Ort: Oasis Springs - Skateplatz
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Auf dem Skateplatz
Blaze sieht sie an. Ja... warum? "Ich weiss nicht." sagt er während er dieser Frage auf den Grund geht. "Hast du ne Ahnung wie krass das für mich gewesen ist?!" Er wird diesen Tag in der Villa nie wieder vergessen. "Ich mein es war auch krass für dich, ja. Ich will mir nicht vorstellen wie schlimm sich das angefühlt hat." ergänzt er ohne das abwertend zu meinen. "Aber ich konnte wirklich nur zusehen und NICHTS machen! Ich hab, ALLES gespürt! Fast hät ich dich mit DIESER Hand," er hebt diesmal die Unverbundene hoch und formt eine angespannte Kralle, "u m g e b r a c h t!" Er betont das Wort nachdrücklich, weil er immernoch geschockt von dem Gedanken ist, während er mit der anderen Hand sein Handgelenk packt und die Kralle verbittert ansieht. "Am liebsten würd ich mir die Hand abhacken! Ungelogen...." Wenn er in ruhigen Momenten wieder Violas Haut und die Schluckversuche spürt, packt ihn fast der Wahnsinn. Versteht sie was er sagt? "Ich hatte ne scheiss Angst um dich." führt er weiter aus und wendet sich ab, dem Geländer zu. Hat er das grade laut gesagt? Er senkt den Kopf resigniert, dann reibt er sich das Gesicht. Oh... was machst du mit mir... denkt er und ist sich nicht sicher ob er damit den Geist oder Viola meinen soll. "Ich wusste, das wird was verändern." klingt es frustriert zwischen den Händen hervor. Er erinnert sich wie er daran gedacht hat, nachdem der Spuk zu ende war, dass sich diese Bild von ihm in ihren Verstand gebrannt haben könnte. Er hat grade den Schreck in ihren Augen wieder gesehen, den selben wie in der Villa. Er kann das vollkommen verstehen, da er selbst an diesen Flashbacks leidet. Aber... wie kann er erklären dass er grade keine Wahl hatte?
Als er sich wieder fasst, wendet er sich ihr entschlossener zu, die Hände wieder gehoben: "Tut mir Leid, ja? Ich glaub ich wollte mir ... und dir, grade beweisen dass ich kein...."Was? Kein brutaler Mistkerl bin? Würde Shane das auch unterschreiben nach dem hin und her vorhin? "dass ich nicht so bin. Ich fass dich nicht mehr an, okay?" Er steck die Hände in die Taschen wie um es zu beweisen. "Ich weiss nicht wie du das siehst, aber können wir das eben vergessen und ich verspreche, dass ich meine Finger bei mir behalte?" Er ringt sich ein kurzes Lächeln ab. Nachdem es wieder verschwunden ist sagt er: "Ich hab echt Albträume davon. Ich dachte grade das würd mir helfen. Ich versteh schon, das war unüberlegt. Sorry wirklich..." Jetzt senkt er den Blick. Er hat grade nicht nur sich selbst, sondern auch sie leichtsinnig wieder in diese Situation zurückversetzt. Das war mehr als nur unüberlegt. Er blickt sie erneut an, unterstreicht damit die Aufrichtigkeit die in diesen Worten liegen.
Ort: Oasis Springs - Skateplatz
Charakter: Viola
Geschichtsstrang: Auf dem Skateplatz
"Hast du ne Ahnung wie krass das für mich gewesen ist?!" Darüber hat sich Viola nie Gedanken gemacht. Doch sie kann sich durchaus vorstellen, dass es auch für Blaze nicht angenehm war, den Geist in sich zu spüren. Aber das ist doch keine Entschuldigung! Sie kann da schließlich nichts für!
Blaze fährt fort: "Ich mein es war auch krass für dich, ja. Ich will mir nicht vorstellen wie schlimm sich das angefühlt hat." Mittlerweile spürt sie nichts mehr. Doch an dem Abend in der Villa... ist es jedenfalls nicht schön gewesen. "Aber ich konnte wirklich nur zusehen und NICHTS machen! Ich hab, ALLES gespürt! Fast hätt ich dich mit DIESER Hand," Er hebt seine unverletzte Hand und starrt sie an, "u m g e b r a c h t!" Nicht Blaze, der Geist in ihm. Viola hatte Blaze nie Vorwürfe gemacht. Sie hat verstanden, dass er seinen Körper nicht selber gesteuert hat und ihn nicht mit der Tat in Verbindung gebracht... zumindest nicht, bis er sie ohne Vorwarnung plötzlich wieder am Hals berührt hat.
"Am liebsten würd ich mir die Hand abhacken! Ungelogen...." Eine ziemlich drastische Methode... "Ich hatte ne scheiss Angst um dich." - "Ja, glaubst du, es ging mir besser??", wirft Viola ein, "Du hättest dir doch denken müssen, dass ich es nach der Erfahrung nicht unbedingt mag, wenn mir jemand an den Hals fasst!"Wait... Hatte Blaze grad wirklich zugegeben, dass er um jemanden besorgt war?
"Ich wusste, das wird was verändern.", sagt Blaze nun. Es klingt ziemlich frustriert. Viola schweigt und lässt ihn weiter reden. "Tut mir Leid, ja? Ich glaub ich wollte mir ... und dir, grade beweisen dass ich kein...." Blaze macht eine Pause. Er scheint nachzudenken, wie er den Satz fortsetzen könnte. "dass ich nicht so bin. Ich fass dich nicht mehr an, okay?" Er steckt die Hände demonstrativ in die Taschen und fährt dann fort: "Ich weiss nicht wie du das siehst, aber können wir das eben vergessen und ich verspreche, dass ich meine Finger bei mir behalte?" Viola antwortet nichts darauf. Sie ignoriert sein kurzes Lächeln.
Blaze erzählt weiter. "Ich hab echt Albträume davon. Ich dachte grade das würd mir helfen. Ich versteh schon, das war unüberlegt. Sorry wirklich..." Er senkt seinen Blick. Er scheint die Entschuldigung ernst zu meinen und zeigt seine Verletzlichkeit. Vor ihr?? Sie hatte gedacht, dass Blaze seine Schwäche nur vor Chip zugeben würde... wenn überhaupt. Aber nach einer Situation wie dieser ist es mit einem einfachen Sorry auch nicht getan. Viola schweigt noch eine Weile. Doch schließlich nickt sie, wieder etwas besänftigt.
Nach der Erfahrung in der Villa hätte sie sich Lilly am liebsten in die Arme geworfen, als diese auf die Würgemale aufmerksam geworden ist. Und doch hatte Viola so getan, als sei es nur halb so wild.. auch vor ihren Eltern. Sie hatte Stärke zeigen und ihre Mom nicht weiter beunruhigen wollen. Auch jetzt, wo ihr das Trauma, das sie offenbar davongetragen hat, wirklich bewusst wird, versucht sie das zu verbergen. Sie sagt nichts sondern schaut nur Blaze an. Hatte er ihr Nicken wahrgenommen?
Ort: Oasis Springs - Skateplatz
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Auf dem Skateplatz
"Du hättest dir doch denken müssen, dass ich es nach der Erfahrung nicht unbedingt mag, wenn mir jemand an den Hals fasst!"
Eigentlich schon. Aber erst im nachhinein. Weswegen er am Ende seiner Ausführung nochmal darauf zurückkommt, dass er das versteht. Er war grade ein wenig egoistisch gewesen und hat es zu spät bemerkt.
--
Blaze weiss er ist nicht unfehlbar, aber er hängt seine Schwächen auch nicht an die grosse Glocke. Trotzdem hat er so seine Momente - meistens hat er die allein. Nicht mal Chip kriegt soviel mit. Ob es an den Selbstvorwürfen liegt, weil es sich eben tatsächlich so angefühlt hat, als hätte er selbst Viola gewürgt, oder ob es daran liegt, dass dieses traumatische Erlebnis nur sie beide betrifft und er deswegen das Gefühl hatte, ihr könne er das als Einzige anvertrauen... keine Ahnung. Doch sie nickt nur ganz schwach und erwidert nichts.
Diese Entschuldigung war weit anstrengender als er es für möglichgehalten hätte, weswegen er sich grade ziemlich ausgelaugt fühlt. Und auch ein kleines bisschen verarscht - aber hey. Er würde nicht austeilen wenn er nicht auch einstecken könnte. "Naja." sagt er, da sie nichts sagt, und schürft mit der Schuhsole und den Händen in den Taschen über die feinen Kiesel die überall herum liegen. Wird Zeit wieder das Gesicht zu wahren. "Vielleicht bringt Breuers blödes Gesicht morgen, dich auf andere Gedanken." er lächelt nicht, weil er es einerseits ernst meint und andererseits ist ihm nicht danach. Er würde die Show so oder so durchziehen, da er den Streber genau so wenig ab kann. Und der Plan ist schliesslich nicht erwischt zu werden.
Er schlendert die Stufen herab und hebt den Zeichenblock auf den er dort auf dem Stuhl gelassen hat. Wenn er wüsste was sie grade denkt, würde er vielleicht noch ein Thema anschneiden, doch sie verhält sich so ungenau und wortkarg wie er selbst sonst - wenn er Leute nicht ausstehen kann. Uff. Harte Erkenntnis. Er verbirgt sie. Die Maske ist wieder intakt. Er klopft kurz nachdenklich mit der Handfläche gegen den Blockrücken ehe er zu Viola sieht und meint; "Wir sehn uns dann morgen."
Ort: Oasis Springs - Skateplatz
Charakter: Viola
Geschichtsstrang: Auf dem Skateplatz
Er setzt wieder seine Maske auf. "Naja.", sagt er, "Vielleicht bringt Breuers blödes Gesicht morgen, dich auf andere Gedanken." Bestimmt tut es das. Sie lächelt wieder leicht, auch wenn Blaze das Lächeln nicht erwidert. Doch sie ist froh, dass Blaze sich verabschiedet und kein weiteres Thema anschneidet. Nach diesem Erlebnis, und der Erkenntnis, dass auch sie nicht ganz ohne Trauma davongekommen ist, muss sie über alles erst mal in Ruhe nachdenken. Sie hatte gedacht, sie sei stark... doch dann dieser Blackout.. wegen einer harmlosen Berührung. Die hätte ihr natürlich nicht gefallen müssen... aber doch auch nicht solche Angst verursachen sollen! "Bis morgen dann!", ruft sie ihm noch hinterher. Ihr Ton ist wieder ruhig.
Um sich abzulenken, denkt sie nun wieder an Breuer. Es hat sich nichts geändert: Sie ist immer noch neugierig, was Blaze sich überlegt hätte. Völlig in Gedanken kehrt sie um und flattert wieder nach Hause.
Ort: San Myshuno, Haus der Hawk-Geschwister
Charaktere: Ellie, Ben
Geschichtsstrang: Happy Birthday, Ellie!
Als Ellie am nächsten Morgen aufwacht, ist der Tisch bereits gedeckt. Auch ein Kuchen steht auf dem Tisch. Ben lächelt sie an. "Happy Birthday!", sagt er und umarmt seine Schwester. Sie erwidert die Umarmung lächelnd. "Danke!", sagt sie und lächelt zurück. Sogar ein Kuchen steht auf dem Tisch. Ellie bläst die Kerzen aus und nimmt sich ein Stück, nachdem sich auch Ben an den Tisch gesetzt hat. Es ist zwar morgens und nicht nachmittags, aber Kuchen schmeckt ja immer!
Schließlich wird auch der restliche Kuchen weggeräumt. Nun überreicht Ben seiner Schwester auch ihr Geschenk.
Ellie ist erstaunt. Es ist ein neues Grafiktablett! Sie hat zwar eines, aber das, was sie hat, ist schon alt und war ein günstiges Exemplar ohne viel Funktionen. Das jetzige ist definitiv von besserer Qualität. "Wow", sagt Ellie gerührt, "danke! Das muss ich unbedingt ausprobieren!" Wie teuer das wohl war? Jedenfalls nicht ganz günstig. "Ich nehme es zur Schule mit!", sagt sie und packt das Tablett in den Rucksack.
Nun muss sie aber auch los. Sie verabschiedet sich von Ben und macht sich auf den Weg nach ->
Ort: Brindleton Bay, Brindleton Bay Highschool
Charakter: Ellie
Geschichtsstrang: Happy Birthday, Ellie!
Was wohl ihre Mitschüler dazu sagen werden? Hoffentlich würde es ihnen gefallen! Sie ist gespannt, was sie noch so bekommt. Auch die Familie Kamrad wollte am Nachmittag vorbei kommen. Auf die freut sie sich auch schon. Vor allem die kleine Emma zaubert ihr immer ein Lächeln auf das Gesicht.
Auch die Geburtstagsglückwünsche, die sie auf ihrem Smartphone erreichen, erfreuen sie. Auch Vero hat ihr geschrieben und ihr gratuliert. Sie liegt leider immer noch krank im Bett.
Aber das Tablett war wirklich ein tolles Geschenk. Sie freut sich noch immer! Ben hat... Sie unterbricht ihre Gedanken. Ihr Blick fällt zufällig auf die Tür, die zum Lehrerbüro führt. Durch das Fenster kann sie Viola erkennen. Was macht sie da? Offenbar hat sie irgendein Päckchen auf den Schreibtisch gelegt. Für Ellie wird das sicher nichts sein. Aber hat etwa einer der Lehrer auch Geburtstag? Unwahrscheinlich, dass Viola den Lehrern Geschenke machen würde...
Sie zuckt die Schultern. Ist ja auch egal. Sie dreht sich um und geht in ihre Klasse.
Ort: Brindleton Bay, Brindleton Bay Highschool
Charakter: Viola
Geschichtsstrang: Aufmerksamkeit für Breuer
Zu Hause hatte Viola das Stricktier und den Brief für Lotta noch in einen Schuhkarton eingepackt. Hauptsache, es fällt nicht sofort auf, dass es ein Geschenk sein soll. Mit Edding schreibt sie nun noch den Namen "An Lotta" auf den Deckel und stellt ihn im Lehrerbüro ab. Lotta würde doch hoffentlich ihren eigenen Namen lesen können mittlerweile. Sie ist froh, dass hier noch niemand drin ist, der sie sehen könnte. Normalerweise ist zumindest Miyu immer sehr früh da. Vielleicht ist sie grad auf Toilette.
Zum Glück hat sie niemand beobachtet, dass sie hier Päckchen verteilt.. Moment... Viola wirft einen Blick zur Tür. Verdammt. Sie wurde offenbar doch gesehen. Ellie steht an der Tür. Doch da lässt sich jetzt auch nichts dran ändern. Was soll's. Sie weiß ja nicht, worum es geht.
Viola verlässt das Büro wieder und begibt sich in ihre Klasse. Das Ereignis am Vorabend hat sie längst wieder verarbeitet. Wenn Blaze sein Wort hält, würde Breuer heute sein Fett wegkriegen. Sie würde Blaze am Ende des Schultages noch einmal unter vier Augen sprechen.. egal wie die Sache mit Tim Breuer ausgeht. Den Stein hat sie sich zumindest wieder eingesteckt und auch die Jacke, die Lilly sogar gewaschen hat, ist dabei.
Ort:Brindelton Bay - Highschool
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Violas Aufgabe - die Erste
Heute ist Blaze guter Dinge. Müde aber guter Dinge! Nicht zuletzt weil Audrey bereits ausgezogen ist. Die Sache gestern, hat er in den Hintergrund geschoben. Einfach ablenken. Wie immer. Gar nicht nachdenken.
Er nimmt den Bus zur Schule. Tief Luft holen ist immer noch quälend. Macht nichts. Heute hat er ein bisschen Vorfreude. Denn es ist der Tag an dem er sich den Stein zurückerobert. Ausserdem ist es der letzte Tag den er dafür hat um Violas Zeit Limit einzuhalten.
Es ist Freitag 8:00 Uhr und eigentlich hätte Blaze jetzt Simlisch. Aber er wird leider ein paar Minuten zu spät kommen. Macht ja nichts.
Er hat die Tage zuvor damit verbracht sich über Logikbomben schlau zu machen. Wenn er etwas wissen will, dann kann man ihn kaum mehr davon losreissen. Er lernt schnell, etwas was die Schulpsychologen auch schon festgestellt hatten, tja – wenn er will halt.. Er hat sich schon viele Dinge angeeignet. Gibt ja auch zu fast allem ein SimTube Tutorial. Wer braucht also schon Schule?
Blaze betritt das Gebäude. Die Hände hat er in den Taschen. Mit der rechten umschliesst er einen kleinen Gegenstand. Es klingelt. Er tut als würde er wie alle anderen in ihre Klasse gehen, dreht dann aber ab und begibt sich zum Computerraum. Er sieht kurz über die Schulter und gelangt unbemerkt in den leeren Raum.
Kein Proschinsky zu sehen. Schnell setzt sich Blaze an den PC den Breuer immer für sich beansprucht. Der Typ ist ein Gewohnheitstier der Strukturen liebt und Veränderungen hasst. Eine Eigenschaft die Blaze jetzt ausnutzen kann. Er wartet bis der PC hochgefahren ist, dann nimmt er den kleinen USB Stick aus der Tasche und steckt ihn ein. Die Logikbombe die er für Breuer vorbereitet hat, ist ein kleines Computerprogrammteil, die nach eintreten einer bestimmten logischen Bedingung, eine Aktion ausführt. Logikbomben sind die einfachste Form von Malware und die gab es sogar schon vor den ersten Computerviren. Nichts extrem komplexes also, aber die ‹Explosion› wird perfekt für Violas Aufgabestellung. Und das schöne ist, sobald die Bombe explodiert ist, ist sie weg. Gelöscht vom System. Vielleicht reisst sie ein paar Lücken in den Code, aber das eigentlich nur, wenn sie an einen Virus gekoppelt wurde. Und das ist in diesem Fall ja nicht nötig. Die Computer bleiben intakt. Keiner wird merken, dass er manipuliert wurde. Breuer wird ganz alleine Schuld für die Miserere tragen. Ha!
Er infiziert das Schreibprogramm welches sie später in Informatik brauchen werden mit der Logikbombe und kurz darauf ist er auch schon wieder raus aus dem Raum und auf dem Weg zur Simlischstunde. Nein, halt! Bevor er den Raum verlässt, demontiert er beim Drucker das Staufach in das die Gedruckten Blätter normalerweise fallen. Er stellt es neben den Drucker auf den Boden. Dann geht er raus. Er hat sich noch nie so auf eine Prüfung gefreut wie heute.
Während Simlisch ist er alles andere als Aufmerksam. Er denkt noch immer an die Spuknacht. Sie schwirrt in seinem Kopf herum wie ein Geist. All die Rätsel und vor allem die Angst die er erfahren hatte als ihm die Kontrolle entrissen wurde. Er reisst ein Blatt Papier aus seinem zerknitterten Schulblock auf den er eigentlich schreiben müsste, und fängt an geistesabwesend zu kritzeln. Er ist kein Kontrollfreak der alles immer wissen muss. Die einzige Kontrolle die ihm wichtig ist, ist die über sich selbst. Die will er haben. Immer. Und um zu testen, ob er die auch immer noch besitzt, tut er manchmal absichtlich Dinge entgegen dem was man von ihm erwartet. Es beweist ihm, dass er noch immer tun kann was er will. Die Konsequenzen sind Nebensache. Vielleicht ist das zwanghaft. Darüber hat er noch nie nachgedacht. Aber es gibt doch diese manisch depressiven, die sich ritzen müssen um zu spüren ob sie noch existieren. Keine Option für Blaze aber so ähnlich könnte es bei ihm mit dem ‹Unfug› sein...
Als der eine böse Geist ihn übernommen hat, war er mental am ende. Solche Verzweiflung hat er noch nie verspürt. Nicht einmal an dem Tag an dem ein Polizist in das alte abgestandene Zimmer über dem veralteten Kino kam, in dem er wohnte, um ihm mitzuteilen, seine Mutter wäre bei einem Autounfall gestorben und er müsse jetzt mitkommen. Seine Mum hatte vorgesorgt. Ihr Job war riskant, auch wenn er ihn damals nicht verstanden hat, heute tut er es. Aber dank ihrer Vorsorge, musste er nicht Wochenlang ausharren und anschliessend wegen fehlendem Elternteil in ein Kinderheim gesteckt werden. Dank ihr, hat man Irving ausfindig gemacht und ihn zu ihm gebracht. Danke... Mum... Blaze schweift mit den Gedanken ab. Er hört dumpf den Lehrer reden, ist aber in seiner eigenen Welt. Er zieht weiter Striche und schattiert Flächen auf dem linierten Blatt. Seit der Spuknacht hat er dieses Bild im Kopf. Es wurde so oft davon geredet; Herzen sollen geöffnet werden. Herzen... öffnen. Das klingt schwierig. Haben sie wirklich ihre Herzen geöffnet um das Rätsel zu lösen? War das Verständnis für Keito wegen seines Dads wirklich das was gemeint gewesen war? Oder Viola die über ihren Ruf sprach? Herzen öffnen…
Was zählt eigentlich alles noch dazu? Am Skateplatz mit Viola hat er eine Menge von sich Preisgegeben... Fast zu viel. Er hat ihr sein Herz geöffnet, wenn auch nur ganz kurz und dann schnell den Reissverschluss wieder zugezogen. Das hätte er nicht getan, hätte er sich besser unter Kontrolle gehabt. Aber die Gedanken an den Geist und die Hand an seinem Fuss, lassen ihn aus den fugen geraten. Das ist nicht gut… gar nicht gut.
Die Stunde ist vorbei und Blaze sieht sein Bild an. Er weiss nicht so recht. Anschliessend greift er es unsanft und stopft es in seinen Rucksack. Er merkt nicht, dass er nicht trifft und den Wisch im Klassenzimmer verliert.
Er begibt er sich zur nächsten Stunde. Endlich. Informatik.
Mit einem wissenden Grinsen setzt er sich an einen Computer und beobachtet Breuer wie er sich direkt an ‹seinen› PC setzt. Blaze braucht jetzt nichts weiter mehr zu tun als abzuwarten. Und Viola, die jetzt gerade in GGG sitzt, wird es auch mitbekommen wenn es soweit ist.
Alle warten auf Proshinsky. Blaze reisst ein Blatt Papier von einem Block ab, knüllt es zusammen und wirft es Breuer an den Kopf. Dieser dreht sich um und straft ihn mit einem bösen Blick. Blaze grinst.
Bald darauf kommt der allseits beliebte Lehrer herein und kündigt die heutige Prüfung an. Er verteilt jedem ein Blatt mit Anweisungen zu bestimmten Formatierungen eines Textes, den sie befolgen müssen. Kurz darauf startet er auch schon.
Blaze tippt ein bisschen herum und wirft immer mal wieder einen Blick am Bildschirm vorbei um zu sehen ob Breuer bald den Zünder für die Bombe betätigt.
Wie er selbst in diesem Test abschneidet ist ihm so was von egal. Blaze grinst. Er tippt das aller nötigste ein, bis Breuer endlich die Hand hebt und dem Lehrer mit einem hauch Stolz in der Stimme Bescheid gibt, dass er als erster fertig ist. Proschinsky wirkt heute ein wenig gelangweilt und gibt ihm die Anweisung er soll das tun, was sie immer taten, wenn sie mit einer Prüfung fertig sind. Abspeichern und an den Drucker senden. Gesagt getan. Blaze' Aufregung steigt. Er hat dieses Kribbeln im Bauch was an Adrenalin grenzt und die Vorfreude steigt. Der Zünder seiner kleinen Logikbombe ist der Button: Drucken.
Gleich wird es vor Aufregung sowieso keiner merken; Drum zückt Blaze sein Handy und filmt hinter dem Monitor Breuers Reaktion für Viola. Damit sie auch noch was zu lachen hat.
Kurz darauf hört man auch schon den Drucker rattern. Es scheint alles ganz normal. Breuer steht auf und geht hin während das erste Blatt wegen des fehlenden Stoppers schon auf den Boden segelt, um sich seine Arbeit abzuholen. Doch nach dem ersten Blatt hört der Drucker nicht auf. Er druckt immer weiter und weiter. Breuer gerät in Panik und fängt die Papiere auf. Blaze verkneift sich ein Lachen. Immer mehr Blätter werden mit Breuers Namen gedruckt. Proschinksy springt auf und fragt aufgeregt was er gemacht hat! Wie viel Exemplare hat er gesendet!?
Was die beiden dort vorne noch nicht wissen, dass nicht nur dieser Drucker betroffen ist sondern... alle. Auch in den Lehrerzimmern, dem Büro… im GGG Unterricht. Es druckt und druckt und druckt.
Aber das ist noch nicht alles. Blaze hat sich erlaubt die ‹Explosion›, also die schädliche Reaktion auf den Auslöser ein wenig zu modifizieren. Seine kleine Malware hat nicht nur die Anzahl der zu druckenden Exemplare auf allen im Netzwerk angeschlossenen Drucker auf 1000 gesetzt, sondern auch den zu druckenden Text verändert. Da steht jetzt nur noch die erste Zeile des Informatik Tests drauf: Name: Tim Breuer. Somit werden die Seiten in immenser schnelle gedruckt.
Auch die anderen Schüler horchen nun auf. Chip, der neben Balze sitz, sieht Breuer wild herumhampeln und fängt laut an zu lachen. Blaze grinst breit und hält schön die Kamera drauf. Papier fliegt im Raum herum und es lässt sich nicht aufhalten bis Proschinsky schliesslich geistesgegenwärtig genug ist und den Stecker zieht. Eigentlich wollte Balze einbauen, dass die Anordnung der Zeichen die er getippt hat, sich so verändern, dass sie eine Karikatur von Proschinsky zeigen. Aber das hätte Blaze vermutlich entlarvt und dann hätte das Drucken auf ein einzelnes Blatt zu lange gedauert um wirklich Chaos anzustiften.
Allerdings hat Blaze veranlasst das einige Zeichen, Symbole und Eingaben von Breuers Test, durch andere ersetzt wurden. Sollte Breuer es nicht bemerken und beim erneuten drucken ohne nochmal einen Blick drauf zu werfen die Prüfung abgeben, wird die Auswertung sicher nicht besser als eine 4 ausfallen.
Doch das wird sich dann erst nach dem Wochenende zeigen, wenn die Arbeiten korrigiert wurden. Ein kleiner Bonus so zusagen.
Wenn sogar Breuer schlechtere Arbeiten als Blaze abgibt, ist das wirklich peinlich für einen wie ihn.
Breuer versucht unterdessen dem Lehrer zu versichern, dass er ganz sicher nur einmal auf drucken geklickt hat und er auch nicht weiss was passiert ist.
Proschinsky ist genervt. Wie genervt wird er sein wenn er erfährt dass über all das Druckchaos ausgebrochen ist?
In der Mittagspause setzt Blaze sich an einen leeren Tisch und wartet. Er schickt Viola das Video vom Unterricht. Und schreibt dazu, dass er in der Mensa ist.
Wie wohl Violas GGG-Lehrerin auf das viele Papier mit Breuers Namen darauf reagiert hat?
Ort:Brindelton Bay - Highschool
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Violas Aufgabe - die Erste
Die GGG-Stunde zieht sich mal wieder hin. Selbst Shane ist hier. Wann hatte der sich an der Schule angemeldet? Muss wohl an einem Tag gewesen sein, an dem sie fehlte. Sie grüßt ihn, weiß aber nicht, was sie sonst zu ihm sagen sollte.
Fouché ist gerade mitten in einer Erklärung, als plötzlich der Drucker anspringt. Zuerst denkt sich Viola nichts weiter dabei. Doch als es nicht aufhört, wundert sie sich doch ein wenig. Fouché ist völlig verzweifelt und weiß nicht, was sie tun soll. Das allein bringt Viola zum Grinsen. Als sie dann doch mal einen der Zettel näher anschaut und ihr der Name "Tim Breuer" auffällt, weiß sie genau, dass Blaze dafür verantwortlich ist. Sehr schön, dann geht es jetzt wohl wirklich los.
Fouché rennt nach draußen, wohl um jemanden zu holen, der sich besser mit Technik auskennt als sie selbst. Im selben Moment bekommt Viola eine Nachricht auf ihr Handy. Es ist ein Video. Von Blaze' Nummer. Einen Moment starrt sie auf das kleine Filmchen. Hauptrolle: Breuer. Sofort hat Viola auch einen imaginären Titel im Kopf: "Der Angriff der toten Bäume" Papierzettel nach Papierzettel schwebt durch den Raum, und auch im GGG Raum ist das Chaos groß... bis einer der Mitschüler auch hier den Stecker zieht. Fouché ist immer noch unterwegs. Viola kommt aus dem Lachen nicht mehr heraus. Einige Mitschüler drehen sich zu ihr um aber das kümmert sie nicht. Die werden sicher denken, dass sie wegen des Zettelchaos so lacht. Vom Video müssen sie ja nichts wissen.
Schließlich ist die GGG-Stunde zu Ende. Endlich. Blaze hatte ihr geschrieben, dass er in der Mensa sei. Dort begibt sie sich nun auch hin. Bevor sie sich hinsetzt, streckt sie schon grinsend ihren Daumen nach oben, so dass nur er es sieht. Dann setzt sie sich zu ihm. Sie greift in ihre Hosentasche um den Stein hervorzuholen. Dann legt sie ihn auf Blaze' Platz. "Den hast du verdient.", sagt sie, noch immer grinsend, "Aber sowas von!" Dann holt sie die Jacke hervor. "Und die war ja auch noch deine." Ihr ist nicht bewusst, dass Blaze das Kleidungsstück nicht so wichtig ist. Sie sieht sich um. Die Mensa ist wie immer voll. Zu voll, um Dinge zu besprechen, die nicht für fremde Ohren bestimmt sind, auch wenn die Lautstärke vieles übertönen würde.
Viola wartet ab bis Blaze fertig gegessen hat und spricht ihn dann an "Kommst du mit vor die Tür? Hier sind zu viele Ohren." Einige Schüler sind im Hof, doch im Eingangsbereich ist niemand. Viola wartet Blaze' Antwort nicht ab sondern geht schon mal vor. Hoffentlich würde er folgen.
Der Sommerregen an diesem Tag verdunkelt die Sonne, so dass sie es ein paar Minuten hier aushalten würde. Sie lehnt sich draußen an die Wand und wartet, ob Blaze folgen würde. Wenn nicht, würde sie halt wieder rein gehen.
Ort:Brindelton Bay - Highschool
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Violas Aufgabe - die Erste
Es dauert nicht lange und Viola taucht auf. Sie wirkt gut gelaunt. Gut, dann hats ihr wohl gefallen. Das bringt Blaze zum grinsen. Sie setzt sich hin und legt ihm den kleinen schwarzen Stein vor. Er greift zufrieden danach, steckt ihn in die Taschen seiner Jacke und behält ihn dort in der Hand. "Aber sowas von!" Dann holt sie die Jacke hervor. "Und die war ja auch noch deine." Achja. An die Jacke hat er gar nicht mehr gedacht. Nunja, er wird sie in den Spint hängen bis sie irgendwann wieder zufällig zum Einsatz kommt. Man weiss ja nie. "Danke." entgegnet er. Er will nicht grossartig ausschweifen über die Geschehnisse heute morgen, weswegen er nicht weiter über Breuer spricht. Obwohl er sich wirklich gern über sein Gehampel auslassen würde. Aber er muss nicht unnötig Aufmerksamkeit auf sich ziehen, denn wie Viola grade sagt: "Kommst du mit vor die Tür? Hier sind zu viele Ohren."
Das Video nochmal ansehen und ausgelassen über seine Panik ablachen kann er später immernoch.
Blaze sieht sich um. Will sie ne runde über Breuer quatschen ohne aufzufallen? So ein Getuschel könnte schnell Fragen aufwerfen. Er kann sich sonst kein Thema vorstellen über das sie sprechen wollen würde. Aber da er selbst noch was zu heute sagen will, umfasst er den Stein in der Tasche und steht auf. Er schlendert ihr hinterher, macht einen Abstecher zum Spint um dort die Jacke abzulegen, guckt sich ein wenig um ob jemand ihn beobachtet und folgt ihr schliesslich vor die Tür.
Draussen, im Regen sieht er sich um und bemerkt sie um die Ecke. Er stellt sich vor sie und kann das breite Grinsen über Breuer und den Erfolg nicht mehr verbergen. Dann ringt er es wieder nieder zu einem normalen Lächeln während er den Stein in der Faust, aufwärmt. Er ist ziemlich glücklich grade. "Alles klar? Was gibt's?"
Ort:Brindelton Bay - Highschool
Charakter: Viola
Geschichtsstrang: Violas Aufgabe - die Erste
Die Vampirin grinst. Sie sieht nach oben. "Ich mag den Regen!", sagt sie beiläufig, "er hält die Sonne etwas ab und sorgt dafür, dass potentielle Zuhörer lieber drinnen im Gebäude bleiben." Blaze ist ihr in einigen Abstand gefolgt. Das reicht hoffentlich, damit niemandem auffällt, dass sie beide hier zusammen hocken. "Erst einmal, das war genial mit Breuer! Ich werde mir das Video nachher gleich mal auf den PC ziehen, da ist der Bildschirm etwas größer! So ein Volltrottel." Sie lächelt. Sie fragt nicht, wie der Test für Blaze lief. Dass ihm die Noten nicht so wichtig sind, ist ihr schon bewusst. Dann fährt sie fort: "Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber jedenfalls nicht das. Das übertrifft die Erwartungen bei weitem. Wenn ich an sein dummes Gesicht denke! Und Fouché wusste auch nicht weiter, als der Drucker plötzlich losging."
Schließlich wird sie wieder etwas ruhiger. Über Breuer zu lästern macht zwar Spaß, doch das ist nicht der Hauptgrund, warum sie unter vier Augen mit Blaze sprechen wollte. Sie schweigt eine Weile, bis sie dann schließlich doch noch das Wort an ihn richtet. "Oh, und wegen gestern.. Ich habe nicht mehr viel geredet nach.. ach du weißt schon. Das lag aber daran, dass mir selber viel durch den Kopf ging, über das ich nachdenken musste... Von meiner Seite aus ist wieder alles okay zwischen uns." Dann fügt sie noch hinzu: "Nur, damit du mein Schweigen nicht missinterpretierst." Sie weiß nicht recht, was sie sonst noch sagen soll.. also schweigt sie und wartet auf Blaze' Reaktion. Vermutlich weiß er das eh schon, so wie sie die ganze Zeit gegrinst hat, als sie ihm den Stein überreichte.
Ort:Brindelton Bay - Highschool
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Violas Aufgabe - die Erste
"Ich mag den Regen!", sagt sie beiläufig, "er hält die Sonne etwas ab und sorgt dafür, dass potentielle Zuhörer lieber drinnen im Gebäude bleiben." Blaze sieht instinktiv nach oben und wischt sich anschliessend die Tropfen aus dem Gesicht. Nicht sein Traumwetter aber für Vampire nachvollziehbar. Er hat sie oft genug sauer im Unterricht sitzen sehen weil die Sonne in den Raum geschienen hat. "Erst einmal, das war genial mit Breuer! Ich werde mir das Video nachher gleich mal auf den PC ziehen, da ist der Bildschirm etwas größer! So ein Volltrottel." freut Viola sich. "Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber jedenfalls nicht das. Das übertrifft die Erwartungen bei weitem. Wenn ich an sein dummes Gesicht denke! Und Fouché wusste auch nicht weiter, als der Drucker plötzlich losging."
Blaze lacht; "Die Fouché? Das hät ich gern gesehen." Er hebt bescheiden die Schultern an. "Bin nur n Skript-Kiddie, aber schön das es deine Erwartungen sogar übertroffen hat." er blickt sie zufrieden an. Dann wird Viola ruhiger und schweigt sogar. Blaze ist sich nicht sicher was der Umschwung zu bedeuten hat, bis sie doch noch etwas sagt: "Oh, und wegen gestern.. Ich habe nicht mehr viel geredet nach.. ach du weißt schon. Das lag aber daran, dass mir selber viel durch den Kopf ging, über das ich nachdenken musste... Von meiner Seite aus ist wieder alles okay zwischen uns." Dann fügt sie noch hinzu: "Nur, damit du mein Schweigen nicht missinterpretierst."
Er hebt einen Mundwinkel froh. Er wüsste wahrscheinlich auch nicht was sagen, wenn ihm einer so käme wie er ihr gestern. Sie weis jetzt das ihn das beschäftigt und vermutlich beschäftig es sie auch. Aber das heisst nicht, das er der Jenige Auserwählte ist bei dem sie sich auskotzen möchte. Also wird er sie dazu auch nicht mit seinem Verhalten drängen. Er hätte das vielleicht auch einfach runterschlucken sollen, irgendwie.. Egal! Er schüttelt den Kopf. "Vergessen wir das und ich halte mein Versprechen." sagt er und ist dankbar. Aber er will keinen solchen Fehler mehr machen und lässt die Sentimentalitäten bei Seite. Er nimmt den Stein aus der Tasche und wirft ihn hoch bevor er ihn grinsend wieder auffängt. Er hält die Hand auf, damit Viola den Stein sehen kann. "Na? Ist er dir auch so ans Herz gewachsen wie mir?" scherzt er und lässt den Abenteuer-Stein ein wenig hüpfen. "Willst ihn wieder haben?" er grinst sie an. Machst du mit?
Ort: Gewürzmarkt, San Myshuno
Charakter: Maryama
Geschichtsstrang: Nicht allein heim
Browneye läuft brav neben Maryama her, wohl froh endlich wieder mit Frauchen an der frischen Luft zu sein. Er schnüffelt mal hier, mal dort, hinterlässt ein paar Duftmarken und bleibt plötzlich stocksteif stehen. Dann begint er freudig mit dem Schwa nz zu wedeln und fiepst ein bisschen. "Ruhig Kleiner, was hast du denn?" Maryama blickt in die Richtung, in die der Hund weist und sieht ...Asante?
Froh winkt sie ihm im Weitergehen. "Dann muss ich ja gar nicht allein nach Hause laufen, wie schön." denkt sie erleichtert. Auch wenn sie daran arbeitet, ganz wohl ist ihr nicht wenn es dunkel wird.
Als sie aufeinander treffen fragt sie überrascht:"Was machst du denn hier am Gewürzmarkt um diese Zeit? Erkundest du ein bisschen die Gegend?" Verstohlen mustert sie ihn. Er trägt Sportkleidung und sieht ..ziemlich gut aus darin.
"Hi, Maryama." Asante freut sich sehr, sie zu treffen. "Ihr seid zurück? Ich war in der Nähe bei einem Studienfreund und als er mir vom tollen Gewürzmarkt erzählte und ich dachte, ach da wohnt doch auch Lotta, wollte ich mal spontan vorbeischneien ..." Asante bleibt vor Maryama stehen und wie er so ist, umarmt sie auch gleich selbstverständlich und herzlich. Sie haben ja schon einiges durchgemacht. Und nebenbei ... fühlt sich auch gut an, grinst er innerlich.
Maryama erwidert die Umarmung und fühlt sich in Asantes Armen ziemlich klein, aber auch sicher. "So ein zartes Wesen bin ich doch gar nicht....und auch einigermaßen groß...aber er ist wie ein Bär." schmunzelt sie in sich hinein.
Asante beugt sich nieder und auch Browneye wird getätschelt: "Hallo, König der Löwen!".
Browneye springt etwas japsend an Asante hoch und will wohl am liebsten gleich spielen.
Amüsiert beobachtet Maryama wie die beiden sich begrüßen. "Der König der Löwen und der König der Bären." lacht sie innerlich. "Woher weißt du, dass wir zusammen weg waren?" wundert sich Maryama.
Ein bisschen ernst blickt Asante dann Maryama an. "Letztendlich war ich mir nicht sicher, ob man Lotta so als alleinerziehende Mutter einfach überfallen kann und bin dann zu so ein paar jungen Leuten rüber, etwas Basketball spielen." Asante weist mit dem Daumen hinter sich.
„Da hättest du dir nicht so viel Gedanken machen brauchen, Lotta kann man eigentlich immer besuchen. Wenn sie zuhause ist, empfängt sie jeden herzlich.“ zerstreut Maryama seine Bedenken.
Dann erkundigt sie sich weiter:
„Wer war denn hier zum Basketball spielen?Jemand Bekanntes?“ "Einen Ben kennst du wohl. Ein Nachbar von Lotta." antwortet Asante.
Maryama nickt bestätigend. "Ben? Ja, er ist Gärtner und hat noch eine jüngere Schwester, Ellie. Mit ihr hab ich mal im Park ein Bodengemälde gesprayt und in meiner Küche hängt ein Bild, das sie gemalt hat. Sie sind beide echt liebe Sims."
Asante lächelt Maryama jetzt an: "Und dann sehe ich euch beide vorhin plötzlich mit irgendwas in der Hand in die S-Bahn verschwinden. Ihr habt mich wohl nicht gesehen." "Ah, so war das." Maryama versteht.
Dann schüttelt sie den Kopf. "Leider haben wir dich nicht gesehen, nein. Wir hatten ein Fenster zu tragen und waren ganz mit uns selber und dem "Ja nicht zerbrechen" beschäftigt." Sie schmunzelt. "Aber jetzt haben wir ja zueinander gefunden."
Verschmitzt fügt Asante hintendrein: "Ja, und hätte ich geahnt, dass du gerade bei Lotta bist ... dann hätte ich mich doch getraut, mal zu klingeln." Asante schaut zur Lottas Villa: "Ein andermal, ... jetzt ist schon spät. Fahren wir gemeinsam heim?"
Er hakt sich einfach bei Maryama ein. "Ja, gerne, nur laufe ich noch ein Stück Weg, damit Browneye sich austobt, der zerlegt mir sonst das Sofa oder einen Küchenstuhl heute Nacht, wenn er jetzt nicht ausgepowert wird."
Dass sie eigentlich die ganze Strecke gehen wollte, muss sie ihm ja nicht sagen. Er ist sicher k.o. vom Basketball spielen.
Asantes Lächeln vertieft sich: "Ich könnte eine Begleitung brauchen. Bei deiner Kunst so wehrhafter Bratenpfannenschwinger fühle ich mich irgendwie so richtig sicher neben dir ... des Abends." Natürlich hat Maryama allen Schutz, den Asante aufbieten kann. Er kann sich aber ein breites Grinsen nicht ganz verkneifen, sie zu seiner Schutzbegleitung erklärt zu haben.
Maryama genießt seine Nähe, als er sich unterhakt und um ihren Schutz bittet. "Hey, ich gebe bald Kurse im Pfannenschwingen zur Selbstverteidigung...Lotta hat's erfunden." Sie lacht. "Bleiben Sie in meiner Nähe , junger Mann, es kann nur mit Beulen und Kopfschmerzen enden. Dafür stehe ich mit meinem Namen."
Maryama fühlt sich so gelöst in Asantes Gegenwart, alle Ängste sind vergessen.
Aus den Augenwinkeln nimmt Asante vergnüglich wahr, dass Maryama recht entspannt in seiner Gegenwart wird. Er setzt noch einen hinterher zu seiner angeblichen Schutzbedürftigkeit ...
"Lass mich ja nicht allein heimgehen, Maryama. Und du großer Hund bewachst mich auch, nicht wahr?", lacht er Richtung Browneye.
Maryama schaut Asante schelmisch an:"Auf keinen Fall lassen wir einen attraktiven, aber etwas ängstlichen jungen Mann allein nach Hause gehen...das wäre unverantwortlich." Sie grinst ein bisschen und lacht mit Asante über seinen Scherz mit Browneye. "König der Löwen? Bereit zum Aufbruch? Wir haben eine verantwortungsvolle Aufgabe!" So ein kleines bisschen Flirten macht auch mal wieder Spaß stellt sie fest und rückt ein winziges Stück näher an ihren Begleiter heran, während sie in Richtung Brindleton aufbrechen.
"Der attraktive ängstliche junge Mann dankt für das Bratpfannenwendige Schutzangebot und gibt das Kompliment gern zurück." Asante lässt lächelnd seinen Blick anerkennend über die näher gerückte kaffeebraune Schönheit mit den meerschaumgrünen Augen gleiten: "Schönheit schlägt Alter, könnte unser Slogan werden. Bin ich nicht etwas älter als du?" Er lacht erheitert und nimmt Maryama fester am Arm.
Maryama freut sich über das Kompliment und blickt ihn schelmisch von der Seite an:
„Hm...ist das so?“ Sie muss wieder schmunzeln.Dann schaut sie ihn an und fragt:“Wie alt bist du eigentlich? Ich hab dich noch nie gefragt...“
Asante blickt Maryma gespielt erstaunt an: "Und ich dich auch nicht! Ich hoffe du erschrickts jetzt nicht über einen steinalten Mann von 26 neben dir, junge Frau!" Asante ist gerade so recht nach rumalbern und schäkern mit Maryma. Diese 'Nachbarschaftshilfe' gefällt ihm immer mehr.
„Och...so läppische zwei Jahre fallen doch gar nicht ins Gewicht.“ entgegnet Maryama vergnügt. "Weich mir ja nicht von der Seite. Und du auch nicht, Browneye!", gibt er schmunzelnd vor, leicht zu tadeln, ihn bloß nicht allein zu lassen. "Wir können gerne den ganzen Weg zu Fuß gehen. Wenn der Kleine das doch braucht. Ich will nicht schuld sein, wenn er zu wenig Auslauf hatte. Nein, nein, keinesfalls. Alles was der Hund braucht ..." Asante ist's recht. Dann hält er sich halt länger an Maryma fest ... Er grinst vor sich hin. Das entwickelt sich ... gut.
„Nein...das könntest du nicht verantworten, nicht wahr?“ antwortet Maryama in unschuldigem Tonfall verzieht dabei keine Miene, aber schubst ihn minimal mit ihrer Schulter an. Oho! Stupsen mit der Schulter! Das will beantwortet werden, schmunzelt Asante innerlich und leitet zu einem harmlosen Thema als Auftakt einer 'Antwort' über. "Auf dem Weg können wir ja schon mal überlegen, welche Rhythmen uns denn auf dem Festival in Schwingungen versetzen sollen ...", leicht kickt er sie leise lachend mit der Hüfte seitwärts im Gehen an. Wie sie da wohl drauf reagiert?
Maryama ist überrascht ihn so locker zu erleben, schäkert aber gerne mit. „Könnte man beinahe ein wenig Herzklopfen bekommen...“
Beschwingt kickt sie ebenso leicht zurück und singt leise im weitergehen:
„I love rock n' roll
So put another dime in the jukebox, baby
I love rock n' roll
So come and take your time and dance with me
Ow
...noch ein kleiner Hüftkick zum Abschluss...
Dann lacht sie und fragt Asante: „So geht’s mir jedenfalls...was hörst du denn für Sound gerne?“
Asante blickt Maryama fest in die Augen und versichert lächelnd mit rauchiger Stimme: "Ich mag jeden Sound, der Schwung, Bewegung und ... Sinnlichkeit verspricht. Tanz braucht Rythmus, Gefühl ... und Hingabe. Oder?"
Er spricht Maryama aus der Seele. Ihr Herz schlägt etwas schneller beim Wechsel des Tonfalls und auch weil sie nicht damit gerechnet hat, dass er ebenso empfindet.
Sie antwortet mit leuchtenden Augen: "Ja...Seele und Körper müssen zusammen schwingen , dann ist es perfekt."
Maryama hebt minimal eine Braue und sagt mit einem kleinen, frechen Lächeln : " Dann hoffe ich mal auf ein paar heiße afrikanische Rhythmen und schöne sinnliche Reggaeklänge zum schwofen." Nach kurzer Pause atmet sie einmal tief durch und sagt:"Ohne Musik und Tanzen wäre das Leben recht traurig, nicht?"
Die Antwort Asantes ist ein neuerliches und etwas schwungvolleres Hüftkicken als zuvor: "Wie wahr!"
Er tänzelt nach Sitte seines Dorfes ein paar Schritte mit Maryama am Arm vor und rück mit extravagantem Hüftschwung - *Kick* - und grinst frech zurück: "Schauen wir uns die nächsten Tage mal das Repertoire des Festivals an und suchen was Gefälliges aus, was ... natürlich ausgiebig auf seine Verwertbarkeit vorher erprobt werden muss?"
Maryama muss lachen, passt sich seinen Schritten an, nimmt den freien Arm noch mit dazu, schwingt die Hüften...und stolpert beinahe über Browneye, der munter scheinbar auch Vergnügen an den Aktivitäten findet.
Er saust um sie herum, vor und zurück und wedelt dabei freudig hechelnd mit dem Schwa nz. Etwas ausser Atem meint Maryama schließlich lachend zu Asante:" Ja, lass uns einen Tanzabend zur Einstimmung machen...bei euch? Und ich geb noch Lotta Bescheid?"
Asante schnappt sich erheitert den aufgeregt umherjagenden Browneye, damit Maryama nicht nochmal in Stolpergefahr gerät: "Jetzt aber Vorsicht, kleiner Löwe, sonst fällt die Dame, bevor ich als galante Damenauffangstation bereit stehe. Immer schön mein Kommando abwarten.", tadelt er das Fellbündel lachend. "Ich war schließlich beim Militär."
