geht die paar Schritte bis zur inzwischen stehenden Tasse, öffnet die Tür und umarmt kurz ihren Sohn, der begeistert verkündet:" Horst hat schneller gerufen und dann hat sich das Karussell schneller gedreht. Er kann zaubern!" -"Na, das ist ja toll, ein echter Zauberer auf dem Rummel." Manuel nickt lachend und stürmt aus dem Gefährt, zu den Senioren und seiner kleinen Schwester. "Darf ich Ihnen beim Aussteigen behilflich sein?" fragt Sara lächelnd und wirft ihren üppigen, dunklen Zopf über die Schulter, während sie Horst den Arm bietet.

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    Aidaria schaukelt das kleine Kind auf ihrem Schoß. Die Senioren sind nah genug dran, so dass Aidaria auch die Worte versteht. "Es ist wirklich ein Zauberer auf dem Rummel.", denkt sie sich grinsend, "Oder eher gesagt eine Magierin." Als Horst schließlich wieder bei ihnen steht und die Mutter ihr Baby wieder entgegen genommen hat, sagt Aidaria zu ihren beiden Seniorenkollegen: "Und? Machen wir uns noch auf in das Geisterhaus?"

    "Wir waren schon dort und es ist wirklich sehenswert." wirft Sara schmunzelnd ein. Diese muntere Rentnertruppe gefällt ihr. "Wir ziehen weiter zum Schießstand, Manuel wünscht sich einen Bären..na, ob ich das schaffe." Sie lacht. "Und sonst kann Horst uns den herzaubern, nicht wahr?" Der Junge strahlt den alten Mann an.

    "Auf Wiedersehen und viel Spaß noch." Sara winkt und schlendert mit den Kindern weiter. Manuel dreht sich im gehen noch ein paar Mal um und winkt, so als ob er sich schwer trennen könnte. "Das war nett mit den Dreien." lächelt Ambrosius.

    Ambrosius, mittlerweile wieder mit Rollator, da Horst von Aidaria geschoben wird, nickt. "Ich war ehrlich gesagt noch nie in einer Geisterbahn, läuft man da durch oder ist da sowas wie ein Zug, in dem man durch gondelt?" Sie setzen sich in diese Richtung in Bewegung.

    "Eigentlich ist diese Sara ja doch nett", denkt sich Aidaria, der ihre ursprünglichen Gedanken nun leid tun. Als kleine Entschädigung löst sich ein Zauber, den Aidaria sogar bewusst gewirkt hat. Ein kleiner Glückszauber für die Schießbude oder aber auch für Lose. "Ich würde ihnen die Losbude empfehlen.", sagt Aidaria zum Abschied geheimnisvoll, "Vielleicht gewinnen Sie ja was schönes für die Kids. Da gibt es Teddys und Kuscheltiere, und viel mehr." Das hatte Aidaria noch gesehen, als sie vorbei gelaufen ist. Hoffentlich würde die Frau den Zauber ausnutzen bevor der ausläuft, auch ohne von diesem Segen zu wissen. Leider hält der nur für ein einziges Glücksspiel, aber immerhin.

    Dann antwortet sie Ambrosius: "Ich glaube, das war ein Geisterhaus zum Durchlaufen.", erklärt sie.

    Auch Horst fällt der Abschied schwer und er schaut traurig drein. Hoffentlich bekomme ich bald Urenkel. Leider scheints bei keinem seiner Enkel auch nur ansatzweise in nächster Zeit dazu zu kommen. Nun denn, er versucht seine negativen Gedanken zu verdrängen und sieht zum Geisterhaus. "Das kann doch nur spannend werden."

    "Na, dann lasst uns gruseln gehen, herzkrank bin ich ja nicht und zittern tu ich sowieso, also kann ja nicht mehr viel passieren", lacht Ambrosius. Gemeinsam brechen sie auf zum Spukhaus. "Das sind ja sehr freundliche Gesellen." Ambrosius zieht amüsiert die Augenbrauen hoch, als sie sich endlich durch die Schlange an der Kasse durchgearbeitet haben und das Spukhaus betreten können. Den Eingang flankieren zwei geflügelte Was -auch-immer und er fühlt sich jetzt schon an alte Gruselfilme erinnert, in denen die Helden bei schwerem Gewitter und vom strömenden Regen durchnässt, endlich das vermeintlich rettende Schloss erreichen und ein greller Blitz ähnliche Figuren auf hohen Sockeln neben dem überdimensionalen, schmiedeisernen Tor erleuchtet, woraufhin sich das Mädchen erschrocken an ihren heldenhaften Begleiter klammert. Er schielt zu Aidaria, die ziemlich unbeeindruckt wirkt und muss schmunzeln. "Vielversprechend." kommentiert er. "Und hier liegen wohl die Besucher vom Vortag begraben." Er zeigt auf ein paar Grabsteine, die von flackernden Kerzen umgeben sind.

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    Die Eingangstüre fällt hinter ihnen ins Schloss und für ein paar Augenblicke stehen sie im Dunkeln. Dann ertönt ein durchdringender Schrei, gefolgt von irrem Gelächter, flackerndes Licht erhellt zwei Skelette, die Arme und Beine verrenkend auf sie zu schwingen. Ambrosius duckt sich instinktiv, als die Knochenmänner über sie hinweggleiten und taucht dann vergnügt wieder auf. "Wär wohl gar nicht notwendig gewesen, was? Aber ich wollte keinen Knochenzeh im Ohr haben." grinst er.

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    Aidaria grinst."Die sind sogar noch knochriger als wir alten Klappergestelle.",lacht sie. Im Spukhaus gibt es neben Special Effects wie Nebel auch Schauspieler, die die Rollen der Monster übernehmen. So begegnet ihnen im nächsten Raum eine bucklige Hexe, die mit einem Zauberstab herumwirbelt. "Amateurin!", denkt sich Aidaria amüsiert. Aber es ist deutlich, dass die Person hinter der Maske keinerlei echte magische Fähigkeiten hat. Ansonsten hätte sie das spüren können. Doch die Bewegungen, die die Schauspielerin macht, erinnern sie ein wenig an eine Anfänger-Zauberprüfung zurück. Damals war sie noch jung. und der Lehrer verlangte, dass sie Kreise aus Licht herbeizaubern. Nichts, was wirklich gruselig oder kompliziert ist, aber für den Anfang als Fingerübung schon ausreicht. Und...
    In diesem Moment merkt sie, dass sie tatsächlich bunte Lichtringe in verschiedenen Größen herbeigezaubert hat, als sie einfach nur daran dachte. Ups. Sie sollte wirklich aufhören, sich so sehr in ihren Gedanken zu verlieren! Ist ja nicht das erste Mal, das so etwas passiert! Hoffentlich würden die anderen das für Special Effects halten.

    Im Gegensatz zu seinen Begleitern ist Horst schreckhaft. Geschockt dreht er sich um, als ihn eine Hand streift. "Huch, was war das?" Da sieht er auch schon die Lichtringe. Licht! Er versucht durch das Licht zu sehen, ob hinter ihm jemand fremdes steht. Doch er sieht nur Aidaria. "Ach, du bist es! Da bin ich aber froh!" Horst glaubt, dass es sich um Special Effects handelt.

    "Alles wie von Zauberhand...von gruseliger Zauberhand." lacht Ambrosius und versucht die flimmernden, dauernd die Größe ändernden Lichtringe zu fangen, wahrend er weiter geht. "Tolle Effekte."

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    Aidaria lächelt erleichtert. Die Schauspielerin ist gerade mit anderen Gästen beschäftigt, so dass sie nichts bemerkt, und Ambrosius und Horst halten das alles für Effekte. "Ja, wirklich toll.", bestätigt Aidaria.

    Sie gehen langsam im Halbdunkel weiter in den nächsten Raum und Finsternis umfängt sie. Ein grelles Licht blitzt auf, gefolgt von irrem Gelächter. Aus dem Nichts erscheint ein Arzt im blutverschmierten Kittel . Der überdimensional große Kopf mit schiefen Zähnen und riesigen, blutunterlaufenen Augen verzieht sich zu einer hämischen Grimasse. Das Lachen geht durch Mark und Bein. Die Gestalt rennt mit einer riesigen Spritze in der Hand auf sie zu. "Da seid ihr ja liebe Patienten, kommt her!" Wieder das irre Gelächter und Wutsch! Ist der Spuk vorbei. Das ganze war eine Projektion. Ambrosius , der vor Schreck wie festgewurzelt steht, beginnt sich wieder zu regen. Und zu lachen. "Himmel, gut dass ich schon nen Hausarzt habe!" Langsam wünscht er sich wieder raus ans Tageslicht zu kommen. Er beschleunigt seine Schritte nach Kräften und wartet gar nicht, ob die anderen nach kommen. Es geht um eine Kurve. Eine dicke, haarige Spinne stürzt von der Decke und wuselt auf ebenso haarigen Beinen an ihm vorbei. Ambrosius zieht ein Taschentuch aus dem Jackett und wischt sich über die Stirn. Wenn er eins nicht mag, dann sind das Spinnen. Auch nicht wenn sie aus Plastik oder was auch immer sind.

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    Ein Gespenst mit rostiger Kette, ein wütender Zentaur und als Höhepunkt auch noch ein Steuereintreiber.. die Senioren begegnen so einigen Spukgestalten. Doch bald nähern sie sich dem Ausgang des Geisterhauses. Aidaria ist begeistert. "Das hat Spaß gemacht!", sagt sie lächelnd, "Vor allem der Steuereintreiber. Den fand ich am gruseligsten!"

    "Drum mach ich keine Steuererklärung", scherzt Ambrosius und streckt genüsslich den Rücken durch, bevor er sich auf den Rollator setzt. Endlich wieder Tageslicht. "So, so." Er grinst Aidaria an. "Solche Sachen machen dir also Spaß und zuhause wirfst du immer so harmlos die Hufeisen beim Spiel im Garten."

    "Horst! Horst! Schau mal was Mama mir geschossen hat." Der kleine Manuel kommt ihnen entgegen gelaufen mit einem Plüschtier im Arm, das beinahe größer ist als er selbst. "Sie hat geschossen wie ein Jäger und jetzt darf ich den mit nehmen." Er streckt den Senioren glücklich die Katze entgegen. "Ja, beim ersten Schuss, kaum zu glauben, dabei war das Premiere, ich hatte noch nie so ein Gewehr in der Hand. Bin wohl ein Naturtalent." Sarah lacht.

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    Aidaria freut sich, dass ihr kleiner Zauber gewirkt hat. "Glückwunsch. Das muss wirklich ein toller Schuss gewesen sein, bei so einem tollen Gewinn.", lobt sie.

    "Ich hoffe Sie hatten alle Spaß da drin?" Sarah weist mit dem Kopf Richtung Spukhaus und grinst. "Die Spinne war super."
    Ambrosius schüttelt sich erneut. "Na, das seh ich ein wenig differenzierter." Er zwinkert der jungen Frau zu und sie lachen gemeinsam. "Okay, es war schön Sie alle kennen zu lernen, wir müssen jetzt nach Hause. Auf wiedersehen." Die kleine Familie winkt der Gruppe zu und verschwindet im Getümmel.
    "Mit nur einem Schuss, hm?" Ambrosius dreht sich zu Aidaria. "Wenn ich nicht so zittern würde, hätte ich mein Glück da auch versucht und dir nen Riesenbären geschossen." Er lächelt. "Aber auch ohne das war es ein toller Nachmittag."

    Aidaria lächelt. "Ach was, zitternde Hände halten dich doch nicht ab. Der Schuss hätte ebenfalls gesessen." Sie zwinkert Ambrosius zu.
    So langsam wird nun aber Zeit für den Heimweg. Aidaria lehnt sich an die Mauer. So langsam werden auch ihre Beine müde. "Aber jetzt freue ich mich auch schon auf das leckere Abendessen in der Residenz.", sagt sie.

    "Ja, ich mich auch und später vor dem Fernseher gibt es noch den heiß ersehnten Apfel." Ambrosius hebt amüsiert die Brauen. "Ich ruf an, dass sie uns abholen können."

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    (in Zusammenarbeit mit @Murloc und @Spatz, Bilder von murloc und Cat))
  • Optionen
    Ort: San Myshuno
    Charaktere: Chase / Stonie
    Geschichtsstrang: Für die Sache


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    "Weil alle dich gern ansehen." sagt Chase und grinst schief.
    "Du bist süss." erwidert Stonie mit Blick auf die Fotos auf die unbedingt noch irgend ein Filter drauf muss.

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    "Okay, jetzt stell dich vor die Cam und erzähl von unserer Sache. Kurz und knapp." Chase nimmt ihr die Fotos ab und schiebt sie vor den Computer.
    "Ähm."
    "Nich überlegen, einfach reden. Wir schneiden das später."


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    "Ich glaub das wird den anderen gefallen. Ich hab ein gutes Gefühl. Danke übrigens für den Hotdog."
    "Nich dafür."

    Stonie und Chase spazieren in den Park von San Myshuno. Sie sind das Sozial Media Team für Nadines Lebenswerk, wie sie es nennt. Chase ist schon ein bisschen länger Aktivist und freut sich, dass sie sich für eine Sache einsetzt. Da hilft er gerne dabei auch wenn sein Fokus auf anderen Dingen liegt. Und Stonie ist seine Muße. Er hat sie an einem Abend kenngelernt an dem er und seine Truppe sich in einer anonymen Wohnung getroffen hatte um dort zu übernachten, damit sie sich am nächsten Morgen direkt zum eigentlichen Zielort aufmachen konnten - als Gruppe. Stonie war neu und unsicher gewesen. Sie hielt es für das richtige aber sie hatte angst vor Gewalt und der Polizei. Er hat sich zu ihr gesetzt und sie beruhigt. Die Polizei arbeitet meistens mit ihnen zusammen wenn sie auch kooperativ sind. Es geht nicht darum ernsthaften Schaden zu verursachen, sondern um ein Zeichen zu setzen und es gibt viele Polizisten die das okay finden. Sie müssen aber dennoch ihren Job machen. Er erklärte ihr, dass es vielleicht damit endet dass sie auf der Polizeistation landen und einen Eintrag ins Strafregister erhalten, aber davon hätte er schon mehr als er zählen könne. Es passiert nichts weiter, es sei denn sie habe vor sich mal als Sicherheitsdienst oder Polizist zu bewerben. Darauf hin hatte sie gelacht und sie wurden Freunde.

    "Hier, mach ein Foto von uns." bittet Stonie und hält ihm das Telefon hin.
    "Schon wieder?" er rollt belustig mit den Augen, tut aber was sie sich wünscht.
    "Ich will viele Erinnerungen an uns und an dich." sie küsst ihn.

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    Plaudernd wandern sie weiter durch den Park und reden über dies und jenes. Meistens über die Welt. "Weisst du wie die großen Kleidermarken es schaffen so viel Geld zu scheffeln?"

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    "Wie?"
    fragt Stonie. Sie hört gebannt zu, denn sie mag es wenn er sein Wissen mit ihr teilt.
    "Sie verbrennen überschüssige Klamotten einfach. Weisst schon, die die grade nicht mehr Trend sind."
    Stonie runzelt die Stirn, "Warum spenden sie sie nicht?"
    "Ganz einfach. Weil sie dann nicht mehr exklusiv sind. Wer zahlt schon hunderte Simoleons wenn das gemeine Fußvolk auch damit rumlaufen kann?"

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    "Das ist doch total dumm?"
    erwidert Stonie ernst und Chase lacht.
    "Ja das isses."
    "Warst du dagegen protestieren?"
    fragt sie neugierig zurück.
    "Ne. Ich würd viel lieber bei einer dieser Scheissfirmen einbrechen, die Klamotten klauen und sie an alle die Leute auf der Strasse verteilen. Vor allem jetzt wo's kalt wird. Das würd denen richtig weh tun."
    "Ich liebe es wenn du an die Anderen denkst."
    schwärmt Stonie.

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    "Das mach ich doch immer." grinst Chase und sie findet das er recht hat. Er wirkt auf den ersten Blick nicht so und ist auch gewaltbereit wenn es um eine gute Sache geht, aber niemals egoistisch. Er blickt auf die freie Fläche auf die sie zu gehen.
    "Komm ich hab eine Idee."
    Stonie beeilt sich ihm hinter zu kommen. Sie ist kleiner als er und braucht ein paar mehr Schritte um von A nach B zu kommen. Er kniet bereits auf dem Boden und wühlt in seinem Rucksack, dann reicht er ihr eine Spraydose.
    "Wir sprühen Nadines Botschaft hier hin. Ich werd dich filmen und du sagst was."
    Überrascht schaut sie auf die Dose und nickt lächelnd. Sie liebt ihn für seine Spontanität.

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    RipzhaRipzha Member
    bearbeitet Februar 2023
    Ort: Brindleton Bay - Brindleton High
    Charaktere: Schüler und Lehrer
    Geschichtsstrang: Halloween in der Brindleton High - Teil 3

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    Vero verfolgt die Szenerien. Sie glaubt nicht an diese bescheuerten Gerüchte, die sich um Shane ranken. Sie ist der Meinung Viola und Blaze drängeln sich mit sowas wieder in den Vordergrund, um von ihren eigenen Problemen und deren Missgunst auf andere abzulenken.
    Nach der Aktion mit dem Hühnermann, anders kann sie den Mitschüler nicht benennen, geht sie auf Shane zu und legt eine Hand auf dessen Schultern. "Komm runter", sagt sie im ruhigem Ton. "Lass dich nicht zu irgendwas provozieren. Das sind die alle nicht wert!"
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    Unterdessen seufzt Lashawn. Ellie hat recht mit ihren Worten. Aber was soll sie schon dagegen tun?
    Sie verlässt die Mensa. Buzz nimmt sich paar Happen und geht auch. Die negative Aura zieht seine Stimmung ebenfalls runter.
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    Leon seufzt. Er hat von der Sache mit Shane kaum was mitbekommen, findet es aber auch übertrieben, wie der Mitschüler im Hühnerkostüm sich benommen hat. Unter Freunden sicher eine witzige Aktion ... aber ... dem Sportler wäre neu, dass sich der Vampir mit solchen Sims umgibt. Leon geht zu Dave und begrüßt ihn freundlich. Auch Nouki winkt er zu. "Cooles Outfit. Gefällt mir."
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    Die Mädchen des Fashion Clubs mustern jedes Outfit. Bei Nadine und Denize tuscheln sie besonders. Als der Tumult den Fokus auf Shane richtet, müssen die Mädchen laut lachen.

    So viel Kindergarten ist einfach zu amüsant. Besonders bei trotteligen Jungs. Sie stehen ja bekanntlich über all diesen kindischen Dingen.
    Durch ihre Kristallkugel verfolgt derweil Miss Vanya die Ereignisse.

    Wäre es jemand anderes gewesen als Vero der ihn anfasst, wäre Shane ausgetickt. Könnte man hinter seine Maske blicken würde man die Äderchen sehen die sich jetzt wieder zurück bilden. Er beruhigt sich. Er weiss dass es falsch war zuzuhauen, denn er hat gehört wie unglücklich die Lehrer über Dave waren als er Chip umgehauen haben soll. Ein Teil von ihm will vortreten, sich entschuldigen und dem Jungen am Boden die Hand reichen, doch Shane macht nichts davon sonder starrt ihn nur an.

    Vero fragt ihn nun: "Möchtest in die Aula gehen? Oder kurz frische Luft schnappen?"

    In Shanes Gliedmassen breitet sich etwas unangenehmes aus. Als wäre sein Körper zu klein für die Macht an Gefühlen die sich in ihm ausbreiten und seine Schultern heben und senken sich bei jedem Atemzug „Frische Luft.“ sagt er beinahe keuchend, tritt über die Beine des Jungen und steuert den Ausgang an. Er muss raus hier. Schon wieder starren alle ihn an.

    Joe stöhnt und bleibt erst mal am Boden sitzen. Das schmerzt vielleicht! Er hat die Vampirstärke unterschätzt. Mit brummendem Schädel sieht er dem Mädchen nach, das mit Shane die Mensa verlässt. Dabei hatte er ihr doch nur helfen wollen, da sie Shane offenbar nicht erkannte. Wahrscheinlich war das ein Irrtum und sie erkannte ihn doch, ist aber viel zu verliebt in ihn. So dass sie ihn durch eine rosarote Brille sieht und nicht kapiert, wie aggressiv er ist. Wahrscheinlich steckt sie einfach schon viel zu tief in der Liebe zu ihm, um die Wahrheit zu realisieren. Na dann... dann kann er ihr auch nicht mehr helfen.
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    Jemand im Sheriffkostüm hilft Joe wieder auf die Beine. "Danke", murmelt dieser knapp. Diesem Beißer wird er sich besser nicht mehr in den Weg stellen. Zum Glück hat der diesmal nur geboxt und nicht gebissen.

    Bea sieht der Szene nur schweigend zu. So aggressiv hat sie Shane noch nie erlebt. Fühlt er sich in die Enge getrieben? Vero glaubt auch nach wie vor nicht an die Gerüchte, wie es aussieht. Bea ist sich im Moment nicht sicher, was sie glauben soll. Sie folgt Shane und Vero nicht nach draußen. Wenn Shane wirklich nur so aggressiv war, weil er sich in die Enge getrieben fühlte, dann braucht er seine Ruhe und sie muss ihn dann wirklich nicht weiter stören. Immerhin ist Vero bei ihm. Und wenn er so aggressiv war, weil sie ihn falsch eingeschätzt hat und er doch der Beißer ist... dann will sie auch nicht unbedingt in seiner Nähe sein.

    Die Freundin begleitet ihn. Draußen setzt sie sich auf eine Bank. Bietet an, dass er sich neben ihr setzen kann. "Willst die Maske absetzen?", fragt sie freundlich und ruhig.

    Shane steht vor ihr und legt die Hand auf die Maske. Schiebt sie aber nicht hoch, sondern setzt sich stumm und mit einer schnellen Bewegung neben sie ohne sie anzusehen. Der Kopf ist gesenkt und die Bewegung hier her hat geholfen runter zu kommen. „Ich ertrag das nicht mehr.“ sagt er hinter der Maske und legt die Hände auf den Kopf und die Ellbogen auf die Knie.

    Vero klopft aufmuntert Shanes Schulter. "Ich versteh dich. Es ist nicht fair, wie die Anderen mit dir umgehen. ... Du weißt, ich bin für dich da. Du kannst mit mir über alles reden."

    Shane regt sich nicht aus seiner Position, „Ich werd die Schule abbrechen.“ sagt er stumpf.

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    Betroffen sieht die Zuhörerin ihn an. "Wirklich? ... Nur wegen den Idioten willst du nicht mehr zur Schule gehen?"

    „Ich bin nicht so stark wie du.“ sagt Shane nahezu verzweifelt. „Ich will morgens nicht mehr herkommen, ich freu mich nicht mehr auf den Unterricht und ich kann mich nicht mehr konzentrieren.“ er richtet sich jetzt auf und starrt zu Boden. „Wenn er sich doch nur erinnern könnte. Dann würden alle erfahren, dass ichs nicht war.“ Jetzt dreht er den Kopf zu Vero und sieht sie durch die Löcher in der Maske traurig an, „Ist es schlimm, dass ich will das sie dafür bezahlen?“

    Vero macht das gehörte sehr traurig. Dieses Mobbing, was Viola und Blaze betreiben ist einfach eine Katastrophe. Das Mädchen sieht den Freund an. "Möchtest du vielleicht mit Papa oder mit der Vertrauenslehrerin über deine Situation sprechen? ... Aber ... ich versteh dich ... Auch dieses Rache- und Vergeltungsgefühl ... Geht mir nicht anders ... Aber, es wird nichts daran ändern, dass ich mein Handgelenk nicht mehr richtig bewegen kann. ... Trotzdem ärgert es mich wahnsinnig, wie Viola und Blaze weiter ihren Mist durchziehen und Sims wie wir darunter leiden."

    „Das wird auch nichts ändern.“ entgegnet Shane und schiebt jetzt die Maske nach oben. Sein Gesicht ist das eines Sims, so wie es immer ist aber die Augen leuchten blau. Er weiss Rache ist was schlechtes und nicht gut für den Charakter. „Ich habs so satt wegzulaufen.“ sagt er und nimmt ganz vorsichtig und fast liebevoll Veros verletzte Hand in seine. Er sagt zwar grade noch, dass er lieber die Schule abbrechen will, aber er weiss dass da nur die Verzweiflung aus ihm spricht. Jetzt aber spricht der Zorn; „Sie haben es verdient zur Rechenschaft gezogen zu werden.“

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    Die Mitschülerin steht auf und umarmt den Jungen. "Ich versteh dich ... aber ... du schadest dir nur selbst ... Mach bitte nichts dummes. Ich bitte dich." Ihre Augen sehen seine glühenden Augen an. Dieses blau ... irgendwie ... irgendwie gefällt Vero die Farbe.

    „Ich mach nichts dummes.“ versichert er und fügt ihn Gedanken hinzu, ‚Ich werd uns beiden die Genugtuung verschaffen die wir verdienen…‘ und dann lächelt Shane Vero schüchtern an.

    Vero lächelt Shane ebenfalls zu. Dann klopft sie sanft auf dessen Schulter. "Lass uns den Abend mit unseren Freunden genießen. Ich freu mich schon auf das Essen, was du gekocht hast. War unsere Mama Polen zufrieden?", dabei grinst sie.

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    „Ja, ich glaub schon.“ Shane nickt und geht mit Vero zusammen zurück in die Mensa.



    Leicht frustriert schaut er woanders hin und sein Blick bleibt wieder an Tani hängen. Gerade als er gedanklich zu einem gepriesenen Motelzimmer abschweifen will, bricht an Shanes Tisch ein Tumult mit diesem überdimensionalen Huhn los. Überrascht verfolgt er die Vorgänge und muss lachen, als der Vampir tatsächlich das gefiederte Riesenbaby zu Boden haut. Was ist bloß los an der Brindleton High? Sind Schlägereien jetzt an der Tagesordnung? Hoffentlich bekommt der 'Beißer' dafür entsprechend Kontra. Enttäuscht muss er mit ansehen, wie Vero Kindermädchen spielt und mit Shane nach draußen verschwindet. War klar, jetzt wo's grad spannend geworden wäre. Das Huhn bleibt am Boden und Chips Aufmerksamkeit gilt wieder seinem Teller.

    Innerlich erleichtert, dass Viola das locker nimmt - weil sie eben die beste Freundin der Welt ist - und auch etwas überrascht von Chip von dem er mindestens einen Schubs erwartet hat, steht er auf und bekommt grade noch mit was Chickenman widerfährt. „Seit wann hat Shane denn Eier?“ fragt er niemand bestimmten und muss wie Chip enttäuscht feststellen, dass die Show schon zu ende ist bevor sie anfängt. Ganz im Gegensatz zu seiner Show. „Wir sehn uns in der Aula.“ lächelt er Viola vielversprechend an. Er muss nochmal eben für kleine Königstiger, und danach das Instrument stimmen bevor er es hinter sich bringt. Bevor er die Mensa verlässt, geht er zu Denize und Nadine um sie anzusprechen.
    „Ready.“ sagt er zufrieden. „Wie läuft das ab?“
    Nadine mustert Blaze jetzt eindringlicher. „Hättest dir ein wenig mehr Mühe geben können, Puddin.“ sagt sie übertrieben traurig und zupft an Blaze T-Shirt.

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    Dessen Laune ist zu gut um sie sich von Harley vermiesen zu lassen. „Diese Ironie.“ antwortet er und lacht aufrichtig amüsiert. Nicht nur sein Kostüm, auch die Beziehung zwischen Harley und Mr. J, die ja nicht mehr zusammen sind obwohl die blonde Verrückte immer noch total verknallt in ihn ist. Er kommt nicht dazu weiter darüber nachzudenken, da Denize sich einmischt. „Willst du angesagt werden?“ fragt sie sachlich, bemüht zu glauben dass er keinen ausartenden Streich damit ausübt. Blaze denkt kurz darüber nach, „Mir eigentlich egal. Aber wenn ihr danach startet, habt ihr die Leute schon vor Ort.“

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    „Ich glaube so schnell sind wir nicht.“
    meint sie und ihr Tonfall wird bedrückt. Eine übertriebene Reaktion auf ein Theaterstück was sich ein wenig verzögert, findet Blaze und wendet sich Nadine zu die das Wort ergreift, „Wir lassen die Leute noch etwas tanzen und verdauen bevor wir anfangen. Du kriegst deine Ansage.“ Bildet Blaze sich das ein oder versuchen sie ihn los zu werden? „Okay.“ er hebt die Schultern und verschwindet Richtung Toilette. Dabei kommt er an Artjom vorbei der mit Nouki flirtet. Der Typ ist ein verdammter Gott. Sogar Stephen könnte sich eine Scheibe abschneiden. Grinsend rollt Blaze mit den Augen.

    Durch die Lautsprecher verkündet eine weibliche Stimme, dass die erste Darbietung des Abends in wenigen Minuten anfängt und die Gäste eingeladen sind, sich dafür in die Aula zu begeben.
    Blaze sitzt auf der Bühne auf einem Stuhl und zupft und stimmt die Gitarre. Vor ihm steht ein Mikrophon in der Richtigen höhe. Hin und wieder schaut er auf um zu prüfen wie viele Leute er gleich bespassen wird und dann überkommen ihn Zweifel, ob das eine gute Idee ist, aber jetzt gibts kein zurück. Die Stühle vor der Bühne für das Theaterstück, sind noch zusammengestellt, damit Platz zum tanzen ist. Aktuell kommt aus den Lautsprechern allgemeine Tanzmusik zu der sich einige bereits bewegen. Blaze wartet auf Nadine neben dem Schalter für das Licht, damit sie ihm den Startschuss gibt.

    Denize ist froh dass Nadine sich um Blaze‘ Technik kümmert. Nach der Ansage, bedankt sie sich bei der Rektorin und begibt sich zurück zur Mensa um Chip zu suchen. Falls Blaze wirklich ärger macht, braucht sie jemanden zum festhalten. Lächelnd geht sie auf ihn zu. „Tolle Kostüme.“ sagt sie in die Runde, sieht dann aber nur noch Chip an.

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    Wenn sie ehrlich ist, kann sie Viola nicht besonders gut leiden. Vielleicht ist das das falsche Wort, denn hauptsächlich liegt es daran, dass alle ihre freundlichen Versuche sich mit ihr zu verstehen ins leere liefen und das ärgert sie mehr als sie zugibt. Vielleicht ärgert sie das aktuell auch nur so, weil ihre Gefühle beginnen verrückt zu spielen. Sie sind teilweise so viel stärker als sie es sich gewöhnt ist. Dennoch bleibt sie immer freundlich und lächelt einfach. Auch dann wenn ihr gar nicht zum Lächeln zu mute ist. „Möchtest du dir mit mir die Show ansehen?“ fragt sie Chip mit einem sanften liebevollen Tonfall.
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    Dieses vertraute, hypnotische Gefühl durchflutet Chip wie ein glühender Tsunami. Er hat sie so vermisst, dass der Duft ihres leichten Parfums, ihre Stimme und der Blick aus diesen sanften Augen ihn kurz geistig ausknocken. Er schaut sie nur schweigend an und erst das Auftauchen von Shane und Vero, die wieder zurück in die Mensa kommen, holt ihn zurück. Er nickt und schiebt den leeren Teller zur Seite. "Klar." Er steht auf und legt einen Arm um ihre Taille. "Du siehst umwerfend aus." raunt er ihr ins Ohr und setzt sich in Bewegung.

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    Viola läuft Richtung Aura, um den Auftritt nicht zu verpassen. Sie muss grinsen, als sie an die Szene mit dem Deppen Shane zurückdenkt. Der kriegt noch sein Fett weg, spätestens dann, wenn die Lehrer davon erfahren, dass er sich mit Riesenhühnern prügelt. Eigentlich hat sie immer gedacht, dass sie es ist, die für schlechten Vampirruf sorgen würde. Aber diesmal ist sie ja wirklich unschuldig. Weder hat sie Blaze gebissen, noch kann sie was dafür, dass dieser Hühnerheld auf die Idee kommt, sich einzumischen.

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    Doch als sie erblickt, wer da gerade auf der Bühne sitzt, hat sie auch Shane wieder vergessen. Stimmt... Blaze hatte ja einen Auftritt geplant und sogar eine Gitarre mitgenommen. Viola lächelt.



    In der Mensa angekommen, schaut sich Vero um. Zum Glück ist weder Viola noch Blaze da. Sie nimmt sich etwas von den Speisen und geht mit ihrem Teller an einem Tisch. "Die Deko ist toll geworden." Kaum hat sich die Schülerin gesetzt, flackert das Deckenlicht. Verwundert sieht sie auf.
    Auch Leon, der gerade in Richtung Aula geht, bemerkt, dass mit dem Licht etwas nicht stimmt. Klar, es ist bereits davor leicht gedimmt. Aber war auch ein Flackern eingeplant?

    Shane blickt auch auf als Vero das Licht bemerkt und erinnert sich dabei an damals. Gänsehaut kriecht über seinen Rücken. Das Licht in seinem Kellerzimmer, hatte genau so geflackert als oben bereits das Feuer ausgebrochen war. Das Feuer welches seine Elt… qualvoll verbrannt hatte. „Glaubst du das ist normal?“ Angesichts der Deko ist alles möglich, doch Shane muss gestehen, dass es ihm nicht gefällt.

    Vero schüttelt den Kopf. "Entweder Special Grusel Effekt oder ... was anderes. Ich hoffe auf Erstes." Ihr wird etwas mulmig zumute.

    Ellie geht nun auf Vero und Shane zu. "Hallo.", sagt sie zögernd. Immerhin, Vero ist nichts passiert. Wie erwartet hat Shane ihr nichts getan. Auch Bea kommt hinzu, hört aber im Moment nur zu.

    Shanes Blick wandert von der Decke zu Ellie. Er hört das zögern und der Kopf senkt sich rasch gen Tisch, so das er aussieht wie ein reumütiger Schuldiger vor Gericht. Er sagt nichts.

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    Ellie hält nach wie vor Abstand zu Shane. Und so sehr sie versucht, sich nichts anmerken zu lassen, man merkt es doch, dass sie nervös ist. Aber bestimmt würde Vero Shane zurück halten, bevor etwas geschieht. Auch Bea bemerkt Ellies Unsicherheit. "Alles gut, Ellie.", versucht sie diese zu beruhigen.

    Vero bemerkt das Verhalten ihrer Freundinnen gegenüber Shane. Sie seufzt. "Leute, jetzt kriegt euch wieder ein!"

    Shane schaut zu Ellie und ihr Getue stresst ihn. Noch schlimmer ist, das Bea sie beruhigen muss, ganz so als wäre er eine riesige, augenscheinlich bösartige, Wildkatze im Zoo.. in der Streichelabteilung. „Wenn du so eine Angst hast, Ellie, dann hau ab!“ er schaut sie an und in seiner Stimme liegt Ärger und vor allem Scham. „Du machst mich nervös….“ schliesst er fast nuschelnd und senkt den Kopf wieder.

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    Bea bemerkt, dass Shane ihren Kommentar zu Ellie wohl gehört hat. Wie peinlich! Das war nicht geplant gewesen, dass Shane das auch hört. Aber nun ist das zu spät. Um es nicht noch schlimmer zu machen, sagt sie erst mal nichts weiter. Ellie geht tatsächlich. Nicht, dass doch noch was passiert.

    Vero schüttelt nur den Kopf. "Drehen jetzt alle hier ab?" Sie begreift es nicht. Frustriert darüber, wie kindisch sich ihrer Freunde gegenüber Shane verhalten holt sie sich eine 'Bloody Mary' ohne Alk von der Kantine Bar. Schlürfend lehnt sie sich an der Barkante ab. Diese Halloweenfeier hat sie sich lustiger vorgestellt, nicht so deprimierend.


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    Nouki erwidert das Grinsen. „Klar, würd ich sonst heute mit dir auftreten?“ Sie legt den Kopf leicht schief. „Aber die laughing Jack story wäre vielleicht kurz vor Morgengrauen, im wabernden Morgennebel, der Bäume und Häuser zu verschwommenen Schemen macht.“ Sie unterstreicht ihre Worte mit tiefer Stimme und geheimnisvoller Gestik. „.. beim 'zufälligen' Zusammentreffen in der noch dunklen Nachbarschaft, um einiges gruseliger...deine Entscheidung wann du mir das erzählst.“

    Das Thema erinnert sie urplötzlich wieder an den bevorstehenden Auftritt und jetzt beginnt ihr Herz aus anderem Grund ein paar Extrasystolen einzubauen. „Ich bin tierisch nervös wegen dem Stück. Das ist mein erster großer Auftritt. Hoffentlich läuft alles nach Plan.“ Wie auf Kommando flackert das Deckenlicht. Mit großen Augen schaut sie Artjom an. "Siehst du...die Geister sind schon unter uns."

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    Artjom, der grade noch an Noukis Lippen gehangen und sich eine schlaue Erwiderung überlegt hat, richtet sich auf und hebt den Kopf. „Das kommt aber nicht von uns.“ stellt er fest. Er ging davon aus, das Programmteam ist als einziges für gruselige Effekte zuständig. Er schaut wieder Nouki an und grinst, „Apropos ‚uns‘. Ich erzähl dir die Geschichte, aber vorher lass uns sehn was auf der Bühne los ist. Na komm.“ er nimmt abenteuerlustig ihre Hand und zieht sie zur Aula.

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    Sich Hand in Hand mit Artjom durch die Simsmenge zu wühlen, versetzt Nouki in Hochstimmung. Kichernd entschuldigt sie sich bei diversen Schülern, weil der Hut mal wieder aneckt, kann aber einfach nicht anders als lachen. Ohne abzubremsen läuft Artjom ziemlich dicht an diesem unsäglichen Fashionclub vorbei und Nouki verheddert sich unverhofft in Leylas Kleid. Ihre Springerstiefel bleiben am Saum hängen, sie vesucht sich zu befreien, aber Artjom zieht am anderen Ende. Mit Schwung gelingt es ihr die Verknotung zu lösen, aber ein fetter Abdruck ihrer Stiefelsohle prangt auf dem ansonsten blütenreinen Kleid.

    Die ganze Aktion widert Leyla nur an. Wutschnaubend giftet sie Nouki an: "Pass doch auf du Trampel!" Ihre Freundinnen springen helfend zur Seite. "So eine Unverschämtheit!" "Katastroph ... einfach nur Katastroph!" "Entschuldige dich gefälligst!" Das Medusa Outfit von Leyla passt nun zu ihrer 'wenn Blicke töten könnten' Stimmung.

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    Sie will zu einer Entschuldigung ansetzen, aber Artjom lässt ihr keine Zeit dazu und so stolpert sie weg vom Glamourclub, direkt an seine Seite. Prustend drückt sie seine Hand. "Au weiha, das gibt Ärger. Jetzt hat sie genau die richtige Stimmung für Horrorstories und das Kleid kann sie sich gleich als Geist überwerfen. Bin ich nicht ne gute Regisseurin?"

    Artjom bleibt stehn und versteht nicht was Nouki genau meint, aber das macht nichts...



    Blaze bemerkt das Flackern und der erste Gedanke ist, dass es daran liegt dass er grade noch mehr Geräte an den Strom gehängt hat. Er beobachtet die Lichter hinter den Tüchern an den Decken und tut es als kurze Störung im Stromnetz ab. Er wirft Viola einen Blick zu und lächelt ungewohnt verlegen zurück bevor er den Kopf zur Gitarre senkt und die Hand an die Saiten legt.

    Viola achtet nicht weiter auf das Geflackere und verschwendet keinen Gedanken daran. Sie ist echt schon gespannt auf den Auftritt.



    Denize stellt sich nah zu Chip und lächelt schüchtern. Ihr Blick ist auf Blaze gerichtet. Er wirkt nicht als würde er gleich die Hölle los treten. Sie erinnert sich an seine Worte, als er bei der Vorbereitung reinplatzte und seinen Song vorschlug. Er sagt nicht was er spielt, noch worum es geht. Er sagte nur, „Kein Liebeslied.“ nachdem Nouki ihn mit einer möglichen Schnulznummer aufgezogen hat. Sie beobachtet wie Blaze Nadine zunickt, sie daraufhin den Schalter umlegt und das Licht auf der Bühne angeht.

    In Gedanken versunken nähert sich Ellie der Aula. Sie ärgert sich über sich selbst. Eigentlich wollte sie doch mutiger werden, und was macht sie? Haut einfach ab. Aber andererseits... Shane hat diese Vampirstärke und zu ihr hat er nicht die selbe Verbindung wie zu Vero. Ihr könnte er vielleicht was tun, vor allem, wenn sie ihn nervös macht. Und es gibt noch einen anderen Vorteil, wenn sie nun zur Aula geht: Sie kann die Vorstellung sehen. Sie kommt kurz vor Blaze' Auftritt dort an.

    Blaze blickt zu den Schatten die sein Publikum sind. Es wirkt recht voll in der Aula aber das ist gut. Er hat lange überlegt ob er den Song nicht einfach auf der Bühne mit Deffekt vortragen soll, allerdings ist der Stil nicht ganz der selbe und er wollte Viola überraschen. Wenn das Lied heute Zustimmung erreicht, wird er ihn vielleicht in ihr Programm integrieren. Das hier ist so zu sagen ein Testlauf.

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    Bevor er anfängt spricht er ins Mikrophon. Etwas was ihm noch nie was ausgemacht hat. „N‘abend zusammen.“ beginnt er recht ruhig und ausgeglichen. Anders als wenn er mit der Band vor der Menge steht und absichtlich aufgekratzt ist um alle anzustecken. „Bevor ihr gleich eins dieser interaktiven mystery Theater-Dinger, zu sehen bekommt, würd ich gern n Song spielen. Ich hab nicht vor euch irgendwie in spooky Stimmung zu versetzen oder was weiss ich… zu erschrecken. Im Gegenteil. Ich hoffe ihr geniesst es, tanzt und… jo..“ er geht näher ans Mikrophon und neigt den Kopf zu Viola, ehe er mit einer Ernsthaftigkeit, die nur Verliebte zu Stande bringen, sagt; „Der ist für dich, Viola.“ Ohne noch auf irgendetwas zu warten, beginnt er an den Saiten zu zupfen. Es ist ein mittelschneller Takt und als er den Mund aufmacht um die ersten Zeilen zu singen wird schnell klar, dass es nicht der übliche Punk-Rock-Krach ist, sonder eher in Richtung Rap geht, wobei das auch nicht ganz zutrifft.
    Für die Melodie - Stimme meh
    https://www.youtube.com/watch?v=3V8160J2WxI

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    Was soll ich sagen? Ich mag dich so ganz allgemein
    Weil ich mag wie du tanzt und du tanzt ganz allein
    Und ich mag wie du dich bewegst, mag wie du redest
    Ich mag wie du gehst und hasse, wenn du gehst

    Ich hoffe du verstehst mich
    Dass ich dich mag
    Heißt nur, dass ich nicht weiß
    Wie man das anders sagt

    Ich bin nicht besonders gut in sowas
    Ich kann das nicht
    Ich mag dich einfach, weil du anders als die Anderen bist…


    Blaze zupft an den Saiten die Töne die den Song einzigartig machen. Er blickt nicht auf, fixiert sich aufs Mikrophon und leitet die Konzentration auf seine Finger.

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    Denize schaut recht überrascht drein. Das war das letzte was sie erwartet hat, doch der Rhythmus fährt trotzdem irgendwie ein, so das sie sich im Takt leicht hin und her bewegt. Aber warum hat er gesagt es wär kein Liebeslied?

    Der Song trifft Chip unvorbereitet. Das Gespräch vom 'Männerabend' bei Blaze zuhause kommt ihm wieder in den Sinn. Mit diesem Auftritt heute zeigt er Viola mehr als genug, wie wichtig sie ihm ist. Chips Gefühle sind zwiespältig. Einerseits nötigt ihm dieser mutige Auftritt großen Respekt für den Freund ab, andererseits wird ihm bewusst, dass seine bescheidene Inszenierung zuhause da nicht im mindesten mit halten kann. Seine Magengegend krampft. Das Gefühl von Unzulänglichkeit schwappt über ihm zusammen und er kann nichts dagegen ausrichten. Sanft stößt ihn etwas an der Schulter und die Erstarrung löst sich mit einem Schlag. Er schaut zu Denize, die den Blick nicht von der Bühne nimmt und sich im Takt hin und her wiegt. Wie gebannt hängt ihr Blick an Blaze' Lippen kommt es Chip vor. Er bekommt einen Kloß im Hals und zieht sie unwillkürlich etwas enger zu sich heran. Hör auf herum zu spinnen, schimpft er sich innerlich und versucht mit ihren Bewegungen mit zu schwingen, während seine Hand sanft über ihre Taille gleitet.

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    Als Blaze das Lied anstimmt reißt Nouki verblüfft die Augen auf. Das hat sie ihm nicht zugetraut, hier vor der gesamten Schülerschaft so ein statement abzuliefern. Wie romantisch. Sie erinnert sich an ihr Gespräch auf Stephens Party...da ist sein Wunsch wohl in Erfüllung gegangen. Sie freut sich aufrichtig für die beiden, auch wenn sie sicher nicht ihr Lieblingspärchen werden. Schmunzelnd blickt sie zu Artjom und wieder zur Bühne. Es ist schön das mit ihm zu hören und mit niemand anderem.

    Artjom kann die allgemeine Stimmung im Raum wahrnehmen. Egal was Blaze da macht, es funktioniert und Artjom macht sich das sehr gern zu nutze. Dabei fackelt er nicht lange, hält ihr die Hand hin um sie zum tanzen aufzufordern und bewegt sich im Tackt mit ihr vor die Bühne. Eins und zwei und drei und vier und fünf und sechs und sieben, acht, eins…. wirklich Ahnung vom Tanzen hat er eigentlich nicht, aber er hat Rhythmusgefühl. Der Takt ist in einer angenehmen Geschwindigkeit und ein paar Schritte kennt er noch aus anderen Theatergruppen. Mit Noukis grossem Hut, liegen schwierige Manöver sowieso nicht drin, aber er hat ehrlich Spass an dem Tanz der nicht langweilig langsam und nicht überfordernd schnell ist.

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    Blaze richtet sich beim Spielen ein wenig auf, denn im Refrain wird das Lied melodischer und das geht ihm leichter von der Zunge. Er wiegt sich selbst hin und er und hebt die Ferse im Takt auf und ab. Dabei schaut er jetzt in die Runde um zu sehen ob sich was tut.

    Es ist nicht das, wonach es aussieht
    Schon aus Prinzip sing ich kein Liebeslied
    Kein Liebeslied
    Kein Liebeslied
    Denn dieses Lied ist nicht gut genug und die Geigen klingen schief
    Dieses Lied ist gar kein Liebeslied
    Kein Liebeslied
    Kein Liebeslied


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    Viola starrt auf die Bühne. Damit hat sie nicht gerechnet. Sie dachte, Blaze würde einen Deffekt-Song aufführen, als Werbung für die Band oder so. Aber dass er ihr einen Song widmet, ist... unglaublich. Nun versteht sie, was Blaze vorhin meinte, als er sagte, er würde ihr schon beweisen, wie sehr er sich für sie interessiert.

    Sie ist sprachlos und schließt die Augen, um dem Song weiter zu lauschen.



    Bea schaut zu Shane. Nicht nur Vero, sondern auch sie haben nicht an die Gerüchte geglaubt. Doch Shane scheint mehr Interesse an Vero zu haben und nachdem sie so ins Fettnäpfchen getreten ist, ist es ohnehin ein wenig awkward, da noch mit rumzustehen. Ob die beiden auch auf romantischer Ebene ein Paar sind? Während des Filmabends hat Tani sie ja auch schon davon überzeugen können, dass die beiden rumknutschen würden. Im Nachhinein muss Bea zwar zugegeben, dass sie nicht genau weiß, ob da tatsächlich was passiert ist, aber sie versteht schon, wann sie nicht gebraucht wird. "Na, man sieht sich.", sagt sie daher noch zu den beiden und dreht sich um.
    Vielleicht könnte sie dann doch zur Aula gehen. Auf dem Weg dorthin fällt ihr Kurt auf und sie steuert auf den Neuen zu. "Hi Kurt!", grüßt sie ihn kurz, "Alles klar?" Ist er die ganze Zeit schon hier? Er ist immer so still, so dass sie seine Anwesenheit erst jetzt bemerkt

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    Das lange, ernst blickende Gesicht erhellt sich fröhlich, als er Bea sieht. Eine Hand zum Gruß erhoben, winkt er kurz und lächelt breit. Dann wird ihm klar, wie kindisch es aussehen muss, so zu winken und er reißt dich Hand wieder herunter. Das Lächeln wird zu einem verlegenen Schmunzeln.
    "Hallo, ", sagt er jetzt gerade laut genug, dass Bea es hören kann. "Ganz schön was los hier.", schiebt er schnell hinterher, nur um irgendetwas zu sagen, während seine leuchtenden Augen durch die Umgebung tanzen.

    "Oh ja.", bestätigt die Meerfrau. Ihr selbst macht das nichts aus, aber so wie sie Kurt einschätzt, ist der nicht ganz so gesellig wie sie selber. "Wenn du willst, können wir auf den Schulhof gehen. Da ist bestimmt nicht so viel los.", schlägt sie vor. "Oder wir gehen in die Aula und sehen uns die Show an. Wie du willst." Ihr kommt gar nicht die Idee, dass Kurt vielleicht auch lieber alleine was machen will ohne sie dabei zu haben.

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    "Oh, ich ... ich möchte dich wirklich nicht von deinen Freunden fern halten." Der Teenager weiß nicht so recht, wohin mit seinen Händen und will sie in die Hosentaschen schieben. Doch nach dem dritten Versuch fällt ihm ein, dass er dieses alberne Kostüm trägt, das keine Hosentaschen hat. So legt er die Hände auf den Rücken und hofft, dass sie diese Peinlichkeit übersehen hat.

    Bea merkt, wie nervös Kurt ist. "Ach, die sind auch beschäftigt." Shanes Reaktion stört sie mehr als sie zugeben will. "Hey, du musst hier auch nicht alleine rumhocken. Oder ist dir das am liebsten?"

    "Wer den Herren an seiner Seite hat, ist niemals allein.", antwortet er, wie aus der Pistole geschossen.

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    "Okay.", sagt Bea zögernd. In der sulanischen Tradition gibt es einen anderen Glauben, doch sie kommentiert das nicht weiter. "Möchtest du denn, dass ich gehe?", fragt sie daher direkt.

    "Keinesfalls." Kurt schüttelt heftig den Kopf. "Sehen wir uns die Show an.", schlägt er vor und deutet ihr mit einer ausladenden Geste, vor zu gehen.

    Bea lächelt. "Ok, dann los!"

    In der Aula ist Blaze gerade mitten auf der Bühne und singt. Nanu? Verwundert schaut Bea den Mitschüler an. So kennt sie den Rebellen gar nicht. Klar, sie hat ihn schon mal singen gehört, als er mit Deffekt sein Konzert im KOJ hatte... aber diese Songs hatten einen ganz anderen Stil. Da sie den Anfang verpasst hat, dauert es eine Weile, bis ihr auffällt, wem das Lied gewidmet ist. Schade, dass sie das verpasst hat.
    Sie sieht zu Kurz. "Okay, der Auftritt kam unerwartet.", sagt sie leise.

    "Wieso das?", fragt Kurt die deutlich kleinere Mitschülerin.

    Bea merkt, dass sie laut geredet hat. Aber das macht nichts. Sie beantwortet Kurts Frage einfach: "Naja, sonst hat Blaze immer einen anderen Stil." Sie spricht leise, denn der Song läuft noch immer und sie will nicht stören. Irgendwie schön, dass er den Mut gefunden hat, seine Zuneigung zu Viola zu zeigen. Auch wenn das eigentlich offensichtlich war.


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    Unter den Schülern in der Aula sind auch Tani mit Lucía zu gegen. Der gesungene Song von Blaze haut Tani nicht vom Hocker, allerdings genießt sie es gerade mal, nichts von Lucía zu hören.
    Normalerweise ist Diese eher still und introvertiert, doch heute kriegt sie kein Ende mehr. Nächstes Mal gehe ich nicht mit ihr zusammen zu einer Schulveranstaltung. Das ganze Gerede von ihrer egoistischen Mutter und ihrem naiven Vater nervt Tani nur noch. Als hätte sie selbst keine komplizierte Familie, nur das es bei ihr umgekehrt ist und ihre Eltern noch nicht geschieden sind.
    Plötzlich wendet sich Lucía an Tani. "Wow, das ist ja ein Lied. Also Blaze ist ja doch..." - "Kannst du mal die Klappe halten?" Genervt sieht Tani zur Vampirin. "Es langt jetzt mal."

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    Geschockt schaut Lucía ihre Freundin an. Was habe ich denn jetzt wieder gemacht? Sie erinnert sich an die Situation in der Schule zwischen Tani und Tim. Doch als sie helfen wollte, wurde sie ebenso doof angemacht. Dieses Verhalten will Lucía diesmal nicht totschweigen. "Komm mal klar!" Sie steht auf und lässt Tani alleine zurück.

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    Violas Augen sind verschwunden und es irritiert Blaze ein bisschen. Durch das Gegenlicht kann er die Leute kaum unterscheiden, denn sie sind nur wankende Schatten. Ist sie gegangen? Hat er sie verschreckt? Es schleicht sich ein krummer Ton in sein Spiel und da tauchen die orangen Augen plötzlich wieder auf. Sie hatte sie geschlossen. Creator sei dank. Er setzt zur zweiten von drei Strophen an:

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    Und ich mag, dass ich über Witze lache, die ich nicht verstanden hab
    Einfach, weil du damit angefangen hast
    Ich könnte hundert Dinge aufzählen, die ich an dir mag
    Und hätte trotzdem noch überhaupt gar nichts gesagt


    Viel zu viele Adjektive und miese Vergleiche
    Ich liebe Liebeslieder, aber ich kann sie nicht schreiben
    Es liegt nicht am Image, liegt nicht an der Frisur
    Ich bin nicht Robert Smith und bin auch nicht The Cure

    Es ist nicht das, wonach es aussieht
    Schon aus Prinzip sing ich kein Liebeslied
    Kein Liebeslied
    Kein Liebeslied
    Denn dieses Lied ist nicht gut genug und die Geigen klingen schief
    Dieses Lied ist gar kein Liebeslied
    Kein Liebeslied
    Kein Liebeslied


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    Hundert Dinge… trotzdem nichts gesagt? Denize schmilzt dahin während Nadine nur die Augen verdreht. Sie fühlt sich, als wäre sie aus dem Kitsch rausgewachsen. Früher mochte sie solchen Kram und sie hätte sich gewünscht, Blaze hätte sowas mal zu ihr gesagt. Heute nimmt sie bewusst Abstand. Nicht nur weil es Blaze ist.

    Denize‘ Hormone verstärken ihre Gefühle. Es ist keine Zuneigung oder Schwärmen für Blaze, es ist das Gefühl was er überträgt, dass sie ansteckt und obwohl Viola nicht ihr Fall ist, gönnt sie es ihr und erfreut sich an Blaze‘ Liebe zu ihr. „Awww… schau wie lieb das ist.“ sagt sie zu Chip ohne Blaze aus den Augen zu lassen. Sie hat die Hände vor dem Mund zusammengelegt und strahlt bewundernd, wie ein Kind dass dabei zusieht wie das Softeis in das Hörnchen gleitet welches es gleich verspeisen darf. Sie bewegt den Oberkörper jetzt etwas mehr im Takt hin und her. „Ich hatte wirklich Angst er macht was blödes.“ sagt sie dann vergnügt. „Aber das ist süss.“

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    In der Mensa nimmt Shane wahr dass er Ellie und Bea gleichermassen vertrieben hat. Kopf -> Tisch. Das denkt er. Es ist das was er verdient und das was er über sich selbst denkt. Jetzt springt seine Laune auch noch auf Freunde über. Das ist nicht gut, er hat das nicht mehr unter Kontrolle. Was wenn er Vero weh tut? Vielleicht nicht körperlich aber was ist mit ihren Gefühlen? Er will nicht dass sie ihre Meinung über ihn ändert. Er sollte vielleicht besser doch weglaufen. Einfach nur um seine Freunde zu schützen. Worte tun genau so weh, das weiss Shane nur zu gut. Schuldig schaut er auf. So viel zu; ‚mit unseren Freunden Spass haben.‘ Er macht einfach alles immer schlimmer.

    Breuer hat keine Lust auf eine übervolle Aula. Er ist in der Mensa geblieben, wo er nun Shane beobachtet. Die Maske verhindert jedoch, dass Tim dessen Gesichtsausdruck lesen kann. Nicht, dass es viel helfen würde. Trotz all seines Theoriewissens ist Tim kein Menschenkenner. Oder Vampirkenner, in diesem Fall. Zumindest aber ist Tim klug genug, um verinnerlicht zu haben, dass es keine Beweise gegen Shane gab, was den Angriff gegen Blaze betrifft. Den Angriff auf das Kampfhuhn hat er allerdings live miterleben können.
    Apropos Kampfhuhn... wo ist der Kerl überhaupt? Tim sieht sich um, doch das Huhn ist fort. Ob er nur in der Aula ist oder ganz abgehauen weiß Tim nicht. Es ist ihm auch egal. Obwohl er dem Jungen auf die Beine geholfen hat, kennt er ihn eigentlich nicht wirklich, nur vom Sehen.



    Viola kann nicht anders als sich in Blaze' Musik zu verlieren... und dabei dachte sie, dass sowas nur Lilly passiert, die dazu neigt, die Welt um sich herum zu vergessen, wenn sie musiziert. Doch in diesem Moment gibt es auch in Violas Welt nur sie und Blaze. Und sie hielt sich eigentlich nie für sonderlich romantisch. Er hätte das nicht tun müssen. Auch ohne diesen Song hätte Viola nie an seiner Zuneigung gezweifelt. Seinen Kommentar über Denize' Möpse, der ja immerhin auch der Wahrheit entsprach, hat sie längst wieder vergessen.

    Ellie hat Shane nun wieder vergessen. Auch wenn sie selbst ihm nicht trauen kann, ist sie sich zumindest sicher, dass er Vero und Bea nichts tun wird. Sie hat Nouki in ihrem Pilzkostüm entdeckt, und Artjom, der mit ihr tanzt. Die beiden scheinen wirklich gut befreundet zu sein, auch wenn ihr das nie vorher aufgefallen ist. Aber sie gönnt es ihrer Freundin. Aus einer Laune heraus dreht sich Ellie zu Lashawn: "Lust zu tanzen?", fragt sie. Buzz müsste sich jedenfalls keine Sorgen machen. Es wäre ein rein freundschaftlicher Tanz und kein romantischer.

    Die Gefragte sieht auf. Sie ist unsicher. "I don't know Ellie ... The Dress ist vielleicht nicht zum danzen gut." Sie hat Blaze Gesang vernommen und ist positiv von ihm überrascht.

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    Bea versucht, Viola in der Menge auszumachen, um ihre Reaktion einzuschätzen. Als sie den Rotschopf schließlich entdeckt, muss sie allerdings feststellen, dass sie diese nur von hinten sieht. Schwer einzuschätzen, was die Vampirin denkt, wenn ihr Gesicht nicht zu sehen ist. Aber dass Viola Blaze durchaus nicht abgeneigt ist, ist auch kein Geheimnis. Bestimmt freut sie sich über dessen Auftritt.

    Die allein gelassene Tani blickt in die Menschenmenge der Aula, als sie plötzlich Nouki entdeckt. Mit Artjom? Irgendwie gefällt ihr der Gedanke nicht. Sie überlegt in einer ruhigen Minute mit Nouki darüber zu sprechen.

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    Aaaaw...wie lieb das ist, äfft Chip in Gedanken nach. Es ist unvermeidbar, dass sich die Gedankenspirale wieder in Gang setzt, auch wenn Chip dagegen ankämpft. Die Hand verharrt an Denize' Körpermitte und seine Lippen werden eine Spur schmaler. Wie sie Blaze anhimmelt..vielleicht gilt der song gar nicht Viola allein...Quatsch...ausgerechnet Blaze und überhaupt... Andererseits war sie bei ihm zuhause, ihre Jacke hing an seiner Garderobe, das ist Fakt. Womöglich haben sie was getrunken und alles war ganz harmlos erst, aber Denize verträgt ja nix...Und war sie da nur einmal? So oft wie sie 'verhindert' war in den letzten Wochen? Und warum überhaupt bei Blaze und nicht am Rockzipfel von Nadine? Chip löst den Arm von Denize und verschränkt die Arme. Seine Miene ist ausdruckslos, aber er wippt auch nicht mehr mit oder reagiert anderweitig auf Blaze Darbietung.

    Ausgelassen lässt sich Nouki von Artjom herumschwingen. Ihre klobigen Stiefel sind zwar nicht gut zum tanzen geeignet, Ahnung von Tanzschritten hat sie auch nicht, aber sie haben beide Taktgefühl und harmonieren gut. Aus einer schwungvollen Rechtsdrehung heraus , nimmt sie Tani und Ellie in der Menge wahr und winkt den beiden fröhlich zu, nur um gleich wieder von Artjom in die entgegengesetzte Richtung manövriert zu werden. Der Text wiederholt sich:
    "Was soll ich sagen? Ich mag dich so ganz allgemein
    Weil ich mag wie du tanzt und du tanzt ...NICHT...ganz allein"
    , improvisiert sie und grinst in seine Richtung. Ihr Lampenfieber ist verschwunden und einer heiteren Gelöstheit gewichen, die sie in vollen Zügen genießt.

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    So sitz ich hier, mit Stift und Papier, alleine
    Nichts funktioniert
    Was ich schreibe, ist scheiße
    Banaler, austauschbarer Müll
    Morrissey hat schon all das gesagt, was ich sagen will

    Und er redet Englisch und kennt dich nicht mal
    Und ist 52 Jahre, schlussendlich egal, weil
    Eigentlich, auch wenn es peinlich ist
    Wollt ich nur ein Liebeslied schreiben für dich

    Es ist nicht das, wonach es aussieht
    Schon aus Prinzip sing ich kein Liebeslied
    Kein Liebeslied
    Kein Liebeslied
    Denn dieses Lied ist nicht gut genug und die Geigen klingen schief
    Dieses Lied ist gar kein Liebeslied
    Kein Liebeslied

    Du kannst mir glauben, sowas wollte ich nie, aber irgendwie
    Ist das ein Liebeslied
    Ein Liebeslied
    Ein Liebeslied
    Dieses Lied ist zwar nicht gut genug und die Geigen klingen schief
    Doch es ist und bleibt ein Liebeslied
    Ein Liebeslied


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    Die letzten Töne verklingen und erst nachdem er sicher ist, dass kein Klang von ihm mehr im Raum ist schaut er auf und zu Viola. Das gute Gefühl es geschafft zu haben, weicht der unguten Unwissenheit ob es das Richtige war. Er meint ein kurzes „Danke.“ ins Mic, dann steht er auf und verlässt die Bühne.

    Blaze steuert Viola an, bleibt vor ihr stehen und sieht sie drei lange Sekunden nur an bevor er sie in den Arm nimmt und sie fest drückt. Schon die ganze Zeit über hatte er das Gefühl nicht wirklich sagen zu können WIE wichtig Viola ihm ist. Es war einfach nicht möglich es in Worte zu fassen. Und das selbe gilt auch für den Song. Er ist nicht gut genug, aber ein Anfang.

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    Denize klatscht begeistert am Ende des Lieds und wünscht sich es hätte noch eine Strophe gehabt. Kurz wirft sie, während sie klatscht einen Blick über die Schulter zu Chip und muss zweimal hinschauen als sie dessen Mine wahrnimmt. Sie spürt dass etwas nicht stimmt, aber dass liegt ja eigentlich an ihr und wegen dem K… was hat Chip dann? „Gehts dir nicht gut?“ fragt sie besorgt und im Winkel ihres Blickfeldes nimmt sie Artjom wahr. Sie dreht den Kopf, „Oh ich muss noch mit Artjom reden!“ sagt sie ohne eine Antwort abzuwarten und geht mit unguter Erleichterung auf ihn und Nouki zu. Sie hat Angst nicht stark genug für Chips Probleme zu sein, sie hat selbst zu viel auf den Schultern.

    Artjom und Nouki kommen zum stehen, halten sich noch an den Händen und er lächelt sie an. „Artjom!“ Denize taucht plötzlich neben ihnen auf und er verteufelt sie gedanklich. Ohne sich das anmerken zu lassen wendet er sich ihr halb zu und blickt sie mit einem nicht einfach zu deutenden Fragezeichen an. „Ich wollte mit dir… euch über Leyla sprechen. Ich fürchte sie wird ihr Kostüm nicht gegen das eines Geistes tauschen..“ Artjom mustert Denize. Sie wirkt wie eine flüchtende Gazelle und diese Frage kommt ihm hektisch und zufällig vor. Er stört ihn das sie ihn grade in diesem Moment mit Nouki unterbricht. „Dann ist es eben ein Geist mit Schlangen auf der Birne.“ er hebt unbekümmert die Schultern was Denize überrascht. „Wirklich…?“ Sie hatte von ihm eine smartere Lösung erwartet. Artjom schaut kurz zu Nouki und hebt einen Mundwinkel. „Ja.“ antwortet er weiterhin als ob Denize eine furchtbar dumme Frage mit einer furchtbar offensichtlichen Antwort gestellt hätte.
    „Aber, zerstört das nicht die… Ästhetik..?“ fragt Denize besorgt. Artjom muss ein bisschen lachen, „Kein Geist zerstört die Ästhetik. Jetz mach dir nicht son Kopf. Wir schaukeln das schon.“ sagt er selbstsicher. Hauptsächlich um Denize loszuwerden. Die wirkt als hätte man ihr den Mund verboten, dreht sich um und geht wieder auf Chip zu. Artjom hat sich Nouki wieder zugewendet. „Das sollten wir öfter machen.“ grinst er und fügt schnell an, „Tanzen mein ich.“

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    Immer noch leicht atemlos steht Nouki Hand in Hand mit Artjom, während Denize auf ihn einredet wegen dem Theaterstück. Sie hört anstandshalber zu, ist aber eher genervt von der Unterbrechung. Irgendein Drama gibt's sicher mit Leyla, also warum sich jetzt schon so viel Gedanken machen? Schmunzelnd registriert sie Artjoms Erwiderung, die ziemlich genau ihre eigenen Gedanken wieder gibt, driftet aber dann mit der Aufmerksamkeit ab. Der Zauber des Augenblicks ist beinahe unmerklich verpufft. Ihr Blick schweift zu den Freundinnen. Bisher gab es noch keine Gelegenheit sich zu begrüßen, das würde sie gern nachholen. "Hm?" Nouki dreht sich zu Artjom zurück, kurz verwirrt, weil sie nicht mit bekommen hat, dass Denize gegangen ist. "Dann lass uns das doch tun." entgegnet sie, lässt aber gleichzeitig seine Hand los. "Natürlich nur, wenn das für dein Knie nicht zu viel ist." Sie merkt, dass das irgendwie seltsam klingt, weil die Stimmung gerade noch eine ganz andere war und blickt kurz verlegen zu Boden.

    Achja, das... erinnert Artjom sich. "Nicht zu lange am Stück, dann gehts schon." er lächelt.

    "Das ist gut...dann steht dem ja nichts im Wege." entgegnet Nouki aufblickend, weil ihr bewusst wird, dass Artjom sonst wohl nur mit ihrem Hut sprechen kann. Aus irgendeinem Grund hat sie den Faden verloren, die Watte im Kopf wird wieder mehr. "Hey", sagt sie schließlich , mit der rechten Hand an ihrem Kleid zupfend und Blick zu den Mädels. "Ich würd gern mal zu meinen Freundinnen schauen, wir sehen uns gleich hinter der Bühne, okay?"

    "Äh, Jah.. Klar." antwortet Artjom und tritt zurück. "Bis nachher."

    Leon verfolgt, wie Nouki mit Artjom abhängt. Nach dem auch Dave entschwunden ist, läuft der Holzfäller durch die verschiedenen Gänge des Schulgebäude. Die Arbeit hat sich gelohnt. Alles sieht sehr gut dekoriert aus. Wobei manches, wie die Spinnweben fast schon zu echt aussehen. Er bleibt schließlich stehen. Ist es auch ein Teil der Deko, dass Nebel entsteht? Der Schüler befindet sich in der Nähe des Biologie-Raums. Der Nebel hüllt seine Beine ein. Verwundert sieht er sich um. Komisch ... Das quietschende Geräusch einer Tür, die sich im Wind öffnet und schließt hallt durch den Flur. Leon bekommt eine Gänsehaut.

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    Buzz hat sich in den Schulhof zurückgezogen. Dort raucht er einen Joint. Der Qualm davon ist in der kühlen Nachtluft deutlich zu erkennen. Er denkt über verschiedenes nach. Die Szenen in der Aula oder in der Mensa oder auf den Fluren bekommt er nicht mit.



    "Blaze, ich..." Viola schafft es immer noch nicht, das in Worte zu fassen, was sie eigentlich sagen will. Schließlich reißt sie sich jedoch zusammen. Sie lächelt. "Blaze, du hast geschafft, was nicht viele schaffen: Du hast mich sprachlos gemacht. Und ich danke dir." In diesem Moment ist es ihr egal, wer hier nun zuschauen würde. Sie küsst Blaze. Nun grinst sie dann doch. "Wenn du wegen mir deinen Ruf als Rebell auf's Spiel setzt, muss das ja was heißen." Sie wusste schon lange, dass hinter Blaze mehr steckt, als die meisten über ihn denken. Seine Loyalität, sein Humor... auch sein Mut, sich vor all diese Schüler zu stellen mit seinem Lied.. All das sind doch positive Eigenschaften! Und spätestens jetzt muss das auch dem dümmsten Schüler klarwerden.


    FORTSETZUNG FOLGT....


    (In Zusammenarbeit mit Murloc, Spatz, Simscat, RivaBabylon, KFutago89)
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    bearbeitet Februar 2023

    Ort: Brindleton Bay - Brindleton High

    Charaktere: Schüler und Lehrer

    Geschichtsstrang: Halloween in der Brindleton High - Teil 4a

    Stumm beobachtet Chip erst Denize', dann Violas Reaktion auf Blaze' Auftritt. Alles klar. Er hat sie beide im Sack. Das ist einfach nicht fair. Ärger steigt in ihm hoch, der auch nicht verschwindet, als Denize ihn anspricht. Die Antwort auf ihre Frage schon auf den Lippen, klappt Chip den Mund wieder zu. So schnell wie sie weg ist, kann er nicht reagieren. Es bleibt ihm nur der Blick auf ihren entschwindenden Rücken. Cool...danke fürs Interesse. Erst jetzt fällt ihm auf, dass Artjom mit Nouki am tanzen ist. Chip kneift die Augen leicht zusammen. Was schmeißt er sich an Nouki ran, wenn er mit Tani ins Motelzimmer kann? Er gönnt ihm alles mögliche, aber Nouki hat er nicht verdient. Sie ist zu..unschuldig.

    Chip hat die gleichen zwiespältigen Gefühle wie damals, als Stephen sich an sie ran gemacht hat und kommt zu genau demselben Schluss: was geht's ihn an? Sie muss selber wissen was sie macht. Denize unterbricht die beiden und der Ärger über ihr Verhalten vorhin kocht wieder heiß in ihm hoch, manifestiert sich auf Höhe Brustkorb und brodelt dort rege weiter. Er muss raus an die frische Luft, sonst platzt ihm gleich der Kragen. Abrupt dreht er sich um und wühlt sich durch die Menge nach draußen, rempelt dabei Breuer an, streift unsanft diesen neuen, blauen Typ, der mit Bea herumhängt und stürzt sich fast durch die Eingangstür der Schule ins Freie, wo vereinzelte Grüppchen herumstehen und sich unterhalten. Unauffällig, aber gierig saugt er die frische Luft ein, geht rasch ein Stück weg, lehnt sich an die Wand, checkt ob keiner schaut und biegt dann um die Ecke. An dem großen Baum neben dem Basketballfeld stoppt er und lässt sich ins Gras darunter fallen. Was für eine Sche[i][/i]iße..Als er mit leicht zittrigen Fingern die kleine Purpfeife aus der Hosentasche holt, durchfährt ihn ein stechender Schmerz. Unwillkürlich nimmt er die Hand zum Mund und saugt kurz an dem Finger. Der anschließende Kontrollblick verstärkt den Ärger noch. Ein blutig gekauter Daumennagel. Wann ist das passiert? Hat er das mitten zwischen den Schülern gemacht? Bei Blaze' Auftritt? Und er hat gedacht das Thema wär gegessen. Er blickt auf die kleine Pfeife. Zeit runter zu kommen.

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    Erleichtert arbeitet Nouki sich in Richtung der Freundinnen durch. Artjom bringt sie wirklich durcheinander, das ist schön und beunruhigend zugleich. Als sie bei Tani und Ellie ankommt bestaunt Nouki erstmal ausgiebig deren Kostüme. "Im Ernst, ihr seht beide total heiß aus. Hab's bisher nicht bis zu euch geschafft, aber schon aus der Ferne bewundert." Sie grinst. "Wie fandet ihr Blaze' Auftritt grade?"

    Jetzt erblickt Ellie Tani und geht zu ihr. Gerade in diesem Moment gesellt sich auch Nouki zu ihnen. "Dein Pilzkostüm ist aber auch total super.", lobt Ellie grinsend. "Und Tani, das steht dir auch gut. Du solltest öfters mal Gladiatorenkleidung tragen."

    Bei Noukis Frage nach Blaze' Auftritt schielt Ellie zu dem Rebellen. Viola ist natürlich auch bei ihm. "Ungewohnt.", gibt sie zu, "Ich meine, es überrascht mich nicht, dass er tatsächlich in Viola verliebt ist. Ich habe das schon geahnt, so wie er sich ihr gegenüber gab. Das Lied ist wohl der Beweis, dass ich da Recht hatte. Auch wenn er ständig davon gesungen hat, es sei kein Liebeslied." Ellie grinst. Dann sieht sie sich um ob Vero in der Nähe ist, kann sie aber nicht entdecken. Sie spricht weiter: "Und ich gönne es den beiden eigentlich. Sag das nur bitte nicht Vero."

    "Nun, der Song war ganz ok. Ungewohnt, dass er von Blaze kam." Doch anstatt weiter über Blaze zu sprechen, möchte Tani etwas ganz anderes besprechen. "Was war das denn eben mit Artjom?", fragt sie daher Nouki.

    Nouki grinst unter ihrem Hut heraus die Freundin an. "Er ist süß, nicht? Und ein toller Tänzer. Das war das grad mit Artjom."

    "Aha.", sagt Tani daraufhin mit einem leicht skeptischen Unterton. "Läuft da was zwischen Euch?"

    Ellie sagt nichts. Was ist nur los mit Tani? Gönnt sie es Nouki nicht?

    Das Grinsen von Nouki wird zu einem schmalen Lächeln. Der Ton ist neu bei Tani. Sie legt den Kopf etwas schief und fragt irritiert: "Wieso?...Nein..wir reden und treffen uns manchmal.." Jetzt muss sie schmunzeln ohne es zu wollen. "..bisher."

    "Achso ist das also." Unerklärlicherweise stört es Tani. Sie ist nicht verliebt, doch zu wissen, ein mögliches Vergnügen könnte bald Tabu sein, gefällt ihr ganz und gar nicht. Zwar möchte sie ihrer Freundin nicht weh tun, aber sie hat das Bedürfnis Nouki zu sagen, was zwischen Artjom und ihr gelaufen ist. Sie lächelt weiter ihre Freundin an, doch ihr Tonfall verändert sich nicht. "Nun, du schließt also mehr nicht aus, hm?"

    Gedanklich ist Nouki kurz zum Beginn des Abends und dem Gespräch mit Artjom abgeschweift und das Schmunzeln ist daher geblieben. "Tja, wer weiß schon was geschehen wird?" Sie schlägt ihre Hexenauftrittstimme an. "Vielleicht wird uns die Kristallkugel bald mehr sagen über die beiden...temperamentvollen Tänzer." Dann spitzt sie die Lippen schelmisch und antwortet Tani: "Nein., tu ich nicht. Warum auch? Er ist charming und ich mag ihn..und ich glaub er mag mich auch ganz gern." Sie hibbelt ein bisschen herum bei diesen Worten. "Wieso interessiert dich das denn so brennend?" fragt sie dann nicht ganz ernst gemeint, schließlich reden sie öfter über Jungs. Wen sie gut finden, wen nicht und warum.

    "Ich werde schon meine Gründe haben.", antwortet Tani schnippisch und verschränkt die Arme.

    "Was ist los, Tani?", mischt sich Ellie ein. "Bist du eifersüchtig?"

    Hä? Nouki beugt sich leicht zurück um besser unter ihrem Hut heraus gucken zu können. Dasselbe hat sie auch grade gedacht. "Ach Quatsch...oder?" fragt sie dann irritiert. Oder...? Nein, das ist nicht möglich. Tani und..? Ihr stockt kurz der Atem. "Hab ich irgendwas verpasst?" Ihr Herzschlag beschleunigt sich und jetzt hält sie bewusst den Atem an.

    Tani fühlt sich in die Ecke gedrängt. Ihre Freundinnen sehen sie erwartungsvoll an und sie weiß nicht, was sie machen soll. Über ihre Tätigkeiten gen Abend hat sie bisher nicht offen mit ihren Freundinnen gesprochen. "Ich.." Sie stockt. "Können wir irgendwo alleine reden?" Ihr sind zu viele Sims in der Nähe, als das sie offen über etwas sprechen könnte.

    "Na klar.", sagt Ellie und sieht zu Nouki, die sicherlich auch nichts dagegen hat.

    Unsicher blickt Nouki von einer Freundin zur anderen. Sie hat kein gutes Gefühl bei der Sache. "Hey...das Stück fängt gleich an und ich muss mich noch umziehen.." Ihr Blick schweift unruhig Richtung Bühne. "Okay, aber es muss schnell gehen." Sie will auf jeden Fall hören was Tani zu sagen hat. "Lasst uns nach draußen gehen."

    --------

    Mit Hilfe ihrer Kristallkugel kann Miss Vanya alles sehen. Sie muss bei der einen oder anderen Szene schmunzeln. Sie murmelt etwas in einer fremden Sprache. Die Kugel erleuchtet.

    Wieder flackern die Lichter stark. Vero bemerkt es und ihr mulmiges Gefühl verstärkt sich. [i]Bitte lass es nur ein Special Effect sein ...[/i] Sie bleibt vorerst in der Mensa.

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    Irgendwann bekommt Buzz den Drang sich zu bewegen. Er läuft ins Schulgebäude und die Treppen hoch in den zweiten Stock. Den Nebel um sich bemerkt er kaum. Dieses Gefühl und diese Wahrnehmung kennt er zu gut, wenn der Joint seine Wirkung entfaltet. Schließlich erreicht der Junge das Musikzimmer. Er öffnet die Tür. Sie knarrt ungewohnt laut. Der Unterrichtsraum ist dunkel, jedoch scheint das Licht des Mondes hinein. Dessen Licht lässt das Klavier aus der Dunkelheit herausstechen. Wie magisch angezogen geht der Hippie an das Instrument. Er setzt sich und öffnet das Tastenfeld. Irgendwie ... keine Ahnung ... er hat das Bedürfnis zu spielen ... Obwohl ... kann er es überhaupt? ... Einen Moment zögert Buzz. Dann blitzen seine Augen kurz auf und er spielt drauf los. ... Komisch, es geht ihm so leicht von der Hand. Wie kann dies nur sein? ... Der Drang sich musikalisch auszuleben erhöht sich in ihm. Buzz atmet durch und ... singt drauf los, im Einklang mit dem Klavier.

    https://www.youtube.com/watch?v=sKXwHGlrJA4

    "I sense there's something in the wind

    That feels like tragedy's at hand

    And though I'd like to stand by him

    Can't shake this feeling that I have

    The worst is just around the bend


    And does he notice my feelings for him?

    And will he see how much he means to me?

    I think it's not to be


    Under a tree at quarter three, I had some hope in me

    But life was taken from me, but I did not feel peace

    I made a vow within my gown that love will come to me

    but there he is and suddenly I had been found ... I adore him


    What will become of my dear friend

    Where will his actions lead us then?

    Although I'd like to join the crowd

    In their enthusiastic cloud

    Try as I may, it doesn't last


    What is this, a painful twist, is this a bitter kiss?

    There’s so much life left in his eyes, it should not end like this

    My dreams were slain, my face was stained with memories of my pain

    But peace still came, I'll give him the same, and I will be okay


    And will we ever end up together?

    No, I think not, it's never to become

    For I am not the one"

    Tränen fließen an der Wange des Jungen herab. Er bleibt sitzen und starrt auf seine Finger, die auf den Tasten des Klaviers ruhen. Es ist alles still.

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    Viola hebt den Kopf und schaut zum Flur, von wo sie die gruseligen Geräusche vermutet. Irgendwie erinnert sie das an die Gruselnacht... Auch die Erinnerung kommt zurück, als Blaze sie gewürgt hat. Nein, nicht Blaze... der Geist, der seinen Körper übernahm. Es ist besser geworden mit ihrem Trauma. Sie vertraut Blaze... der Version ohne den Geist, der ihn steuert. Aber so ganz fort ist es immer noch nicht. Nur mit Mühe kann sie sich zurück halten, mit ihrer Hand über den Hals zu fahren.

    Dabei sind das bestimmt nur Special Effects. Und bei dem Thema fällt ihr ein, dass sie noch eine Steinchenaufgabe zu erfüllen hat. Vielleicht sollte sie mal nach Vero und Shane sehen.