Asante schlägt die Hacken zusammen und salutiert vor Maryama: "Tanzabend zur Einstimmung notiert, Madame. Diszipliniert schwungvolles Tanzen ist angesagt! Zu Befehl!"
Er tänzelt mit Hund auf dem Arm ein paar Stechschritte mit Hüftschwung vor. Asante ist es recht egal, was Passanten auf der Straße von ihm denken.
Maryama prustet laut los, bei Asantes Vorführung. Dann bricht sie in ihr perlendes Lachen aus und gibt zurück: " Ay Sir...gerne Sir."
Asante lacht Maryama breit an: "Elani und ich wollten eh noch zu Lotta. Gehen wir doch zu ihr. Elani will den Wintergarten unbedingt sehen. Dann stimmen wir doch mal das Programm für alle ab. Machts du was für uns mit Lotta aus?"
Maryama fängt sich wieder und antwortet:" Ich schick ihr zuhause gleich eine Sprachnachricht und frag wann es ihr passt. Sicher freut sie sich, sie liebt es zu tanzen." "Und wirkt so bedrückt in letzter Zeit...verändert. Ich darf auch nicht vergessen ihr alles zu schreiben,w as ich über Tanuí und Takatuka weiß...am besten gleich alles zusammen...dann geht es nicht unter." Maryama sorgt sich mehr um ihre Freundin, als sie sich eingestehen will.
"Lotta tanzt auch gerne? Das ist ja schön.", freut sich Asante. Er hatte schon ein wenig befürchtet, sie sei vielleicht so ein tanzunfreudiges Weißbrot. "Dann passt das ja zu uns dreien. Und es macht ihr nichts aus ..., eine Minderheit zu sein? Du kennst sie ja wohl schon länger.", fällt Asante gerade auf und ein.
Lotta ruft zwar Besorgnis in ihm hervor, weil Asante generell verantwortungsvoll nach seinen Mitmenschen schaut und so eine junge Mutter mit Stichverletzung lässt ihn nicht kalt.
Aber dieses Rapier schwingende Wesen kann er sich nicht als solch eine Tanzmaus wie Maryama vorstellen. Deren bezaubernder Hüftschwung ist ... recht ansprechend. Sein Blick fällt kurz nochmal auf diese schwungvollen Hüften und wieder brav hoch zu der smaragdenen Meeresgischt ihrer Augen. Asante muss einfach lächeln, wenn er sie ansieht.
Maryama blickt irritiert auf. „Minderheit? Wir sind doch ein Team und ...“ dann dämmert ihr, was Asante meint und sie erschrickt ein wenig. Noch nie, seit sie Lotta kennt, hat sie sich Gedanken darüber gemacht, eine andere Hautfarbe zu haben als sie. Meist vergisst Maryama selbst, dass sie sich in dem Punkt von den meisten anderen Sims hier unterscheidet.
Aber der Gedanke, Lotta könnte sich über so etwas Gedanken machen, ist so weit entfernt, dass sie niemals auf so eine Idee gekomen wäre. Lotta ist für Maryama...Kosmopolitin durch und durch.
Zu Asante sagt sie aber nur:“Nein, mach dir bloß über sowas keine Gedanken...sie ist so weltoffen und ...Takatukas Vater hat auch dunkle Hautfarbe.Lotta stammt zwar aus Schweden, hat aber lange auf einem tropischen Eiland gelebt, das genauso heisst wie ihre Tochter.“„...und das sie jetzt vergessen hat.“ denkt sie traurig weiter.
„Wir haben im Jazzclub mal die Nacht durchgetanzt ...das war ein toller Abend. Du siehst...alles völlig entspannt.“ Maryama lächelt Asante an, der Browneye inzwischen wieder frei gelassen hat, und geht ein Weilchen schweigend neben ihm her. Dann hakt sie sich wieder bei ihm unter und fragt: „Bist du mittlerweile denn schon angekommen in Brindleton? Innerlich?“
Asante lacht erheitert über Maryamas Wortwahl: "Na, äußerlich stehen wir zumindest schon fast vor deiner Tür!" Sie erreichen gerade die Ortsgrenze von Brindleton. "Lass uns den Strandweg nehmen. Den laufe ich jetzt oft am Morgen und am Abend an deiner Haustür vorbei. Schön, dass du mir den gezeigt hast." Er lächelt sie herzlich an.
Maryama freut sich über die Idee: "Au ja, noch eben ans Meer, ein bisschen im Wasser den Strand entlang...da kann ich gut schlafen heute. Es ist wirklich ein Traum, so nah am Meer zu leben. Wenn du abends joggen gehst, klopf doch mal und nimm uns beide mit. Ich laufe eigentlich auch jeden Abend, nur zur Zeit..." Sie bricht ab und atmet tief ein und aus. "Jedenfalls würde ich mich freuen, in Gesellschaft zu laufen."
Asante strahlt erfreut: "Das ist ja fein. Zu zweit läuft es sich noch besser. Deine Couch kannst du jetzt vergessen und den TV. Klar hole ich dich ab." Asante schnappt sich wieder Browneye, der gleich mit seinem rosa Zünglein an Asantes Nase schlabbern will, der lachend gerade noch das Gesicht zurückziehen kann: "Und der kleine Löwe läuft natürlich auch mit."
Er dreht sich wieder zu Marama: "So kann ich auch immer mal gucken, ob noch alles ok bei dir ist. Also kein Vulkan ausgebrochen, kein überraschender Blattlausüberfall auf den Pflanzen ..." Und kein Terence ...
Das spricht Asante aber nicht laut aus. Er hat ständig ein waches Auge mit auf Maryamas Haus. Er will ihr aber keine Angst machen, indem er das so offenkundig sagt.
Maryama lacht und verschweigt, dass sie gar keinen Fernseher besitzt. "Ah, du hast also ein Auge auf meine Pflänzchen...das ist gut. Nur Vorsicht in der hinteren Ecke, da geht ein kleiner Weg vorbei...direkt an meiner Kuhpflanze." Sie schmunzelt. "Wollen wir mal hoffen, dass Maryama sie regelmäßig füttert."
„Kuhpflanze? Ist das nicht eine Futterpflanze für Kühe?“ Asante versteht noch nicht so recht.
„Das Ding muss er sich mal genauer ansehen. Klingt mehr ... nach einem Raubtier. „
Er schüttelt leicht schmunzelnd den Kopf. „Was es nicht alles gibt! „
Browneye lässt er wieder runter. „Hoffentlich schnappt diese Pflanze nicht nach dem Fellbündel. Nein nicht, oder?“
Sie hatte gefragt, ob er innerlich angekommen sei. Ein bisschen ernster wird er: "Das ist nicht so leicht zu beantworten. Elani ... kommt nicht viel raus. Deswegen habe ich überhaupt das Open-Air-Konzert ins Gespräch gebracht. Sie hat sich etwas zurückgezogen von mancher Geselligkeit. Sie hatte es nicht leicht in diesem Land. Und manchmal hängt auch der Haussegen mit Keito etwas schief. Ich würde über meiner Cousine hier nicht viel kennenlernen. Deswegen freut mich umso mehr die Bekanntschaft mit dir."
Bei Asantes Worten wird Maryama wieder nachdenklich. "Sicher ist das schwierig hier Fuß zu fassen, aber sie hat viel erreicht. Spitzenköchin und jetzt auch noch Beraterin der hiesigen Schulküche, hat sich nicht unterkriegen lassen. Ich bewundere das." Dann schaut sie auf." Mit Jungs in dem Alter ist es von Haus aus nicht leicht und sein Vater ist Terence...das macht ihm sicher auch zu schaffen. Vielleicht fehlt ihm auch eine männliche Person, die ihm Orientierung geben kann. Elani kann nicht alles für ihn verkörpern, da reibt sie sich selbst auf." Ihr Blick wird fragend:" Habt ihr einen guten Draht zueinander?"
Asante schaut Maryma einen Moment lang an: "Ja," antwortet er dann bedächtig, "genau deswegen wohne ich noch dort und nicht auf dem Campus. Als mir klar wurde, dass Keito Orientierung braucht und ... Elani meine Unterstützung, war das schnell geklärt. Ich komme gut mit Keito aus. Manchmal braucht er eine klarere Haltung als Elani sie manchmal auszudrücken vermag."
Er lächelt Maryama an, als ihm klar wird, was es noch bedeutet: "Wäre ich nicht hier wohnen geblieben, hätten wir uns vielleicht ... nicht kennen gelernt. Das hätte ich schade gefunden." Erheitert schließt er an: "Ein Hoch auf Keitos Pupertät!"
„Ui, wenn er das gehört hätte.“ lacht Maryama.“Sicher würde er sagen:“Du bist so peinlich, Asante.“
Verschmitzt sieht er Maryama an: "Na dann lassen wir ihn das besser nicht hören. Nicht alles, was Erwachsene reden, ist für die Ohren von Teens bestimmt." Asante fährt Maryama anlächelnd fort: "Ich glaube, mit dir lerne ich mehr von Brindleton an einem Tag kennen als mit Elani in einem Monat. Du bist unternehmungslustig wie ich auch. Ich bin ja noch nicht lang hier."
Maryamas Locken hüpfen leicht, während sie bekräftigend nickt.
„Ja, wir sind untenehmungslustig und werden sie einfach da mit reinziehen...in den unternehmungslustigen Sumpf von Tanzabenden, Festivals und Stricksessions."
Sie lacht ihn an.
Und Asante grinst erfreut, dass Maryama sich auch mit Elani gut versteht. Ihre vorwitzige Art wird ihr gut tun.
Ja, Asante freut sich außerordentlich, gleich in nächster Nähe, diese umtriebige junge Frau kennengelernt zu haben.
Er lächelt Maryama warm an und fährt fort: "Das hilft sicher, hier mehr anzukommen. Aber natürlich vermisse ich manches auch an meinem Heimatland. All die Dinge, die so vertraut sind, die Gerüche, die Geräusche in der Nacht sind ganz anders als hier. Hier ist natürlich noch mehr fremd."
Maryama hört ihm zu und ist etwas betroffen. Natürlich ist nicht alles Eitel Sonnenschein wenn man so einen Schritt wagt, aber er sollte das nicht ganz allein aushalten müssen. „Bestimmt will er Elani nicht zusätzlich noch mit seinem Kram belasten.“ denkt sie und antwortet:
"Das kann ich gut verstehen, hier ist zwar meine Heimat, aber ich habe lange im Ausland gelebt...in Indien um genau zu sein und manchmal vermisse ich auch genau diese Dinge hier...Gerüche, eine bestimmte Intensität der Sonne, ein ganz bestimmter Vogelruf, der einen morgens weckt...und natürlich das unendliche Angebot an frischen Gewürzen und Obst auf dem Markt. Kein Vergleich zu hier." Sie schaut Asante an. "Das ist zwar nicht dasselbe wie bei dir, aber zumindest glaube ich dass ich nachvollziehen kann, wie es dir manchmal gehen muss."
Sie überlegt. "Asante, wenn es dir mal schlecht geht...du Heimweh hast...kannst du mich jederzeit anrufen. Zu jeder Tages-und Nachtzeit. Vielleicht reicht es ja schon, ein offenes Ohr zu finden oder ich kann dir mit irgendwelchem Blödsinn ein wenig die Schwere nehmen." "Ob das jetzt zu aufdringlich war?" Maryama ist sich nicht sicher, aber das Angebot ist ehrlich gemeint und sie hofft, dass Asante es richtig vestehen wird.
Asante bleibt einen Moment stehen, so dass die untergehakte Maryama auch zum Stoppen kommt. Er sieht sie eindringlich an. "Du verstehst viel. Schön dass wir das teilen können. Du weißt, wovon ich rede. Hier ist natürlich nicht die Sonne, sind nicht die Farben des Südens, aber allein solche Bilder mit jemanden zusammen heraufbeschwören zu können ist doch schon ein Glück." Sein Blick wird mehr sinnend: "Indien also. Irgendwann möchte ich die Welt noch mehr bereisen."
Dann lacht er herzlich: "Ich bin kein Trauerkloß. So schwer wird mir das Herz selten. Aber dein Angebot nehme ich gern wahr ... zu jeder Tag- und Nachtzeit, sollte ich es mal brauchen. Ich danke dir.", endet er schlicht und gibt ihr einen Wangenkuss. "Das gilt umgekehrt genauso, nicht wahr. Melde dich, wann immer du was brauchst." Er setzt sich wieder in Bewegung und zieht Maryma mit: "Und auch Elani wird immer für dich da sein. Sie schätzt dich ebenso sehr wie ich. Oh, ... ich kann dein Haus schon sehen."
Tatsächlich ist ihr Zuhause schon zu erkennen, was Maryama mit einer Prise Bedauern feststellt. Andererseits ist sie ziemlich müde und die Aussicht auf ein bequemes Sofa und einen warmen Schlafsack findet sie gerade auch recht verlockend.
Im Weiterschlendern meint sie:
„Es ist schön, dass ich so liebe Nachbarn bekommen habe, ich wohne ja auch noch nicht sooo lange wieder hier und bevor Elani mit Keito kam, war es in dieser Ecke von Brindleton Bay recht einsam. Nicht dass es mich gestört hätte, aber zu wissen dass nette Menschen in der Nähe wohnen tut gut.“
Sie bleibt vor ihrer Haustür stehen, dreht sich zu Asante und sagt leise: „Nicht nur nette...sondern auch einen ganz Besonderen.“ Sie fasst seine Hände und blickt zu ihm auf.
Asante ist fast einen Kopf größer als sie , deshalb muss Maryama sich leicht auf die Zehenspitzen stellen um ihm einen zarten Kuss auf die Wange zu geben.
Dann sagt sie lächelnd:“ Ich danke dir dafür, dass du für mich da bist und auch für die unterhaltsame Heimbegleitung...ich bin auch sehr froh, dass wir uns begegnet sind...heute und überhaupt.“
Asante hält ihre zarten Hände noch eine Weile in seinen nach ihrem Wangenkuss, schaut fest in Maryamas meergrüne Augen und hebt ihre Handrücken empor an seine Lippen zu einem Kuss: "Über unsere Bekanntschaft bin ich auch sehr froh. Ich wünsche dir eine ruhige Nacht und süße Träume." Er lächelt leicht versonnen als er ihr Hände wieder sinken lässt, sich gaaaaanz langsam löst und rückwärts mit Blick auf die wunderhübsche Nachbarin Schritt für Schritt entfernt ... Er winkt noch einmal bevor er sich Richtung Nachbarschaftsgrundstück abwendet: "Bis Morgen!", liebliche Maryma ...
Ort:Brindelton Bay - Highschool
Charakter: Blaze, Viola
Geschichtsstrang: Violas Aufgabe - die Erste
Viola betrachtet den Stein in Blaze' Hand und versteht. Sie grinst: "Klar gerne!" Vielleicht könnte sie sich dadurch ein wenig ablenken. Er steckt den Stein ein und grinst wissend. "Okay dann.. mach was, was du noch nie gemacht hast." Blaze überlegt. "Aber das muss mich schon beeindrucken, irgendwie." fügt er an.
Viola sieht ihn an. "Also, Sonnenbaden habe ich noch nie gemacht, aber ich bezweifle, dass dich das beeindrucken würde." Sie denkt nach. "Schwierig. Da müsste ich wohl wirklich mal überlegen. Wie lange hätte ich denn Zeit?" "Für einen Vampir vielleicht gewagt. Wem soll ich den Stein noch geben wenn du nen Sonnenstich hast?" meint Blaze belustigt. "Sagen wir ne Woche, mit dem darauffolgenden Wochenende. Muss nicht in der Schule sein."
Viola nickt. "Okay." Bisher hat sie keine Ideen. Sie hat vieles noch nie gemacht, aber ob das beeindruckend wäre?"Ich vertrau dir einfach mal. Aber bin sicher du bist keine Schummlerin." sagt er verschmitzt. Immerhin kennt er sie noch nicht so gut. "Ich schummel nicht, keine Sorge!", sagt Viola, "Es ist nur nicht einfach. Ich weiß nicht, was dich beeindruckt und was nicht." Blaze wiegt nachdenklich den Kopf. "Es geht nicht so sehr ums beeindrucken, ich will nur nich' dass du zum Beispiel... Nen Apfel isst der dir nicht bekommt. Zu banal. Verstehst du?" Blaze blinzelt. "Stimmt doch? Vampire essen keine Äpfel, oder?" "Also ich nicht. Auch keine Blutorangen, trotz des Namens.", grinst Viola zurück. "Mir wird schon irgendwas einfallen." - "Da bin ich mir sicher." grinst er zurück.
Viola lächelt. Irgendwie versteht sie sich mit Blaze mittlerweile besser, als sie es früher für möglich gehalten hätte. Trotz seines Rufs hat er durchaus auch seine positiven Seiten. In diesem Moment klingelt die Schulglocke. Die nächste Stunde fängt an. "Ugh..", murmelt Viola daraufhin, "wirklich Bock habe ich heute auch nicht mehr." Vielleicht sollte sie die letzte Doppelstunde einfach schwänzen.
Blaze grinst. "Najaaa... ich hab jetz frei." sagt er mit einem anflug von Ha-Ha. "Ja.. Wegen deiner Verletzungen. Wie ist das eigentlich passiert? Es war ja nicht alles der Geist?" Er zuckt mit den Schultern. "...ausm Fenster gefallen. Hab leider nich so coole Moves drauf wie sich mitten in der Luft in eine Fledermaus verwandeln." er blickt sie prüfend an. "Das ließe sich ändern", denkt Viola, ohne es laut auszusprechen. Sie sagt: "Ja, über diese Fähigkeit bin ich wirklich froh."
Er hebt den Arm. "Und das war ne Mutprobe die schief ging." Sie grinst. "Dann bin ich ja beruhigt, dass auch bei dir so eine Probe mal schief gehen kann." - "Das ist ja der Reiz an der Sache." antwortet er. "Na dann.. viel Spass bei... gehst du zu der Neuen oder noch bei Proschinsky?" -"Ich probiere mal aus, wie der Unterricht bei dieser Lotta ist. Wenn es nicht mein Fall ist, kann ich zum Herbstsemester ja auch wieder wechseln.", antwortet sie. "Jaja, Wunschkonzert. Ihr habt's gut." gibt er belustigt zurück. "Tja, dann musst du wohl eine Geschlechtsumwandlung machen. Oder Proschinsky überreden, so etwas auch einzuführen." Er sieht an sich herab, "Jaaa.. neee." er lacht. "Aber bevor ich Proschinsky zu irgendwas überrede ist ersteres vermutlich doch wahrscheinlicher."
Viola muss lachen. Sie ist gut gelaunt, vor allem wegen Breuer. "Naja, man sieht sich!", sagt sie schließlich. Den Unterricht spart sie sich für heute. Sie wäre eh nun zu spät dran. Also flattert sie einfach nach Hause.
Ort: San Myshuno, Haus der Geschwister Hawk
Charaktere: Ellie, Ben, Familie Kamrad
Geschichtsstrang: Happy Birthday, Ellie!
Endlich ist die Schule zu Ende. Zum Glück hat der Regen, der vorhin noch so genervt hat, mittlerweile aufgehört. Nun scheint die Sonne. Auch die Kamrads kommen vorbei als Geburtstagsgäste. Ellie begrüßt die Familie lächelnd. Sogar Lady, die Hündin der Familie, ist mit dabei.
"Herrlischen Burtsdag", sagt die kleine Emma, die die Wörter noch nicht richtig aussprechen kann. Ellie versteht sie trotzdem und umarmt die Kleine. Es ist auch Emma, die das Geschenk der Familie überreicht: Es sind Acrylfarben. Von Emma gab es auch noch eine Kinderzeichnung, über die sich Ellie mindestens genauso freut wie über den Rest.
Dann wird der Kuchen gegessen. "Also heute war vielleicht was los!", erinnert sich Ellie an den Schultag, "Ich hatte heute ne Freistunde und war in der Bibliothek, als plötzlich der Drucker losging und tausende von Blättern ausspuckte. Auf jedem stand oben "Tim Breuer" und sonst nichts. Sehr seltsam. Was will Tim eigentlich mit den ganzen Zetteln?" Sie grinst. "Aber war irgendwie schon weird. Ich habe den Drucker dann ausgeschaltet."
Der Tag verläuft sehr schön. Es wird gefuttert und gequatscht und ab und an kommt auch mal ein Anruf oder eine Textnachricht an, um Ellie zu gratulieren. Aber Ellie freut sich auch schon auf den Tag, an dem sie mit ihren Klassenkameradinnen nachfeiern würde.
Lotta erhebt sich am nächsten Morgen recht erschöpft. War ja nicht anders zu erwarten, nach Genuss von Freund Grün. Heute! Hat sie sich vorgenommen. Heute, spreche ich die beiden Wanderzirkusleute an …. Oh, Nachricht … von Marymama, bemerkt Lotta mit Blick auf das Handy neben dem Bett.
Sie hört die Sprachnachricht von Maryama ab … Zu Besuch mit Elani und Asante zusammen vorbeikommen? Ach wie schön, dass die sich auch untereinander kennen. Schon ein bisschen abhotten fürs Festival? Bei Lotta daheim? … Aber immer gern doch! Auch wenn Lotta sich mittlerweile am Morgen oft kaum vorstellen kann, überhaupt aufzustehen. Mhm. gegen Nachmittag müsste sie aber soweit durch sein und mit den beiden Herren hätte sie dann auch schon alles geklärt … Ja, ja. Lotta ist für jede Ablenkung dankbar. Und … sie hat schon so lang nicht mehr getanzt. „Liebste Maryama, kommt doch gleich am Nachmittag so gegen Drei. Ich richte uns auch für später was Leckeres her. Ich freue mich. Das wird ein Spaß.“ Lotta seufzt einen Moment wohlig und dann nochmal … recht matt. Ich muss langsam mal runter …
Lotta schleppt sich in den Wintergarten. Wie fast jeden Morgen hat Merlin auch Takatuka und den Wolf schon versorgt. Lotta bekommt ein immer schlechteres Gewissen. „Morgen!“, bietet sie gerade mal als Gruß auf. Zurück kommt ein fröhliches waches „Einen schönen guten Morgen wünsch ich dir“. Oh ja, schön, du kannst schon in vollständigen Sätzen reden. Konnte ich auch mal … früh morgens. Lotta ist etwas grummelig.
Kann das ein Bösewicht sein? Nee, oder? Also zumindest nicht Merlin, aber was ist mit diesem Zirkuszauberer? Lotta fängt langsam an, Früchte abzuernten, beißt versonnen in eine Birne. Sie hatte noch kein Frühstück. „Wie läuft’s mit Phil?“ Ihr fällt noch keine Überleitung ein, wie sie die Sprache auf den Morgen bringen kann, als die beiden plötzlich vor ihrer Haustür standen … und wie ihre Vorsicht auf einmal erklären, nachdem sie die beiden die ganze Zeit … in ihrem Haus rumlaufen ließ? Aber Maryama hat ja die bessere Menschenkenntnis, oder? Irgendwie gibt Lotta das doch zu denken, was die Freundin gestern gesagt hat. Lotta war schon ‘ne Weile so neben der Spur, dass ihr jede Hilfe ohne langes Nachfragen Recht war.
„Der Vertrag läuft super. Willst du dir mal die Abrechnungen ansehen?“, fragt Merlin hoffnungsvoll. Irgendwann muss sich Lotta doch mal mit dem Geschäftlichen befassen seiner Ansicht nach. Er schaut sie abwartend an. „Öhm, klaaaar …Gern. Jetzt gleich?“ Lotta hofft, sie entpuppt sich nicht gleich als völlige Niete, weil ihr Hirn heute Morgen noch nicht voll schaltet und sie noch immer Lesen und Rechnen lernt. „Nein, nein, wir können heute Nachmittag gerne mal drüber schauen. Bis heute Mittag muss die Lieferung für Phil fertig werden.“, wiegelt Merlin ab. Dass sie morgens nicht ganz so zuwege ist, sieht er schon eine Weile besorgt, hat bislang aber davon abgesehen, weiter nachzufragen, solange sich das in Grenzen hält. Vielleicht sollte man nicht so wegschauen? So kann sie doch auch keinen Führerschein machen und das sollte sie bei dem einträglichen Geschäft unbedingt … Merlin hat den Verdacht, dass diese Flasche, die sie den ersten Morgen ihrer Begegnung gesehen hatten, öfter zum Zuge kommt. Er beobachtet sie vorsichtig von der Seite wie sie sich zum Erdbeerpflücken niederlässt. Nicht sicher auf den Beinen?
Gregorius hat auch so einen Verdacht, deswegen hockt er öfter mal in der Küche, um herauszufinden, wo das Zeug steckt, hatte der Magier Merlin verraten. „Gregorius und Lykoi kommen auch heute Nachmittag, … mal wieder ein bisschen stricken.“ Lotta schaut vom Erdbeerpflücken hoch: „Stricken? Beide?“, entfährt es ihr spontan. „Ich hoffe Lykoi hat seinen Schal bald fertig.“Ach, alberner Smalltalk am Morgen ist doch belebend. Dabei wollte sie doch diesen Burschen auf den Zahn fühlen, ob die wirklich koscher sind, anstatt Späße zu treiben. Was hatte Maryama gesagt?"Er hilft dir bei den Lieferungen ... einfach so ... ohne Hintergedanken und Schliche?" Lotta blickt doch wieder etwas verzagt auf die Erdbeeren nieder in Erinnerung an diesen Satz. Ist sie eigentlich so blöd, immer gleich Hinz und Kunz, Dick und Doof, Pat und Patterchon zu vertrauen? Aber Argwohn liegt ihr nun mal nicht so richtig.
Merlin blickt auf Lotta nieder. Da war ja … ein Anflug von Humor! Aber auch gleich wieder verschwunden. Viel außer Geschäftliches und dass er mal erwähnte, sich mit Lottas Nachbarin Christine zuweilen zu treffen, hatten sie bisher nicht ausgetauscht. Sie begegnet ihm immer sehr verhalten und nüchtern. Vielleicht sollte er auf den Spaß versuchen einsteigen … Vorsichtig probiert er: „Ich denke schon und passend zum selbst gehäkelten Mützchen …“, Lotta schaut kurz hoch, lächelt leicht und widmet sich wieder den Erdbeeren. Eine Weile bleibt es zwischen ihnen still, dann kommt vom Richtung Erdbeeren gesenkten Kopf ein schmunzelnd klingendes: „Hat der Kater auch Söckchen?“ Nach einer weiteren Weile, kommt von Merlin ein ernstes: „Lotta, was ist eigentlich los mit dir?“ Sie schaut erschrocken hoch, guckt Merlin mit erstaunten Augen an. Was ist denn das plötzlich für eine direkte Frage? Sie macht den Mund auf und wieder zu. Soll sie das einfach ignorieren? Lotta weiß gerade nicht zu antworten, starrt Merlin nur einfach ratlos an. „Wir reden heute Nachmittag, Lotta, wenn Gregorius auch da ist.“, erklärt Merlin bestimmt und erntet weiter. Ähm ja, öh, das war doch … i h r Plan – zu reden. Und … das ist i h r Haus, verdammt.
Hat sie hier eigentlich noch das Ruder in der Hand? Lotta pflückt grübelnd weiter an den Erdbeeren. Mal einfach was ganz anderes anschneiden: „Wie geht‘s denn Christin und Marie?“ Lotta erhebt sich und macht sich an die Kochbananen. Merlin wendet sich erstaunt über den Gesprächswechsel Lotta zu: „Wie gut kennt ihr euch eigentlich?“ stellt er auch Lotta die Frage. Die dreht sich irritiert zu ihm um. Was sollen denn ständig diese konkreten Nachfragen? Das war eben nur Smalltalk! Sie überlegt dann doch einen Moment: „Na ja, wir kennen uns nicht sonderlich. Wir haben … gemeinsame … Bekannte.“ So ähnlich hatte Christin auch geantwortet, außer die Sache mit ... „Gemeinsame Bekannte?“, fragt Merlin interessiert nach. Lotta schaut etwas verlegen weg. Dass sie aber auch manchmal zu geradeheraus schwätzt … Merlin kneift die Brauen etwas zusammen und haut auf‘s Geratewohl „Sascha?“ als Frage raus. Lotta schwingt geschockt herum, beißt sich auf die Lippen. Ins Schwarze getroffen! „Feiner gemeinsamer Bekannter!“, interpretiert Merlin wenig amüsiert. „Lässt dich und sein Kind im Stich und poussiert noch in der Nachbarschaft rum?“
Lottas Augen könnten größer nicht werden: „Häh? Was? Wie?“Ist Merlin idiotisch? Wie kommt er … Mhm, Okeee. Lotta muss auf einmal losprusten, ja irgendwie befreiend lachen: „Oh je, ihr denkt, das sei Takatukas Vater? Um Himmels Willen, nein.“ Lotta lacht nun Tränen. „Schau sie dir doch mal an. Hellhäutig kann der Vater nicht sein …“ sie stockt. Ein Hinweis … Takatukas Vater … muss ein dunkelhäutiger Typ sein! Merlin guckt etwas pikiert über Lottas Gelächter. Das passt aber gerade nicht zu ihrer Reaktion auf diesen Brief … an dem Morgen.„Ich weiß doch nicht wie dieser Sascha aussieht.“, beklagt er. Lotta hebt entschuldigend die Handflächen nach oben: „Ähm, klar. Also eigentlich heißt er Alexander und ist aus Russland.“ Sie hält einen Moment inne … “Hast du Christin erzählt, dass er fort ist?“ Merlin schaut Lotta scharf an: „Warum hätte ich das tun sollen? Ist das … irgendwie wichtig für sie?“Ach herrjeh, was hat sie … vielleicht … angerichtet Aber dann setzt Lotta nach: „Sag‘s ihr ruhig!“ Merlins eine Braue hebt sich fragend.
Lotta erinnert sich an das errötende Interesse Christins beim Gartenhandel. Da kannten sich die beiden scheinbar schon. Dann die schon eifersüchtig wirkenden Blicke wegen der Fotos vom Nachtmahl auf Almas Party …, wobei Christine noch verhalten war im Gegensatz zu Mia. Puh, und der Konflikt mit Alma … Das war überhaupt das Gemeinste daran - der ganze Scherbenhaufen: Nicht mehr gut gelitten in der Nachbarschaft, kein leichter Stand mehr bei Familie Garcia. Und für was? Für einen schnöden Brief und Gedächtnisverlus? Fahr zur Hölle, Sascha! Zorn lodert hell in Lotta auf. Wutentbrannt schleudert sie das Bananenbündel in ihrer Hand durch den Raum. Merlin weicht gerade noch behände aus: „Was hab‘ ich denn getan?“, ruft er empört. Lotta ist es egal, sie möchte am liebsten jetzt zig Sachen durch die Gegend deffern. Ist ihr gerade wurscht, wen das trifft. Sie dreht sich wutbebend auf dem Absatz um und stakts zum Tor hinaus. Merlin bleibt lieber im Wintergarten. Was war denn das? Und was … betrifft dabei Christin? In seinem Kopf bauen sich lauter Fragezeichen auf. Ok, Disziplin jetzt. Einfach Disziplin. Die Lieferung fertigmachen, zu Phil fahren und Gregorius anrufen, dass er so schnell wie möglich hier anlanden soll. Lotta ist in Fahrt! Merlin hat keine Ahnung, was das bedeuten kann. Er packt die Obst- und Fruchtkästen schnell in den Lieferwagen – von Lotta draußen keine Spur - und macht sich auf den Weg. In einer Stunde ist er zurück und Gregorius dann hoffentlich auch schon da.
Takatuka in der Küche schaut fragend ihrer Mutter nach: „Mama?!“ Die stampft die Treppe hoch, ran an die beschlagene Seemannskiste. Lotta reißt den Truhendeckel auf, stutzt … zum wiederholten Mal. Sie wollte ihre Schwerter ziehen, einen imaginären Feind attackieren … Jetzt sinniert sie aber bereits wieder, was diese farbenfrohen Tücher mit ihr zu tun haben: Bilder … Sie tanzt darin hier zuhause mit Kind, um Takatuka an etwas zu erinnern. Und dann … diese Wickeltücher auf dem Nachtmahl … Uhhhh, sie blöde Nuss! Sie mag gar nicht mehr daran denken. Sie knallt den Truhendeckel wieder zu und tigert unruhig im Wohnschlafzimmer auf und ab. „Ahhhh, ich will noch was schmeißen! Du blöder Blumentopf!“ Lotta packt das Übel bei der Wurzel oder auch die arme Blume beim breiten Blatt und schleudert sie Richtung Treppe quer durch den Raum …
„Halt!“, schreit Malecantus. „Halt ein!“ Das Wurfgeschoss trifft fast sein Ohr. Er war schon in der Nähe bei Merlins Anruf, wollte nach dem Rechten sehen, sah das Kind unten blass und erstaunt und hörte oben die wütende Berserkerin. Er eilte sofort hoch … Der Blumentopf prallt auf den Boden und zerschellt. Malecantus guckt hoch erstaunt. Was ist denn das? Er geht in die Knie und besieht sich … das kleine merkwürdige Ding, nimmt es in die Hand, dreht es prüfend vor seinen Augen umher. Lotta braucht einen Moment, um zu begreifen, dass da etwas nicht stimmt. „Was … hast du da?“, fragt sie in noch immer ärgerlichem Ton. Der Magier blickt entgeistert hoch: „Wirst du … beobachtet? Ausspioniert? Und wieso … wütest du hier so rum?“ Lotta tritt hinzu, besieht sich das Ding. Ihr wird ganz kalt. Wer … macht so etwas? Und dann hier …! Sie wird abwechselnd weiß und rot. Und seit wann? Malecantus geht wohl gleicher Gedanke durch den Kopf. Verlegen schaut er erst zu Boden und dann empört wieder hoch. „Es tut mir so leid …“ Weiter kommt er nicht. Lotta wird schon wieder wütend. Waren das die zwei? Sie sucht bereits nach dem nächsten Geschoss. Gregorius dagegen schießt hoch und kann sie gerade noch packen: „Hör … endlich auf!“, befiehlt er laut. Er macht sonst aus ihr noch ein Kaninchen. Sie wehrt sich nach Kräften. Er lässt jedoch nicht los.
„Mama!“, ruft es ängstlich von unten hoch. „Denkt doch an deine Tochter!“, raunt der Magier Lotta verzweifelt ins Ohr und hält sie weiter fest, damit sie langsam ruhiger wird. Hoffentlich ist Merlin bald zurück. Allein will Malecantus das hier auch nicht durchstehen. Sein Blick geht wieder zur möglichen Kamera. Hört gerade wieder jemand mit? Ist das Ding nach dem Wurf noch intakt?„Kann ich dich loslassen?“, fragt er vorsichtig beim noch leicht wutbebenden Zornesbündel im Arm nach, das bestätigend nickt. Auch Lottas Blick gleitet zu dem kleinen Ding am Boden. Sie tritt einen Schritt vor und noch einen …, dass es knirscht. Sie trampelt erneut mit Groll geladen auf diesen vermeintlichen Spion und sinkt hernach erschöpft zu Boden.
„Ich … schau mal nach Takatuka!“, bietet Malecantus an. Er weiß nicht, nach wem er zuerst schauen soll, entscheidet sich dann doch für das Kind. Lotta nickt wieder nur und hockt noch immer auf der Erde. Der Magier eilt nach unten. Der Wolf steht aufmerksam neben dem kleinen Mädchen. Wie schon so oft hat der Magier das Gefühl, das Tier weiß, was es tut und auch wann. Er spürt die Andersartigkeit. Keine Aura in dem Sinne, aber auch nicht die Anwesenheit nur eines Wolfes. Irgendwas schwingt dort mit. Wenn sich Böser doch nur mitteilen könnte. Malecantus spielt ein kleines Weilchen mit dem Kind, um es abzulenken, sucht nach Keksen oder ähnlichem in den Schränken und stößt auf … Rot, Grün, Orange und … den Brief. Aha! Keine guten Stimmungsheber. Als er endlich für Takatuka fündig wird, beschwichtigt dies auch das Kind weiter. Der Magier lotst geschickt Kind und Wolf anschließend in den Garten zu weiteren Abenteuern. Der Wolf scheint zu verstehen.
Malecantus begibt sich schnell wieder in die Küche, holt die drei Flaschen aus dem Schrank nebst Brief und stellt alles demonstrativ auf den Esstisch. Keine Geheimniskrämerei mehr! Er hat schon die ganze Zeit so einen Verdacht, dass da auch der Geist des Weines oder Ähnliches aus Lotta spricht. Er setzt sich auf die Couch vor dem kleinen Kamin und wartet. Er hat Zeit. Heute ist keine Vorstellung, Lykoi kommt unterm Sofa hervor. Da hatte sich der Kater die ganze Zeit versteckt. Es war ihm alles etwas zu laut da oben. Malecantus krault den Kater beruhigend hinter den Ohren, dann lässt er ihn zum Wolf und dem Kind hinaus. Besser sie sind alle erstmal außen vor. Oben ist es beunruhigend still. Malecantus wartet weiter. Die Haustür öffnet sich. Merlin ist zurück. Er bemerkt die merkwürdige Abwesenheit von lebhaftem Geräusch im Haus, sieht den Freund an, der mit dem Kopf stumm nach oben weist und dann sieht auch Merlin die drei Flaschen und den Brief. Sie hören leichtes Tapsen. Die beiden Herren blicken sich um, erheben sich …
Lotta kommt langsam die Treppe runter. Sie hat auch die Haustür gehen hören. Sie muss mit beiden sprechen. Jetzt führt eh kein Weg mehr dran vorbei. Tja, und ihr wurde ja auch ein Gespräch ‚angekündigt‘. Sie biegt vom letzten Stufenabsatz Richtung Küche ein, schaut Malecantus und Merlin abwechselnd vorsichtig ins Gesicht und dann … zum Tisch. Sie bleibt wie angewurzelt stehen. Ach du ‚grüne‘ Neune … Grün sticht ihr gleich ins Auge, Rot schießt ihr in die Wangen als sie auch den Brief noch erblickt. Hellorange lodert neu entflammte Wut in ihr auf. Was fällt den beiden ein?„Was habt ihr in meinen Schränken zu kramen? Wohnt ihr hier oder was?“ Sie verschränkt trotzig die Arme vor der Brust. Sie fühlt sich so ertappt und vorgeführt. „Verschwindet einfach!“, fordert sie barsch. Beide Herren schütteln verneinend den Kopf. Das ziehen sie jetzt durch. Sie gehen auf keinen Fall. Draußen ist auch noch das Kind. Und in dem Zustand lassen sie Lotta hier nicht allein zurück. Lotta atmet heftig ein. Sie hat das Heft hier tatsächlich nicht mehr in der Hand. Verdammt!
Lotta tritt zögerlich näher an den Tisch heran, besieht sich ihre bunten Freunde. Ihr bietet wenigstens keinen Widerstand! Vor Merlin und Gregorius Augen wird sie aber nicht danach greifen, auch wenn ihr gerade danach zumute ist. „Sascha ist übrigens nicht der Vater!“, klärt Merlin mit Blick auf den Brief den Magier gerade auf. „Das haben wir heute Morgen schon geklärt und er heißt eigentlich Alexander. Ein Russe.“ Ja, und Christine wird Merlin auch noch informieren. Er ist gespannt auf deren Reaktion … Jedoch über die von Gregorius neben sich ist er gerade nur bass erstaunt. Auch Lotta blickt fragend hoch. „Waaaaaaas? Oh nein, oh nein!“ Malecantus schlägt sich entsetzt die Hand vor den Mund. Was hat er bloß getan …?„Oh Gott, das wollte ich doch nicht …“ Jetzt blickt selbst Merlin den Freund mit seinen magischen Fähigkeiten misstrauisch an. Was hat der mit dem Ganzen zu tun wie es Lotta geht? Er dreht sich dem Magier zu: „Erklärung bitte!“ Sein Blick ist leicht angestrengt.
Ok, was macht Malecantus nun? Er kann doch schwer erklären, was er tat und Lotta nicht seine wahre Identität verraten. Merlin hingegen ahnt so langsam, welche Kräfte der Magier einsetzte. Was war das für ein Spruch gewesen an dem Morgen … wegen irgendeinem Vater?„Du musst es ihr sagen, Gregorius, bitte. Was genau hast du getan?“ Merlins Stimme macht deutlich, dass das keine Bitte, sondern eine Aufforderung ist. Er hat dem Freund Stillschweigen über dessen Fähigkeiten geschworen, nicht aber für so einen Fall. Das macht sein Blick Richtung Magier auch deutlich. Malecantus ringt mit sich. Er will nicht beide in Kaninchen verwandeln müssen und durch diese Zeit nur mit Pelztieren als Freunde gehen. Er seufzt und lässt ergeben den Kopf hängen. „Verrate mich nicht weiter, Lotta. Ich bitte dich.“ Gregorius sieht sie um Vergebung heischend an: „Ich hab‘ … deine Erinnerung gelöscht … an Takatukas Vater. Es tut mir sehr leid. Ich wollte doch nur …, dass du nicht mehr so leidest. Und ich dachte …“ Etwas hilflos weist er auf den Brief.
Sekunden verstreichen, in denen Lotta Malecantus nur sprachlos anschaut. Dann endlich kommt ein erster Satz und Lotta gerät erst recht in Fahrt: „Ich habe dich um solche ‚Gnade‘ nicht gebeten!“, schreit sie erbost, greift nach Rot und wirft. Merlin kann den geschockten Malecantus gerade noch zur Seite ziehen. Das hat der nicht kommen sehen. Merlin irgendwie schon und er versteht’s. Das ist echt ‘ne heftige Nummer. Die Flasche hinter ihnen zerschellt an der Wand. Alles wird schön rot. Mhm, eigentlich hätt‘ er’s verdient, überlegt Merlin gerade. Dem nächsten Wurf muss der liebe Gregorius selber ausweichen. Merlin bringt sich besser mal weiter in Abstand. Lotta zielt nämlich recht gut.
Grün trifft dann auch sogleich den Magier an der Brust. Zerplatzen tut die Flasche erst beim Aufprall auf dem Boden. Ach, wie schön grün werden die Schuhe und auch das Hosenbein etwas. Merlin gönnt’s dem Freund. Verdient ist verdient! Lotta flucht und faucht und hat schon Orange zur Hand. Jetzt ist aber auch Wehrbereitschaft beim Magier erwacht. Bevor sie werfen kann, setzt er mittels schwungvoller Handbewegung nun seine wahre Kraft ein, entwindet ihr die Flasche im Flug und hält sie nun selber zwischen den Fingern. Malecantus zerschlägt sie im Waschbecken gleich neben sich und befiehlt nun mit donnernder Stimme: „Setz dich! Ich werde es dir erklären!“ Ein merkwürdiges Leuchten umgibt ihn. Lotta ist zu perplex und plumpst auch gleich – nun leicht furchtsam - auf einem der Stühle nieder, die Augen fast wagendradgroß. Womit hat sie es denn jetzt zu tun? Maryama hatte also recht. Sie weiß überhaupt nicht, wen sie ihn ihr Haus gelassen hat. Vorsichtig wechselt ihr Blick zwischen Merlin und Malecantus hin und her. Kann der andere das auch?
Merlin ist nicht ganz so erschreckt. Er sah Malecantus ja schon in echter Aktion und weiß längst, dass nicht alles Trick in der Manege ist. Aber er setzt sich auch besser hin. Er weiß, zu was Gregorius in der Lage ist, wenn auch noch längst nicht im ganzen Umfang. Merlin versucht, Lotta beruhigend anzusehen: „Hab‘ keine Angst. Wir wollen dir nichts tun. Wir versuchen nur helfen.“ Recht beruhigt sieht sie nicht aus ... Der Schein um Malecantus verblasst. Er setzt sich dazu, atmet noch etwas aufgebracht: „Ich könnte was zu Trinken brauchen …“ Er fixiert Lotta mit seinen irisierenden Augen und erklärt streng: “Aber nichts von dem bunten Zeug!“ „T-T-Teeee, vielleicht?“, fragt sie leicht stotternd und springt gleich eilfertig auf. Besser mal freundlich bedienen … Dabei hat sie doch alles Recht der Welt wütend zu sein … Er hat ihr das Hirn leer gepustet.
Ganz verhindern kann Lotta nicht, die vollen Becher noch immer etwas brastig auf den Tisch zu knallen. Heißer Tee schwappt über Malecantus Hand. Er verzieht etwas schmerzvoll das Gesicht, sagt aber nichts. Merlin und Lotta gucken sich an. Ihre Augen blitzen. Geschieht ihm recht, sagt ihr Blick. Merlin versteht und nickt.
„Nun Gregorius,“ wendet Merlin sich dem Magier zu, „wie ist das jetzt mit Lottas gelöschter Erinnerung? Bringst du die jetzt zurück?“ Malecantus lächelt gequält: „Das geht so einfach nicht!“ Lotta würd dem ‚Zauberlehrling‘ am liebsten den heißen Tee in den Schoß gießen: „Ach, wegmachen geht mal so eben, aber zurückholen ist schwer?“, ätzt sie jetzt doch ein bisschen Malecantus an, der den Kopf beschämt senkt. „Du hast ein riesengroßes Loch gerissen. Viele Jahre fehlen mir. Meine ganze Jugend praktisch.“, herrscht sie den Magier nun noch an. Gregorius blickt hoch: „Ach, so lange kanntet ihr euch?“ Lottas Blick ist vernichtend: „Man, woher soll ich das denn noch genau wissen, häh? Es fühlt sich einfach … nach viel an!“ Lotta kneift die Brauen zusammen. Merlin mischt sich ein: „Was sind denn deine Erinnerungen drumherum … Ähm ich meine, um dieses schwarze Loch, Lotta?“ Die schaut ihn einen Moment nachdenklich an: „Es ist ja nicht nur diese große Lücke. Irgendwie gibt es auch ein paar kleine aus der letzten Zeit …“, Malecantus unterbricht mit hochgezogenen Brauen: „Aus der letzten Zeit? Und dieser Sascha ist nicht der Vater?“War sie mit Zweien zur gleichen Zeit zugange?„Du hast Takatukas Vater also in letzter Zeit noch getroffen?“
Lotta erinnert noch einmal verzweifelt an Malecantus Tat: „W o h e r soll ich das denn jetzt noch wissen? Frag mich doch was Leichteres! Und … wo ist Takatuka Vater jetzt? Sind denn alle verschwunden?“ Lotta schaut verzagt auf ihre Hände im Schoß. „Erzählt habe ich mehreren … erinnere ich mich. Und eine Freundin nannte mir gestern auch einen Namen. Tanuí … und auch … von einer Insel mit gleichem Namen wie meine Tochter war die Sprache.“ Lotta starrt in die Ferne … „Woran ich mich vor der großen dunklen Lücke erinnere? Alles ist meerumspült, wunderschönes Tropenland, Palmen, die sich in der Brise wiegen. Ich bin zwölf oder dreizehn und komme dort mit einem großen Schiff an. Zwei Herren erwarten mich. Mein Vater …, ein Käpt’n … Daneben … wird’s dunkel und es beginnt … das Loch der Erinnerung.“ Alle drei schweigen eine Weile bis Lotta düster weiter berichtet: „Danach scheint viele Jahre nichts zu kommen. Bedeutet es, wir waren ständig zusammen? Ich und Takatukas Vater?“ Sie sieht Merlin und Malecantus fragend an. Der Magier atmet einmal tief ein und aus. Er hatte doch nicht ahnend können, dass das eine Art Jugendfreund gewesen sein muss und gleich derart viele Jahre ausmacht ….
Der kurze Traum der Nacht blitzt wieder vor Lottas inneren Augen auf. Dort war auch alles so … meeresgrün. Und dann dieser Schrei„Verrat!“. Meeresgrün, was war da noch? Lotta sitzt auf einmal kerzengrade da: „Ach herrjeh, Maryama, Asante und Elani haben sich doch angekündigt für heute. Die rücken bald an. Oh, wie sieht es denn hier aus?“ Lotta sieht sich betroffen die Bescherung in der Wohnküche an. Wieder mal hat sie farbenfroh zugeschlagen. Malecantus wedelt beschwichtigend mit den Händen, erhebt sich und vollführt wieder ein paar schwungvolle Gesten, Blitze zucken um die Farbflecken herum und sind schnell gebannt. Lotta ist schlagartig begeistert: „Kann ich dich jeden Morgen buchen? Hach, Besen, Besen! Seids gewesen …“ Malecantus guckt alarmiert. Wo hat sie das denn her? Sie kann doch kaum lesen!
~~~~~~~~~
Ort: Irgendwo vor einer guten Stunde im Universum – Batuu / Bezirk der Ersten Ordnung
Geschichtsstrang: Oh nein! Oh nein!
Gerade hatte er sich noch gefreut, dass es zu handfestem Gemenge zwischen Lotta und den Wanderzirkusleuten kam … Im nächsten Moment war die Verbindung aber komplett abgebrochen. Er sah nur noch das Gesicht des Magiers dichter rücken. Dann ein Klirren und nochmal Streit, aber sehen konnte er nichts mehr. Dann dieses schreckliche Knirschen und nun … nur noch Stille. Schon die ganze Zeit. Mist, Mist, Mist! Er kommt kein zweites Mal so leicht wieder rein, wenn ständig dieses Zirkusgesindel da rumhängt. Lt. Agnon wird nicht zufrieden sein.
Es klingelt an der Tür … Schon da?! Alle drei am Küchentisch schrecken hoch, gucken sich gegenseitig wie ertappt an. Merlin blickt auf des Magiers grünen Schuh und erklärt dann stoisch: „Du hast was vergessen!“ Malecantus schaut ebenfalls an sich runter: „Zu spät. Zu keinem ein Sterbenswort!“ Lotta springt zur Tür, blickt Malecantus nochmal vorsichtig an und versichert: „Ok, ok!“ Sie reißt die Tür auf, lächelt breit und verkündet im Chor - als würde ein Vorhang aufgehen – gemeinsam mit den beiden im Hintergrund grienenden Herren: „Herzlich willkommen!“
Sie bittet alle freundlich: „Kommt doch rein!“, drückt Elani und Maryma sehr herzlich und hält Asante die Hand hin. Der stutzt nur kurz und schon wird Lotta fröhlich umarmt. Umpf! Elani lächelt sie an, so ist Asante halt. Sie bedeutet Lotta mit Blicken, sich nichts draus zu machen. Die lächelt zurück: Ok!
Lotta wendet sich der Küche zu. Ihr Blick fällt auf den Brief, der noch immer auf dem Tisch liegt. Wohin damit so schnell? Ach, da in das Buch, das sie gerade liest. Dann muss sie nicht mehr die Seiten umknicken, wo sie zuletzt gewesen ist. So endet der Brief als Lesezeichen in einem Kinderbuch. Zumindest kann Lotta einen Gedanken abschließen. Der Brief ist nicht schuld an ihrem Erinnerungsverlust und auch die bunten Freunde nicht. Es ist gut, wenigstens zu wissen, woher was rührt.
Und das Malheur oben?, fällt dem Magier gerade noch ein. Ups, auch noch nicht bereinigt. Dumm di dumm di dumm. Er lächelt freundlich dem Besuch entgegen: “Schön euch kennen zu lernen. Mein Name ist Gregorius Malecantus.“ Sein Kumpan stellt sich daneben: „Und ich bin Merlin. Freut mich ebenfalls.“ Er streckt die Hand aus, die Asante gleich ergreift, während er seinen Namen den beiden Herren nennt. Aha, so allein scheint Lotta nicht zu sein, wie er dachte …„Meine Cousine Elani!“, stellt Asante noch vor und mit einem warmen Lächeln in Richtung Lottas guter Freundin: „Und unsere zauberhafte Nachbarin, Maryama!“ Die zieht er ein wenig näher zu sich her. Lotta lächelt …
Oh nein, oh nein, fällt Lotta dann aber ein. Sie hat so gar nichts vorbereitet. Das hat sich jetzt alles etwas gezogen und sie hat heute nicht gut geplant … Merlin merkt das Dilemma, dass ihr Tag sehr verpeilt begann: „Ich sorg mal für Getränke von nebenan.“ Er hat genug Aufgesprudeltes in den Regalen gelagert. „Gibt es bestimmte Fruchtwünsche? Wir haben fast alles da!“ Lotta lächelt ihn dankbar an. „Na, ich mach später ein paar Schnittchen. Habt ihr das Programm vom Festival da?“, wendet sich Lotta nun ganz interessiert an Maryama.
„Geht ihr eigentlich auch hin?“, fragt Lotta auch noch die beiden Zirkusknaben. „Christin hat mich eingeladen.“, antwortet Merlin. „Das ist schön, dann sehen wir uns da ja vielleicht mal! Richte Christin schöne Grüße aus.“, gibt Lotta zurück. Und vielleicht kann die Nachbarin ja auch ihre leichte Eifersucht gegen Lotta überwinden, insbesondere wenn sie weiß, dass es einen Alexander hier nicht mehr gibt. Lotta hätte ihr im Gegenzug nie etwas geneidet, auch Mia nicht. Warum Lotta so tickt? Sie weiß es nicht. Hängt das auch an ihrer Vergangenheit, die sie nicht mehr erinnert?
Malecantus verneint für das Festival: „Hab doch selber Vorstellungen zu geben. Aber Merlin kann sich ruhig mal eine Auszeit nehmen.“, lächelt er dem Freund wohlmeinend zu.
Die Tür zum Garten springt auf. Herein stürmt Takatuka mit Wolf und Wolfskater. Hat sie doch richtig gehört.„Maryma!“, gluckst sie und stoppt einen Moment erstaunt. Wer sind die anderen Leute? Dunkel wie Maryama und wie viele früher um sie herum … Takatuka fängt sich und hebt die Arme Maryama strahlend entgegen. Asante lächelt angesichts des Kindes. Ja, der Vater stammt wohl aus südlichen Gefilden, wie Maryama sagte. Wo diese Insel wohl liegt? Elani lächelt ebenfalls warm in ihrer Art: Milchkaffee wie mein Keito. Das ist nicht immer leicht. Ob hier, ob dort. Immer zwischen zwei Welten.
Miyu ist erleichtert, dass Jack endlich eintrifft. Elani übernimmt heute allein den Unterricht in Chemie und Hauswirtschaft. Yuna ist von der Schule befreit. Das hier ist wichtiger, existenzieller. Miyu hat noch nie die Priorität allein auf Bildungsinhalte im Unterricht gesetzt. Das ist nur ein möglicher Baustein im Leben. Kaum jemand vermag das zu erkennen, stellt sie immer wieder erstaunt fest. Selbst die Schülerschaft hält irritierenderweise arg an sehr Altherhergebrachtem fest. Als würde es keine Weiterentwicklung geben. Und d a s ist schon die nächste Generation, seufzt sie wieder einmal innerlich.
„Dad!“, ruft Yuna aufgeregt, winkt und freut sich wie sonst was. „Dad, hier sind wir!“ Miyu ist froh. Sie hatte es richtig eingeschätzt, dass Yuna jetzt auch ihren Vater braucht, obwohl Yuna nicht gedrängt hätte, dass er alles stehen und liegen lässt. Aber er tut es – für sein Kind. Jack windet sich durch die Absperrung an einem Pulk von Leuten vorbei. „Yuna, Schatz!“ Er kann es nicht erwarten, seine Tochter in die Arme zu schließen. Dieser Besuch ist anders als die anderen. Jack hat die letzten Nächste kaum ein Auge zugetan. Was ist seiner kleinen Yuna nur widerfahren? Jack ist nicht sehr rührselig, er lächelt Miyu kurz dankbar zu und schließt Yuna dann fest in die Arme, kann sie kaum loslassen. Leicht blinzelt er diesmal doch, nimmt Miyu wahr. Auch sie hatte Tränen vergossen. Sie haben zu Dritt schon Übelstes erlebt. Sie sind sogar sehenden Auges bewusst darauf zugegangen und sie haben Yuna auf vieles vorbereitet … aber nicht auf so etwas wie Terence. Darauf kann man nicht vorbereiten. Und dann war da noch etwas gewesen … die Nacht, berichtete sie späte. Etwas … Spirituelles. Zwei Wesen vielleicht, denn Yuna versicherte, dass sie zwar gebunden, aber nicht bedroht gewesen sei. Aber einen anderen habe etwas Schlimmes erwischt … etwas, das im Tode wohl so böse wie Terence im Leben gewesen sei.
Auch dies hat Yuna nicht zum ersten Mal erfahren, dass neben aller Wissenschaft auch Übernatürliches zugange ist. Weder Miyu noch Jack sehen das als Widerspruch und gerade auf Jacks Forschungsreisen hatten sie bei Schamanen und Riten allerlei erlebt, was niemals logisch zu erklären ist. Und was ist ein Vampir anderes als Übernatürlich? Sie haben jetzt sogar zwei okkulte Schüler an der Schule. Miyu hat kein Problem damit, an die Geisterwesen zu glauben und dass einer Yuna nicht gehen ließ. Wer schwer getroffen wurde hat Yuna nicht verraten. Es gibt jedoch einen Nachhall dieser Nacht, der Miyu Sorge macht. Tagsüber ist Yuna fast wie gewohnt, routiniert … wie sie es eben gelernt hat im Umgang mit Ängsten und Panikattacken … den Atem kontrollieren, die Muskeln entspannen, den Puls entschleunigen. Die Nacht hörte Miyu Yuna aber schreien. Sie erwachte dabei nicht. Sie lag da wie eingefroren, war nicht zu wecken und wusste selber nichts davon am nächsten Morgen. Miyu schon! D a s macht ihr Sorgen.
D a s worüber Yuna scheinbar nicht sprechen kann. Es geht nicht um Namen oder Ereignisse, sondern um das, was so beängstigend ist, dass es tief ins Unterbewusste sinken muss, weil ein bewusster Gedanke daran scheinbar nicht mehr zu ertragen ist.
Jack kommt untergehakt mit Yuna auf Miyu zu und umarmt sie mit der freien Hand: „Wie geht’s dir!“ Er sieht Miyu sorgenvoll an. Sie haben viel telefoniert die letzten beiden Tage. Jack ist somit auf dem Laufenden. „Du siehst müde aus!“ Miyu streicht Jack vertraut über die Wange. Er ist ihr ältester Freund. Sie waren lange ein Paar. Jack weiß auch über Keito Bescheid. Das hat ihn arg verwundert. Ganz begreifen kann er es noch nicht. Er dachte immer, Yuna wäre schon früh ganz klar orientiert.
Jack in der Mitte umfasst Miyu wie Yuna mit je einem Arm. Gemeinam schlendern sie zu Dritt nach draußen, langsam wieder etwas gelöster in der Stimmung, weil sie beisammen sind. Miyu trägt ihre Sorgen um Yuna jetzt weniger allein. Das beruhigt sie ungemein. Jack hat wie immer nur kleines Handgepäck auf dem Rücken. Er ist gewohnt, ohne viel Aufhebens weit zu reisen. Er wirf seinen Rucksack in den geöffneten Kofferraum und schon machen sie sich per Taxi auf nach …
Der Shiba begrüßt freudig Jack. Jedes Gesicht, das er belecken kann ist ihm recht. Yuna fällt wieder Ellie ein, sie wären wohl nie wirklich zwei Spaziergängerinnen geworden mit so einem kleinen Hund. Schade. Der Shiba ist süß, aber mehr Freude ihrer Eltern. Yuna hätte gern noch … eine Katze dazu. Das passte gut zu ihr, aber der Platz in der Wohnung ist zu klein.
Ellie war in d e r Nacht nicht dabei, fällt Yuna ein … Sie erschrickt und drängt den Gedanken schnell wieder runter. Sie will nicht an d i e Nacht denken. Alles Mögliche triggert sie auf einmal an. Sie will nicht darüber nachdenken, allen plötzlich befangen gegenüber zu sein, denen sie ihr Leben verdankt.
Wenn sie sie sieht, ist sie wieder … d o r t … in dem Verschlag, so ihre Furcht. Yuna ist heilfroh, heute nicht in der Schule sein zu müssen und erstmal nur das Wochenende vor sich zu haben. Sie können nichts dafür …, auch Keito nicht. Es begann in der darauffolgenden Nacht, als es dunkel war und sie nicht mehr … genug sah … wie im Verschlag, Angst hatte vor der Schwärze des Schlafes, der dann aber bleiern und schnell über sie kam wie eine … unentrinnbare Falle. Diese grausame Furcht kurz bevor sie in die finstere Tiefe fiel, sie würde nicht wieder erwachen … Und dann nach dem tiefen Fall ins Dunkel … n i c h t s … wie tot bis zum Morgen und beim Erwachen Angst vor der nächsten Nacht.
Yuna schüttelt sich leicht. Atem ruhig fließen lassen, Zwerchfell entspannen … Hände lockern … Miyu und Jack sehen sich betroffen an. Sie erkennen die Übung. Sie haben sie ihr beigebracht, schon vor langer Zeit. Yuna merkt, dass sie beobachtet wird: „Alles gut!“, lächelt sie ihre Eltern an. Ist es auch … für den Moment. Sie wirkt … gelöst. Aber die Eltern bleiben wachsam. Geschrien hat sie sonst nachts nie – ohne zu erwachen. Yuna hofft, dass sie das bis zum nächsten Schultag in den Griff zu bekommt. Aber was macht sie am Wochenende mit Keito? Sie lächelt ihren Dad an. Keito würde ihren Dad gerne kennenlernen wollen, doch dann denkt sie … an seinen. An Terence! Er ist wieder frei und hat ihnen allen … Rache geschworen. Vielleicht sollte sie sich deshalb schon von allen fernhalten …, die in der Nacht halfen. Was, wenn er seinen Groll auch auf die Mitschüler ausdehnt? Yuna fühlt sich plötzlich so schuldig! Wegen ihrer Dummheit kam sie in diese Lage. Wegen ihrer Dummheit schritten andere ein. Wegen ihrer Dummheit … sind jetzt vielleicht … noch mehr in Gefahr. … … … Atme langsam … … … Viola und Shane wüssten sich wohl zu verteidigen. An Blaze und Chip … … traut er sich doch wohl nicht so ran. Nouki … …? Denize … …? Atmen, runterdrängen … tief unten verstecken …
Yuna setzt sich endlich zu den Eltern. „Spielen wir Schach?“, fragt Yuna leutselig ihren Dad … tiefenentspannt. „Aber sicher doch, Spatz!“ Jack versucht, nicht besorgt zu klingen. Das ängstigt Yuna sonst noch mehr. Nicht über alles lässt sich reden, manchmal muss man einfach nur … weiterleben. Mit immer einem Krückstock mehr im Gepäck. Er weiß das, er hat zu viel gesehen. Sein Rucksack ist deswegen so leer, denn er trägt schwer an anderem. Man sieht es ihm nicht an. Er atmet … meist ruhig und fließend.
Es reicht manchmal einfach, nur da zu sein. Mehr muss und kann man oft nicht geben. Nun, sie werden das ganze Wochenende üben … am Atem und der Entspannung. Man kann nichts ungeschehen machen und muss einfach weiterleben. Na ja, vielleicht helfen auch die Begonien noch ein bisschen weiter … beim Entspannen.
„Ich muss nochmal kurz in die Schule.“, erklärt Miyu, beruhigt, dass Jack bei Yuna bleibt. „Ich brauche übers Wochenende ein paar Notizen für den Unterricht am Montag.“ Jack sieht Miyu eine Moment fragend an. Sie beschwichtigt lächelnd: „Wirklich nur eine Kleinigkeit, aber wichtig. Ich bin in einer Stunde zurück. Ich hab‘ ansonsten auch nichts anderes vor, als das Wochenende mit euch zu genießen.“ … … … soweit das möglich ist. Auch Miyu versucht zu vermeiden, Yuna mit ihrer Sorge um sie weiter zu belasten.
Miyu macht sich auf den Weg nach …
Ort: Brindelton Bay Nr 10 - Brindelton High
Charaktere: Miyu , Oleg Proschinsky & Adeline Fouché NPC
Geschichtsstrang: Schlechter Streich nach schlechter Nacht oder Violas Aufgabe - die Erste
Proschinsky schnauft vernehmlich und laut. Endlich das letzte Blatt weggeräumt. Dieses Chaos auch noch im Sekretariat ... Miyus PC war zum Glück heute nicht an. Sie schaltet sicherheitshalber immer komplett ab. Kein Standby. Gerade ist dieser Fachdienst auch weg. Alle Geräte wieder sauber und sicher. Ein paar süffisante Tipps hat Oleg auch noch abbekommen … Verflucht, mit diesem ganzen neuen Tünkram hält er nicht mehr mit. Auch Miyu vertraut in EDV-Fragen lieber ihrer Tochter. Zum Glück übernimmt Jenkins ab Herbst das Fach. Nicht auszudenken, wenn Miyu dieses Malheur hier mitbekommen hätte. Sie hätte ihn mal wieder als unfähig eingestuft. Grmpf. Seit Yuna den Mopedführerschein hat, kann er Watanabe auch nichts mehr auswischen. Er hat sich zu viel Zeit gelassen, Yuna anzuschwärzen. Mist!
„Danke Adeline.“, seufzt Oleg der Kollegin zu. „Wir haben’s geschafft. Der Breuer kriegt noch was zu hören. Dessen Klausur schaue ich mir genaustens an. Der wollte wohl den Test manipulieren. Diese Pappnase, diese Weichbirne …“ Adeline schaut etwas entsetzt auf. Ach grumpf. Ist Adeline immer eine zart beseitete Seele. Proschinsky liebt nun mal etwas deftigere Wortwahl und direktere Sprache. Diese schei ss political correctnes heutzutage, pffff. Berger ist ein Idiot und keiner darfs sagen?
Proschinsky schaut auf das Blatt in Adelines Hand: „Nun wirf‘s doch endlich weg. Was willst du denn damit noch?“ Die Tür öffnet sich, Oleg durchzuckt kurz ein Schreck: „Miyu, was wie. Oh, welch … Überraschung!“Was macht die den jetzt noch hier? Miyu stutzt, zieht die Augenbrauen zusammen: „Ihr noch hier? Alles Ok?“Wieso blickt Oleg mal wieder schuldbewusst und auch Adeline guckt ganz verzagt … was aber eigentlich nichts Besonderes ist, fällt Miyu ein. Sie schaut ihren Konrektor bedächtig an: Was hat Oleg wieder angestellt? Will sie es wissen? Sie blickt kurz ergeben zu Boden. Nein! Nein, sie ist voll für den Moment. Solange er … was auch immer … halbwegs aufgeräumt oder geklärt hat, was er wieder verbockt hat, soll’s ihr recht sein. Oleg grinst breit: „Und schon was Schönes fürs Wochenende geplant, Miyu?“Oh man, Oleg versucht ablenkenden Smalltalk. Er wird es nie begreifen …, dass er das nicht gut beherrscht.„Ich hol wirklich nur kurz was ab und bin gleich wieder weg. Nur die Ruhe Oleg. Du machst das schon schön alles hier fertig … was es fertig zu machen gibt, nicht wahr?“
Miyu will weiter in ihr Büro als sie einen Blick auf den Mülleimer wirft. Voller Papier? Kaum bedruckt? Nein, nein, nein! Will nichts wissen. Lalalala lala la! Wahrscheinlich hat Oleg wieder einen falschen Knopf betätigt. Gut, dass Jenkins im nächsten Semester Informatik gibt. Proschinsky ist echt nicht auf dem Laufenden. Sie lächelt nochmal Adeline zu, die ihr stumm mit verletzlichen Augen ein Blatt hinhält: „Ja, Adeline … ihr … brauchtet heute … viel Papier. Verstehe.“Diese verhuschte Seele. Ist das irgendeine Geste der Wiedergutmachung für unökonomischen Papierverschleiß, grinst Miyu innerlich bis Adeline das Blatt wendet. „Was …?!“ Miyu starrt auf die Zeichnung, schaut verständnislos die Kollegin wieder an. „Dasse lag auf die Bodänne von die Klassenzimmärre.“ Miyu nimmt die Zeichnung entgegen. Ein erstaunliches und … irgendwie auch erschreckendes Werk. „Wer …?“ Adeline zuckt die Schultern. Proschinsky starrt angewidert auf das Blatt: „Was für ein Schund.“ Adeline zuckt zusammen: „Non, c’est pas vrai!“ Das klingt schon recht entschieden für Adeline. Miyu schaut vom Blatt hoch: „Da muss ich Adeline recht geben. Es ist … sehr gut … Hat … eine Botschaft!“
Adeline verkündet: „Keitooo ‘at esse zuerste entdecktä. Isch ‘abe es ihm abgenommänne.“ Miyu runzelt die Stirn, Oleg rollt die Augen: „Hat Keito das gepinselt?“, fragt er barsch. Dieser Pinsel hängt doch ständig mit Yuna zusammen. Gebrochenes Herz oder was? Geschieht dem recht. Eigentlich hat Proschinsky gar nichts gegen Keito. Nur der Umstand, dass der mit Watanabes Tochter rumhängt, stört ihn mächtig. Rektorentöchter, pffff. Die kann keiner leiden. Was musste Miyu die auch an diese Schule mitbringen. Ist doch Käse sowas …
Adeline schüttelt auf Olegs Frage verneinend den Kopf: „Non, isch glaubä nischte Keitooo. Nischte seinä Stile unde esse ware auf die Boden.“ Miyu hakt mit studierendem Blick auf die Zeichnung nach: „Weißt du oder Keito, von wem das ist, Adeline?“ „Ische binne mirre nischte sischär, obe Keitooo nischte weisse odärre nischte sagt.“ Sie hebt bedauernd die Handflächen hoch. „Ische weisse nischte werre!“ Proschinsky hat genug gehört. Für ihn ist das alles Humbug. Hauptsache ist, dass Miyu nichts vom Papiermalheur mitbekommen hat. Und Adeline hat er eingeschärft, nichts zu sagen. Dass Miyu heute nicht mehr vorhat, noch was zu fragen wegen dem Papierverschleiß …, darauf kommt er nicht. Oleg ist mal wieder ganz zufrieden mit sich selbst. „Na, dann die Damen, guten Abend!“ verabschiedet er sich grinsend und macht sich schnell vom Acker. Mein Gott, die können sich jetzt wohl stundenlang mit diesem einen bekrickelten Blatt Papier beschäftigen. Hah, er hat sich heute um zig Tausende Blatt Papier gekümmert. Jawoll, T a u s e n d e! Berger kriegt noch Ärger! Mhm, das reimt sich. Er wird noch Lyriker. Pfeifend geht Oleg nach Haus.
„Ich nehme das mal an mich, Adeline. Geh‘ du jetzt auch heim. Ist schon spät.“, weist Miyu Adeline sanft die Lehrkraft an. Die ist dankbar dafür und macht sich auch gleich aus dem Staub. Miyus Blick fällt noch mal auf die Zeichnung, den vollen Papierkorb und … Ein Päckchen? Für Lotta? Verwundert nimmt Miyu auch dies noch auf. Was sich nicht alles an einem Tag in so einer Schule findet. Abwechseln blickt sie auf die Zeichnung in der einen Hand und das Päckchen in der anderen. Kein Absender, mhm. Sollte nicht offen hier im Vorzimmer liegen bleiben. Besser sie legt es in ihr Büro, das Miyu nun auch endlich betritt.
Ah, die gesuchten Notizen, gleich auf dem Tisch. Miyu leg das Päckchen auf ihrem Schreibtisch ab und schreibt kurz eine einfache Botschaft zum Päckchen an Lotta. Sie will Lesen lernen, also keine Sprachnachricht. Als nächstes greift sich Miyu eine der fein melierten Präsentmappen und legt die Zeichnung dort hinein. Sie blickt sie nochmal länger an, bevor sie die Mappe zuklappt und die Bänder verzurrt. Sie hat eine Idee. Sie könnte falsch liegen. Soll sie es tun? Es ist sehr persönlich! Bedächtig steckt Miyu ihre Notizen ein, schließt das Büro hinter sich und wendet sich den Schülerspinden zu. Sie könnte den falschen wählen … … … Aber er passt. Passt nie im Unterricht auf. Kritzelt vor sich hin. Und dann das Können und das Motiv … Auch der Kurs stimmt an dem Tag. Miyu überlegt noch kurz, die Hand mit der Präsentmappe in der Luft verharrend. Dann wirft sie ein … bei Sullivan Blaisdell. War das richtig? Zu spät!
Miyu wendet sich ab … Ob das noch was wird mit dem Wettbewerb? Das wäre ein wunderbarer Geldsegen für die Ausstattung der Kunsträume an der neuen Schule. Adeline würde es freuen. Könnte sie das nicht auch nochmal überzeugen, diese blöden Schrammen und die Einfalt der Buben zu verzeihen?
Vor allem anderen muss Miyu jetzt aber nach Yuna sehen! Sie kehrt heim nach ...
Ort: WG von Marie & Christin, San Mychuno Charaktere: Christin & Marie Geschichtsstrang:Pile ou face / Nach Kopf oder Zahl
Tag 15 Jahr 1 Sommer für Marie & Christin
Der gemeinsame Morgen begann, wie meistens, mit einem Frühstück. Heute gab es Obstsalat, Naturjoghurt und Butterbrote. Während Christin ihren Orangensaft trank erwähnte Marie. „Du Chrisi … ich werde nach der Arbeit noch etwas erledigen gehen. Fütterst du Dana & Teddy? Ich weiß nicht wann ich zurückkomme.“ Verwundert sah die Ältere zu ihr. „Was hast du vor?“
Marie ballte die Fäuste und schaute entschlossen. „Ich gehe heute ins Café ‚The Purrfect Time‘ in Newcrest. Es ist ein Katzencafé. Ich … möchte …“ Die Zuversicht schwand. Warum tat sich Marie das eigentlich an? Warum trafen sie die Worte ihrer Eltern so hart? … Sie war alt genug selbst zu entscheiden, was sie tun und lassen wollte. Christin schmunzelte und sagte: „Du möchtest einfach mal etwas Neues machen. Finde ich gut. Mach es! Ich kümmere mich um unsere Babys. Keine Sorge, Süße.“ Maries Augen füllten sich mit Wasser. Doch bevor sie losschluchzte, kam Christin zu ihr und umarmte sie. „Na na. Alles gut. Du machst dir zu viele Gedanken.“ Stichwort des Tages. Hierbei sollte sich Christin sicher an die eigene Nase fassen und diese Aufforderung selbst mehr beherzigen. Nach dem Frühstück zogen sie sich um und verließen die Wohnung für ihre Arbeit.
Christin & Marie gehen zu: Arbeitsplatz
Ort: Arbeitsplatz Christin & Marie, Irgendwo
Dort herrschte der übliche Wahnsinn. Die Freundinnen trafen sich zum Mittagessen in der gemeinsamen Kantine und sprachen über dies und das. „Wie war es eigentlich mit Merlin gestern?“, harkte Marie nach. Die Gefragte seufzte. „Es lief nicht so gut. Er war vom ‚Lush‘ nicht begeistert und ab dann ging es irgendwie schief. Also jetzt nicht so schief, dass wir uns nimmer sehen wollen … sondern einfach der Abend war von jetzt auf nachher … vorbei? … Wir wollen uns aber zu dem Musik Festival treffen.“ Marie hörte ihr zu und nickte. „Kannst du dich vielleicht an das eine Lied erinnern, was du häufig nach deiner Trennung gesungen hast? … Mein Französisch ist nicht das beste, aber der wesentliche Teil handelt davon, dass man mal gewinnt, mal verliert und es dennoch egal ist. Solange man das tut, was einem gut tut. Vielleicht ist das mit Merlin ähnlich. Mal habt ihr tolle Momente, mal nicht so tolle. Aber wenn ihr euch mögt und weiterhin sehen wollt läuft doch alles gut.“ Die Geistesgegenwertigkeit von Marie war immer wieder krass. Soweit hatte Christin gar nicht gedacht. Tatsächlich kam ihr die Melodie des Lieds in den Sinn und sie schmunzelte.
Nach der Arbeit kehrte Christin in die Wohnung zurück, während Marie sich direkt auf den Weg nach Newcrest machte.
Marie erreicht schließlich: ‚The Purrfect Time‘, Newcrest
Ort: The Purrfect Time‘, Newcrest
Sich Mut zusprechend betrat die schüchterne Frau das Café. Sie wurde freundlich begrüßt. „Möchten Sie einen Kaffee oder Tee? Ein Stück Kuchen?“, ratterte die Bedienung ihre Abfragen ab. Marie bestellte einen Zitronentee und verzog sich in eine stille Ecke, wo man lesen konnte.
Die Katzen, die im Café zuhause waren, streunten in der Lokalität herum und gingen ihrem Alltag nach. Die einen schlummerten in ihren Körbchen, andere spielten mit den Gästen, wieder andere beobachteten das Treiben der Sims im Café. In ihrer Ecke konnte sich Marie entspannen. Der Anfang ist gemacht.
--
Ort: WG von Marie & Christin, San Mychuno
Wie versprochen kümmerte sich Christin um die beiden Katzen. Ihr fiel auf, dass Dana dicker wirkte. Aber kein Wunder, bei der vielen, liebevollen Versorgung. Da konnte eine Katze schon mal dick werden. Es fehlte nur noch die Situation, dass Dana ein Glöckchen klingelte und rief: ‚Wo ist mein Kaviar?‘
Christin verwarf diesen spielerischen Gedanken und putzte nebenbei die Wohnung. Als sie mit allem fertig war, bekam sie Lust nach Brightchester zu gehen. Also schnappte sie sich ihre Sachen und reiste zur Tanzschule.
Ort: Tanzschule, Brightchester
Christin zog sich um und suchte den Tanzsaal auf.
Als sie den Raum betrat, fand noch ein Kurs statt. Das Thema: Bauchtanz. Ihr Blick fiel auf ein junges Mädchen, welches sich rhythmisch zur Musik bewegte.
Die Bewegungen waren fließend und man sah der Teenagerin an, dass sie Talent besaß. Orientalische Musik und der Bauchtanz waren faszinierend. Allgemein konnte man sagen, dass jeder Tanz seinen besonderen Zauber besaß. Nur wenige Tänzer konnten dies auf der Bühne oder in einem Turnier zur Geltung bringen. Unweigerlich musste Christin an ihre Niederlage gegen Nio denken. Aber trotz allem war die Ballett-Darbietung makellos. Auch hier kam Christin die wichtigste Passage aus 'Pile ou face' ins Gedächtnis. Dieser lautete übersetzt:
>Und ich lebe mein Leben
nach Kopf oder Zahl.
Alle meine Gefühle,
nach Kopf oder Zahl.
Gleichgültig,
Kopf oder Zahl.
Und von Zeit zu Zeit ...
Verliere ich eine Runde,
Gewinne ich eine Runde.<
Das Mädchen bemerkte, dass Christin sie musterte. Eine Aura von Überheblichkeit erfüllte den Raum. Die Tänzerin zeigte nun erst recht, was in ihr steckte. Nein, auch hier konnte man klar sagen: Alles richtig gemacht.
Der Kurs endete und die Teilnehmer suchten ihre Handtücher auf. Christin sprach kurz mit der Kursleiterin. „Entschuldigung. Kann ich in der Zeit bis zum nächsten Kurs etwas Techniktraining machen?“ Diese nickte. „Klar. Solche Freistunden sollen sinnvoll genutzt werden. Nur zu.“ Dankend nickte Christin und bereitete sich vor. Das Mädchen saß auf der Bank und beobachtete nun sie. Christin atmete durch. Ok. Los geht‘s.
Genau das übte Christin. Immer und immer wieder. Irgendwann wollte sie sich an den ‚Firedance‘ wagen. Der bekannteste Flamenco, der auf den Bühnen dieser Welt für Staunen und Entzückung sorgte. Doch soweit war sie noch nicht. Daher war das Techniktraining so wichtig. Ihr Rock flatterte, wenn sie sich drehte und die Füße vibrierten bei der ‚Tecnica de pies‘. Der Holzboden der Tanzschule war für die Akustik perfekt. Die Tänzerin war sehr konzentriert und bemerkte nicht, wie angesäuert das Mädchen sie musterte.
So eine blöde Angeberin!, dachte es. Angewidert verließ die Schülerin den Tanzsaal. Christin kümmerte sich nicht darum. Die wenige Zeit, die ihr zum üben blieb, wollte sie ausnutzen. Auch hier konnte man wieder sagen: Manchmal verliert man eine Runde, mal gewinnt man ... Pile ou face.
((Ich entschuldige mich, dass der Schluss so abgehackt ist aber ich muss ins bett und wollts trotzdem noch reinstellen - ist also noch keine endgültige Fassung / kommen auch noch weitere Bilder ))
Storyline : Schattenjagd
Ort: Arkham-Manor / Willow Creek
Personen: Victoria Lovecraft / ihr Großvater Wilbur
Das Haus am Agincourt-River war irgendwann um 1880 herum erbaut und in den 1990iger Jahren von Grund auf saniert worden. Es hatte neben einem Internet-Anschluss auch eine eigene Wasseraufbereitungsanlage erhalten, da die alte Wasserversorgung der Stadt immer wieder von Sumpfwasser aus den nahegelegenen Marschen verunreinigt worden war. Das Haus lag, umsäumt von einem breiten Streifen satten Grüns eines gepflegten Rasens etwas abseits der Washington Street, für sich allein und durch einen hohen, schmiedeeisernen Zaun noch mehr von den übrigen Häusern getrennt.
Den gewundenen Kiesweg, der von der Straße hinüber zum Haus führte, flankierte zur linken Seite ein dicker Teppich aus filigranen Federgras, das sich in jeder noch so schwachen Brise sanft wiegte, während zur rechten des Weges mehrere Trauerweiden sich mit japanischen Pinien abwechselten, deren Äste und Stämme sich krumm und verdreht gewachsen in den Himmel streckten.
Mehrere große Findlinge - aber auch faustgroße, vom Flusswasser abgerundete Granitsteine - bildeten so etwas wie kleine Grüppchen auf dem weiten Rasen, manchmal stand aber auch ein größerer Stein ganz für sich alleine und dem Besucher drängte sich der Eindruck auf, dass die wie wahllos ins Gelände verstreuten Bäume und Steine in Wahrheit nach einem hochkomplexen Muster oder Plan gepflanzt oder platziert, ja sogar im ersteren Fall sogar ihrem Wachstum gesteuert worden waren. Und dem aufmerksameren Besucher würde nicht verborgen bleiben, dass ein einzelnstehender Steinblock auf der, dem Haus ab- und dem Sumpf zugewandten Seite sogar merkwürdig glatt war. Wäre er dann nähergetreten und hätte seine Hand auf den Stein gelegt, wären ihm auch die verwitterten Linien, Riefen und Vertiefungen nicht verborgen geblieben, die sich darauf befanden und wie äonenalte Schriftzeichen aussahen, vom Wind und Regen der Jahrtausende glatt gespült und abgeschmirgelt.
Trotzdem die Bäume eine weite Fläche um das Haus herum frei ließen, wirkte das Gebäude selbst im vollen Sonnenlicht irgendwie düster und bedrohlich – zumindest für diejenigen, die zum ersten Mal einen Fuß auf die Treppe die zur Doppeltür führt setzten. Doch hatte, trotz seines Alters kaum jemand je das Anwesen von innen gesehen, abgesehen von den Arbeitern und Technikern die es zuerst an das Strom- und Wasser-, später dann an das Telefonnetz der Stadt angeschlossen hatten. Und sie hatten stets in freigeräumten, leeren Zimmern gearbeitet und konnten sich über die Gastfreundlichkeit seiner Bewohner, der Familie Lovecraft nicht im mindesten beklagen. Doch nach diesen Umbauarbeiten war das Haus wieder in seine zurückgezogene, stille Melancholie verfallen.
Seit jeher hatten die Lovecrafts die übrigen Einwohner von Willow Creek zwar nicht gerade gemieden, doch suchten sie auch nicht ihre Nähe und galten deshalb als verschrobene Leute, auch wenn man ihnen deswegen keine große Abneigung entgegenbrachte da irgendwie jeder Einheimische hier großen Wert auf sein Privatleben legte. Sonderbar machte die Familie nur, weil sie selbst an den Allerheiligsten Feiertagen des Landes auf ihre Abgeschiedenheit pochten und auch noch jede so hartnäckig herangetragene Einladung der besseren Gesellschaft von Willow Creek in freundlicher Entschiedenheit abgelehnt hatten.
Auch hatten sie es vorgezogen ihre Kinder stets selbst zu unterrichten oder einen Privatlehrer von Außerhalb kommen zu lassen, die sich in ihrer Zeit auf dem Anwesen mehr in das soziale Leben der Stadt einbrachten als ihre Arbeitgeber. Und aufgrund dieser seltenen Fälle, den meist verließen die Lehrer ihre Schüler nach ein, zwei oder drei Jahren wieder, stammte das Wissen das man über die Familie Lovecraft zusammengetragen hatte.
Alles in allem waren sie ganz normale Leute, denen nichts abstruses oder Absonderliches anhaftete – abgesehen von ihrer Zurückgezogenheit. Viele von ihnen hatten unter den verschiedensten Pseudonymen Romane oder Sachbücher veröffentlicht, einer sogar ein Drehbuch für einen gerade erst aufkommenden Stummfilm geschrieben. Die einzige wirkliche Ausnahme in ihrem ruhigen Leben hatte es einmal in den 1970igern gegeben als eine Tochter des Hauses sich der Friedensbewegung angeschlossen hatte und als Hippie durch das Land gezogen war.
Ihr Bruder, John Willbur, lebte lange Zeit glücklich mit seiner Frau Evelyn in dem Haus und zog einen Sohn (Simon) groß der, sobald er einundzwanzig Jahre alt und damit Mündig geworden war, nach Axebridge zog und heiratete. Durch einen Schicksalsschlag starb er jedoch zusammen mit seiner Frau bei einem Autounfall und seine Tochter, Victoria wurde der Obhut ihrer Großeltern übergeben. Vor zwei Jahren starb nun die Frau von John Willbur und seitdem leben er und seine Enkelin allein in dem Haus.
Doch nun war die Idylle die seine Bewohner so schätzten erneut nachhaltig gestört worden, denn es war ein amtliches Schreiben eingegangen in dem stand, dass im Zuge der Schulbildungsreform der Unterricht von Zuhause aus oder durch Privatlehrer nur noch im genehmigungspflichtigen Sonderfall möglich war. Ob die Familie es wollte oder nicht, die sechszehnjährige Enkelin Victoria musste nun eine der öffentlichen Schulen besuchen und am Ende ihrer Schulzeit einen Abschluss erreichen.
Man glaube nur nicht der Mensch sei der älteste oder letzter Herrscher der Welt oder gewöhnliches Leben und Substanz würden allein existieren …
Das alte, längst brüchig gewordene Pergament knisterte leise, als sie umblätterte und den Blick langsam über die Schriftzeichen wandern ließ die mit kunstvollen Verzierungen geschmückt die Seiten bedeckten. Selbst Professoren und herausragende Wissenschaftler hätten sich schwer getan das Alter des Buches zu bestimmen oder gar gewusst in welcher Sprache es verfasst worden war. Ähnliches sah man in der Welt der Museen und Sammlungen der naturkundlichen Schätze der Welt nicht, noch wurden sie in privaten Ausstellungen zur Schau gestellt. Wer ein solches Buch sein eigen nannte tat sein Möglichstes seinen Inhalt, ja selbst seine Existenz vor den Augen der Menschen zu verbergen.
Suchend wanderten die grauen Augen über das poröse Pergament und die Lippen formten Stumm den Inhalt der Zeilen nach, übersetzten sie bereits fließend im Kopf.
…die letzte Eiszeit vor dem Erwachen… die unedlichen Ströme des Serach, träumend von der Zeit … bevor ER zurückkehrt … dem Herrscher der Tiefe … Fürst der Schwärze … dem wahren Besitzer R’leyh´s…
Ihre Zunge schnellte vor, fuhr über ihre trockenen Lippen als sie den Namen desjenigen formte der träumend in seinem Haus in R’leyh saß und auf sein erwachen wartete. Trotz seiner Totenstarre konnten Kundige der Worte ihn anrufen, um von seinem Wissen und seiner Macht – die auf seine Diener abfärbte zu profitieren. Für ihn gab es kein ganzes Wort, keinen Namen den man leichtfertig aussprach– nur ein Symbol.
Wieder blätterte sie um, fuhr sanft mit der Kuppe ihres Zeigefingers über die raue Oberfläche und spürte beinahe wie die schwarze Farbe dessen, was man mit Tinte verwechseln könnte, sich gegen ihren Finger streckte, kleinen Widerhaken gleich in die Haut grub und einen sachten, kaum merklichen Schmerz auslöste.
Ein feines Frösteln begann zwischen ihren Schulterblättern und kroch langsam ihren Rücken hinunter als ihre Fingerspitze die monströsen Absurditäten, Wesen einer ganz anderen Welt, nachfuhren.
Die Beschwörungsformeln lagen ihr auf der Zunge, doch sie hütete sich davor sie auch nur flüsternd auszusprechen. Wahrscheinlich hätte sie in Wahrheit jedoch das ganze Buch laut vorlesen, blutige Pentagramme an Wände und Böden malen und sich auf den Kopf stellen können und außer den typischen Begleitumständen, dass die Schatten zu wachsen begonnen hätten wäre nichts geschehen.
Sie war nur eine minorus Adepta der Carta magicae und Wesen, wie sie hier im Buch aufgelistet waren erforderten einen Magna Dominus oder noch höheren Meister der Magie. Und selbst dieser würde sich davor hüten jene Worte auszusprechen oder jene Dinger auch nur auf sich aufmerksam zu machen.
Wesen wie diese Uralten, unterwarfen sich keinem fremden Willen, noch sahen sie Menschen ihrer Aufmerksamkeit wert. Langsam blätterte sie weiter, spürte wie kalt die Luft geworden war während sie zu Lesen begonnen hatte. Das Licht der Petroleumlampe reichte gerade noch aus um den Schreibtisch, an dem sie saß, zu erhellen, während das Zimmer mehr und mehr in Dunkelheit versank. Andere hätten die näher herankriechende Schwärze als bedrohlich oder beängstigend empfunden. Ria jedoch liebte die Schatten. Es war einfach so, seit sie klein gewesen war. Als Kind hatte sie selbst in finsterster Nacht die Jalousien ihres Zimmers geschlossen, bis es so drückend und dunkel wie in einem Grab gewesen war. Erst dann konnte sie in Ruhe schlafen.
Von oben hörte sie ein knarzendes Geräusch und brach sofort ab, lauschte in die Dunkelheit hinein, streckte alle Sinne in die betäubende Schwärze aus auf der Suche nach dem Urheber dieser Störung. Wieder ein Knarzen, Knacken von alten Holzbohlen unter langsamen Schritten. Mehr und mehr ihrer Sinne wurden von ihrem Willen getrieben immer schärfer und ihr Körper durchlief eine kaum merkliche Veränderung.
Zuerst wurde ihr Atemrhytmus immer langsamer um störende Atemgeräusche zu minimieren, dann verlangsamte sich das Schlagen ihres Herzens, als auch sein Pochen die immer feineren Sinne des Mädchens zu stören begann. Als Begleiterscheinung wurde ihre Haut erst weiß, dann grau als die feinen Äderchen nur mehr langsam das Blut in ihrem Körper verteilten. Ihre Pupillen wurden größer und größer bis das sonst vorherrschende Grau nur noch ein dünner Rahmen neben unendlicher Schwärze darstellte. Ein feines Zucken umspielte ihre linke Augenbrae und etwas huschte über den Boden zu ihren Füßen, schlängelte sich über den Teppich in Richtung der Tür und kroch unter ihr hindurch in den Gang hinaus..... Nichts.
Der Flur der zur Bibliothek führte war leer.
Langsam, ganz langsam entspannte sich ihr Körper wieder und die Pupillen wurden kleiner und kleiner, bis sie wieder ihre normale Größe hatten, ihe Haut erhielt die blasse, doch im Vergleich geradezu rosige Farbe zurück.
Nach einer Ewigkeit in der sie den Atem angehalten hatte, hob und senkte sich ihre Brust wie unter einem inneren Zwang, als müsste sie sich erst wieder daran erinnern wie der Atemapparat funktionierte. Sie seufzte leise,ein bisschen gequält durch den offenen Mund und atmete drei vier Mal tief durch ehe sie den Blick wieder senkte und weiterlas.
…wen rief das endlose Dunkel… übersetzte sie die Zeile weiter … wer antwortete aus den lichtlosen Tiefen ... wer rief aus der Wüste … wer öffnete das Tor?
Sie blätterte um und betrachtete eingehend, wenn auch nur kurz die Zeichnung auf der Seite, spürte einen Ekel in sich aufsteigen als sie das froschähnliche Gesicht ansah, sich vorstellte wie eine schleimige, glitschige Zunge hervorglitt um sich lüstern über das Krötenmaul zu lecken.
Hätten die Inquisitoren eine wirkliche Vorstellung von den Abgründen der Hölle gehabt, wären sie vermutlich schreiend dem Wahnsinn verfallen … etwa so wie dieser geisteskranke Araber der die Urfassung jenes Buches geschrieben hatte, das sie nun vor sich liegen hatte.
Rasch schlug sie die nächste Seite auf, ließ ihre Augen rascher über den Text fliegen, verweilte nur ab und an bei den Zeilen und suchte dann rasch weiter. Sie saß seit Stunden hier unten und langsam würde sie sicher vermisst werden.
Aber hier irgendwo musste es doch ….
Seite um Seite blätterte sie durch das Buch und übersetzte nunmehr still im Kopf, was sie las. Kaum nahm sie noch die Zeichnungen und Abbilder der schrecklichen Gestallten wahr die auf vereinzelten Seiten thronten oder den Text ausschmückten.
Lediglich bei einem Bild blieb sie hängen und sei es auch nur, weil auf diesem, zum ersten Mal ein Mensch abgebildet war.
Tief sog sie die Luft in ihre Brust und einen Augenblick lang erinnerte sie sich an die Worte die ihr Großvater ihr gesagt hatte.
Narren! … Geistlose Narren die verlorene, arme Geschöpfe zu einem schrecklichen Tod voller Qualen und Schmerz verurteilten, weil sie hofften den Weg abzukürzen der vor ihnen lag. Die wenigsten waren Fähig auch nur zu begreifen was mit diesen bedauernswerten Kreaturen passieren würde und wenn sie es wussten, so waren sie zu verdorben um auch nur einen Funken Mitleid zu verspüren … Jene sind es, die wir dem Feuer preis geben um sie vom Angesicht des Ordens zu tilgen ..
Sie sah die Figur des gezeichneten Wesens und seines Opfers davor und verspürte Mitleid, wusste sie doch, dass es nicht nur einmal einer jungen Frau vor Jahrhunderten so ergangen war. Aus welchem Grund auch immer irgendwer auf die Idee gekommen war das Jungfrauen ein besonders lohnendes Opfer abgaben – Sexualität und sogar geschlechterunterschiede waren jenen Wesen herzlich egal – hunderte, vielleicht auch tausende junger Mädchen waren dem Wahnsinn geopfert worden.
Beinahe sanft strich ihr Finger über die schlanke Gestalt und ihre Augen schlossen sich, als sie einen kurzen Segenswunsch aussprach für all jene, die in diesem Bild ihr Schicksal wiedergefunden hatten.
„Glaubst du wirklich, das du darin etwas finden wirst was dir helfen wird in der Schule?“ erklang plötzlich in der Dunkelheit des Zimmers die Stimme ihres Großvaters. Schuldbewusst zuckte sie zusammen und rissen den Blick vom Buch hoch in den Raum hinein.
„Ich habe dir schon oft gesagt, du liest in der falschen Stimmung die falschen Bücher.“ Willbur Lovecraft trat aus dem Schatten in den Lichtkreis der Petroleumlampe und griff langsam nach dem aufgeschlagenen Buch, zog es ihr beinahe sanft unter den Händen weg und schlug es mit einem hörbaren Geräusch zu. Wie eine Explosion zogen sich die Schatten zurück und das Licht der Lampe erfüllte wieder den ganzen Raum.
„Und du weißt, dass ich es nicht schätze das du allein im Dunkeln sitzt, Victoria.“ Die Stimme des alten Lovecraft war streng, ebenso wie sein Blick der sich auf sie richtete als er sich direkt vor den Schreibtisch stellte.
Ria seufzte leise und verdrehte die Augen, schwieg aber. Sie mochte es nicht, wenn er sie Victoria nannte ... jedenfalls nicht in DIESER Tonlage.
„Ich weiß das du das nicht möchtest“ erklärte er nach einer Pause, wesentlich sanfter und hob das Buch auf, ging hinüber zu den Bücherregalen und stellte es wieder in den Schrank zurück, indem es gestanden hatte. Dann bewegte er seine Hand in der Luft hin und her und das Buch schien vom Bücherschrank aufgesaugt zu werden, verschwand von alleine in den Tiefen der dichtgestellten Buchrücken. „Aber wir müssen uns manchmal den Regeln der anderen beugen… du weißt es ist-„
„Es ist zu unserer aller Wohl und Nutzen“ vollendete Ria den Satz, den sie schon so oft gehört hatte, mit ätzender Stimme. Sie verschränkte schützend die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf. „Ich hoffe du sagst das nicht auch, wenn die Seths-Kinder mich auf den Scheiterhaufen zerren.“ Das Bild der Frau vor dem Wesen aus Gallerte tauchte wieder vor ihren Augen auf. Es waren nicht nur Fanatiker auf Seiten der Magier gewesen an deren Händen das Blut von Unschuldigen klebte. Auch wenn vielleicht nur zehn Porzent der im Mittelalter verbrannten und zu Tode gefolterten Menschen wirkliche Hexen und Magier waren, so war der große, weit überwiegende Rest davon im besten Falle wohl eher so etwas wie ein Heilpraktiker gewesen. Was nicht hieß, dass die Inquisition nicht doch große Löcher in die spärlichen Reihen der Magiekundigen in Europa gerissen hatte. Intressanterweise waren jedoch kaum wirkliche Nekromanten und Diablonisten den Scheiterhaufen zum Opfer gefallen, ebensowenig wie die verbotenen Werke des schwarzen Maelificus, van Haag´s Beschwörungssammlungen oder eben auch die Ausgaben jenes Buches, das nun wieder im Schoße des Bücherschrank in ihrem Rücken hinter mächtigen Bannformeln schlummerte.