    Blaze ist zufrieden und als das Flackern ihn vom schönsten Mädchen der Welt ablenkt fragt er sich erneut ob es an der Technik liegt. Der Hausmeister sollte sich das mal ansehen. Wenn hier wieder irgendwo ein Feuer ausbricht ist Blaze bestimmt der nächste den die Gerüchteküche verschlingt. Ist ja nicht das erste Mal dass die Feuerwehr wegen ihm zu einer Schule eilen musste. Egal! Jetzt wo sein Song gespielt ist, kann er sich dem anderen, witzigen Teil des heutigen vorhabens widmen. Viola weiss, wo sie auf keinen Fall stehen darf. Bevor er jedoch die Falle scharf macht ist Viola dran, sonst kommt sie vielleicht gar nicht mehr dazu.

    "Ich schau mal, was Beißerchen und seine Oberzicken-Freundin so treiben.", sagt Viola grinsend. Die Verkleinerungsform "Beißerchen" musste einfach sein. Sie kann Shane einfach nicht für voll nehmen. Das Schultheater, das gleich starten soll, interessiert sie ohnehin nicht wirklich.

    Blaze nickt und schnappt sich eine Hand voll Süssigkeiten aus einem Eimer der wie ein Kürbis aussieht. Er wirft ein Bonbon in die Luft und fängt es mit dem Mund ehe er sich hin setzt. Er muss jetzt erstmal vom Adrenalin runter kommen.

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    Leyla ist kurz davor einen Nervenzusammenbruch zu bekommen. Ihr schönes Outfit ist ruiniert und daran ist nur diese blöde Sportlerin Schuld. Auch die Tipps der Freundinnen können das Desaster nicht abmildern. Wütend hat sich das Mädchen in eine Ecke verkrümelt und schmollt. Dies ist auch Miss Vanya nicht entgangen. Die Hexe murmelt etwas und schmunzelt dabei. Wieder leuchtet die Kristallkugel auf.

    "Die muss bestraft werden!", ist Svetlana der Meinung. "Stimme ich zu!" "Oui", schließen sich Apollonia und Nicole dem an. "Die Frage ist nur ... wie ..." Die Augen von Leyla erleuchten in einem smaragdgrün. Sie ähneln noch mehr denen eines Reptils. "Unssss ... fällt sssicher ... noch etwasss ein ...", spricht die Medusa. Jedoch ... ihre Stimme, diese klingt so ... sonderbar. Ein düsteres Lächeln umspielt Leylas Lippen.

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    Carolina Evens flucht vor sich hin. Ausgerechnet heute musste der Motor ihres Autos ausfallen. Die Karre ist nun bei der Werkstatt. Was das wohl wieder kosten wird? Und das ist nicht das einzige Übel: Sie musste nun ein Taxi zur Schule nehmen und kommt daher erst jetzt, mit etwas Verspätung, dort an. Dabei hatte sie am Abend zuvor noch so gute Laune!

    Aber nun gut. Jetzt ist sie hier und kann zumindest den Rest des Abends genießen. Sie hat sich extra geschminkt! Gerade, als sie das Schulgebäude betritt, kommt ihr ein Riesenhuhn entgegen. Erst, als dieses das Wort an sie richtet, erkennt sie an der Stimme, dass Joe Dark dahinter steckt. "Frau Evens!", ruft der Junge aufgeregt, "Ich wurde angegriffen! Der Beißer hat wieder zugeschlagen!!"

    Evens hat schon mitbekommen, dass sie Schüler Shane nun so nennen, nach der Aktion mit Blaze. Es war vergebens, ihnen zu erklären, dass es eigentlich keine Beweise dafür gibt. Und jetzt behauptet Joe, er sei von ihm angegriffen worden?

    "Shane hat dich gebissen? Ich sehe aber keine Wunde an dir.", zweifelt die Lehrerin. "Nein, nicht gebissen! Geboxt! Vor mehreren Zeugen! Dabei wollte ich nur die Mädels vor ihm schützen!" So? Frau Evens zweifelt zwar noch immer, aber wenn es wirklich Zeugen gibt, sollte sie dem vielleicht nachgehen. Sie lässt sich von Joe noch die Details erzählen.

    Shane bleibt sitzen. Er ist nicht der Typ der so tun kann als wär alles in Ordnung. Oft genug hat er es versucht aber das fühlt sich so falsch an. Gleichzeit ist Trübsal blasen genau so unglücklich. Es zieht alle runter. Er sollte nicht hier sein. Als es wieder flackert hebt er den Kopf zu Vero an der Bar. Er horcht in sich hinein, kann aber nichts gefährliches in der Nähe spüren. Was nichts heissen muss...

    -------

    Dave hilft Artjom die Stühle für das Theater aufzustellen und setzt sich am Ende auf einen guten Platz. Er ist ganz froh, dass er hier nur gekocht hat und nichts weiter zur Party beitragen muss.

    Artjom hingegen schaut sich um. Gleich ist es soweit. Die Uhr sagt ihm, dass sich das Programm-Team gleich bei der Bühne versammeln wird. Nouki die Hexe, Bea, Denize und Nadine die Effekte, Leyla und Lashawn die Geister und er... der Erzähler. Denize ist die erste die wieder bei ihm auftaucht. Sie hatte zurück zu Chip gewollt doch er verließ die Aula ohne sie. Es tut ihr Leid, denn sie weiß dass sie es zu bunt treibt und bald ist es soweit und er muss es erfahren oder ihre Beziehung wird zerbrechen. Wenn sie das nicht ohnehin tut, nachdem sie es ihm gesagt hat.

    Als Leyla durch andere Mitschüler erfährt, dass das Theater bald beginnen wird, blitzen ihre Augen auf. "Perfekt", zischt sie zufrieden. Sie erhebt sich und läuft in Richtung Aula-Bühne. Ihr Lächeln reißt nicht ab. Verwundert sehen die Freundinnen ihr nach. "Ich beneide Leyla. So anmutig, so mutig, sich trotz dieses Kleiderdesaster ihrer Aufgabe zu widmen." "Hach, ich beneide sie!" "Oui", schwärmt der Fashion Club von der Schülerin.

    "Muss mich bereit machen für das Theater.", sagt Bea nun zu Kurt. "Ich hoffe, die Show wird dir gefallen."

    Schließlich erblickt Leyla Artjom. Sie geht auf ihn zu und sagt: "Ichsss warte dann auf meinen Einsssssatzssss." Dann geht sie weiter, auf ihren Platz.

    Lashawn seufzt und bringt sich auch in Position.

    ---------

    Viola überprüft, ob alles bereit ist. Ist es. Fehlt nur noch die Chance, Shane oder Vero an den richtigen Ort zu locken. Doch als sie zur Mensa geht, sieht sie, dass Frau Evens gerade auf Shane zu geht. Neugierig bleibt die Vampirin stehen und sieht erst mal zu der Szene.

    Evens seufzt. Eigentlich hätte sie gerne das Theaterstück ihrer Klasse gesehen, das sie ja immerhin beaufsichtigt hat. Doch da sie auch mit anderen Schülern gesprochen hat, die ihr Joes Aussage bestätigen, muss sie mit dem Vampir reden. "Shane!", spricht sie ihn an. "Ich muss dich unter vier Augen sprechen."

    Vero bemerkt, dass die Musiklehrerin Shane anspricht. Sie erhebt sich und kommt näher.

    Shane hebt den Kopf. Sein Blick geht kurz zu Vero, dann wieder zur Lehrerin. Er steht gehorsam auf. „Okay….“

    Die Blondine mischt sich ein. "Um was geht es?"

    "Das ist eine Sache zwischen mir und Shane.", sagt Evens. Sie möchte erst einmal seine Version der Ereignisse hören.

    Misstrauisch beäugt die Teenagerin die Lehrerin. Sie sieht dann zu Shane. Ihr Bauchgefühl sagt ihr, dass dieses Gespräch sicher was mit diesen Gerüchten oder vielleicht sogar mit der Aktion des Hühnerfutzis zu tun haben könnte. Sie geht auf den Freund zu und umarmt ihn so kräftig, wie sie eben kann. Dabei flüstert sie ihm ins Ohr: "Ich bin immer für dich da. Vergiss das bitte nicht." Dann löst sie sich von ihm und lässt ihn mit der Lehrerin gehen.

    Für Shane kommt die Umarmung unerwartet aber sein Herz beginnt schneller zu schlagen. Er nickt Vero zu und folgt der Drama-Lehrerin.

    Viola sieht Shane nach. Solange Evens bei ihm ist, lässt sie ihn in Ruhe und sagt nichts.

    Vero mustert Viola kurz und geht dann ans Buffet, um sich einen Halloween Muffin zu nehmen. Sie hat mittlerweile eine Vermutung, was diese Gerüchte angeht.

    Viola geht ebenfalls an das Buffet, ohne Vero anzuschauen.

    "Du kannst dir vermutlich schon denken, worum es geht.", fängt Evens schließlich an, "Mir wurde berichtet, dass du einen Mitschüler geboxt hast, und da es einige Zeugen gibt, die das bestätigen, nehme ich das mal als gegeben hin. Ich möchte erst mal deine Version der Ereignisse hören. Wie kam es dazu?"

    Shane rollt hinter der Maske mit den Augen. „Er hat mich urplötzlich angegriffen und ich hab mich gewehrt. Das war… Reflex.“ sagt er ehrlich und hebt bedauernd die Schultern an.

    Evens nickt. Sie hat auch nicht damit gerechnet, dass Shane von sich aus angegriffen hat. "Hör zu, Shane. Du machst es mir nicht leicht. Die Tatsache, dass diese Gerüchte im Umlauf sind, hat dich in den Fokus gerückt. Es wäre besser gewesen, wenn du eine andere Lösung gewählt hättest, dem Streit aus dem Weg zu gehen." Sie hebt die Hände. "Kann Vero das bezeugen? Dass du zuerst angegriffen wurdest?"

    In Shane beginnt wieder diese heisse Wut zu brodeln. Diese Schule gehört angez… nein… nicht… beherrscht antwortet er: „Suchen Sie doch mal ne andere Lösung wenn keine Zeit zum nachdenken ist! Natürlich kann Vero das bezeugen!“ er schnaubt verächtlich.

    "Um Lösungen zu finden, muss ich nun mal mit Leuten reden. Schließlich war ich nicht persönlich dabei und kenne es nur von den Schülererzählungen." Evens lässt sich nicht einschüchtern. "Bisher habe ich nicht mit der Rektorin gesprochen, da ich mir erst einmal selber ein Bild von der Lage machen wollte, ob das nötig ist oder ob das Gerede mit dem Geboxe eh nur übertrieben wurde." Sie sieht Shane an.

    Ja. Und?“ fragt er mehr genervt denn je. Weder die Lehrer noch die Grosszahl der Schüler glauben ihm, wenn er etwas sagt. Also wozu die Lebensmüh? Er hat es so satt.

    Evens seufzt. Shane will offenbar keine Hilfe. Nicht nur er, auch Joe hat das Recht, ernst genommen zu werden. Was hat Shane denn erwartet? "Ich werde mit Vero reden.", sagt sie nur und lässt Shane stehen. Mit ihm zu reden scheint nicht viel zu bringen im Moment.

    Viola sieht Vero verstohlen an. Klar, dass die immer noch zu Shane hält. In ihren Augen ist es ja nur Blaze, der verletzt wurde... Wenn Shane wenigstens die Eier hätte, das alles zuzugeben. Viola selbst hat immerhin nie versucht das mit dem Handgelenk zu vertuschen, auch wenn sie alles andere als stolz darauf war. Sie will gerade etwas zu Vero sagen, als Evens zurück kommt. Mist.

    "Vero, ich brauch dich noch mal als Zeugin des Events.", sagt Evens. Viola verdreht die Augen. Sie hat die Szene doch selber gesehen, aber sie fragt natürlich niemand.

    Die Angesprochene nickt. "Gern. Dachte mir schon, dass es darum geht. Was möchten Sie genau wissen, Frau Evens?" Das Mädchen ist freundlich gegenüber der Lehrkraft.

    "Ich kann auch sagen, was passiert ist!", mischt sich Viola ein, doch Evens winkt ab. "Erst mal spreche ich mit Vero.", sagt sie. Eigentlich hat sie auch keine Lust, mit der Vampirin zu reden. Sie weiß, wie Viola zu den Ereignissen steht, auch ohne sie zu sprechen. Stattdessen führt sie Vero etwas abseits, außerhalb Violas Hörreichweite: "Joe sagt, er wurde geboxt, als er versucht hat, die Mädchen vor Shane zu retten. Ich nehme an, der meint dich und Bea mit 'den Mädchen', zumindest ist das den Zeugenaussagen zu entnehmen. Gab es denn einen Grund, euch vor Shane retten zu müssen?"

    Vero wird darin bestätigt, dass Viola sich erneut in den Vordergrund zu drängen versucht. Darauf wird sie Frau Evens auch ansprechen.

    "Also, Joe oder besser gesagt der Verrückte im Hühnerkostüm, hat sich voll aufgespielt und laut rumgebrüllt: Er müsse uns vor dem Beißer, also Shane, beschützen und ist auf ihn losgegangen. Ich hab mich mit Ellie und Bea zusammen mit Shane unterhalten. Er ist mein Freund und darf ich mich etwa nicht mit ihm unterhalten? ..." Fragend sieht Vero die Lehrerin an. "Überhaupt ... das Ganze ist echt unfaires Mobbing gegenüber Shane. Er hat nie jemanden etwas angetan. ... Ich weiß nicht ob Sie was von den Vorfällen in unserer alten Schule wissen ... aber da habe ICH ihn gebeten mir zu helfen." Sie erklärt kurz warum der Junge ihr helfen sollte. Wegen den Erinnerungen und der Sache mit der Mutprobe und Veros Ohnmacht. "Breuer hat das gesehen und uns bei der Rektorin verpetzt. ... Frau Evens, ich bin Shane für so vieles dankbar. Er würde niemanden etwas böses antun! Dafür leg ich meine kaputte und gesunde Hand ins Feuer!" Sie spricht ruhig und sachlich. "Außerdem habe ich eine andere Vermutung zu", sie nimmt ihre Finger zur Hilfe, "dem 'Angriff' auf Blaze. ... Ich vermute, Viola und Blaze wollen sich wieder ins Rampenlicht drängen oder haben irgendwas blödes angestellt, weshalb sie das mit dem Angriff gefaked haben und dies Shane in die Schuhe schieben ... Es waren die Zwei, die mich mit Lügen reingelegt haben und mir mein Handgelenk gebrochen haben ... Das Gelenk kann ich trotz der vielen Ärzte nicht mehr so bewegen wie früher. Das habe ich jetzt für immer. ..." Wut spricht nun aus ihr. "Wer sagt uns, dass die nicht schon wieder lügen und sich als Opfer Shane ausgesucht haben ... Ihn ganz unfair mit Mobbing kaputt machen! Das hat er nicht verdient!" Sie ist durch die Aufregung den Tränen nahe. "Frau Evens ... bitte helfen sie Shane. Das Mobbing muss aufhören. Bitte!" Hilfesuchend sieht sie die Ältere an.

    Frau Evens sieht Vero mitleidig an und legt tröstend die Hand auf deren Schulter. "Ich kenne den Vorfall damals nicht, aber nach allem was du erzählt hast, hat Shane dir ja nur helfen wollen. Ich kann verstehen, warum du Shane so sehr vertraust. Aber ich glaube auch nicht, dass ich Breuer einen Vorwurf machen kann, wenn er sieht, wie er dich beißt. Wahrscheinlich hat er die Situation einfach falsch aufgefasst." Evens seufzt. "Diesmal hat nicht Breuer irgendwas behauptet, sondern es war Joe, der mich darauf angesprochen hat, geboxt worden zu sein. Und ehrlich gesagt glaube ich eher deiner Aussage als seiner, dass das grundlos geschehen sein soll. Der Junge ist manchmal..." sie senkt ihre Stimme, "etwas paranoid und sieht Bedrohungen, wo gar keine sind."

    Sie sieht die Schülerin an und fährt fort: "Von der Sache mit dem Handgelenk habe ich hingegen gehört. Das ist wirklich nicht in Ordnung gewesen von Viola und Blaze, auch wenn ich den beiden glaube, dass es nicht so geplant gewesen ist. Trotzdem... all das hätte nicht so enden dürfen, ob geplant oder nicht! Allerdings sind mir in diesem Fall die Hände gebunden. Zum einem passierte es außerhalb des Schulgeländes, zum anderen hat dein Vater soweit ich weiß auf eine Anzeige verzichtet. Allerdings irrst du dich: Blaze wurde tatsächlich angegriffen. Das wurde nicht nur von ihm behauptet. Und Viola kann es in diesem Fall nicht gewesen sein. Zu dem Zeitpunkt, als der Angriff stattgefunden haben muss, wurde sie von mehreren Zeugen außerhalb dieser Jungentoilette gesehen, also außerhalb des Tatortes." Zumal Evens nicht glauben kann, dass sich die beiden immer noch so gut verstehen würden, wenn sie etwas damit zu tun gehabt hätte.

    Aber Vero hat noch von Mobbing im Allgemeinen geredet: "Gibt es denn weitere Mobbing-Fälle gegen Shane, von denen du berichten kannst?"

    Vero erwidert: "Gefühlt alle sind gegen ihn und das ist Mobbing was die betreiben."

    Evens nickt. Ohne ein konkretes Beispiel kann sie im Moment allerdings nicht viel machen. "Ich werde noch mit Bea sprechen, sobald sie mit ihrem Theaterstück fertig ist. Immerhin war auch sie dabei. Ich glaube allerdings nicht, dass es für Shane Konsequenzen geben wird, wenn er sich wirklich nur selbst verteidigt hat."

    Vero nickt. "Danke Frau Evens. Ich hoffe, dass diese ganzen Gerüchte und das Mobbing bald aufhört."

    Evens geht nun in die Aula. Wenn sie Glück hat, hat das Theaterstück auch noch gar nicht angefangen und sie kann es von Anfang an erleben.

    Shane sieht Frau Evans aus der Mensa kommen, wartet und geht mit einem Blick auf die davoneilende Lehrerin wieder zu Vero. "Was... hat sie gesagt?"

    Vero sieht zu Shane. "Sie wollt wissen wie, was und überhaupt. Hab ihr meine Meinung gesagt und sie sieht es, glaub ich, wie wir: dass du unschuldig bist. ... Habe ihr auch gesteckt, dass ich dieses Mobbing gegen dich unfair finde und glaube, dass Viola, wie Blaze das alles gefaked haben. Was Frau Evens wieder nicht glaubt, aber das Mobbing Thema nimmt sie ernst."

    Shane denkt über das gehörte nach. „Und was sagt sie zu dem Huhn?“ Er hat noch gar nicht erfahren was in den Typen gefahren ist.

    "Sie ist der Meinung, der Typ will sich nur in den Vordergrund stellen und hat eh nicht alle Latten am Zaun, zumindest hab ich das so verstanden ... du bist auf jeden Fall unschuldig", ergänzt die Gesprächspartnerin.

    Das hat sie gesagt?!“ fragt Shane entsetzt.

    "Nicht mit diesen Worten ... aber so ähnlich halt", antwortet Vero. Sie schaut sich um. "Hast du Bock in den Irrgarten oder in die Mensa zurück oder woanders hinzugehen?"

    Shane schüttelt den Kopf und ignoriert die Frage. „Vero, die Evens ist genau so ne fiese Mobberin wie alle anderen. Wenn sie vor dir SO über den Jungen im Hühnerkostüm redet dann macht sie das sicher auch vor anderen über dich, oder mich, oder wer weiss wen!“ Shane ist so aufgeregt als hätte er ein Geheimnis aufgedeckt. Doch die Aufregung ist nicht von der guten Art, sondern von finsterem Missfallen durchzogen.

    In der Form hat es Vero gar nicht betrachtet. Sie wird nachdenklich.

    Denkst du die Rektorin weiss davon?“ fragt er und wirkt unschlüssig. Er schaut hin und her auf der Suche nach der Antwort auf die Frage was er jetzt tun soll.

    "Ich weiß es nicht", gibt Vero ehrlich zu. "Sollen wir Frau Fernández aufsuchen?", schlägt sie vor.

    Ich glaub sie ist die einzige die das stoppen kann.“ sagt Shane, angefixt von der Idee dass das Mobbing an der Schule doch noch bedenklichen Status erreicht.

    "Dann lass uns zu ihr gehen. Ich denk, wenn uns jemand helfen kann, dann sie. Oder?", ergänzt die Blondine. Zumindest hofft sie, dass die Rektorin etwas bewirken kann.

    Mist. Viola flucht über sich selbst. Sie hat ihre Chance verpasst. Als Evens Shane wegzog, hatte sie ja gedacht, dass sie nun vielleicht Vero abfangen könnte für die Steinchenaufgabe. Immerhin wird ihr Plan mit Shane leider nicht funktionieren. Aber die Lehrerin kam zu schnell zurück. Und Viola kann nicht einfach zu Vero gehen und sagen: "Hey, kommst du mal kurz mit?" So dumm ist nicht einmal Vero, dass sie darauf eingehen würde. Aber gut, vielleicht gibt es später eine Möglichkeit dazu. Für's erste kehrt die Vampirin zur Aula zurück.

    --------------

    Die drei Freundinnen machen sich auf den Weg nach draußen. Sie bleiben stehen und Tani sieht sich um. Es ist niemand in der Nähe und keiner kann sie hören. "Also.. verurteilt mich jetzt bitte nicht, ja? Ich bin nicht eifersüchtig oder sowas.. glaub ich zumindest.. naja. Also vorab, ich bin nicht verliebt in Artjom!"

    Vorab? Nouki bekommt ein flaues Gefühl im Magen. "Was heißt denn das?" Sie schaut Tani groß an.

    "Naja.." Tani sieht zu Boden. Noch immer ist sie sich nicht sicher, ob es das Richtige ist. Aber sollte sie so eine Sache vor ihrer Freundin verheimlichen? "Wir hatten mal was miteinander.." Etwas beschämt schaut sie zu Nouki.

    Ellie hätte das nie erwartet. Sie sagt nichts, starrt Tani aber ungläubig an.

    Das ist der Magenschwinger den Nouki befürchtet hat. Ihr Mund wird plötzlich furchtbar trocken und in der Kehle sitzt ein dicker Kloß. Sprachlos starrt sie Tani an. Ihr Herz beginnt zu rasen. Artjom hat kein Wort erwähnt...keine Silbe..obwohl er weiß dass sie und Tani befreundet sind. "Dein Ernst?" bringt sie schließlich etwas krächzend heraus.


    Artjom steht mit der versammelten Truppe der Theaterbesatzung neben der Bühne hinter dem Vorhang. Alle bereiten sich vor, üben Texte, machen Geräusche bereit… außer Nouki. Artjom wirft einen Blick in die Aula. Kein riesiger Pilzhut zu sehen. „Ich seh nach Nouki.“ sagt er zu den anderen und steuert den Flur an. Abwechselnd eilend und fast joggend durchquert er den Eingangsbereich, blickt auf den Schulhof, nichts, klopft an die Toilettentür und ruft, nichts. Auf dem Rückweg erkennt er ihren Hut durch die Eingangsglastür, draußen und wendet sich ihm zu. Er stößt die Tür auf und sieht die drei Mädels im Gespräch. Darunter Tani die er, unabhängig von ihren Begegnungen, wie alle anderen behandelt. Lächelnd geht er näher, nickt ihnen zu, „Mädels. Sorry dass ich störe…“ er sieht die Pilzdame an, „Nouki wir müssen uns bereit machen….“ und nickt gen Aula.

    Tani sagt nichts mehr, sondern sieht zu Boden. Als Artjom zur Gruppe stößt, lächelt sie kurz und geht anschließend wieder in die Aula.

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    simscat2simscat2 Member
    bearbeitet Februar 2023

    Ort: Brindleton Bay - Brindleton High

    Charaktere: Schüler und Lehrer

    Geschichtsstrang: Halloween in der Brindleton High - Teil 4b

    Immer noch geschockt blickt Nouki erst zu Artjom und dann Tani hinterher. "Ähm...ja, ich komme, sorry." Sie wirft Ellie noch einen schnellen Blick zu, drängt sich an Artjom vorbei, ohne ihn an zu sehen und rennt fast in Richtung Aula, so schnell die Schülermenge es eben zu lässt. Jetzt nicht heulen, nicht heulen...beiß die Zähne zusammen...the show must go on... Sie drängt sich durch die Theatertruppe in den Umkleidebereich und schält sich mit vor Aufregung fliegenden Händen aus ihrem Kostüm. Während sie sich zurecht macht, überschlagen sich ihre Gedanken. Soll sie das so glauben? Artjom hat ihr nie das Gefühl gegeben, dass irgendetwas ihre beginnende ..Freundschaft beeinträchtigen könnte...und heute Abend ...Warum flirtet er mit mir, wenn er weiß dass Tani anwesend ist und sie miteinander..Nouki schüttelt den Kopf um das aufsteigende Bild aus ihren Gedanken zu verjagen. ...und wenn er weiß dass wir Freundinnen sind? Ihre zittrigen Finger versuchen vergeblich einen Knopf an ihrem Kostüm zu schließen. Sche iße! Ärgerlich zerrt sie an dem Kleidungsstück und tritt gegen die Holzwand der Kabine. Das tut gut. Sie hält kurz inne und macht ein paar tiefe, rhythmische Atemzüge zur Beruhigung. Sie ist nicht sauer auf Tani, eher genervt von sich selbst, weil sie immer wieder in irgendeinen Schlamassel gerät. Siehe Stephen..und seine Party..und jetzt Artjom? Keine Zeit zum weiter denken , der Auftritt ruft. Seufzend streicht sie nochmal über ihr Hexenoutfit und geht zu den anderen. Äußerlich gefasst fragt sie Denize:" Kannst du mir bitte den Knopf da zu machen? Ich krieg's nicht hin grad. Zu viel Lampenfieber."

    Denize hat beobachtet wie Nouki wie in einem Fluss kam, ihre Sachen nahm und verschwand. Sie schaut zu Artjom der einen Blick auf das Skript wirft und sich dabei den Nacken und den Hals reibt. Wenig später taucht Nouki auf und reisst sie aus den Gedanken. Sie schließt den Knopf. „Möchtest du eine Atementspannungsübung machen? Das hilft gegen den Stress.“ fragt sie lächelnd aber mit sorgenvollen Augen.

    Artjom schaut auf und seine Augen blitzen als sie Noukis treffen, dann lächelt er aufmunternd. Er hatte sie eigentlich nicht für den Lampenfiebertyp gehalten, sie macht doch sonst alles so locker. Er sieht zu wie sie mit Denize zusammen ein- und ausatmet und dann lachen sie eine Mischung aus Verlegenheit und Erleichterung. „Kann ich kurz…“ Artjom weist mit der freien Hand und dem Skript auf Nouki, Denize nickt und verschwindet. „Ist alles in Ordnung…?“ Sie hat die gesamte Leichtigkeit von vorhin verloren.

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    Shane ist sich nicht sicher ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Andererseits hat er keine Lust abzuwarten. „Ja.“ Er geht voran in den Flur und klopft beim Sekretariat an. Es bleibt still und als er den Kopf rein streckt kann er niemanden entdecken. Also geht er zur Tür der Rektorin und klopft dort.

    Kalea bemerkt das Geräusch und ruft laut: "Ja bitte?"

    Shane schaut unsicher zu Vero und öffnet vorsichtig die Tür. „Ähm… haben Sie kurz Zeit…?“

    Die Rektorin nickt. "Komm rein. Was ist dein Anliegen?", dabei wirkt sie freundlich und mütterlich.

    Shane tritt ein, gefolgt von Vero und plötzlich fehlen ihm die Worte. „Ich… ähm.. also…“ Was wollte er noch sagen? Verlegen kratzt er sich am Arm.

    Vero tritt nach vorne. "Tut uns Leid, dass wir stören ... wir wollten mit Ihnen etwas besprechen. Etwas was uns wichtig ist." Die Erwachsene nickt. "Setzt euch. Was habt ihr auf dem Herzen?"

    Shane und Vero setzen sich vor dem grossen Schreibtisch der Rektorin hin der für ihn wie eine Barriere wirkt. Eine gewaltige Barriere an der sein Anliegen abprallen wird wie ein Ball an einer Wand. „Wir werden gemobbt.“ nuschelt Shane kleinlaut.

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    Indes geht Lucía durch die Aula und verspürt eine Aura - Kurt. Interessiert sieht sie ihren Mitschüler an. Obwohl er aussieht wie ein Alien, scheint doch etwas dran zu sein, dass er ein Mischwesen ist. Ausnahmsweise kein Gerücht. Lucía weiß mittlerweile nicht mehr, was sie noch alles glauben kann und was nicht. Der Klatsch und Tratsch der Schule hört nie auf. "Hallo.", begrüßt sie ihn zögerlich.

    Überrascht dreht sich der Blauhäutige um. Vor ihm steht ein blondes ... Vampirmädchen? Er hat sie nicht erspüren können. Hätte sein Vater ihm doch mehr über diese Seite beigebracht. Kurz überlegt er - ihr Name ist doch Lucia... Der Name des Teufels beschert ihm ein unwohles Kribbeln auf der Haut.

    "Hallo.", nickt er ihr dennoch freundlich zu. "Wie gefällt dir der Abend?"

    Sie lächelt. "Ist ganz nett hier." Von ihrer unschönen Auseinandersetzung mit Tani will sie nicht sprechen, doch dass es ihre Laune trübt, weiß sie selbst gut genug. "Und dir?"

    Während der Vorbereitungen sieht Bea aus den Augenwinkeln, dass Lucía sich mit Kurt unterhält. Sie lächelt und freut sich für den neuen Mitschüler. Er wirkt immer so schüchtern. Da tut es ihm bestimmt gut, wenn ihm mit Wohlwollen entgegen getreten wird.

    "Ehm ... ja, finde ich auch. Allerdings ..."

    Ein Hauch von Unzufriedenheit schlägt ihm entgegen. Er stutzt eine Sekunde. Die Eingebung scheint von dem Mädchen zu kommen. Soll er sie darauf ansprechen? Sie wirkt nicht so, als würde sie das gut finden. Kurt schüttelt den Gedanken ab und fährt fort: "... sehr viele Eindrücke."

    Die Vampirin nickt. Allerdings. Da sie noch nicht viel über ihren neuen Klassenkameraden weiß, nimmt sie ihren Mut zusammen. "Hast Du dich hier schon etwas einleben können? Ich bin auch neu hier seit Beginn des Schuljahres."

    "Das wusste ich nicht.", entgegnet Kurt. "Hast du Ratschläge für einen Neuling? Ich muss nämlich gestehen, dass ich...Ich tu mich schwer mit neuen Umgebungen." Er sieht verstohlen zu den versammelten Schülern herüber. "Besonders, wenn es so viele Wesen gibt."

    Das kann Lucía sehr gut nachvollziehen. Hätte sie zu Beginn keinen Anschluss im KOJ gefunden, wäre es ihr sicher auch nicht so leicht gefallen. "Wenn Du magst, können wir eine Runde drehen und ich erzähle Dir etwas über ein paar Mitschüler. Ich kann Dir auch gerne meine Freunde vorstellen."

    Etwas erzählen? Verwundert über diesen Vorschlag schaut er das Mädchen an.

    "Meinst du denn, es wäre ihnen Recht, wenn du über sie redest?"

    Plötzlich wird ihm klar, dass er wieder einmal sonderlich wirken muss. Er winkt mit beiden Händen hektisch ab:

    "Verstehe mich nicht falsch. Ich würde gern deine Freunde kennen lernen. Glaube ich."

    "Ich erzähle nur Gutes oder aber Tatsachen." Sie grinst und läuft mit ihm los.

    Ellie sieht gerade Lucía aus der Aula herauskommen und mit ihr diesen neuen Mitschüler. Sie selbst hat nach Tanis Enthüllung jedoch nicht so die große Lust auf ein Gespräch und sieht ihnen nur schweigend zu.

    ---------

    An den Baumstamm gelehnt starrt Chip in den nächtlichen Himmel. Langsam wird es kalt, er sollte wohl wieder rein gehen. Obwohl angenehm stoned, ist er nicht viel besser gelaunt, nur ruhiger. Diese Halloween Party könnte von ihm aus schon zu Ende sein und er mit Denize auf dem Weg zu ihm nach Hause. Mit einem Ruck stößt er sich vom Stamm ab und geht wieder Richtung Schule. Von weitem sieht er Artjom bei Tani, Nouki und Ellie stehen...Alter, der lässt echt nix anbrennen. Bevor er den Eingang erreicht, hat sich die Gruppe aufgelöst und ist im Gebäude verschwunden. Wahrscheinlich fängt das Theaterstück gleich an, Zeit in die Aula zu gehen. Dort angekommen lässt er sich wortlos neben Blaze auf einen Stuhl fallen und zieht sein Handy aus der Hosentasche. Die Brille auf den Kopf schiebend, mit Blick auf das Display, fragt er desinteressiert: "Geht's bald los?"

    Blaze fühlt sich top. Er hat sich von einem der Tische ein Getränk geholt und blickt zu Chip. "Woher soll ich das wissen." Was hat der denn für nen Ton drauf...?

    "Weil du hier rumsitzt und vielleicht was gehört hast?" antwortet Chip ohne vom Handy hoch zu blicken. Die Aula füllt sich, das Gerede und Gekicher der ankommenden Schüler geht ihm auf die Nerven. Warum gibt er sich das überhaupt hier? Ein Wort. Denize. Seufzend schiebt er das Handy in die Hosentasche, setzt die Brille wieder auf und rutscht mit verschränkten Armen etwas tiefer in den Sitz. Wenigstens bietet das Stück Ablenkung, von ihm aus kann's los gehen.

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    Für einen Moment sprachlos schaut Nouki ihr Gegenüber an. Klar..alles bestens..was sonst! Ihre Gedanken überschlagen sich. Sie muss auf jeden Fall mit beiden sprechen, aber mit wem zuerst? Eigentlich wäre es ihr wichtiger in Ruhe nochmal Tanis Seite zu hören, aber da Artjom jetzt verfügbar ist entschließt sie sich kurzerhand für ihn. "Können wir nach dem Auftritt kurz reden?" Ihr Tonfall ist neutral, die Stimme nur minimal zittrig, was ohne weiteres dem Lampenfieber geschuldet sein könnte.

    Artjom mustert Nouki. Also doch nicht nur Lampenfieber? Was will sie denn reden mit dieser Stimmung. Er erinnert sich daran sie vorhin mit Ellie und Tani gesehen zu habe. Die wird doch nicht... Warum sollte sie? Er schaut auf die Uhr. "Ich möchte das du da draußen mit mir funktionierst." Und vor allem ich. "Was ist denn?" fragt er geduldig.

    "Das klappt schon alles hier, keine Sorge." Nouki setzt ein kleines Lächeln auf. Wirklich? Sie schaut Artjom in die Augen. Eine Sekunde zu lang. "Komm mit." Nouki zieht ihn am Ärmel etwas abseits von der Bühne in eine stillere Ecke. Viel Zeit diplomatisch zu sein und um den heißen Brei herum zu reden bleibt nicht, also kommt sie schnell zum Punkt. Sie räuspert sich etwas nervös. "Also..du weißt dass ich dich mag und ich verbring gern Zeit mit dir.." Nouki atmet tief durch, weil ihr die Worte nicht über die Lippen wollen. "Kurz..Tani hat mir das mit euch erzählt und jetzt fühl mich nicht mehr wohl dabei." Sie hält seinen Blick mit ihren Augen fest. "Sie ist meine Freundin..warum hast du nichts gesagt?"


    Und sie hats doch getan. Innerlich rollt Artjom mit den Augen, nach außen seufzt er kurz und schätzt ab wie er jetzt aus der Sache wieder raus kommt. "Nouki... Ich verbring auch gern Zeit mit dir. Mehr als mit sonst Jemandem. Glaubst du mir das? Ich wollte einfach nicht, dass du dich wie die zweite Wahl fühlst, denn das bist du nicht!" Er greift ihre Hände und spricht mit Nachdruck. "Tani war eine der ersten mit der ich irgendwie Kontakt hatte als ich neu war und ich mochte sie zwar, aber sie mich nicht. Jedenfalls nicht so wie ich dachte..." Er lässt Nouki los und tritt zurück. Er wirkt als wär er traurig und ein wenig peinlich berührt über das folgende: "Sie hielt es nicht für nötig mir zu sagen, dass sie 's noch mit anderen macht." Vorsichtig schaut er auf um in Noukis Gesicht zu lesen. "Und ab da war ich raus. Ich war einfach dämlich, es tut mir leid." Artjom nimmt sich vor, sich nachher Tani vorzuknöpfen. Was stimmt nicht mit der?

    Als Artjom ihre Hände nimmt, ist der Zauber für ein paar Augenblicke wieder da. Sie will ihm ja glauben und sein Gesichtsausdruck und der Blick senden aufrichtige Signale. Nouki hört aufmerksam und mit leichtem Herzklopfen zu, bis: 'dass sie's noch mit anderen macht.' Was redet er da? Klingt als ob Tani mit jeder Menge Jungs ..? Sie schüttelt verwirrt den Kopf. "W..w.was? Was erzählst du da? So ist Tani nicht, davon wüsste ich. Wir sind Freunde. Außerdem.." Nouki will sich mit den Händen über das Gesicht reiben, als ihr im letzten Moment ihr Make up einfällt. Sie lässt die Arme sinken und gestikuliert aufgeregt. "Außerdem glaub ich das einfach nicht." Ihre Hände machen eine Abwehrbewegung in Richtung Artjom und sie tritt einen Schritt zurück. "Weißt du was, ich will erst nochmal mit Tani reden, bevor wir beide uns... näher kommen..uns weiter treffen." Sie fühlt sich heillos verwirrt. Warum sollte Artjom plötzlich solche Geschichten erfinden? Bisher war er auch ehrlich zu ihr und sie hatte nie Grund misstrauisch zu sein. Aber was er erzählt passt so überhaupt nicht zu dem was sie von Tani kennt und sie kennt sie schon wesentlich länger als Artjom und..Nouki schüttelt nochmal den Kopf. "Lass uns zurück gehen, die Zeit drängt."

    Die Zeit interessiert Artjom nicht. "Es wundert mich nicht, dass sie 's dir nicht erzählt hat." sagt er ruhig, bevor sie ganz weg ist, innerlich ist er jedoch schon aufgewühlter. Das wirst du mir büßen Tani, verspricht er ihr in Gedanken. "Aber du kannst jeden fragen..." Mh vielleicht etwas zu hoch gepokert, aber das gibt sich schon.

    "Ich red mit Tani, das reicht mir." Nouki ist sich bewusst, dass Tani gesagt hat, sie sei nicht verliebt, aber man sagt so vieles...vielleicht gesteht sie sich das nur selbst nicht ein oder es ist ihr gar nicht bewusst oder, oder, oder.. Trotzdem will sie Artjom auch nicht generell unterstellen, dass er lügt. Womöglich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Tani hat sich rar gemacht in letzter Zeit, muss sich Nouki eingestehen. Vor dem Nachmittag in Maryamas Garten haben sie länger nichts gemeinsam unternommen und es ist möglich, dass sie derzeit gar nicht so viel über die Freundin weiß, wie sie denkt. Nouki atmet durch und blickt Artjom an. "Ich würd einfach gern noch ihre Seite hören, ich will sie nicht verletzen. Aber ich möchte auch unsere.." Sie gestikuliert zwischen sich und Artjom hin und her. "..Freundschaft nicht verlieren. Das ist schwierig." Der anstehende Auftritt, das heikle Thema, langsam wird ihr das alles zu viel. Nouki mag klare Verhältnisse und das hier ist alles andere als klar.

    Artjom verzieht keine Mine, nur seine Stimme klingt angedeutet enttäuscht als er sagt: „Tut weh, dass du mir nicht glaubst. Aber wenn dir Tanias Lüge besser gefällt, bitte…“ Damit geht er an Nouki vorbei vor die Bühne um die Show zu beginnen.


    Der Hieb hat gesessen. Das tat mir auch weh, Artjom Beinahe hätte Nouki ihn aufgehalten, aber was bringt es? Die Situation ist verzwickt, die Gefühle so widerstreitend, es ist zum verrückt werden. Sobald der Auftritt vorbei ist, wird sie mit Tani reden und dann nochmal mit Artjom. Dieser Gefühlswirrwarr ist nichts für sie.. Nouki atmet nochmal so, wie vorher mit Denize und verdrängt all die Gedanken für den Augenblick. Auf dem Weg zurück zur Bühne summt sie zur Beruhigung leise vor sich hin. Here we are now, entertain us. Ja, jetzt werden sie das Publikum unterhalten, als ob nichts gewesen wäre. Wie es sich gehört.

    --------------

    Viola hat inzwischen Blaze wiedergefunden und setzt sich neben ihn. "Nervige Jammerlappen!", ärgert sie sich über Shane und Vero, "Gehen sich bei der Rektorin ausheulen, dass sie Welt so grausam ist." Sie hat zwar nicht gesehen, wie die Zwei in das Büro gingen, doch Shanes Aura spüren können.. und wo er ist, ist Vero nicht weit. Und das ist schlecht. Shane würde auch ihre Aura spüren, so wie sie die seine. Für die Steinchenaufgabe braucht sie Vero alleine. Oder sie muss doch Breuer als Opfer wählen, wenn sie die Zwei nicht irgendwie trennen kann. Hm...