Ria hatte sich einmal schlimm an einer Zuckermassenmischung verbrannt (sie wollte damals unbedingt eigene Bonbons herstellen, nach dem Rezept ihrer Ur-Urgroßmutter). Die klebrige Masse hatte sich fast bis auf den Knochen durchgebrannt ohne merklich kühler dabei zu werden (es waren mehrere Tage unter einem Heilzauber ihres Großvaters vergangen ehe die Stelle abgeheilt hatte) und seitdem hatte sie eine panische Angst davor zu verbrennen. Oft stellte sie sich vor was die Männer und Frauen durchgestanden haben mussten, auf der Spitze eines Scheiterhaufens festgebunden oder in den heißen Luftsog direkt darüber angebunden. Welche Schmerzen sie wohl erlitten hatten, ehe die gnädige Ohnmacht alles weitere ausgelöscht hatte. Sie schauderte noch immer bei dem Gedanken.
Ihr Großvater lächelte milde über den zornigen Ausbruch seiner Enkelin. Vielleicht hatte er auch erraten was ihr gerade durch den Kopf ging. „Diese Zeiten sind schon lange vorbei“ sagte er und drehte sich langsam ihr zu, das faltige Gesicht zeigte kaum noch etwas von der strenge die er gerade eben noch zum Ausdruck gebracht hatte. „Ich bezweifle, dass es noch irgendwo einen Inquisitor für ungehorsame Mädchen gibt, die nicht zur Schule gehen wollen.“
„… es ist nicht die Schule, die mir Angst macht..“ murmelte Ria und griff nach ihrer Tasche, stand auf und verließ mit raschen Schritten die Bibliothek. „..ich muss los“ rief sie noch über die Schulter hinweg, dann war sie draußen.
Lange sah ihr Großvater ihr nach und sein altes Gesicht zuckte leicht als er ihr einen Gruß nachflüsterte und murmelnd meinte. „Als ob ich das nicht wüsste …“ Seine ganze Körperspannung sackte in sich zusammen als er fühlte wie Ria das Haus verließ um den Bus noch zu erreichen. Sorge und Zweifel ließen die Furchen in seinem Gesicht noch tiefer wirken und seine ansonsten klaren Augen wirkten milchig. Momente wie diese gab es seit dem Tod seiner Frau häufiger, doch hatte er niemals zugelassen das seine Enkelin ihn so sah.
Ächzend ließ sich der alte Mann auf den gerade frei gewordenen Sessel sinken und faltete seine Hände über den angehäuften Büchern und Manuskripten die Victoria zur Untermauerung ihrer Studien hervorgezogen hatte.
Lange Zeit saß er da und blickte mit leeren Augen auf die aufgeschlagenen Bücher, stieß hin und wieder einen leisen Seufzer aus.
"Es wäre schön" sagte er dann in die leere des Raumes hinein "wenn du ein Auge auf sie haben könntest..zwei Augen, wenn du sie gerade entbehren kannst."
Aus dem leeren Zimmer ertönte keine Antwort aber er spürte wie - gleichsam einer sanften Brise im freien, die über sein Gesicht strich- der Fluss der Magie, der ihn umgab aufgewühlt wurde als sich eine Präsenz aus seinem Umfeld löste und aus dem Raum strebte.
Ein feines Lächeln, das aber in seiner momentanen Stimmung traurig wirkte, umspielte die faltigen Lippen von Wilbur.
Es sind ja nur ein paar Meter bis zum Nachbargrundstück. Kurz bevor Chip ankommt, drosselt er das Tempo und stoppt schließlich ganz. Von hier aus hat er einen guten Blick auf den Camper , aber Person kann er keine entdecken. Er schnappt sein Brett und steht einen Moment unschlüssig da. Dann siegt die Neugier und er betritt das Grundstück, um sich umzusehen. Ein Tisch mit Campingstühlen, ein Bike...und Boxen. Chip grinst unwillkürlich. Perfekte Partylocation eigentlich. Einen Grill gibt's auch...alles klar soweit. Dann wird er wieder ernst, als ihm einfällt, warum er eigentlich hier ist. Ist ja nicht irgendein cooler Nachbar, sondern Blaze'Bruder...Halbbruder wohl.. wenn alles stimmt.
Er schlendert möglichst unbeteiligt vor dem Camper herum , das Board unterm Arm. Nichts zu hören aus dem Fahrzeug. "Okay, dann eben..." "Hallo!! Jemand zuhause?" Er klopft an die Türe des Campers und wartet gespannt, ob sich jemand rühren wird.
Hinter der Türscheibe des älteren Campermodells, regt sich etwas. Kurz darauf wird sie wie aufgerissen weil sie nur aus Aluminium besteht und sehr leicht ist. Ausserdem hat sie eine Feder eingebaut die die Tür automatisch wieder zudrückt. Delsyn steht im Eingang, er sieht sich um und erblickt den Teenager in seinem geborgten Vorgarten. Er lächelt freundlich, "Hi!" sagt er und tritt aus der Tür, die sogleich hinter ihm zuknallt. "Kann ich dir helfen?"
Es passiert etwas, was es normalerweise nicht gibt. Chip ist für ein paar Sekunden sprachlos. "Das ist ein Blaze Zwilling...Alter...gibt's doch nicht!"
Dann wird ihm bewusst, dass er den Typ anstarrt und er blinzelt kurz, fasst sich an die Cap und meint :" Ja...glaub schon...also" Er räuspert sich."Ich heiss Chip...ich wohn da drüben." Er weist mit dem Kinn Richtung Elternhaus. "...und ich bin ein Freund von Bla...Sullivan Blaisdell." Es fühlt sich komisch an, Blaze vollen Namen auszusprechen...kommt eigentlich nie vor...außer er würde sich mit ihm prügeln wollen.
Delsyn lehnt sich auf das Geländer vor seiner Tür und mustert Chip. "Den Namen habe ich heute schon öfter gehört. Sind Marga und Bertram deine Eltern?"
Es handelt sich hier wohl um den Sohn den Marga allerdings 'Adrian' genannt hat.
Chip kneift die Augen etwas zusammen."Marga ist meine Mutter , ja."
Bertl lässt er unter den Tisch fallen. Für ihn hätte er allerhöchstens die Bezeichnung "Erzeuger" übrig. "Bin wegen ihr hier, weil sie mir ziemlich viel wirres Zeug erzählt hat und weil ich`s mit eigenen Augen sehen wollte...den Halbbruder von Bl..Sullivan." "Ach so?" Das er einen Halbbruder hat scheint die Nachbarschaft mindestens genau so zu erstaunen wie ihn selbst. "Und? Glaubst du's ihr?" Er grinst, da die Ähnlichkeit laut Marga verblüffend sei.
Chip grinst zurück und ist sich immer noch nicht sicher , was er von der Situation halten soll. "Ja, das ist echt hammermäßig...du siehst aus wie er...könntet Zwillinge sein...das ist ziemlich krass." "Das du ein Freund von Sullivan bist, trifft sich gut." sagt Delsyn. Er geht die Stufen hinab und stellt sich zu Chip. "Ich bin Delsyn." Er streckt ihm freundlich die Hand entgegen.
Chip ergreift Delsyns Hand und ist erstaunt über den kräftigen Händedruck. "Na ja...erstmal willkommen in der Nachbarschaft." Der Typ scheint ganz in Ordnung zu sein.
"Danke." Delsyn freut sich. Guter Typ. Wenn Sullivan nur halb so anständig ist, weiss er nicht worüber Bertram sich beschwert hat. "Also wenn du die genaue Adresse der Blaisdells kennst, ersparst du mir n Haufen Zeit. Ich würd sie nämlich gern mal besuchen.“
Chip schweigt kurz und versucht sich Delsyn in Irvings Reich vorzustellen. Schwierig. "Hm, eigentlich bin ich nicht so vertrauensselig, aber nachdem du offensichtlich mit Sullivan verwandt bist...und sowieso hingehen wirst, ob ich's dir sage oder nicht...kannst sie haben. Aber ..." er schaut Delsyn abschätzend an und grinst dann wieder. "Zwei wichtige Sachen noch vorher, okay?" "Schiess los!" Delsyn hat keine Vorstellung was der junge Töpfer erwarten könnte.
Chip nickt, dann sagt er:" Erstens, ich rede mit Sullivan heute noch drüber, das bin ich ihm schuldig und wenn du die Familie tatsächlich besuchst und ihn triffst...nenn ihn niemals Sullivan." Chip lacht."Er hasst den Namen wie die Pest." Dann wird er wieder ernster. " Er heisst Blaze...und nur Blaze."
Delsyn lacht amüsiert. "Alles klar. Danke für den Tipp. Und tu dir keinen Zwang an." Er grinst. "Sag ihm, ich freu mich drauf seine Bekanntschaft zu machen."
Chip nickt. "Jo, werd ich...ist schon ziemlich krass alles."
Dann blickt er sich auf dem Gelände um und schaut dann wieder Delsyn an. " Bleibst noch länger hier in der Gegend oder nur bis du sie besucht hast?"
Der neue Nachbar stemmt die Hände in die Seiten und blickt sich ebenfalls um. "Ich weiss noch nicht. Das ist das gute am Selbstversorgen-Sein; ich entscheid mich spontan." Eine Weile will er bleiben, sonst hätte er den Tauschhandel mit Marga nicht vorgeschlagen. Je nach dem wie es läuft mit seinem Vater - mal sehn!
Chip schaut ihn wieder an. Stimmt ja, seine Mom hat was erwähnt von einem Tauschhandel. " Du bist Selbstversorger? Cool " Er lächelt. "Meine Mutter hat ja auch den supergrünen Daumen...hab gehört, ihr beide macht nen Tauschhandel auf?" Er muss wieder grinsen. "Hätt ich ihr gar nicht zugetraut, so viel Geschäftssinn."
Delsyn mustert Chip lächelnd. "Jep, ist eine gute Sache und deine Mum hat einen fantastischen Sinn für Gartenarbeit."
Er überlegt kurz und fügt weiterhin lächelnd und auch etwas scherzhaft hinzu, "Aber mir scheint sie ist nicht die Einzige mit Potential zum Profi Gärtner.“
Chip wirft ihm einen leicht irritierten Blick zu. Meint er jetzt echt,was er denkt? "Sch...klar, die sind zusammen durch den Garten gelaufen und Marga hat erklärt..."
Er runzelt minimal die Stirn und scharrt leicht mit dem Fuß im Kies, dann antwortet er vorsichtig: " Ja, ich hab manches von ihr gelernt..." er überlegt wieviel er noch preis geben kann.
Wenn Delsyn meint, was er vermutet, dann scheint er jedenfalls gechillt damit umzugehen. "Aber ich mach da mehr so mein eigenes Ding...sie legt den Schwerpunkt auf Gemüse und dabei sollte es auch bleiben. Ich mein...man muss sie ja nicht davon abbringen, oder?"
Der Nachbar grinst. "Natürlich nicht." er zwinkert.
So lang ist es noch gar nicht her, seit Del selbst seine Grenzen ausgetestet hat. Er kann nachvollziehen wie der Junge vor ihm das ganze betrachtet und hat nicht vor ihm im Weg zu stehen.
Chip grinst auch , rückt die Cap gerade, lässt dann sein Board auf den Boden fallen und meint: "Alles klar..ähm..ich muss dann auch wieder los...ach ja, die Adresse, sie wohnen Del Sol Valley Nr.6 ...hoffentlich läuft's gut im Reich von Irving Blaisdell." Er reicht Delsyn die Hand und verabschiedet sich endgültig. " Vielleicht sehen wir uns ja mal im Garten....bis dann."
Wie immer, wenn er wirklich Ruhe braucht, macht sich Chip auf zum Fluß. Er kennt die schönsten Plätze dort schon seit Kindheitstagen und nirgends lässt es sich so gut denken, wie dort, begleitet vom leisen Plätschern und Murmeln des Wassers.
Chip lässt sich in den Sand plumpsen, lehnt sich mit dem Rücken an eine Felsen und atmet einen Moment durch. Das wird jetzt nicht einfach...Blaze zu sagen, dass er eien Halbbruder hat. Irgendwie fühlt sich das alles nach Kino an...überhaupt nicht real. Er zieht sein Handy aus der Tasche und tippt Blaze Nummer an. Während es anwählt , überlegt er sich einen geeigneten Einstieg.
"Yo Chip. Was geht?" "Hi Blaze...alles klar bei dir? Was machst'n grad?" Chip kommt sich dämlich vor. Smalltalk? Echt jetzt?
Chip hört die innere Kugel einer Spraydose klackern. "Was denkst du?" "Dem Klappern nach...Schablone? Cool" beinahe ist er versucht vom Thema abzukommen, dann rafft er sich aber und sagt:" Leg die Dose mal weg und setz dich hin...ist besser. Ich muss dir was Krasses erzählen."
Die Sprühgeräusche hören auf. "Uff... wer is gestorben?"
Kurze Pause. "Alter...keiner ...eher ist einer mehr geboren als gedacht. Bei meiner Mom ist heute ein Typ aufgetaucht, ein Delsyn Fisher ...er wohnt in nem Camper auf dem Nachbargrundstück. Sie reden so und er erzählt ihr, dass Irving sein Vater ist und er ihn besuchen will, weil er ihn nie kennen gelernt hat...du verstehst was das heisst,oder?" "Hast du grade in Überlänge gesagt ich hätte einen Bruder?" Blaze hört sich ungläubig an. "Du verar schst mich."
Chip atmet tief durch. " Sicher nicht... Ich bin natürlich sofort rüber ...wollt den mit eigenen Augen sehen." Er pausiert ganz kurz. " Na ja, was soll ich sagen...ihr könntet Zwillinge sein, nur dass er älter ist.“
„ …" Schweigen am anderen Ende. "Und em... wie ist der so.. drauf?"
Chip ruft sich das Gespräch mit Delsyn nochmal in Erinnerung und meint dann:" Wir haben nur kurz geredet, aber er macht einen gechillten Eindruck...er will mit Marga nen Gartentauschhandel machen , hat mit Bertl ein Bier getrunken ...und über meine Pflanzen, die er wohl entdeckt hat hält er auch die Klappe. Kein Plan...hab ja nicht so viel mit ihm gesprochen,aber macht den Eindruck, als wär er okay."
"Fu ck alter, und was soll ich darauf jetz antworten? Kommt er vorbei? Wann?"
Chip versteht die Aufregung, auch wenn er es von Blaze nicht gewöhnt ist. "Kein Plan....ich hab ihm gesagt wo ihr wohnt, weil er es ja eh rausgefunden hätte , aber er hat nix gesagt wann er vorbeikommt...nur dass er's will."
"Das muss ich mir selbst ansehn. Bei euch direkt neben an?"
"Jup....gleich daneben, kannst nicht verfehlen....gehst da jetzt echt hin...?"
"Nich gleich, ich muss hier erst fertig machen..." "Schei sse... ist das echt dein Ernst?" fragt Blaze sicherheitshalber nochmal. Die Dose sprüht jetzt wieder.
Chip grinst. Sprayen geht vor. "Oder hilft beim Denken.""Ja klar...ich kann 's auch kaum glauben....lass uns treffen, wenn du da warst."
"Mh.. okay."
Ort: Oasis Springs,Irgendwo am Fluß
Charakter: Chip
Geschichtsstrang: Selbstreflexion: die Erste
Nach dem er mit Blaze gesprochen hat, schiebt Chip das Handy wieder in die Hosentasche und bleibt erstmal an den Fels gelehnt sitzen. Sei Kopf ist irgendwie leer, trotz des vielen Inputs...oder gerade deswegen.
„Was der Besuch von Delsyn wohl verändert...was das mit Blaze machen wird?“
Chip mag keine Veränderungen. Sein Leben soll einfach sein, kontrollierbar und genau so weiter gehen, wie er es in den letzten Jahren zu steuern gelernt hat.
Er hat es geschickt vermieden, sich zu sehr tiefgründigen Gedanken hinzugeben, steckt viel Energie ins Skaten und versucht so viel Spaß wie möglich zu haben.
Chip denkt an die Nacht mit Sam, die er am Skateplatz getroffen hat. Sie waren hier am Fluß zusammen gewesen und er hatte jede einzelne Minute mit ihr genossen. Manchmal schreiben sie sich noch, sie will in den Sommerferien wieder her kommen und ihre Oma besuchen...Chip ist sich nicht sicher wie er das finden soll.
Sie ist nett und sicher wäre es spaßig mit ihr sprayen zu gehen und...auch alles andere hatte ziemlich viel Spaß gemacht mit ihr. Trotzdem spürt er wenig Vorfreude bei dem Gedanken, besser gesagt gar keine.
Keine Frage woran das liegt. Denize.
Er braucht sich nur ihr Gesicht vorzustellen und die Art, wie sie lächelt...schon ist wieder dieses Ziehen in der Herzgegend da. Dieses Unruhegefühl, dass ihm fremd ist... angenehm und schmerzhaft irgendwie gleichzeitig. Denize...manchmal, wenn er mit ihr im gleichen Klassenzimmer sitzt, die Sonne durchs Fenster scheint und eine der kleinen, zarten Locken in ihrem Nacken zum Leuchten bringt, während sie vorgebeugt sitzt und konzentriert etwas schreibt, möchte er einfach vom Stuhl aufstehen, zu ihr gehen und leise sagen:“Bleib so .“
Sie zärtlich auf den Hals küssen, weiter Richtung Ohr wandern...Er stöhnt leise auf bei der Vorstellung, kommt zu sich und bemerkt, dass er schon wieder am Daumennagel kaut.
Angeekelt betrachtet er die rote Haut und den blutigen Rand am Nagel. Sein Herzklopfen beruhigt sich und er denkt frustriert:“ Wer will schon von solchen Fingern zärtlich gestreichelt werden?“ Er schlägt kurz den Kopf gegen den Felsen hinter sich, greift einen Stein, der neben ihm liegt und wirft ihn ärgerlich in den Fluss.
Mit einem lauten Platsch versinkt das Geschoß und Chip fragt sich, ob es nicht besser wäre, er würde hinterher springen und gar nicht mehr auftauchen.
„Sch...woher kommen bloß diese Gedanken?“ Er kennt sich selbst nicht mehr. Er hasst diesen Aufruhr in seinem Inneren, das Aufgewühlt sein...das hatte er schon mal und sich und Blaze geschworen, nichts dergleichen mehr zuzulassen.
Er greift neben sich einen langen Grashalm, fährt mit zwei Fingern darüber, schiebt ihn in den Mund und begint darauf herum zu kauen. Besser als am Fingernagel...wenn er das nur aufhören könnte.Das Problem ist, dass er es meist gar nicht gleich merkt, erst wenn Blaze ihn mit angewidertem Blick anstarrt oder wennn der Schmerz ihn durchzuckt. Es gibt doch so Zeug, was man auf die Nägel pinselt, vielleicht sollte er mal sowas ausprobieren.
Chip ist sich allerdings bewusst, dass das nur Symptombekämpfung wäre und die Wurzel des Übels dabei unangetastet bliebe.
Seufzend nimmt er den Halm aus dem Mund und dreht ihn versonnen zwischen zwei Fingern hin und her.
Seit der Nacht in der Villa kommt er irgendwie nicht mehr zur Ruhe innerlich. Ist es das, was der Geist mit Herz öffnen gemeint hat? Schmerz und Unruhe? Hätte er gut drauf verzichten können.
Er schiebt den Halm wieder in den Mund.
Und Überhaupt...was sollte Denize denn ernsthaft an ihm finden? Mittelmäßige Noten, mittelmäßiges Aussehen, nichts Bemerkenswertes vorzuweisen...von seinem Elternhaus ganz zu schweigen. „Oh Mann...“
Er erinnert sich an einen Nachmittag, an dem er gelangweilt im Garten rumgehangen hatte, keine Lust zu irgendwas und dann , aus unerfindlichen Gründen, die Hausaufgaben rausgezogen hatte. Irgendein Projekt, etwas zum Konstruieren.
Er hatte insgesamt drei Stunden mit Lesen...
...Bauen und Kopf zerbrechen verbracht.
Aber der Moment, als dieses Raketendingens dann funktionierend in den Himmel schoß und...
...auch perfekt wieder landete, war zutiefst befriedigend gewesen.
Etwas von Anfang bis Ende erfolgreich durchziehen. Ja, das ist es, was er eigentlich will. Er könnte später wirklich Dinge erfinden, konstruieren ...was auch immer.
Chip schiebt den Halm in den anderen Mundwinkel und beginnt intensiver zu kauen.
Als dieses Ding in den Himmel stieg, wünschte er sich kurz, er könnte mitfliegen. All das hier hinter sich lassen...aber das ist natürlich Schwachsinn. Er muss sich ins Zeug legen, einen guten Abschluss machen, dann steht ihm die Welt offen. Eins ist sicher, er wird mal gutes Geld verdienen und er wird das erfolgreich durchziehen.
Dann kann Denize ihn auch mit anderen Augen sehen. Dass sie das womöglich gar nicht will, kommt ihm nicht in den Sinn.
Chip spuckt den Halm aus und macht sich , die Hände tief in den Taschen vergraben, den Kopf immer noch nachdenklich gesenkt , auf den Heimweg.
Ort: Oasis Springs, Töpfer
Zuhause angekommen, schleicht er sich die Treppe nach oben zu seinem Zimmer. Er hat keine Lust irgendjemandem zu begegnen oder womöglich Fragen zu beantworten. Er hört seine Mutter in der Küche hantieren und aus dem Wohnzimmer dringt der Fernseher zu ihm herüber. Perfekt. Als er die Tür zu seinem Zimmer öffnet, trifft ihn fast der Schlag. „Verd....Sch... das glaub ich jetzt nicht!“
Er spürt wie sich Hitze in seinem Inneren ausbreitet und unweigerlich zu einem Ausbruch führen wird. Kurz ist er versucht, nach unten zu rennen und in der Küche einen Aufstand zu machen. Dann brüllt er aber nur nach unten:“ Mooom, mach das NIE wieder!!! Sonst passiert hier was!!!“ RUMMMS! Die Zimmertür fliegt zu und der Schlüssel dreht sich zweimal herum.
Chip sieht sich schockiert in seinem tiptop aufgeräumten Zimmer um. „Ich werd stundenlang nach allem suchen müssen...wie das aussieht hier...da kann ich ja gleich in nem Sch...OP-Saal wohnen.“
Frustriert lässt er sich auf sein Sofa fallen, zündet die letzte Zigarett aus einer zerknautschten Packung vom Schreibtisch, an und versucht sich zu beruhigen.
Eine Stunde später...
Chip hat geduscht und fühlt sich wieder einigermaßen hergestellt. Prüfend steht er vor dem Spiegel und ist nicht wirklich zufrieden mit dem, was er sieht. „Vielleicht mal die Bartstoppel abrasieren?“ Er fährt über die knisternden Haare. Eigentlich ist er ja stolz, dass da überhaupt was sprießt, aber er weiß auch schon gar nicht mehr, wie das aussieht ohne.
Kurzentschlossen kramt er sein Rasierzeug, das er schon ewig nicht mehr benutzt hat, heraus und schäumt sich ein.
Fünf Minuten später, der nächste prüfende Blick...
“Gar nicht mal so übel. Vielleicht gefällt's ihr ja... ausserdem wächst ja wieder, was soll's.“
Zufrieden, wenigstens irgendwas erfolgreich verändert zu haben an diesem Tag, fällt er ins Bett und ist kurz darauf eingeschlafen.
Ort: Del Sol Valley – Blaisdell Anwesen
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Andere Gedanken
Nach dem Gespräch mit Viola vor der Schule, steigert sich Blaze› Motivation sogar noch. Er fährt nach Hause und kramt seinen Block hervor. Danach breitet er Kartons auf dem Boden aus. Kleiner darf dieses drecks Zimmer echt nicht werden. Denkt er noch. Mit Hilfe der Skizzen bringt er die Gummiente auf den Karton und erweitert das Bild. Er weiss schon genau wo das hin kommt.
Nächster Tag
Nachdem er ausgeschlafen hat, steht Blaze auf und geht routinemässig in die Küche. Sein Vater sitzt am Tisch und trinkt Kaffee, die Post liegt vor ihm, die Zeitung ebenfalls. Er liest darin. Anders als sonst Blickt er heute zur Abwechslung mal auf als Blaze den Raum betritt. Sagen tut er jedoch nichts. Aber wenn Blaze nicht alles täuscht, wirkt er zufrieden? Ist Audrey schon ein alter Hut? Wen juckts. Blaze beachtet ihn nicht, holt sich seinen Shake und verzieht sich wieder nach oben. Das Geld wird er ihm trotzdem erst morgen überreichen. Das müsste genügen um nicht mit ihr in Verbindung gebracht zu werden.
Nachdem er geduscht und sich angezogen hat, schnappt er sich die fertigen Schablonen, ein ziemlicher Haufen heute, und packt die Sachen in Rucksack und aufs Rad. Der Regen von gestern hat sich zum Glück verzogen. Ohne Umschweife reist er mit den letzten noch übrigen Farbdosen zu den Docks in San Myshuno.
Ort: San Myshuno – Docks
Eine Weile wartet Blaze in der Nähe und beobachtet das Treiben. Viel ist hier nicht los. Diesmal keine komischen Leute die Angeln. Können die Spinner nicht in den Park wie alle anderen auch? Nach einer halben Stunde packt er sein Zeug und richtet sich ein. Es muss schnell gehen, mitten am Tag an so einem Ort ist nicht ganz sein Stil, aber derzeit fühl er sich fast unsterblich. Schule ist gut gelaufen, Viola hat ihm verziehen, Audrey ist weg, das Geld ist beschafft… Alles bestens! Jetzt gerade jedenfalls.
Mit der Kippe zwischen den Lippen und Sonnenbrille auf, klebt er seine Kartons zusammen. Er fängt an mit Weiss, dann Gelb, dann daneben Blau, die Kartons ein wenig verschieben, die zweite Lage drauf, dann… sein Telefon klingelt.
Er zeiht es aus der Tasche, schüttelt weiter die letzte Dose mit schwarzer Farbe und blickt aufs Display. Dann geht er ran.
"Yo Chip. Was geht?" "Hi Blaze...alles klar bei dir? Was machst'n grad?"
Blaze lässt die innere Kugel einer Spraydose klackern. "Was denkst du?" "Dem Klappern nach...Schablone? Cool... Leg die Dose mal weg und setz dich hin...ist besser. Ich muss dir was Krasses erzählen."
Die Sprühgeräusche hören auf. "Uff... wer is gestorben?"
Kurze Pause. "Alter...keiner ...eher ist einer mehr geboren als gedacht. Bei meiner Mom ist heute ein Typ aufgetaucht, ein Delsyn Fisher ...er wohnt in nem Camper auf dem Nachbargrundstück. Sie reden so und er erzählt ihr, dass Irving sein Vater ist und er ihn besuchen will, weil er ihn nie kennen gelernt hat...du verstehst was das heisst,oder?" "Hast du grade in Überlänge gesagt ich hätte einen Bruder?" Blaze hört sich ungläubig an. "Du verarschst mich."
Chip atmet tief durch. "Sicher nicht... Ich bin natürlich sofort rüber ...wollt den mit eigenen Augen sehen." Er pausiert ganz kurz."Na ja, was soll ich sagen...ihr könntet Zwillinge sein, nur dass er älter ist.“ „ …" Schweigen am anderen Ende. "Und em... wie ist der so.. drauf?" Wir haben nur kurz geredet, aber er macht einen gechillten Eindruck...er will mit Marga nen Gartentauschhandel machen , hat mit Bertl ein Bier getrunken ...und über meine Pflanzen, die er wohl entdeckt hat hält er auch die Klappe. Kein Plan...hab ja nicht so viel mit ihm gesprochen, aber macht den Eindruck, als wär er okay." "Alter, und was soll ich darauf jetz antworten? Kommt er vorbei? Wann?" "Kein Plan....ich hab ihm gesagt wo ihr wohnt, weil er es ja eh rausgefunden hätte , aber er hat nix gesagt wann er vorbeikommt...nur dass er's will." "Das muss ich mir selbst ansehn. Bei euch direkt neben an?"
"Jup....gleich daneben, kannst nicht verfehlen....gehst da jetzt echt hin...?" "Nich gleich, ich muss hier erst fertig machen... Fuck... ist das echt dein Ernst?" fragt Blaze sicherheitshalber nochmal. Die Dose sprüht jetzt wieder. "Ja klar...ich kann 's auch kaum glauben....lass uns treffen, wenn du da warst." "Mh.. okay."
Was zum F.. Das Telefon anstarrend, hält Blaze kurz inne, ehe er weiter sprüht. Gerade ist er nicht mehr ganz so schnell und voller Elan, da ihn die Gedanken aufhalten, doch nach und nach kommt er wieder in den anfänglichen Rhythmus.
Er ist sich nicht sicher was er davon halten soll. Ist das was gutes oder was schlechtes? Da er nicht weiter kommt im Kopf, zieht er die letzte Linie und stampf anschliessend die Kartons ein.
Er entsorgt sie im nahegelegenen Mülleimer. Jetzt nur noch feinschliff. Als er zurück kommt sieht er von der anderen Seite eine Streife heran nahen. Oh-oh… Die zwei Polizisten, uniformiert gehen den Weg entlang. Blaze hebt die Sonnenbrille an. Er steht erst auf halbem Weg bei seinem auserwählten Platz. Ungeil. Was ist klüger? Hingehen, zusammenpacken und abhauen? Oder nur Abhauen? Aber sein Rucksack liegt da und das Bike. Damn…
Die Polizisten scheinen sein Lager noch nicht entdeckt zu haben. Kurzerhand entscheidet Blaze sich hinzulaufen. Schnell stopft er die Dosen in den Rucksack, Messer, Bleistift, Getränkeflasche. Er blickt zu den Polizisten, die unbeirrt weiter gehen. Blaze schwingt den Rucksack auf den Rücken, hebt das Rad auf, doch da hört er schon: «Hey!» Blaze blickt nicht zurück sondern tritt in die Pedale. So ne Scheisse. Er war noch gar nicht fertig. Erst zwei Blocks weiter hält er an und lehnt sich über den Lenker. Uff… das er die letzte Zeit keinerlei Sport machen durfte, macht sich doch bemerkbar. Er atmet, hält den Schmerz den das verursacht aus. Er blickt zurück. Keine Verfolger. Worst Case Szenario: Sie veranlassen das Bild zu überstreichen. Blaze wird die Tage nochmal hin gehen müssen um es fertig zu sprühen. Er kann das nicht unfertig stehen lassen, dann wird er sehen ob es noch da ist…
Mit diesem Gedanken fährt er zur nächsten Bushaltestelle und lässt sich samt Rad nach Hause fahren.
Beim Abendessen zu Hause
Nachdenklich aber unauffällig sieht Blaze zu seinem Vater. Ob er von seinem anderen Sohn weiss? Wahrscheinlich… Er kann sich gut vorstellen dass es genau so abgelaufen ist wie bei ihm. Seine Frau wurde Schwanger und er hat sie verlassen. Wie mag der Typ wohl drauf sein? Muss ein ziemlich komischer Vogel sein, wenn er sich mit den Töpfers einlässt. Ein Tauschhandel? Okay? Und ein Bier mit Töpfer Senior? Das fiele ihm im Traum nicht ein. Nicht mal wenn er den Kerl nicht kennen würde. Man sieht ihn doch nur mal an.
Er muss ganz anders Ticken als Blaze. In der Regel bedeutet das auch, dass sie sich nicht ausstehen können werden. Soll er wirklich vorbei gehen? Seinem Vater zu vorkommen? Ihn vielleicht warnen? Irgendwie nicht Vorstellbar, dass Irving es gefallen könnte wenn da plötzlich noch ein Kind von ihm auftaucht. Will er etwas von ihm? Geld? Oder fordert er die Zeit zurück die er mit seinem echten Vater verpasst hat? Ha! Das kann er knicken.
Neugierig ist Blaze schon. Aber es könnte so viel schief laufen. Hin und her gerissen schiebt er auch das Essen auf dem Teller hin und her.
Er entscheidet sich zu gehen. Er muss sich einfach selbst ein Bild machen bevor er hier aufkreuzt. Mit diesem Entschluss isst er endlich weiter bevor jemand fragen kann was los sei.
Ort: Forgotten Hollow, Villa Blutrose
Charaktere: Familie Nebeljäger, Adam
Titel: Werwolfspuren
Zwei Tage später, am Sonntag, sitzt Viola nachdenklich zu Hause. Diese Nacht in der Spukvilla lässt sie einfach nicht los. Sie hat nicht jeden Tag Alpträume, aber wenn, dann... sie fasst sich an den Hals, obwohl der schon lange nicht mehr schmerzt. Mittlerweile sieht man auch nichts mehr von den Würgemalen. Doch nicht alle Narben sind sichtbar.
Normalerweise bespricht sie ihre Probleme mit Nio. Aber in diesem speziellen Fall ist er wohl nicht der richtige Ansprechpartner. Nio war bei der Gruselnacht schließlich nicht dabei. Sie hat ihm zwar von den Ereignissen berichtet, doch das ist trotzdem nicht das selbe. Selbst Blaze hat seine Verletzlichkeit gezeigt, und was macht sie? Sie tut trotzdem so, als sei bei ihr alles okay, obwohl das wirklich mal eine gute Gelegenheit gewesen wäre, sich selber ein wenig zu öffnen. Warum hat sie diese Chance nicht wahrgenommen? Weil sie denkt, sie sei es Nio schuldig, dass nur er in ihre Probleme eingeweiht wird? Weil sie Angst hat, dass Blaze sie dann nicht mehr ernst nimmt? Oder war ihr das an dem Tag beim Skatepark einfach zu viel, nach allem? Vielleicht ist es das. Vielleicht ist der Grund auch eine Mischung aus allen drei Gründen. Sie weiß es nicht genau.
Dabei kann sie Blaze' Beweggründe mittlerweile auch ein wenig nachvollziehen. Vielleicht hätte es wirklich helfen können, wenn sie nicht gleich in den Angstzustand gefallen wäre! Sie seufzt. So kommt sie nicht weiter. Sie muss sich das alles noch mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.
Um sich abzulenken, schaltet sie den PC in ihrem alten Kinderzimmer an. Ihr eigener macht gerade ein Update und an den von Lilly will sie lieber nicht. Der alte PC hier ist nicht mehr der Beste, aber für das Breuer-Video reicht es. Selbst Misty springt auf den Tisch um zuzuschauen. Offenbar amüsiert es den Stubentiger ebenfalls. Tatsächlich schafft es Breuers dämlicher Gesichtsausdruck, Viola ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Ob er mittlerweile ahnt, dass sein PC manipuliert wurde? Vermutlich schon. Er ist ja nicht dumm. Aber ohne Beweise würde er da nicht viel machen können.
Der Abend ist angebrochen. Auch die Jagd ist erst mal eine gute Methode, um mal auf andere Gedanken zu kommen. Sie macht sich auf den Weg, um sich ein Opfer zu suchen.
~~~
Während Viola unterwegs ist, nähert sich ein Besucher der Villa.
Adam erscheint auf der anderen Seite des Portals und findet sich in Glimmerbrock wieder. Der Mond scheint hell. Buh. Da hatte ich Glück. Mit seiner Fähigkeit schnell rennen zu können macht er sich auf den Weg zur Villa Blutrose. Adam klopft an die Haustür und wartet.
Lilly wundert sich. Wer könnte das jetzt sein? Bei Vampiren ist diese Uhrzeit für Besuch nichts Ungewöhnliches, doch sie erwarten niemanden. Sie geht zur Tür und öffnet. "Nanu, Adam?", sagt sie überrascht. Der Deathdealer hebt den Hut zum Gruß an. "Hallo Lilly. Darf ich eintreten?" Diese öffnet die Tür nun vollständig. "Komm rein. Viktor ist unten an der Bar." Adam betretet das Anwesen und nickt. "Super. Machst du mir vielleicht wieder ein Getränk, wie letztens? Es tat sehr gut." Während er ihr folgt sagt er weiter: "Ist in meiner Abwesenheit etwas besonderes vorgefallen? Oder habt ihr weitere Infos über Rasputin oder M auftreiben können?"
Lilly geht mit Adam zur Bar. Nicht sie, sondern Viktor bereitet Plasma Jane für Adam vor. Schließlich steht er bereits an der Bar. Nach Viktors Begrüßung beantwortet Lilly die Frage: "Nicht dass ich wüsste." Der Besuch ihrer Tochter in der Spukvilla ist zwar außergewöhnlich, aber das hat doch nichts mit Rasputin oder M zu tun... Adam begrüßt Viktor freundlich und nimmt dessen Plasma Jane dankend entgegen. "Danke. Ich weiß eure Gastfreundschaft zu schätzen." Er trinkt einen Schluck. Das belebt die müden Geister ... Auf Lillys Antwort wirkt der Vampir enttäuscht. "Schade. Ich konnte bei meiner Lordschaft auch keine weiteren Kenntnisse gewinnen."
Viktor denkt nach. "Was führt dich hierher?", fragt er. Er überlegt, ob er nicht vielleicht doch irgendeine Information weitergeben könnte. Adam sieht verwundert zu Viktor und schmunzelt dann. "Nichts besonderes. Ich wollte nach euch sehen. Immerhin läuft ja noch dieser Köter frei herum. Mir wäre es arg, wenn euch etwas passiert. ... Soll jetzt nicht heißen, dass ihr euch nicht wehren könntet. Nicht das ihr das falsch versteht."
Jetzt erinnert sich Viktor an etwas, das Viola erzählt hat: "Oh, vielleicht gibt es was. Viola war vor kurzem mit ein paar Teens in der Spukvilla nebenan. Sollte wohl eine Art Mutprobe sein oder so. Jedenfalls hat sie von einer seltsamen Präsenz gesprochen, die sie gespürt hat. Kein Geist oder so. Irgendetwas anderes. Doch sie weiß nicht, was es war." Er macht eine Pause. "Aber du bist ja auf der Suche nach magischen Wesen. Könnte das eines davon sein?" Er überlegt weiter. "Irgendwann war die Präsenz aber plötzlich wieder weg." Adams Blick verfinstert sich. "Ist das so? ..." Er stellt das Getränk an der Bar ab. "Wo finde ich diese 'Spukvilla'? Dann prüfe ich das mal." "Gleich nebenan!", meldet sich nun Lilly zu Wort, "steht schon seit Ewigkeiten leer, aber Viktor hat die alten Bewohner damals noch gekannt." Viktor nickt. "Genau. Die Familie Von Blutstein. Aber die alte Villa ist nicht zu verfehlen. Es ist das verfallene Gebäude auf dem Hügel." Er zeigt in die ungefähre Richtung.
Der Jäger nickt. "In Ordnung. Dann mache ich mich auf den Weg. Sobald ich etwas weiß, kehre ich zu euch zurück." Mit diesen Worten verlässt er das Anwesen und läuft zu ...
Ort: Spukvilla, Forgotten Hollow
Adam sieht sich um. Dieser Ort ist für jede Kreatur eine Einladung. Die Finsternis, die Stille ... mit Ausnahme der Raben, die hier und da herumflattern ... und der Wald. Egal ob für Werwolf, Vampir oder ein anderes Schattenwesen. Die Villa bietet die perfekte Bedingungen. Ruhig und die Ohren gespitzt sah sich der Deathdealer um. Auren, die die Präsenz eines Wesens verraten konnten, spürt er nicht. Adam riecht. Auch keine Duftnote. Hatte Viola ihren Eltern einen Bären aufgebunden? ... Adam geht weiter und bemerkt am Rand des Friedhofs, der zum Wald führt eine Spur aus Blumen. Der Vampir kniet sich nieder und betrachtet eine der Blüten. Seltsam ... Er berührt ein Blatt und verbrennt sich. Wusste ich es ... Er knurrt und steht wieder auf. Das sind magische Blumen. Sowas können nur Lichtwesen. Aber was für eins nur? Hier kommt wieder Adams Unwissen zum tragen. Sein Bauchgefühl sagt ihm, dass er der Spur folgen sollte. Dies kommt er nach. An einer Stelle hält er inne. Am Boden sind Fährten zu erkennen. Adam sieht sich diese genauer an und seine Augenbrauen verengen sich. Würde die Jagd nun beginnen? ... Eine Zeit lang folgt Adam der Fährte, die weg von der Villa weiter an den Rand von Forgotten Hollow führt bis ... Das kann doch nicht wahr sein ..., flucht Adam innerlich. Das Gelände wird felsiger und auf Gestein sind Fußspuren nicht mehr zu erkennen. Auch Haarbüschel oder Kratzspuren fehlen. Eine Sackgasse. Schon wieder. "VERDAMMTER DRECK!", schnaubt er und haut gegen einen großen Felsen, der tiefe Risse dadurch bekommt. Frustriert kehrt er zur Villa Blutrose zurück. "Ich habe etwas herausgefunden ... aber ... das wird euch nicht gefallen ...", beginnt Adam, als er mit Lilly und Viktor wieder an der Bar steht.
"Und was?", fragt Lilly knapp. Sie wäre Adam fast gefolgt, als er zur Villa gelaufen ist, doch sie kann bei seinem Lauftempo nicht mithalten. Adam schaut finster. "Ohne das es Viola bewusst war, hat sie den Köter gespürt. Er war dort. Es gibt keinen Zweifel, dass ein Werwolf dort war." Lilly hebt eine Augenbraue. Sie war schon froh, dass Viola es trotz Würgemale lebend zurück schaffte. Aber das war ja ein Geist gewesen. Und jetzt soll da zusätzlich zu dem Geist noch ein Werwolf herumschleichen? "Was für Beweise gibt es?" - "Ich habe Fährten gefunden. Die typischen Werwolf-Pfotenabdrücke. Eine Aura konnte ich aber nicht spüren. Was mich allerdings wundert ..." Jetzt wirkt Adam nachdenklich. "Es gab auch magische Blumen dort. Die wachsen nicht in der Simswelt. Außerdem können solche Blumen nur von Lichtwesen erschaffen werden. Sowas wie Feen zum Beispiel." - "Von Blumen hat Viola jedenfalls nichts erwähnt.", sagt Viktor, "nur von einem bösen Geist, der sie angegriffen hätte.. und halt von der Präsenz." Adam geht nachdenklich auf und ab. "Hm."
Die beiden Nebeljäger schauen Adam hinterher. Er findet wohl keine Ruhe, so wie er hin und her läuft. Daher schlägt Lilly noch mal vor: "Sollen wir uns zu dritt noch mal dort umschauen? Vielleicht hast du was übersehen. Zu dritt haben wir vielleicht mehr Möglichkeiten, etwas zu finden." Adam hält inne. "Gern. Sechs Augen sehen definitiv besser als nur zwei. Aber seid wachsam für Gefahr." Adam richtet seine Schusswaffe mit einer Silberkugel. Lilly hat sich seit ihrer Verwandlung kaum noch vor etwas fürchten brauchen, zumindest vor keinem Kampf. Ihre übermenschlichen Kräfte reichen da meist aus. Doch dass mit einem Werwolf wohl nicht zu spaßen ist, ist ihr bewusst. Sie hätte auch ohne Adams Warnung aufgepasst. Auch Viktor sieht das ähnlich. Die drei gehen zur Villa zurück.
Ort: Spukvilla, Forgotten Hollow
Adam zeigt den beiden Nebeljäger die Stelle mit der Blumenspur und den Pfotenabdrücke. Er erklärt: "Das da sind die Abdrücke eines Sims. Dort sind weitere. Das sind die Pfotenabdrücke." Er hält inne. "Merkwürdig. ... Schaut euch das an." Er zeigt auf eine Stelle, in der Sim, Wolf und Blumenspur zusammentreffen. "Das ist auffällig."
Lilly und Viktor schauen auf die Stelle, doch beide haben wenig Erfahrung in Fährten lesen, zumal der Regen wohl viele Spuren wieder weggewischt hat. Einige der Äste sind eingeknickt, aber ob das vom Regen kommt oder weil sich dort jemand draufgesetzt oder gelegt hat, können sie nicht sagen. "Was siehst du?", fragt Viktor daher.
Adam zeigt auf die Stelle. "Drei Spuren an einer Stelle ... Aus meiner Erfahrung her kann ich nur sagen: Möglichkeit 1) Drei Wesen, also Sim, Wolf und Lichtwesen sind aufeinander getroffen oder Möglichkeit 2) das alles geschah nacheinander und es ist nur Zufall, dass sie sich an dieser Stelle vereinen." Adam steht auf und kratzt sich am Kopf. "Solche Spuren kommen eigentlich mehr an Wasserstellen vor. Weil quasi Beute und Räuber zum trinken ans Wasser kommen und sich deshalb ihre Spuren überlappen. An einem Ort wie diesem hier so eine Spur zu finden ist daher auffällig. Sagt uns aber immer noch nicht, was für ein Lichtwesen wir hier haben. Nur der Schuhabdruck des Sims und die des Werwolfs sind eindeutig." - "Der Schuhabdruck wäre auch an Wasserstellen merkwürdig. Denn wenn es eine Person ist, die Schuhe hat, trinkt sie in der heutigen Zeit wohl eher aus Flaschen als aus frei zugänglichen Wasserstellen.", sagt Viktor amüsiert. Natürlich gibt es sicher Notsituationen, bei denen so etwas anders sein könnte, aber wie Adam ja schon erkannte, ist Wasser nicht der Grund für das Zusammentreffen der Spuren. "Was mir aufgefallen ist", sagt Lilly, "sind diese abgeknickten Äste, so als wäre jemand draufgetreten. Aber dass hier jemand war, oder etwas, wissen wir ja auch aus den anderen Spuren." Adam nickt Lilly zu. "Gut beobachtet. Abgeknickte Äste sind auch ein Zeichen dafür, dass etwas hier war. Aber was es war, kann man nicht erkennen. Dafür braucht man Haarbüschel, Kratzspuren oder eben Fährten am Boden." - "Vielleicht weiß Viola was.", meint Viktor, "sie ist im Moment noch unterwegs, aber wir könnten auch einfach auf ihre Rückkehr warten." Adam nickt erneut. "Das ist wohl die Beste Lösung um weiter zu kommen. Aktuell stecken wir in einer Sackgasse."
Ort: Villa Blutrose, Forgotten Hollow
Die drei begeben sich zur Villa Blutrose zurück. Genau in diesem Moment kehrt auch Viola wieder heim. Die Jagd war wohl erfolgreich. "Nanu? Was macht Adam hier?", wundert sich die Teenagerin. Adam schmunzelt. "Hallo Kleine." - "Und nenn mich nicht Klein!", knurrt Viola empört. Also wirklich. Nicht einmal Vero hat sich sowas bisher erlaubt. Amüsiert schmunzelt Adam weiter. Starke Persönlichkeit, definitiv Der Deathdealer sieht zu Viktor. Er weiß sicher, wie er mit Viola reden muss, um an die Infos zu kommen.
Viktor versteht Adams Blick. "Viola, wir haben etwas herausgefunden." Er berichtet kurz von den Spuren und dass Adam einen Werwolf vermutet. "Gibt es vielleicht irgendwas, das du uns nicht erzählt hast? Vielleicht weil du es da noch nicht für wichtig empfunden hast?" - "Und warum fragt er mich nicht selber?", wundert sich Viola, doch sie überlegt tatsächlich. "Wieso, gibt es irgendwelche Anhaltspunkte, an die ich mich erinnern sollte?" Adam erwidert: "Nun. Es gibt eine Spur die auffällig war. Werwolf, Lichtwesen und Sim auf einen Punkt. Waren vielleicht während eurer 'Mutprobe' Sims außerhalb der Villa?" - "So einige!", sagt Viola schnell. Sie wundert sich. Nach all dem Regen will Adam noch Spuren gefunden haben? Aber wenn er das sagt... "Wo genau waren denn die Spuren?" - "Okay. Einige ist schon mal etwas. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass diese drei Spuren nicht hintereinander, sondern gleichzeitig entstanden sind." Auf die Frage zu wo antwortet der Deathdealer: "Im Wald direkt. Durch die Blumenspur bin ich überhaupt auf die Idee gekommen dort weiter zu suchen." - "Blumenspur? Was für Blumen?" Viola versteht die Welt nicht mehr. Wer war im Wald? Vero war da, sie hat sie ja ohnmächtig gefunden. Auch Shane und Nouki waren im Wald. Sie haben Vero ja auch wieder entdeckt. "Ich war auch im Wald unterwegs, aber mir sind keine Blumen aufgefallen. Das einzige, was ich dort gesehen habe, ist die ohnmächte Vero." Sie grinst schief. "Keine Sorge, jemand hat sie nach Hause gebracht.", fügt sie schnell noch hinzu. Dabei verschweigt sie, dass sie Vero noch vor Nouki und Shane gefunden hatte.
Aufmerksam hört Adam zu. "Bei der Blumenspur handelt es sich um magische Blumen, die nicht in eurer Welt wachsen. Solche Pflanzen können nur Lichtwesen erzeugen. ... Also ist diese Vero eine mögliche Zeugin? Oder sehe ich das falsch? ..." Dann fragt er Viola noch: "Du hast nur eine Präsenz gespürt? Wie hat es sich für dich angefühlt?" Der Jäger weiß, dass Viola im genauen Erkennen der Auren nicht geübt ist. Doch jeder kleinste Hinweis könnte vielleicht helfen herauszufinden, was für eine Kreatur das Lichtwesen ist.
Viola überlegt. "Schwer zu sagen. Die erste Präsenz war irgendwie... düster. Bedrohlich. Ich kann es nicht beschreiben. Da war noch eine andere, hellere Präsenz, aber die habe ich nur kurz gespürt und es für Einbildung gehalten." Sie überlegt. "Ich fürchte, eine große Hilfe bin ich hier nicht." Dann fügt sie noch hinzu: "Ich habe mir auch so meine Gedanken gemacht, warum Vero hier ohnmächtig geworden ist. Selbst sie wird nicht grundlos einfach umkippen. Ob sie dem Werwolf begegnet ist?" Nur dann wäre sie wohl nicht mehr am Leben. Allerdings hat Adam ja auch von einem Lichtwesen gesprochen.
"Düster und bedrohlich ... typisch für Schattenkreaturen. Also der Werwolf ist damit definitiv bestätigt. Bei der Lichtkreatur ... da sind wir noch so schlau wie vorher. Aber danke für deine Hilfe, Kleine." Nachdenklich sieht Adam aus dem Fenster in die Nacht. "Ihr hattet großes Glück. Glück, dass nichts schlimmeres passiert ist. Mit einem Werwolf ist nicht zu spaßen." Bei der Aussage, dass Vero den Werwolf vielleicht gesehen hat schüttelt Adam erst den Kopf. "Unmöglich. Dann wäre dieser Sim tot. Werwölfe töten alles was ihnen vor die Schnauze kommt. Es sei denn ..." Ein Gedanke kommt ihn in den Sinn. "Es sei denn er wurde gestört. ... Gestört von ..." Die Blumenspur blitzt als Bild in seinem Kopf auf. "Durch die Lichtkreatur. Das würde die drei Spuren an einem Ort erklären. Trotzdem ... so kommen wir nicht weiter. Vielleicht sollte ich diese Vero aufsuchen. Ist sie ein Sim, der sofort ohnmächtig wird, wenn sie einen Vampir sieht? Kann man mit ihr reden?"
Viola nickt. Genau das selbe hat sie auch vermutet. Ihr fällt nicht einmal auf, dass Adam sie erneut "Kleine" genannt hat, so sehr ist sie in Gedanken. "Also mit Shane scheint sie sich jedenfalls gut verstanden zu haben!", sagt Viola auf die Frage, ob diese Vero bei Vampiren ohnmächtig wird. "Du stellst seltsame Fragen, Adam. Sie geht mit mir in eine Klasse. Da kennt sie ja wohl Vampire." Lilly hält inne. Viola hatte ihnen bereits von der ohnmächtigen Teenagerin erzählt, da aber keine Namen erwähnt. "Wer ist Shane?", fragt sie daher.
Bei dem Namen Shane wird Adam hellhörig. Jedoch reagiert Lilly schneller. Er wendet sich ab und sieht weiter aus dem Fenster. Shane ... meint sie etwa ... aber ... das kann doch nicht sein ... Der Name löste in Adam Erinnerungen aus. Seine geschlossenen Augen zittern. "Kleines ... wo finde ich diesen S-h-a-n-e?"
Dieses Mal bemerkt Viola die Bezeichnung. "Wenn du Informationen von mir willst, behandel mich nicht wie ein kleines Kind.", knurrt sie wütend. "Ich erwarte ja nicht, wie eine Prinzessin behandelt zu werden, aber ich mag die Bezeichnung "Kleine" nicht!" Auf ihre Mutter geht sie nicht weiter drauf ein. Diese reagiert jedoch selbst. "Du kennst diesen Shane?", fragt Lilly Adam. "Wer ist das?"
Adam sieht zu den Nebeljägers. "Nun. ...", er überlegt kurz und antwortet: "Ja ich kenne einen Shane. Aber die Frage ist, ob wir überhaupt von der gleichen Person sprechen. ... Daher wollte ich wissen, wo ich diesen Shane finden kann." Violas knurren ignoriert Adam gekonnt. Viola wird hellhörig. "Der Shane, den ich kenne, ist in meinem Alter!", sagt sie schließlich, "und ein Weirdo!" Sie beschreibt kurz sein Aussehen.
Adam hört sich die Beschreibung an. Hm. Die Zeit, wo Adam die Person namens Shane das letzte Mal gesehen hat, liegt ewig zurück. Vom Alter könnte es hinkommen, nicht von der Beschreibung des Äußeren. "Schwierig. So wie du ihn beschreibst, kann es eher nicht die gleiche Person sein. Kommen wir also auf diese Vero zurück. Wo finde ich sie?" Doch der Name arbeitet in seinem Hinterkopf.
Viola betrachtet Adam skeptisch. Auch wenn er behauptet, es könnte nicht der selbe Shane sein, wirkt das für sie wie eine Ausrede. Aber vielleicht ist es ja auch tatsächlich ein ganz anderer Shane. Sie sollte "ihren" Shane vielleicht mal fragen, ob er einen Adam kennt. Doch sie lässt das Thema fallen und antwortet stattdessen auf die Frage nach Vero. "Ich kenne ihre Wohnadresse nicht. Und sie war am Freitag nicht in der Schule. Ist wohl noch krank. Ich könnte höchstens ihre Freundin Ellie fragen, doch ich bezweifle, dass sie die Adresse weiter verraten würde."
Adam seufzt. Er hat den Eindruck, dass die Sims in dieser Zeitepoche mit Vampire ihre Probleme haben. Dann wird es schwierig etwas herauszufinden. Der Deathdealer atmet durch und sagt schließlich: "Dann würde ich dich bitten die Adresse herauszufinden. Wenn das für dich ok ist. Es würde uns weiterhelfen. ... Ich werde mir mal die Füße vertreten. Vielleicht finde ich noch paar Spuren von dem Lichtwesen. Wann soll ich wieder zu euch kommen?"
"Wie?" Viola ist nicht unbedingt begeistert davon, Ellie nach der Adresse fragen zu müssen. Ist Tania nicht auch eine Freundin von Vero? Aber Viola hatte mit dieser bisher nie wirklich viel zu tun gehabt. Trotzdem.... Vielleicht würde es bei einer der beiden Teenagerinnen klappen, auch wenn die Vampirin das eigentlich bezweifelt. Oder es klappt bei Shane. Er hat sich bei ihr ja auch verplappert. Vielleicht also auch bei Veros Adresse. Doch ist das die Mühe überhaupt wert? Was geht sie Adams Lichtgestalt an? "Ich kann es zumindest versuchen.", sagt Viola schnell, auch wenn sie sich nicht sicher ist, ob sie das tatsächlich tun wird. Lilly hingegen beantwortet die andere Frage Adams. "Melde dich, wenn du etwas findest."
"Danke Viola. Lilly, Viktor." Er nickt den Vampiren zu und verlässt die Villa Blutrose. Er streift durch die Gegend, ohne wirklich eine neue Kenntnis zu dem Lichtwesen ausfindig zu machen. Auf einem großen Felsen setzt er sich hin und sieht zum Mond. Der Deathdealer seufzt und fragt sich: Bei Alucards Willen ... was soll ich nur tun?
(In Zusammenarbeit mit @KFutagoh89 )
(Der Screenshot mit dem Breuer-Video ist von mir, der Rest von Alec)
Ort: Oasis Springs - Irgendwo um das Töpfer Haus
Charakter: Blaze / Delsyn
Geschichtsstrang: Dicker als Wasser
Sonntag. Heute Abend wird Blaze seinem Vater den Geldumschlag überreichen. Vorher will er jedoch nach Oasis Springs.
Er sieht den Trailer schon, bleibt aber mit genügend Abstand stehen. Was für Möglichkeiten gibt es?
1. Er geht hin und der Kerl stellt sich als Looser heraus.
2. Er stellt sich als gemeiner Hund heraus.
3. Er stellt sich als cool heraus.
4. Oder er geht nicht hin und hält die Hoffnung er könnte cool sein noch ein paar Tage länger in sich.
Was wäre ihm am liebsten? Vermutlich das er cool ist. Aber die Enttäuschung wäre auch um so schlimmer wenns nicht so wäre. Schwierig... sein Telefon piept. Blaze sieht sich die eingegangene Nachricht an. Auf Simbook. Wer schreibt ihm denn da ne Nachricht?
Er öffnet die App und liest.
Verblüfft blickt Blaze die Nachricht an. Stephen? Er hatte immer nur sporadisch kontakt seit er weggezogen ist. Das ist schon 5 Jahre her. Stephen ist fast 2 Jahre älter als Blaze und Chip und mit 10/11 war er ihr absolutes Vorbild.
Blaze speichert die Nummer und schreibt ihm damit direkt zurück.
Blaze schreibt Chip:
Er schliesst die App und steckt das Telefon ein. Stephen wieder in der Stadt. Blaze freut sich zwar, aber grade hat er andere Probleme. Blaze‘ Aufregung steigt. Jetzt oder nie. Na los. Geh! Mach! Jetzt!
Blaze setzt sich in Bewegung. Einfach nicht mehr anhalten jetzt.
Am Rand des Grundstücks bleibt er erst stehen. Der Mann der sein Bruder sein soll wendet ihm gerade den Rücken zu. Er grillt.
Blaze kann sich nicht erinnern wann er das letzte mal so zögerlich gewesen ist. Scheiss drauf. Er betritt das Grundstück.
„Äh hi.“ beginnt Blaze.
Der Mann dreht sich zu ihm um und beginnt freundlich zu lächeln. Das erste was Blaze in Sekunden schnelle durch den Kopf geht ist: der sieht überhaupt nicht aus wie ich. „Hallo! Eine Sekunde.“ entschuldigt er sich und macht irgendwas am Grill was Blaze nicht sehen kann.
Erst als er sich wieder zu ihm umdreht kommt er näher und Blaze sagt unter Strom: „Du sollst Irving Blaisdells Sohn sein.“
Der Mann wirkt belustigt. „Wow, hier sprechen sich die Dinge aber rasch herum. Aber du hast recht.“ er will mit Blaze einschlagen was ihn erst ein wenig irritiert. Aber er ist schliesslich sein Bruder. Also warum nicht. „Und wenn ich dich so ansehe, bist du auch einer? Su... Blaze, stimmts?“
Blaze betrachtet die Hand dann das Gesicht des anderen. Er nennt ihn bei seinem Spitznamen? Das war mit Sicherheit Chip. So ein Psycho. Blaze greift die Hand. „Und wie war dein Name noch?“ „Delsyn, aber nenn mich Del. Schön dich kennenzulernen Bruderherz. Konntest es nicht abwarten was?“
Blaze sieht ihn neutral an. Er ist sich nicht sicher was er von dem Kerl halten soll. „Ja.. ich mein nein.“ „Setz dich, willst du was trinken?“
Blaze ist noch leicht überfordert von der Situation. „Klar... wieso nicht.“ „Ich kann dir grade nur Wasser oder Saft anieten.“ „Ja, egal, Wasser.“
Blaze setzt sich an den Tisch während Del im Trailer verschwindet. Das ist so extrem seltsam. Irgendwie ist er ihm vertraut und gleichzeitig unendlich fremd.
Del bringt eine Glasflasche mit Wasser und zwei Gläser. „Bediene dich. Hast du Hunger? Ich leg noch was nach, ist kein Problem. Dauert sowieso noch.“
Blaze ist nicht sicher ob er hungrig ist. In belegen grade ein paar stärkere Gefühle. Verwirrung zum Beispiel. „Okay.“ gibt er von sich.
Delsyn bleibt unbeirrt freundlich.
Das Essen brutzelt, die Gläser sind gefüllt und Del sitzt Blaze gegenüber. Doch irgendwie hats Blaze die Sprache verschlagen. „Okay Blaze. Was willst du wissen?“ fragt Del direkt. Er wirkt ungemein sympathisch. Ist das normal? „Keine Ahnung.“ sagt er. „Ich wollte eigentlich nur sehen obs stimmt.“ „Na dann!“ Del hebt das Glas zum Mund. „Dann erzähl mir was von dir. Was machst du in der Freizeit?“
Blaze beobachtet seinen Halbbruder. „Willst du nicht was über Dad wissen?“ deswegen ist er doch hier laut Chip.
Del winkt gelassen ab. „Den treff ich noch früh genug. Jetzt bist du hier. Womit ich absolut nicht gerechnet hab. Sowieso dachte ich, Irving ist ausser mir Kinderlos.“ „Das dachte ich auch...“ aus irgend einem Grund wird er von Sekunde zu Sekunde lockerer. „Ich glaub auch nicht dass er besonders erfreut sein wird wenn du auftauchst.“ „Ach sag bloss.“ Del grinst. „Er freut sich nicht, über das Kind, dessen Mutter er vor der Geburt verlassen hat?“
Der Sarkasmus ist schwer zu überhören. „Kanns mir nicht vorstellen.“ „Ich mach mir da keine Sorgen. Ich bin erwachsen. Es erwarten ihn keine Verpflichtungen. Ich will nur wissen wie er so ist.“ „Ich glaub, das willst du nicht.“
Del hebt jetzt überrasch die Brauen. „So furchtbar?“
Blaze zuckt die Schultern. „Schlägt er dich?“ fragt Delsyn, was Blaze ein wenig peinlich berührt. Irving würde nicht zuschlagen so das man es sieht. Was würden die Leute sagen? Aber er hat auch schon Schläge kassiert. Da war er aber jünger. Mittlerweile scheint der Geduldsfaden gewachsen zu sein. Es braucht schon viel bis Iving ausholt. Dafür müsste man heute etwas wirklich aufreibendes tun. „Nein. Das ist es nicht.“ sagt Blaze und steckt die Hände in die Taschen. „Er interessiert sich halt nicht.“ gibt er zu. „Überhaupt nicht?“ „Nicht so richtig jedenfalls. Wenn, geht es nur darum, dass der Rest der Welt ihn nicht für ein ignorantes Arschloch hält.“ Er bereut es das Thema auf seinen Vater gelenkt zu haben. „Verstehe.“ Del lehnt sich zurück. „Er hat eine junge Frau, hab ich gehört. Wie ist die?“
Blaze grinst kurz. „Die ist weg. Vor kurzem ausgezogen.“ „Oh. War sie denn wenigstens okay?“ „Sie war noch schlimmer. Ich hab dafür gesorgt dass Dad sie rauswirft.“ „Wie das?“ „Naja eigentlich ist es ihre Schuld. Ich hab Dad nur drauf gestossen.“
Delsyn blickt Blaze eine Weile an. Dieser ist irritiert dadurch. „Willst du immernoch vorbei kommen? Ich glaub nicht dass Dad Freudensprünge macht.“ „Klar. Und wenn es ihn aus den Socken haut, um so besser. Nicht?“ Del lächelt ein wenig.
Blaze nickt verstehend. Das könnte vielleicht ganz lustig werden. Del scheint ein ziemlich besonnener Typ zu sein. Es wäre nur echt uncool wenn er sich von Irving einschüchtern lässt. So wirkt er zur Zeit aber gar nicht. Bleibt abzuwarten.
„Warum jetzt?“ fragt Blaze der sein Auftauchen noch nicht ganz versteht.
„Das hat keinen speziellen Grund, ausser dass ich jetzt Zeit habe. Ich bin viel rumgereist und so zu sagen auf dem Weg.“ „Dann gehst du danach wieder?“ Wäre irgendwie schade. Chip hat recht, er scheint wirklich cool. „Das weiss ich noch nicht. Ich hab alle Zeit der Welt.“ „Bist du reich?“ fragt Blaze doch Delsyn schüttelt den Kopf.
„Nein. Ich brauch nur nicht viel.“ Del betrachtet Blaze. „Dir scheints dahingehend wenigstens gut zu gegen“ „Geht.“ sagt Blaze. „Ich mein, klar ich muss mir keine Gedanken machen wegen Klamotten oder essen. Und ich hab... hatte bis vor ein paar Wochen auch genug Taschengeld. Aber ich darf trotzdem nicht kaufen was ich will.“ „Zum Beispiel?“ Del scheint sich ein wenig zu amüsieren. „Ich darf nichts was spass macht. Grosse Abschaffungen kannst vergessen. Ich darf kein Motorrad haben, keine grössere Anlage, kein Hobby wen Dad es für potentiell tödlich hält... das einzige was ich kaufen darf sind Kleider. Kommt mir zumindest so vor. Als wär ich eins seiner dämlichen Betthäschen.“
Das lächeln auf Dels Gesicht erblasst. Er scheint zu verstehen. „Was machst du dann so, neben Schule?“ „Naja ich geh sprayen.“ Blaze blickt seinen Halbbruder prüfend an. Kriegt er dafür eine Predigt? „Ahja? Was denn so?“ Del wirkt ehrlich interessiert.
„Erm. Naja, ich hab halt manchmal so Eingebungen. Gestern hab ich an nem Angelplatz in Myshuno was gesprüht. Ich konnte kein Foto machen weil die Bullen kamen bevor ich fertig war.“ Blaze zückt das Handy und öffnet die Fotos. Dann schiebt er Del das Telefon über den Tisch. „Hier sind ein paar andere.“
Del blickt auf die Bilder. „Beeindruckend. Und dagegen meint Irving nichts?“ „Doch bestimmt, aber er muss es ja nicht wissen. Er denkt ich brauch die Farben für Schulprojekte oder sowas.“ Mittlerweile ist Blaze beeindruckt von dem Mann. Diese Gelassenheit, egal wovon er spricht. Und er hat ernsthaftes Interessen. Sowas kennt er nicht von Familienmitgliedern ausser vielleicht seiner Mom. „Wie läufts denn in der Schule?“ fragt Del als er sich die Fotos zu ende angesehen hat. „Gute Noten? Fleissig?“
Blaze schweigt. „Ich deute das mal als ja.“ scherzt Del und geht nicht weiter darauf ein.
Über die Schule reden ist als würde man über Krebs im Endstadium reden. Es ist schwer zu erklären warum es ist wie es ist. In Gedanken fast fassbar aber in Worten? So das man es versteht? Nein.
Del mustert Blaze. Er scheint zu verstehen, dass der Teenager kein erwachsenes Vorbild besitzt. Zumindest kein realistisches. Der Junge wirkt auch recht aufgeschlossen. Möglicherweise weil er sonst nicht die Gelegenheit hat viel von sich zu erzählen. Entweder weil er nicht darf oder kann, oder weil es keine Interessenten gibt.
Del steht auf und prüft das essen auf dem Grill. „Hast du Hunger?“
„Joa.“
Freundlich lächelnd, serviert Delsyn das Essen. „Nimm so viel du willst. Lass es dir Schmecken.“
Blaze betrachtet den Teller. Sieht aus wie Fisch. Ein ganzer Fisch mit Kopf und Schwanzflosse. Skeptisch blickt er Delsyn an. „Pass auf die Gräten auf, schau.“ Del nimmt gekonnt den Fisch auf seinem Teller auseinander. Blaze versucht es ihm gleich zu tun. „Wer kocht bei euch zu Hause?“ fragt Del kauend. „Wir haben n Hausmädchen.“ antwortet Blaze während er sich mit dem toten Tier auf seinem Teller beschäftigt. Welches, nach dem er einigermassen den Bogen raus hat ziemlich gut schmeckt. „Alles gut?“
Blaze nickt. Das ist ziemlich cool. Denkt er.
Nach dem Essen, ist Blaze noch einen zacken mutiger Del gegenüber. „Kann ich eine rauchen?“ „Tu dir keinen Zwang an.“ Del steht auf und bring eine leere leicht rostige Dose. Er stellt sie auf den Tisch. Blaze zieht seine aller letzte Packung hervor und bietet auch Delsyn eine an. Dieser lehnt ab. „Keine Predigt darüber wie ungesund das ist?“ fragt Blaze und zündet sie an. „Willst du denn eine?“ „Ne?“
Delsyn lächelt. „Ich muss dich nicht eines besseren belehren. Hat doch sowieso keinen Sinn wenn dus nicht selbst einsiehst.“ „Also störts dich doch.“ stellt Blaze fest. „Nein.“ antwortet Delsyn unbeirrt. „Das es nicht gut ist, weisst du selbst, sonst würdest du nicht fragen. Aber es stört mich deswegen nicht. Ich hab früher viel geraucht auf Einsätzen.“ „Was für Einsätze?“
„Militärische. Oft auch in Krisengebieten. Aber nur da. Als ich zurückkam, hatte ich kein verlangen mehr danach.“ „Du warst im Krieg?“ Blaze starrt ihn ungläubig an.
Delsyn lehnt sich zurück. „Meistens nur 2. oder 3. Aufklärung. Aber hat gereicht um mir die Kugel mit dem Schriftzug Untauglich einzufangen.“ „Du wurdest angeschossen?“ der Gesichtsausdruck des Teenagers wird immer faszinierter. „Sieht man das noch?“
Delsyn steht auf, hebt das Hemd und zieht den Hosenmund etwas nach unter. Eine Narbe ist gut zu sehen. Sie hebt sich von den anderen Ungereimtheiten auf seiner Haut ab. Del dreht sich um und oberhalb des Beckens ist noch etwas was wie eine Narbe aussieht, nur kürzer. „Psych!“
Del setzt sich wieder hin. „Dumm gelaufen.“
Verdammt. Der Typ hat schon so viel kram erlebt und trotzdem ist er vollkommen entspannt. Wäre er das auch wenn ein Geist in ihn fährt? Oder ist das sein eigenes Problem. „Hält dich das nicht wach?“ fragt Blaze vorsichtig. Die Geistersache ist zu komplex um sie einfach zu erzählen. Wahrscheinlich eine Geschichte die er auch einfach mit ins Grab nimmt.
„Nein. Ich habe damit abgeschlossen.“
Blaze schweigt. Abgeschlossen. Wann ist eine Sache abgeschlossen? Wenn man nicht mehr daran denkt?
Blaze blieb bis zum späten Nachmittag. Sie kamen aus dem Quatschen nicht mehr raus. Blaze vergas komplett die Zeit.
Erst zu Hause wird ihm klar, der Typ ist Hammer. Und anschliessend, das er sich doch hatte mit Chip treffen wollen. Das hatte komplett vergessen. Er schreibt ihm kurz:
Ort: San Myshuno Nr. 8 - Villa Långstrump
Charakter: Maryama
Geschichtsstrang: Dancefloor daheim!
Nachdem Lotta spontan auf Maryamas Nachricht reagiert hat und unkompliziert wie sie ist, für den Nachmittag zugesagt hat, steht Maryama jetzt mit Asante und Elani vor der Tür und wartet, dass Lotta öffnet. Sie freut sich, mit allen zusammen zu sein und ist gespannt, wie das Treffen so laufen wird. Mit Schwung wird plötzlich die Tür aufgerissen und ein Chor, geleitet von Lotta empfängt sie mit:“ „Herzlich willkommen!“
Maryama muss lachen und umarmt die Freundin. Ein Blick über die Schulter zeigt ihr, dass da wohl grade die beiden „Herren“ sitzen, von denen ihr Lotta im Whirlpool erzählt hatte.
Sie lässt ihre Freundin los und beobachtet amüsiert, wie Asante Lottas Hand zur Begrüßung ignoriert und sie in eine „bärige“ Umarmung verwickelt.
Dann bittet Lotta sie herein und Maryama kann einen genaueren Blick auf die beiden Männer werfen, als sie sich vorstellen.
“Schön euch kennen zu lernen. Mein Name ist Gregorius Malecantus.“ Maryama wundert sich etwas über das eigenartige Aussehen des Mannes. So viel Schminke wie er trägt , hat sie wahrscheinlich nicht mal in ihrem Badezimmer vorrätig. „Seltsamer Name auch...so altmodisch.“ Irgendwie aber auch faszienierend diese Erscheinung und umgeben von einer Aura, die geheimnisvoll wirkt. Maryama ist neugierig, wie er sich im weiteren Verlauf des Gesprächs geben wird.
Auch in Indien hat sie verschiedentich mit Sims zu tun gehabt, die über eine ähnliche Aura verfügten...jedesmal sehr Horizont erweiternde Begegnungen, wer weiß, was dieser Sim, der aus ihrer Gruppe heraussticht, wie ein bunter Paradiesvogel, für Geheimnisse und Fähigkeiten birgt.
Sein Kumpan stellt sich daneben: „Und ich bin Merlin. Freut mich ebenfalls.“ Er streckt die Hand aus, die Asante gleich ergreift, während er seinen Namen den beiden Herren nennt.
„Meine Cousine Elani!“, stellt Asante noch vor und mit einem warmen Lächeln in Richtung Maryama: „Und unsere zauberhafte Nachbarin, Maryama!“
Aus den Augenwinkeln sieht Maryama, wie ihre Freundin verstohlen ein beschriftetes Papier in einenm Kinderbuch verschwinden lässt. „War das etwa der Brief von Sascha? Und der lag hier einfach so herum, obwohl Besuch da ist?“
Maryama wendet bei Asantes Worten wieder die volle Aufmerksamkeit den beiden Männern zu und errötet leicht, weil nicht mit sowas gerechnet hat. Sie reicht ihnendie Hand und fragt dann :“ Ich hab schon viel von Ihnen beiden gehört, sie helfen Lotta ein wenig bei der ...Organisation ihrer Geschäfte?“ mit Blick auf Merlin:“ Sie vor allem?“ Maryama lächelt Merlin offen an.
Die Frage dient nur dazu, den ersten Eindruck zu vertiefen, eigentlich weiß sie ja schon genug von Lotta.
Dieser Merlin wirkt eigentlich ganz harmlos, bis auf eine große, kreuzförmige Narbe unter dem linken Auge. „Irgendwelche Narben tragen wir wohl alle mit uns herum,“ sinniert Maryama. Merlin ist jung...wohl etwa gleichalt wie sie selbst. Hat wohl schon Einiges erlebt, vielleicht kommen sie ja mal ins Gespräch, eventuell auch ein reiselustiger Sim.
„Ich sorg mal für Getränke von nebenan.“ bietet Merlin hilfsbereit an. „Gibt es bestimmte Fruchtwünsche? Wir haben fast alles da!“ Lotta lächelt ihn dankbar an. „Na, ich mach später ein paar Schnittchen.
Maryama wundert sich. Normalerweise ist Lotta bestens vorbereitet, wenn Besuch kommt und hat den Tisch schön gedeckt. Heute ist von solchen Aktivitäten nichts zu erkennen. Sie scheint Merlin dankbar zu sein, für sein Angebot. „Hm...irgendwas stimmt da heute nicht, aber ich warte mal ab, wie sich das entwickelt.“ denkt Maryama leicht misstrauisch geworden.
„Ich würde gerne einen Multifruchtsaft trinken, der ist zum niederknien lecker.“ Sie wendet sich an Elani und Asante. „Ich kann euch den nur empfehlen...macht direkt süchtig.“
Ein kleiner, wehmütiger Stich durchzuckt sie, als sie an den Tag des Gartenhandels denkt und wie sie mit Sascha die Etiketten gestaltet hat.
Nachdem Merlin die Getränke holen geht, wendet sich Lotta ganz interessiert an Maryama:
„Na, ich mach später ein paar Schnittchen. Habt ihr das Programm vom Festival da?“
Maryama grinst, zieht einen Flyer aus der Tasche und wedelt damit in der Luft herum.
„Ja, hier ist es und es verspricht richtig cool zu werden.Alle möglichen Musikrichtungen, richtig bunt gemischt.“
„Geht ihr eigentlich auch hin?“, fragt Lotta auch noch die beiden Zirkusknaben.
„Christin hat mich eingeladen.“, antwortet Merlin.
„Das ist schön, dann sehen wir uns da ja vielleicht mal! Richte Christin schöne Grüße aus.“ hofft Lotta.
Maryama merkt auf. „Oh, Merlin kennt Christin? Dann wahrscheinlich auch Marie.“
Sie hat mit beiden noch nicht allzuviel Kontakt gehabt, aber sie sind nette Sims und es wäre schön, wenn man mal wieder zusammen käme.
„Dann kennst du bestimmt auch Marie? Sie arbeitet in der Tierauffangstation, wo ich meinen Browneye her habe. Ein kleiner Streuner, den Lotta und ich gefunden haben und der dort aufgepeppelt wurde. Sag ihr doch bitte liebe Grüße und dass er sich prächtig gemacht hat.“
Sie lächelt. „Und auch von mir herzliche Grüße an Christin. Tanzt sie immer noch so leidenschaftlich gerne?“
Maryama steht Asante in Direktheit nichts nach. Da Christin Merlin eingeladen hat, geht sie davon aus, dass die beiden sich besser kennen...vielleicht liegt da sogar Romantik in der Luft?
Na, das geht sie ja nun nichts an, aber die Grüße an die beiden sind ihr wichtig.
Malecantus verneint für das Festival: „Hab doch selber Vorstellungen zu geben. Aber Merlin kann sich ruhig mal eine Auszeit nehmen.“
Maryama ist nun neugierig geworden. „Was gibt es denn von Ihnen für eine Vorstellung im Zirkus?“ Sie schaut ihn prüfend und ein wenig schmunzelnd an. „Sicher etwas mit Zauberei...oder Magie. Ich besuche bald mit ein paar netten, unternehmungslustigen Senioren die Vorstellung. Bin schon gespannt, was sich uns da bieten wird.“ "Vor allem auf die Clowns," denkt sie etwas angespannt. Ihre Ängste sind nicht mehr so ausgeprägt wie früher, aber ein Grund dafür, dass sie Ambrosius zugesagt hat, ist es, an dieser Angst zu arbeiten. Man wird sehen...hoffentlich läuft das dann anders, als damals im Zug, als Sascha sie nur mit Müh und Not wieder aus der Toilette, in der sie sich eingesperrt hatte, herauslocken konnte. Wieder die Erinnerung...
Merlin kommt mit den Getränken zurück und stellt sie neben den Flyer auf den Tisch. Das erinnert Maryama daran, dass sie ja etwas anspielen wollte.
„Hier ihr Lieben, einer meiner absoluten Reggaefavoriten. Nur mal zum Reinhören.“
„Oder auch zum loslegen“ denkt sie und zwinkert Asante, in Erinnerung an ihr Gespräch beim Heimlaufen , leicht zu.
Die Entscheidung wird ihr abgenommen, da im gleichen Augenblick Takatuka mit Wolf ins Zimmer stürmt , kurz verblüfft inne hält , nachdem wohl überraschend viel Besuch da ist, und sich schließlich mit einem vergnügten:“Maryma!“ von ihr hocheben lässt.
„Hallo kleine Tanzmaus!“Maryama drückt ihr einen Begrüßungskuss auf die Wange, wirbelt sie, wie immer, einmal im Kreis und beginnt sich dann , mit der Kleinen auf dem Arm, im Rhythmus der Musik zu wiegen.
„Ich hab schon viel von Ihnen beiden gehört, sie helfen Lotta ein wenig bei der ...Organisation ihrer Geschäfte?“ legt Maryama zur Begrüßung bei den Wanderzirkusleuten gleich los: “Sie vor allem?“ Lottas Freundin lächelt Merlin offen an.
Lotta erbleicht und errötet zugleich. Die gute Freundin mustert Merlin und Malecantus gleich … wie schon von ihr angekündigt: 'Ich sehe sie mir mal an!' Was muss Merlin denken, was Lotta schon erzählt hat? Ob er Maryamas gestern geäußerte skeptische Fragestellung von wegen ‚keine Hintergedanken‘ spürt?
Und dann … ... ... kein Wort zu Malecantus wahrer Identität rauslassen? Och nee, was muss Lotta nur alles wieder beachten? Am besten, sie grinst einfach mal nur nichtssagend und unschuldig durch die Gegend … Ihr Blick wechselt dabei achtsam zwischen Maryama, Merlin und Malecantus hin und her. Was mag die Freundin von den Wanderzirkusleuten halten?
Malecantus lächelt höflich in die Runde, Merlin lächelt ohne Arg. An Lotta richtet der Magier einen kurzen Blick: „Vorsicht!“ Nein, Lotta wird nicht wagen, was zu sagen über seine wahre Kraft. Wer weiß, was er sonst noch mit ihren Freunden macht. Nachher weiß keiner mehr, wer er noch ist. Oh nein, nein, nein, ihre Lippen sind versiegelt. Sie beißt sich auf selbige drauf, als sie vorsichtig zu Malecantus zurückschaut. Lotta guckt sich auch schnell nochmal um … Bis auf den grünen Schuh des Zauberers ist alles soweit aufgeräumt, oder?
Nur Elanis Blick fällt gerade auf den Fuß von Gregorius, stellt Lotta etwas erschrocken fest. Elani runzelt die Stirn, sieht hoch zu Asante und Lotta … Schnell blickt die verlegen weg, während Merlin freundlich Maryma antwortet: „Oh, Sie haben … von mir gehört?“ Er wechselt einen schnellen Blick mit Malecantus. „Wir haben bislang … noch nie von … euch gehört. Aber … wir kennen Lotta auch noch nicht so lang, nicht wahr, Gregorius.“ Malecantus nickt dazu, blickt alle wachsam an: Wer sind die alle? Sie hatten nicht gewusst, dass so eine ganze Batterie von Leuten heute noch anrückt. Wieso wirkte Lotta so verloren als sie ihr das erste Mal begegneten? Auch in der Zirkusvorstellung war sie umringt von zig Leuten. Wie kann man trotzdem manchmal so einsam wirken? Sie weiß doch nicht wirklich, was Einsamkeit ist, Malecantus kennt das über die Jahrhunderte schon.
„Na, das trifft sich doch gut.“, Lacht Asante unbefangen. „Wir sind auch erst seit Kurzem mit Lotta bekannt … über die Schule, nicht wahr, Elani.“ Elani lächelt sanftmütig und schweigt. Hier lag oder liegt noch Spannung in der Luft. Sie hat durch Terence gelernt, leiseste Vibrationen zu erahnen, rein intuitiv, um sich möglichst zeitig in Sicherheit zu bringen, wenn seine Launen wie so oft umschlug.
Merlin erwägt noch, ob er so direkt auf die Anspielung Maryamas wegen der ‚Geschäfte‘ eingehen sollte. Marlecantus überlegt, einfach mal gleich das Du anzubieten. Er ist schließlich der Älteste im Raum, auch wenn das keiner glaubt. Ach wie gut, dass die Zeiten der übertriebenen höfischen französischen Etikette wie auch der alte Knigge überwunden sind. Diese Zeitalter mochte der Magier nicht wirklich gerne und auch nicht die steife Kleidung. Ihn schauderts als er sich daran zurückerinnert. „Na, wir sind doch alle noch junge Hüpfer,“ Malecantus lacht innerlich und schließt äußerlich Elani einfach mal freundlich mit ein, „gehen wird doch anstandslos – also ohne Anstand und Würde – einfach zum Du über!“ Merlin stimmt lachend überein. Er ist da recht unkompliziert. Auch Asante, Elani und Lotta zeigen keine Einwände.
„Ja, Lottas Geschäfte laufen wirklich gut!“, antwortet Merlin nun endlich konkreter auf Marymas Hinweis zu dem … Geschäftsverhältnis und grinst Lotta verschmitzt zu: „Wenn sie jetzt noch das Lesen und Schreiben ausbaut, wird es richtig meagspitze.“ Er grinst: „Und ein Führerschein wäre auch nicht schlecht.“ Lotta guckt etwas gequält: Dies Vertragslitanei …! Oh man, noch liest sie eher Kinderbücher wie das, wo Saschas Brief jetzt drinsteckt. Sie ist dankbar für die Ablenkung vor weiteren Nachfragen durch Merlins Bewirtungsangebot. „Ich würde gerne einen Multifruchtsaft trinken, der ist zum niederknien lecker.“, schwärmt Maryama Elani und Asante vor. „Ich kann euch den nur empfehlen...macht direkt süchtig.“Wann hatte sie …? Lotta stutzt. Oh ja, am Tag der bunten Pfeile ... Ob Maryama ihn auch noch ein wenig vermisst? Etwas fürsorglich betrachtet sie die gute Freundin. Merlin hingegen kann die etwas konfrontative Frage Maryamas durchaus verstehen. So gesehen: es ist schon seltsam wie sie hier ein und aus gehen und so wenig über Lotta wissen. Nun ja, sie weiß ja auch nicht mehr viel zu erzählen, dank Malecantus 'Eingriff'.
Lotta startet direkt das nächste Manöver zu Ablenkung, bevor weitere Fragen zu diesen beiden Herren gestellt werden können. Sie konnte doch gestern noch nicht ahnen, dass sie heute verbissen schweigen muss. Sie erkundigt sich schnell nach dem Programm des Festivals. Deswegen hatte Maryama sich ja gemeldet, damit sie sich schon mal gemeinsam auf die Musik einstimmen. Und Lottas Freundin scheint auch schon ganz begeistert: „Ja, hier ist es und es verspricht richtig cool zu werden. Alle möglichen Musikrichtungen, richtig bunt gemischt.“
Nebenbei erfahren alle, dass Merlin mit Lottas Nachbarin Christine zum Festival geht. Maryama nutz die Erkenntnis für Grüße: „Dann kennst du bestimmt auch Marie? Sie arbeitet in der Tierauffangstation, wo ich meinen Browneye her habe. Ein kleiner Streuner, den Lotta und ich gefunden haben und der dort aufgepeppelt wurde. Sag ihr doch bitte liebe Grüße und dass er sich prächtig gemacht hat.“
Sie lächelt. „Und auch von mir herzliche Grüße an Christin. Tanzt sie immer noch so leidenschaftlich gerne?“
Merlin lächelt ganz entzückt zurück: „Oh ja, so haben wir uns kennengelernt, nicht wahr Gregorius. Christine tanzt wirklich sehr gut.“ Merlin Blick entgleitet leicht verträumt in diese Anfangsbegegnung zurück. Malecantus lächelt etwas wehmütig mit: „Ja sie tanzt wahrlich vorzüglich … Und Marie, das liebe Ding ist wirklich tierlieb. Das kann ich mir vorstellen, dass sie in einer Tierauffangstation arbeitet. Die Grüße an die beiden nehmen wir gerne mit, nicht wahr, Merlin? Wir sind da bei Abwesenheit auch die ehrenamtlich beauftragten Katzensitter.“ Malecantus grinst erfreut. Katzen … … … … … Gibt es Schöneres?
Lotta ist erstaunt. Sie wusste gar nicht, wie gut die beiden mit ihren Nachbarinnen bekannt sind. Können ihr die jungen Frauen das Malheur mit den Katzen je verzeihen? Vielleicht … wäre da nicht auch noch … Sascha … und jetzt auch noch … Merlin. Falls Christine die Hilfe missversteht, muss Lotta wohl besser wieder versuchen, alles allein zu schaffen … Das wäre schwer ohne Führerschein und Lieferwagen. Aber sie muss sich irgendwie … drauf einstimmen. Es wird wohl irgendwann so sein. Immer diese Komplikationen. Wirklich, sie bleibt besser mit Takatuka allein.
Maryama hingegen scheint neugierig auf Malecantus Zirkusvorstellung geworden zu sein, als dieser erwähnt, deswegen nicht zum Festval zu gehen. Sie hakt nach: „Was gibt es denn von Ihnen für eine Vorstellung im Zirkus?“ Maryama schaut ihn prüfend und ein wenig schmunzelnd an. „Sicher etwas mit Zauberei...oder Magie. Ich besuche bald mit ein paar netten, unternehmungslustigen Senioren die Vorstellung. Bin schon gespannt, was sich uns da bieten wird.“ Lotta hält kurz die Luft an: Was in der Manege war eigentlich echt und was Trick? Das geht ihr jetzt erst auf. Sie empfängt von Gregorius einen schnellen scharfen Blick. ‚Ich kann schweigen‘, bedeutet sie mit etwas blitzenden Augen zurück.
Nonchalant zählt Malecantus nun Maryama die diversen Vorstellungsteile auf: „Und ich versichere dir, alles echte Magie!“ Er grinst breit. Sie wird ihn für einen Aufschneider halten. Das ist eine gute Tarnung. Zuviel darf er ja auch nicht präsentieren, um nicht entdeckt zu werden. Aber Magie muss man auch stetig üben. Verkümmern lassen darf man sie nie. Ach, wie gerne würde er jetzt allen wenigstens niedliche Hasenohren zaubern. Das sähe sooooo nett aus …
Als endlich die gewünschten Getränke rumgereicht werden, erinnert sich Maryama wieder an das Programm vom Festival: „Hier ihr Lieben, einer meiner absoluten Reggaefavoriten. Nur mal zum Reinhören.“ Die erste Tanzaufforderung gewinnt Takatuka durch ihr hereinstürmendes Temperament. „Hallo kleine Tanzmaus!“ Maryama wirbelt sie zur Begrüßung einmal herum und beginnt sich dann, mit der Kleinen auf dem Arm, im Rhythmus der Musik zu wiegen. Sie blickt Asante an, der sich angesprochen fühlt und gleich lachend mitschwingt, ein Arm leicht um Frau und Kind gelegt. Ach, ist die Kleine niedlich … äh, das Kind. Aber die mit den meerschaumgrünen Augen auch … Asante lächelt beiden herzlich zu und dreht sich sacht mit ihnen im Kreis.
Elani ist ganz entzückt vom Kind auf Maryamas Arm. Wie herzerwärmend. Sie nähme die Kleine auch glatt auf den Schoss und knuddelte sie zu gern … ganz ehrlich. Elani hat mit Terence nie ein zweites Kind erwogen. Jetzt ist es wohl zu spät. Sie beobachtet das tanzende Terzett einen Moment. Asante pfeift oft fröhlich in letzter Zeit vor sich hin, ist noch fröhlicher als zuvor … wenn er von Maryama kommt. Elani nimmt das ganz frohgemut auf. Ach, wären die beiden ein süßes Paar und Maryama hat ein feines Händchen für ein Kind … Komm mal wieder auf den Boden, lacht Elani innerlich. Lotta und sie sollten den beiden etwas Zeit für sich allein gönnen, erwägt die ältere Mutter mit Kind. Die zwei Mütter setzen sich dann auf dem Festival am besten einfach mal wie zwei Strickmatronen vors Zelt, … obwohl Lotta dafür eigentlich zu jung ist, so ihre Abende zu verbringen, geht es Elani auf …
Sie nimmt noch einen Schluck Multivitaminsaft … „Oh, wie köstlich!“, entfährt es ihr erstaunt. „Wer hat denn dieses Rezept kreiert?“ Merlin schaut beglückt auf, dass es schmeckt: „Das war schon einprogrammiert. Die Rezepte sind wirklich fantastisch.“ Er ist immer auch interessiert an Werbung und Mundpropaganda. Elani erhebt das Glas: „Vielleicht hast du bald einen weiteren Liefervertrag, Lotta. Das wäre sowohl was für das Lokal, wo ich Küchenchefin bin wie auch für eine erfrischende gesunde Ernährung in der Schulmensa!“
Sie stößt mit Lotta und Merlin an. In Merlins Kopf formen sich schon die möglichen Liefermengen. Zuversichtlich schmunzelt er Lotta an. Die kriegt leichten Panikanflug. Nimm bloß nicht mehr an, als ich irgendwann wieder auf mich allein gestellt schaffen kann.
Elani treibt die Anregung der Geschmacksknospen nun auch zur Tanzhingabe an und Lotta lässt sich von ihr mitreißen. Merlin und Malecantus sehen sich an, lachen, leeren ihre Gläser auf Ex und Hopp und steigen in den Tanzreigen mit ein.
Ort: Brindleton Bay Nr. 8 - Brindleton Bay Highschool
Charaktere, Bea Greentail, Miyu Watanabe und diverse Schüler
Titel: Umzugspläne und Neuzuwachs
Miyu brütet in ihrem Büro gerade über Bauplänen. Die Schule muss zum Herbstsemester umziehen, sie platzt aus allen Nähten. Die Schule erhält laufend Zuwachs. Sogar eine weitere okkulte Schülerin wurde gestern noch wieder angemeldet – mitten im Sommersemester. Familie Greentail war mit Tochter Beatrice da, die nur Bea genannt werden will. Die alleinerziehende Meerfrau hat noch Jungen, ein Grundschulkind. Offiziell mag die Familie nicht zu ihrer Besonderheit stehen, obwohl Miyu dafür geworben hat, dass sich an dieser Schule niemand für seien Andersartigkeit verstecken muss. Aber seit auch Yuna sich bemüßigt fühlte, eine Scharade zu spielen, ist Miyu umsichtiger in ihrer werbenden Art. Teens sind nicht immer sonderlich tolerant und jede und jeder muss sehen, wie man anders sein am besten bewältigt. Also wird sie auch Yuna nichts sagen. Gleiche Ausgangslage wie für alle anderen Schüler auch …
Die Rektorin wendet sich nach kurzem gedanklichem Abschweifen wieder den Plänen vor sich auf dem Tisch zu. Es gibt noch so viel zu bedenken. Ihre Zeit als Stadtplanerin hilft ihr gerade sehr, alle Eventualitäten zu bedenken. Bei der Sporthalle hatte sie vor allem gegrübelt, wie Oleg und Lotta sich da aufteilen. Aber nach einer ersten Ortsbegehung war eine Lösung zwischen den beiden gefunden. Der knitterige Proschinsky war nach so vielen Schuljahren erst gar nicht begeistert, sein vertrautes Terrain zu verlassen. Jenkins wäre sofort umgezogen – ein eigenes Musikzimmer! Er war sofort begeistert. Adeline Fouché schaute sich mit großen Augen verzagt um. „Vraiment … trés, très grand … Allesse sährre grosse ‘iere. Isch wärrde misch väreirren …“ Aber nachdem sie das Kunstzimmer gesehen und gefunden hatte, war alles wieder Ok. Proschinsky kann sich ordentlich ausbreiten im neuen Gebäude. Das hat ihn dann wieder etwas milde gestimmt. Sich mit Lotta zu arrangieren, nimmt er leicht grummelnd hin. Die Sporthalle kann bei Bedarf auch mal mit einer ausfahrbaren Trennwand aufgeteilt werden, hat Miyu beschlossen. Muss man nur schauen, dass die Jungs nicht immer rüberlinsen und sich auf ihr Sportangebot konzentrieren. Ansonsten schaut Miyu, wo vor allem für das Meereswesen doch noch ein kleiner Pool möglich sein kann - und Kletterwände. Der Vorschlag von Lotta hat Miyu gleich zugesagt. Ansonsten wird man je nach Jahreszeit auch mit Exkursionen die räumlichen Möglichkeiten des Sportangebots bereichern.
Mhm, mhm, mhm … Das Wallartprojekt kann praktisch auf dem ganzen Schulgelände stattfinden und auch zu Exkursionen aufbrechen. Um noch wirklich neue Mittel für die Neugestaltung des Kunstraumes auszuschöpfen, wäre ein Sieg beim Landeswettbewerb zum Ende des Herbstes fein. Dann könnte man zum Winter umbauen. Oleg hat noch nichts verlauten lassen, ob er Adeline überzeugen konnte, ihr kleines Auto nochmal zur Verfügung zu stellen. Und sich mit diesen beiden sehr talentierten Burschen noch ins Benehmen zu setze, da rennt auch ein bisschen die Zeit … Wie kann solch Können nur von so juveniler Einfältigkeit begleitet sein! Miyu schüttelt den Kopf. Das aber auch nie etwas zusammenzupassen scheint. Nicht mal der aus reichem Haus stammende junge Blaisdell scheint das Geld einfach zusammen zu bekommen. Sonst hätte er es ihr vielleicht schon hingeknallt. Mhm … Irving Blaisdell, Typen wie du kamen mir schon immer in die Quere. Aber wenn die beiden Zipfelmützen das nicht bald auf die Reihe kriegen, hab ich noch einen anderen Plan …
Im selben Moment betritt Bea Greentail das Schulgebäude. Sie fragt sich zur Rektorin durch und klopft an die Tür.
Es klopft! Ah, das wird Bea, Beatrice Greentail, die neue Schülerin sein. Miyu will sie kurz vor der Mittagspause herumführen und dann in der Mensa vorstellen. Ist nie leicht mitten im Schuljahr … Vielleicht kann sie sich gleich zu einigen Schülern setzen und sich auch von denen noch ein bisschen erzählen lassen. Der richtige erste Schultag fängt dann Morgen für Bea an. Den Stundenplan hat Miyu schon gestern mitgegeben. „Herein!“, ruft Miyu freundlich und begibt sich selbst schon Richtung Tür zur Begrüßung. Sie wollen ja nicht im Büro hocken bleiben. Sie wird dann auf dem Weg Bea dies und jenes erklären …
Bea ist ein wenig nervös. Die Stadt Brindleton Bay gefällt ihr schon mal, aber es gibt so viele neue Eindrücke, dass sie nicht weiß, wo sie anfangen soll. Aber heute sollte sie sich eh erst mal nur vorstellen und umschauen. Die Frau Watanabe scheint auf den ersten Blick ja sehr tolerant und freundlich zu sein. Mal sehen, ob sie das immer noch denkt, wenn sie sich erst mal besser kennenlernen. Bea öffnet die Tür und tritt ein. "Guten Tag!", sagt sie freundlich, "Mein Name ist Bea Greentail. Sie müssten ja schon gehört haben, dass ich vorbei komme."