    Blaze, kannst du mir einen Gefallen tun?", fragt sie ihn, als ihr Blick auf Chip fällt. Was für eine Laus ist dem denn über den Pelz gelaufen? Was macht er nur für ein Gesicht? Ach, egal.

    Blaze' Gesicht hellt sich direkt auf als er Viola sieht. "Alles." sagt er verliebt.

    "Kannst du eine Wasserbombe oder sowas über der Tür zum Rektorinnenbüro platzieren? So dass Vero und Shane geduscht werden, wenn sie wieder rauskommen. Obwohl: Gerne auch gleich eine Stinkbombe anstatt einer Wasserbombe. Vielleicht kann man sie dann zumindest für ne kurze Zeit trennen, wenn sie auf unterschiedliche Toiletten müssen, um sich zu säubern." Sie grinst leicht. "Ich würde es auch selber machen, aber Shane könnte meine Aura spüren. Und wenn er merkt, dass ich nicht nur an der Tür vorbei gehe sondern etwas länger dort verweile, ist er vielleicht vorgewarnt."

    'Wasserbombe' und 'Rektorinnenbüro' dringt an Chips Ohr und macht ihn wieder etwas wacher. "Ihr tauft die beiden? Soll ich das filmen?" fragt er grinsend. "Könnte n Selbstläufer auf Simtube werden."

    Viola muss lachen. "Mit Video ist es noch viel besser."

    Blaze' Gesichtsausdruck wird mit einer Selbstverständlichkeit nachdenklich, die aussagt, dass er wirklich eine Möglichkeit sucht nicht nein sagen zu müssen. Er rechnet allerhand Szenarien durch und bezieht die Zeit die er braucht und die Materialien mit ein. Das erste was er fragt ist, "Du weisst ja, dass dein... Auserwählter vor möglichst vielen Zeugen dran gekriegt werden soll...?" In der Toilette wird das schwierig.

    "Es geht ja erst mal nur darum, die beiden zu trennen.", antwortet Viola. "Und wenn sie dabei nass werden ist das ein guter Bonuspunkt."

    Er nickt vorsichtig und denkt weiter. Die Beiden heulen sich grade bei der Rektorin aus. Es besteht die Möglichkeit von 33,3333% das sie mit ihnen raus kommt und das Büro zu erst verlässt. Das nächste ist das Material. Worin das Wasser verpacken? Ein Ballon hat er nicht. Er hat nur den Erwerb aus der Apotheke, denn er will diesmal, wenn es soweit kommt vorbereitet sein wenn er mit Viola allein ist. Allerdings erinnert er sich auch, dass die Dinger, nicht besonders gut Platzen - was gut ist - aber Experimente mit Stephen haben ergeben dass sie kein gutes Wasserballonmaterial sind. Was gibt es noch? Er könnte in die Mensa gehen und sich einen Allzweckbeutel besorgen und diesen mit einem Gummiband verschließen. Vielleicht haben sie sogar Zippbeutel in irgend einer Schublade, aber da er nicht im Kochkurs ist, müsste er die erstmal finden. Das braucht Zeit und wer weiß wie lange Vero und Shane da noch drin sind. Er will auf keinen Fall erwischt werden wenn sie grade rauskommen. "Ich weiß ehrlich nicht ob ich das in der Zeit hinkrieg." meint er zu Viola und denkt darüber nach was es bedeutet, dass Shane und Vero bei der Rektorin rumheulen. "Ich kann Shane von Vero trennen wenn sie raus kommen, aber dann bin ich selber ne Weile bei der Fernandèz gefangen..." Er würde wirklich ungern verpassen was Viola geplant hat.

    Das sieht Viola ein. "Ja.... Der Gartenschlauch tut es auch, aber nicht, ohne dass du dabei erwischt wirst. Das ist auch nicht Sinn der Sache." Sie seufzt. "Schade. Aber wenn es nicht geht, kann man nichts machen. Vielleicht kommt ja die Chance wann anders noch. Falls du jedoch doch eine Idee hast, darfst du die natürlich gerne umsetzen."

    Er stellt sich vor wie er das mit einem Schlauch lösen würde, und erinnert sich an das Fenster zum Rektorenbüro. Das hat vor und Nachteile. Aber es ist für Blaze zu früh um vom Schulgelände verwiesen zu werden. Damit rechnet er eigentlich erst später. „Warum kriegst du sie nicht einfach beide zusammen dran?“ grinst Blaze.

    Viola grinst bei der Vorstellung. "Verdient hätte er es ja.", bestätigt sie, "Das auf alle Fälle." Sie überlegt. "Hm, bei ihm ist das allerdings schwieriger, da er weiß, wo ich bin. Da müsste ich ziemlich kurzfristig improvisieren."


    Du machst das schon.“ macht sich Blaze keine Sorgen, steckt die Hände in die Taschen, lehnt sich zurück und streckt die Beine aus. Er betrachtet die Deko und denkt über seinen eigenen geplanten Streich nach. Das Timing ist wichtig. Nadine stellt sich wieder zu den Schaltern. Das Licht verdunkelt sich und das Theater beginnt.

    ----------------------

    Kaleas Blick verändert sich. Sie wirkt ernst und sieht Shane, sowie Vero an. "Habe ich richtig gehört? ... Ihr werdet gemobbt?", hakt sie nochmal nach.

    Als dies Shane und Vero mit ihren Schilderungen bestätigen, nimmt Kalea ihr Handy und wählt Naels Nummer. Sie hofft, dass er Zeit hat und das Telefonat entgegen nimmt.

    Gähnend sitzt Nael an seinem Schreibtisch und bereitet die nächste Unterrichtsstunde vor, als er auf seinem Handydisplay die Nummer der Schule sieht. Oh nein, hoffentlich ist nichts passiert. "Garcia. Hallo."

    "Hallo Nael. Hier ist Kalea. Ich brauche deine beratende Fachmeinung. Hättest du Zeit mir hierbei zu helfen?" Das Gespräch findet auf spanisch statt.

    Überrascht legt Nael seinen Stift bei Seite. "Natürlich, schieß los."

    Kalea erklärt ihm die Situation und endet mit der Fragen: "Was würdest du uns in dieser akuten Mobbing Situation raten? ... Könntest du das Thema auch in deinem Unterricht behandeln?"

    Kurze Zeit herrscht Stille am Telefon. Nael macht sich seine Gedanken und fährt dann fort. "Mobbing ist ein erstes Thema. Es macht durchaus Sinn, dies im Unterricht zu behandeln. Ich denke allerdings, dass es nicht reicht, wenn ich nur bei ein paar Schülern eine Gesprächsrunde mache. Am besten wäre, wenn alle Schüler damit konfrontiert werden.. Und zu dieser akuten Situation würde ich vorschlagen, mit allen Beteiligten das Gespräch zu suchen. Nur so können wir die Probleme und Unstimmigkeiten besser verstehen und bestenfalls aus der Welt schaffen."

    Aufmerksam hört Kalea zu und nickt. "Würdest du das Gespräch auf die Schüler*innen beschränken oder auch deren Eltern hinzuziehen?"

    "Na, erstmal nur die Schüler. Wenn sich allerdings nichts ändert und sich gegebenenfalls die Stimmung noch mehr verschlechtert, müssen die Eltern mit einbezogen werden.", rät Nael.

    Das sind weise Worte. "Eine letzte Frage noch: würde es Sinn machen in dem Gespräch deine Mutter als neutrale Zuhörerin und Vermittlerin dabei zu haben?"

    Nael nickt, bis er bemerkt, dass Kalea dies gar nicht sehen kann. "Eh, ja auf jeden Fall. Sie ist ja die Vertrauenslehrerin und sie hat sicher auch noch ein paar Ideen, wie man die Situation entschärft."

    "Gracias Nael. Dann werde ich alles in die Wege leiten", bedankt sich die Rektorin bei ihm.

    Nael wünscht indes einen schönen Abend und legt auf. Er legt die Pläne zur Seite und macht sich weitere Gedanken zum Thema Mobbing.

    Shane hört dem Telefonat zu. Eine extra Stunde? Na hoffentlich während der Schulzeit, sonst wird ihm direkt danach wieder der Hintern aufgerissen. Er ist nicht überzeugt davon, dass das hilft und ist auch nicht sicher wie es jetzt weiter geht. Leicht verwirrt sieht er die Rektorin an.

    Nach dem Telefonat richtet die Lehrerin ihre Aufmerksamkeit wieder den Schülern zu. "Also ... was ist genau vorgefallen. Bitte schildert mir alles. Ihr braucht euch nicht dafür schämen. Mobbing ist kein Kavaliersdelikt und ich nehme das Thema sehr ernst. Wer möchte von euch anfangen?" Vero sieht zu Shane. "Möchtest du?", fragt sie ihn.

    Shane schaut von seinen Händen auf und betrachtet die Rektorin. Was kanns schaden. „Sie nennen mich alle Beisser und gehen mir aus dem Weg.“ beginnt er, „Grade hat ein Schüler mich angegriffen und hat mich verpetzt weil ich mich gewehrt hab.“ er fühlt den Zorn von vorhin wieder, „Was hätte ich tun sollen? Mich schlagen lassen? Sorry dass ich stärker bin als er.“ Er kann das doch nicht kontrollieren. Es war eine Notsituation. „Es tut mir ja leid, und es tut mir auch total leid, dass sogar Lehrer vor anderen Schülern andere Schüler schlecht reden. Ich fühle mich als könnt ich mich hier an niemanden wenden. Keiner hört zu oder man muss befürchten ausgelacht oder hinter dem Rücken mies gemacht zu werden.“ Er ballt die Fäuste im Schoss und starrt Kalea an. „Ich fühle mich hier nicht mehr wohl.“

    Kalea hört Shane zu und erwidert: "Welche Schüler*innen sind es genau? Hast du Namen für mich?"

    Shane zögert. Er will keine Namen nennen zumal er das auch gar nicht kann. Er weiss nicht wer im Hühnerkostüm drin war. Und Beisser nennt ihn mehr oder weniger die gesamte Schule wenn auch nicht immer ins Gesicht. Er hebt die Schultern und schaut zur Seite als er bemerkt, dass die Rektorin nicht auf die Lehrkraft eingeht die er erwähnt hat.

    Aufgrund von Shanes Reaktion seufzt Kalea. "Shane ... wie soll ich dir oder jemand anderem helfen, wenn du nicht sagen kannst wer dich mobbt?" Vero hat bisher nur zugehört und meldet sich nun zu Wort: "Frau Fernández, es ist nicht so einfach. Es sind gefühlt alle gegen Shane. Wegen der Sache da mit Blaze und Viola. Die Zwei würde ich auf jeden Fall auch zu den Mobbern zählen, wie auch dieser Typ, der heute in Hühnchenkostüm rumrennt ... Ich glaub Frau Evens, mit der wir auch schon geredet haben, hat glaube ich Joe als Name genannt. ... Und was Shane wegen Lehrer meint: Frau Evens hat sich nicht positiv über den Hühnerjunge geäußert. Das finden wir beide auch nicht toll." Aufmerksam hört die Rektorin zu. Das auch Lehrkräfte mobben können, ist ihr bewusst. Jedoch hat sie gehofft, dass ihr Team kein solches Fehlverhalten an den Tag legt. Sie macht sich die Notizen. "Danke Vero. Dies hilft mir weiter. ... Egal ob Schülerinnen oder Lehrerinnen ... Niemand darf einen anderen Sim aufgrund seiner Person diskriminieren oder mobben. Sicher, wir sind nicht immer aller einer Meinung ... Aber eine Diskussion ist kein Mobbing. Daher ist es richtig von euch, dass ihr euch einem Erwachsenen anvertraut. Hättet ihr etwas dagegen, wenn ich eure Vertrauenslehrerin hinzuziehe?"

    Shane stimmt dem was Vero sagt zu und schüttelt auf die Frage von Frau Fernandèz mit einem Achselzucken den Kopf. Soll sie sie dazu ziehen.

    Kalea nickt und macht sich Notizen. „Gut, ich hoffe ihr könnt dennoch Halloween genießen. Kommt jederzeit vorbei. Ich werde euch so gut es geht helfen. Versprochen.“ Dabei lächelt sie die Schüler mütterlich an.

    FORTSETZUNG FOLGT....

    (In Zusammenarbeit mit @Ripzha, @Murloc, @Spatz, @KFutagoh89 und @RivaBabylon)

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    Ort: San MyShuno - Jazz Bar
    Charaktere: Tom / Adalia / Duke
    Geschichtsstrang: Der Nebenjob



    Nach seiner Schicht in der Werkstatt fährt Tom nach San Mychuno zum Jazz Club. Dort angekommen stellt er das Motorrad ab und geht in das Gebäude. An der Bar erkundigt er sich nach dem Besitzer des Clubs. "Hi. Ist es möglich mit dem Chef zu sprechen? Ich hätte eine Frage an ihn."

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    Lia, macht sich gerade für die Schicht bereit obwohl sie keine Lust hat heute zu arbeiten. Grundsätzlich mag sie ihren Job. Abends Arbeiten macht ihr nichts aus. Aber heute... ist irgendwie der Wurm drin. Sie schaut auf als ein Mann den sie schon ein paar mal hier gesehen hat sie anspricht und sie hält in ihrer Polieraktion inne. "Hallo. Ja, sicher. Sekunde." Sie stellt das Glas, was sie grade von Wasserflecken befreit hat ab und holt Duke Ellington heran. Der bald pensionierte Mann lächelt warm und hält dem Gast die Hand hin. "Guten Tag, Duke mein Name. Wie kann ich Ihnen helfen?" fragt er, während Lia sich wieder hinter die Bar begibt und unauffällig lauscht.

    Tom schüttelt Duke freundlich die Hand. "Tom. Nun ... ähm ... es ist so ... Ich suche einen Nebenjob ... bestens abends ... halt so auf 400/500 Simoleon Basis? ... Wäre das bei Ihnen möglich?" Der Mechaniker redet nicht lange um den heißen Brei.

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    Lia hebt den Kopf und Duke behält seine freundliche Mine bei. "Haben Sie denn Erfahrung im Service Herr..... Tom?" er lächelt leicht verschmitzt.

    Der Gefragte wirkt leicht verlegen. "Ehrlich gesagt nicht. ... Ich arbeite tagsüber in ner Werkstatt als Mechaniker. Diese Art von Service kann ich ... Dachte halt, ich könnte hier vllt sowas wie Kisten schleppen, Sachen aufbauen, kehren ... sowas machen ... die Bar putzen würd ich auch noch hinbekommen ..."

    Duke lacht freundlich, "Putzen ist immer gut, nicht wahr Lia?" Die Barkeeperin lächelt als Antwort. Duke denkt kurz nach, er hatte ein wenig ärger mit einem Angestellten der eines Tages Sang- und Klanglos nicht mehr auftauchte und ist seit da ein wenig vorsichtig. Besagter Angestellter war jedoch schon erfahren als Barmann und Lia mochte ihn als Kollegen. Es ist schwierig Leute zu finden mit denen sie ohne murren klar kommt aber sie ist seine langjährigste Mitarbeiterin und sehr loyal. Duke schaut Tom an. "Dann bring mir doch einen Lebenslauf mit Referenzkontakten und ich geb dir eine Probezeit, ja?"

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    Tom nickt. "Klar. Danke vorab", erwidert er freundlich. "Ich bring die Sachen morgen vorbei. Ok?"

    "Sehr gut... und nenn mich Duke, ok?" erwidert der Mann und schüttelt erneut Toms Hand.

    Diese Geste erwidert der Jüngere, bedankt sich erneut und verabschiedet sich. Er hat ein gutes Gefühl bei der Sache.
    Daheim angekommen trifft sich Tom mit seinem Kollegen Hans. Gemeinsam, auch mit Hilfe von Vero, aktualisieren sie Toms Lebenslauf. Ebenso ist Hans bereit als Referenz auszuhelfen. Dies alles geschieht in Rücksprache mit dem Schwager Jochen. Dieser ist zunächst skeptisch, akzeptiert jedoch Toms Vorhaben.

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    Am nächsten Abend taucht Tom erneut im Jazz Club auf. Diesmal mit allen Unterlagen. Er spricht Lia an. "Hi. Ist Duke da? Ich habe die Sachen dabei, die er wollte."

    "Hi, äh..."
    sie schaut sich um. Hat sie ihn nicht gesehen wie er nochmal weggefahren ist? Oder ist er schon zurück? "Ich seh mal nach."
    Kurz darauf kommt sie mit dem Telefon am Ohr zurück. "Ja... ja okay. Mhm.." Sie lächelt Tom kurz an und beendet das Telefonat relativ zügig. "Alles klar, danke. Bis dann." Sie blickt zu dem Mann über den Tresen und grinst. "Das war er grade. Er muss noch Dinge tun." sie hebt die Finger zu Gänsefüßchen und scherzt, "Chef-Sachen oder so." dann lacht sie verlegen über den schlechten Joke. "Du kannst mir die Unterlagen geben und dann mitkommen." sie grinst und streckt die Hand nach der Mappe aus.

    Tom nickt und reicht ihr die Unterlagen. Er muss bei ihren Worten schmunzeln.

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    Sie bedeutet ihm ihr zu folgen. Sie geht vor ihm und dreht sich halb zu ihm um als sie sagt: "Also er lässt ausrichten dass es ihm leid tut." sagt sie und stößt die Tür zur Küche auf. "Aber da er ein herzensguter Mensch ist und an das gute glaubt..." sie legt die Mappe auf die Arbeitsfläche wo sie nicht zu schaden kommt. "soll ich dir schon mal alles zeigen. Ganz unter uns..." sie hebt verschwörerisch die Handkannte an den Mund, "ich glaub du hast den Job." das offensichtliche ausgesprochen, grinst sie, "Das ganze Bewerbungszeug, macht er nur um professionell zu wirken." Lia zwinkert. "Oder er wird alt. Wer weiss..."

    Schmunzelnd nickt der Zuhörer. "Das ist echt cool. Danke. ... Werd helfen wo ich kann." Sein erster Eindruck von Duke und Lia ist gut. Er freut sich auf die Zusammenarbeit.

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    "Er wird dich anrufen denk ich. Mit Arbeitsplan, was wie wo und so weiter." sagt sie, "Ich führ dich eben rum und dann.... auf gute Zusammenarbeit, schätz ich. Ich hab mich noch gar nicht richtig vorgestellt. Ich bin Adalia aber nenn mich Lia."

    "Tom", entgegnet er. Die beiden machen einen Bro Gruß. "Klar, zeigst mir alles und sagst was ich machen soll. Bekomm das sicher hin."

    "Ja ich denk auch." sagt sie mustert ihn von oben bis unten und lächelt schief.

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    Er schaut sie verwundert an. "Is was?", schmunzelt der Größere.

    "Nö." zwitschert sie grinsend und beginnt damit ihm zu zeigen was wo zu finden ist, wo die Toiletten sind und die relevanten Dinge die die Bühne betreffen. "Kann sein das er dich mal als aushilfsbarkeeper 'missbraucht'" scherzt sie, "Wenn viel los ist komm ich alleine nicht hinter her. Weisst du wie man einen Tequila Sunnrise mixt?" sie grinst.

    Tom schüttelt den Kopf. "Ich kann dir nen 4 Takt Motor komplett zerlegen und wieder zusammensetzen ..." Damit will er unterstreichen, dass er von Barkeeper Sachen null Ahnung hat. "Aber irgendwas in ein Glas einschenken oder ein Tablett irgendwo hintragen, bekomm ich noch hin."

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    Lia lacht, "Dann bekommst du Bierdienst." Sie schlägt die Hände zusammen und reibt sie unschlüssig. "Naja also, das wars auch schon. Meine Schicht fängt gleich an drum, muss ich mich langsam fertig einrichten. Aber wenn du noch Geld da lassen willst, nur zu." meint sie vergnügt.

    Der Mann nickt. "Wann soll ich zum ersten 'richtigen' Arbeitstag da sein?"

    "Das wird Duke dir sicher sagen wenn er anruft." erwidert Lia freundlich.

    "Ok. Dann wart ich darauf. Nochmal danke und joar bin gespannt", gibt er ehrlich zu. Mit dem Minijob erhofft sich Tom etwas Geld, was er zur Seite legen oder für die WG nutzen kann. Es soll etwas entspannter sein als in der alten Wohnung. Arbeitsscheu ist er definitiv nicht.

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    "Ich auch." sagt Lia und hebt die Hand zum Abschied. "Wir sehn uns hoffentlich bald."

    "Jop. Also ... danke und bis demnächst", verabschiedet sich Tom freundlich von Lia und verlässt den Jazz Club mit einem guten Gefühl.


    (In Zusammenarbeit mit KFutago89)
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    simscat2simscat2 Member
    bearbeitet Februar 2023
    Ort: Brindleton Bay - Brindleton High
    Charaktere: Schüler und Lehrer
    Geschichtsstrang: Halloween in der Brindleton High - Teil 5

    In der Zwischenzeit hat Lucía dem neuen Mitschüler Kurt ein paar Klassenkameraden gezeigt. "Das ist Tani. Eine.. Freundin von mir." Normalerweise ist sie das auch, aber ihre Zickerei in letzter Zeit ist sehr anstrengend. Tani bemerkt scheinbar, dass von ihr gesprochen wird. Sie geht auf die Beiden zu. "Hallo!"

    "Hallo,", nickt Kurt ihr freundlich zu, "ich bin Kurt." Schüchtern senkt sich sein Blick. "Das weißt du bestimmt längst.", lächelt er unsicher.

    Tatsächlich wusste es Tani noch nicht, da sie sich in letzter Zeit kaum für andere interessiert hat. "Eh ja." Zugeben möchte sie es allerdings nicht. "Ich stelle Kurt gerade ein paar unserer Mitschüler vor." Lucía lächelt und hofft, dass sich Tani vernünftig benimmt. "Schön, ich geh mal weiter. Bis später oder so.", antwortet Tani nur kurz. Lucía wendet sich an Kurt. "Sonst ist sie gesprächiger. Sollen wir uns noch was zu trinken holen?"

    "Gern.", lächelt er. Seine weißen Fangzähne leuchten auf.

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    Artjom legt den Ärger in der Sekunde ab in der er das Mirkophon ergreift. Zeit für das Theaterstück. Die Interessierten sitzen auch schon vor der Bühne und warten. Er erkundigt sich kurz ob alle des Dramaclubs bereit sind und legt dann den Schalter am Mic um. "Die Verzögerung tut uns sehr leid, es gab ein paar technische Probleme." kündigt er kurz an, nickt schließlich Nadine zu und dann wird er vor der Bühne in flutendes Licht getaucht. Er lächelt.

    "Sehr geehrte Damen und Herren, liebes Publikum, herzlich Willkommen im Wanderzirkus Knopf!" Er streckt einladend einen Arm aus und präsentiert den imaginären Rummelplatz mit Zirkus. "Mein Name ist Jack und ich arbeite hier." fährt er das Schauspiel mit lauter, klarer und fröhlicher Stimme fort, "Ja, ich bin Kassierer… nein Scherz, ich bin Madame Devilles persönlicher Assistent und der beste Clown den man sich vorstellen kann! Und ich habe eine Geschichte für euch. Hört gut zu." Bei den letzten Worten senkt er die Stimme als würde er dem Publikum eine Geheimnis anvertrauen. Er schwenkt den Arm Richtung Bühne und tritt zur Seite während er erzählt:

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    "Madame Deville, eine alte gebrechliche Dame, sagte den Freunden des Zirkus‘ und jedem der ein paar Münzen übrig hatte, dass sie in der Lage war, mit viel Konzentration, Geister von Verstorbenen Leuten herbei zu rufen um mit ihnen zu sprechen." Auf der Bühne öffnet sich ein Vorhang. "Bestimmt haben Sie von ihr gehört, wertes Publikum, stimmts? Sie war eine kleine Person, mit langer krummer Nase, bunten altbackenen Gewändern und dünnen grauen Haaren." Das Publikum wie auch Artjom blicken zur Bühne und erwarten den Auftritt der Hexe.

    Kurt stutzt eine Sekunde als Artjom die Einleitung beginnt. Mit großen Augen dreht er sich herum. Ein Zirkus?! Gebannt starrt er auf die Bühne.

    Blaze sitzt zurückgelehnt in seinem Stuhl, hat den Kopf in die Hand gestützt und grübelt immer noch darüber nach, was dabei rumkommt wenn Shane und Vero fertig sind mit rumheulen. Was Artjom in seinem schwarzweissen Aufzug erzählt, hört er kaum und wie aufs Stichwort stehen der blonde Vampir und seine kleine Freundin im Eingang der Aula. Das Rektorengespräch ist wohl vorbei. Er schaut mit unbewegter Mine rüber und Shane tut als hätte er ihn nicht gesehen.

    Shane hat gemischte Gefühle vom Gespräch mit Frau Fernandèz. Er ist sich nicht sicher ob sie die Sache auflösen kann. Aus Filmen weiß er, dass Mobber verpetzen immer auf das Opfer zurück fällt. Es sei denn der Mobber kann es sich nicht leisten als solcher dargestellt zu werden. Und Frau Evens war der Grund, der ihn bewegte die Rektorin aufzusuchen. Aber jetzt lässt es sich nicht mehr ändern. Es wird sich zeigen was passiert. Eins weiß Shane... er will nicht mehr länger alles herunterschlucken. Schnell nimmt er Vero mit auf freie Plätze, möglichst weit weg von Blaze und Viola und versucht, mit dem Stück des Dramaclubs die bedrückenden Gedanken zu vertreiben.


    Denize steht neben Bea und wartet auf ihren Einsatz. Sie blickt zu Leyla mit den Medusahaaren und ist sich unsicher ob sie etwas sagen soll. Allgemein hat ihr Selbstbewusstsein enorm nachgelassen seit.... und Artjom ist ihr keine Hilfe obwohl sie es gehofft hatte. Und jetzt steht er dort und hat keine Zeit mehr etwas zu ändern. Soll sie...? "Leyla... dein Kostüm ist wirklich sehr schön." beginnt sie vorsichtig.

    Leyla sieht zur Mitschülerin. Ihre Augen leuchten weiterhin grün und erinnern immer mehr an die einer Schlange. "Issss weissss ...", züngelt sie als Antwort entgegen. Ihre Aura wirkt so verändert. Mit einem frohlockenden Lächeln sieht sie zu Nouki. Was hat Leyla nur vor? ...
    Lashawn steht in einer Ecke und betet. Sie hat Angst und sucht im Glauben Halt.

    Denize tritt zurück. Besser sie sagt doch nichts. Irgendetwas stimmt hier nicht. Hilfesuchend blickt sie zu Bea.

    Bea, die gerade damit beschäftigt ist, die Scheinwerfer zu bewegen, so dass die immer auf das richtige Ziel leuchten, hätte Denize' Blick beinahe übersehen. Doch aus den Augenwinkeln erkennt sie die Mitschülerin doch und hält inne. Denize sieht besorgt aus. "Gibt es Probleme?", fragt sie, so leise, dass niemand auf der Bühne, und erst recht keiner im Zuschauerbereich das hört. Nur Denize steht nah genug.

    Denize lehnt sich zu Bea mit Blick auf Leyla. "Irgendwas stimmt mit ihr nicht."

    Bea blickt zu Leyla, auf die sie zuvor nicht weiter geachtet hat... doch jetzt bemerkt sie es ebenfalls. Irgendwas Bedrohliches geht von ihr aus. "Ich weiß, was du meinst." murmelt Bea leise, "Ich spüre das auch." Im Moment gibt es jedoch nichts, was sie tun könnte außer abwarten und hoffen, dass das Gefühl sie täuscht.

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    Viola tut so, als würde sie Veros und Shanes Ankunft nicht weiter interessieren. Äußerlich gelangweilt lehnt sie sich zurück in den Stuhl. Innerlich überlegt sie jedoch fieberhaft nach einer Lösung für ihr Problem. Die beiden sind wirklich nicht zu trennen. Notfalls müsste sie auf Breuer ausweichen, auch wenn das nur eine Notlösung wäre. Denn Vero und Shane hätten durchaus einen Denkzettel verdient!

    Bevor Blaze angegriffen wurde, hatte Viola Shane einfach ignoriert und sogar versucht, sich an den Waffenstillstand mit Vero zu halten. Und auch wenn das anfangs noch nicht sofort gelungen ist und ihr aus Gewohnheit immer noch mal ein Spruch rausgerutscht ist, so hatte es letztendlich ja doch irgendwie geklappt. Sogar bei einem gemeinsamen Referat. Doch der Angriff auf Blaze ändert alles und lässt Viola ihr schlechtes Gewissen wegen des Handgelenkes vergessen. Das ging nun wirklich zu weit. Und dass auch Vero weiterhin zu Shane steht, rückt auch sie erneut in Violas Fokus.

    Ellies Laune bessert sich wieder, als das Theaterstück kurz zuvor steht. Sie sieht Vero mit Shane reinkommen und winkt ihr kurz zu. Vero winkt der Freundin freundlich zurück.

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    Auch Bea beobachtet Shane. War es richtig, einfach zu gehen? Er sieht wirklich niedergeschlagen aus, seit so viele diese Gerüchte glauben. Allerdings hatte sie sich als 5. Rad am Wagen gefühlt, weil Shane mehr an Vero interessiert war. Und nun hat sie wegen ihres Auftritts ohnehin keine Zeit mehr. Das Schwebende Buch ist bereits in Position, und auch die anderen Utensilien für die Geräuschkulisse stehen bereit. Sobald der Auftritt um ist, kann sie die beiden ja wieder ansprechen.

    Stumm nimmt Shane bei Ellie Platz und fixiert Blaze‘ Hinterkopf. Das er die Krankenschwester vorhin angefahren hat kommt ihm nicht in den Sinn, was ungewöhnlich für ihn ist. Stattdessen hängen seine Gedanken dem Angriff auf Blaze nach bis…. Er springt auf. „Das ist es!“ alle drehen sich zu ihm um und er sackt wieder zusammen. Sein Innerstes ist so aufgeregt. Er dreht sich zu Vero, „Ich weiß wie ich die Beisser-Nummer beende!“ flüstert er ihr zu, steht auf und steuert Blaze an. Er steht den Leuten im Weg, das ist ihm bewusst, aber er will sich nicht vor Blaze ducken, bei dem er jetzt steht. „Verpiss dich du stehst mir im Licht, Psycho!“ fährt dieser ihn an.
    Ich habe ein Angebot für dich.“ sagt Shane ungerührt. Blaze sieht in seiner gelangweilten Haltung zu ihm hoch und schaut dann ein wenig belustigt zu Viola. „Oh hast du das gehört? Ein Angebot, als hätte er etwas was ich will.“

    Verwundert sieht Ellie Shane nach. Beißer-Nummer? Auch wenn Shane geflüstert hat, saß Ellie nah genug, um auch das mitzubekommen. Will er beweisen, dass er es nicht war? Wenn das stimmt hatte Vero die ganze Zeit recht gehabt. Oder plant er etwas ganz anderes? Ellie dreht sich zu Vero: "Weißt du, was das jetzt werden soll?", fragt sie.

    Vielleicht.. Vielleicht könnte sie die Tatsache ausnutzen, dass Shane ihre Aura spürt, denkt sich Viola gerade, und...

    Als Shane plötzlich vor ihr auftaucht und sie aus ihren Gedanken reißt, verdreht sie die Augen. Sie steht auf und klopft dem Vampir auf die Schulter, ganz so, als wollte sie ihm Anerkennung zeigen. Tatsächlich sagt sie jedoch: "Toll, dass du dich nicht mehr hinter Vero versteckst, Shane. Aber falls du es nicht bemerkt haben solltest: Blaze hat kein Interesse an deinen Eiern. Die sind ihm zu faulig. Geh und nerv' Vero damit! Vielleicht will die ja."

    Mit einem Ruck schiebt sich Chip im Stuhl wieder hoch, als Shane auftaucht. Der hat jetzt gerade noch gefehlt.
    Und ich dachte erst es stinkt hier so, weil unser Beißer hier die BeißerCHEN nicht geputzt hat.“ kommentiert er feixend in Richtung Viola.

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    Bei Chips Einwurf muss Viola grinsen. Sie mag dessen Humor.

    Shane, der die Maske hochgeschoben hat um besser sehen zu können, wirft Viola und Chip nur einen abwertenden Blick zu, als Blaze sie angrinst und mit dem Kumpel einschlägt für den „tollen Witz“. Es liegt ihm eine Erwiderung auf der Zunge. Eine die er sich schon oft überlegt hat weil diese Situation nicht neu ist. Aber das wird Blaze provozieren und dann ist es vorbei mit dem Angebot. „Setz dich hin, Beißer“ flüstert jemand, „Ja du verdeckst die Sicht!“ ergänzt ein anderer und wie automatisch geht Shane in die Hocke. Etwas was er nicht tun wollte. Er will nicht unter Blaze stehen, auch wenn es nur perspektivisch ist. Blaze blickt auf ihn herab und das ist nicht nur der Perspektive zu verdanken. Shane sieht ihn unvermittelt an. „Ich hab Vero geholfen sich zu erinnern als sie nicht mehr wusste was nach dem Werwolfangriff passiert ist. Ich kann die Erinnerungen sehen die im Blut sind, auch wenn du dich nicht bewusst daran erinnerst.“ sagt er so neutral wie er kann. Das überrascht Blaze augenscheinlich. Shane kann es in seinem Gesicht sehen, doch er regt sich nicht aus seiner zurückgelehnten Haltung und mustert den Vampir. „Du willst mich nochmal beißen?“ stellt er trocken fest. „Ich hab dich nicht gebissen! Darum gehts doch! Ich beweise es so.“ - „Psssscccchhttt!!“ zischt es von den anderen Theatergästen. Blaze setzt sich langsam auf, stellt beide Füsse bedrohlich auf den Boden und lehnt sich zu Shane vor, „Ver-piss dich. Beisser.“ spuckt er ihm absichtlich entgegen.

    Viola mustert Shane wenig beeindruckt. Der Vampir hat nichts bemerkt. Gut. "Ja, toller Beweis, wenn du dann einfach behauptest, was auch immer du willst.", sagt sie nur, "Glaubst du wirklich, da fällt jemand drauf rein?"

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    Sie sieht zu Blaze: "Diese Fähigkeit gibt es tatsächlich. Ich selbst hab es noch nie probiert, und daher nicht dran gedacht. Aber Mom hat es schon mal gemacht." Und zwar ausgerechnet bei Vero, was Viola aber nicht laut ausspricht. "Falls du das wirklich willst, musst du dich also nicht unbedingt von Shane beißen lassen."

    Blaze weiß dass es Vampire gibt die das können. Horatio hat es ihm erzählt und er wollte Viola damals damit beweisen wie mies es ihm ging weil er Mist gebaut hatte. Es wurde nur nicht nötig. Was ihn, wenn er ehrlich ist, sehr erleichtert hat. Er wendet den Blick nicht von Shane ab. Er soll sich vom Acker machen.

    Shane hingegen weiß nicht ob Viola das kann, nicht alle haben die selben Fähigkeiten. Er verzieht das Gesicht gen Viola. "Du bist so eine Klugscheisserin." rutscht es ihm raus und ist selbst ein wenig überrascht. "Dann machs du, wenn dus kannst und du wirst sehen dass ich recht habe." Er will grade ansetzen, um zu sagen, dass sie dann diejenige ist, die einfach weiterhin behauptet Shane wäre es gewesen, wenn sie denn wollte, doch Blaze unterbricht beide. "Keiner beisst hier irgendwen, klar. Weisst du, ich find die Geschichte so wie sie ist eigentlich ganz gut. Du bist der verkackte Beißer, also verzieh dich endlich du Volltrottel und komm mir nich mehr zu nahe." Blaze lehnt sich wieder zurück und lächelt finster. Shane steht auf und sein Gesichtsausdruck ist eine Mischung aus Schock und Verstörtheit. "Du bist der gemeinste Sim den ich kenne." murmelt er und läuft weg. Blaze verschränkt die Arme. Irgendwie hat ihn Shanes Auftauchen beleidigt und er schweigt sauer.

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    Neben Vero lässt Shane sich auf den Stuhl fallen und wirkt niedergeschmettert. Wie immer wenn er mit Blaze gesprochen hat. Er legt die Arme um sich und schaut vor sich auf den Boden, dann schiebt er beschämt die Maske wieder über sein Gesicht. Er spürt das Vero ihn erwartungsvoll ansieht. "Hat nicht geklappt." murmelt er. "Ich dachte er will die Wahrheit wissen. Aber das will er gar nicht." Hinter der Maske kann sie hören wie er die Nase hochzieht. "Ich hätte ihm sagen können was für Erinnerungen ihm fehlen. So wie bei dir damals.... aber... keine Chance..."

    Die Freundin sieht zu ihm. Genug ist genug! "Mach bitte nichts dummes!", bittet sie Shane. Dann steht sie selbst auf und geht direkt auf Viola zu. "MITKOMMEN! SOFORT!", knurrt sie die Vampirin an.

    Viola ignoriert Shanes Kommentar. Sie muss nur grinsen, als der sich endlich trollt.... bis im nächsten Augenblick Vero aufkreuzt. Was zum? "Was willst du?", fragt sie die Blondine.

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    Währenddessen spricht Frau Evens hinter den Kulissen mit Bea. Deren Aussage über die Geschehnisse deckt sich im großen und Ganzen mit Veros. Bevor Evens geht, lobt sie die Theater-AG. "Sieht super aus, eure Kostüme und das Bühnenbild." Nach dem Theaterstück würde sie mit Kalea über die Sache reden.


    In voller Montur und mit einem Accessoire ausgestattet, das ihr in letzter Minute noch eingefallen ist, steht Nouki hinter der Bühne und hört Artjoms Ansage zu. Er ist einfach unschlagbar bei sowas. Die Energie, die er rüber bringt und seine Stimme. Seine Stimme...die sie so gern hört und die ihr manchmal sogar eine Gänsehaut oder kleine Schauer über den Rücken beschert. Schluss jetzt mit den Gedanken. Er verhält sich professionell, also wird sie das auch tun. Sie sind ein gutes Team und das soll auch so bleiben...am liebsten nicht nur für die Theater AG. Sie atmet noch ein letztes Mal stoßartig aus, packt den Stock mit der linken Hand fester und nimmt den Plastiktotenkopf in die Rechte. Als Artjom sich umdreht, schlurft sie langsam, in gebeugter Haltung auf die Bühne, die für die Séancen wie das Zelt einer Wahrsagerin dekoriert ist. Tisch und Stühle für die ratsuchenden Gäste stehen in der Mitte, ringsherum sind Regale mit Zauberwälzern aus Pappe aufgestellt, Tücher und Kerzen zaubern eine geheimnisvolle Atmosphäre, doch das Spotlight folgt jetzt ihren Schritten. „ He,he, he, he.“ lacht sie meckernd, während sie sich mit schleppenden Tippelschritten Richtung Bühnenrand bewegt.
    Jaaaa, siicherr haben sie schon von mir gehöörrt.“ Ihre Stimme dringt unangenehm schrill bis in die letzten Reihen. Dann etwas leiser, betörend. „Wer r hat noch niicht von uns gehöörrt? Mein Liebster, mein Guuter.“ Sie küsst den Totenschädel mehrmals innig. Dann macht sie einen Bogen, klopft mit dem Stock auf den Boden und redet im weiter gehen laut vor sich hin, immer wieder unterbrochen von gehässigem Lachen. „Aah, wir werden ihnen errzäählen..das wollen sie doch immerr? Nicht wahr? Sollen sie nuuurr kommen, Madam Deville ist berreit..alles wird sie iihnen saagen...ALLES.“

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    Sie hebt den Schädel in die Höhe. „Alles füürr dich, mein Liebster...mein Bester“, dann klemmt die Hexe den Liebsten unter den Arm und betritt schlurfend ihr Refugium. Dort legt sie den knochigen Freund behutsam auf dem Tisch ab, bevor sie ihm nochmal liebkosend über die glatte Oberfläche streichelt. Mit raschelnden Röcken setzt sie sich und zieht mit theatralischer Geste ein glitzerndes Tuch von der Kristallkugel vor sich. Ein hämisches Kichern ist von der Wahrsagerin zu vernehmen, der Scheinwerfer schwenkt wieder zu Artjom und Noukis Zelt wird nur noch schwach von Kerzenlicht erhellt.


    Veros Blick funkelt Viola wütend an. "Bist du taub? ... Ich sagte mitkommen! Wir haben was zu klären!" Unabhängig ob die Vampirin folgt oder nicht, geht Vero aus der Aula in den Flur. Sie wartet ab.

    "Lass die einfach da draussen stehn." sagt Blaze augenrollend zu Viola. "Die spinnt doch. Soll sie da versauern."