"Hallo Bea, schön, dass da bist. Ich freue mich sehr, dass du dich an unserer Schule angemeldet hast. Heute führe ich dich ein bisschen herum, der Unterricht fängt erst Morgen für dich an." Miyu reich Bea freundlich lächelnd die Hand zur Begrüßung. "Frag' unterwegs ruhig nach, was dir wichtig oder unklar ist." Miyu weist mit der Hand in Richtung Vorhalle. In die beide sich begeben. "Nachher treffen wir dann die anderen Schüler in der Mensa, wo ich dich vorstellen kann. Und wenn du magst, kannst du dich gerne dazu setzen. Meine Tochter Yuna ist auch noch nicht so lange dabei. Sie erklärt dir sicher auch gerne noch einiges mehr aus Sicht einer Schülerin, wenn du es möchtest."
Miyu zeigt Bea im Erdgeschoss den Werk- und EdV-Raum, die Umkleidekabinen für den Sportunterricht und die Sportanlage außen. "Im Herbst wird die Schule umziehen. Dort ist noch kein Schwimmbecken eingeplant. Wäre ein Pool für dich wichtig oder eher ein Problem? Deine Mutter hat mich darauf hingewiesen, dass ihr nicht gleich als Meereswesen erkannt werden möchtet. Auch meine Tochter weiß nicht davon." Miyu wartet Beas Rückmeldung ab, was sie bezüglich des Neubaus noch bedenken sollte oder wegen der Mitschüler.
Auf die Idee, einen Pool zu bekommen, ist Bea nicht einmal gekommen. "Heißt das, es gibt hier einen? Ich fände das schon nice, aber ich würde auch so überleben. Die Schule dauert schließlich nicht den ganzen Tag." Bisher wirkt diese Watanabe wirklich sehr freundlich. Sie hatten sich im Voraus bei ihr geoutet um auf der sicheren Seite zu sein. Nicht, dass am Ende doch rauskommt, dass sie keine Menschen sind und sie das in Probleme stürzt, wenn die Rektorin zu dem Zeitpunkt nicht Bescheid weiß. Aber so tolerant, wie Miyu Watanabe zu sein scheint, ist das vielleicht sogar unnötig gewesen. Sie hätte solche News wohl auch so akzeptiert. "Gibt es denn sonst nur Menschen hier oder auch andere... nicht menschliche Schüler?"
Miyu bittet die junge Meerfrau in den nächsten Raum des Hallenbades und sie stehen tatsächlich vor einem Schwimmbecken. "Also, in diesem Gebäude haben wir noch ein Becken. Im neuen Gebäude ist noch keines eingeplant, aber ich hätte jetzt noch die Möglichkeit, dies zu erwägen, wenn es dir wichtig wäre." Rektorin Watanabe sieht die junge Frau nachdenklich an: "Es gibt manchmal Schwimmunterricht mit anderen Schülern zusammen. Würde man deine Art dann entdecken, weil du dich verwandelst? Wärest du dann lieber vom Sportunterricht befreit ein, um nicht erkannt zu werden? Falls du nur für dich allein schwimmen wolltest ..., die neue Schule läge direkt am Meer."
Miyu fällt noch etwas anderes ein. "Müssten wir beim Speiseplan in der Mensa etwas bedenken? Gerichte mit Fisch oder Krabben zum Beispiel? Wir haben tatsächlich auch andere okkulten Teen hier. Zwei junge Vampire hier. Wir haben Sommerjalousien für sie eingerichtet und Plasmaspender. Letztere mag die Teenagerin nicht so sehr." Miyu merkt, dass sie mit dem Umstand noch immer etwas hadert. Was wenn Nebeljägers mal einen ihrer Freunde oder Verwandte erwischten? Allerdings, als sie von Terence hörte und dass sie ihn zur Minna machten ... gefiel Miyu das schon ... mehr. Ach, diese Widersprüche im Leben. Sie seufzt leicht, lächelt Bea wieder an. Was braucht sie wohl, um in der Schule gut anzukommen?
Bea hört gerne, dass die Schule direkt am Meer liegt. "Dann wäre es vielleicht das Beste, wenn ich dort schwimme anstatt im Pool.", sagt sie. "Aber ich denke nicht, dass es etwas zu beachten gibt beim Speiseplan. Ich bin da eigentlich unkompliziert." Bei der Erwähnung der Vampire stockt Bea. Sind die nicht gefährlich? In ihrer sonnigen Heimat gibt es keine Vampire, aber sie hat schon einiges über sie gehört. Aber wenn Miyu Watanabe so tolerant ist, sie hier zu dulden, sollte wohl auch Bea diesem Beispiel folgen. "Ich mag zwar unkompliziert in meiner Ernährung sein, aber Plasmaspender wären wohl auch nicht mein Geschmack!", sagt sie lächelnd. Aber sie kann ja auch nicht beurteilen, was Vampire so mögen. Hoffentlich lässt diese Schülerin wenigstens die anderen in Ruhe.
Miyu bittet Bea Richtung Treppe in den oberen Flur. "Es läutet gleich zur Pause, dann können wir in die anderen Räume rein. Ich zeige dir noch das Krankenzimmer. Dorthin kann man sich zurückziehen, sollt es einem mal nicht gut gehen ..." Sie tritt hinter Bea ein. "Du hattest kurz besorgt ausgesehen, wegen der ... Vampirin. Ich denke ... das ist alles ... gut geregelt!", schließt Miyu etwas zögerlich. Nicht auszudenken, Viola würde sich so einen groben Unfug mit Bea erlauben wie mit Tim. Die Schule wäre im Verruf. Sie hofft, Viola hat verstanden, dass sie so etwas zumindest in der Schule nicht nochmal macht. Alles andere außerhalb will Miyu gar nicht so genau wissen.
Die Pausenglocke schellt. Man hört die Schüler aus den Räumen stürmen und die Treppe runterlaufen. Miyu wartet noch einen Moment. "Warten wir, bis der Andrang auf dem Flur sich legt. Wie gefällt es dir bisher?" Miyu horcht in den Flur. "Ah schön, gehen wir." Sie zeigt Bea noch die beiden allgemeinen Klassenräume, die Bibliothek, Kunstraum und Lehrerzimmer, bevor es wieder nach unten Richtung Mensa geht. Lautes Klirren, Scheppern und Stimmengewirr ist zu hören. "Bist du bereit ... für die Vorstellung bei den Schülern?" Miyu lächelt Bea aufmuntern zu.
So ganz überzeugt wirkt Watanabe eigentlich nicht, als sie versichert, alles sei geregelt mit der Vampirin. Ist es wirklich eine so gute Idee, hierher zu kommen? Aber sie sagt nichts. Jetzt wird sie auch keinen Rückzieher machen sondern erst mal abwarten. Als die Rektorin fragt, wie es ihr bisher gefällt, überlegt Bea einen Augenblick. "Sie sind schon sehr tolerant, muss ich sagen, und das gefällt mir. Das Schulgebäude wirkt auch recht freundlich. Mal sehen, wie die Schüler so sind!" Das sollte Bestätigung ausreichen, dass sie jetzt bereit ist.
Miyu freut das Lob: "Ich danke dir Bea. Du bist ein sehr netter Sim. Ich kann mir gut vorstellen, dass du mit den Mitschülern wunderbar auskommen wirst. Dann gehen wir mal rein." Sie tritt neben Bea in der Mensa ein und zeigt ihr erst einmal die Essensausgabe. Elani ist auch gerade da und gibt ein paar qualitative Anweisungen für den Suppenkoch. Als Miyu Bea vorstellt, lächelt diese die neue Schülerin warmherzig und entbietet ein: "Herzlich Willkommen, Bea! Hab' keine Scheu, der Kantine leckere Vorschläge zu machen. Wir probieren hier alles möglich aus, was den Geschmack der Schüler treffen könnte."
Miyu bemerkt, dass sich ihnen die ersten Blicke zuwenden und das Getuschel in ihre Richtung geht. Wunderbar, der richtige Zeitpunkt für die nötige Aufmerksamkeit, ohne groß danach rufen zu müssen. Sie stellt sich mit Bea in die Mitte des Raumes, wartet bis sich nahezu alle Blicke ihnen zuwenden und die Gespräche leicht versiegen. "Ich danke für die Aufmerksamkeit!", hebt Miyu leicht die Stimme. "Ich möchte gerne eine neue Mitschülerin vorstellen. Bea wird ab morgen unsere Schule besuchen. Wir kommen gleich mal reihum an den Tischen vorbei, um sich näher vorzustellen. Also, nicht weiter stören lassen und guten Appetit!", schließt Miyu ihre kurze Ansprache. Anschließend begleitet sie Bea von Tisch zu Tisch, nennt die Namen der Anwesenden. Die Neue Schülerin kann so einen Eindruck gewinnen, wer ihr einladend begegnet und überlegen, wo sie sich gerne hinzusetzen mag.
Miyu endet am Tisch ihrer Tochter mit deren Freund Keito und anderen drumherum: "Von Yuna habe ich dir ja schon erzählt ...", lächelt Miyu Bea an. "Hallo Bea, herzlich willkommen.", grüßt Yuna freundlich interessiert und Keito schließt sich: "Schön, ein neues Gesicht kennen zu lernen. Ich kam auch erst vor noch nicht so langer Zeit hier an." Er blickt ihr freundlich entgegen. "Magst dich zu uns setzen, Bea?", fragt Yuna nun. "Vielleicht können wir dir als halbwegs Neue auch noch ein bisschen was berichten, was den Anfang erleichtert." Gespannt blickt Miyu Bea an, was sie macht. Es gab auch an anderen Tischen einige freundliche Gesichter. Hoffentlich fühlt sie sich willkommen ...
Yuna heißt das Mädchen also, das offenbar genauso freundlich zu sein scheint wie ihre Mutter: Auch der Junge neben ihr am Tisch scheint nett. Beide laden sie zu ihrem Tisch ein. Bea nimmt diese Einladung an. Auch wenn es andere freundliche Gesichter gab, sind die beiden nun einmal die ersten, die sie gefragt haben. "Ja, danke!", sagt sie und sieht sich um. Bisher hat sie keinen Schüler entdeckt, der irgendwie vampirisch wirkt. "Wo sind denn eure Vampire?", fragt sie. Trotz aller Furcht ist sie auch ein wenig neugierig.
Yuna schaut Bea erstaunt an, dass sie so gezielt nach Vampiren fragt. Hat sie Interesse an okkulten Sims? Yuna schaut sich um: "Ich sehe sie noch nicht, manchmal kommen sie erst später, weil es hier nicht so viel Auswahl gibt. Ich hatte heute aber auch noch keinen Unterricht mit ihnen zusammen. Hast du sie heute schon gesehen, Keito?", sie blickt ihren Freund fragend an. Keito blickt von seinem Teller hoch: "Nein, hab sie heute auch noch nicht gesehen, dabei hat meine Ma extra Plasmasalat und ähnliches in letzter Zeit für sie in der Mensa kreiert." Keito lächelt Bea erklärend an. "Das war meine Ma, die dich da gerade an der Ausgabe begrüßt hat." Er hatte es von seinem Platz aus gesehen, wie Miyu Bea seiner Ma vorgestellt hatte.
"Vielleicht kommen sie ja noch. Dann winken wir sie mal her.", meint Yuna an einem Bissen kauend. "Sag mal, hast du Hunger, Bea, sollen wir dir auch noch was zu Essen holen? Es gibt heute Meeressalat aus frischen Tang." Keito schaut belustigt auf: "Klingt schlimmer als es schmeckt. Ist sogar richtig gut. Yunas Mum hat meine mit dieser fixen Nachhaltigkeitsidee angesteckt." Er schüttelt immer noch schmunzelnd den Kopf, während er schon den nächsten Happen mit der Gabel aufpiekt. Hätte er vorher nicht gedacht, dass er mal sowas isst.
Aus dem Augenwinkel sieht Keito zwei befreundete Mitschüler sich mit beladenen Tablets nähern. Keito winkt mit der Gabel in der Hand: "Hej, Buzz, hej Lashawn, hier ist noch Platz." Die zwei Teens setzen sich an den Tisch. Yuna grüßt die beiden Neuangekommenen auch mit Blick auf die Teller: "Hallo ihr zwei, oh ja, das hatte ich auch, wirklich lecker!" Sie schaut auf: "Darf ich euch Bea vorstellen. Eine neue Mitschülerin."
Buzz und Lashawn setzen sich zu den Mitschülern. „Hey dudes. Alles im flow?“ fragt Buzz, der als ‚der Hippi‘ bekannt ist. Lashawn lächelt stumm. Als die Sprache auf Bea kommt, hebt der Schüler seine Hand. „Hi. Schön dich kennenzulernen. Coole Haare. Oberhammer.“ Lashawn stimmt ihm zu. „Willkommen bei uns. Bea ist ein schöner Name. Fühl dich wie zu Hause.“ Sie faltet die Hände und betet. „Herr, wir danken dir für das Essen, was du uns heute schenkst.“ Buzz macht mit und sagt am Schluss. „Amen und Peace Schwestern!“ Beide haben ein vegetarisches Gericht vor sich.
Bea grinst. Dieser Buzz scheint ja auch ganz nett zu sein. Als Leshawn mit ihrem Gebet anfängt, hört Bea nur zu, ohne es zu unterbrechen. Sie selbst ist nicht wirklich religiös, doch sie ist tolerant genug, den Glauben anderer zu akzeptieren. Nach dem Gebet hat sie endlich hat sie die Chance, die Fragen zu beantworten. "Meeressalat aus frischem Tang? Klingt interessant. Ich werde es wohl wirklich mal probieren." Sie grinst Buzz an. "Danke. Das ist nicht mal gefärbt sondern meine natürliche Haarfarbe!" Das ist sogar die Wahrheit, aber Buzz würde es wohl trotzdem für einen Witz halten. Bea belässt es dabei. Zu Lashawn sagt sie: "Eigentlich heiße ich Beatrice. Aber ich bevorzuge die Kurzform Bea. Ich danke euch allen jedenfalls für eure Freundlichkeit. Das erleichtert mir den Einstieg." Sie holt sich nun einen Teller von dem Meeressalat, bevor sie sich wieder zurück setzt. Sie probiert. "Schmeckt sehr exotisch, aber nicht schlecht!", sagt sie. Dass sie sowas in der Art schon kennt, verschweigt sie. Besser, die Kids denken, es sei auch für sie exotisches Essen. Vielleicht würde sie sich irgendwann outen, aber noch ist es etwas zu früh dazu. Ob diese Miyu Watanabe wohl veranlasst hat, dass es ausgerechnet heute so ein Gericht geben würde? Nur damit sie sich wohlfühlen würde?
Sie sucht ein Gesprächsthema. Das Festival fällt ihr ein. "Geht ihr eigentlich auch zu diesem Musikfestival? Ich habe schon überlegt, ob ich dort hingehen soll."
Ort: Brindleton Bay, Highschool
Charakter: Tim Breuer, Viola
Titel: Gespräche mit einem Vampir
Tim Breuer wirft der Neuen, die Miyu Watanabe vorgestellt hat, nur einen kurzen Blick zu. Er hat heute keinen Hunger, also verlässt er die Mensa wieder. Auch Viola ist nicht hier. Er hat sie gesehen, wie sie Richtung Bibliothek gelaufen ist – alleine. Ob das wohl die Chance ist, sie mal alleine ansprechen zu können?
Tatsächlich findet er sie dort, in Gedanken versunken. Tim zögert. Er weiß ganz genau, dass sie ihn nicht leiden kann. Aber wenn sie die Einträge wegen der schriftlichen Abmahnung loswerden wollen, müssen sie in dem Punkt doch mal zusammen arbeiten. Das ist doch auch in ihrem Sinne, oder?
Schließlich nimmt er all seinen Mut zusammen: „Hallo!“, spricht er sie an. Sofort verengen sich Violas Augen, als sie ihn bemerkt. „Verzieh dich!“ Wow, was für eine freundliche Begrüßung! Tim lässt sich davon nicht entmutigen. Zu oft hat er das Gespräch in seinem Kopf durchgespielt, um jetzt aufzugeben.
„Lass mich doch erst mal ausreden!“, sagt Tim, „es geht um die schriftlichen Abmahnungen!“ Viola erhebt sich aus ihrem Stuhl: „Was geht mich das an?“
So einiges. Ich habe dir ja zugehört beim Gespräch mit Nio. Laut sagt er allerdings nur: „Du hast auch eine bekommen, ich weiß das. Miyu Watanabe hat aber gesagt, dass wir die Abmahnung tilgen können, wenn wir gegenseitig Wiedergutmachung leisten. Und du könntest vielleicht für mich einmal Klavier spielen!“ Viola sieht nicht sonderlich begeistert aus: „So weit kommt's noch. Geh mit deinem Zettelstapel kuscheln und lass mich in Ruhe!“ Sie zeigt auf den Drucker.
Tim seufzt. Das hat sich also schon rumgesprochen. Das war vielleicht peinlich gewesen am Freitag. Zum Glück hatte er zu dem Zeitpunkt schon was von Manipulation geahnt, so dass er seine eigene Arbeit noch mal extra überprüft hat. Tatsächlich waren plötzlich viele Fehler dort drin, die vorher sicherlich nicht dagewesen sind. Hoffentlich hat er da nichts übersehen, als er die korrigiert hat. Wenn er doch nur wüsste, wer das gewesen ist... Doch ohne Beweise würde er niemanden anschwärzen. Nicht, dass ihm Miyu dann gleich die zweite Abmahnung gibt.
Er verwirft den Gedanken wieder. Viola ist nicht im Informatik-Kurs, sie hat also wohl nichts damit zu tun. „Ich verrate es niemandem weiter!“, sagt er, „außer natürlich der Rektorin, damit sie weiß, dass du deine Schuld getan hast.“ Wem hätte er es auch verraten sollen? Er hat hier keine Freunde. Diesmal versucht er aber wirklich mal, freundlich zu sein. „Und vielleicht lässt Watanabe dann auch wieder deine Mutter auftreten. Ich war in der Mensa, als die beiden einen möglichen Auftritt besprochen haben und habe auch mitbekommen, dass nun doch nichts daraus wird.“ Er macht eine Pause bevor er fortfährt: „Aber wenn du deine Abmahnung losgeworden bist, gibt Watanabe ihr vielleicht doch noch eine Chance!“ Viola hält inne. Hatte er ihren Nerv getroffen? Davon ermutigt, fährt Tim Breuer fort: „Und ich bin damit zufrieden, wenn du nur einen einzigen Song spielst. Du musst kein superlanges Konzert geben.“
Doch offenbar ist die Vampirin immer noch nicht überzeugt. Sie dreht Tim demonstrativ den Rücken zu: „Hast du es immer noch nicht kapiert? Du sollst mich in Ruhe lassen!“ Endlich hat Tim genug. Er gehört wohl nicht zu den Auserwählten, mit denen Viola klar kommt. Er seufzt und dreht sich um. Er würde wohl mal Miyu Watanabe ansprechen müssen. Nicht um sich über Viola zu beschweren. Dass es ihr Recht ist, selber zu entscheiden, mit wem sie was zu tun haben will und mit wem nicht, ist ihm schon bewusst. Stattdessen würde er Watanabe mal fragen, ob es Alternativmöglichkeiten für ihn gibt, die nicht Viola involvieren. So stur, wie sie ist, wird das sonst nie was. Trotzdem sagt er noch einen letzten Satz zu ihr: „Wenn du deine Meinung änderst, melde dich einfach.“ Dann geht er wieder runter. Watanabe wird wohl noch mit der neuen Schülerin beschäftigt sein. Er würde also warten müssen, bis er sie ansprechen kann.
Ort: Forgotten Hollow
Charaktere: Shane
Geschichtsstrang: Über Stock und Stein
Nach einem weiteren Schultag, den er eher für sich verbracht hat, ist Shane ein wenig müde. Sein Biorhythmus wird vollkommen zerstört und er hat durst. Vielleicht sollte er es nochmal mit angeln versuchen. Dieses Fischplasma ist zwar irgendwie seltsam, aber ein kleines bisschen besser als Früchte.
Shane weiss, er könnte sich jederzeit an Yuna wenden in der Schule um ein wenig besser Anschluss zu finden, doch irgendwie ist er ständig mit Nachforschungen beschäftigt. Er muss jede Minute nutzen. Meistens nimmt er ein Buch aus der Bibliothek und setzt sich dann damit in eine Ecke wo er sich unbeobachtet fühlt. Es ist fast schade das Vampirologie kein Fach ist. Aber vermutlich sässe er alleine in dieser Klasse.
Blaze geht er zuweilen aus dem Weg. Er ist sich nicht sicher was von jenem Abend zu halten ist. Aber es ist wohl besser er spricht ihn nicht nochmal einfach so an.
Er geht den Weg, weil er sich schwere Bücher aus der Bibliothek ausgeliehen hat. Er will sehen ob er darin etwas findet was ihm weiterhilft bei seinem Vorhaben. Gut das die Rektorin darauf hingewiesen hat, dass es da auch Vampirbücher gibt.
Unüblicherweise, kommt Shane an einem Mann vorbei der auf einem Stein sitzt. Er spürt dass es ein Vampir ist. Er versucht sich nichts anmerken zu lassen. Keine Furcht zeigen. Dennoch linst er zu ihm mit dem schwarzen Mantel und dem Hut. Er sieht nachdenklich aus. Sucht er etwas? Doch er sieht sich nicht um. Shane sieht den Weg entlang. Es ist nicht mehr weit bis zu seinem zu Hause. Ungewöhnlich hier jemanden zu treffen. Ob es klug ist zielstrebig zu der Höhle zu laufen, wenn hier jemand sitzt? Vielleicht sollte er einen Umweg gehen.
Ort: Forgotten Hollow, Villa Blutrose
Charakter: Viola
Titel: Gedanken
Nach der Schule ist Viola immer noch sauer auf Breuer. Was fällt dem ein, sie in ihren Gedanken zu stören? Sie hat sich extra von den anderen zurückgezogen, um ihre Ruhe zu haben. Sie würde niemals für den Klavier spielen. Vor allem nicht, da sie dabei gewesen ist, als Yuna entführt wurde und auch mitgeholfen hat. Da würde deren Mutter sicherlich auch so dafür sorgen, dass diese blöde Abmahnung verschwindet.
Dabei gibt es nach wie vor Dinge, um die sie nachdenken muss. Z.B. Shane: Adam hatte nervös gewirkt, als der Name fiel. Aber an "ihrem" Shane ist doch nichts bedrohliches, eher im Gegenteil! Oder täuscht der erste Eindruck, den sie von ihm hat? Wer weiß das schon... Wahrscheinlicher ist allerdings, dass es sich einfach um einen anderen Shane handelt.
Trotzdem spinnt sie den Gedanken weiter. Wenn es doch der selbe Shane ist, hat er dann vielleicht jemanden umgebracht, als er die Kontrolle über sich verlor? Adam hat davon erfahren und das ist der Grund für seine Nervosität gewesen. Shanes schlechtes Gewissen könnte dann vielleicht die Erklärung dafür sein, dass er so ungerne Menschen etwas antut. Aber wenn sie dann an den schüchternen Vampir denkt, der eher für sich bleibt, kommt ihr diese Idee dann doch etwas zu weit hergeholt vor. Wahrscheinlich ging es bei Adam tatsächlich um einen ganz anderen Shane. Sie würde ihn trotzdem mal drauf ansprechen, aber vielleicht erst, wenn sie ihm beim Festival begegnet.
Es gibt außer Shane auch andere Dinge, über die sie nachdenken musste. Was für Möglichkeiten gäbe es überhaupt, an Veros Adresse zu kommen, außer sich an deren Freunde zu wenden? Ob sie den Schulcomputer mal durchsuchen sollte? Aber sie hat wenig Ahnung vom Hacken. Vielleicht könnte sie aber Blaze um Hilfe bitten. Und sie ist sich immer noch nicht sicher, ob es die Mühe überhaupt wert ist. So lange Adam sie weiterhin "Kleine" nennt, sieht sie keinen Grund, etwas für ihn zu tun.
Blaze ist aber auch aus einem anderem Grund in ihren Gedanken, nicht nur, um einen möglichen Hacker für Veros Adresse zu finden. Was könnte sie nur tun, um den Stein zurück zu gewinnen? Es müsste ihn irgendwie beeindrucken, und das in einem Gebiet, das sie noch nie vorher gemacht hat. Doch dann hat sie eine Idee. Ihr Computer ist mittlerweile mit seinem Update fertig, so dass sie nicht mehr auf den PC im Kinderzimmer ausweichen muss.
"Danke. Das ist nicht mal gefärbt sondern meine natürliche Haarfarbe!", klärt Bea Buzz auf dessen Frage hin auf. Yuna blickt vom Teller hoch: „Nicht gefärbt?“, fragt sie erstaunt. „Ist das …genetisch?“ Keito lacht: „Das wäre ja wirklich fantastisch. Ich hätte gerne Mintgrün oder Azur als Grundhaarfarbe.“ „Blödmann!“, schmunzelt Yuna. „Aber ein paar farbige Strähnen wären schick an dir.“ Keito sieht Yuna an! „Also, ich denke schon mal über einen anderen Haarschnitt nach. Du hast ja auch einiges verändert.“, außer heute, fällt ihm etwas missmutig auf. Sie hat wieder in die langweilige Klamottenkoste gegriffen. Keito schaut grinsend zu Buzz rüber: „Vielleicht lasse ich sie auch einfach etwas wachsen, aber nicht so nach deinem Stil, Rastaman. Peace!“ Er streckt Buzz mit der einen Hand das Victory-Zeichen entgegen.
Buzz‘ Stil sieht Yuna häufig im Gemeindezentrum. Und auch bei den anderen Aktivisten ist der nicht selten vertreten. Keito ist das eher fremd. Yuna hätte nichts gegen längeres Haar. Keito findet, dass auch das von seinem Cousin Asante zu lang ist.
"Geht ihr eigentlich auch zu diesem Musikfestival? Ich habe schon überlegt, ob ich dort hingehen soll.", fragt Bea gerade. „Oh, Keitos Familie hat mich eingeladen, aber die haben einen besonderen Stil für den Tag verabredet.“ Yuna lacht Buzz an. „Dir würd‘ er wohl gefallen. Ganz die Siebziger.“ Keito mault etwas: „Ist ja gar nicht wegen dem. Aber die ganze Zeit mit Erwachsenen … Wer weiß, was die für Mucke hören wollen. Lass uns getrennt von denen hingehen, Yuna. Sei nicht immer so verdammt höflich. Auch nicht zu meiner Ma.“ Yuna guckt etwas betreten auf ihren Teller nieder: „Ja, ok!“Keito hat vielleicht recht. Sie stochert einen Moment in ihrem Essen rum. Wäre sie weniger höflich gewesen, wäre sie vielleicht auch nicht in die Falle seines Pas getappt, weswegen sie nachts nun so bleiern schläft …
Yuna schaut wieder halbwegs gefasst hoch in die Runde. In Begleitung von Keitos Familie zu gehen, hätte ihr Sicherheit vermittelt. Sie würde sich einfach besser fühlen, wenn sie mehr wären, die losziehen. Keito bemerkt wieder die leichte Veränderung an Yuna und bedauert seinen Satz von eben. Sein Pa sei verdammt. Sie wird ihre Furcht nicht mehr ganz los. Das ganze Wochenende haben sie geredet. Verdammt, verdammt, verdammt! Er will schon gerade zurückrudern als er Yunas Vorschlag hört: „Sollen wir nicht alle zusammen hingehen, Buzz, Lashawn? Komm doch auch mit uns mit, Bea!“Je mehr es sind, desto lieber und sie sind ihr alle so sympathisch, auch die Neue, Bea …
Keito ist froh, das zu hören. Vielleicht findet Yuna so wieder etwas besser ins innere Gleichgewicht zurück. Äußerlich zeigt sie sich nahezu unverändert. Yuna wirft Keito einen kurzen Blick zu. Er hat verstanden. Mit ihm allein ist sie … zu oft erinnert …
Ort: The Purrfect Time‘, Newcrest Charaktere: Christin & Marie Geschichtsstrang:Pile ou face / Nach Kopf oder Zahl
Tag 15 Jahr 1 Sommer für Marie & Christin
Die Zeit im Café tat Marie gut. Sie las ungestört die Bücher, die dort angeboten wurden. Hin und wieder traute sich eine der Katzen zu ihr und legte sich auf Maries Schoß. Die Besucherin konnte dann während dem lesen das Tier kraulen und streicheln. So hatte sie sich den ersten, mutigen Schritt vorgestellt. Marie war einfach nicht der Typ von Sim, der locker auf andere zuging. Es hemmte sie viel. Daher war es für sie persönlich wichtig diesen neuen Weg einzuschlagen. Sie verweilte im Café und verlor die Zeit aus den Augen.
---
Ort: Tanzschule, Brightchester
Einige Zeit konnte Christin ihre Übungen zum Flamenco ungestört ausüben. Doch der nächste Kurs stand dann doch an und sie musste den Raum für die Teilnehmer freigegeben. Leicht verschwitzt, aber zufrieden mit sich suchte die junge Frau die Umkleide auf. Eine erfrischende Dusche tat gut. Während sie duschte, dachte sie an die Zeit zurück, als sie in der Garde tanzte und der Can Can ihr Meisterstück auszeichnete. Wie sich doch alles verändert. Ihre Haare schüttelte sie wild aus. Bei dem warmen Wetter ließ sie diese Lufttrocknen. So kamen ihre Locken am schönsten zur Geltung. Christin stand schließlich vor dem Eingang der Tanzschule. Die Sonne begann zu sinken und färbte die Umgebung in ein schönes Goldrot. Die Stimmung des Abend erinnerte sie an ein Lied, welches sie oft in der Schule sangen. Sie summte das Lied in einer spielerischen Leichtigkeit, während sie die Wege von Brightchester entlang lief.
>Little bread-and-butterflies kiss the tulips
And the sun is like a toy balloon
There are get up in the morning glories
In the golden afternoon
There are dizzy daffodils on the hillside
Strings of violets are all in tune
Tiger lilies love the dandelions
In the golden afternoon
(The golden afternoon)
There are dog and caterpillars and the copper centipede
Where the lazy daisies love the very peaceful life
they lead...
You can learn a lot of things from the flowers
For especially in the month of June
There's a wealth of happiness and romance
All in the golden afternoon<
Ja, die Sprache der Blumen und die Schönheit der Natur … das liebte sie. Christin erinnerte sich an den Moment, als Merlin ihr die Magnolienblüte schenkte. Da fühlte sie sich so glücklich. Er ist einfach toll. Der Wind wehte und umspielte ihr Haar. Die Sonne sank weiter und Christin musste zustimmen: The golden afternoon. Sie lächelte und fühlte sich so unbeschwert wie lange nicht mehr.
Kommentare
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Auf dem Skateplatz
Blaze sieht sie an. Ja... warum? "Ich weiss nicht." sagt er während er dieser Frage auf den Grund geht. "Hast du ne Ahnung wie krass das für mich gewesen ist?!" Er wird diesen Tag in der Villa nie wieder vergessen. "Ich mein es war auch krass für dich, ja. Ich will mir nicht vorstellen wie schlimm sich das angefühlt hat." ergänzt er ohne das abwertend zu meinen. "Aber ich konnte wirklich nur zusehen und NICHTS machen! Ich hab, ALLES gespürt! Fast hät ich dich mit DIESER Hand," er hebt diesmal die Unverbundene hoch und formt eine angespannte Kralle, "u m g e b r a c h t!" Er betont das Wort nachdrücklich, weil er immernoch geschockt von dem Gedanken ist, während er mit der anderen Hand sein Handgelenk packt und die Kralle verbittert ansieht. "Am liebsten würd ich mir die Hand abhacken! Ungelogen...." Wenn er in ruhigen Momenten wieder Violas Haut und die Schluckversuche spürt, packt ihn fast der Wahnsinn. Versteht sie was er sagt? "Ich hatte ne scheiss Angst um dich." führt er weiter aus und wendet sich ab, dem Geländer zu. Hat er das grade laut gesagt? Er senkt den Kopf resigniert, dann reibt er sich das Gesicht. Oh... was machst du mit mir... denkt er und ist sich nicht sicher ob er damit den Geist oder Viola meinen soll. "Ich wusste, das wird was verändern." klingt es frustriert zwischen den Händen hervor. Er erinnert sich wie er daran gedacht hat, nachdem der Spuk zu ende war, dass sich diese Bild von ihm in ihren Verstand gebrannt haben könnte. Er hat grade den Schreck in ihren Augen wieder gesehen, den selben wie in der Villa. Er kann das vollkommen verstehen, da er selbst an diesen Flashbacks leidet. Aber... wie kann er erklären dass er grade keine Wahl hatte?
Als er sich wieder fasst, wendet er sich ihr entschlossener zu, die Hände wieder gehoben: "Tut mir Leid, ja? Ich glaub ich wollte mir ... und dir, grade beweisen dass ich kein...." Was? Kein brutaler Mistkerl bin? Würde Shane das auch unterschreiben nach dem hin und her vorhin? "dass ich nicht so bin. Ich fass dich nicht mehr an, okay?" Er steck die Hände in die Taschen wie um es zu beweisen. "Ich weiss nicht wie du das siehst, aber können wir das eben vergessen und ich verspreche, dass ich meine Finger bei mir behalte?" Er ringt sich ein kurzes Lächeln ab. Nachdem es wieder verschwunden ist sagt er: "Ich hab echt Albträume davon. Ich dachte grade das würd mir helfen. Ich versteh schon, das war unüberlegt. Sorry wirklich..." Jetzt senkt er den Blick. Er hat grade nicht nur sich selbst, sondern auch sie leichtsinnig wieder in diese Situation zurückversetzt. Das war mehr als nur unüberlegt. Er blickt sie erneut an, unterstreicht damit die Aufrichtigkeit die in diesen Worten liegen.
Charakter: Viola
Geschichtsstrang: Auf dem Skateplatz
"Hast du ne Ahnung wie krass das für mich gewesen ist?!" Darüber hat sich Viola nie Gedanken gemacht. Doch sie kann sich durchaus vorstellen, dass es auch für Blaze nicht angenehm war, den Geist in sich zu spüren. Aber das ist doch keine Entschuldigung! Sie kann da schließlich nichts für!
Blaze fährt fort: "Ich mein es war auch krass für dich, ja. Ich will mir nicht vorstellen wie schlimm sich das angefühlt hat." Mittlerweile spürt sie nichts mehr. Doch an dem Abend in der Villa... ist es jedenfalls nicht schön gewesen. "Aber ich konnte wirklich nur zusehen und NICHTS machen! Ich hab, ALLES gespürt! Fast hätt ich dich mit DIESER Hand," Er hebt seine unverletzte Hand und starrt sie an, "u m g e b r a c h t!" Nicht Blaze, der Geist in ihm. Viola hatte Blaze nie Vorwürfe gemacht. Sie hat verstanden, dass er seinen Körper nicht selber gesteuert hat und ihn nicht mit der Tat in Verbindung gebracht... zumindest nicht, bis er sie ohne Vorwarnung plötzlich wieder am Hals berührt hat.
"Am liebsten würd ich mir die Hand abhacken! Ungelogen...." Eine ziemlich drastische Methode... "Ich hatte ne scheiss Angst um dich." - "Ja, glaubst du, es ging mir besser??", wirft Viola ein, "Du hättest dir doch denken müssen, dass ich es nach der Erfahrung nicht unbedingt mag, wenn mir jemand an den Hals fasst!" Wait... Hatte Blaze grad wirklich zugegeben, dass er um jemanden besorgt war?
"Ich wusste, das wird was verändern.", sagt Blaze nun. Es klingt ziemlich frustriert. Viola schweigt und lässt ihn weiter reden. "Tut mir Leid, ja? Ich glaub ich wollte mir ... und dir, grade beweisen dass ich kein...." Blaze macht eine Pause. Er scheint nachzudenken, wie er den Satz fortsetzen könnte. "dass ich nicht so bin. Ich fass dich nicht mehr an, okay?" Er steckt die Hände demonstrativ in die Taschen und fährt dann fort: "Ich weiss nicht wie du das siehst, aber können wir das eben vergessen und ich verspreche, dass ich meine Finger bei mir behalte?" Viola antwortet nichts darauf. Sie ignoriert sein kurzes Lächeln.
Blaze erzählt weiter. "Ich hab echt Albträume davon. Ich dachte grade das würd mir helfen. Ich versteh schon, das war unüberlegt. Sorry wirklich..." Er senkt seinen Blick. Er scheint die Entschuldigung ernst zu meinen und zeigt seine Verletzlichkeit. Vor ihr?? Sie hatte gedacht, dass Blaze seine Schwäche nur vor Chip zugeben würde... wenn überhaupt. Aber nach einer Situation wie dieser ist es mit einem einfachen Sorry auch nicht getan. Viola schweigt noch eine Weile. Doch schließlich nickt sie, wieder etwas besänftigt.
Nach der Erfahrung in der Villa hätte sie sich Lilly am liebsten in die Arme geworfen, als diese auf die Würgemale aufmerksam geworden ist. Und doch hatte Viola so getan, als sei es nur halb so wild.. auch vor ihren Eltern. Sie hatte Stärke zeigen und ihre Mom nicht weiter beunruhigen wollen. Auch jetzt, wo ihr das Trauma, das sie offenbar davongetragen hat, wirklich bewusst wird, versucht sie das zu verbergen. Sie sagt nichts sondern schaut nur Blaze an. Hatte er ihr Nicken wahrgenommen?
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Auf dem Skateplatz
"Du hättest dir doch denken müssen, dass ich es nach der Erfahrung nicht unbedingt mag, wenn mir jemand an den Hals fasst!"
Eigentlich schon. Aber erst im nachhinein. Weswegen er am Ende seiner Ausführung nochmal darauf zurückkommt, dass er das versteht. Er war grade ein wenig egoistisch gewesen und hat es zu spät bemerkt.
--
Blaze weiss er ist nicht unfehlbar, aber er hängt seine Schwächen auch nicht an die grosse Glocke. Trotzdem hat er so seine Momente - meistens hat er die allein. Nicht mal Chip kriegt soviel mit. Ob es an den Selbstvorwürfen liegt, weil es sich eben tatsächlich so angefühlt hat, als hätte er selbst Viola gewürgt, oder ob es daran liegt, dass dieses traumatische Erlebnis nur sie beide betrifft und er deswegen das Gefühl hatte, ihr könne er das als Einzige anvertrauen... keine Ahnung. Doch sie nickt nur ganz schwach und erwidert nichts.
Diese Entschuldigung war weit anstrengender als er es für möglichgehalten hätte, weswegen er sich grade ziemlich ausgelaugt fühlt. Und auch ein kleines bisschen verarscht - aber hey. Er würde nicht austeilen wenn er nicht auch einstecken könnte.
"Naja." sagt er, da sie nichts sagt, und schürft mit der Schuhsole und den Händen in den Taschen über die feinen Kiesel die überall herum liegen. Wird Zeit wieder das Gesicht zu wahren. "Vielleicht bringt Breuers blödes Gesicht morgen, dich auf andere Gedanken." er lächelt nicht, weil er es einerseits ernst meint und andererseits ist ihm nicht danach. Er würde die Show so oder so durchziehen, da er den Streber genau so wenig ab kann. Und der Plan ist schliesslich nicht erwischt zu werden.
Er schlendert die Stufen herab und hebt den Zeichenblock auf den er dort auf dem Stuhl gelassen hat. Wenn er wüsste was sie grade denkt, würde er vielleicht noch ein Thema anschneiden, doch sie verhält sich so ungenau und wortkarg wie er selbst sonst - wenn er Leute nicht ausstehen kann. Uff. Harte Erkenntnis. Er verbirgt sie. Die Maske ist wieder intakt. Er klopft kurz nachdenklich mit der Handfläche gegen den Blockrücken ehe er zu Viola sieht und meint; "Wir sehn uns dann morgen."
Charakter: Viola
Geschichtsstrang: Auf dem Skateplatz
Er setzt wieder seine Maske auf. "Naja.", sagt er, "Vielleicht bringt Breuers blödes Gesicht morgen, dich auf andere Gedanken." Bestimmt tut es das. Sie lächelt wieder leicht, auch wenn Blaze das Lächeln nicht erwidert. Doch sie ist froh, dass Blaze sich verabschiedet und kein weiteres Thema anschneidet. Nach diesem Erlebnis, und der Erkenntnis, dass auch sie nicht ganz ohne Trauma davongekommen ist, muss sie über alles erst mal in Ruhe nachdenken. Sie hatte gedacht, sie sei stark... doch dann dieser Blackout.. wegen einer harmlosen Berührung. Die hätte ihr natürlich nicht gefallen müssen... aber doch auch nicht solche Angst verursachen sollen!
"Bis morgen dann!", ruft sie ihm noch hinterher. Ihr Ton ist wieder ruhig.
Um sich abzulenken, denkt sie nun wieder an Breuer. Es hat sich nichts geändert: Sie ist immer noch neugierig, was Blaze sich überlegt hätte. Völlig in Gedanken kehrt sie um und flattert wieder nach Hause.
Charaktere: Ellie, Ben
Geschichtsstrang: Happy Birthday, Ellie!
Als Ellie am nächsten Morgen aufwacht, ist der Tisch bereits gedeckt. Auch ein Kuchen steht auf dem Tisch. Ben lächelt sie an. "Happy Birthday!", sagt er und umarmt seine Schwester. Sie erwidert die Umarmung lächelnd. "Danke!", sagt sie und lächelt zurück. Sogar ein Kuchen steht auf dem Tisch. Ellie bläst die Kerzen aus und nimmt sich ein Stück, nachdem sich auch Ben an den Tisch gesetzt hat. Es ist zwar morgens und nicht nachmittags, aber Kuchen schmeckt ja immer!
Schließlich wird auch der restliche Kuchen weggeräumt. Nun überreicht Ben seiner Schwester auch ihr Geschenk.
Ellie ist erstaunt. Es ist ein neues Grafiktablett! Sie hat zwar eines, aber das, was sie hat, ist schon alt und war ein günstiges Exemplar ohne viel Funktionen. Das jetzige ist definitiv von besserer Qualität. "Wow", sagt Ellie gerührt, "danke! Das muss ich unbedingt ausprobieren!" Wie teuer das wohl war? Jedenfalls nicht ganz günstig. "Ich nehme es zur Schule mit!", sagt sie und packt das Tablett in den Rucksack.
Nun muss sie aber auch los. Sie verabschiedet sich von Ben und macht sich auf den Weg nach ->
Ort: Brindleton Bay, Brindleton Bay Highschool
Charakter: Ellie
Geschichtsstrang: Happy Birthday, Ellie!
Was wohl ihre Mitschüler dazu sagen werden? Hoffentlich würde es ihnen gefallen! Sie ist gespannt, was sie noch so bekommt. Auch die Familie Kamrad wollte am Nachmittag vorbei kommen. Auf die freut sie sich auch schon. Vor allem die kleine Emma zaubert ihr immer ein Lächeln auf das Gesicht.
Auch die Geburtstagsglückwünsche, die sie auf ihrem Smartphone erreichen, erfreuen sie. Auch Vero hat ihr geschrieben und ihr gratuliert. Sie liegt leider immer noch krank im Bett.
Aber das Tablett war wirklich ein tolles Geschenk. Sie freut sich noch immer! Ben hat... Sie unterbricht ihre Gedanken. Ihr Blick fällt zufällig auf die Tür, die zum Lehrerbüro führt. Durch das Fenster kann sie Viola erkennen. Was macht sie da? Offenbar hat sie irgendein Päckchen auf den Schreibtisch gelegt. Für Ellie wird das sicher nichts sein. Aber hat etwa einer der Lehrer auch Geburtstag? Unwahrscheinlich, dass Viola den Lehrern Geschenke machen würde...
Sie zuckt die Schultern. Ist ja auch egal. Sie dreht sich um und geht in ihre Klasse.
Charakter: Viola
Geschichtsstrang: Aufmerksamkeit für Breuer
Zu Hause hatte Viola das Stricktier und den Brief für Lotta noch in einen Schuhkarton eingepackt. Hauptsache, es fällt nicht sofort auf, dass es ein Geschenk sein soll. Mit Edding schreibt sie nun noch den Namen "An Lotta" auf den Deckel und stellt ihn im Lehrerbüro ab. Lotta würde doch hoffentlich ihren eigenen Namen lesen können mittlerweile. Sie ist froh, dass hier noch niemand drin ist, der sie sehen könnte. Normalerweise ist zumindest Miyu immer sehr früh da. Vielleicht ist sie grad auf Toilette.
Zum Glück hat sie niemand beobachtet, dass sie hier Päckchen verteilt.. Moment... Viola wirft einen Blick zur Tür. Verdammt. Sie wurde offenbar doch gesehen. Ellie steht an der Tür. Doch da lässt sich jetzt auch nichts dran ändern. Was soll's. Sie weiß ja nicht, worum es geht.
Viola verlässt das Büro wieder und begibt sich in ihre Klasse. Das Ereignis am Vorabend hat sie längst wieder verarbeitet. Wenn Blaze sein Wort hält, würde Breuer heute sein Fett wegkriegen. Sie würde Blaze am Ende des Schultages noch einmal unter vier Augen sprechen.. egal wie die Sache mit Tim Breuer ausgeht. Den Stein hat sie sich zumindest wieder eingesteckt und auch die Jacke, die Lilly sogar gewaschen hat, ist dabei.
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Violas Aufgabe - die Erste
Heute ist Blaze guter Dinge. Müde aber guter Dinge! Nicht zuletzt weil Audrey bereits ausgezogen ist. Die Sache gestern, hat er in den Hintergrund geschoben. Einfach ablenken. Wie immer. Gar nicht nachdenken.
Er nimmt den Bus zur Schule. Tief Luft holen ist immer noch quälend. Macht nichts. Heute hat er ein bisschen Vorfreude. Denn es ist der Tag an dem er sich den Stein zurückerobert. Ausserdem ist es der letzte Tag den er dafür hat um Violas Zeit Limit einzuhalten.
Es ist Freitag 8:00 Uhr und eigentlich hätte Blaze jetzt Simlisch. Aber er wird leider ein paar Minuten zu spät kommen. Macht ja nichts.
Er hat die Tage zuvor damit verbracht sich über Logikbomben schlau zu machen. Wenn er etwas wissen will, dann kann man ihn kaum mehr davon losreissen. Er lernt schnell, etwas was die Schulpsychologen auch schon festgestellt hatten, tja – wenn er will halt.. Er hat sich schon viele Dinge angeeignet. Gibt ja auch zu fast allem ein SimTube Tutorial. Wer braucht also schon Schule?
Blaze betritt das Gebäude. Die Hände hat er in den Taschen. Mit der rechten umschliesst er einen kleinen Gegenstand. Es klingelt. Er tut als würde er wie alle anderen in ihre Klasse gehen, dreht dann aber ab und begibt sich zum Computerraum. Er sieht kurz über die Schulter und gelangt unbemerkt in den leeren Raum.
Kein Proschinsky zu sehen. Schnell setzt sich Blaze an den PC den Breuer immer für sich beansprucht. Der Typ ist ein Gewohnheitstier der Strukturen liebt und Veränderungen hasst. Eine Eigenschaft die Blaze jetzt ausnutzen kann. Er wartet bis der PC hochgefahren ist, dann nimmt er den kleinen USB Stick aus der Tasche und steckt ihn ein. Die Logikbombe die er für Breuer vorbereitet hat, ist ein kleines Computerprogrammteil, die nach eintreten einer bestimmten logischen Bedingung, eine Aktion ausführt. Logikbomben sind die einfachste Form von Malware und die gab es sogar schon vor den ersten Computerviren. Nichts extrem komplexes also, aber die ‹Explosion› wird perfekt für Violas Aufgabestellung. Und das schöne ist, sobald die Bombe explodiert ist, ist sie weg. Gelöscht vom System. Vielleicht reisst sie ein paar Lücken in den Code, aber das eigentlich nur, wenn sie an einen Virus gekoppelt wurde. Und das ist in diesem Fall ja nicht nötig. Die Computer bleiben intakt. Keiner wird merken, dass er manipuliert wurde. Breuer wird ganz alleine Schuld für die Miserere tragen. Ha!
Er infiziert das Schreibprogramm welches sie später in Informatik brauchen werden mit der Logikbombe und kurz darauf ist er auch schon wieder raus aus dem Raum und auf dem Weg zur Simlischstunde. Nein, halt! Bevor er den Raum verlässt, demontiert er beim Drucker das Staufach in das die Gedruckten Blätter normalerweise fallen. Er stellt es neben den Drucker auf den Boden. Dann geht er raus. Er hat sich noch nie so auf eine Prüfung gefreut wie heute.
Während Simlisch ist er alles andere als Aufmerksam. Er denkt noch immer an die Spuknacht. Sie schwirrt in seinem Kopf herum wie ein Geist. All die Rätsel und vor allem die Angst die er erfahren hatte als ihm die Kontrolle entrissen wurde. Er reisst ein Blatt Papier aus seinem zerknitterten Schulblock auf den er eigentlich schreiben müsste, und fängt an geistesabwesend zu kritzeln. Er ist kein Kontrollfreak der alles immer wissen muss. Die einzige Kontrolle die ihm wichtig ist, ist die über sich selbst. Die will er haben. Immer. Und um zu testen, ob er die auch immer noch besitzt, tut er manchmal absichtlich Dinge entgegen dem was man von ihm erwartet. Es beweist ihm, dass er noch immer tun kann was er will. Die Konsequenzen sind Nebensache. Vielleicht ist das zwanghaft. Darüber hat er noch nie nachgedacht. Aber es gibt doch diese manisch depressiven, die sich ritzen müssen um zu spüren ob sie noch existieren. Keine Option für Blaze aber so ähnlich könnte es bei ihm mit dem ‹Unfug› sein...