    "Normalerweise würde ich dir zustimmen.", antwortet Viola, "aber wer weiß, ob ich das nicht noch ausnutzen kann, dass sie grad alleine da ist." Sie verschweigt, dass sie auch bei Shane schon angefangen hat, als sie ihm auf die Schulter klopfte. Aber wer weiß, ob alles klappt wie geplant, und mit Vero als zweite Chance ist es noch besser.

    Irgendwie wundert es sie, dass Vero ganz alleine rausgelaufen ist. Ohne Shane oder sonstigen Beistand. Doch diesmal würde sie wohl kein gebrochenes Handgelenk befürchten müssen. Es wäre nicht klug, Vero etwas anzutun. Nicht nur, weil es genug Zeugen gibt, die sie haben rausgehen sehen. Auch, weil selbst Viola der Meinung ist, dass sie nie wieder so die Kontrolle verlieren will.

    Und Viola glaubt auch nicht, dass Vero für sie eine Falle geplant hat. Sie folgt Vero. Draußen lehnt sie sich an die Wand und funkelt Vero mit verschränkten Armen an, ohne ein Wort zu sagen.

    Die Mitschülerin hat bereits auf die Vampirin gewartet. "Na, konntest dich endlich von deinem Blazilein lösen? ... Kommen wir zur Sache ... Ich finde es einfach nur armselig, wie ihr diese Lügen über Shane verbreitet und alle gegen ihn aufhetzt!" Bedrohlich funkeln Veros Augen Viola entgegen.

    Viola kann sich gerade noch zurück halten, Vero anzugreifen. "Blaze hat mehr Charakter als du und Shane zusammen. Bei ihm kommt zumindest nicht nur Müll aus seinem Mund, wenn der redet, nicht so wie bei dir." Viola fährt fort: "Ich spreche mal langsam, damit du es kapierst: Ich habe keine Gerüchte in die Welt gesetzt. Ich habe auch niemandem den Gedanken eingepflanzt, Shane sei der Beißer. Die meisten Schüler sind halt klug genug, das selber auszurechnen, auch ohne dass ich ihnen etwas vorsagen müsste." Sie spricht diese Sätze nun tatsächlich langsam. "Ist ne einfache Rechnung. Wir haben auf der Schule hier 3 Vampire... 3 1/2, wenn wir Kurt mitzählen. Ich weiß, dass ich es nicht war. Ich weiß auch, dass Lucía es nicht war. Ich habe sie vorher noch ganz woanders gesehen. Kurt kann es auch nicht gewesen sein. Er war zu dem Zeitpunkt noch gar nicht auf der Schule. Na, kommst du selber drauf, wer da übrig bleibt, oder muss ich dir das auch noch vorkauen?"

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    Das stimmt auch, dass die Gerüchte nicht von Viola ausgingen.

    Vero lacht laut auf. "Du brauchst mir nichts vormachen Viola ... das alles haben Blaze und du doch so geplant ... Ihr habt nichts besseres zu tun als ständig Unruhe zu stiften ... Und Mobbing ... betreiben nur die Sims ... die einfach null Charakter haben!" Ihr ist es egal, ob Viola sie angreifen wird oder nicht. Sie wird sich ihr stellen und ihren Freund verteidigen. "Außerdem ... Blaze hat es ja abgelehnt die Wahrheit zu erfahren ... Er könnte es jederzeit ... Aber nur wer etwas zu verbergen hat ... lässt sich nicht in die Karten schauen ... Mal drüber nachgedacht? ... Und da du scheinbar ihn deckst, bist du genauso eine miese, arrogante und abartige Lügnerin und Mobberin!"

    "Klar. Natürlich war ich es.", antwortet Viola sarkastisch. "Komisch, dass niemand darüber Gerüchte verbreitet. Wo ich doch einen viel schlechteren Ruf habe als Shane und daher wohl die erste bin, die man verdächtigen würde. Vielleicht liegt es ja daran..." Sie funkelt die Blondine an, "dass ich mit der ganzen Sache nichts zu tun habe? Und ihn fand, als er bereits verletzt war? Schon mal darüber nachgedacht?"

    "Ich glaube einer Lügnerin und Mobberin nicht ... Und wenn du einen Hauch von Anstand hättest ... würdest du in Blaze seinem Blut die Wahrheit anschauen! ... Hast du etwa Angst, dass dein geliebter Blazilein dich vielleicht angelogen hat, wenn du tatsächlich nichts damit zu tun haben solltest?", Vero gibt keinen Zentimeter nach. In ihren Augen lodern Flammen.

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    "Du sprichst in Rätseln." Viola kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Erst behauptest du, ich war es. Und dann soll ich Angst haben, dass Blaze mich anlügt. Aber wenn ich das war, weiß ich das doch selber. Worüber sollte Blaze mich da denn anlügen?" Sie zuckt die Schultern. "Wenn er mich darum bittet, würde ich in seinem Blut lesen, aber mit Sicherheit nicht gegen seinen Willen. Dazu ist mir die Freundschaft viel zu viel wert. Aber von solchen Dingen verstehst du ja nichts." Sie zuckt die Schultern. "Naja, was soll's. Hat ohnehin keinen Zweck, mit dir zu reden. "

    Hinter Vero steigt plötzlich Nebel auf.

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    Wieder lacht Vero. "Ich weiß genau, dass solche Erinnerungen nur mit dem Einverständnis des Betroffenen funktionieren. Und du hast mich schon verstanden ... Aber ich wusste eh, dass du so reagierst, wie du reagierst ... Daher spitz die Lauscher! ... Das Mobbing ist bereits gemeldet und ich habe beschlossen, jede Möglichkeit zu nutzen, die besteht, um dieses Mobbing gegenüber Shane zu beenden!"
    Den Nebel ignoriert Vero, da sie auf Viola fokussiert ist.

    Mobbing? Einen Augenblick hält Viola inne. War es das, weswegen Vero und Shane bei der Rektorin waren? Aber... sie hat doch nichts getan! Sie hat sich doch wirklich bemüht in letzter Zeit, um zumindest ein halbwegs vernünftiges Abschlusszeugnis zu ergattern. Wenn das alles umsonst gewesen ist, weil Veros falschen Anschuldigungen geglaubt wird, kann die Blondine was erleben. Dann ist ihr der Waffenstillstand auch egal.

    Doch sie lässt sich ihre Gedanken nicht anmerken. "Ja, da bekomm ich sicher die selbe Strafe für wie Leyla und Co, die ständig Lashawn mobben... Das kümmert auch keinen der Lehrer. Vor allem deshalb, weil ich nichts getan habe, muss mich das ja wenig jucken." War ja klar, dass Vero nur Müll labert.

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    Viola hat nie damit gerechnet, dass der Nebel ausreichen würde. Sie beschließt, die Atmosphäre noch weiter auszubauen. Plötzlich sind Schritte zu hören, die sich nähern. Auch das ist noch nicht das Finale. Viola reagiert absichtlich ebenfalls auf die Schritte und schaut in die Richtung, damit Vero nicht ahnt, dass sie der Auslöser dafür ist.

    "Frau Fernández wird das Mobbing allgemein angehen ... Ich habe volles Vertrauen in sie ... Dann wird auch Lashawn zu ihrem Recht kommen!" Zwar vernimmt Vero die Schritte, aber das kann ja sonst wer sein. Sie sind ja auf einer Halloweenfeier. Oh Überraschung.

    Was Lashawn betrifft, ist das Viola egal. Wenn die Rektorin ihr helfen kann, gut, wenn nicht, stört es Viola auch nicht weiter. Sie spricht eine Warnung aus: "Ich habe nichts getan, Vero. Diesmal zumindest nicht. Wenn deine falschen Anschuldigungen mir schaden werden..." Während Viola redet, kommen die Schritte näher .. und plötzlich greift eine geisterhafte Hand von hinten durch Veros Körper hindurch.

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    "... dann wirst du schon sehen, wie gemein ich sein kann. Das wird..." Viola unterbricht sich und tut so, als hätte sie sich von dieser Hand erschrecken lassen, bleibt jedoch stehen.

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    Vero blickt nach unten und dann wieder so Viola. Aufgrund derer Reaktion ahnt Vero, dass da was oberfaul ist. "Oh, ich erschaudere vor Angst." Der Sarkasmus ist deutlich raus zu hören. "Und dein "Ich habe aber nichts getan"-Gejammer, kannst du dir sonst wo hinschieben! Wenn du unschuldig bist, dann finde durch Blazes Bluterinnerungen den wahren Täter, anstatt Shane diese ganze Sche iße anzuheften!" Sie dreht sich um und lässt Viola stehen. "Geisterhand ... was besseres hat die nicht drauf? ... So eine Anfängerin!"

    Viola muss wohl schwerere Geschütze auffahren. Sie packt Vero an der Schulter, bevor sie den Raum betritt und hält sie fest. Wie damals auf dem Festival hebt sie Vero unter den Achseln in die Höhe, was ihr aufgrund der Vampirstärke auch gelingt. "Du bist offenbar dümmer als ich dachte! Ich sagte ja, wenn er mich darum bittet, kann ich das machen. Da er es nicht getan hat, geht das eben nicht." Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, keine körperliche Stärke anzuwenden. Doch sie ist frustriert. Erstens, weil Vero einfach nur nervt, und zweitens, weil sie die Illusion einfach ignoriert. Diese besteht jedoch noch immer. Mittlerweile ist die Geistergestalt angewachsen und groß genug, um Viola und Vero einzuhüllen. Kälte ist zu spüren. Die Illusion ist besser geworden, als Viola dachte. Da ärgert sie es erst recht, dass Vero das egal zu sein scheint.
    Sie funkelt Vero an, ohne sie loszulassen.

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    Unterdessen hat Leon den Weg wieder herunter in die Mensa gefunden. Ich habe einen Bärenhunger ... Er schnappt sich paar Leckereien und setzt sich an einen der freien Tische. Fast alle Schülerinnen befinden sich in der Aula, weshalb er allein ist. Schritte hallen durch den Raum, der Sportlehrer erscheint. "Hi Leon. Cooles Outfit!" Der Angesprochene dreht sich zum Erwachsenen. "Oh hi. Danke." Dann fällt ihm auf, dass Herr Coşkun nicht verkleidet ist. Dies bemerkt auch Kaplan und lacht herzlich. "Ich bin nicht so der Verkleidungs-Typ. Aber eure Rektorin bat mich, auf euch alle aufzupassen."- "Ah", erwidert der Junge. Er reicht seinen Teller, um dem Gesprächspartner etwas anzubieten. Doch dieser lehnt ab. "Ich esse nur die Sachen, die Halāl sind." -"Ha-was?" -"Halāl", daraufhin erklärt Kaplan was damit gemeint ist. Es bezeichnet alle Dinge und Handlungen, die nach islamischem Recht zulässig sind und was eben nicht gestattet ist. Aufmerksam hört Leon zu.

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    "Man lernt immer wieder was Neues." -"Das stimmt"
    , nickt der Ältere. "Jetzt wo ich dich sehe ... Leon ... wie gut bist du im Schwimmen?" Der Gefragte schaut verwundert über den Themenwechsel. "Öhm ... solala ... wieso?" Der Lehrer erklärt: "Nun ... wir haben bald unseren ersten Wettkampf mit einer anderen Schule. Die Disziplin ist schwimmen. Daher versuche ich nun ein Team zusammen zu stellen. Wärst du trotzdem dabei?" Der Junge überlegt. "Ich könnt es versuchen. Ich mache halt mehr Parcourse und so."- "Perfekt, dann hast du starke Oberarme. Das braucht man beim schwimmen." Stolz klopft Kaplan auf Leons Schulter. "Sehr gut. Dann suchen wir noch weitere Mitstreiter. Wir müssen zu viert sein insgesamt."
    "Ah ok", sagt der Schüler. Irgendwie macht es ihn neugierig, wer noch alles in Betracht käme. "Und wer wäre noch so geeignet?", fragt er neugierig. Kaplan erwidert: "Das habe ich noch nicht gesichtet. Ich gehe einfach spontan auf die Schüler*innen zu und dann sehen wir weiter. Trainieren müssen eh alle gemeinsam."

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    Als Vero gepackt wird, sieht sie rot. "LASS MICH SOFORT LOS DU ❤️❤️❤️❤️!" und tritt Viola ans Schienbein. Durch die Wut bemerkt sie weder die Kälte noch die Illusion. "LASS MICH LOS!"

    Viola bemerkt erst jetzt, was sie da tut... Nein.. sie darf nicht wieder die Kontrolle verlieren. Man sieht ihr an, dass sie über sich selbst erschrocken ist. Nicht schon wieder... Sie setzt Vero vorsichtig wieder runter, was diesmal ohne Verletzung geschieht "Vero, ich...", fängt Viola an.

    Durch das Geschrei wird Kaplan hellhörig. Er steht auf und läuft in die Richtung, wo er das Geschrei hört. Schließlich bemerkt er Viola und Vero. "HEY! Auseinander! Sofort!", fordert er sie beide streng auf.

    Zeitgleich mit der Ankunft des Lehrers ist Vero wieder auf dem Boden. Erst jetzt bemerkt Viola Kaplan. Verdammt! Das hatte ihr gerade noch gefehlt! "Ich weiß, dass ich hier grad Mist gebaut hab.", sagt sie, "Aber niemand ist verletzt. Ich hab sie runtergesetzt, bevor ich ihr wehgetan habe. Und bevor ich Sie bemerkt habe, also aus eigenen Stücken."

    In diesem Moment passieren mehrere Dinge. Tim Breuer verlässt die Aula... nur um in die Illusion zu laufen und panisch umzukehren. "Hilfe!", brüllt er und rennt zurück in die Aula. Durch die geöffnete Tür können nun auch andere Schüler die Illusion sehen.

    Viola bemerkt jedoch nichts davon. Sie hatte extra Aidaria um Hilfe gebeten, für die Halloween-Illusion, die ihr einen Zaubertrank herstellte... wirf die Phiole auf den Boden und die Illusion startet. Die Schritte und der Nebel, die lediglich für die Atmosphäre sorgen sollten, haben nichts mit der Phiole zu tun.

    "Hör mal Vero.", fängt Viola an. "Ich muss mir dir reden. Diesmal in ruhiger Atmosphäre ohne gegenseitige Provokation. Geht das?"

    Kaplan mustert die beiden Mädchen. "Worum ging es, weil gebrüllt wurde?", fragt er streng. Seine große Statur lässt ihn in der aktuellen Atmosphäre unheimlich wirken. Vero sagt lediglich: "Die da hat mich nicht anzufassen ... ein kaputtes Handgelenk reicht mir!" Der Lehrer, der wegen der Verletzung im Bilde ist, da Vero aufgrund der Einschränkung an manchen Sportaktivitäten nicht teilnehmen kann, sieht zu Viola. "Wenn deine Mitschülerin dies nicht möchte, bitte ich darum das auch zu respektieren. Ok?", ermahnt Kaplan sie. "Wenn sonst nichts weiter vorgefallen ist ... dann versucht trotzdem das Halloween an der Schule zu genießen. Keine Zankereien mehr. Ok?"

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    Vero nickt. "Ja, hab verstanden." Dann sieht sie zu Viola, um auf ihre Bitte zu reagieren. "Nein, das möchte ich nicht. Halt dich von mir fern!"
    Dann dreht sie sich um und verlässt das Schulgebäude.

    Viola sieht zu Kaplan. "Ich habe Vero soeben ein Friedensangebot gemacht, und wollte ruhig über alles reden. Das ist Ihnen hoffentlich auch nicht entgangen. Wenn sie da ablehnt, kann ich auch nichts machen."

    Der Lehrer hat das registriert und sagt zu Viola bevor sie geht: "Das war auch richtig. Wenn Vero aktuell nicht sprechen möchte, muss das ebenso respektiert werden. ... Aber ... genießt die Party und zankt euch nicht." Dann geht er in die andere Richtung weiter.
    Vero steht an der Bushaltestelle und nimmt die nächste Möglichkeit nach ... Forgotten Hollow.


    Inzwischen.....

    Blaze sinkt in den Stuhl und streckt die Beine als Viola Vero folgt. „Schon wieder Zickenkrieg.“ stöhnt er zu Chip und tut als wär er müde von allem.

    Chip der mit verschränkten Armen reichlich schief auf seinem Stuhl hockt und sich gerade von den Geschehnissen auf der Bühne einlullen lässt, gibt nur ein paar unbestimmte Laute von sich, die mit viel Fantasie als Zustimmung gedeutet werden könnten. Blaze nervt ihn grade, obwohl er weiß dass das irrational ist. Wie er da zufrieden sitzt..mit seinem Auftritt und seinem verliebten Lächeln für Viola vorhin. Er selbst würde am liebsten aufstehen, hinter die Bühne gehen und Denize da raus holen. Blaze spiegelt ihm gerade die guten Zeiten, die mit Denize derzeit definitiv vorbei sind, das regt ihn innerlich auf.

    Shane bemerkt das Vero und Viola vor die Tür gegangen sind. Sein Bein beginnt nervös auf und ab zu zucken. Es ist nie gut wenn die beiden allein sind und Shane macht sich Sorgen um Vero. Er wirft einen flüchtigen Blick zu Ellie, zwischen ihnen Veros leerer Platz. Das Theater geht indes ungerührt weiter. Shane senkt den Kopf. Mach nichts dummes. Hatte Vero gesagt. Er schließt die Augen, „Mach du nichts dummes Vero.“ flüstert er unter der Maske, so das keiner etwas verstanden haben kann.

    Erschrocken starrt Ellie in Richtung der Tür, hinter der Vero mit der Vampirin verschwunden ist. Das war diesmal keine von Violas Fallen sondern das Gespräch ging von Vero aus. Nur warum? Vero sah nicht so aus, als wollte sie ein Friedensgespräch führen. Ellie gefällt das alles nicht. Auf das Theaterstück achtet sie in diesem Moment gar nicht erst.

    Artjom bemerkt den Tumult im Publikum. Irgendwo vorne links sind die Leute nicht bei der Sache, doch er macht munter einfach weiter. Er hat das Licht auf sich und beginnt mit den Händen auf dem Rücken, mit grossen langsamen Schritten den Gang im Publikum hinauf zu gehen. Dabei lächelt er als wüsste er mehr als er erzählt. Während er durch die Gäste geht hält er sich die Hand mit dem Mikrophon wieder an den Mund. „Meine Chefin, war beliebt bei den Gästen des Zirkusrummels. Ihr Erscheinen mochte im ersten Moment abschreckend wirken aber sobald sie ihnen zeigte was sie konnte, hielten sie vor Erstaunen die Luft an.“ Er schaut abwechselnd ein paar Schüler an die links und rechts von ihm sitzen und wandert schließlich durch die stehenden Gäste. „Ihr Zelt war gut besucht und viele Leute fanden den Weg zu uns…. Was…“ er bleibt bei Lucia und Kurt stehen, „ist mit dir? Willst du einen Versuch wagen und die Meisterin kennenlernen….?“ verschwörerisch sieht er erst die Fee dann den Samurai an. Mit fragend aufforderndem Gesichtsausdruck, nickt er zu Madame Devilles „Zelt“ und wartet darauf dass einer von den beiden sich traut.

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    Die Szenerien halbwegs mitbekommend, verspürt Lucía ein Fluchtgefühl. Ohoh."Ehm, magst du mit mir nach draußen gehen, wo es etwas ruhiger ist?"

    Kurt bemerkt zuerst kaum, dass er angesprochen wird und reagiert verzögert.
    "Ja, sehr gern.", sagt er dann aber mit einem erleichterten Lächeln und folgt Lucía nach draußen.

    Dort angekommen atmet die Vampirin erleichtert aus. "Mir war das gerade irgendwie zu viel." Verlegen sieht sie zu Boden. "Ich hab zuhause im Moment ein bisschen Stress und das kann ich hier nicht gebrauchen."

    Überraschend besorgt schaut der Teenager seine Mitschülerin an.
    "Stress?", fragt er vorsichtig. "Möchtest du davon erzählen? Oder lieber nicht - das wäre natürlich auch in Ordnung."

    Kurz denkt sie nach, als ihr Irinas Rat einfällt: Komm mehr aus dir heraus, spreche mit deinen Mitschülern. Nur so kannst du deine Schüchternheit überwinden.
    Den Rat zu Herzen nehmend, fängt sie an zu sprechen: "Ich wohne zur Zeit bei der Freundin meines Vaters. Er hat aus Mitleid meine Mutter aufgenommen, aber ich kenne sie. Sie nutzt die Gutmütigkeit meines Vaters aus und das kann ich nicht ertragen."

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    "Oh, ich verstehe.", murmelt der blauhäutige und grübelt kurz. "Ich nehme an, er hört nicht darauf, wenn du ihm davon erzählst."

    "Richtig." Seufzend setzt sie sich auf eine Bank. "Aber lass uns nicht über negatives sprechen. Wieso bist du denn hierher gezogen?"

    "Meine Mutter wollte hierher. Sie hat nicht verraten, warum. Aber ich glaube, sie sucht nach jemandem." Kurt setzt sich neben das Mädchen und schaut über den Schulhof. "Ich bin noch nicht sehr lange bei ihr.", fügt er hinzu.

    Das hört sich für Lucía recht spannend an. Noch nicht lang bei ihr? Hm, das hätte sie nicht gedacht. Na, sowas kann man ja auch niemandem ansehen.. "Aber ihr kommt gut klar?", fragt sie vorsichtig.

    "Naja,", Kurt spielt ein bemühtes Schmunzeln um die Lippen, "sie ist nicht ganz einfach. Aber zum Glück ist meine Schwester auch noch da und sie kann gut zwischen uns vermitteln."

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    "Geht deine Schwester auch hier auf die Schule?" Mittlerweile hat sich Lucías Schüchternheit gelegt.

    "Nein, sie ist älter und schon erwachsen." Bei dem Gedanken daran, dass Rogue irgendwann ausziehen wird, mischt sich ein wehmütiges Gefühl unter seine Stimmung.
    Kurz betrachtet er Lucía und fragt sich, wie sie ihr Vampirdasein wohl erlebt. Ist sie stolz darauf? Doch er traut sich nicht, danach zu fragen. Stattedessen schlägt er ein anderes Thema ein:
    "Hast du deinen Namen von deiner Mutter oder deinem Vater bekommen?"

    Die Gefragte schaut auf ihre Schuhe. "Mein Papa. Der Name bedeutet die Leuchtende oder die Lichtbringende. Das fand er so schön." Sie lächelt und schaut zu Kurt. "Und wie war es mit deinem Namen?"

    Die Lichtbringende?, wiederholt er überrascht. Das ist eine sehr vage Übersetzung des Ursprunges. Allerdings scheint ihr Vater ein guter Sim zu sein, so, wie sie über ihn redet.
    "Mein Mutter wollte einen schlichten irdischen Namen.", erklärt er. "Aber warum es genau dieser wurde, hat mir nie einer beantwortet."

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    Nun weiß Lucía nichts mehr zu sagen, doch zurück ins Schulgebäude möchte sie ebenfalls nicht. "Hm, ich glaube ich geh nach Hause. Ich hab mir den Abend in der Schule irgendwie anders vorgestellt. Gehst du nochmal rein?"

    "Nein, ich werde auch gehen.", gesteht Kurt - erleichtert, dass er nicht der Einzige zu sein scheint, der sich hier etwas fehl am PLatz fühlt. "Darf ich dich begleiten?", fragt er freundlich.

    "Gern." Die Beiden machen sich auf den Heimweg.


    Da Lucia und Kurt sich wortlos umgedreht und weggegangen sind, zuckt Artjom die Schultern, dreht sich zurück zur Menge. „Ja schwache Nerven sind keine gute Voraussetzung. Dann lauft lieber.“ wirzelt er und streift weiter durch die Leute, "Was ist mit dir? Traust du dich?" fragt er Ellie die er damit offenbar aus den Gedanken erschreckt.

    Verwirrt sieht Ellie zu Artjom. Sie braucht eine kurze Zeit, um zu begreifen, worum es eigentlich geht. "Na gut.", sagt sie schließlich. Vero ist alt genug und sie will sie nicht bemuttern. Vielleicht bringt sie das Theater auf andere Gedanken.

    "Mutig! Das Lob ich mir!" feiert Artjom die Krankenschwester und nimmt sie mit zur Bühne. "Betrete nun das Zelt." sagt er und weißt hinauf zu dem freien Platz vor Madame Deville.

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    Chip schenkt seinem Freund keine weitere Aufmerksamkeit, sondern beobachtet Artjom, wie er Ellie aus dem Publikum holt. Auch von hinten ziemlich hot, die Krankenschwester stellt er fest. Wer hätte gedacht, dass er mal so über das Mauerblümchen denken würde.

    Ellie lächelt nun wieder etwas. Noukis Kostüm ist wirklich großartig, und die Szenerie wirkt authentisch. Sie betritt das Zelt.

    "Aaah, ein Gast, ein Gast. Nuuurrr herrein, nuuurrr heerrein mein liebes Kind. Setz dich...setz dich." Nouki spricht mit Fistelstimme und weist auf den freien Stuhl ihr gegenüber. "Das Schickssal hat dich zu miiirrr gefüührt, wie kann Madame diirr helfen? " Eine Hand streichelt sanft den Totenkopf, die andere gestikuliert über der Kristallkugel.

    Artjom beobachtet Nouki und Ellie und erzählt weiter, „Ein Gast für Madame Deville. Sie ist bekannt für ihre Gabe ins Geisterreich zu sehen. Was wird dieses junge Mädchen von ihr wissen wollen? Wen möchte sie etwas fragen was jetzt nicht mehr möglich ist? Und was will sie fragen?“ er vertraut ein bisschen darauf dass das Publikum sich drauf einlässt und mitspielt. Blaze würde er niemals fragen ob er rauf kommt. Der würds bestimmt versauen. Gebannt richtet Artjom den Fokus auf Ellie genau so wie die Schüler.

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    Ellie versucht sich in die Rolle hineinzuversetzen. "Wisst Ihr, edle Madame... Ich möchte die Zukunft erfahren. Ich..." Sie zupft an ihrem Krankenschwesterkostüm herum, "Werde ich je mein Glück finden?" Sie überlässt Nouki die Interpretation, was mit "mein Glück" gemeint ist.

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    "Aaaaah, das ist die Frraage der Fragen, ja." Nouki stupst ihren Zeigefinger gen Ellie. "Und Madame Deville wird sie dir beantworten..wie gewünscht, mein schöönes Kind!" Ihre Stimme klingt jetzt schmeichlerisch.

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    Sie zieht die Hand zurück und fährt ein paar Mal über der Glaskugel hin und her, fremdartig klingende Silben von sich gebend. Dann erstarrt sie und sieht Ellie durchdringend an. "Die Geister saaagen, du sollst aus dem Buch lesen, dem beschwoorenen Buch." Noukis Arme recken sich zur Decke. "Erscheine und erleuchte uns!" ruft sie laut nach oben.

    Schmunzelnd verfolgt Chip die Darbietung. Schade dass Nouki ihm nicht die Zukunft vorhersagen kann, das hätte er heute direkt in Anspruch genommen. Obwohl...sie ist eine böse Hexe, vielleicht doch besser so. Er kann die Mundharmonika in seiner Hosentasche fühlen als er auf dem Sitz etwas verrutscht, was ihn wieder an Blaze' song erinnert. Da braucht er mit einer mickrigen Melodie nicht mehr ankommen. Seine Miene verfinstert sich wieder, während er den Blick zurück zu den Geschehnissen auf der Bühne richtet.

    "Ok, Cruella.", denkt sich Ellie in Gedanken, ohne es laut auszusprechen. Ihr ist schon klar, dass diese Madame Deville nicht die selbe Person ist, die Dalmatinerwelpen für einen Pelzmantel umbringen will, aber die Ähnlichkeit im Namen erinnert sie trotzdem daran. Doch sie reißt sich zusammen. Staunend erkennt Ellie, dass tatsächlich ein Buch heranschwebt. Sie ist nah genug dran um zu erkennen, dass es mit unsichtbaden Fäden befestigt wurde, aber aus dem Publikum wird das nicht mehr zu erkennen sein. Trotzdem, ein toller Effekt!

    Bea hat die Szene lange geübt. Sie lässt das Buch einen Schlenker machen und kurzzeitig fliegt es auch an Ellies Nase vorbei. Währenddessen wird gruselige Musik eingespielt, die zwar nur von einem CD-Spieler kommt und keinem echten Orchester, aber immerhin. Die Musik endet, als das Buch seinen Platz erreicht hat und vor Nouki anhält, während es noch immer schwebt.

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    https://www.youtube.com/watch?v=nE_sAnSkW-Q

    Die Hexe kichert, dreht das Buch in Ellies Richtung und schiebt es ihr zu. "Was siehst du, Kindchen...was siehst du im Buch?"

    Ellie überlegt. Was soll sie nun sagen? "Hm.... da steht: Givua Taara Mox!", erfindet Ellie spontan irgendwelche Worte. Mal sehen, was Nouki daraus macht.

    Die Hexe kichert lauter und streichelt weiter den Totenschädel. Mit einer schnellen Bewegung zieht Nouki das Buch wieder zu sich und steckt ihre Nase tief hinein. "Ja, das steht da und weißt du auch was das heißt? " Sie grinst. "Ich zeiige dirr jemanden, der es weiß." Sie deutet theatralisch in eine Richtung, wo ein Geist auftaucht.
    "Errkennst du ihn?" Nouki fixiert Ellie mit einem wilden Blick, muss sich aber gleichzeitig ein Grinsen verkneifen. Es macht Spaß die Hexe zu sein und sie kann ein wenig von der unguten Energie vorhin im Spiel los werden. Nouki hält eine Hand an ihr Ohr und tut, als lausche sie einer für andere unhörbaren Stimme. "Er ist es, er...den du unglücklich gemacht hast. Heiß hat er dich geliebt und du hast ihn verrschmäääht und betrroogen." Sie beugt sich zu Ellie vor. "Er ging ins Wasser, meine Liebe. Die eiseskalten Fluten haben in verschlunggen und nun ist er hier ..und dorrt..und überrall wo du bist, um sich zu räächen." Sie lacht hämisch. "Deshalb steht geschriieben im Buch des Schicksals: Auf ewig dein! " Es folgt ein frohlockendes Kichern. "Und darum wirst du NIEMALS dein Glück finden, dafür sorgt dein..Schatz!" Sie lehnt sich zufrieden zurück. "Und nun geh...und leide."

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    Ellie starrt Nouki an, und wirft einen Blick auf Leyla, die den Geist spielt. Sie spielt die Rolle mit: "Oh nein, Harold. Das wollte ich doch nicht! Verzeih mir! Aber verfluch mich bitte nicht!" Da Nouki von einem "Er" gesprochen hat, gibt sie Leyla einen männlichen Namen anstatt so zu tun als sei sie lesbisch.


    Schulterzuckend geht Viola zur Aula zurück und setzt sich neben Blaze: "Vero hat das Schulgebäude verlassen. Keine Ahnung, ob sie zurück kommt oder nicht.", sagt sie nur, ohne Details zu verraten. Sie weiß noch immer nicht, dass die Illusion zumindest bei Breuer gewirkt hat.

    Blaze blickt zu Viola die zurückgekommen ist. "Hast sie verscheucht?" er grinst und mustert das Theater weiter. "Was wollte sie denn...?"

    Viola seufzt. "Nur nerven. Sie ist zu dumm um zu erkennen, wie knapp sie einer weiteren gebrochenen Hand entkommen ist, so sehr hat sie genervt und provoziert." Vor Blaze möchte sie keine Geheimnisse haben, und so erzählt sie von Veros Provokation und wie sie dadurch fast die Kontrolle verloren hat. Nur das Friedensangebot verschweigt sie. Vero hatte ihre Chance. Wenn sie nicht will, wird Viola ihr da nicht hinterher rennen.

    "Typisch." meint Blaze. Er behält für sich, dass eine weitere gebrochene Hand sicher schlimmere Konsequenzen hat als das lezte Mal, denn das weiß sie selber. Er ist sich nicht sicher wie das noch weiter geht. Fakt ist, er wird sich nicht die Erinnerungen aus dem Blut saugen lassen. Irgendwie ist ihm das zu unheimlich. Wen kümmerts wenn Shane seinen Beisser-Status behält.

    "So kann das nicht weiter gehen.", erzählt Viola weiter, ohne auf das Theaterstück zu achten. "Irgendwann kann ich mich nicht mehr im letzten Moment zurück halten und dann war es das mit meinem Abschluss.... Drei Kreuze, wenn diese verdammte Schule endlich um ist und ich die Nervensäge nicht ständig sehen muss."

    Blaze, der immer noch im Stuhl versunken und mit gestreckten Beinen fast schon eine Schlafposition eingenommen hat, reibt sich mit einer Hand über das Gesicht. Sche iß auf den Abschluss. Denkt er. Es gibt keine Möglichkeit diesen Zickenkrieg zu beenden, ausser wenn sie sich aus dem Weg gehen. Wenn Vero sich weiter einmischt, kann Viola das vergessen. Entweder Vero verlässt die Schule oder seine Freundin. Oder Vero wird zum schweigen gebracht.... "Wenn du irgendwas gegen sie in der Hand hättest, wärs einfacher sie fern zu halten."

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    "Oh, sie ist sicher nicht unschuldig. Immerhin provoziert sie ja auch mal ganz gerne. Und diesmal ging ja auch alles von ihr aus. Und das nur, weil sie zu dumm ist die Wahrheit über Shane wahrhaben zu wollen. Aber sie hat sich natürlich schon bei den Lehrern eingeschleimt und uns "Bösewichte" verpetzt.", grummelt die Vampirin. "Wenn mir das den Abschluss kostet, dann gibt es kein Happy End."

    Er schüttelt den Kopf, „Ne, das mein ich nicht. Ich meine wenn sie ne Leiche im Keller hätte, von dem keiner was wissen dürfte…“ er hebt eine Braue und schaut zu Viola neben sich hoch, „Was was nichts mit uns zu tun hat…“ Irgendwas muss man ihr doch unterjubeln können.

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    Viola muss nun lachen. "Irgendwas, was man ihr in den Rucksack schmuggeln kann.", führt sie die Idee fort. "Aber lasst uns die Idiotin für heute vergessen. Ich hab ja noch eine Aufgabe zu erfüllen."

    Ja… sowas…“ sagt er nachdenklich und schaut zurück zum Show wo er kaum mitkommt. Er wartet nur darauf, dass dieses Theater bald vorbei ist, damit jemand in seine Falle tappen kann.

    Währenddessen denkt Viola über ihre eigene Aufgabe nach. Sie war zu ungeduldig bei Vero. Beim nächsten Opfer muss das besser klappen. Aber zum Glück hat sie nicht alle Munition verspielt.


    Als das Stichwort kommt, lächelt Leyla eiskalt. Ein Kribbeln überzieht ihre Haut. Die Reptilschuppen, die sie ursprünglich nur auf ihre freien Hautstellen gemalt hat, nehmen Form an. Ihre Fingernägel werden länger und ähneln Krallen. Mit jedem Schritt, den sie auf Ellie und Nouki zugeht, vernimmt man das rasselnde Geräusch einer Klapperschlange. Eine düstere Aura durchströmt den Raum. Diese spürt Lashawn und kniet sich nieder, um zu beten. Das Mädchen sucht Schutz im Glauben. Doch sie ist nicht das Ziel von Leyla. Der "Geist" erscheint schließlich auf der Bühne. Leylas Augen glühen aggressiv.
    "Verflucht ssssseissss du! Ssssspür meinen Ssssorn!", zischt sie bedrohlich. Ihre Worte gelten eigentlich Nouki, jedoch passen sie gerade zur gespielten Szene.
    Die Mitschülerin soll für den Frevel an ihrem Kleid büßen. Diese Energie lässt sie zur Bestie werden.
    "Werde ssuuu Stein!" In diesem Moment erleuchten ihre Schlangenaugen. Der Kopfschmuck wird lebendig. Die Schlangenköpfe bewegen sich und fauchen.
    Ellie wird tatsächlich zu einer steinernden Skulptur ihrer selbst.
    Der Fluch der Medusa ... er ist Realität geworden.

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    Durch ihre Kristallkugel verfolgt Miss Vanya alles.

    Die restlichen Fashion Girls verfolgen die schauspielerische Leistung ihrer Freundin auf der Bühne. Sie sind begeistert und applaudieren laut. Dies bemerkt Leyla, sie sieht daher auf. Als sich deren Blick mit dem der Freundinnen trifft, erstarren sie ebenfalls zu Stein.

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    Das Leyla sich so ins Zeug legt überrascht Nouki. Erfreut beobachtet sie wie der Medusengeist näher kommt, zischelt und droht...bis Ellie zu Stein wird. Was zum Teufel? Das ist doch kein Make up..woher auch so plötzlich? Sie sieht erschreckt zur Freundin um dann noch geschockter zum Fashion Club, der in Sekundenschnelle auch zu Statuen erstarrt ist. Sind das die Augen der Medusa? Die Geschichte ist zu Horror Wahrheit geworden?? Das ist doch Irrsinn...kann doch nicht.. Sie berührt Ellies Arm, der sich hart, kalt und leblos anfühlt. Ein Schreckensschrei entfährt ihr und aus einem Reflex heraus hebt sie die Kristallkugel hoch und hält sie vor ihre Augen. So idiotisch das ist, in ihre Augen soll der Teufel Leyla-Medusa nicht schauen. Wenn dann soll sie an der Spiegelung ihres eigenen Blicks erstarren. Nouki hofft zumindest dass diese Weisheit aus Fantasybüchern hier weiter helfen wird. "Spinnst du?!" brüllt sie Leyla hinter der Kugel heraus an. "Hör sofort auf mit dem Sche iß!!"

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    (In Zusammenarbeit mit @Murloc, @Ripzha, @KFutagoh89, @Spatz und @RivaBabylon
    Nebel und Versteinerungen byMurloc)


    FORTSETZUNG FOLGT....
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  • Optionen
    Ort: Irgendwo in Oasis Springs?
    Charaktere: Bertl, Taldrem von Illoram, Melissa
    Geschichtsstrang: From Dust to Doom- Happy End?

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    Leises Zirpen von Grillen dringt an Bertls Ohr. Nur mit Mühe schlägt er die Augen auf und starrt kurz in die Nacht. Das Lagerfeuer ist niedergebrannt und nur eine schwache Straßenlaterne wirft etwas Licht auf den Vorgarten des Hauses in dem sein Sohn mit Lazara lebt. Unter Schmerzen wendet Bertl den Kopf. Der Stuhl neben seinem Lager ist auch verlassen, es sind wohl alle ins Bett gegangen. Ah..aus dem Haus dringt ein leises Geklapper..vielleicht macht Adrian nochmal Tee. Sein Bauch beginnt wieder zu wüten, kein Gedanke daran aufzustehen. Was kann er tun? Ist es ihm wirklich bestimmt hier zu sterben? Wieder wandert sein Blick in den Nachthimmel, an dem vereinzelt Sterne blinken. Irgendeine Art Nebel zieht über das Oasis Tal, so dass sie immer wieder verdeckt werden, um dann wieder Licht auf seine Lagerstatt zu schicken. Bertl wird ganz still. Er hat als Kind zuletzt gebetet...aber jetzt..inbrünstig schickt er sein Herzensleid ins Universum. "Wenn es irgendeine Macht gibt dort oben, dort draußen...bitte schick mir ein Zeichen, irgendetwas, was mir den Weg weist zurück in mein normales Leben ...zurück zu Marga und dem Adrian, den ich kenne..BITTE! Lass mich nicht sterben!" Erschöpft schließt er die tränengefüllten Augen und wartet angespannt, aber nur die Grillen werden lauter...Zirp, Zirp, Zirp..

    Wuuuuscchh! Macht es und ein grelles Licht erhellt Bertls Augenlider. Als er die Augen öffnet ist das Licht verschwunden. Eine Gestalt steht vor ihm. Dünn, graue Haare, Fliegermütze, menschlich. Der Mann hält eine Art Kompass in der Hand und hält ihn Richtung Bertl, dann schaut er zu dem Kranken. Als er spricht, klingt seine Stimme höher als man auf den ersten Blick erwarten würde. "Du bist der Fremdkörper hier. Du musst mit mir kommen. Mit mir! Steh auf. Komm."

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    Mit weit aufgerissenen Augen starrt Bertl diese Erscheinung an. Ist das die prompte Antwort auf seine Worte eben? Vom Himmel gefallen? Sein ohnehin flacher Atem stockt für ein paar Sekunden, bis die Worte des Mannes vor ihm zu ihm durchdringen. "Ich..ich kann nicht stehen oder gehen, ich bin krank und viel zu schwach dafür." jammert er leicht panisch. Hoffentlich haut der Typ nicht gleich wieder ab und lässt ihn hier liegen. "Aber bitte helfen Sie mir irgendwie!"

    Der Magier seufzt. Diese Sterblichen… nur am jammern. „Komm einfach mit. Das Portal löscht….“ Taldren hält inne. „Hör zu. Ich kann deine Erinnerung an diesen Ort nicht auslöschen. Das geht nicht. Nur Personen. Personen verstehst du! Du wirst kuriert, aber solltest du das Gleichgewicht stören in dem du irgendjemandem von dieser Reise erzählst, werde ich dich finden und töten. Töten! Und ich werde die Erinnerung von all den Sims die du kennst an dich löschen. Verstanden? Verstanden?!“ Taldren wirkt wütend.

    Du wirst kuriert Wie erstarrt liegt Bertram da, während diese Worte in sein Bewusstsein sinken..und dann der Rest. "Niemals werde..ich meine, ich bin so froh...also..ich schweige wie ein Grab!" Wenn du mich nur davor rettest! Bertl kämpft sich von seinem Lager hoch in eine halb sitzende Position. "Ich kann nicht alleine stehen, du musst mich stützen..so schwach.." Schon von dieser geringen Anstrengung wird Bertl schwindlig und schlecht. Wie soll er nur dem Fremden folgen, der seine einzige Rettung ist? "Im Haus ist noch jemand wach...sollen wir Hilfe holen? Jemanden einweihen?" Dann blitzt ein Gedanke in seinem umnebelten Gehirn auf. "Wer bist du überhaupt? Woher soll ich wissen dass das stimmt was du sagst?" Seine Stimme wird fast eine Oktave höher, während Panik sich in seinem Inneren ausbreitet.

    Taldren hebt eine Braue und beißt die Zähne zusammen. "Es wird niemand eingeweiht. Niemand! Hast du überhaupt zugehört!" Er murmelt etwas Unverständliches, dann sieht er auf. "Wir haben keine Zeit. Komm mit oder bleib hier. Deine Entscheidung. Deine.."

    Zusammenzuckend bei dem energischen Tonfall, den der Fremde anschlägt, nickt Bertl jetzt hastig. "Ich will mit, unbedingt! Stütz mich!" Die letzten Kraftreserven mobilisierend steht er taumelnd von der Couch auf und legt keuchend einen Arm um die Schultern des Mannes. "Das geht nicht lange so." jammert er wieder. "Wohin jetzt?"

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    Taldren hilft ihm und überlegt sich wie Melissa ihm das wieder gutmachen kann, dass er sich hier so abmüht für etwas zweifellos Sinnfreies. Er wäre nicht der erste Sim gewesen der spurlos verschwindet. Es sind schon einige in den Zeitlinien verschwunden und wurden Jahrzehnte lang, oder länger vermisst. Aber nicht alle durch seine Kristalle. Dafür hat er sie zu gut versteckt. Taldren greift in die Tasche und hält wieder den Kompass hoch. Die Hülle wirkt wie eine Stoppuhr, als er einen der beiden Knöpfe am Rand betätigt. Vor ihnen tut sich ein grelles Licht auf. Es wuscht wie zuvor und ohne Zögern tritt der Magier mit dem Anhängsel hindurch.

    Alles wird weiß, hinter ihnen schließt sich das Tor in die Zukunft und vor ihnen öffnet sich ein Oval mit einem Kamin dahinter und jede Menge Bücher in Regalen. Taldren geht weiter und in einem Sekundenbruchteil stehen sie in Taldrens Haus. Das 'Wusch' schließt hinter ihnen das Portal und Taldren befreit sich von Bertram. „Hier ist er. Du bringst ihn nach Hause. Ohne Umweg. Sofort, sofort!“ sagt Taldren zu Melissa die hier gewartet hat. Diese nickt. „Und du!“ der Magier wendet sich an Bertram, den jetzt wie durch Magie keine Krankheiten aus der Zukunft mehr begleiten, „Denk dran was ich dir gesagt habe! Ich sehe alles! Alles! Kein Wort, oder……..“ Taldren wischt sich den Mantel sauber und tritt zurück. Er nickt Melissa zu um ihr zu bedeuten dass sie gehen sollen.

    Als der Fremde den Knopf drückt, wird Bertl innerlich von einem mächtigen Sog erfasst.

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    Alles was er hier erlebt hat läuft in hundertfacher Geschwindigkeit rückwärts vor ihm ab. Es heißt immer, wenn man stirbt läuft das Leben nochmal im Schnelldurchlauf vor den inneren Augen ab, bei Bertl ist es genau umgekehrt. Er soll leben und sieht sein Beinahesterben nochmal vor sich, mit allen Gefühlen, die damit verbunden warten. Kurz bevor sie ankommen hätte er am liebsten gestoppt, als Adrian ihm so fürsorglich die Tasse Tee gereicht hat, aber auch dieser Augenblick geht mit einem Wimpernschlag vorbei. Es ist als hätte er nur einmal Atem geholt, als er sich verblüfft mit dem Mann und einer jungen Frau in einer unbekannten Umgebung wieder findet. Aber..er steht..ohne Hilfe, aus eigener Kraft! Eine Welle von Glücksgefühlen erfasst ihn. Überschwänglich umarmt er erst den etwas ruppigen Sonderling und dann die hübsche Frau. "Kein Wort!" ruft er enthusiastisch. „ Niemals, ich schwöre!" Als der Mann das Zeichen zum Aufbruch gibt, sieht Bertram unsicher zu der unbekannten jungen Frau oder ist sie eine Teenagerin? Bei genauerem Hinsehen könnte sie Adrians Alter haben, ungefähr jedenfalls. "Sie bringen mich nach Hause?" fragt er trotzdem sehr höflich. "Wissen sie denn wohin wir gehen müssen? Ich wohne in Oasis Springs, ich heiße Töpfer..." rappelt er los.

    „Scchhhh.“ sagt Melissa und hält den Finger auf den Mund. Dann lächelt sie. Sie bringt ihn zum Bus der sie beide nach Oasis fährt. Sie hält es für besser nicht zu viel zu sagen, das bekräftigt Taldrens Aussage, dass er alles sieht und weiß. So auch, sollte Chips Vater auf die Idee kommen, darüber sprechen zu wollen.
    Erst vor dem Haus der Töpfers spricht sie wieder. Es liegt im Dunkeln und es ist ruhig. „Da sind wir. Am besten schläfst du dich jetzt aus und morgen ist nichts von allem je passiert.“ sie lächelt wieder, dann dreht sie sich um und lässt den Mann stehen.

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    "Vielen dank, ich..." Bertl verstummt und lässt den Arm sinken, mit dem er die junge Frau zurückhalten wollte, um noch kurz zu reden. Schneller weg als er sich besinnen konnte. Leicht benommen wendet er sich um und betrachtet sein Zuhause. Lässt den Blick zum Verkaufsstand wandern und wieder zurück. Da fällt ihm siedendheiß seine Werkbank ein. Schnell eilt er dorthin und sieht mit unendlicher Erleichterung dass sich der Kristall nicht mehr dort befindet. Am besten schläfst du dich jetzt aus und morgen ist nichts von allem je passiert.“ Es scheint wirklich so zu sein...Bertl wird es schwindlig und seine Knie werden weich. Kurz muss er sich an der Werkbank abstützen. Zu groß die Angst der letzten Stunden, die Angst zu sterben, der Schock über das Auftauchen des Fremden, die Rettung...es wird das beste sein zu versuchen etwas Schlaf zu finden. Sein Körper gibt ihm das eindeutige Signal, auch wenn sein Geist in Aufruhr ist, weil all das verarbeitet werden will. Er betritt leise das Haus und atmet dankbar den vertrauten Geruch ein. Etwas Lavendel, den Marga immer in einer kleinen Schale aufstellt, das Holz der alten Dielen und...leicht Angebranntes aus der Küche, was ihn kurz irritiert.
    Marga! Adrian! Der Drang nach oben zu laufen, sie zu wecken und in seine Arme zu schließen ist stark, aber gleichzeitig hält ihn etwas davor zurück. Scham? Angst vor Zurückweisung? Schlechtes Gewissen? Als ob er seinen Sohn einfach so in den Arm nehmen könnte..und Marga? Ob sie ihm verzeihen wird? Bertl gibt auf und geht müde ins Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch fallen lässt. Sein Herz setzt für einen Moment aus, als er Margas Pralinen auf dem Tisch stehen sieht und Sehnsucht erfasst ihn. Erst jetzt wird ihm richtig bewusst wie einsam er dort in dieser zerstörten Welt war..wie verlassen. Zärtlich streicht er über die Schachtel. Morgen früh, beim
    ersten Geräusch aus der Küche, wird er zu seiner Frau gehen und versuchen irgendwie zu erklären warum er weg war...ohne zu sagen... warum er weg war. Mit Adrian wird es komplizierter werden, hoffentlich nicht unmöglich.. für mich ist er gestorben Die Worte seines Sohnes in der Zukunft hallen nach..die Gedanken verknoten sich, die Lider werden bleischwer und Bertl schläft erschöpft ein.

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    (in Zusammenarbeit mit @Ripzha)
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    Ort: Brindelton Bay
    Charaktere: Kvothe, Bast, Hannah, José
    Geschichtsstrang: Der Vagabund 2 - Alltag eines Wanderers



    In Brindelton Bay hat der junge Wanderer den Tag schon früh begonnen. Nachdem er frisches Holz gesammelt und das Lagerfeuer entfacht hat, kümmert er sich ums Frühstück.
    In dem kleinen Wald hatte er am Abend eine Kleintierfalle ausgelegt, die es zu überprüfen gilt. Auf dem Weg dorthin findet er genug Beeren, um eine Beilage zaubern zu können.
    Als er sich vorsichtig der Falle nähert, erkennt er schon einige Meter entfernt, dass dort ein Hase sitzt.
    Behutsam beugt sich der Rothaarige herunter und legt seine Hand auf den Rücken des Tieres. Er schließt die Augen und murmelt einige Worte in seiner Sprache und wartet. Nur einen Augenblick später, wirkt das Tier entspannter als noch zuvor. Ein Moment vergeht ohne, dass etwas geschieht, dann legt Ka'Vothee seine Hand auf den Kopf des Hasen und dreht ihn mit einer gekonnten Bewegung herum - es knackt und das Tier sackt in sich zusammen.
    Bedächtig befreit der junge Mann den leblosen Körper aus der Schlinge, steckt diese in die Tasche und packt das Tier an den Ohren, um den Rückweg anzutreten.
    Bast erwartet seinen zweibeinigen Kumpanen bereits und stürmt freudig auf ihn zu, als Ka'Vothee das Camp erreicht. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es klüger ist, Bast auf das Hab und Gut aufpassen zu lassen. Der Wanderer kann es sich kaum leisten, bestohlen zu werden.

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    Für seine treuen Dienste wird der Pitbull mit herzhaften Kuscheleien belohnt, bevor Ka'Vothee seine Werkzeugtasche nimmt und seinen Weg zum nahe gelegenen Fluss einschlägt. Dort angekommen, sucht er eine flache Stelle, an der er gut arbeiten kann. Er kniet sich ans Wasser und bereitet seine Materialien vor - ein aus hartem Stein geschliffenes, dünnes Brett, das handliche Jagdmesser und ein glatter, handgroßer, flacher Stein.
    Behutsam platziert er den Hasen auf dem Brett, schließt die Augen und ein weiteres Mal murmelt er Worte, die einem Ortsansässigen fremd erscheinen würden, ihm selbst jedoch sehr vertraut sind. Erst dann setzt er zu einem kleinen Schnitt an. Er hält das Tier über dem Wasser in die Luft und mit einem Ruck zieht er ihm im wahrsten Sinne das Fell über die Ohren.
    Den nackten Hasen legt er auf dem Brett ab. Das Fell hält er in den Fluss. Das Wasser spült die groben Blutspuren davon. Die hartnäckigeren Reste wischt der junge Mann mit den Fingern ab und schüttelt dann das Fell vorsichtig aus und legt es beiseite.
    Nachdem er seine Hände im Wasser abgespült hat, beginnt die eigentliche Arbeit. Der Kadaver des Tieres wird vorsichtig gesäubert, dann erst der Länge nach aufgetrennt. Mit dem Blut füllt Ka'Vothee eine seiner Tinkturflaschen, bevor er die Innereien in eine mitgebrachte Holzschale legt. Sorgsam überprüft er den Zustand von Leber, Niere und anderen Organen.
    Erst, als er das Tier für gesund erklärt, mischt er eine kleine Prise eines hellen Gewürzes in die Schale und mengt es mit den Fingern unter. Durch diese Kräuter werden Fliegen und andere Aasnutzer ferngehalten und so reibt er auch den Kadaver damit ein.
    Schließlich sammelt der Wanderer seine Utensilien zusammen und geht zurück zum Zelt. Die Schüssel mit den Innereien stellt er für seinen vierbeinigen Freund auf den Boden. Er selbst setzt sich ans Feuer und beginnt, das Fleisch zuzubereiten.
    Zusammen mit den gesammelten Beeren und dem Rest Brot kann er ein stattliches Frühstück genießen.
    Nachdem alles aufgeräumt ist, beschließt Ka'Vothee, sich dem Sprachstudium zu widmen. Vor einigen Tagen, als er in dieses Land kam, konnte er zwei Bücher ergattern - eines für Sprachschüler, das andere ein Kinderbuch.

    Indes hat Hannah heute einen freien Tag und möchte diesen mit Wandern verbringen. Außerdem hat sie einen kleinen Korb dabei um Pilze zu sammeln.
    Nach einiger Zeit kommt sie an Ka'Vothees Zelt vorbei. "Guten Morgen!", grüßt sie ihn freundlich.

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    Der Rothaarige blickt überrascht auf. Eine Frau steht vor ihm - warum hat Bast nichts bemerkt? Irritiert sieht der junge Mann sich um und entdeckt den Hund tiefschlafend im Gebüsch. Leise lacht er und blickt nun zu der Besucherin.
    "Hallo.", nickt er freundlich. "Guter Morgen."
    Lächelnd schaut sie zum Zelt und zur Feuerstelle. "Sind sie schon länger hier?"
    "Ja, einige Tage.", antwortet er und erblickt den Korb in ihrer Hand. "Pilzen?", fragt er.
    Hannah nickt. "Ich möchte heute Abend frische Pilzsuppe machen. Mögen Sie Pilze?"
    "Ja, ich mag."
    Er legt die beiden Bücher auf den Boden neben sich und steht auf, um sich vorzustellen.
    "Ich heiße Kvothe.", sagt er mit hörbarem Akzent und verbeugt sich leicht vor ihr.
    "Hannah. Freut mich!" Neugierig sieht sie zu Boden und entdeckt das Lernbuch. "Oh, Sie wollen Simlish lernen?"
    Er folgt ihrem Blick. "Ja, natürlich.", nickt er. "Ich möchte ... sprechen mit alle." Er lacht leise auf, als ihm klar wird, dass er noch viel Übung braucht.
    "Ich bin Simlish Lehrerin. Was ein Zufall." Da kommt ihr ein Gedanke. "Ich habe eine Idee. Ich helfe Ihnen beim Lernen und Sie sammeln mit mir Pilze. Was sagen Sie?"
    Strahlend reicht er ihr die Hand. "Das ist ... wunderbaren."
    Den Korb auf den Boden stellend, beugt sich Hannah vor und nimmt das Simlish Buch. "Dann legen wir doch direkt los." Sie schlägt die erste Seite auf.
    Der Schüler setzt sich und schaut die neue Bekanntschaft aufmerksam an. Wissbegierig saugt er jedes Wort in sich auf. Er ist ein schneller und tüchtiger Lerner. Auf Notizen verzichtet der junge Mann bewusst - er verlässt sich auf sein gutes Gedächtnis. Hin und wieder schließt er konzentriert die Augen und wiederholt Hannahs Erklärungen, selten stellt er zwischendurch Fragen.

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    Da der Fremde die Begrüßung bereits zu beherrschen scheint, konzentriert sich die Lehrerin vorerst auf die Grammatik - Vokabeln lassen sich auch allein lernen.
    Hannah schaut auf die Uhr. "Huch, schon über eine Stunde. Na ich würde vorschlagen, wir machen erstmal Pause. Das Gelernte sacken lassen, also verarbeiten." Dann schaut sie auf ihren Korb. Pilze sammeln kann sie gleich immer noch. Erstmal etwas entspannt sitzen und die Natur genießen. "Woher stammst du ursprünglich?"
    "Ich komme von Imre.", antwortet er und reicht ihr eine kleine Glasflasche mit Wasser herüber.
    Lächelnd nickt Hannah. Von diesem Ort hörte sie einst, doch es ist weit weg. Kein Wunder, dass er die Sprache erlernen möchte. "Und deine Familie unterstützt dich bei deiner... ich nenne es mal Weltreise?"
    Der Blick des Rothaarigen wird traurig, dennoch huscht ein zartes Lächeln über seine Lippen.
    "Nein.", sagt er leise und senkt den Kopf. "Alle sind ..." Eine Sekunde überlegt er. Wie heißt dieses Wort? Er schüttelt leicht den Kopf und setzt neu an: "Ich bin allein."
    Das beschleichende Gefühl, einen wunden Punkt angesprochen zu haben, legt Hannah eine Hand auf seine Schulter. "Nicht ganz. Du hast ja deinen Hund! Und Brindleton Bay ist ein toller Ort, um seine Zelte aufzuschlagen." Sie schaut zum Zelt und lächelt. "Na dann lass uns doch Pilze sammeln gehen. Wenn Du möchtest, kannst du nachher mitkommen und wir essen gemeinsam mit meiner Familie die Suppe."
    Er nickt und steht auf. Mit einem sauberen Pfiff ruft er nach Bast. Einen Augenblick später steht der Pitbull verschlafen an seiner Seite und schaut zu ihm hoch. Zu dritt gehen sie in das Waldstück hinein.

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    "Du gibst Pilz für Bast", Kvothe hält seine Finger an die Nase und riecht, "er such... t ....sucht."
    Gespannt beobachtet Hannah den Hund, der tatsächlich einen Pilz nach dem anderen findet und Hannah so mühelos in kurzer Zeit den Korb voll mit Pilzen hat. "Du bist ein ganz Feiner! Klasse!", lobt sie Bast und streichelt ihn.
    Der Vierbeiner freut sich sichtlich über die Zuwendung der neuen Freundin. Schwanzwedelnd tippelt er von einer Pfote auf die andere.
    Auch Kvothes Tasche ist gut gefüllt mit Beeren, Gräsern und Kräutern. Sogar etwas Baumrinde hat er mitgenommen.
    Als sie wieder am Zelt ankommen, verstaut er die Beute, nimmt seine Violine auf den Rücken und ist bereit für den Besuch bei Hannahs Familie.


    - Im Haus der Garcias -



    Hannah macht sich mit ihren Gästen auf den Weg nach Hause. "Kommt rein." Sie bittet Kvothe sich an den Tisch zu setzen. "Mein Mann müsste gleich auch nach Hause kommen." Die Pilze bringt sie in die Küche und bereitet schon etwas vor. "Möchtest du etwas trinken?", fragt sie den Besucher. Eine Schüssel mit Wasser stellt sie für Bast hin.
    "Wasser.", antwortet der Gast, während er sich mit neugierigen Blicken umsieht. Es ist das erste Wohnhaus dieser Gegend, das er betritt. In einigen Kulturen spiegelt sich der Glaube in der Einrichtung wieder. In anderen der soziale Fortschritt.
    Hannah reicht dem Gast das Getränk. Da kommt auch schon ihr Mann José herein. "Gute Tag.", begrüßt er den Fremden und stellt sich vor.
    Der Rothaarige steht auf und verbeugt sich halb.
    "Guter Tag. Ich bin Kvothe. Das ist Bast."
    Nach der Begrüßung kommt Hannah zu den beiden Männern und berichtet José von ihrer Begegnung mit Kvothe und Bast. "Und jetzt bereite ich uns die Pilzsuppe zu. Die Kinder sind leider nicht daheim, sonst hätten sie unseren Gast auch kennen lernen können. Aber dann machen wir uns zu dritt einen schönen Abend." Zu Boden schauend erblickt Hannah Bast. "Entschuldige, natürlich zu viert." Sie streichelt ihn liebevoll und begibt sich danach wieder in die Küche.

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    Mit gebrochener Sprache, aber großen Bemühungen versucht der Gast ein Gespräch mit José zu beginnen und ist froh, zu erkennen, dass sein Gegenüber offensichtlich sehr offen ist.
    Nach einiger Zeit kommt auch Hannah zu den beiden Männern und bringt die Suppe. Gemeinsam wird gespeist, gesprochen und gelacht. Bis spät in den Abend wird gemeinsam geplauscht, bis sich Kvothe mit Bast auf den Heimweg macht. Hannah und José bieten den Campern an, jederzeit vorbeizukommen. "Ihr seid jederzeit herzlich Willkommen!"


    (in Zusammenarbeit mit @Spatz)
    Hinter Babylons Kulissen - Neuigkeiten zu aktuellen Projekten Meine Charaktere fürs RPG
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    RivaBabylonRivaBabylon Member
    bearbeitet Februar 2023

    Ort: Männer-WG, Evergreen Harbor
    Charaktere: Logan, Tom
    Geschichtsstrang: Zusammenraufen




    Es ist drei Tage her, dass Logan seinen Mitbewohnern begegnet ist. Nachdem er und Tom beinahe aneinander geraten waren, hatte der Jüngste die Wohnung weitgehend gemieden. Lediglich zum Umziehen war er hin und wieder unbemerkt in seinem Zimmer verschwunden.
    Die Tage verbrachte er viel Zeit mit Alma, seinem Schlagzeug, in Bars und auf der Straße. Bis sich irgendwann die Tatsache in seinen Verstand schlich, dass er sich genau wie damals in England verhält. Nichts hat sich seitdem verändert. Noch immer ist er auf der Flucht vor sich selbst - und der Bestie in seinem Inneren, die durch IHN geschaffen und genährt wurde, seit Logan denken kann.

    Nachdenklich spaziert er durch die Kleinstadt. Wieder einmal hat er sich einige Drinks in der Old Station Bar gegönnt und beschlossen, sich der Situation zu stellen. Als er schließlich in der Wohnung ankommt, ist es schon spät. Die Lichter sind erloschen und so geht auch er nach der heißen Dusche ins Bett. An die Decke schauend geht er den Plan für morgen durch. Er wird sich nicht zurückziehen. Er wird warten, bis er eine Chace hat, den Großen anzusprechen. Sein Herz beginnt bei diesem Gedanken, stärker zu pumpen. Mit geschlossenen Augen atmet er bewusst ruhig und gleichmäßig. In Gedanken ermahnt er sich, entspannt zu bleiben - Es gibt nichts zu befürchten. Wenn er sich anständig verhält, wird Tom ihm nichts tun. Er muss es nur schaffen, seine Gedanken zu sortieren. Er darf Tom nicht mit dieser Zeit in Verbindung bringen. Dann wird es funktionieren.

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    Der Mechaniker kehrt spät in der Nacht von seinem Minijob zurück. Das zusätzliche Gehalt ist für ihn wichtig. Wofür er es ausgeben möchte, weiß er schon: sein Baby braucht neue Teile und soll noch sportlicher gemacht werden.
    Auch will er Flex hierher einladen. Aber zuerst heimkommen und entspannen. Er öffnet die Tür und geht direkt in die Küche. Ein kleiner Snack schadet sicher nicht.

    Hinter geschlossenen Lidern nimmt Logan die Geräusche jenseits der Zimmertür wahr. Trotzdem braucht sein Verstand einen Moment, um zu begreifen, dass sie real sind.
    Toms Motorrad röhrt, als er die Maschine auf den Parkplatz fährt. Die Haustür fällt ins Schloss, dann bemüht leises Werkeln in der Küche.
    Logan setzt sich auf. Er könnte es jetzt tun. Dann hat er es hinter sich. Wie soll er wissen, welche Laune ihm in einigen Stunden, nach dem Aufstehen im Nacken sitzt. Seine Gedanken werden unruhig und er schnauft ein Mal, zwei Mal - dann steht er auf, geht die wenigen Schritte zur Tür und öffnet sie leise. Die Geräusche werden unmerklich lauter.
    Als Logan im Rahmen zur Küche steht, setzt sich Tom gerade hin - mit dem Rücken zum Mitbewohner. Logan hat keine Ahnung, ob er ihn bemerkt hat und bleibt kurz dort stehen. Mit dem aufsteigenden Gefühl von einer leichten Paralyse bohrt sich sein Blick in den Nacken des Riesen. 'Er isses nich'. Ich bin nich' vierzehn, nich in England und er isses nich'.
    Tief Luft holend macht der Jüngste einen Schritt in die Küche. Dann noch einen und schließlich steht er vor seinem Mitbewohner am Tisch.
    "Hey.", sagt er leise - klingt seine Stimme dünn? Ängstlich? Er schluckt einen dicken Brocken herunter und zieht den Stuhl ein Stück weg, um sich zu setzen.
    "Wir sollten reden.", beginnt er.

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    Logan spürt diesen vertrauten festen Griff im Nacken. Vor seinem inneren Auge wird er mit dem Gesicht gewaltvoll auf die Tischplatte gepresst. "Entschuldige dich!", faucht ER direkt neben seinem Ohr.
    Logan schließt die Augen. Mit der rechten Hand versucht er diese widerwärtige Stimme abzudecken. Aber sie ist in ihm. Es nützt ihm nichts, das Ohr zuzuhalten.
    "Es tut mir leid.", ruft er vor Schmerz und Panik.
    "Es tut mir leid.", murmelnd wiederholt er die Worte von damals. Die starken Finger pressen sich tief in seine Muskeln und erschweren das Atmen.
    "Ich werds nie wieder tun!", ruft er voller Verzweiflung.
    "Ich werd's nie wieder tun.", raunt er monoton und kraftlos, ohne Tom anzusehen.

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    Tom, der das ganze mitbekommt hebt die Augenbraue. Ihm war schon länger klar, dass Logan nicht wirklich in der Spur läuft ... aber das gerade schlägt dem Fass den Boden aus. Er erhebt sich um sich aus der Küche zu entfernen. Als er das Elend vor sich sieht betrachtet dieser sein Gegenüber. "Was stimmt eigentlich nicht mit dir?", fragt er im ruhigen, neutralem Tonfall.
    "Die Liste is' lang.", seufzt der Jüngere, noch am Tisch sitzend. "Wie genau willst du's wissen?"
    Unter diesen Umständen ist er bereit, Einiges preis zu geben. Ihm ist klar, dass er kein einfacher Typ ist. Und dass Hintergrundinformationen helfen können. Er hatte nur gehofft, er würde ohne ein solches Gespräch auskommen.
    Mit verschränkten Armen erwidert Tom: "Also an eine komplette Biografie bin ich nicht interessiert. ... Es würde reichen, was dein Trigger ist ... mehr muss ich nicht wissen." So würde sich zumindest Logans Aggression früher feststellen können und Gegenmaßnahmen ergreifen lassen.
    "Das is' nich' so einfach.", beginnt Logan und schaut nun auf zu seinem Mitbewohner. Er erinnert ihn an strenge Respektspersonen, wie sie ihm so häufig begegnet sind.
    "Es gibt Phasen, in denen ... Wo irgendwas in mir mehr reagiert als sonst. Kann das schlecht kontrollieren."
    Sein Blick senkt sich wieder und fixiert nun einen alten Brandfleck auf dem Tisch. An den schlimmsten Tagen könnte selbst so etwas ausreichen. Noch einmal seufzend kratzt er sich am Kopf und versucht zu erklären: "Du hast was an dir. Manchmal. Deine Art, Sachen zu sagen."
    Der britische Akzent mischt sich unter einzelne Worte - ein sicheres Zeichen dafür, dass Logans Unruhe steigt.
    "Wenn du ..." Er schafft es nicht, das Wort auszusprechen. "... mich so nennst. Das löst was aus." Ein schweres Schlucken kämpft sich seinen Rachen herunter. Für eine Sekunde bleibt die Stimme weg. "Manchmal bin ich dann wieder da. Nich' hier. Weiß nich', ob du das verstehst, aber ich kann das nich' stoppen. Es vermischt sich irgendwie."
    Der Mechaniker lässt die Worte auf sich wirken.
    "Ich weiß, dass ich 'n beschissener Zeitgenosse bin. Ich versuch' dran zu arbeiten. Ich geb' mir wirklich Mühe. Aber dann kommt irgendwas und alles fängt von vorne an. Ich pack's einfach nich'."
    Kommentare von IHM und Monica regnen auf ihn herab. Kommentare, die es schon Jahre vorher wussten.
    'du wirst es nie zu was bringen.'
    'Du bist nutzlos.'
    'Ein Haufen Dreck.'
    'Hundescheiße an meinem Schuh ist mehr Wert.'

    Von irgendwoher hört er Knack-und Schmatzgeräusche.
    'Hab gefälligst Respekt, du Missgeburt!'
    'Du siehst aus, wie er.'
    'Ich werde dir schon beibringen, zu gehorchen.'


    "Ich glaub, bei Valentin war's die Sache mit dem Respekt.", gesteht er leise. "Er sagte, ich soll gefälligst Respekt haben. Das hat mich austicken lassen. Ich erinner' mich nur verschwommenen. Hatte mich nich' unter Kontrolle."
    Tom sieht zu Logan. "Das du nicht in der Spur läufst, ist mir schon länger bewusst ... Jedoch ... sollte dir klar sein ... wenn du hier in dieser WG leben willst ... dass du deine Ticks oder Ausraster meiden oder woanders ausleben solltest. ... Hier sind sie fehl am Platz." Der Ältere ist klar in seiner Formulierung. "Es ist eine Sache, dass du mich anspuckst oder sonstigen Terror machst ... aber das mit Valentin ging gar nicht. Sowas passiert kein zweites Mal."
    "Ich mach' das nich', weil ich Bock drauf hab'. Kannst mir glauben, dass ich auch lieber meine Ruhe hätte." Logan schaut wieder auf den Fleck auf dem Tisch.
    "Ich betone es nur, weil mir alle hier in der WG wichtig sind. ... Es geht mir nicht darum, dich hier klein zu halten oder fertig zu machen. ... Dir soll nur bewusst sein, was auf dem Spiel steht, wenn du den Bogen überspannst." Führt Tom fort. Fügt dann hinzu: "Wenn das bei dir quasi blind drauf los passiert, dann müssen wir überlegen, wie wir zukünftig damit umgehen sollen ... Am Besten wäre es sicher, wenn du dann in der Situation einfach raus gehst, dich an nem Baum abreagierst oder so. Oder wir lassen dich einfach stehen, wenn es dir mehr hilft, wieder klar im Kopf zu werden."

    Der Kleinere nickt. "Raus schmeißen is' vermutlich die beste Idee." Er hebt den Blick, seine Augen wirken plötzlich glasig. "Nur sperrt mich nich' irgendwo ein."
    "In Ordnung. Dann weiß ich Bescheid. Ich sage das auch Jim, wie auch Valentin", erwidert Tom ruhig.

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    Bedächtig steht er auf und verlässt die Küche. Dabei schenkt er dem Großen ein zuversichtliches Nicken. "Ich geb' mir Mühe. Versprochen." Er zieht an Tom vorbei und verlässt die Wohnung.
    Als Logan draußen ist, lehnt sich der Mechaniker in den Stuhl und seufzt innerlich. Er hat ein mulmiges Gefühl und hofft, dass sich dieses nicht bewahrheitet.

    (in Zusammenarbeit mit @KFutagoh89)
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    RipzhaRipzha Member
    bearbeitet Februar 2023
    Ort: Brindleton Bay - Brindleton High
    Charaktere: Schüler und Lehrer
    Geschichtsstrang: Halloween in der Brindleton High - Teil 7



    "Vero, wo bist du?" Ellies Ruf holt Viola aus den Gedanken. Die Krankenschwester weiß wohl nicht, dass ihre Freundin längst nicht mehr da ist. Hm, egal.

    Mit Ellie wäre es sicher einfacher, zumal Viola sich dann auch wieder verstecken könnte. Doch sie hat mit der Mitschülerin keine Fehde und eigentlich auch nichts gegen sie. Leyla fällt als Opfer auch weg, da sie nicht mehr da ist. Bleibt im Grunde also nur Shane oder Tim.

    In diesem Moment kommt auch bei Ellie und Bea eine Nachricht an: >Hi ihr Lieben, ich bin nun daheim. Macht euch keine Sorgen. Kuss Vero<

    Ellie seufzt. Na dann kann sie ja lange nach ihr suchen. Warum ist Vero gegangen? Wenn Viola sie verletzt hätte, hätte sie das in der Nachricht doch bestimmt erwähnt, oder? Sie schreibt kurz ein "OK, dir noch einen schönen Tag" zurück. Sie würde Vero irgendwann mal fragen, aber lieber persönlich als per Chatnachricht.

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    Artjom steht bei den anderen und begeistert sich für die Show: "Habt ihr mega gut gemacht. Alle." lobt er und sein Blick fällt auf Nouki. Der Ärger kommt wieder hoch. Sie wird sich jetzt erstmal umziehen und ihr Pilzkustüm auffrischen. Zeit genug um Tania zur Rede zu stellen. Er wünscht den anderen noch viel Spass auf der Party und verlässt die Bühne. Er schaut sich um und entdeckt die Römerin gelangweilt in einer Ecke. Selbstbewusst geht er auf sie zu. "Hast ne Minute?" fragt er sie und nickt Richtung Flur.

    Überrascht schaut Tani zu Artjom. "Klar." Im Flur angekommen, dreht sie sich zu ihm. "Was ist los?"

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    Artjom schaut sich um, keiner zu sehen. Er öffnet die Tür zum Klo und schiebt sie dort rein. Hinter sich schliesst er die Tür und stellt sich davor damit sie nicht auf die Idee kommt sich dem Gespräch zu entziehen. Die Szene ist beiden bekannt nur etwas ist anders.... "Was hast du Nouki erzählt?" fragt er direkt.

    Ach, daher weht der Wind. "Nur die Wahrheit. Wir hatten was miteinander und fertig." Sie verschränkt die Arme.

    Artjom mustert sie voller Unverständnis. "Zum Teufel. Wieso?!"

    Verwundert runzelt Tani die Stirn. "Wie wieso? Nouki ist meine Freundin, das gehört sich einfach. Abgesehen davon habe ich das Gefühl, dass sie mehr empfindet für dich. Was wäre ich da für eine Freundin, wenn ich sie diesbezüglich anlüge?"

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    Er lacht verständnislos, blickt zu Seite und wieder zu Tania. "Ja na klar." meint er Ironie durchtränkt und macht einen Schritt auf sie zu. Sie wirft den besten Fick den sie rundum haben kann, für etwas weg was nicht relevant ist? "Wir wissen beide, dass du einen scheiss drauf gibst wies Nouki geht. Sonst hättest dus für dich behalten und alle wären Glücklich gewesen. Vor allem wenn du schon weisst was sie empfindet.... Es sei denn du denkst, wenn ich dich nicht vögel, dann keine." Mit abwertendem Blick macht er einen weiteren Schritt auf sie zu, "Von wegen Freundin." Da er selber die eine oder andere Sache mit schnellem unverbindlichen Vergnügen kompensiert, geht er davon aus, dass es Tani genau so handhabt. Der Grund ist vollkommen Schnuppe, auch wenn sie einfach nur eine Nymphomanin wäre. Tani hätte, wenn sie die Klappe gehalten hätte, vielleicht nicht mal drauf verzichten müssen. "Red Nouki keinen Scheiss ein. Du und ich, wir haben nichts mehr miteinander zu tun, es war nur kurz und ist schon eine ganze Weile her, und komm ja nich auf die Idee ihr irgendwas anderes aufzutischen." Er drängt sie, ohne sie anzufassen, soweit zurück bis sie an die Wand stößt. "Oder ich schwöre, ich sorg dafür, dass bald die ganze Schule über dich bescheid weiß." Artjom tritt zurück und sieht sie drohend an bis er rückwärts bei der Tür ist, um der Ansage Ausdruck zu verleihen. Spätestens wenn Nouki sie nach den anderen Typen fragt, wird Tania wissen, dass er es ernst meint.

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    Ungläubig wird Artjom von Tani gemustert. "Ist das wirklich dein Ernst? ... Ich versteh überhaupt nicht, wo dein Problem jetzt ist." Ihre rechte Hand berührt ihre Stirn und sie schüttelt nur mit dem Kopf. "Ich habe keinen Scheiss erzählt, ich habe einfach gesagt, was Sache ist. Du kannst doch trotzdem mit Nouki zusammen kommen. Wieso sollte ich denn bitte noch ein Interesse haben mit Dir zu schlafen, wenn ich weiß, dass meine Freundin Gefühle für dich hat?!"
    Mit ernster Miene schaut sie in seine Augen. "Ernsthaft, du kannst mir gerne drohen, oder was auch immer herum erzählen über mich. Dann bitte. Mach ruhig. Aber überleg Du dir einfach mal, was dich das für einen Sim macht, bzw. ob Nouki dich nicht dann in einem anderen Licht sieht. Mit wem du in der Vergangenheit geschlafen hast, damit kann man sich arrangieren. Aber nicht mit einem Sim, der plötzlich seinen wahren Charakter zeigt." Sie geht in Richtung Tür, um zu versuchen, an Artjom vorbei nach draußen zu gelangen.

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    Klar können manche sich damit arrangieren. Aber nicht jeder kann sich damit abfinden die Verflossenen von jemandem täglich anzusehen ohne daran zu denken. Artjom lässt Tania nicht vorbei. "Ich mach dir das Leben zur Hölle wenn du uns im Weg stehst." verspricht er. Es gibt mit Sicherheit noch mehr Leute die sich für ihren Lebensstil interessieren. Er öffnet die Tür und tritt zu erst hinaus. Dort nimmt er direkt Tumult aus der Aula wahr und wendet sich dem Raum zu. Was ist jetzt schon wieder los?

    Tani verdreht auf Artjoms Worte hin nur die Augen. Wenn du wüsstest, mein Leben kann gar nicht mehr schlimmer werden, als es schon ist. Genervt verlässt sie das Schulgebäude.



    Ah, was für eine Erlösung. Die frische Luft wirkt wie ein Aufputschmittel und macht Nouki augenblicklich wieder munterer. Sie hat gerade mit Leon besprochen, sich gleich nochmal in der Mensa zu treffen, aber erstmal durchatmen. Herumschlendernd lässt sie den Verlauf des Abends Revue passieren. Eigentlich wollte sie ja noch mit Tani das Gespräch beenden, aber die Freundin ist wie vom Erdboden verschluckt. Als Nouki um eine Ecke biegt, sieht sie Tani an der Hauswand lehnen. Mit klopfendem Herzen nähert sie sich, lehnt sich so gut es der Hut zulässt daneben und schielt zu ihr rüber. Ihre Miene ist schwer zu deuten. "Hi..hab dich schon vermisst." Sie blickt zu Boden. " Warum bist du ganz allein hier draußen?"

    Überrascht dreht Tani ihren Kopf in Richtung Nouki. "Ach, ich musste mal raus. Den Kopf frei kriegen." Seufzend wendet sie ihren Blick von ihrer Freundin ab und schaut ebenfalls zu Boden.

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    "Ja, mir geht's grad genauso." Nouki schweigt einige Augenblicke. "Hey, ich wollte eigentlich noch unser Gespräch von vorhin zu Ende bringen...der Auftritt hat's ja unterbrochen. Geht das? Ich...Ich will einfach Klarheit und dich auf keinen Fall verletzen wegen Artjom...auch wenn du gesagt hast, du bist nicht verliebt, aber manchmal weiß man das ja gar nicht so genau...so wie ich' s auch gar nicht so genau weiß und..aber irgendwie doch..." Sie hat das Gefühl , alles kommt falsch heraus, deshalb unterbricht sie sich und sieht Tani an.

    Erneut entfährt der Angesprochenen ein Seufzer. Als hätte das Gespräch mit Artjom nicht schon gereicht. Aber Nouki ist ihre Freundin und diese Freundschaft will sie nicht wegen einem Typen auf Spiel setzen.
    "Also, das mit Artjom war rein körperlicher Natur. Weder er noch ich haben andere Absichten gehabt.. Zumindest denke ich das." Erneut nimmt sie Blickkontakt auf. "Ganz ehrlich, wenn Du meinst, mit ihm zusammen zu kommen, dann mach das. Es fühlt sich für mich komisch an - ja, aber ich will echt keinen Stress, weder mit Dir, noch mit Artjom." Ernst sieht sie die Freundin an, während sie an die Drohung auf der Toilette denkt. "Ich dachte, ich wäre Dir das schuldig gewesen, besser ich hätte meinen Mund gehalten." Die Arme verschränkend wendet sie sich ab und spielt mit ihrem rechten Fuß auf dem Boden herum.