Als der eine böse Geist ihn übernommen hat, war er mental am ende. Solche Verzweiflung hat er noch nie verspürt. Nicht einmal an dem Tag an dem ein Polizist in das alte abgestandene Zimmer über dem veralteten Kino kam, in dem er wohnte, um ihm mitzuteilen, seine Mutter wäre bei einem Autounfall gestorben und er müsse jetzt mitkommen. Seine Mum hatte vorgesorgt. Ihr Job war riskant, auch wenn er ihn damals nicht verstanden hat, heute tut er es. Aber dank ihrer Vorsorge, musste er nicht Wochenlang ausharren und anschliessend wegen fehlendem Elternteil in ein Kinderheim gesteckt werden. Dank ihr, hat man Irving ausfindig gemacht und ihn zu ihm gebracht. Danke... Mum... Blaze schweift mit den Gedanken ab. Er hört dumpf den Lehrer reden, ist aber in seiner eigenen Welt. Er zieht weiter Striche und schattiert Flächen auf dem linierten Blatt. Seit der Spuknacht hat er dieses Bild im Kopf. Es wurde so oft davon geredet; Herzen sollen geöffnet werden. Herzen... öffnen. Das klingt schwierig. Haben sie wirklich ihre Herzen geöffnet um das Rätsel zu lösen? War das Verständnis für Keito wegen seines Dads wirklich das was gemeint gewesen war? Oder Viola die über ihren Ruf sprach? Herzen öffnen…
Was zählt eigentlich alles noch dazu? Am Skateplatz mit Viola hat er eine Menge von sich Preisgegeben... Fast zu viel. Er hat ihr sein Herz geöffnet, wenn auch nur ganz kurz und dann schnell den Reissverschluss wieder zugezogen. Das hätte er nicht getan, hätte er sich besser unter Kontrolle gehabt. Aber die Gedanken an den Geist und die Hand an seinem Fuss, lassen ihn aus den fugen geraten. Das ist nicht gut… gar nicht gut.
Die Stunde ist vorbei und Blaze sieht sein Bild an. Er weiss nicht so recht. Anschliessend greift er es unsanft und stopft es in seinen Rucksack. Er merkt nicht, dass er nicht trifft und den Wisch im Klassenzimmer verliert.
Er begibt er sich zur nächsten Stunde. Endlich. Informatik.
Mit einem wissenden Grinsen setzt er sich an einen Computer und beobachtet Breuer wie er sich direkt an ‹seinen› PC setzt. Blaze braucht jetzt nichts weiter mehr zu tun als abzuwarten. Und Viola, die jetzt gerade in GGG sitzt, wird es auch mitbekommen wenn es soweit ist.
Alle warten auf Proshinsky. Blaze reisst ein Blatt Papier von einem Block ab, knüllt es zusammen und wirft es Breuer an den Kopf. Dieser dreht sich um und straft ihn mit einem bösen Blick. Blaze grinst.
Bald darauf kommt der allseits beliebte Lehrer herein und kündigt die heutige Prüfung an. Er verteilt jedem ein Blatt mit Anweisungen zu bestimmten Formatierungen eines Textes, den sie befolgen müssen. Kurz darauf startet er auch schon.
Blaze tippt ein bisschen herum und wirft immer mal wieder einen Blick am Bildschirm vorbei um zu sehen ob Breuer bald den Zünder für die Bombe betätigt.
Wie er selbst in diesem Test abschneidet ist ihm so was von egal. Blaze grinst. Er tippt das aller nötigste ein, bis Breuer endlich die Hand hebt und dem Lehrer mit einem hauch Stolz in der Stimme Bescheid gibt, dass er als erster fertig ist. Proschinsky wirkt heute ein wenig gelangweilt und gibt ihm die Anweisung er soll das tun, was sie immer taten, wenn sie mit einer Prüfung fertig sind. Abspeichern und an den Drucker senden. Gesagt getan. Blaze' Aufregung steigt. Er hat dieses Kribbeln im Bauch was an Adrenalin grenzt und die Vorfreude steigt. Der Zünder seiner kleinen Logikbombe ist der Button: Drucken.
Gleich wird es vor Aufregung sowieso keiner merken; Drum zückt Blaze sein Handy und filmt hinter dem Monitor Breuers Reaktion für Viola. Damit sie auch noch was zu lachen hat.
Kurz darauf hört man auch schon den Drucker rattern. Es scheint alles ganz normal. Breuer steht auf und geht hin während das erste Blatt wegen des fehlenden Stoppers schon auf den Boden segelt, um sich seine Arbeit abzuholen. Doch nach dem ersten Blatt hört der Drucker nicht auf. Er druckt immer weiter und weiter. Breuer gerät in Panik und fängt die Papiere auf. Blaze verkneift sich ein Lachen. Immer mehr Blätter werden mit Breuers Namen gedruckt. Proschinksy springt auf und fragt aufgeregt was er gemacht hat! Wie viel Exemplare hat er gesendet!?
Was die beiden dort vorne noch nicht wissen, dass nicht nur dieser Drucker betroffen ist sondern... alle. Auch in den Lehrerzimmern, dem Büro… im GGG Unterricht. Es druckt und druckt und druckt.
Aber das ist noch nicht alles. Blaze hat sich erlaubt die ‹Explosion›, also die schädliche Reaktion auf den Auslöser ein wenig zu modifizieren. Seine kleine Malware hat nicht nur die Anzahl der zu druckenden Exemplare auf allen im Netzwerk angeschlossenen Drucker auf 1000 gesetzt, sondern auch den zu druckenden Text verändert. Da steht jetzt nur noch die erste Zeile des Informatik Tests drauf: Name: Tim Breuer. Somit werden die Seiten in immenser schnelle gedruckt.
Auch die anderen Schüler horchen nun auf. Chip, der neben Balze sitz, sieht Breuer wild herumhampeln und fängt laut an zu lachen. Blaze grinst breit und hält schön die Kamera drauf. Papier fliegt im Raum herum und es lässt sich nicht aufhalten bis Proschinsky schliesslich geistesgegenwärtig genug ist und den Stecker zieht. Eigentlich wollte Balze einbauen, dass die Anordnung der Zeichen die er getippt hat, sich so verändern, dass sie eine Karikatur von Proschinsky zeigen. Aber das hätte Blaze vermutlich entlarvt und dann hätte das Drucken auf ein einzelnes Blatt zu lange gedauert um wirklich Chaos anzustiften.
Allerdings hat Blaze veranlasst das einige Zeichen, Symbole und Eingaben von Breuers Test, durch andere ersetzt wurden. Sollte Breuer es nicht bemerken und beim erneuten drucken ohne nochmal einen Blick drauf zu werfen die Prüfung abgeben, wird die Auswertung sicher nicht besser als eine 4 ausfallen.
Doch das wird sich dann erst nach dem Wochenende zeigen, wenn die Arbeiten korrigiert wurden. Ein kleiner Bonus so zusagen.
Wenn sogar Breuer schlechtere Arbeiten als Blaze abgibt, ist das wirklich peinlich für einen wie ihn.
Breuer versucht unterdessen dem Lehrer zu versichern, dass er ganz sicher nur einmal auf drucken geklickt hat und er auch nicht weiss was passiert ist.
Proschinsky ist genervt. Wie genervt wird er sein wenn er erfährt dass über all das Druckchaos ausgebrochen ist?
In der Mittagspause setzt Blaze sich an einen leeren Tisch und wartet. Er schickt Viola das Video vom Unterricht. Und schreibt dazu, dass er in der Mensa ist.
Wie wohl Violas GGG-Lehrerin auf das viele Papier mit Breuers Namen darauf reagiert hat?
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Violas Aufgabe - die Erste
Die GGG-Stunde zieht sich mal wieder hin. Selbst Shane ist hier. Wann hatte der sich an der Schule angemeldet? Muss wohl an einem Tag gewesen sein, an dem sie fehlte. Sie grüßt ihn, weiß aber nicht, was sie sonst zu ihm sagen sollte.
Fouché ist gerade mitten in einer Erklärung, als plötzlich der Drucker anspringt. Zuerst denkt sich Viola nichts weiter dabei. Doch als es nicht aufhört, wundert sie sich doch ein wenig. Fouché ist völlig verzweifelt und weiß nicht, was sie tun soll. Das allein bringt Viola zum Grinsen. Als sie dann doch mal einen der Zettel näher anschaut und ihr der Name "Tim Breuer" auffällt, weiß sie genau, dass Blaze dafür verantwortlich ist. Sehr schön, dann geht es jetzt wohl wirklich los.
Fouché rennt nach draußen, wohl um jemanden zu holen, der sich besser mit Technik auskennt als sie selbst. Im selben Moment bekommt Viola eine Nachricht auf ihr Handy. Es ist ein Video. Von Blaze' Nummer. Einen Moment starrt sie auf das kleine Filmchen. Hauptrolle: Breuer. Sofort hat Viola auch einen imaginären Titel im Kopf: "Der Angriff der toten Bäume" Papierzettel nach Papierzettel schwebt durch den Raum, und auch im GGG Raum ist das Chaos groß... bis einer der Mitschüler auch hier den Stecker zieht. Fouché ist immer noch unterwegs. Viola kommt aus dem Lachen nicht mehr heraus. Einige Mitschüler drehen sich zu ihr um aber das kümmert sie nicht. Die werden sicher denken, dass sie wegen des Zettelchaos so lacht. Vom Video müssen sie ja nichts wissen.
Schließlich ist die GGG-Stunde zu Ende. Endlich. Blaze hatte ihr geschrieben, dass er in der Mensa sei. Dort begibt sie sich nun auch hin. Bevor sie sich hinsetzt, streckt sie schon grinsend ihren Daumen nach oben, so dass nur er es sieht. Dann setzt sie sich zu ihm. Sie greift in ihre Hosentasche um den Stein hervorzuholen. Dann legt sie ihn auf Blaze' Platz. "Den hast du verdient.", sagt sie, noch immer grinsend, "Aber sowas von!" Dann holt sie die Jacke hervor. "Und die war ja auch noch deine." Ihr ist nicht bewusst, dass Blaze das Kleidungsstück nicht so wichtig ist. Sie sieht sich um. Die Mensa ist wie immer voll. Zu voll, um Dinge zu besprechen, die nicht für fremde Ohren bestimmt sind, auch wenn die Lautstärke vieles übertönen würde.
Viola wartet ab bis Blaze fertig gegessen hat und spricht ihn dann an "Kommst du mit vor die Tür? Hier sind zu viele Ohren." Einige Schüler sind im Hof, doch im Eingangsbereich ist niemand. Viola wartet Blaze' Antwort nicht ab sondern geht schon mal vor. Hoffentlich würde er folgen.
Der Sommerregen an diesem Tag verdunkelt die Sonne, so dass sie es ein paar Minuten hier aushalten würde. Sie lehnt sich draußen an die Wand und wartet, ob Blaze folgen würde. Wenn nicht, würde sie halt wieder rein gehen.
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Violas Aufgabe - die Erste
Es dauert nicht lange und Viola taucht auf. Sie wirkt gut gelaunt. Gut, dann hats ihr wohl gefallen. Das bringt Blaze zum grinsen. Sie setzt sich hin und legt ihm den kleinen schwarzen Stein vor. Er greift zufrieden danach, steckt ihn in die Taschen seiner Jacke und behält ihn dort in der Hand. "Aber sowas von!" Dann holt sie die Jacke hervor. "Und die war ja auch noch deine." Achja. An die Jacke hat er gar nicht mehr gedacht. Nunja, er wird sie in den Spint hängen bis sie irgendwann wieder zufällig zum Einsatz kommt. Man weiss ja nie. "Danke." entgegnet er. Er will nicht grossartig ausschweifen über die Geschehnisse heute morgen, weswegen er nicht weiter über Breuer spricht. Obwohl er sich wirklich gern über sein Gehampel auslassen würde. Aber er muss nicht unnötig Aufmerksamkeit auf sich ziehen, denn wie Viola grade sagt: "Kommst du mit vor die Tür? Hier sind zu viele Ohren."
Das Video nochmal ansehen und ausgelassen über seine Panik ablachen kann er später immernoch.
Blaze sieht sich um. Will sie ne runde über Breuer quatschen ohne aufzufallen? So ein Getuschel könnte schnell Fragen aufwerfen. Er kann sich sonst kein Thema vorstellen über das sie sprechen wollen würde. Aber da er selbst noch was zu heute sagen will, umfasst er den Stein in der Tasche und steht auf. Er schlendert ihr hinterher, macht einen Abstecher zum Spint um dort die Jacke abzulegen, guckt sich ein wenig um ob jemand ihn beobachtet und folgt ihr schliesslich vor die Tür.
Draussen, im Regen sieht er sich um und bemerkt sie um die Ecke. Er stellt sich vor sie und kann das breite Grinsen über Breuer und den Erfolg nicht mehr verbergen. Dann ringt er es wieder nieder zu einem normalen Lächeln während er den Stein in der Faust, aufwärmt. Er ist ziemlich glücklich grade. "Alles klar? Was gibt's?"
Charakter: Viola
Geschichtsstrang: Violas Aufgabe - die Erste
Die Vampirin grinst. Sie sieht nach oben. "Ich mag den Regen!", sagt sie beiläufig, "er hält die Sonne etwas ab und sorgt dafür, dass potentielle Zuhörer lieber drinnen im Gebäude bleiben." Blaze ist ihr in einigen Abstand gefolgt. Das reicht hoffentlich, damit niemandem auffällt, dass sie beide hier zusammen hocken. "Erst einmal, das war genial mit Breuer! Ich werde mir das Video nachher gleich mal auf den PC ziehen, da ist der Bildschirm etwas größer! So ein Volltrottel." Sie lächelt. Sie fragt nicht, wie der Test für Blaze lief. Dass ihm die Noten nicht so wichtig sind, ist ihr schon bewusst. Dann fährt sie fort: "Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber jedenfalls nicht das. Das übertrifft die Erwartungen bei weitem. Wenn ich an sein dummes Gesicht denke! Und Fouché wusste auch nicht weiter, als der Drucker plötzlich losging."
Schließlich wird sie wieder etwas ruhiger. Über Breuer zu lästern macht zwar Spaß, doch das ist nicht der Hauptgrund, warum sie unter vier Augen mit Blaze sprechen wollte. Sie schweigt eine Weile, bis sie dann schließlich doch noch das Wort an ihn richtet. "Oh, und wegen gestern.. Ich habe nicht mehr viel geredet nach.. ach du weißt schon. Das lag aber daran, dass mir selber viel durch den Kopf ging, über das ich nachdenken musste... Von meiner Seite aus ist wieder alles okay zwischen uns." Dann fügt sie noch hinzu: "Nur, damit du mein Schweigen nicht missinterpretierst." Sie weiß nicht recht, was sie sonst noch sagen soll.. also schweigt sie und wartet auf Blaze' Reaktion. Vermutlich weiß er das eh schon, so wie sie die ganze Zeit gegrinst hat, als sie ihm den Stein überreichte.
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Violas Aufgabe - die Erste
"Ich mag den Regen!", sagt sie beiläufig, "er hält die Sonne etwas ab und sorgt dafür, dass potentielle Zuhörer lieber drinnen im Gebäude bleiben." Blaze sieht instinktiv nach oben und wischt sich anschliessend die Tropfen aus dem Gesicht. Nicht sein Traumwetter aber für Vampire nachvollziehbar. Er hat sie oft genug sauer im Unterricht sitzen sehen weil die Sonne in den Raum geschienen hat.
"Erst einmal, das war genial mit Breuer! Ich werde mir das Video nachher gleich mal auf den PC ziehen, da ist der Bildschirm etwas größer! So ein Volltrottel." freut Viola sich. "Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber jedenfalls nicht das. Das übertrifft die Erwartungen bei weitem. Wenn ich an sein dummes Gesicht denke! Und Fouché wusste auch nicht weiter, als der Drucker plötzlich losging."
Blaze lacht; "Die Fouché? Das hät ich gern gesehen." Er hebt bescheiden die Schultern an. "Bin nur n Skript-Kiddie, aber schön das es deine Erwartungen sogar übertroffen hat." er blickt sie zufrieden an. Dann wird Viola ruhiger und schweigt sogar. Blaze ist sich nicht sicher was der Umschwung zu bedeuten hat, bis sie doch noch etwas sagt: "Oh, und wegen gestern.. Ich habe nicht mehr viel geredet nach.. ach du weißt schon. Das lag aber daran, dass mir selber viel durch den Kopf ging, über das ich nachdenken musste... Von meiner Seite aus ist wieder alles okay zwischen uns." Dann fügt sie noch hinzu: "Nur, damit du mein Schweigen nicht missinterpretierst."
Er hebt einen Mundwinkel froh. Er wüsste wahrscheinlich auch nicht was sagen, wenn ihm einer so käme wie er ihr gestern. Sie weis jetzt das ihn das beschäftigt und vermutlich beschäftig es sie auch. Aber das heisst nicht, das er der Jenige Auserwählte ist bei dem sie sich auskotzen möchte. Also wird er sie dazu auch nicht mit seinem Verhalten drängen. Er hätte das vielleicht auch einfach runterschlucken sollen, irgendwie.. Egal! Er schüttelt den Kopf. "Vergessen wir das und ich halte mein Versprechen." sagt er und ist dankbar. Aber er will keinen solchen Fehler mehr machen und lässt die Sentimentalitäten bei Seite. Er nimmt den Stein aus der Tasche und wirft ihn hoch bevor er ihn grinsend wieder auffängt. Er hält die Hand auf, damit Viola den Stein sehen kann. "Na? Ist er dir auch so ans Herz gewachsen wie mir?" scherzt er und lässt den Abenteuer-Stein ein wenig hüpfen. "Willst ihn wieder haben?" er grinst sie an. Machst du mit?
Ort: Gewürzmarkt, San Myshuno
Charakter: Maryama
Geschichtsstrang: Nicht allein heim
Browneye läuft brav neben Maryama her, wohl froh endlich wieder mit Frauchen an der frischen Luft zu sein. Er schnüffelt mal hier, mal dort, hinterlässt ein paar Duftmarken und bleibt plötzlich stocksteif stehen. Dann begint er freudig mit dem Schwa nz zu wedeln und fiepst ein bisschen.
"Ruhig Kleiner, was hast du denn?" Maryama blickt in die Richtung, in die der Hund weist und sieht ...Asante?
Froh winkt sie ihm im Weitergehen. "Dann muss ich ja gar nicht allein nach Hause laufen, wie schön." denkt sie erleichtert. Auch wenn sie daran arbeitet, ganz wohl ist ihr nicht wenn es dunkel wird.
Als sie aufeinander treffen fragt sie überrascht:"Was machst du denn hier am Gewürzmarkt um diese Zeit? Erkundest du ein bisschen die Gegend?" Verstohlen mustert sie ihn. Er trägt Sportkleidung und sieht ..ziemlich gut aus darin.
"Hi, Maryama." Asante freut sich sehr, sie zu treffen. "Ihr seid zurück? Ich war in der Nähe bei einem Studienfreund und als er mir vom tollen Gewürzmarkt erzählte und ich dachte, ach da wohnt doch auch Lotta, wollte ich mal spontan vorbeischneien ..." Asante bleibt vor Maryama stehen und wie er so ist, umarmt sie auch gleich selbstverständlich und herzlich. Sie haben ja schon einiges durchgemacht. Und nebenbei ... fühlt sich auch gut an, grinst er innerlich.
Maryama erwidert die Umarmung und fühlt sich in Asantes Armen ziemlich klein, aber auch sicher.
"So ein zartes Wesen bin ich doch gar nicht....und auch einigermaßen groß...aber er ist wie ein Bär." schmunzelt sie in sich hinein.
Asante beugt sich nieder und auch Browneye wird getätschelt: "Hallo, König der Löwen!".
Browneye springt etwas japsend an Asante hoch und will wohl am liebsten gleich spielen.
Amüsiert beobachtet Maryama wie die beiden sich begrüßen. "Der König der Löwen und der König der Bären." lacht sie innerlich.
"Woher weißt du, dass wir zusammen weg waren?" wundert sich Maryama.
Ein bisschen ernst blickt Asante dann Maryama an. "Letztendlich war ich mir nicht sicher, ob man Lotta so als alleinerziehende Mutter einfach überfallen kann und bin dann zu so ein paar jungen Leuten rüber, etwas Basketball spielen." Asante weist mit dem Daumen hinter sich.
„Da hättest du dir nicht so viel Gedanken machen brauchen, Lotta kann man eigentlich immer besuchen. Wenn sie zuhause ist, empfängt sie jeden herzlich.“ zerstreut Maryama seine Bedenken.
Dann erkundigt sie sich weiter:
„Wer war denn hier zum Basketball spielen?Jemand Bekanntes?“
"Einen Ben kennst du wohl. Ein Nachbar von Lotta." antwortet Asante.
Maryama nickt bestätigend.
"Ben? Ja, er ist Gärtner und hat noch eine jüngere Schwester, Ellie. Mit ihr hab ich mal im Park ein Bodengemälde gesprayt und in meiner Küche hängt ein Bild, das sie gemalt hat. Sie sind beide echt liebe Sims."
Asante lächelt Maryama jetzt an: "Und dann sehe ich euch beide vorhin plötzlich mit irgendwas in der Hand in die S-Bahn verschwinden. Ihr habt mich wohl nicht gesehen."
"Ah, so war das." Maryama versteht.
Dann schüttelt sie den Kopf.
"Leider haben wir dich nicht gesehen, nein. Wir hatten ein Fenster zu tragen und waren ganz mit uns selber und dem "Ja nicht zerbrechen" beschäftigt." Sie schmunzelt. "Aber jetzt haben wir ja zueinander gefunden."
Verschmitzt fügt Asante hintendrein: "Ja, und hätte ich geahnt, dass du gerade bei Lotta bist ... dann hätte ich mich doch getraut, mal zu klingeln." Asante schaut zur Lottas Villa: "Ein andermal, ... jetzt ist schon spät. Fahren wir gemeinsam heim?"
Er hakt sich einfach bei Maryama ein.
"Ja, gerne, nur laufe ich noch ein Stück Weg, damit Browneye sich austobt, der zerlegt mir sonst das Sofa oder einen Küchenstuhl heute Nacht, wenn er jetzt nicht ausgepowert wird."
Dass sie eigentlich die ganze Strecke gehen wollte, muss sie ihm ja nicht sagen. Er ist sicher k.o. vom Basketball spielen.
Asantes Lächeln vertieft sich:
"Ich könnte eine Begleitung brauchen. Bei deiner Kunst so wehrhafter Bratenpfannenschwinger fühle ich mich irgendwie so richtig sicher neben dir ... des Abends." Natürlich hat Maryama allen Schutz, den Asante aufbieten kann. Er kann sich aber ein breites Grinsen nicht ganz verkneifen, sie zu seiner Schutzbegleitung erklärt zu haben.
Maryama genießt seine Nähe, als er sich unterhakt und um ihren Schutz bittet.
"Hey, ich gebe bald Kurse im Pfannenschwingen zur Selbstverteidigung...Lotta hat's erfunden." Sie lacht.
"Bleiben Sie in meiner Nähe , junger Mann, es kann nur mit Beulen und Kopfschmerzen enden. Dafür stehe ich mit meinem Namen."
Maryama fühlt sich so gelöst in Asantes Gegenwart, alle Ängste sind vergessen.
Aus den Augenwinkeln nimmt Asante vergnüglich wahr, dass Maryama recht entspannt in seiner Gegenwart wird. Er setzt noch einen hinterher zu seiner angeblichen Schutzbedürftigkeit ...
"Lass mich ja nicht allein heimgehen, Maryama. Und du großer Hund bewachst mich auch, nicht wahr?", lacht er Richtung Browneye.
Maryama schaut Asante schelmisch an:"Auf keinen Fall lassen wir einen attraktiven, aber etwas ängstlichen jungen Mann allein nach Hause gehen...das wäre unverantwortlich." Sie grinst ein bisschen und lacht mit Asante über seinen Scherz mit Browneye.
"König der Löwen? Bereit zum Aufbruch? Wir haben eine verantwortungsvolle Aufgabe!" So ein kleines bisschen Flirten macht auch mal wieder Spaß stellt sie fest und rückt ein winziges Stück näher an ihren Begleiter heran, während sie in Richtung Brindleton aufbrechen.
"Der attraktive ängstliche junge Mann dankt für das Bratpfannenwendige Schutzangebot und gibt das Kompliment gern zurück." Asante lässt lächelnd seinen Blick anerkennend über die näher gerückte kaffeebraune Schönheit mit den meerschaumgrünen Augen gleiten: "Schönheit schlägt Alter, könnte unser Slogan werden. Bin ich nicht etwas älter als du?" Er lacht erheitert und nimmt Maryama fester am Arm.
Maryama freut sich über das Kompliment und blickt ihn schelmisch von der Seite an:
„Hm...ist das so?“ Sie muss wieder schmunzeln.Dann schaut sie ihn an und fragt:“Wie alt bist du eigentlich? Ich hab dich noch nie gefragt...“
Asante blickt Maryma gespielt erstaunt an: "Und ich dich auch nicht! Ich hoffe du erschrickts jetzt nicht über einen steinalten Mann von 26 neben dir, junge Frau!" Asante ist gerade so recht nach rumalbern und schäkern mit Maryma. Diese 'Nachbarschaftshilfe' gefällt ihm immer mehr.
„Och...so läppische zwei Jahre fallen doch gar nicht ins Gewicht.“ entgegnet Maryama vergnügt.
"Weich mir ja nicht von der Seite. Und du auch nicht, Browneye!", gibt er schmunzelnd vor, leicht zu tadeln, ihn bloß nicht allein zu lassen.
"Wir können gerne den ganzen Weg zu Fuß gehen. Wenn der Kleine das doch braucht. Ich will nicht schuld sein, wenn er zu wenig Auslauf hatte. Nein, nein, keinesfalls. Alles was der Hund braucht ..." Asante ist's recht. Dann hält er sich halt länger an Maryma fest ... Er grinst vor sich hin. Das entwickelt sich ... gut.
„Nein...das könntest du nicht verantworten, nicht wahr?“ antwortet Maryama in unschuldigem Tonfall verzieht dabei keine Miene, aber schubst ihn minimal mit ihrer Schulter an.
Oho! Stupsen mit der Schulter! Das will beantwortet werden, schmunzelt Asante innerlich und leitet zu einem harmlosen Thema als Auftakt einer 'Antwort' über.
"Auf dem Weg können wir ja schon mal überlegen, welche Rhythmen uns denn auf dem Festival in Schwingungen versetzen sollen ...", leicht kickt er sie leise lachend mit der Hüfte seitwärts im Gehen an. Wie sie da wohl drauf reagiert?
Maryama ist überrascht ihn so locker zu erleben, schäkert aber gerne mit. „Könnte man beinahe ein wenig Herzklopfen bekommen...“
Beschwingt kickt sie ebenso leicht zurück und singt leise im weitergehen:
„I love rock n' roll
So put another dime in the jukebox, baby
I love rock n' roll
So come and take your time and dance with me
Ow
...noch ein kleiner Hüftkick zum Abschluss...
Dann lacht sie und fragt Asante: „So geht’s mir jedenfalls...was hörst du denn für Sound gerne?“
Asante blickt Maryama fest in die Augen und versichert lächelnd mit rauchiger Stimme: "Ich mag jeden Sound, der Schwung, Bewegung und ... Sinnlichkeit verspricht. Tanz braucht Rythmus, Gefühl ... und Hingabe. Oder?"
Er spricht Maryama aus der Seele. Ihr Herz schlägt etwas schneller beim Wechsel des Tonfalls und auch weil sie nicht damit gerechnet hat, dass er ebenso empfindet.
Sie antwortet mit leuchtenden Augen: "Ja...Seele und Körper müssen zusammen schwingen , dann ist es perfekt."
Maryama hebt minimal eine Braue und sagt mit einem kleinen, frechen Lächeln : " Dann hoffe ich mal auf ein paar heiße afrikanische Rhythmen und schöne sinnliche Reggaeklänge zum schwofen." Nach kurzer Pause atmet sie einmal tief durch und sagt:"Ohne Musik und Tanzen wäre das Leben recht traurig, nicht?"
Die Antwort Asantes ist ein neuerliches und etwas schwungvolleres Hüftkicken als zuvor: "Wie wahr!"
Er tänzelt nach Sitte seines Dorfes ein paar Schritte mit Maryama am Arm vor und rück mit extravagantem Hüftschwung - *Kick* - und grinst frech zurück: "Schauen wir uns die nächsten Tage mal das Repertoire des Festivals an und suchen was Gefälliges aus, was ... natürlich ausgiebig auf seine Verwertbarkeit vorher erprobt werden muss?"
Maryama muss lachen, passt sich seinen Schritten an, nimmt den freien Arm noch mit dazu, schwingt die Hüften...und stolpert beinahe über Browneye, der munter scheinbar auch Vergnügen an den Aktivitäten findet.
Er saust um sie herum, vor und zurück und wedelt dabei freudig hechelnd mit dem Schwa nz. Etwas ausser Atem meint Maryama schließlich lachend zu Asante:" Ja, lass uns einen Tanzabend zur Einstimmung machen...bei euch? Und ich geb noch Lotta Bescheid?"
Asante schnappt sich erheitert den aufgeregt umherjagenden Browneye, damit Maryama nicht nochmal in Stolpergefahr gerät: "Jetzt aber Vorsicht, kleiner Löwe, sonst fällt die Dame, bevor ich als galante Damenauffangstation bereit stehe. Immer schön mein Kommando abwarten.", tadelt er das Fellbündel lachend. "Ich war schließlich beim Militär."
Asante schlägt die Hacken zusammen und salutiert vor Maryama: "Tanzabend zur Einstimmung notiert, Madame. Diszipliniert schwungvolles Tanzen ist angesagt! Zu Befehl!"
Er tänzelt mit Hund auf dem Arm ein paar Stechschritte mit Hüftschwung vor. Asante ist es recht egal, was Passanten auf der Straße von ihm denken.
Maryama prustet laut los, bei Asantes Vorführung. Dann bricht sie in ihr perlendes Lachen aus und gibt zurück: " Ay Sir...gerne Sir."
Asante lacht Maryama breit an: "Elani und ich wollten eh noch zu Lotta. Gehen wir doch zu ihr. Elani will den Wintergarten unbedingt sehen. Dann stimmen wir doch mal das Programm für alle ab. Machts du was für uns mit Lotta aus?"
Maryama fängt sich wieder und antwortet:" Ich schick ihr zuhause gleich eine Sprachnachricht und frag wann es ihr passt. Sicher freut sie sich, sie liebt es zu tanzen."
"Und wirkt so bedrückt in letzter Zeit...verändert. Ich darf auch nicht vergessen ihr alles zu schreiben,w as ich über Tanuí und Takatuka weiß...am besten gleich alles zusammen...dann geht es nicht unter." Maryama sorgt sich mehr um ihre Freundin, als sie sich eingestehen will.
"Lotta tanzt auch gerne? Das ist ja schön.", freut sich Asante. Er hatte schon ein wenig befürchtet, sie sei vielleicht so ein tanzunfreudiges Weißbrot. "Dann passt das ja zu uns dreien. Und es macht ihr nichts aus ..., eine Minderheit zu sein? Du kennst sie ja wohl schon länger.", fällt Asante gerade auf und ein.
Lotta ruft zwar Besorgnis in ihm hervor, weil Asante generell verantwortungsvoll nach seinen Mitmenschen schaut und so eine junge Mutter mit Stichverletzung lässt ihn nicht kalt.
Aber dieses Rapier schwingende Wesen kann er sich nicht als solch eine Tanzmaus wie Maryama vorstellen. Deren bezaubernder Hüftschwung ist ... recht ansprechend. Sein Blick fällt kurz nochmal auf diese schwungvollen Hüften und wieder brav hoch zu der smaragdenen Meeresgischt ihrer Augen. Asante muss einfach lächeln, wenn er sie ansieht.
Maryama blickt irritiert auf. „Minderheit? Wir sind doch ein Team und ...“ dann dämmert ihr, was Asante meint und sie erschrickt ein wenig. Noch nie, seit sie Lotta kennt, hat sie sich Gedanken darüber gemacht, eine andere Hautfarbe zu haben als sie. Meist vergisst Maryama selbst, dass sie sich in dem Punkt von den meisten anderen Sims hier unterscheidet.
Aber der Gedanke, Lotta könnte sich über so etwas Gedanken machen, ist so weit entfernt, dass sie niemals auf so eine Idee gekomen wäre. Lotta ist für Maryama...Kosmopolitin durch und durch.
Zu Asante sagt sie aber nur:“Nein, mach dir bloß über sowas keine Gedanken...sie ist so weltoffen und ...Takatukas Vater hat auch dunkle Hautfarbe.Lotta stammt zwar aus Schweden, hat aber lange auf einem tropischen Eiland gelebt, das genauso heisst wie ihre Tochter.“ „...und das sie jetzt vergessen hat.“ denkt sie traurig weiter.
„Wir haben im Jazzclub mal die Nacht durchgetanzt ...das war ein toller Abend. Du siehst...alles völlig entspannt.“ Maryama lächelt Asante an, der Browneye inzwischen wieder frei gelassen hat, und geht ein Weilchen schweigend neben ihm her. Dann hakt sie sich wieder bei ihm unter und fragt: „Bist du mittlerweile denn schon angekommen in Brindleton? Innerlich?“
Asante lacht erheitert über Maryamas Wortwahl: "Na, äußerlich stehen wir zumindest schon fast vor deiner Tür!" Sie erreichen gerade die Ortsgrenze von Brindleton. "Lass uns den Strandweg nehmen. Den laufe ich jetzt oft am Morgen und am Abend an deiner Haustür vorbei. Schön, dass du mir den gezeigt hast." Er lächelt sie herzlich an.
Maryama freut sich über die Idee:
"Au ja, noch eben ans Meer, ein bisschen im Wasser den Strand entlang...da kann ich gut schlafen heute. Es ist wirklich ein Traum, so nah am Meer zu leben. Wenn du abends joggen gehst, klopf doch mal und nimm uns beide mit. Ich laufe eigentlich auch jeden Abend, nur zur Zeit..." Sie bricht ab und atmet tief ein und aus. "Jedenfalls würde ich mich freuen, in Gesellschaft zu laufen."
Asante strahlt erfreut: "Das ist ja fein. Zu zweit läuft es sich noch besser. Deine Couch kannst du jetzt vergessen und den TV. Klar hole ich dich ab." Asante schnappt sich wieder Browneye, der gleich mit seinem rosa Zünglein an Asantes Nase schlabbern will, der lachend gerade noch das Gesicht zurückziehen kann: "Und der kleine Löwe läuft natürlich auch mit."
Er dreht sich wieder zu Marama:
"So kann ich auch immer mal gucken, ob noch alles ok bei dir ist. Also kein Vulkan ausgebrochen, kein überraschender Blattlausüberfall auf den Pflanzen ..." Und kein Terence ...
Das spricht Asante aber nicht laut aus. Er hat ständig ein waches Auge mit auf Maryamas Haus. Er will ihr aber keine Angst machen, indem er das so offenkundig sagt.
Maryama lacht und verschweigt, dass sie gar keinen Fernseher besitzt.
"Ah, du hast also ein Auge auf meine Pflänzchen...das ist gut. Nur Vorsicht in der hinteren Ecke, da geht ein kleiner Weg vorbei...direkt an meiner Kuhpflanze." Sie schmunzelt. "Wollen wir mal hoffen, dass Maryama sie regelmäßig füttert."
„Kuhpflanze? Ist das nicht eine Futterpflanze für Kühe?“ Asante versteht noch nicht so recht.
„Das Ding muss er sich mal genauer ansehen. Klingt mehr ... nach einem Raubtier. „
Er schüttelt leicht schmunzelnd den Kopf. „Was es nicht alles gibt! „
Browneye lässt er wieder runter. „Hoffentlich schnappt diese Pflanze nicht nach dem Fellbündel. Nein nicht, oder?“
Sie hatte gefragt, ob er innerlich angekommen sei. Ein bisschen ernster wird er: "Das ist nicht so leicht zu beantworten. Elani ... kommt nicht viel raus. Deswegen habe ich überhaupt das Open-Air-Konzert ins Gespräch gebracht. Sie hat sich etwas zurückgezogen von mancher Geselligkeit. Sie hatte es nicht leicht in diesem Land. Und manchmal hängt auch der Haussegen mit Keito etwas schief. Ich würde über meiner Cousine hier nicht viel kennenlernen. Deswegen freut mich umso mehr die Bekanntschaft mit dir."
Bei Asantes Worten wird Maryama wieder nachdenklich. "Sicher ist das schwierig hier Fuß zu fassen, aber sie hat viel erreicht. Spitzenköchin und jetzt auch noch Beraterin der hiesigen Schulküche, hat sich nicht unterkriegen lassen. Ich bewundere das." Dann schaut sie auf."
Mit Jungs in dem Alter ist es von Haus aus nicht leicht und sein Vater ist Terence...das macht ihm sicher auch zu schaffen. Vielleicht fehlt ihm auch eine männliche Person, die ihm Orientierung geben kann. Elani kann nicht alles für ihn verkörpern, da reibt sie sich selbst auf." Ihr Blick wird fragend:" Habt ihr einen guten Draht zueinander?"
Asante schaut Maryma einen Moment lang an: "Ja," antwortet er dann bedächtig, "genau deswegen wohne ich noch dort und nicht auf dem Campus. Als mir klar wurde, dass Keito Orientierung braucht und ... Elani meine Unterstützung, war das schnell geklärt. Ich komme gut mit Keito aus. Manchmal braucht er eine klarere Haltung als Elani sie manchmal auszudrücken vermag."
Er lächelt Maryama an, als ihm klar wird, was es noch bedeutet: "Wäre ich nicht hier wohnen geblieben, hätten wir uns vielleicht ... nicht kennen gelernt. Das hätte ich schade gefunden." Erheitert schließt er an: "Ein Hoch auf Keitos Pupertät!"
„Ui, wenn er das gehört hätte.“ lacht Maryama.“Sicher würde er sagen:“Du bist so peinlich, Asante.“
Verschmitzt sieht er Maryama an: "Na dann lassen wir ihn das besser nicht hören. Nicht alles, was Erwachsene reden, ist für die Ohren von Teens bestimmt." Asante fährt Maryama anlächelnd fort: "Ich glaube, mit dir lerne ich mehr von Brindleton an einem Tag kennen als mit Elani in einem Monat. Du bist unternehmungslustig wie ich auch. Ich bin ja noch nicht lang hier."
Maryamas Locken hüpfen leicht, während sie bekräftigend nickt.
„Ja, wir sind untenehmungslustig und werden sie einfach da mit reinziehen...in den unternehmungslustigen Sumpf von Tanzabenden, Festivals und Stricksessions."
Sie lacht ihn an.
Und Asante grinst erfreut, dass Maryama sich auch mit Elani gut versteht. Ihre vorwitzige Art wird ihr gut tun.
Ja, Asante freut sich außerordentlich, gleich in nächster Nähe, diese umtriebige junge Frau kennengelernt zu haben.
Er lächelt Maryama warm an und fährt fort: "Das hilft sicher, hier mehr anzukommen. Aber natürlich vermisse ich manches auch an meinem Heimatland. All die Dinge, die so vertraut sind, die Gerüche, die Geräusche in der Nacht sind ganz anders als hier. Hier ist natürlich noch mehr fremd."
Maryama hört ihm zu und ist etwas betroffen. Natürlich ist nicht alles Eitel Sonnenschein wenn man so einen Schritt wagt, aber er sollte das nicht ganz allein aushalten müssen. „Bestimmt will er Elani nicht zusätzlich noch mit seinem Kram belasten.“ denkt sie und antwortet:
"Das kann ich gut verstehen, hier ist zwar meine Heimat, aber ich habe lange im Ausland gelebt...in Indien um genau zu sein und manchmal vermisse ich auch genau diese Dinge hier...Gerüche, eine bestimmte Intensität der Sonne, ein ganz bestimmter Vogelruf, der einen morgens weckt...und natürlich das unendliche Angebot an frischen Gewürzen und Obst auf dem Markt. Kein Vergleich zu hier." Sie schaut Asante an. "Das ist zwar nicht dasselbe wie bei dir, aber zumindest glaube ich dass ich nachvollziehen kann, wie es dir manchmal gehen muss."
Sie überlegt. "Asante, wenn es dir mal schlecht geht...du Heimweh hast...kannst du mich jederzeit anrufen. Zu jeder Tages-und Nachtzeit. Vielleicht reicht es ja schon, ein offenes Ohr zu finden oder ich kann dir mit irgendwelchem Blödsinn ein wenig die Schwere nehmen."
"Ob das jetzt zu aufdringlich war?" Maryama ist sich nicht sicher, aber das Angebot ist ehrlich gemeint und sie hofft, dass Asante es richtig vestehen wird.
Asante bleibt einen Moment stehen, so dass die untergehakte Maryama auch zum Stoppen kommt. Er sieht sie eindringlich an. "Du verstehst viel. Schön dass wir das teilen können. Du weißt, wovon ich rede. Hier ist natürlich nicht die Sonne, sind nicht die Farben des Südens, aber allein solche Bilder mit jemanden zusammen heraufbeschwören zu können ist doch schon ein Glück." Sein Blick wird mehr sinnend: "Indien also. Irgendwann möchte ich die Welt noch mehr bereisen."
Dann lacht er herzlich: "Ich bin kein Trauerkloß. So schwer wird mir das Herz selten. Aber dein Angebot nehme ich gern wahr ... zu jeder Tag- und Nachtzeit, sollte ich es mal brauchen. Ich danke dir.", endet er schlicht und gibt ihr einen Wangenkuss.
"Das gilt umgekehrt genauso, nicht wahr. Melde dich, wann immer du was brauchst." Er setzt sich wieder in Bewegung und zieht Maryma mit: "Und auch Elani wird immer für dich da sein. Sie schätzt dich ebenso sehr wie ich. Oh, ... ich kann dein Haus schon sehen."
Tatsächlich ist ihr Zuhause schon zu erkennen, was Maryama mit einer Prise Bedauern feststellt. Andererseits ist sie ziemlich müde und die Aussicht auf ein bequemes Sofa und einen warmen Schlafsack findet sie gerade auch recht verlockend.
Im Weiterschlendern meint sie:
„Es ist schön, dass ich so liebe Nachbarn bekommen habe, ich wohne ja auch noch nicht sooo lange wieder hier und bevor Elani mit Keito kam, war es in dieser Ecke von Brindleton Bay recht einsam. Nicht dass es mich gestört hätte, aber zu wissen dass nette Menschen in der Nähe wohnen tut gut.“
Sie bleibt vor ihrer Haustür stehen, dreht sich zu Asante und sagt leise: „Nicht nur nette...sondern auch einen ganz Besonderen.“ Sie fasst seine Hände und blickt zu ihm auf.
Asante ist fast einen Kopf größer als sie , deshalb muss Maryama sich leicht auf die Zehenspitzen stellen um ihm einen zarten Kuss auf die Wange zu geben.
Dann sagt sie lächelnd:“ Ich danke dir dafür, dass du für mich da bist und auch für die unterhaltsame Heimbegleitung...ich bin auch sehr froh, dass wir uns begegnet sind...heute und überhaupt.“
Asante hält ihre zarten Hände noch eine Weile in seinen nach ihrem Wangenkuss, schaut fest in Maryamas meergrüne Augen und hebt ihre Handrücken empor an seine Lippen zu einem Kuss: "Über unsere Bekanntschaft bin ich auch sehr froh. Ich wünsche dir eine ruhige Nacht und süße Träume." Er lächelt leicht versonnen als er ihr Hände wieder sinken lässt, sich gaaaaanz langsam löst und rückwärts mit Blick auf die wunderhübsche Nachbarin Schritt für Schritt entfernt ... Er winkt noch einmal bevor er sich Richtung Nachbarschaftsgrundstück abwendet: "Bis Morgen!", liebliche Maryma ...
(in Zusammenarbeit mit Reuse)
Charakter: Blaze, Viola
Geschichtsstrang: Violas Aufgabe - die Erste
Viola betrachtet den Stein in Blaze' Hand und versteht. Sie grinst: "Klar gerne!" Vielleicht könnte sie sich dadurch ein wenig ablenken. Er steckt den Stein ein und grinst wissend. "Okay dann.. mach was, was du noch nie gemacht hast." Blaze überlegt. "Aber das muss mich schon beeindrucken, irgendwie." fügt er an.
Viola sieht ihn an. "Also, Sonnenbaden habe ich noch nie gemacht, aber ich bezweifle, dass dich das beeindrucken würde." Sie denkt nach. "Schwierig. Da müsste ich wohl wirklich mal überlegen. Wie lange hätte ich denn Zeit?" "Für einen Vampir vielleicht gewagt. Wem soll ich den Stein noch geben wenn du nen Sonnenstich hast?" meint Blaze belustigt. "Sagen wir ne Woche, mit dem darauffolgenden Wochenende. Muss nicht in der Schule sein."
Viola nickt. "Okay." Bisher hat sie keine Ideen. Sie hat vieles noch nie gemacht, aber ob das beeindruckend wäre? "Ich vertrau dir einfach mal. Aber bin sicher du bist keine Schummlerin." sagt er verschmitzt. Immerhin kennt er sie noch nicht so gut. "Ich schummel nicht, keine Sorge!", sagt Viola, "Es ist nur nicht einfach. Ich weiß nicht, was dich beeindruckt und was nicht." Blaze wiegt nachdenklich den Kopf. "Es geht nicht so sehr ums beeindrucken, ich will nur nich' dass du zum Beispiel... Nen Apfel isst der dir nicht bekommt. Zu banal. Verstehst du?" Blaze blinzelt. "Stimmt doch? Vampire essen keine Äpfel, oder?" "Also ich nicht. Auch keine Blutorangen, trotz des Namens.", grinst Viola zurück. "Mir wird schon irgendwas einfallen." - "Da bin ich mir sicher." grinst er zurück.
Viola lächelt. Irgendwie versteht sie sich mit Blaze mittlerweile besser, als sie es früher für möglich gehalten hätte. Trotz seines Rufs hat er durchaus auch seine positiven Seiten. In diesem Moment klingelt die Schulglocke. Die nächste Stunde fängt an. "Ugh..", murmelt Viola daraufhin, "wirklich Bock habe ich heute auch nicht mehr." Vielleicht sollte sie die letzte Doppelstunde einfach schwänzen.
Blaze grinst. "Najaaa... ich hab jetz frei." sagt er mit einem anflug von Ha-Ha. "Ja.. Wegen deiner Verletzungen. Wie ist das eigentlich passiert? Es war ja nicht alles der Geist?" Er zuckt mit den Schultern. "...ausm Fenster gefallen. Hab leider nich so coole Moves drauf wie sich mitten in der Luft in eine Fledermaus verwandeln." er blickt sie prüfend an. "Das ließe sich ändern", denkt Viola, ohne es laut auszusprechen. Sie sagt: "Ja, über diese Fähigkeit bin ich wirklich froh."
Er hebt den Arm. "Und das war ne Mutprobe die schief ging." Sie grinst. "Dann bin ich ja beruhigt, dass auch bei dir so eine Probe mal schief gehen kann." - "Das ist ja der Reiz an der Sache." antwortet er. "Na dann.. viel Spass bei... gehst du zu der Neuen oder noch bei Proschinsky?" -"Ich probiere mal aus, wie der Unterricht bei dieser Lotta ist. Wenn es nicht mein Fall ist, kann ich zum Herbstsemester ja auch wieder wechseln.", antwortet sie. "Jaja, Wunschkonzert. Ihr habt's gut." gibt er belustigt zurück. "Tja, dann musst du wohl eine Geschlechtsumwandlung machen. Oder Proschinsky überreden, so etwas auch einzuführen." Er sieht an sich herab, "Jaaa.. neee." er lacht. "Aber bevor ich Proschinsky zu irgendwas überrede ist ersteres vermutlich doch wahrscheinlicher."
Viola muss lachen. Sie ist gut gelaunt, vor allem wegen Breuer. "Naja, man sieht sich!", sagt sie schließlich. Den Unterricht spart sie sich für heute. Sie wäre eh nun zu spät dran. Also flattert sie einfach nach Hause.
(In Zusammenarbeit mit @Ripzha )
Charaktere: Ellie, Ben, Familie Kamrad
Geschichtsstrang: Happy Birthday, Ellie!
Endlich ist die Schule zu Ende. Zum Glück hat der Regen, der vorhin noch so genervt hat, mittlerweile aufgehört. Nun scheint die Sonne. Auch die Kamrads kommen vorbei als Geburtstagsgäste. Ellie begrüßt die Familie lächelnd. Sogar Lady, die Hündin der Familie, ist mit dabei.