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    Rein körperlich...ist Artjom so? Ein Draufgänger? Nouki schweigt und die Gedanken rotieren. Ihr wird mit einem Schlag bewusst wie unerfahren sie selbst ist. Das mit Stephen auf dem Festival ist alles was sie an körperlicher Erfahrung vorweisen kann. Und Tani? Rein körperlich? Sie erinnert sich an Artjoms Worte vor dem Auftritt. "Du kannst alle fragen..." Sie schüttelt den Kopf um das zu verscheuchen. Einmal tief durchatmen. "Tani, wir haben keinen Stress, ich red doch nur hier mit dir weil unsere Freundschaft mir viel wert ist." Sie sieht auf. "Es war gut, dass du es gesagt hast. Jetzt weiß ich Bescheid und kann das verarbeiten. Ich..ich mag Artjom sehr gern, er war immer lieb und wir haben so viel gemeinsam..vielleicht wird da mehr daraus , vielleicht auch nicht. Ich bin durcheinander. " Soll sie Tani fragen wegen...der 'anderen' die Artjom erwähnt hat? Sie wirft ihr einen prüfenden Blick zu. Besser nicht jetzt, die Stimmung ist schon gedrückt genug...außerdem muss Tani das selber wissen, es steht ihr gar nicht zu einfach mit sowas heraus zu platzen. Was wenn Artjom gelogen hat? Was wenn nicht? Egal. Tani ist ihre Freundin und Punkt. "Wir bekommen das schon hin. Zwischen uns kommt nichts, okay?"

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    Durch Noukis Worte verspürt Tani endlich wieder ein wenig Wärme in ihrem tiefen Inneren. Sie lächelt ihre Freundin an und umarmt sie daraufhin. Als sie sich löst, lässt sie ihren rechten Arm auf Noukis Schulter verweilen. "Hör zu. Nimm Dir Zeit ihn kennen zu lernen und herauszufinden, ob er derjenige welche ist, der dich glücklich macht. Aber pass bitte auf dich auf!"

    Ellie, die auf der Suche nach Vero auch nach draußen gelaufen ist, will sich nach deren Nachricht wieder in die Aula begeben. Doch auf dem Weg dorthin sieht sie Tani und Nouki und ändert ihren Plan. "Hallo ihr beiden, alles klar?", fragt sie freundlich. Von dem Gespräch hat sie nichts mitbekommen.

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    Nouki lächelt Tani an, obwohl das 'pass bitte auf dich auf', sie irritiert. "Klar mach ich das." sagt sie nur und dreht sich dann überrascht zu Ellie um, die plötzlich um die Ecke biegt. "Mmh, wir schnappen nur frische Luft." antwortet sie. "Und du? Was treibt dich hier raus?"

    "Hab Vero gesucht.", antwortet Ellie, "aber offenbar ist sie schon zu Hause."

    Als Ellie von Vero spricht, fällt Tani auf, dass sie ihre Sandkastenfreundin den Abend über kaum gesehen hat. "Hast Du ihr mal eine Textnachricht geschrieben?", fragt sie daher.

    "Nein, sie mir.", sagt Ellie und zeigt Tani die Nachricht. "Eine Begründung, warum sie früher gegangen ist, hat sie aber nicht genannt."

    Das erscheint der Freundin merkwürdig. Ich werde sie morgen mal anschreiben.

    "Ich werd auf dem Rückweg mal bei ihr vorbei schauen.", sagt Ellie bestimmt.

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    Zeitgleich...

    Als seine linke Schläfe zu pochen beginnt, fährt Chip in seinem Sitz hoch. Boah. Er reibt energisch darüber und sieht sich leicht verwirrt um. Irgendwie ist das Zeug was er geraucht hat nicht gut. Er hat sonst nie Kopfschmerzen. Ist er eingenickt oder was? In diesem Moment beginnt Denize' Auftritt und er ist sofort von ihrer Ausstrahlung gefangen. Sehnsüchtig verfolgt er ihre Bewegungen im Publikum und wünscht sich, er wäre an Ellies Stelle. Wär schon cool, wenn er mit seiner Freundin in der Theater AG wäre...wieso hat er da eigentlich nicht daran gedacht am Anfang vom Schuljahr? Sie war ja auch der Grund dafür, dass er im letzten Schuljahr der Schulband beigetreten ist, aber da waren sie auch noch nicht zusammen. Trotzdem.. er könnte Zeit mit ihr verbringen und sie ihm nicht dauernd ausweichen. wie armselig..jetzt denkst du dir schon Tricks aus, damit du in ihrer Nähe sein kannst Ärger über sich selbst und über die Situation klumpt sich erneut in seinem Magen zusammen. Als sich die Schauspieler verbeugt haben und von der Bühne gehen, steht er klatschend auf und geht ohne den Applaus zu unterbrechen nach vorne, wo Denize neben Nadine Platz genommen hat. Er rollt die Augen. Chip lässt sich in den freien Stuhl neben seiner Freundin fallen und legt einen Arm um ihre Schulter. tu, als wär alles in Ordnung Er beugt sich zu ihr und haucht ihr einen Kuss aufs Ohr. "Ihr wart toll, aber am schönsten war die Amelie." Er lächelt sie zärtlich an.

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    Blaze geht ein paar Schritte und beobachtet Chip der sich zu Denize setzt. Er hört wie sie sagt, "Danke. Es ist toll gelaufen obwohl ich echt angst hatte. Gut das Lashawn so felxiebel reagiert hat." Blaze steuert den Tisch mit den Getränken an und lügt im vorbei gehen, "Gute Show." und grinst Denize an. "Nicht so gut wie deine." lächelt sie zurück. Das überrascht ihn, so das er stehen bleibt. Er sieht sie an dann Chip daneben und wieder Denize. Soll er sich jetzt bedanken? Er hat gar kein Feedback erwartet ausser von Viola. "Danke.." sagt er schliesslich, schüttelt für sich den Kopf und geht weiter. Denize schaut ihm glücklich nach.

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    Kalte Dusche in Reinform. Chips Miene erstarrt kurz zu Eis, dann fängt er sich wieder und wirft Blaze einen feindseligen Blick nach, ehe er sich wieder zu Denize dreht. Sein Atem geht rascher, er versucht das Heben und Senken seines Brustkorbs zu kontrollieren, aber es gelingt nicht ganz. Wieso schwärmt sie Blaze so an? Er registriert ihren glücklichen Gesichtsausdruck und der Zorn kocht heiß in ihm hoch. Ist er eigentlich gar nichts mehr wert in ihrer Welt. Innerlich Zähne knirschend fragt er äußerlich freundlich. "Hat dir der song gefallen, ja?" Ist das Masochismus? Er muss einfach hören was sie sagt.

    Denize Brauen ziehen sich minimal zusammen. Was ist los? "Ähm.. ja, war doch total schön. Ich freu mich für ihn und Viola.... du nicht?" Sie versteht nicht ganz was ihn so seltsam wirken lässt. Sind das wieder ihre Hormone und sie nimmt es nur zu stark wahr? Sie selbst verhält sich doch wie sonst? Sie war immer zu jedem freundlich und hat sich immer für jeden aufrichtig gefreut. Das ist doch nichts neues. "Was ist?" fragt sie vorsichtig.

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    "Nichts." Chip lächelt gezwungen. "Mich interessiert halt, was meiner Freundin gefällt und warum." Dann entspannt er sich wieder etwas. Schließlich ist sie nicht in Begeisterungsstürme ausgebrochen, wie die Leaderin eines imaginären Blaze Fanclubs. Er streichelt ihr über die geschminkten Wangen, nimmt den Duft ihrer Haare wahr, der ihm einen Schauer über den Rücken jagt. Etwas näher an sie heran rückend, sagt er leise. "Du, ich hab heute unser Haus ganz für mich, wollen wir zusammen den Abend feiern? Kommst du später mit zu mir?" Super...voll mit der Tür ins Haus gefallen, aber Chip hat keine Nerven mehr für ausgeklügelte Taktik oder fantasievolle Formulierungen. Die Sehnsucht ist so überwältigend, dass es schmerzt.

    Zu ihm nach Hause? Sie weiss was wo das endet. Entweder sie weicht hier aus oder bei ihm und hier ist definitv die bessere Wahl. Sie hat ehrlich angst vor körperlicher Nähe ob wohl sie nicht viel schwangerer werden kann. Aber was wenn ihm auffällt das ihr Körper sich verändert. "Ich...ähm..." sie blickt zu Blaze der sich ein Getränk nimmt, dann zu den Schülern hinter Chip. "Weisst du ich muss..."
    Plötzlich schreit jemand und sie blickt zu dem Jason der in die Luft springt. Sie saugt erschrocken Luft ein. "Was passiert da?"

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    Viola beobachtet Shane. Der sieht nicht gerade glücklich aus. Schlechte Nachrichten, die er gerade mit seinem Handy erhalten hat? Viola ahnt irgendwie, dass die Nachricht bestimmt von Vero ist. Und wenn nicht, ist das auch egal: Er starrt jedenfalls noch immer auf das Display. Vielleicht ist er jetzt abgelenkt genug. Sie hat noch mehr von Aidarias Tricks parat und beschließt, einfach ihr Glück zu versuchen. Und in der Menschenmenge der Schüler fällt es vielleicht auch nicht weiter auf, dass sie der Auslöser für die Illusion ist. Sie zielt und wirft die Phiole unter seinen Sitz. Die Magie verhindert, dass man das Klirren hört.

    Diesmal ist die Illusion anders als die davor. Die Kälte um Shane herum breitet sich schneller aus als beim ersten Mal. Die Illusion hingegen kommt etwas später. Erst langsam baut sie sich auf. Diesmal beginnt es damit, dass mehrere geisterhafte Hände anfangen, sich aus dem Boden zu erheben.

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    Viola weiß nicht, ob es bei Shane funktioniert. Er ist immerhin selber ein okkultes Wesen. Wenn nicht, müsste sie wohl wirklich Breuer als Opfer wählen.

    Shane nimmt außerhalb seines Handybildschirms verschwommen irgendwas wahr was vorher noch nicht da war. Er senkt die Hand und erkennt erschrocken grüne Hände die nach ihm greifen. Ein schriller schrei entfährt seinem Mund, lässt das Handy fallen und mit einem Satz ist er auf dem Stuhl auf dem er vor der Nachricht noch gesessen hat. Erschrocken reisst er sich die Maske vom Kopf und starrt nach unten. Die Finger kriechen die Stuhlbeine hinauf und es überkommt ihn ein Schauer den andere Spüren wenn sie vor einer Spinne oder Maus flüchten. Aber weiter zurückweichen geht nicht, das stellt er just in dem Moment fest, als er an die Stuhllehne kommt und mit samt dem Stuhl nach hinten auf den Boden donnert. Er schlägt sich den Kopf am harten Parket an und der Aufprall verschlägt ihm den Atem so das er einen Moment liegen bleiben muss. Au...

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    Bea bleibt geschockt stehen, wie ein Reh im Scheinwerferlicht, als um Shane herum so ein Spuk entsteht. Sie wagt nicht, sich zu bewegen.

    Blaze kann von seiner Position beobachten wie Shane auf den Stuhl springt und einen Moment später rücklinks nach hinten auf den Boden kippt. Es kracht und quietscht durch die Halle. Ihm entfährt ein belustigtes Lachen was er sofort unterbindet in dem er die Luft anhält und wartet was jetzt passiert.

    Viola starrt Shane an. Mit so einer Reaktion hat selbst sie nicht gerechnet. Shane ist ein Vampir. Was will er auf dem Stuhl? Selbst wenn es eine echte Bedrohung wäre und nicht nur die Illusion hätte er sich doch einfach in die Fledermausgestalt werfen können. Sie kann sich das Grinsen nicht verkneifen. So ein Trottel.

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    Artjom kommt grade zur Tür herein als Shane schon ab Boden liegt. Um ihn herum kommen Schüler näher. Verhaltenes Gekicher wimmelt durch den raum. Neben Viola kommt er zum stehen. "Gibts schon wieder Schlägerei?" fragt er ein wenig belustigt. Diese Schule hat was. Schön mal nicht derjenige zu sein der Spinde von innen betrachtet. Schön mal auf der neutralen Seite zu stehen.

    Viola dreht sich zu Artjom: "Schlägerei? Ich hab Shane nichts getan. Kann nichts dafür, dass der rumspinnt." In diesem Moment löst sich die Illusion auch wieder auf, die leider nur von kurzer Dauer ist. Egal, das war es wert gewesen.

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    Bea reibt sich die Augen. Es ist nichts gruseliges mehr zu sehen. Wahrscheinlich hat sie sich einfach nur getäuscht. Sie sieht zu Shane und rennt zu ihm. Sie reicht ihm die Hand um ihm aufzuhelfen. "Alles klar? Was ist passiert?"

    Artjom hebt die Hände. "Wow. Wer hat das den behauptet." Die Kleine bezieht gern alles auf sich. Das hat er sich schon gedacht als sie so vehement drauf beharrt hat, sie wärs nicht gewesen auf dem Klo. Blaze stellt sich dazu. "Warst du das?" fragt er Viola und dann ist Artjom doch überrascht. Ist er es der ihr gern die Schuld einredet und sie hat das adaptiert? Blaze denkt sich nichts dabei. Artjom ist in der Band und Bandmember sind von Natur aus loyal.

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    Viola grinst. "Dem Beißer sind vor Schreck wohl die Beißerchen rausgefallen. Das ist besser gelaufen als gedacht." Das sollte Blaze als Antwort ja reichen. Sie dreht sich zu Artjom: "Aber gelogen hab ich trotzdem nicht. Hab ihn nie geschlagen." Schade nur, dass die Ilusion nicht lange Bestand hat.

    Shane hört das Gelächter und öffnet die Augen. Er sieht Beas Hand, nimmt sie aber nicht. Sein Rücken tut weh und er will liegenbleiben. Das ist gelogen. Eigentlich will er weg von hier. Langsam richtet er sich auf und fasst sich an den Hinterkopf und das Blut an seinen Fingern reicht aus um ihm den Rest zu geben. Warum passiert ausgerechnet ihm das? Warum er? Was hat er getan? Er sieht Bea unfassbar traurig an, dann verpufft er zu Fledermaus und schwirrt durch ein gekipptes Fenster nach draussen.

    Artjom verzeiht das Gesicht. Blaze schaut ihn an als hätte Artjom ihr das unterstellt. "Wer behauptet das?" - "Ich nicht!" antwortet Artjom prompt und tritt zurück. Die Beiden spinnen doch. Er verlässt die zwei, er hat wirklich keine Lust sich noch mehr Anschuldigungen anzuhören die nicht wahr sind. "Bis später." er verlässt die Aula und lehnt sich an eine Wand. Phu... Was für ein Abend.
    Blaze misst dem keine Bedeutung zu, schließt die Lücke zwischen sich und Viola und legt den Arm um ihre Schulter. Er greift in die Tasche und öffnet die Hand mit dem Stein darin. Lächelnd hält er ihn ihr hin.

    Viola lächelt. "Ich erzähl dir später mal, wie. Wenn nicht so viele potentielle Zuhörer in der Nähe sind.", flüstert sie, während sie den Stein einsteckt. Im Moment hat sie noch keine Idee welche Aufgabe Blaze bekommen wird, aber sie hat ja auch alle Zeit der Welt, sich etwas zu überlegen.

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    Die alte Leier, Chip hätte es wissen müssen. Der Blick, ihr Ton. Hitze steigt in Chip hoch. "Weich mir nicht schon wieder aus." sagt er ernst. Er hält sie am Arm fest. "Ich brauch dich. Seit Wochen..." Er unterbricht sich, weil Denize mit einem Aufschrei aufspringt. Verwirrt folgt er ihrem Blick und sieht Shane auf einem Stuhl herumtänzeln, umgeben von..Nebelhänden?? What the..? Dann besinnt er sich und dreht Denize am Ellbogen wieder zu sich herum. "Hey, bleib jetzt mal bei uns beiden, ich red mit dir."

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    Erschrocken darüber das Chip handgreiflich wird, reisst sie sich los und ihr trägerloses Kleid verrutscht. Schützend hält sie sich die Hände vor den Oberkörper und schaut ihn entsetzt an. "Bist du verrückt geworden?!" sofort richtet sie ihr Kleid und macht noch einen Schritt zurück.

    "Ja, vielleicht, weil du mich verrückt machst mit deiner Ausweicherei." erwidert Chip lauter als geplant und drosselt dann seine Stimme. "Wie lang willst das Spiel noch trieben?" Er kann sich einfach nicht zurück halten und die Sims um ihn herum sind ihm auch schnurz. "Ist es das für dich? Hm? Ein Spiel?" Er nimmt wieder ihren Arm um sie näher her zu ziehen. Die Verzweiflung über ihre Verweigerung droht die Oberhand zu gewinnen. Seine Gefühle intensivieren sich mit jeder Sekunde, die er ihr nahe ist. Er ringt um Beherrschung.

    Die umstehenden bemerkten die kleine Auseinandersetzung und wenden den Blick von Shane ab und zu dem streitenden Paar. Die Neugier auf einen neuen Skandal über den sie sich den Mund zerreissen können treibt sie her wie Zombies die nach frischem Fleisch gieren. Daran muss Blaze denken als Denize' Ruf ihn von seinen eigentlichen Worten ablenkt. Er behält es für sich, küsst Violas Schläfe und lässt sie los. "Jetzt ich." sagt er vorfreudig grinsend und läuft fast schon mit einem Freudensprung hinter die Vorhänge der Bühne.

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    Viola wirft Chip und Denize einen verwunderten Blick zu, sagt aber nichts. Sie freut sich schon auf was immer Blaze geplant hat. Und was das ist, weiß sie selber noch nicht. Er hat ihr nur gesagt, wo sie nicht sitzen soll, ist jedoch nicht ins Detail gegangen.

    Was wäre Halloween ohne ein paar Klischees. Hatte Blaze sich gedacht und sich deswegen so für die Deko in der Aula ins Zeug gelegt. Die schöne verhangene Decke mit den Tüchern aus dem Hauswirtschaftskurs, haben ihren bisherigen Zweck mehr als gut erfüllt. Zeit das auszunutzen. Hinter der Bühne, ist ein Seil befestigt was hinauf zur Decke in der Aula führt und an dem zieht Blaze jetzt mit einem schnellen herzhaften Ruck. Kurz darauf hört er auch schon die Schreie.

    Denize kann es nicht fassen. Ja sie ist ihm aus dem Weg gegangen. Es ging immer nur darum, das es ihm schlecht geht, das er sie braucht und er, er, er. Versteht er wirklich nicht dass sie einfach nur ruhe brauchte bei etwas was er nicht ändern konnte. Sie brauchte Luft, musste nachdenken, aber das kümmert ihn gar nicht. Sie möchte auf seine lauten Worte reagieren und dann spürt sie etwas kühles auf ihrer Wangen.
    Sie wischt mit den Fingern darüber und schaut darauf. Ehe sie realisieren kann was sie sieht wird sie in dieses Kühle regelrecht getaucht. Übergossen ist das richtige Wort und kurz darauf steht sie wie ein begossener Pudel in mitten der Leute und hat Mund und Augen weit aufgerissen und den Kopf eingezogen.

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    Die Arme von sich gestreckt und die Hände nach unten hängend, fallen rote Tropfen von ihrem Fingern in die Lache unter ihr. Ringsum wurden alle mit der roten Farbe bespritzt. Es trifft neben Denize vor allem Chip. Die Schüler stieben auseinander, flüchten vor dem was auf den ersten Blick wie Schweineblut wirkt und Denize ergreift die Flucht.

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    Das ist nicht wahr! Immernoch geschockt, geht sie einfach Richtung Flur und auf die Toilette zu. Dabei tropft sie alles mit roter dünner Farbe voll. Die Nachhilfelehrerin kommt ihr entgegen und sieht sie entgeistert an. Denize ignoriert sie und setzt ihren Weg eisern fort. Lena blickt zu ihr, dann folgt sie der Blutspur in die Aula.

    Blaze verschwindet von der Bühne, hält nochmal bei Viola und meint, "Ich bin weg." er zwinkert ihr zu, läuft zu einem der Fenster, öffnet es und springt ins Freie.

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    Miss Vanya hat die Szenerie um Shane verfolgt. Sie murmelt etwas und aus der Kristallkugel erscheint ein leuchtende Kugel. Diese verwahrt sie in einem Fläschchen und verstaut diese in ihrer Kleidung. Auch ist ihr die Sache mit Blaze nicht entgangen.



    Aus den Augenwinkeln hat Chip noch bemerkt, wie Blaze hinter die Bühne verschwindet, denkt aber nicht weiter darüber nach. Er muss das jetzt mit Denize ausdiskutieren, wenn nicht hier, dann irgendwo anders. Es reicht. Als er weiter reden will hört er noch ein seltsames Geräusch, im nächsten Moment sieht er Blutstropfen auf Denize' Wange und dann im wahrsten Sinne des Wortes rot. Sieht und trieft rot, genau wie Denize. Was zur Hölle?! Irgendeine rote Soße ist von der Decke gestürzt und nimmt ihm jede Sicht. Entsetzt reißt er sich die Brille von der Nase und schüttelt sie aus, dass die Tropfen in alle Richtungen spritzen, zieht dann das durchnässte, am Körper pappende Hemd von sich weg, ebenso die Hosenbeine. Dann kommt die Wut. Blaze. Wer sonst? Das wird er büßen! Als er sich aufrichtet sieht er, dass Denize schon auf dem Weg Richtung Toiletten ist. Klar. Angeekelt folgt er ihr. Während er innerlich brodelt und Blaze verflucht, wird ihm plötzlich klar, dass das DIE Gelegenheit ist, allein mit ihr zu sprechen.

    Artjom beobachtet Denize die ein wenig Nass wirkt, wie sie aus der Aula kommt und zu den Toiletten trottet. Als Chip ihr ähnlich begossen folgt stösst er sich von der Wand ab und schaut beiden hinter her. Was hat er verpasst? Es folgen noch mehr Schüler die rot gesprenkelt aus der Aula laufen und er fragt sich unweigerlich wo seine Pilzdame eigentlich ist.

    Lashawn steht wie erstarrt da. Der Streich von Blaze hat sie großflächig getroffen. Das weiße Leichenbrautkleid ist beschädigt. Die Afroamerikanerin ist in Schockstarre. Fassungslos. Und niemand scheint sich um sie zu kümmern. Langsam betrachtet sie ihre Hände. Durch die Farbe und die Konsistenz sieht es so aus, als würde Blut an ihren Händen kleben. Das Mädchen beginnt zu zittern und sackt auf die Knie. So verharrt sie.

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    Glücklich darüber, wirklich weit weg genug gesessen zu haben, betrachtet Viola auf das Schauspiel. Es ist zum Glück kein echtes Blut - das wäre Verschwendung gewesen - sondern rote Farbe. Sie hatte schon damit gerechnet, dass jemand nass gespritzt werden würde, aber die Farbe war dann doch eine Überraschung. Als Blaze sich verabschiedet, nickt Viola. Sie folgt ihm. An diesem Streich ist sie zwar unschuldig, aber sie hat keine Lust darauf, aufgrund ihres Rufs von Lehrern befragt zu werden.

    Bea, die immer noch neben dem umgekippten Stuhl steht, auf dem Shane vorher saß, starrt entgeistert auf die Szenerie. Sie stand weit genug entfernt, um auch vor den Spritzern entkommen zu sein, aber die Sauerei lässt sie auch nicht völlig kalt. Ob das Blaze war? Er war ja in der Aula am Dekorieren. Wenn ja, kann er das gerne selber sauber machen.

    "Igitt!", flucht Tim. Die volle Breitseite der Farbe erwischte zwar Denize und Chip und nicht ihn, aber ein paar Tropfen hat er dennoch abbekommen. Das schöne Kostüm! Hoffentlich kann man das noch rauswaschen! Er eilt zur Toilette.

    Ellie hat von der ganzen Farbaktion rein gar nichts mitbekommen, da sie sich draußen befand. Sie umarmt Tani und Nouki zum Abschied. "Naja, ich werd mich dann auch mal aufmachen." Mit diesen Worten geht sie zur nächsten Bushaltestelle, um den Bus nach Evergreen Harbor zu nehmen. Schließlich hat sie ja einen Besuch bei Vero geplant.

    Nouki hat Vero schon ewig nicht mehr gesehen und wegen dem Auftritt nichts mit bekommen, kann also auch nichts hilfreiches zum Thema beitragen. "Vielleicht war's ihr einfach zu viel Trubel." antwortet sie kurz. "Also..ich geh wieder rein, vielleicht muss ich der Truppe noch was helfen oder so." Sie lächelt die Freundinnen ein bisschen gezwungen an, winkt Ellie noch und geht mit schnellen Schritten wieder ins Schulgebäude zurück.

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    Hoffentlich hängt Leon noch irgendwo herum, der Freund erscheint ihr mal wieder als Fels in der Brandung. Drinnen staunt sie nicht schlecht, als sie Denize , triefend voll mit roter Farbe vorbei staksen sieht, Chip direkt hinter ihr, kaum weniger beschmutzt. Gab's ein Drama bei der Theatergruppe? Schnell eilt sie zur Aula und da zeigt sich das ganze Ausmaß der Verwüstung. Das ganze Areal vor der Bühne ist mit dieser roten Flüssigkeit bespritzt, als hätte jemand oben Schleusen geöffnet..Jemand? Sie kann sich fast denken wer das war, aber warum hat's dann auch Chip getroffen? Sie sieht sich suchend um. Bestimmt ist Leon auch hier und wollte sehen was passiert ist. Stattdessen trifft ihr Blick auf den von Artjom und für eine Sekunde setzt ihr Herzschlag aus. Soll sie mit ihm auch noch reden? Es ist das reinste Chaos heute, innerlich wie äußerlich. Dann gibt sie sich einen Ruck und geht zu ihm rüber. "Was ist passiert? Das sieht aus wie im Schlachthof hier. Hat das was mit der Theater AG zu tun?" Sie braucht erst neutralen Gesprächsboden, will aber natürlich wirklich wissen wie es zu der Sauerei hier gekommen ist.

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    Artjom lehnt sich wieder an die Wand und beobachtet die Horde rotgefleckter Zombies die alle auf die Toilette rennen und dort auf ein Hindernis stossen. Die Tür in der Chip grade verschwunden ist, ist wohl verschlossen. Die Schülerinnen klopfen ein paar mal, dann suchen sie sich eine andere Toilette. In seinem Kopf sieht er Chip und Denize sich in der roten Sauce suhlen und sich den Schlamassel gegenseitig vom Gesicht.... Vielleicht ist es keine Farbe, sondern... Tomatensaft? Urg... Naja wer drauf steht. Er hebt amüsiert die Brauen und schaut Nouki an. "Ich weiss nicht." antwortet er. "Habs nicht mitbekommen. Ich glaub nicht das der Anschlag der AG galt." Obwohl er schon darüber lachen müsste wenn es Miss Oberschlau Denize absichtlich erwischt hätte. "Aber es hat die Party gesprengt. Ich glaube heute läuft hier nichts mehr." er hebt freundlich die Mundwinkel. "Brauchst du eine Begleitung nach Hause?" Obwohl sie vorhin so zwiegespalten war, hat er nicht das Gefühl abzublitzen. Immerhin hat er ihr die Sache bereits verziehen.

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    Kurz ist Nouki unentschlossen. Ihr Blick wandert über die Schüler, aber sie kann Leon nirgends entdecken. Schließlich erwidert sie das Lächeln zaghaft und nickt. "Ja, lass uns gehen, bevor noch mehr Sachen von der Decke stürzen."

    Aus dem Spinnt nimmt er seine Jacke und wartet auf Nouki bis sie fertig zur Abreise ist. Er hat kein Problem damit einen Umweg nach Windenburg zu machen. Dann kann er auch einmal sehen wo sie wohnt.

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    Leon ist nach dem Auftritt von Nouki in die Mensa zurück gegangen. Dort hat ihn die Hauswirtschaftslehrerin aufgehalten. Frau Borowski würde ihn sicherlich mit ihren ganzen Speisen mästen, bis der Sportler kugelrund ist. "Probier das und das", sagt sie immer wieder in ihrem polnischen Akzent. Irgendwann flüchtet der Holzfäller und findet an der frischen Luft seine Ruhe. Er atmet auf. Dann bemerkt er, dass Nouki mit Artjom verschwindet. Verwundert und betrübt zugleich schaut er ihnen nach. Warum hat sich die Freundin nicht von ihm verabschiedet? ... ist doch sonst nicht ihre Art.



    Als sie in der Mädchentoilette verschwindet, schlüpft er schnell hinter ihr durch die Tür.. Denize steht am letzten Waschbecken, den Hahn voll aufgedreht und hat ihn noch nicht bemerkt. Er schaut sich suchend um. In der Ecke liegt der schwarze Gummikeil , den der Hausmeister benutzt um die Türen offen zu halten, wenn frisch gewischt ist und der Boden schnell trocknen soll. Perfekt. Chip schiebt das Ding unter die Eingangstür, die damit vorerst blockiert ist und geht zu Denize, die grade das Gesicht unter dem Wasser hat. Der Boden ist blutrot verschmiert, die Wand auch und er selbst zieht eine Spur hinter sich her, die filmreif wäre. Er atmet kurz durch, drückt den immer noch schwelenden Zorn über die Schweinerei weg und legt ihr eine Hand auf die Schulter. Sein Blick fällt dabei in den Spiegel und unwillkürlich entfährt ihm ein Schreckenslaut. Das verschmierte, schwarz-weiße Make up schimmert durch den blutroten Farbfilm in seinem Gesicht, kein Zombie könnte furchterregende raussehen. "Hey, lass dir helfen."

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    Denize weicht zur Seite aus als Chip näher kommt. Sie will nicht angefasst werden. Jetzt nicht. Der Rand der Waschbecken ist schon ganz rot und sie stützt sich darauf ab und senkt den Kopf so das ein paar nasse lockige Strähnen in ihr Gesicht fallen. "Warum?" fragt sie erzwungen beherrscht ohne ihn anzusehen. Sie spürt dass die Wut die in ihr brodelt nicht normal ist. Sie hebt den Kopf, und sieht ihn an, "Warum hab ich das Gefühl, dass du mich ständig kontrollieren willst?"

    ER ist schuld. ER macht ihr ein Scheißgefühl. ER kontrolliert! sie, er, er, er.. Chip tritt einen Schritt zurück und lässt dem Unmut freien Lauf. "Ich kontrollier dich?! Du checkst echt gar nix! Ich kontrollier dich nicht, ich renn hinter dir her wie ein Schoßhündchen, weil du ständig vor mir auf der Flucht bist und dich weigerst anständig mit mir zu reden! Aber klar, mach's dir einfach, hau rein. Chip du kontrollierst mich, du Freak oder was? " Er äfft eine hohe, affektierte Mädchenstimme nach. "Ooh Chip, das macht mir ein schlechtes Gefühl, ich bin sooo sensibel und du bedrängst mich." Er redet sich definitiv in Rage, kann das aber nicht mehr stoppen und will auch gar nicht. "Alter..dann mach mir halt keine Angst und erklär mir einfach was mit uns passiert!"

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    Seine Laute Stimme tut ihr in der Seele weh. "Hör auf zu schrien!" schreit sie ihrerseits. Sie starren sich einen Moment an. Er scheint zu warten. "Das redest du dir doch ein. Ich brauchte einfach etwas Zeit für mich, verstehst du das denn nicht? Was ist falsch daran?" Sie hat das Gefühl Bauchschmerzen zu bekommen und krümmt sich ein wenig ehe sie sich wieder aufrichtet und ihn anstarrt.

    Sie hört nicht auf dasselbe Zeug zu erzählen. Chip funkelt sie an. Wen will sie hier für blöd verkaufen? In ihm tobt eine Mischung aus Schmerz, weil er sie einfach umarmen will, Ärger über dieses Gefühl und Wut darüber, dass sie ihm schon wieder so kommt. "Ach ? Ich rede mir das ein, ja?" Er macht einen kleinen Schritt auf sie zu und sticht mit dem Finger in ihre Richtung. "Du brauchst Zeit für dich und hängst dann mit Nadine herum? Sie stört nicht?"

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    Chips Freundin wird langsam richtig sauer und laut. Das kennt sie gar nicht von sich selbst. "Nein! Nadine bekifft und betrinkt sich nicht dauernd und ich bekomme von ihr Antworten die nicht vernebelt oder vollkommen belanglos sind! Du wolltest damit aufhören! Schon vergessen!? Aber auf dich achtest du genau so wenig!" Wie soll sie so ein Kind mit ihm großziehen!? Denize ist froh dass er das noch nicht weiss.



    Buzz, der noch immer im Musikzimmer sitzt, hat von all dem Trubel nichts mitbekommen. Er wischt sich die Tränen von der Wange und steht auf. Irgendwie hat er keine Lust mehr hier zu sein. Er verlässt das Schulgebäude und läuft nach Hause. Wie die Grinsekatze aus Alice im Wunderland verschwindet er. Lautlos, ohne eine Spur zu hinterlassen.

    Als Tim sein Kostüm so gut wie möglich von den Farbtropfen befreit hat, holt er seine Jacke aus der Garderobe und macht sich direkt auf den Heimweg. Hier hat er nichts mehr zu verlieren, vor allen, da jetzt alles feucht ist. Wenigstens ist die Jacke davon verschont geblieben und trocken und warm.



    Durch ihre Kristallkugel kann Allegra das Ausmaß der Verwüstung in der Aula sehen. Sie gibt zu: Der Schüler hat es raffiniert und gut geplant, vorbereitet und umgesetzt. Aufgrund des Halloween-Gedankens, der auch Schabernack, Streiche und wie ihre Illusion Angst und Panik zulässt, hat sie sich nicht in die Situation eingemischt. Jedoch ... als sie die Gesichter einiger Schülerinnen sieht ... besonders in derer, die einen Schock erlitten haben ... seufzt die Hexe laut. Ihre Magie ist für diesen Abend am Limit. Diesmal kann sie keinen Zauber anwenden, um für 'Heilung' oder Ordnung zu sorgen. Diesmal sind die Schülerinnen auf sich gestellt. Wieder klopft es an Kaleas Tür. "Herein", ruft sie. Es ist Kaplan, der hereinschreitet. "Wir haben ein ... Problem." Er wirkt sehr ernst. Die Rektorin steht auf. "Was ist passiert?" Kaplan deutet an, dass sie ihm folgen soll. Die beiden Erwachsenen kommen zur Aula. Jetzt erst wird der Frau das Ausmaß des Streiches vor Augen geführt. Sie hält sich die Hand vor dem Mund. Das darf nicht wahr sein ..., denkt sie sich.

    Bea läuft nun zu Lashawn. "Oh verdammt!" Sie legt der Afroamerikanerin tröstend eine Hand auf die Schulter. "Weißt du was, ich leihe dir meine Jacke aus, und wir schauen mal, ob wir die Farbe noch rauskriegen." Die Jacke ist noch in der Garderobe, aber so muss Lashawn nicht mit feuchten Sachen rumlaufen.

    Die Schülerin zittert am ganzen Laib. Ihre Augen starren auf die Hände. Sie vernimmt Beas Stimme nicht sofort.

    "Lashawn?", fragt Bea nun etwas lauter. Sie legt nun ihre zweite Hand auf die Schultern. Es ist ihr egal, ob ihre Hände nun von Farbe beschmiert sind. Sie wiederholt ihren Satz mit der Jacke nun etwas lauter.

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    Endlich scheint die Angesprochene aus ihrer Trance zu erwachen. Ihre Augen füllen sich mit Tränen und weinend drückt sie sich in Beas Arme und schluchzt laut.

    Bea umarmt Lashawn. Eigentlich ist sie ohne Spritzer davon gekommen, doch durch die Umarmung ist ihr eigenes Kostüm jetzt natürlich ebenfalls rot befleckt. Doch das kümmert Bea nicht. Lashawn ist jetzt wichtiger.

    In dieser Haltung findet Kalea die Schülerinnen vor. Kaplan sieht sich um und schüttelt nur den Kopf. Weitere Lehrkräfte stoßen hinzu. Darunter auch Milena, die entsetzt aufschreit. Die Rektorin geht auf Lashawn und Bea zu. "Ihr Lieben, seid ihr verletzt?", fragt sie besorgt.

    "Ist nur Farbe!", sagt Bea und dreht sich zur Rektorin. "Aber Lashawn wurde voll getroffen!"

    Die Genannte schluchzt weiterhin herzzerreißend in Beas Armen. Der Anblick bricht Kalea das Herz. Sie sieht zu ihren Kolleginnen. "Kaplan, bitte bringe die beiden Mädchen heim." Der Aufgeforderte nickt. "Kommt. Es wird wieder alles gut." Er nimmt Lashawn hoch und trägt sie auf den Armen hinaus. Als nächstes prüft die Rektorin, ob es weitere traumatisierte Jugendliche gibt oder gar Verletzte. Auch andere Lehrerinnen folgen ihrem Beispiel. Zum Glück scheint niemand verletzt zu sein. Schließlich ballt Kalea die Faust. Entschlossen sucht sie ihr Büro auf. Über die Lautsprecher lässt sie ausrufen: "Mit sofortiger Wirkung wird die Halloween Nacht an unserer Schule als Beendet erklärt. Lasst euch von euren Eltern abholen. Falls dies nicht möglich ist, kommt bitte in mein Büro. Wir finden eine Lösung. Euch allen eine gute Nacht und gute Heimreise." Danach zückt sie ihr Telefon und ruft Nael an. Auf spanisch sagt sie klar und deutlich: "Komm bitte sofort an die Schule. Es ist dringend." Das gleiche macht sie mit Peter. Ihr ist es unangenehm die beiden Männer aus dem Bett zu klingeln. Jedoch hat diese Angelegenheit nun höchste Priorität.

    Während sich Tani nach der Ansage auf den Heimweg macht, setzt sich Nael schnell in seinen Wagen und fährt los. Es scheint ernst zu sein. Was ist wohl passiert?

    Bea holt ihre Jacke aus dem Spind und legt sie über Lashawn. "Soll ich heute mal mit zu dir kommen?", fragt sie, "dann muss Herr Coskun nur eine Richtung fahren." Sie würde ihre Mutter natürlich informieren.

    Leon, der den Ausruf mitbekommt hebt die Augenbraue. Verwunderung und Neugier packen ihn. Er geht ins Gebäude und läuft an den verschiedenen Sims vorbei. Schließlich sieht er, was in der Aula geschehen ist. Er sieht sich um und schnaubt verachtend. Er wird schließlich von Milena aufgefordert nach Hause zu gehen. Er schüttelt den Kopf und fragt, ob er helfen kann. Jedoch erklärt ihm die Polin, dass sich alles regeln wird und er nach Hause soll. Nickend verlässt der Sportler nun auch das Schulgelände und fährt mit dem Rad heim.

    Lashawn ist kaum ansprechbar. Der Sportlehrer sagt schließlich: "Ich fahre euch erstmal zu dir Bea. Vielleicht kann deine Mutter ihr helfen." Sie steigen ins Auto ein und fahren nach Sulani.



    Vernebelt und vollkommen belanglos?! Geht's noch? Die Worte treffen mitten ins Herz, der Pegel steigt, die Hitze flutet jetzt regelrecht durch Chip hindurch. "Ah, danke!" sagt er sarkastisch." Und Blaze? Kann der auch tolle Antworten geben oder vielleicht noch mehr? Hm? Befriedigt ER alle deine Bedürfnisse?"

    "W-was?" Hat er grade angedeutet das sie möglicherweise fremd geht? Sonst noch was? "Spinnst du jetzt total? Wir haben Schulsachen besprochen für seinen Auftritt und... Er hat mich wenigstens nicht gelöchert an dauernd!“

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    "Schulsachen, klar." Chip rollt mit den Augen. "Und deshalb hängt deine Jacke bei ihm und er schreibt solche songs wie den heut. Wen willst du verar***en?" Er imitiert Blaze tiefe Stimme: "Tolle Show." Dann affektiert: "Nichts so toll wie deine." Seine Augen blitzen zornig. " Er löchert dich nicht? Vielleicht muss er das nicht, weil du dich ihm an den Hals wirfst." Sein Atem geht jetzt stoßweise, während der ganz Frust der letzten Wochen hochgespült wird, und in einer einzigen Schlammlawine über Denize zusammen schlägt.

    Er unterstellt ihr das wirklich und mit voller überzeugung! Geschockt und böse zu gleich starrt sie ihn an, es rinnt immernoch rote Farbe aus ihrem Haar in ihr Gesicht und sie sieht wahrhaftig aus als wäre sie grade in der Schule mit einer Axt amok gelaufen. Den Ärger über die Jacke überspielt sie. Blaze hatte sie ihr bringen wollen, hat es aber nie getan und das ist die Folge. Ganz toll! "Jetzt hör aber auf!" Oh nein. Wenn er wirklich davon ausgeht sie hätte mit Blaze, dann... Oh Gott. Nein... "Ich hab nichts mit ihm! Ich hab mit überhaupt niemandem was! Warum bist du so besessen von der Vorstellung?! Kiff und sauf doch noch mehr!" sie tippt sich an die Stirn um ihm vorzuführen wos bei ihm spukt.

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    Chips Ton trieft vor Sarkasmus und nur mühsam unterdrücktem Zorn. "Ja, du bist plötzlich Nonne geworden! Da kenn ich aber anderes von dir." Die Erkenntnis, dass das der Vergangenheit angehört, lässt ihn wieder aufbrausen. "Vielleicht habt ihr gesoffen und du weißt gar nichts mehr. Ist nichts Neues! Du kriegst ja nix mehr mit weil sich alles nur noch um dich dreht, ich bin nicht besessen!, ICH weiß wovon ich rede, ICH sauf schon lang nix mehr weil.."

    Seine Worte beginnen in Denize Kopf zu hallen und verhallen während ihr gleichzeitig das Bild vor Augen geführt wird, dass er sie verlässt weil er denkt sie erwartet Blaze' Kind. Es gibt keine andere Möglichkeit, wenn sies ihm jetzt nicht erklärt, dann wird sich das zu einer Abwärtsspirale bewegen und sie wird ihm das nie wieder erklären können.
    "...ich dich betrogen hab!"
    "Ich bin schwanger!"


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    Die Schreie prallen gefühlt hundertfach von den gekachelten Wänden ab, werden zurückgeworfen, mischen sich zu immer neuen Echos, explodieren in seinem Kopf, während der Rest von Chips Körper von einer Taubheit erfasst wird, die ihn bewegungsunfähig macht. Wie vom Donner gerührt steht er da. Sie starren sich an, während der Raum sich mit unheilvoller Stille füllt, nur unterbrochen vom leisen 'dap, dap' der Kunstbluttropfen, die vom Waschbecken und ihren Kleidern auf den verschmierten Boden tropfen.

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    Alles ist Stillstand, keine Gefühle , keine Gedanken, kein atmen. Watte. Dann passiert alles auf einmal. Er schluckt, schnappt nach Luft, , dreht sich um, kickt den Keil unter der Tür weg, reißt sie auf und läuft los. Durch die versprengten Schüler, rutscht auf dem glitschigen Boden, hält sich an irgendwelchen Jacken, rennt weiter und stürzt sich durch die Eingangstür ins Freie. Immer weiter in die Nacht, ohne Ziel und Richtung, bis er irgendwo stoppt und sich keuchend und würgend in die Büsche übergibt.

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    Die Tür fällt ins Schloss und Denize weiss nicht wie ihr geschieht. Nicht nur dass genau das eingetreten ist was sie so befürchtet hatte - er verlässt sie - nein, er setzt auch noch einen drauf. Ihre Beine wollen nicht mehr, sie sinkt auf die Knie, die Hand weiterhin am Waschbecken und beginnt zu zittern.

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    Nadine gehört zu den Umstehenden die einige Spritzer abbekommen haben und auch zu denen die auf die nächste Mädchentoilette wollte, aber nicht konnte weil die Tür klemmte. Also ging sie mit den meisten einen Stock höher. Die Farbe war recht dünn, weswegen sie auch so weit gespritzt ist, aber ist dadurch auch noch einigermassen auswaschbar. Sie ist sauer. Es gibt nur einen der so eine Scheisse abzieht. Sie verlässt wütend die Toilette und macht sich auf die Suche nach Denize, kann sie aber nicht finden. Die Ansage, das die Party vorbei ist, kam schon. Auf dem Weg nach unten sieht sie einen Rotgetränkten Chip aus der Toilette stürmen und verschwinden. Sie sieht ihm nach und öffnet die Tür zu dem WC was vorhin noch versperrt war. Da trifft sie der Schock. "Denize!" ruft sie und läuft zu ihr hin. Sie weint jetzt hemmungslos und bekommt kein Wort heraus als Nadine sie fragt was passiert ist. Sie lässt sie weinen.


    (In Zusammenarbeit mit simscat2, KFutago89, Spatz, murloc)
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    RipzhaRipzha Member
    bearbeitet Februar 2023
    Ort: Evergreen Harbor - Wohnung der Engels
    Charaktere: Shane / Vero / Hans / Ellie
    Geschichtsstrang: Halloween bei Vero



    Shane flattert nach Evergreen Harbor. Er hat genug von der Schule und den Schülern und sein Kopf tut weh. Er weiss nicht ob es immernoch blutet oder ob sich schon eine blutige Kruste in seinem Haar gebildet hat. Er will nicht nochmal hin fassen und es womöglich wieder aufkratzen auch wenn es bereits juckt. Vampire heilen sehr viel schneller als normale Sims er will aber gar nicht so genau wissen woran es liegt. Er war von Veros Nachricht so abgelenkt und zwiegespalten gewesen, dass ihm gar nicht in den Sinn kam sich zu verwandeln. Er ist immernoch unsicher was es bedeutet dass sie ihn zurück gelassen hat und einfach nach Hause gegangen ist. Genau so was es heisst, wenn sie beginnt ohne was zu sagen seine Probleme zu lösen. Als könne er das nicht selbst? Ist es das? So hat er das eigentlich nicht gemeint als er sagte er sei nicht so stark wie sie... Er seufz und klingelt an der Tür.

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    Hans wundert sich über das Klingeln und geht an die Tür. Vero sitzt im Zimmer und füttert ihre Farbratten. Als ihr Vater Shane erblickt, entgleitet ihm die Mimik. "Junge ... was ist passiert?" Er schaut sich den Teenager genauer an. "Um Himmelswillen ... du blutest ja. Komm rein. Wir müssen das versorgen."

    Perplex geht Shane einfach mit und wird am Küchentisch auf den Stuhl gesetzt. "Ist nicht so Schlimm Herr Engel..." versucht zu sagen. "Ist.. Vero...?"

    Hans begutachtet die Wunde. "Was ist den passiert Shane? ... Vero ist in ihrem Zimmer. Sie kommt sicher gleich." Er macht einen Eimer Wasser bereit und tupft den Bereich sauber. "Hast du Schwindel, Übelkeit?", fragt der Vater weiter. Vero kommt nun tatsächlich aus ihrem Zimmer. Als sie Shane erblickt wird sie blass. "Nein ... was haben die ... Shane ... oh Shane!", sie fängt an zu weinen. "Was ist passiert?", dabei kniet sie vor ihm. Die Tränen laufen ihre Wange herab. Sie kann nicht fassen, in welchem Zustand ihr Freund sich befindet.

    Überfordert sieht Shane Vero an. "Nich..." weinen. sagt er leise und hält ihre Hände. Es ist nur eine Platzwunde am Hinterkopf. Blut macht alles Schlimmer als es ist. "Mir gehts gut." Wenigstens körperlich. "Ich... bin gefallen. Das ist alles.." Es behagt ihm grade nicht zu erzählen warum das passiert ist. Er wär viel lieber allein mit ihr.

    Hans versorgt die Wunde. Um die Situation aufzulockern erzählt er: "Weißt du, Shane, Vero ist auch häufig mit Prellungen heimgekommen. Ein kleines Energiebündel, was nicht zu bändigen war." Der Erwachsene schmunzelt. "Platzwunden waren bei ihr auch üblich." Seine Tochter hört zu und wischt sich übers Gesicht. "Tut mir Leid. Mich macht das nur alles fertig ...", es schmerzt sie, wie Shane gemobbt wird. Hans hat schließlich die Blutflecken abgewischt, sich die Wunde angesehen und versorgt. "Wenn das nicht hält, müssen wir dich ins Krankenhaus bringen, wenn es genäht werden muss." Er erhebt sich. "Möchtest dich solange in Veros Zimmer ausruhen?"

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    Krankenhaus? Shane schweigt und schüttelt den Kopf. Sein Schädel pocht und schmerzt, aber das wird er aushalten. Also nickt er nur auf die letzte Frage. "Danke." sagt er zu Hans ehe er mit Vero uns Zimmer geht wo er sich aufs Bett setzt. Schon das dritte Mal in seinem Leben. Seine Augenringe sind tiefer als sonst und er wirkt erschöpfter den je. Als er Vero ansieht denkt er wieder an die Nachricht und etwas von diesem unkontrollierbaren Missmut steigt in ihm auf. "Du wolltest das ich komme..?"

    Das Mädchen setzt sich neben ihn und nickt. "Ja." Es bemerkt, dass Shane blass wirkt. "Soll ich dir was zu trinken oder essen holen?", bietet sie ihm an. Vero macht sich Sorgen um ihn.

    Er schüttelt den Kopf. "Nein... danke.." Simlisches essen hilft seinem Organismus nicht. Es sei denn er wagt diesen schritt und löst den Vampirismus auf. Aber wenn er das tut, wird es ihm erst recht schlecht gehn. So oft schon hat es ihn gerettet nicht essen zu müssen und schneller zu heilen. Er sieht sie an, sagt aber nichts. Shane wartet immernoch auf die Antwort auf die unausgesprochene Frage.

    Nickend bleibt Vero neben ihm sitzen. "Ich wollte ...", fängt sie an "... das dieses Halloween nicht völlig scheiße endet ... Ich wollte den restlichen Abend ... mit dir verbringen ... weit weg vom Ort ... der weder dir ... noch mir ... gut tut ..." Sie wirkt melancholisch. "Es besteht vielleicht Hoffnung, dass dieser Mobbing Albtraum enden kann ... das gibt mir etwas Mut."

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    Shanes Mundwinkel zucken humorlos nach oben. "Denkst du wirklich..." sein Tonfall macht deutlich, dass er dem nicht so Hoffnungsvoll entgegen blickt.

    Vero sieht zu ihren Ratten, die gerade an Keksen knabbern. "Wenn die Hoffnung stirbt ... stirbt alles ...", sagt sie nur knapp.

    "Das stimmt." entgegnet er resigniert, als wäre bereits alles gestorben. Vielleicht sollte er einfach weiter ziehen. Was hält ihn hier überhaupt? Er war hergekommen weil er nicht mehr fliegen konnte. Weil er weg wollte von seinem zerstörten zu Hause. Eigentlich muss er nicht hier bleiben.

    Das Mädchen lehnt sich an ihm an. "Ich bin dankbar, dass es dich gibt."

    "Aber ich mach doch gar nichts." Eben macht er nichts. Er lässt sich und sie piesacken. Das ist nicht gut. Er wär gern der Held, wie in seinen Filmen. Aber es ist nicht so einfach, wenn alle gegen einen sind.

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    "Doch ... du bist hier ... Das bedeutet mir sehr viel", entgegnet sie. Sie fühlt sich wohl bei ihm.

    Shane hat nicht das Gefühl das verdient zu haben. Eine tiefe innere Stimme sehnt sich nach Rache. Rache für sie, Rache für ihn. Aber da ist noch dieser andere Unsichere Teil auch wenn er grade dabei ist leiser zu werden. Es gibt ihn noch. "Warum laufen wir nicht weg...?" sagt er schliesslich und sein Herz beginnt schneller zu schlagen.

    Der Bus hält in Evergreen Harbor und Ellie steigt aus. Sie läuft die paar Meter zu Veros Haus und klingelt.

    "Weg?", sie sieht zu ihm auf. "Warum? ... Wohin? ..." Sie schaut zur Tür ... "Was ist mit Papa?"
    In dem Moment klingelt die Haustür erneut. Verwunderung macht sich bei allen breit. Hans, der gerade einen Mitternachtssnack vorbereitet, geht erneut an die Tür. "Huch. Hallo Ellie. Warum bist du noch so spät unterwegs? Ist was passiert?"

    "Ich wollte nach Vero sehen, weil sie vorzeitig von der Halloweenparty abgehauen ist.", sagt Ellie in ihrem Krankenschwesterkostüm.

    "Ich verstehe. Komm doch rein." Er lässt sie eintreten. Bei dem Outfit, atmet Hans auf. Zum Glück ist der Teenagerin bei der Herfahrt nichts passiert. Zu dieser Uhrzeit, in dieser Nacht ... da weiß man nie welcher Abschaum unterwegs ist und schlimme Dinge anstellt. "Vero ist in ihrem Zimmer. Klopf einfach. Shane ist auch zu Besuch. Ich bringe euch gleich etwas vorbei." Dann kehrt Hans in die Küche zurück.

    "Egal. Einfach weg." nimmt Shane den Faden wieder auf. "Wir könnten..." Es klopft an der Tür und er verstummt.

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    Ellie nickt. "Danke, Herr Engel!", sagt sie. Dann erst hört sie den zweiten Satz, den Hans gesagt hat. Shane ist auch hier? Damit hat sie nun nicht gerechnet. Doch sie klopft an Veros Zimmertür.

    "Herein", ruft Vero deutlich. Interessiert schauen Nicodemus und Justin ebenfalls zur Tür.

    "Hallo ihr zwei.", grüßt Ellie die Mitschüler, "Ich hoffe, ich störe euch nicht." Mittlerweile hat sie ihre Nervosität was Shane betrifft überwunden. "Ich wollte mal schauen, wie es Vero geht, weil..." Sie unterbricht sich, als ihr auffällt, dass Shane verletzt ist. Was ist da bloß passiert?

    Shane schweigt und senkt den Kopf. Ellie. Die Angst vor ihm hat. Dazu hat er nichts zu sagen.

    "Mir geht es gut. Lieb, dass du nach mir schaust", bedankt sich Vero freundlich bei Ellie. "Bist du allein gekommen?", fragt sie nach. Auf einen riesigen Simauflauf hätte sie jetzt null Bock. Die Blondine bemerkt, dass Shane sich zurückzieht. Sie legt ihre Hand auf dessen ausgestrecktes Bein, als Zeichen für: Alles ist ok. Ich bin da.

    "Ja, wegen deiner Nachricht. Hab mich halt gewundert, warum du so plötzlich weg bist.", erzählt Ellie, ohne auf Shane zu achten.

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    "Ja ... ich ... ich ... wollte ... ich wollte Viola aus dem Weg gehen ... Sie hat mich wieder angefasst und mir reicht eine kaputte Hand. ... Die Feier hat mir leider insgesamt auch nicht gefallen, weshalb ich dann früher weg bin. ... Sorry, dass du dir Sorgen gemacht hast. War nicht meine böse Absicht oder so." Erzählt Vero.

    Irgendwas an Ellies Tonfall gefällt dem Vampir nicht. Er zwingt sich weiterhin den Mund zu halten. Als Vero sagt, Viola habe sie erneut angefasst hebt er ruckartig den Kopf. "Sie hat was?"

    "Oha, hat sie dir wehgetan?", fragt Ellie besorgt.

    Daraufhin schüttelt Vero den Kopf. "Nein, sie hat mir nicht weh getan. Ich eher ihr, als ich ihr beim Versuch mich zu befreien gegen ihr Schienbein getreten habe. ... Ich hab sie auf das Mobbing angesprochen und ihr meine Meinung gesagt. Da ist es eskaliert ... Blaze und sie halten wie Pech und Schwefel zusammen ... wie ich die beiden verabscheue ..." Hass baut sich in ihr auf. "Manchmal ... aber das sage ich nur euch ... würde ich am liebsten den Zwei den gleichen Schmerz spüren lassen, den ich fühle ..."
    Sie schaut zu Ellie. "Die haben mir meine Zukunft kaputt gemacht und lachen noch drüber." Mit Sarkasmus in der Wortwahl: "Es ist ja auch fantastisch anderen das Leben kaputt zu machen ... das nimmt, was man gerne gemacht hat ..." Ihre Emotionen wühlen sie auf. "Ich kann nicht mehr richtig greifen ... das Schrauben an meinem Auto geht kaum noch. ... Mir wurde mein Hobby genommen ..." Sie wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. "Es wär genauso, wenn man dir Ellie das Malen nehmen würde oder Bea nicht mehr schwimmen könnte ... oder Lashawn keine Stimme mehr hätte ... oder Nouki keinen Sport mehr machen kann oder Chip nie wieder Skatboard fahren ... Etwas was du liebst nicht mehr möglich ist ..."
    Wieder wischt sie sich die Tränen weg. "Und dann soll man Frieden mit dem schließen, der dir all das angetan hat und keine Reue, kein Mitleid ... nichts zeigt ... außer ... die eigene Arroganz und Überheblichkeit ..."

    Ellie umarmt Vero tröstend. Sie hat eher das Gefühl, dass Viola ein schlechtes Gewissen hat, doch sie ist klug genug, sich jetzt nicht auf die Seite der Vampirin zu stellen... zumal die ja auch wirklich zu weit gegangen ist mit der Sache mit dem Handgelenk. "Du Arme." Das meint Ellie wirklich ernst. "Ich wünschte, wir könnten die Zeit zurück drehen, damit das nicht passiert mit dieser Verletzung."

    Shane ist überrascht über den Hass den Vero bisher wirklich gut unterdrückt hatte in seiner Nähe. Er fühlt die Wut und sie vereint sich mit seiner. Er wird rausfinden was er den beiden wegnehmen kann und dann werden sie.... er blinzelt und fährt sich über das Gesicht. Streicht die Adern der dunklen Form weg die schon wieder beginnen will überhand zu gewinnen. Er stimmt ihr in allen Punkten vollkommen zu und nickt. Alles was er sagen will behält er für sich. Es gibt nur noch ihn und Vero. Keinem auf dieser Schule ist zu trauen. Und er wird sie beide beschützen.

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    Vero ist über Ellies Geste dankbar. "Danke ... das wäre sicher toll ... aber das können wir nicht ..." Immerhin besitzt keiner der Anwesenden solche magische Kräfte. In Filmen sieht man auch häufig, dass Veränderungen in der Vergangenheit nie gut für die Gegenwart sind. Auch wenn alles Fiktion ist, ist dies für Vero nicht abwegig bezüglich Realismus. Sie sieht zu Shane. Seine Aura ändert sich. Wieder legt sie ihre Hand auf sein Bein. Bitte beruhig dich, hofft sie. Es reicht, dass sie fürs Leben gezeichnet ist. Daher trifft das Mobbing gegenüber Shane sie sehr hart. Niemand hat das Recht diesen sympathischen, hilfsbereiten und tollen Jungen derart fertig zu machen. In Vero keimt etwas auf ... was sie zuvor nie gespürt hat.

    Ellie spürt die Veränderung in Shane ebenfalls... Der Vampir wirkt... viel gefährlicher als bevor Blaze gebissen wurde. Er scheint ja Vero nichts tun zu wollen, aber wie sieht es mit ihr selber aus? Die Nervosität kehrt zurück, doch Ellie zwingt sich, stehen zu bleiben. Sie sagt nichts.

    Die Hand auf seinem Bein, holt Shane wieder zurück. Er schaut Ellie an - etwas zu lange - und dann Vero: "Was hat Violas Mutter gesagt...?"

    Ellie wird hellhörig. War Vero etwa bei Lilly zu Besuch?

    Die Gefragte dreht sich zum Vampir um. "Sie hat gesagt, dass sie mit Viola und Blaze reden wird. Das sie uns hilft. Sie hat auch angeboten, so wie ich es verstanden habe, dass du mit ihr über dieses Mobbing auch reden kannst. Ihr gegenüber habe ich Vertrauen. Sie ist freundlich und hilfsbereit. Viola hat gar nichts davon, wenn man die beiden miteinander vergleicht. Ihr Vater wirkt sehr gruselig dagegen auf mich.

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    Shane erinnert sich daran, wie er ganz am Anfang als er Viola kennen lernte, gerne ihre Eltern getroffen hätte. Einfach nur weil er dachte sie könnten ihm mit dem Vampirdasein helfen. Er traut dem Braten nicht. Vielleicht ist Violas Mutter super manipulativ und hat Vero den Kopf verdreht. Von irgendwem muss Viola ja diese fiese Ader haben. "Hm." gibt er trocken zurück. Er weiss nicht genau woher Vero diese Hoffnung nimmt, dass es Besserung geben könnte. Er wird nicht drauf rein fallen und auf alles gefasst sein, damit er reagieren kann wenn etwas auf sie zu kommt.

    Ellie kennt Violas Eltern kaum, doch sie vertraut Veros Urteil und merkt nichts von Shanes Zweifeln. Sie hört erst mal weiter zu, ohne etwas zu sagen.

    "Letztlich", fügt Vero hinzu, "muss eine Lösung gefunden werden. Für alle. So wie jetzt kann es nicht weiter gehen."

    "Bleibt nur abwarten." schließt Shane ein wenig mürrisch und hebt den Kopf zu Ellie. Will die eigentlich hier übernachten, oder was? In seiner Vorstellung sieht er sich knurren und wie einen Köter einmal wütend kläffen und sie rennt panisch davon. Er blinzelt und sie steht immernoch da.

    Nickend stimmt Vero dem zu. Sie lehnt sich an die Zimmerwand an. In dem Moment klopft es wieder. Hans bringt Halloween Snacks herein, sowie Wasser, Tee und Cola.
    "Lasst es euch schmecken", lächelnd verlässt er die Jugendlichen wieder.
    Seine Tochter sieht zu Shane. "Davon kannst du nichts nehmen, oder? Hast du eigentlich Hunger oder Durst?", sagt sie direkt zu ihm.

    Ellie spielt tatsächlich mit dem Gedanken, hier zu übernachten. Nachts ist es gefährlich draußen, und den letzten Bus des Tages hat sie schon verpasst. Ben weiß zwar Bescheid wo sie ist, dank einer Nachricht, die sie ihm schrieb, aber er besitzt halt noch kein Auto, um sie abzuholen und hat ihr sogar selbst vorgeschlagen, bei Vero zu übernachten.

    Hans kommt rein und unterbricht Ellies Gedanken. Doch sie bedankt sich bei ihm für die Snacks und Getränke und nimmt sich gleich ein Sandwich.

    In Shane bricht allmählich ernsthafte Ungeduld aus. Vielleicht hätte er heute Vero gesagt was er letztes mal versäumt hatte zu sagen weil er zu feige war. Aber heute. Ja heute hätte er s gemacht, garantiert und jetz kann er nicht weil Ellie auf Krankenschwester macht und sich um Vero sorgt. Keiner sorgt sich so sehr um Vero wie er, also könnte sie auch verschwinden. Er wendet Vero den Kopf zu als sie ihn anspricht. "Ich kann schon. Aber das ist nur..." er lächelt ein wenig, "für den Genuss." Ansonsten zieht er nichts aus dem Essen. Weder Energie noch sonst was. Es endet nur damit das er aufs Klo muss. Er möchte nichts essen aktuell und sein Blick fällt wieder auf Ellie die unbeschwert ihr Sandwich kaut.

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    "Ok. Notfalls ... könntest du ... Das wäre für mich ok", mehr sagt sie nicht dazu. Seit sie öfters von Vampiren gebissen wurde, hat Vero davor keine Angst mehr. Sie nimmt sich ein Sandwich und eine Cola. Dabei fällt ihr Verband auf. "Du Ellie, ist irgendwas nennenswertes passiert auf der Party?" Die Freundin soll sich nicht ausgeschlossen fühlen.

    Ellie bemerkt nun Shanes Blick. Der sieht nicht so aus, als wäre er über ihre Anwesenheit glücklich. Oder schaut er sie so an, weil er sie als Snack sieht? Ist es das, warum Vero sich selber anbietet, damit ihrer Freundin nichts passiert? Das ist wirklich lieb von Vero.

    "Das Theaterstück war wirklich nice.", erzählt Ellie, während sie versucht, sich nichts von ihren Gedanken anmerken zu lassen, "Lashawn ist für Leyla als Geist eingesprungen, und ich habe das Opfer gespielt!" Sie erzählt noch von Nouki: "Die hat die Hexe toll gespielt. Sogar ein fliegendes Buch hatten sie eingebaut! Natürlich wurde es mit Hilfe von Fäden zum Schweben gebracht und nicht mit echter Magie, aber es sah trotzdem toll aus." Ellie fährt fort: "Und nach dem Theaterstück bin ich nach draußen, um dich zu suchen. In dem Moment kam dann auch deine Nachricht an. Ich hab kurz noch mit Tani und Nouki geredet und bin dann direkt zu dir gefahren. Falls also sonst noch was passiert ist, habe ich es nicht mitbekomnen."

    "Ok. Find es cool, dass Lashawn eingesprungen ist. Hat Leyla etwa keinen Bock gehabt? Wobei, bei der Zicke ist ja alles möglich. Freu mich, dass das Stück geklappt hat. Wars aufgeregt, als du aufgerufen wurdest?", führt Vero das Gespräch fort.

    "Ja, Artjom hat mich angesprochen, ohne dass ich damit gerechnet hätte. Aber ich hab mitgemacht.", erzählt Ellie weiter, die selber darüber stolz ist. "Leyla ist ausgefallen, weil sie vorher abgehauen ist. Weiß nicht warum. Hab allerdings gesehen, wie sie ging, begleitet von ihren Freundinnen."

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    "Ok", antwortet Vero. Vielleicht ist es auch gut gewesen, dass der Fashion Club abgezogen ist. Leyla und ihr Gefolge nerven eh nur. Die Zuhörerin beißt in ihr Sandwich. "Ich weiß nicht ob ich das breit rumerzählen darf ... aber die Heimreise aus Forgotten Hollow war so cool. Da kann ich nicht schweigen. Bin heimgeritten. Auf nen Zentauren", erzählt sie nun stolz.

    "What? Wie kommt ein Zentaur nach Forgotten Hollow?", wundert sich Ellie. Sie weiß natürlich, was ein Zentaur ist. Soviel Mythologie kennt sie dann auch schon.

    "Er hilft den Nebeljägern bei der Werwolfjagd. Mehr weiß ich nicht. Aber der Zentaure war sehr nett", erwidert Vero.

    "Wow!" Ellie staunt. Sie kennt Vero gut genug um zu erkennen, dass das kein Scherz gewesen ist.

    Shane sieht Vero Hellhörig an. Noch mehr mystische Wesen um sie herum? Er hilft den Nebeljägern bei der Werwolfjagdt. Werwolf. Vielleicht muss er doch mal mit Lilly reden. "Ich glaub ich werd Lillys Hilfe annehmen." sagt Shane auch wenn es ihm dabei weniger um Viola geht.

    "Klar. Willst gemeinsam oder alleine zu ihr gehen?", harkt Vero nach.

    Das ist so nett von ihr das zu fragen. Shane lächelt, "Ich schaff das schon." Er wird sie nicht in noch mehr Werwolfgeschichten reinziehen. Die eine Begegnung war genug für ein Leben.

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    Vero akzeptiert Shanes Entscheidung. "Dann zeig ich dir via Maps wo sie wohnen. Mit Adresse usw."

    "Sag mal... es ist schon spät..." beginnt er zögernd und wendet den Blick Ellie zu. "Brauchst du Vampirschutz für den Heimweg?" er klingt nicht als würde er sich sorgen um sie machen. "Es sei denn du hast immernoch Angst..." er kanns nicht lassen. Ihre Zweifel an Bea haben echt weh getan.

    Ellie sieht zu Shane. Will er sie loswerden? Doch vor Vero will sie nicht zugeben, dass sie immer noch nervös ist. Sie scheint von seiner Unschuld ja überzeugt sein, und bestimmt hat sie da auch recht. Das Gefühl der Nervosität bleibt trotzdem. "Also alleine will ich jedenfalls nicht mitten in der Nacht nach Hause.", sagt sie, "Aber vielleicht kann mich auch Hans heimfahren."

    "Gute Idee!" Shane begeistert sich mehr als er sollte. Veros Dad kann der Tochter doch eh nichts ausschlagen. Er grinst ein bisschen.

    Um sich nicht noch mehr Vorfreude auf die Aussicht mit Vero allein anmerken zu lassen steht er auf und geht zur Tür. Dann merkt er wie forsch das ist. Er dreht sich um und sagt: "Ich äh, geh kurz an die frische Luft."
    Shane verlässt das Zimmer und wandert durch den Gang an der Küche mit Hans vorbei zur Eingangstür und stellt sich in die kühle nach Winter riechende Herbstluft.

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    Verwundert sieht Vero Shane nach und zuckt dann mit der Schulter. Dann spricht sie mit Ellie weiter. "Papa macht das sicherlich. Er ist immer hilfsbereit. Aber bis dahin, freue ich mich, dass du da bist. Wie läuft es generell bei Ben?"

    Ellie, die noch nicht jetzt losgehen will, grinst. "Läuft gut, denk ich. Der Garten ist so gut wie fertig jetzt, und ein Freund von Maryama macht sogar Fotos."

    "Das ist schön", sagt Vero lächelnd. "Dann startet er richtig durch."

    "Richtig!", sagt Ellie grinsend. "Ich hoffe, der Laden wirft auch viel ab. Das kann man ja leider nie im Vorraus sagen."

    "Das stimmt. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Oder?", sagt Vero grinsend. Sie fragt sich aber, wo Shane bleibt. Hoffentlich ist er nicht gegangen. Das würde sie traurig machen. Dieses Gefühl lässt sich das Mädchen nicht anmerken. "Darf ich dich was fragen Ellie?"

    "Klar, schieß los." Ellie setzt sich auf das Bett.



    Shane steht am Geländer und atmet die kühle Luft ein. Wann hat er diese Ruhe verloren die er in jeder Stresssituation beibehalten konnte? Früher hatte sich alles in ihm nach innen gekehrt und er wurde verlegen. Ahnungslos und verlegen. Es hat wirklich geholfen unwissend zu sein. Es half Dinge zu vergessen und abzutun aber je mehr er weiss, desto mehr regt er sich auf. Shane beugt sich runter und legt die Stirn auf das eiskalte Geländer. Mit geschlossenen Augen verharrt er da als würde er im stehen gebeugt schlafen. Die Wut die ihn im kocht. Mal mehr mal weniger hat viel verändert. Er versucht das zu reflektieren aber er versteht nicht wie das passiert ist. Seine El...tern sind verbrannt, er musste fliehen, er wird gezwungen Blut von Unschuldigen zu trinken um zu überleben, er wird beklaut und ist immer zur falschen Zeit am falschen Ort. aber jetzt...? Jetzt nachdem er von der Schule als Beisser hingestellt wird, unberechtigt, jetzt verändert sich erst etwas. Liegt es am Alter? Ist das Fass voll? Er richtet sich auf, dann steigt er auf das Geländer. In der Hocke, wie ein Wasserspeier sitzt er da, und schaut nach unten. Etwas was kein normaler Sim je tun würde, der nicht einen Adrenalinkick sucht. Shane steht auf. Es ist merkwürdig wenn man keine Angst vor dem Fallen hat. Leute die keine Angst haben, fallen seltener. entspannt steht er aufrecht auf dem Geländer und blickt in die Gegend.

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    Der Wind weht ihm ins Gesicht und er geht ein paar Schritte balancierend. Es lenkt ihn ab sich auf seine Füsse konzentrieren zu müssen und es tut gut einmal an nichts zu denken was mit der Schule oder den Schülern zu tun hat. Ein paar Meter weiter geht er wieder in die hocke und verharrt dort. Es ist anstrengend immer diese Wut unterdrücken zu müssen. Diese Dunkelheit die sonst nur kommt wenn er Durst hat. Vero hat ihm wirklich angeboten von ihr zu trinken aber... es ist immernoch nicht richtig. Das Blut gehört ihr. Keiner sollte es trinken. Niemals. Seltsamerweise wäre ihm jetzt ein Opfer, jemand Fremdes, oder jemand der nicht ganz so unschuldig ist wie er tut, ganz recht. Er könnte das gewissenlos tun. Es gibt Sims die verdienen es....

    Hans kann vom Küchenfenster aus sehen, wie Shane am Geländer auf und ab geht. Seufzend steht er von seinem Stuhl auf und geht raus. "Was ist los?", fragt er den Jungen freundlich. "Magst drüber reden?"

    Shane regt sich nicht. Er hockt da wie eine Katze auf dem Zaun und schaut mit auf den Knieen verschränkten Armen grade aus. "Nein." antwortet er ungerührt dann schielt er kurz zur Seite ohne den Kopf zu bewegen, bekommt Hans aber nicht ins Blickfeld. Er schliesst die Augen. Bevor er wieder im Haus verschwindet - er kann die Schritte hören - sagt Shane: "Warum trifft es immer die gleichen Sims?"

    "Was meinst du?", harkt der Erwachsene nach. Er stellt sich neben Shane ans Geländer.

    Shane bleibt weiterhin reglos und wiederholt die Frage anders formuliert: "Wieso müssen immer die selben Sims leiden? Wieso trifft es nicht mal jemand anderes?"

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    Der Gefragte schaut in den Himmel, wo der Mond scheint. "Das ist keine einfache Frage ... Die eine sagen: Es ist Karma ... andere: Pech ... wieder andere Schicksal ... Weißt du Shane ... Manchmal scheinen die Dinge gegen einem zu sein ... Es erdrückt einen ... belastet ... Aber ...", der Erwachsene sieht ihn freundlich an, "... das Leben besteht nun mal aus Facetten ... guten wie schlechten ... Das wir alle Leben wollen zeigt allein, dass wir atmen ... dass wir essen oder trinken wollen ... uns nach Geborgenheit und Anerkennung sehnen ..." Seufzend lehnt sich Hans mit dem Rücken ans Geländer. "Ich erzähle dir was ... Vero hat schon sehr früh ihre Mutter verloren. ... Noch heute vermissen wir beide sie sehr. ... Jetzt kann Vero ihre eine Hand kaum noch bewegen. ... Wieder ein Schlag ins Gesicht ... Wieder Schmerz ... Aber ... bringt es was aufzugeben? ... Nein ... weil wir am Leben hängen ... an unseren Träumen ... an etwas, was uns Kraft gibt ... Kämpfen wir jeden Tag weiter. ... Das Leben bürdet den einen mehr auf als anderen. Das ist der Lauf der Dinge. ... Was ich damit sagen will: Entweder wächst du daran ... oder du zerbrichst daran. Verstehst du?"

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    Entweder wächst du daran oder zerbrichst. Widerholt Shane in Gedanken. Er nickt leicht. "Ich denke schon...." antwortet er neutral. Er hat recht. Das bestärkt ihn in einer Entscheidung vor der er bisher noch zwiegespalten gezögert hatte. Aber es ist ganz einfach: entweder du wächst, oder du zerbrichst.

    "Und Shane", sagt Hans direkt, "wenn dich etwas bedrückt, kannst du dich jederzeit mir anvertrauen. ... Ich bin zwar nicht dein Vater ... aber du tust meiner Tochter gut. Und ich bin darüber froh. Was ich damit sagen will: Du bist immer willkommen und ich habe ein offenes Ohr für dich."

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    Shane hält die Luft an. Ist das Karma? Muss er so viel Mist ertragen, aber dafür bekommt er Sims die ehrlich hinter ihm stehen und ihm zuhören und helfen wollen? Ist das Gerecht? "Danke.." murmelt er in die Jasonjacke die er immernoch trägt und senkt die Stirn auf die Arme.

    Hans klopft ihm kumpelhaft auf die Schulter. "Magst wieder rein kommen? Oder ist dir nicht kalt?", er schmunzelt dabei.

    Shane schüttelt den Kopf. "Mir ist nicht kalt." Er ist magisch, quasi untot. Er friert nicht. Aber das sagt er nicht zu Hans. Dem Mann dem er erst beweisen musste das Vampire existieren obwohl er direkt vor ihm sass. "Ich bleib noch ein wenig." ergänzt der Vampir mit müdem Unterton.

    "Ok. Kommst einfach wieder ins Haus, wenn dir danach ist. Ich, Vero so wieso, sind noch eine Weile wach", antwortet Hans nickend. Er hat Verständnis und möchte dem Jungen seinen Freiraum lassen. Dann kehrt der Vater in die Vierwände zurück und kocht sich einen Tee.

    Shane nickt und lauscht Hans' Schritten. Als die Tür zufällt setzt er sich normal auf das Geländer und lässt die Beine baumeln. Er atmet einmal tief ein und aus.

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    Unterdessen antwortet Vero Ellie: "Ich kann ja mein Auto nicht mehr fertig stellen ... aber ... könntest du vielleicht ein Bild malen, wie es vielleicht mal ausgesehen haben könnte?"

    Ellie legt einen Arm um Veros Schulter. "Natürlich mache ich das für dich." Ihr tut die Freundin leid, die ihr Handgelenk nie mehr so nutzen kann wie vorher. Schade, dass Miss Vanya nicht auch Heilungsmagie kennt, die das wieder richten kann.

    Vero lehnt sich an Ellie an. "Dann habe ich wenigstens etwas ... woran ich mich erfreuen kann." Wieder läuft eine Träne ihre Wange herab.

    Ellie umarmt ihre Freundin tröstend. Kein Wunder, dass sie immer noch nicht gut auf Viola zu sprechen ist. Ellie vermeidet es jedoch, den Namen der Vampirin jetzt laut auszusprechen.

    Ellie mustert Vero. Shane ist immer noch nicht zurück gekommen. Gut. "Shane will mich wohl loswerden.", sagt Ellie schließlich, "Hatte eigentlich geplant, dich zu fragen, ob ich hier übernachten kann. Aber es wäre wohl etwas awkward, wenn er auch noch bleiben will."

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    Die Angesprochene bemerkt den Stimmungswechsel. Sie fühlt sich nicht gut dabei, wenn Ellie zurückgewiesen wird.
    Allerdings hat sie nicht mit Ellies Besuch gerechnet, da sie mit Shane nach der Party in Ruhe allein reden wollte. Schweren Herzens antwortet sie: "Wärst du mir arg böse, wenn dich Papa heute heimbringt? Können gern eine Pyjamaparty nachholen. Wir zwei dann nur, als Entschädigung. Was meinst du?"

    Ellie lächelt. "Das klingt nach einer Super-Idee." Da freut sie sich schon wirklich drauf. "Und nein, ich bin dir nicht böse." Dass Shane Vero nichts tun wird, weiß Ellie schließlich. "Ich kam ja auch recht spontan."

    Vero ist froh so eine tolle Freundin zu haben und umarmt sie herzlich. Anschließend suchen die Zwei Papa Hans auf, der Ellie gern nach Hause bringt. Gemeinsam verlassen Hans und Ellie das Gelände im PKW.

    Während der Heimfahrt macht sich Ellie bereits Gedanken darüber, wie sie Veros Bildauftrag am besten in Szene setzt. Das Auto muss wirklich toll werden und so fragt sie Hans nach Details, wie Veros Auto ausgesehen hätte. An Shane denkt sie nun gar nicht mehr.

    Hans erzählt Ellie, dass Vero an einem alten Ford Mustang in der Werkstatt gearbeitet hat. Seiner Tochter gefällt das Design. Sie wollte die alte Rostlaube selbst wieder flott machen und den alten Glanz zurück bringen.

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    Als Hans und Ellie hinter ihm die Wohnung verlassen, bleibt Shane still. Er ist mit den Gedanken wo anders und erlebt ein seltsames Hochgefühl durch das Gespräch von Hans. So etwas wie Vorfreude auch wenn er noch nicht genau weiss was er tun wird. Aber das Gefühl DASS er was tun wird, reicht schon. Unter sich, beobachtet er Ellie und Hans, wie sie in den Pickup steigen und verfolgt sie mit den Augen. Erst als sie in die Strasse abbiegen und aus seinem Blickfeld verschwinden, dreht er sich fast Schwungvoll auf dem Geländer um und springt herab. Er zögert nur kurz, bevor er die Tür zu Veros Zimmer öffnet und sogar ein wenig lächelt als er eintritt. Seine Haut ist Eiskalt geworden. Vor allem Nase und Ohren doch er spürt es erst jetzt in der warmen Wohnung wie es ein wenig in den Fingerspitzen kribbelt. Damit hat er noch einen Vorteil gefunden. Als Sim würde es ihm wahrscheinlich erheblich schlechter gehen.
    Ellie ist weg und Shane möchte sie nicht zur Sprache bringen. Ist sie von selbst gegangen oder hat Vero sie verschickt? „Gehts dir gut?“ fragt er Vero ohne Hintergedanken und setzt sich zu ihr. „Wie lange möchtest du, dass ich bleibe?“

    "Mir geht es gut. Und dir? ... Du kannst so lange bleiben, wie du möchtest", antwortet das Mädchen ihm.

    "Okay.." erwidert der Junge und es verstreicht einige Zeit bis er wie erschrocken aufsieht und sagt: "Vero ich hab dich wirklich sehr gern." Er sieht sie an und kanns nicht mehr rückgängig machen. Er wird nicht kneifen wie beim Filmabend.

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    Mit leichter Röte um die Wangen antwortet das Mädchen: "Ich mag dich auch sehr gerne, Shane." Sie sieht ihm direkt in die Augen.

    Der Vampir kann nicht recht einschätzen ob sies auf die gleiche Art meint wie er. Deswegen gibt er, wie in letzter Zeit öfter, einfach einem Impuls nach, beugt sich zu Vero und küsst sie auf den Mund. Er ist so nervös dass er sich gar nicht auf das Gefühl konzentriert sondern nur darauf wie sie reagiert.

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    Vero errötet noch mehr. ... War das gerade ... ihr ... erster ... Kuss?!? ... Die Augen des Mädchen zittern erst, schließen sich dann langsam und geben sich dem Gefühl hin.

    Schüchtern lächelt Shane sie an. Er hat bisher noch nie jemanden geküsst und er ist viel zu aufgeregt. Er hatte immer gedacht, es wird ganz anders, wie in den Filmen, lang und innig. Das war kurz und vielleicht ein kleines bisschen unbeholfen. Trotzdem ist er grad glücklich, weiss aber nicht was sagen.

    Schweigen erfüllt den Raum. Vero öffnet wieder die Augen und lächelt Shane an. Schließlich lehnt sie sich an ihn an. Kuschelt sich an ihn heran. Sie ist glücklich.

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    (In Zusammenarbeit mit KFutago89 und murloc)
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