"Herrlischen Burtsdag", sagt die kleine Emma, die die Wörter noch nicht richtig aussprechen kann. Ellie versteht sie trotzdem und umarmt die Kleine. Es ist auch Emma, die das Geschenk der Familie überreicht: Es sind Acrylfarben. Von Emma gab es auch noch eine Kinderzeichnung, über die sich Ellie mindestens genauso freut wie über den Rest.
Dann wird der Kuchen gegessen. "Also heute war vielleicht was los!", erinnert sich Ellie an den Schultag, "Ich hatte heute ne Freistunde und war in der Bibliothek, als plötzlich der Drucker losging und tausende von Blättern ausspuckte. Auf jedem stand oben "Tim Breuer" und sonst nichts. Sehr seltsam. Was will Tim eigentlich mit den ganzen Zetteln?" Sie grinst. "Aber war irgendwie schon weird. Ich habe den Drucker dann ausgeschaltet."
Der Tag verläuft sehr schön. Es wird gefuttert und gequatscht und ab und an kommt auch mal ein Anruf oder eine Textnachricht an, um Ellie zu gratulieren. Aber Ellie freut sich auch schon auf den Tag, an dem sie mit ihren Klassenkameradinnen nachfeiern würde.
Charaktere: Lotta , Merlin & Malecantus NPC
Geschichtsstrang: Oh nein! Oh nein!
Lotta erhebt sich am nächsten Morgen recht erschöpft. War ja nicht anders zu erwarten, nach Genuss von Freund Grün. Heute! Hat sie sich vorgenommen. Heute, spreche ich die beiden Wanderzirkusleute an …. Oh, Nachricht … von Marymama, bemerkt Lotta mit Blick auf das Handy neben dem Bett.
Sie hört die Sprachnachricht von Maryama ab … Zu Besuch mit Elani und Asante zusammen vorbeikommen? Ach wie schön, dass die sich auch untereinander kennen. Schon ein bisschen abhotten fürs Festival? Bei Lotta daheim? … Aber immer gern doch! Auch wenn Lotta sich mittlerweile am Morgen oft kaum vorstellen kann, überhaupt aufzustehen. Mhm. gegen Nachmittag müsste sie aber soweit durch sein und mit den beiden Herren hätte sie dann auch schon alles geklärt … Ja, ja. Lotta ist für jede Ablenkung dankbar. Und … sie hat schon so lang nicht mehr getanzt. „Liebste Maryama, kommt doch gleich am Nachmittag so gegen Drei. Ich richte uns auch für später was Leckeres her. Ich freue mich. Das wird ein Spaß.“ Lotta seufzt einen Moment wohlig und dann nochmal … recht matt. Ich muss langsam mal runter …
Lotta schleppt sich in den Wintergarten. Wie fast jeden Morgen hat Merlin auch Takatuka und den Wolf schon versorgt. Lotta bekommt ein immer schlechteres Gewissen. „Morgen!“, bietet sie gerade mal als Gruß auf. Zurück kommt ein fröhliches waches „Einen schönen guten Morgen wünsch ich dir“. Oh ja, schön, du kannst schon in vollständigen Sätzen reden. Konnte ich auch mal … früh morgens. Lotta ist etwas grummelig.
Kann das ein Bösewicht sein? Nee, oder? Also zumindest nicht Merlin, aber was ist mit diesem Zirkuszauberer? Lotta fängt langsam an, Früchte abzuernten, beißt versonnen in eine Birne. Sie hatte noch kein Frühstück. „Wie läuft’s mit Phil?“ Ihr fällt noch keine Überleitung ein, wie sie die Sprache auf den Morgen bringen kann, als die beiden plötzlich vor ihrer Haustür standen … und wie ihre Vorsicht auf einmal erklären, nachdem sie die beiden die ganze Zeit … in ihrem Haus rumlaufen ließ? Aber Maryama hat ja die bessere Menschenkenntnis, oder? Irgendwie gibt Lotta das doch zu denken, was die Freundin gestern gesagt hat. Lotta war schon ‘ne Weile so neben der Spur, dass ihr jede Hilfe ohne langes Nachfragen Recht war.
„Der Vertrag läuft super. Willst du dir mal die Abrechnungen ansehen?“, fragt Merlin hoffnungsvoll. Irgendwann muss sich Lotta doch mal mit dem Geschäftlichen befassen seiner Ansicht nach. Er schaut sie abwartend an.
„Öhm, klaaaar …Gern. Jetzt gleich?“ Lotta hofft, sie entpuppt sich nicht gleich als völlige Niete, weil ihr Hirn heute Morgen noch nicht voll schaltet und sie noch immer Lesen und Rechnen lernt. „Nein, nein, wir können heute Nachmittag gerne mal drüber schauen. Bis heute Mittag muss die Lieferung für Phil fertig werden.“, wiegelt Merlin ab. Dass sie morgens nicht ganz so zuwege ist, sieht er schon eine Weile besorgt, hat bislang aber davon abgesehen, weiter nachzufragen, solange sich das in Grenzen hält. Vielleicht sollte man nicht so wegschauen? So kann sie doch auch keinen Führerschein machen und das sollte sie bei dem einträglichen Geschäft unbedingt … Merlin hat den Verdacht, dass diese Flasche, die sie den ersten Morgen ihrer Begegnung gesehen hatten, öfter zum Zuge kommt. Er beobachtet sie vorsichtig von der Seite wie sie sich zum Erdbeerpflücken niederlässt. Nicht sicher auf den Beinen?
Gregorius hat auch so einen Verdacht, deswegen hockt er öfter mal in der Küche, um herauszufinden, wo das Zeug steckt, hatte der Magier Merlin verraten. „Gregorius und Lykoi kommen auch heute Nachmittag, … mal wieder ein bisschen stricken.“ Lotta schaut vom Erdbeerpflücken hoch: „Stricken? Beide?“, entfährt es ihr spontan. „Ich hoffe Lykoi hat seinen Schal bald fertig.“ Ach, alberner Smalltalk am Morgen ist doch belebend. Dabei wollte sie doch diesen Burschen auf den Zahn fühlen, ob die wirklich koscher sind, anstatt Späße zu treiben. Was hatte Maryama gesagt? "Er hilft dir bei den Lieferungen ... einfach so ... ohne Hintergedanken und Schliche?" Lotta blickt doch wieder etwas verzagt auf die Erdbeeren nieder in Erinnerung an diesen Satz. Ist sie eigentlich so blöd, immer gleich Hinz und Kunz, Dick und Doof, Pat und Patterchon zu vertrauen? Aber Argwohn liegt ihr nun mal nicht so richtig.
Merlin blickt auf Lotta nieder. Da war ja … ein Anflug von Humor! Aber auch gleich wieder verschwunden. Viel außer Geschäftliches und dass er mal erwähnte, sich mit Lottas Nachbarin Christine zuweilen zu treffen, hatten sie bisher nicht ausgetauscht. Sie begegnet ihm immer sehr verhalten und nüchtern. Vielleicht sollte er auf den Spaß versuchen einsteigen … Vorsichtig probiert er: „Ich denke schon und passend zum selbst gehäkelten Mützchen …“, Lotta schaut kurz hoch, lächelt leicht und widmet sich wieder den Erdbeeren. Eine Weile bleibt es zwischen ihnen still, dann kommt vom Richtung Erdbeeren gesenkten Kopf ein schmunzelnd klingendes: „Hat der Kater auch Söckchen?“ Nach einer weiteren Weile, kommt von Merlin ein ernstes: „Lotta, was ist eigentlich los mit dir?“ Sie schaut erschrocken hoch, guckt Merlin mit erstaunten Augen an. Was ist denn das plötzlich für eine direkte Frage? Sie macht den Mund auf und wieder zu. Soll sie das einfach ignorieren? Lotta weiß gerade nicht zu antworten, starrt Merlin nur einfach ratlos an. „Wir reden heute Nachmittag, Lotta, wenn Gregorius auch da ist.“, erklärt Merlin bestimmt und erntet weiter. Ähm ja, öh, das war doch … i h r Plan – zu reden. Und … das ist i h r Haus, verdammt.
Hat sie hier eigentlich noch das Ruder in der Hand? Lotta pflückt grübelnd weiter an den Erdbeeren. Mal einfach was ganz anderes anschneiden: „Wie geht‘s denn Christin und Marie?“ Lotta erhebt sich und macht sich an die Kochbananen. Merlin wendet sich erstaunt über den Gesprächswechsel Lotta zu: „Wie gut kennt ihr euch eigentlich?“ stellt er auch Lotta die Frage. Die dreht sich irritiert zu ihm um. Was sollen denn ständig diese konkreten Nachfragen? Das war eben nur Smalltalk! Sie überlegt dann doch einen Moment: „Na ja, wir kennen uns nicht sonderlich. Wir haben … gemeinsame … Bekannte.“ So ähnlich hatte Christin auch geantwortet, außer die Sache mit ...
„Gemeinsame Bekannte?“, fragt Merlin interessiert nach. Lotta schaut etwas verlegen weg. Dass sie aber auch manchmal zu geradeheraus schwätzt … Merlin kneift die Brauen etwas zusammen und haut auf‘s Geratewohl „Sascha?“ als Frage raus. Lotta schwingt geschockt herum, beißt sich auf die Lippen. Ins Schwarze getroffen! „Feiner gemeinsamer Bekannter!“, interpretiert Merlin wenig amüsiert. „Lässt dich und sein Kind im Stich und poussiert noch in der Nachbarschaft rum?“
Lottas Augen könnten größer nicht werden: „Häh? Was? Wie?“ Ist Merlin idiotisch? Wie kommt er … Mhm, Okeee. Lotta muss auf einmal losprusten, ja irgendwie befreiend lachen: „Oh je, ihr denkt, das sei Takatukas Vater? Um Himmels Willen, nein.“ Lotta lacht nun Tränen. „Schau sie dir doch mal an. Hellhäutig kann der Vater nicht sein …“ sie stockt. Ein Hinweis … Takatukas Vater … muss ein dunkelhäutiger Typ sein! Merlin guckt etwas pikiert über Lottas Gelächter. Das passt aber gerade nicht zu ihrer Reaktion auf diesen Brief … an dem Morgen. „Ich weiß doch nicht wie dieser Sascha aussieht.“, beklagt er. Lotta hebt entschuldigend die Handflächen nach oben: „Ähm, klar. Also eigentlich heißt er Alexander und ist aus Russland.“ Sie hält einen Moment inne … “Hast du Christin erzählt, dass er fort ist?“ Merlin schaut Lotta scharf an: „Warum hätte ich das tun sollen? Ist das … irgendwie wichtig für sie?“ Ach herrjeh, was hat sie … vielleicht … angerichtet Aber dann setzt Lotta nach: „Sag‘s ihr ruhig!“ Merlins eine Braue hebt sich fragend.
Lotta erinnert sich an das errötende Interesse Christins beim Gartenhandel. Da kannten sich die beiden scheinbar schon. Dann die schon eifersüchtig wirkenden Blicke wegen der Fotos vom Nachtmahl auf Almas Party …, wobei Christine noch verhalten war im Gegensatz zu Mia. Puh, und der Konflikt mit Alma … Das war überhaupt das Gemeinste daran - der ganze Scherbenhaufen: Nicht mehr gut gelitten in der Nachbarschaft, kein leichter Stand mehr bei Familie Garcia. Und für was? Für einen schnöden Brief und Gedächtnisverlus? Fahr zur Hölle, Sascha! Zorn lodert hell in Lotta auf. Wutentbrannt schleudert sie das Bananenbündel in ihrer Hand durch den Raum. Merlin weicht gerade noch behände aus: „Was hab‘ ich denn getan?“, ruft er empört. Lotta ist es egal, sie möchte am liebsten jetzt zig Sachen durch die Gegend deffern. Ist ihr gerade wurscht, wen das trifft. Sie dreht sich wutbebend auf dem Absatz um und stakts zum Tor hinaus. Merlin bleibt lieber im Wintergarten. Was war denn das? Und was … betrifft dabei Christin? In seinem Kopf bauen sich lauter Fragezeichen auf. Ok, Disziplin jetzt. Einfach Disziplin. Die Lieferung fertigmachen, zu Phil fahren und Gregorius anrufen, dass er so schnell wie möglich hier anlanden soll. Lotta ist in Fahrt! Merlin hat keine Ahnung, was das bedeuten kann. Er packt die Obst- und Fruchtkästen schnell in den Lieferwagen – von Lotta draußen keine Spur - und macht sich auf den Weg. In einer Stunde ist er zurück und Gregorius dann hoffentlich auch schon da.
Takatuka in der Küche schaut fragend ihrer Mutter nach: „Mama?!“ Die stampft die Treppe hoch, ran an die beschlagene Seemannskiste. Lotta reißt den Truhendeckel auf, stutzt … zum wiederholten Mal. Sie wollte ihre Schwerter ziehen, einen imaginären Feind attackieren … Jetzt sinniert sie aber bereits wieder, was diese farbenfrohen Tücher mit ihr zu tun haben: Bilder … Sie tanzt darin hier zuhause mit Kind, um Takatuka an etwas zu erinnern. Und dann … diese Wickeltücher auf dem Nachtmahl … Uhhhh, sie blöde Nuss! Sie mag gar nicht mehr daran denken. Sie knallt den Truhendeckel wieder zu und tigert unruhig im Wohnschlafzimmer auf und ab. „Ahhhh, ich will noch was schmeißen! Du blöder Blumentopf!“ Lotta packt das Übel bei der Wurzel oder auch die arme Blume beim breiten Blatt und schleudert sie Richtung Treppe quer durch den Raum …
„Halt!“, schreit Malecantus. „Halt ein!“ Das Wurfgeschoss trifft fast sein Ohr. Er war schon in der Nähe bei Merlins Anruf, wollte nach dem Rechten sehen, sah das Kind unten blass und erstaunt und hörte oben die wütende Berserkerin. Er eilte sofort hoch … Der Blumentopf prallt auf den Boden und zerschellt. Malecantus guckt hoch erstaunt. Was ist denn das? Er geht in die Knie und besieht sich … das kleine merkwürdige Ding, nimmt es in die Hand, dreht es prüfend vor seinen Augen umher. Lotta braucht einen Moment, um zu begreifen, dass da etwas nicht stimmt. „Was … hast du da?“, fragt sie in noch immer ärgerlichem Ton. Der Magier blickt entgeistert hoch: „Wirst du … beobachtet? Ausspioniert? Und wieso … wütest du hier so rum?“ Lotta tritt hinzu, besieht sich das Ding. Ihr wird ganz kalt. Wer … macht so etwas? Und dann hier …! Sie wird abwechselnd weiß und rot. Und seit wann? Malecantus geht wohl gleicher Gedanke durch den Kopf. Verlegen schaut er erst zu Boden und dann empört wieder hoch. „Es tut mir so leid …“ Weiter kommt er nicht. Lotta wird schon wieder wütend. Waren das die zwei? Sie sucht bereits nach dem nächsten Geschoss. Gregorius dagegen schießt hoch und kann sie gerade noch packen: „Hör … endlich auf!“, befiehlt er laut. Er macht sonst aus ihr noch ein Kaninchen. Sie wehrt sich nach Kräften. Er lässt jedoch nicht los.
„Mama!“, ruft es ängstlich von unten hoch. „Denkt doch an deine Tochter!“, raunt der Magier Lotta verzweifelt ins Ohr und hält sie weiter fest, damit sie langsam ruhiger wird. Hoffentlich ist Merlin bald zurück. Allein will Malecantus das hier auch nicht durchstehen. Sein Blick geht wieder zur möglichen Kamera. Hört gerade wieder jemand mit? Ist das Ding nach dem Wurf noch intakt? „Kann ich dich loslassen?“, fragt er vorsichtig beim noch leicht wutbebenden Zornesbündel im Arm nach, das bestätigend nickt. Auch Lottas Blick gleitet zu dem kleinen Ding am Boden. Sie tritt einen Schritt vor und noch einen …, dass es knirscht. Sie trampelt erneut mit Groll geladen auf diesen vermeintlichen Spion und sinkt hernach erschöpft zu Boden.
„Ich … schau mal nach Takatuka!“, bietet Malecantus an. Er weiß nicht, nach wem er zuerst schauen soll, entscheidet sich dann doch für das Kind. Lotta nickt wieder nur und hockt noch immer auf der Erde. Der Magier eilt nach unten. Der Wolf steht aufmerksam neben dem kleinen Mädchen. Wie schon so oft hat der Magier das Gefühl, das Tier weiß, was es tut und auch wann. Er spürt die Andersartigkeit. Keine Aura in dem Sinne, aber auch nicht die Anwesenheit nur eines Wolfes. Irgendwas schwingt dort mit. Wenn sich Böser doch nur mitteilen könnte. Malecantus spielt ein kleines Weilchen mit dem Kind, um es abzulenken, sucht nach Keksen oder ähnlichem in den Schränken und stößt auf … Rot, Grün, Orange und … den Brief. Aha! Keine guten Stimmungsheber. Als er endlich für Takatuka fündig wird, beschwichtigt dies auch das Kind weiter. Der Magier lotst geschickt Kind und Wolf anschließend in den Garten zu weiteren Abenteuern. Der Wolf scheint zu verstehen.
Malecantus begibt sich schnell wieder in die Küche, holt die drei Flaschen aus dem Schrank nebst Brief und stellt alles demonstrativ auf den Esstisch. Keine Geheimniskrämerei mehr! Er hat schon die ganze Zeit so einen Verdacht, dass da auch der Geist des Weines oder Ähnliches aus Lotta spricht. Er setzt sich auf die Couch vor dem kleinen Kamin und wartet. Er hat Zeit. Heute ist keine Vorstellung, Lykoi kommt unterm Sofa hervor. Da hatte sich der Kater die ganze Zeit versteckt. Es war ihm alles etwas zu laut da oben. Malecantus krault den Kater beruhigend hinter den Ohren, dann lässt er ihn zum Wolf und dem Kind hinaus. Besser sie sind alle erstmal außen vor. Oben ist es beunruhigend still. Malecantus wartet weiter. Die Haustür öffnet sich. Merlin ist zurück. Er bemerkt die merkwürdige Abwesenheit von lebhaftem Geräusch im Haus, sieht den Freund an, der mit dem Kopf stumm nach oben weist und dann sieht auch Merlin die drei Flaschen und den Brief. Sie hören leichtes Tapsen. Die beiden Herren blicken sich um, erheben sich …
Lotta kommt langsam die Treppe runter. Sie hat auch die Haustür gehen hören. Sie muss mit beiden sprechen. Jetzt führt eh kein Weg mehr dran vorbei. Tja, und ihr wurde ja auch ein Gespräch ‚angekündigt‘. Sie biegt vom letzten Stufenabsatz Richtung Küche ein, schaut Malecantus und Merlin abwechselnd vorsichtig ins Gesicht und dann … zum Tisch. Sie bleibt wie angewurzelt stehen. Ach du ‚grüne‘ Neune … Grün sticht ihr gleich ins Auge, Rot schießt ihr in die Wangen als sie auch den Brief noch erblickt. Hellorange lodert neu entflammte Wut in ihr auf. Was fällt den beiden ein? „Was habt ihr in meinen Schränken zu kramen? Wohnt ihr hier oder was?“ Sie verschränkt trotzig die Arme vor der Brust. Sie fühlt sich so ertappt und vorgeführt. „Verschwindet einfach!“, fordert sie barsch. Beide Herren schütteln verneinend den Kopf. Das ziehen sie jetzt durch. Sie gehen auf keinen Fall. Draußen ist auch noch das Kind. Und in dem Zustand lassen sie Lotta hier nicht allein zurück. Lotta atmet heftig ein. Sie hat das Heft hier tatsächlich nicht mehr in der Hand. Verdammt!
Lotta tritt zögerlich näher an den Tisch heran, besieht sich ihre bunten Freunde. Ihr bietet wenigstens keinen Widerstand! Vor Merlin und Gregorius Augen wird sie aber nicht danach greifen, auch wenn ihr gerade danach zumute ist. „Sascha ist übrigens nicht der Vater!“, klärt Merlin mit Blick auf den Brief den Magier gerade auf. „Das haben wir heute Morgen schon geklärt und er heißt eigentlich Alexander. Ein Russe.“ Ja, und Christine wird Merlin auch noch informieren. Er ist gespannt auf deren Reaktion … Jedoch über die von Gregorius neben sich ist er gerade nur bass erstaunt. Auch Lotta blickt fragend hoch. „Waaaaaaas? Oh nein, oh nein!“ Malecantus schlägt sich entsetzt die Hand vor den Mund. Was hat er bloß getan …? „Oh Gott, das wollte ich doch nicht …“ Jetzt blickt selbst Merlin den Freund mit seinen magischen Fähigkeiten misstrauisch an. Was hat der mit dem Ganzen zu tun wie es Lotta geht? Er dreht sich dem Magier zu: „Erklärung bitte!“ Sein Blick ist leicht angestrengt.
Ok, was macht Malecantus nun? Er kann doch schwer erklären, was er tat und Lotta nicht seine wahre Identität verraten. Merlin hingegen ahnt so langsam, welche Kräfte der Magier einsetzte. Was war das für ein Spruch gewesen an dem Morgen … wegen irgendeinem Vater? „Du musst es ihr sagen, Gregorius, bitte. Was genau hast du getan?“ Merlins Stimme macht deutlich, dass das keine Bitte, sondern eine Aufforderung ist. Er hat dem Freund Stillschweigen über dessen Fähigkeiten geschworen, nicht aber für so einen Fall. Das macht sein Blick Richtung Magier auch deutlich. Malecantus ringt mit sich. Er will nicht beide in Kaninchen verwandeln müssen und durch diese Zeit nur mit Pelztieren als Freunde gehen. Er seufzt und lässt ergeben den Kopf hängen. „Verrate mich nicht weiter, Lotta. Ich bitte dich.“ Gregorius sieht sie um Vergebung heischend an: „Ich hab‘ … deine Erinnerung gelöscht … an Takatukas Vater. Es tut mir sehr leid. Ich wollte doch nur …, dass du nicht mehr so leidest. Und ich dachte …“ Etwas hilflos weist er auf den Brief.
Sekunden verstreichen, in denen Lotta Malecantus nur sprachlos anschaut. Dann endlich kommt ein erster Satz und Lotta gerät erst recht in Fahrt: „Ich habe dich um solche ‚Gnade‘ nicht gebeten!“, schreit sie erbost, greift nach Rot und wirft. Merlin kann den geschockten Malecantus gerade noch zur Seite ziehen. Das hat der nicht kommen sehen. Merlin irgendwie schon und er versteht’s. Das ist echt ‘ne heftige Nummer. Die Flasche hinter ihnen zerschellt an der Wand. Alles wird schön rot. Mhm, eigentlich hätt‘ er’s verdient, überlegt Merlin gerade. Dem nächsten Wurf muss der liebe Gregorius selber ausweichen. Merlin bringt sich besser mal weiter in Abstand. Lotta zielt nämlich recht gut.
Grün trifft dann auch sogleich den Magier an der Brust. Zerplatzen tut die Flasche erst beim Aufprall auf dem Boden. Ach, wie schön grün werden die Schuhe und auch das Hosenbein etwas. Merlin gönnt’s dem Freund. Verdient ist verdient! Lotta flucht und faucht und hat schon Orange zur Hand. Jetzt ist aber auch Wehrbereitschaft beim Magier erwacht. Bevor sie werfen kann, setzt er mittels schwungvoller Handbewegung nun seine wahre Kraft ein, entwindet ihr die Flasche im Flug und hält sie nun selber zwischen den Fingern. Malecantus zerschlägt sie im Waschbecken gleich neben sich und befiehlt nun mit donnernder Stimme: „Setz dich! Ich werde es dir erklären!“ Ein merkwürdiges Leuchten umgibt ihn. Lotta ist zu perplex und plumpst auch gleich – nun leicht furchtsam - auf einem der Stühle nieder, die Augen fast wagendradgroß. Womit hat sie es denn jetzt zu tun? Maryama hatte also recht. Sie weiß überhaupt nicht, wen sie ihn ihr Haus gelassen hat. Vorsichtig wechselt ihr Blick zwischen Merlin und Malecantus hin und her. Kann der andere das auch?
Merlin ist nicht ganz so erschreckt. Er sah Malecantus ja schon in echter Aktion und weiß längst, dass nicht alles Trick in der Manege ist. Aber er setzt sich auch besser hin. Er weiß, zu was Gregorius in der Lage ist, wenn auch noch längst nicht im ganzen Umfang. Merlin versucht, Lotta beruhigend anzusehen: „Hab‘ keine Angst. Wir wollen dir nichts tun. Wir versuchen nur helfen.“ Recht beruhigt sieht sie nicht aus ... Der Schein um Malecantus verblasst. Er setzt sich dazu, atmet noch etwas aufgebracht: „Ich könnte was zu Trinken brauchen …“ Er fixiert Lotta mit seinen irisierenden Augen und erklärt streng: “Aber nichts von dem bunten Zeug!“ „T-T-Teeee, vielleicht?“, fragt sie leicht stotternd und springt gleich eilfertig auf. Besser mal freundlich bedienen … Dabei hat sie doch alles Recht der Welt wütend zu sein … Er hat ihr das Hirn leer gepustet.
Ganz verhindern kann Lotta nicht, die vollen Becher noch immer etwas brastig auf den Tisch zu knallen. Heißer Tee schwappt über Malecantus Hand. Er verzieht etwas schmerzvoll das Gesicht, sagt aber nichts. Merlin und Lotta gucken sich an. Ihre Augen blitzen. Geschieht ihm recht, sagt ihr Blick. Merlin versteht und nickt.
„Nun Gregorius,“ wendet Merlin sich dem Magier zu, „wie ist das jetzt mit Lottas gelöschter Erinnerung? Bringst du die jetzt zurück?“ Malecantus lächelt gequält: „Das geht so einfach nicht!“ Lotta würd dem ‚Zauberlehrling‘ am liebsten den heißen Tee in den Schoß gießen: „Ach, wegmachen geht mal so eben, aber zurückholen ist schwer?“, ätzt sie jetzt doch ein bisschen Malecantus an, der den Kopf beschämt senkt. „Du hast ein riesengroßes Loch gerissen. Viele Jahre fehlen mir. Meine ganze Jugend praktisch.“, herrscht sie den Magier nun noch an. Gregorius blickt hoch: „Ach, so lange kanntet ihr euch?“ Lottas Blick ist vernichtend: „Man, woher soll ich das denn noch genau wissen, häh? Es fühlt sich einfach … nach viel an!“ Lotta kneift die Brauen zusammen. Merlin mischt sich ein: „Was sind denn deine Erinnerungen drumherum … Ähm ich meine, um dieses schwarze Loch, Lotta?“ Die schaut ihn einen Moment nachdenklich an: „Es ist ja nicht nur diese große Lücke. Irgendwie gibt es auch ein paar kleine aus der letzten Zeit …“, Malecantus unterbricht mit hochgezogenen Brauen: „Aus der letzten Zeit? Und dieser Sascha ist nicht der Vater?“ War sie mit Zweien zur gleichen Zeit zugange? „Du hast Takatukas Vater also in letzter Zeit noch getroffen?“
Lotta erinnert noch einmal verzweifelt an Malecantus Tat: „W o h e r soll ich das denn jetzt noch wissen? Frag mich doch was Leichteres! Und … wo ist Takatuka Vater jetzt? Sind denn alle verschwunden?“ Lotta schaut verzagt auf ihre Hände im Schoß. „Erzählt habe ich mehreren … erinnere ich mich. Und eine Freundin nannte mir gestern auch einen Namen. Tanuí … und auch … von einer Insel mit gleichem Namen wie meine Tochter war die Sprache.“ Lotta starrt in die Ferne … „Woran ich mich vor der großen dunklen Lücke erinnere? Alles ist meerumspült, wunderschönes Tropenland, Palmen, die sich in der Brise wiegen. Ich bin zwölf oder dreizehn und komme dort mit einem großen Schiff an. Zwei Herren erwarten mich. Mein Vater …, ein Käpt’n … Daneben … wird’s dunkel und es beginnt … das Loch der Erinnerung.“ Alle drei schweigen eine Weile bis Lotta düster weiter berichtet: „Danach scheint viele Jahre nichts zu kommen. Bedeutet es, wir waren ständig zusammen? Ich und Takatukas Vater?“ Sie sieht Merlin und Malecantus fragend an. Der Magier atmet einmal tief ein und aus. Er hatte doch nicht ahnend können, dass das eine Art Jugendfreund gewesen sein muss und gleich derart viele Jahre ausmacht ….
Der kurze Traum der Nacht blitzt wieder vor Lottas inneren Augen auf. Dort war auch alles so … meeresgrün. Und dann dieser Schrei „Verrat!“.
Meeresgrün, was war da noch? Lotta sitzt auf einmal kerzengrade da: „Ach herrjeh, Maryama, Asante und Elani haben sich doch angekündigt für heute. Die rücken bald an. Oh, wie sieht es denn hier aus?“ Lotta sieht sich betroffen die Bescherung in der Wohnküche an. Wieder mal hat sie farbenfroh zugeschlagen. Malecantus wedelt beschwichtigend mit den Händen, erhebt sich und vollführt wieder ein paar schwungvolle Gesten, Blitze zucken um die Farbflecken herum und sind schnell gebannt. Lotta ist schlagartig begeistert: „Kann ich dich jeden Morgen buchen? Hach, Besen, Besen! Seids gewesen …“ Malecantus guckt alarmiert. Wo hat sie das denn her? Sie kann doch kaum lesen!
~~~~~~~~~
Ort: Irgendwo vor einer guten Stunde im Universum – Batuu / Bezirk der Ersten Ordnung
Geschichtsstrang: Oh nein! Oh nein!
Krschhhhh krrrrrrsch krschrschsch … … … „Was? Oh nein! Oh nein!“, entfährt es Tarek zerknirscht.
Gerade hatte er sich noch gefreut, dass es zu handfestem Gemenge zwischen Lotta und den Wanderzirkusleuten kam … Im nächsten Moment war die Verbindung aber komplett abgebrochen. Er sah nur noch das Gesicht des Magiers dichter rücken. Dann ein Klirren und nochmal Streit, aber sehen konnte er nichts mehr. Dann dieses schreckliche Knirschen und nun … nur noch Stille. Schon die ganze Zeit. Mist, Mist, Mist! Er kommt kein zweites Mal so leicht wieder rein, wenn ständig dieses Zirkusgesindel da rumhängt. Lt. Agnon wird nicht zufrieden sein.
~~~~~~~~~~~~~~~
Ort: San Myshuno Nr. 8 - Villa Långstrump
Charaktere: Lotta , Merlin & Malecantus NPC , Elani & Asante
Geschichtsstrang: Dancefloor daheim!
Es klingelt an der Tür … Schon da?! Alle drei am Küchentisch schrecken hoch, gucken sich gegenseitig wie ertappt an. Merlin blickt auf des Magiers grünen Schuh und erklärt dann stoisch: „Du hast was vergessen!“ Malecantus schaut ebenfalls an sich runter: „Zu spät. Zu keinem ein Sterbenswort!“ Lotta springt zur Tür, blickt Malecantus nochmal vorsichtig an und versichert: „Ok, ok!“ Sie reißt die Tür auf, lächelt breit und verkündet im Chor - als würde ein Vorhang aufgehen – gemeinsam mit den beiden im Hintergrund grienenden Herren: „Herzlich willkommen!“
Sie bittet alle freundlich: „Kommt doch rein!“, drückt Elani und Maryma sehr herzlich und hält Asante die Hand hin. Der stutzt nur kurz und schon wird Lotta fröhlich umarmt. Umpf! Elani lächelt sie an, so ist Asante halt. Sie bedeutet Lotta mit Blicken, sich nichts draus zu machen. Die lächelt zurück: Ok!
Lotta wendet sich der Küche zu. Ihr Blick fällt auf den Brief, der noch immer auf dem Tisch liegt. Wohin damit so schnell? Ach, da in das Buch, das sie gerade liest. Dann muss sie nicht mehr die Seiten umknicken, wo sie zuletzt gewesen ist. So endet der Brief als Lesezeichen in einem Kinderbuch. Zumindest kann Lotta einen Gedanken abschließen. Der Brief ist nicht schuld an ihrem Erinnerungsverlust und auch die bunten Freunde nicht. Es ist gut, wenigstens zu wissen, woher was rührt.
Und das Malheur oben?, fällt dem Magier gerade noch ein. Ups, auch noch nicht bereinigt. Dumm di dumm di dumm. Er lächelt freundlich dem Besuch entgegen: “Schön euch kennen zu lernen. Mein Name ist Gregorius Malecantus.“ Sein Kumpan stellt sich daneben: „Und ich bin Merlin. Freut mich ebenfalls.“ Er streckt die Hand aus, die Asante gleich ergreift, während er seinen Namen den beiden Herren nennt. Aha, so allein scheint Lotta nicht zu sein, wie er dachte … „Meine Cousine Elani!“, stellt Asante noch vor und mit einem warmen Lächeln in Richtung Lottas guter Freundin: „Und unsere zauberhafte Nachbarin, Maryama!“ Die zieht er ein wenig näher zu sich her. Lotta lächelt …
Oh nein, oh nein, fällt Lotta dann aber ein. Sie hat so gar nichts vorbereitet. Das hat sich jetzt alles etwas gezogen und sie hat heute nicht gut geplant … Merlin merkt das Dilemma, dass ihr Tag sehr verpeilt begann: „Ich sorg mal für Getränke von nebenan.“ Er hat genug Aufgesprudeltes in den Regalen gelagert. „Gibt es bestimmte Fruchtwünsche? Wir haben fast alles da!“ Lotta lächelt ihn dankbar an. „Na, ich mach später ein paar Schnittchen. Habt ihr das Programm vom Festival da?“, wendet sich Lotta nun ganz interessiert an Maryama.
„Geht ihr eigentlich auch hin?“, fragt Lotta auch noch die beiden Zirkusknaben. „Christin hat mich eingeladen.“, antwortet Merlin. „Das ist schön, dann sehen wir uns da ja vielleicht mal! Richte Christin schöne Grüße aus.“, gibt Lotta zurück. Und vielleicht kann die Nachbarin ja auch ihre leichte Eifersucht gegen Lotta überwinden, insbesondere wenn sie weiß, dass es einen Alexander hier nicht mehr gibt. Lotta hätte ihr im Gegenzug nie etwas geneidet, auch Mia nicht. Warum Lotta so tickt? Sie weiß es nicht. Hängt das auch an ihrer Vergangenheit, die sie nicht mehr erinnert?
Malecantus verneint für das Festival: „Hab doch selber Vorstellungen zu geben. Aber Merlin kann sich ruhig mal eine Auszeit nehmen.“, lächelt er dem Freund wohlmeinend zu.
Die Tür zum Garten springt auf. Herein stürmt Takatuka mit Wolf und Wolfskater. Hat sie doch richtig gehört. „Maryma!“, gluckst sie und stoppt einen Moment erstaunt. Wer sind die anderen Leute? Dunkel wie Maryama und wie viele früher um sie herum … Takatuka fängt sich und hebt die Arme Maryama strahlend entgegen. Asante lächelt angesichts des Kindes. Ja, der Vater stammt wohl aus südlichen Gefilden, wie Maryama sagte. Wo diese Insel wohl liegt? Elani lächelt ebenfalls warm in ihrer Art: Milchkaffee wie mein Keito. Das ist nicht immer leicht. Ob hier, ob dort. Immer zwischen zwei Welten.
🌺 HERLAND 📜 Vorgeschichte im [RPG] DAS GROSSE SIMS 4 RPG 📜 WiWo-News - D a s Windenburger Wochenblatt 🌺
🌺 (#HERLAND – Who & Where? 📜 #WiWo - Who & Where? 📜 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Herland) 🌺
Charaktere: Miyu & Yuna, Jack NPC
Geschichtsstrang: Schlechte Nächte
Miyu ist erleichtert, dass Jack endlich eintrifft. Elani übernimmt heute allein den Unterricht in Chemie und Hauswirtschaft. Yuna ist von der Schule befreit. Das hier ist wichtiger, existenzieller. Miyu hat noch nie die Priorität allein auf Bildungsinhalte im Unterricht gesetzt. Das ist nur ein möglicher Baustein im Leben. Kaum jemand vermag das zu erkennen, stellt sie immer wieder erstaunt fest. Selbst die Schülerschaft hält irritierenderweise arg an sehr Altherhergebrachtem fest. Als würde es keine Weiterentwicklung geben. Und d a s ist schon die nächste Generation, seufzt sie wieder einmal innerlich.
„Dad!“, ruft Yuna aufgeregt, winkt und freut sich wie sonst was. „Dad, hier sind wir!“ Miyu ist froh. Sie hatte es richtig eingeschätzt, dass Yuna jetzt auch ihren Vater braucht, obwohl Yuna nicht gedrängt hätte, dass er alles stehen und liegen lässt. Aber er tut es – für sein Kind. Jack windet sich durch die Absperrung an einem Pulk von Leuten vorbei. „Yuna, Schatz!“ Er kann es nicht erwarten, seine Tochter in die Arme zu schließen. Dieser Besuch ist anders als die anderen. Jack hat die letzten Nächste kaum ein Auge zugetan. Was ist seiner kleinen Yuna nur widerfahren? Jack ist nicht sehr rührselig, er lächelt Miyu kurz dankbar zu und schließt Yuna dann fest in die Arme, kann sie kaum loslassen. Leicht blinzelt er diesmal doch, nimmt Miyu wahr. Auch sie hatte Tränen vergossen. Sie haben zu Dritt schon Übelstes erlebt. Sie sind sogar sehenden Auges bewusst darauf zugegangen und sie haben Yuna auf vieles vorbereitet … aber nicht auf so etwas wie Terence. Darauf kann man nicht vorbereiten. Und dann war da noch etwas gewesen … die Nacht, berichtete sie späte. Etwas … Spirituelles. Zwei Wesen vielleicht, denn Yuna versicherte, dass sie zwar gebunden, aber nicht bedroht gewesen sei. Aber einen anderen habe etwas Schlimmes erwischt … etwas, das im Tode wohl so böse wie Terence im Leben gewesen sei.
Auch dies hat Yuna nicht zum ersten Mal erfahren, dass neben aller Wissenschaft auch Übernatürliches zugange ist. Weder Miyu noch Jack sehen das als Widerspruch und gerade auf Jacks Forschungsreisen hatten sie bei Schamanen und Riten allerlei erlebt, was niemals logisch zu erklären ist. Und was ist ein Vampir anderes als Übernatürlich? Sie haben jetzt sogar zwei okkulte Schüler an der Schule. Miyu hat kein Problem damit, an die Geisterwesen zu glauben und dass einer Yuna nicht gehen ließ. Wer schwer getroffen wurde hat Yuna nicht verraten. Es gibt jedoch einen Nachhall dieser Nacht, der Miyu Sorge macht. Tagsüber ist Yuna fast wie gewohnt, routiniert … wie sie es eben gelernt hat im Umgang mit Ängsten und Panikattacken … den Atem kontrollieren, die Muskeln entspannen, den Puls entschleunigen. Die Nacht hörte Miyu Yuna aber schreien. Sie erwachte dabei nicht. Sie lag da wie eingefroren, war nicht zu wecken und wusste selber nichts davon am nächsten Morgen. Miyu schon! D a s macht ihr Sorgen.
D a s worüber Yuna scheinbar nicht sprechen kann. Es geht nicht um Namen oder Ereignisse, sondern um das, was so beängstigend ist, dass es tief ins Unterbewusste sinken muss, weil ein bewusster Gedanke daran scheinbar nicht mehr zu ertragen ist.
Jack kommt untergehakt mit Yuna auf Miyu zu und umarmt sie mit der freien Hand: „Wie geht’s dir!“ Er sieht Miyu sorgenvoll an. Sie haben viel telefoniert die letzten beiden Tage. Jack ist somit auf dem Laufenden. „Du siehst müde aus!“ Miyu streicht Jack vertraut über die Wange. Er ist ihr ältester Freund. Sie waren lange ein Paar. Jack weiß auch über Keito Bescheid. Das hat ihn arg verwundert. Ganz begreifen kann er es noch nicht. Er dachte immer, Yuna wäre schon früh ganz klar orientiert.
Jack in der Mitte umfasst Miyu wie Yuna mit je einem Arm. Gemeinam schlendern sie zu Dritt nach draußen, langsam wieder etwas gelöster in der Stimmung, weil sie beisammen sind. Miyu trägt ihre Sorgen um Yuna jetzt weniger allein. Das beruhigt sie ungemein. Jack hat wie immer nur kleines Handgepäck auf dem Rücken. Er ist gewohnt, ohne viel Aufhebens weit zu reisen. Er wirf seinen Rucksack in den geöffneten Kofferraum und schon machen sie sich per Taxi auf nach …
Ort: Evergreen Harbor Nr. 10 / Conifere Station – Appartement der Familie Watanabe
Der Shiba begrüßt freudig Jack. Jedes Gesicht, das er belecken kann ist ihm recht. Yuna fällt wieder Ellie ein, sie wären wohl nie wirklich zwei Spaziergängerinnen geworden mit so einem kleinen Hund. Schade. Der Shiba ist süß, aber mehr Freude ihrer Eltern. Yuna hätte gern noch … eine Katze dazu. Das passte gut zu ihr, aber der Platz in der Wohnung ist zu klein.
Ellie war in d e r Nacht nicht dabei, fällt Yuna ein … Sie erschrickt und drängt den Gedanken schnell wieder runter. Sie will nicht an d i e Nacht denken. Alles Mögliche triggert sie auf einmal an. Sie will nicht darüber nachdenken, allen plötzlich befangen gegenüber zu sein, denen sie ihr Leben verdankt.
Wenn sie sie sieht, ist sie wieder … d o r t … in dem Verschlag, so ihre Furcht. Yuna ist heilfroh, heute nicht in der Schule sein zu müssen und erstmal nur das Wochenende vor sich zu haben. Sie können nichts dafür …, auch Keito nicht. Es begann in der darauffolgenden Nacht, als es dunkel war und sie nicht mehr … genug sah … wie im Verschlag, Angst hatte vor der Schwärze des Schlafes, der dann aber bleiern und schnell über sie kam wie eine … unentrinnbare Falle. Diese grausame Furcht kurz bevor sie in die finstere Tiefe fiel, sie würde nicht wieder erwachen … Und dann nach dem tiefen Fall ins Dunkel … n i c h t s … wie tot bis zum Morgen und beim Erwachen Angst vor der nächsten Nacht.
Yuna schüttelt sich leicht. Atem ruhig fließen lassen, Zwerchfell entspannen … Hände lockern … Miyu und Jack sehen sich betroffen an. Sie erkennen die Übung. Sie haben sie ihr beigebracht, schon vor langer Zeit. Yuna merkt, dass sie beobachtet wird: „Alles gut!“, lächelt sie ihre Eltern an. Ist es auch … für den Moment. Sie wirkt … gelöst. Aber die Eltern bleiben wachsam. Geschrien hat sie sonst nachts nie – ohne zu erwachen. Yuna hofft, dass sie das bis zum nächsten Schultag in den Griff zu bekommt. Aber was macht sie am Wochenende mit Keito? Sie lächelt ihren Dad an. Keito würde ihren Dad gerne kennenlernen wollen, doch dann denkt sie … an seinen. An Terence! Er ist wieder frei und hat ihnen allen … Rache geschworen. Vielleicht sollte sie sich deshalb schon von allen fernhalten …, die in der Nacht halfen. Was, wenn er seinen Groll auch auf die Mitschüler ausdehnt? Yuna fühlt sich plötzlich so schuldig! Wegen ihrer Dummheit kam sie in diese Lage. Wegen ihrer Dummheit schritten andere ein. Wegen ihrer Dummheit … sind jetzt vielleicht … noch mehr in Gefahr. … … … Atme langsam … … … Viola und Shane wüssten sich wohl zu verteidigen. An Blaze und Chip … … traut er sich doch wohl nicht so ran. Nouki … …? Denize … …? Atmen, runterdrängen … tief unten verstecken …
Yuna setzt sich endlich zu den Eltern. „Spielen wir Schach?“, fragt Yuna leutselig ihren Dad … tiefenentspannt. „Aber sicher doch, Spatz!“ Jack versucht, nicht besorgt zu klingen. Das ängstigt Yuna sonst noch mehr. Nicht über alles lässt sich reden, manchmal muss man einfach nur … weiterleben. Mit immer einem Krückstock mehr im Gepäck. Er weiß das, er hat zu viel gesehen. Sein Rucksack ist deswegen so leer, denn er trägt schwer an anderem. Man sieht es ihm nicht an. Er atmet … meist ruhig und fließend.
Es reicht manchmal einfach, nur da zu sein. Mehr muss und kann man oft nicht geben. Nun, sie werden das ganze Wochenende üben … am Atem und der Entspannung. Man kann nichts ungeschehen machen und muss einfach weiterleben. Na ja, vielleicht helfen auch die Begonien noch ein bisschen weiter … beim Entspannen.
„Ich muss nochmal kurz in die Schule.“, erklärt Miyu, beruhigt, dass Jack bei Yuna bleibt. „Ich brauche übers Wochenende ein paar Notizen für den Unterricht am Montag.“ Jack sieht Miyu eine Moment fragend an. Sie beschwichtigt lächelnd: „Wirklich nur eine Kleinigkeit, aber wichtig. Ich bin in einer Stunde zurück. Ich hab‘ ansonsten auch nichts anderes vor, als das Wochenende mit euch zu genießen.“ … … … soweit das möglich ist. Auch Miyu versucht zu vermeiden, Yuna mit ihrer Sorge um sie weiter zu belasten.
Miyu macht sich auf den Weg nach …
Ort: Brindelton Bay Nr 10 - Brindelton High
Charaktere: Miyu , Oleg Proschinsky & Adeline Fouché NPC
Geschichtsstrang: Schlechter Streich nach schlechter Nacht oder Violas Aufgabe - die Erste
Proschinsky schnauft vernehmlich und laut. Endlich das letzte Blatt weggeräumt. Dieses Chaos auch noch im Sekretariat ... Miyus PC war zum Glück heute nicht an. Sie schaltet sicherheitshalber immer komplett ab. Kein Standby. Gerade ist dieser Fachdienst auch weg. Alle Geräte wieder sauber und sicher. Ein paar süffisante Tipps hat Oleg auch noch abbekommen … Verflucht, mit diesem ganzen neuen Tünkram hält er nicht mehr mit. Auch Miyu vertraut in EDV-Fragen lieber ihrer Tochter. Zum Glück übernimmt Jenkins ab Herbst das Fach. Nicht auszudenken, wenn Miyu dieses Malheur hier mitbekommen hätte. Sie hätte ihn mal wieder als unfähig eingestuft. Grmpf. Seit Yuna den Mopedführerschein hat, kann er Watanabe auch nichts mehr auswischen. Er hat sich zu viel Zeit gelassen, Yuna anzuschwärzen. Mist!
„Danke Adeline.“, seufzt Oleg der Kollegin zu. „Wir haben’s geschafft. Der Breuer kriegt noch was zu hören. Dessen Klausur schaue ich mir genaustens an. Der wollte wohl den Test manipulieren. Diese Pappnase, diese Weichbirne …“ Adeline schaut etwas entsetzt auf. Ach grumpf. Ist Adeline immer eine zart beseitete Seele. Proschinsky liebt nun mal etwas deftigere Wortwahl und direktere Sprache. Diese schei ss political correctnes heutzutage, pffff. Berger ist ein Idiot und keiner darfs sagen?
Proschinsky schaut auf das Blatt in Adelines Hand: „Nun wirf‘s doch endlich weg. Was willst du denn damit noch?“ Die Tür öffnet sich, Oleg durchzuckt kurz ein Schreck: „Miyu, was wie. Oh, welch … Überraschung!“ Was macht die den jetzt noch hier? Miyu stutzt, zieht die Augenbrauen zusammen: „Ihr noch hier? Alles Ok?“ Wieso blickt Oleg mal wieder schuldbewusst und auch Adeline guckt ganz verzagt … was aber eigentlich nichts Besonderes ist, fällt Miyu ein. Sie schaut ihren Konrektor bedächtig an: Was hat Oleg wieder angestellt? Will sie es wissen? Sie blickt kurz ergeben zu Boden. Nein! Nein, sie ist voll für den Moment. Solange er … was auch immer … halbwegs aufgeräumt oder geklärt hat, was er wieder verbockt hat, soll’s ihr recht sein. Oleg grinst breit: „Und schon was Schönes fürs Wochenende geplant, Miyu?“ Oh man, Oleg versucht ablenkenden Smalltalk. Er wird es nie begreifen …, dass er das nicht gut beherrscht. „Ich hol wirklich nur kurz was ab und bin gleich wieder weg. Nur die Ruhe Oleg. Du machst das schon schön alles hier fertig … was es fertig zu machen gibt, nicht wahr?“
Miyu will weiter in ihr Büro als sie einen Blick auf den Mülleimer wirft. Voller Papier? Kaum bedruckt? Nein, nein, nein! Will nichts wissen. Lalalala lala la! Wahrscheinlich hat Oleg wieder einen falschen Knopf betätigt. Gut, dass Jenkins im nächsten Semester Informatik gibt. Proschinsky ist echt nicht auf dem Laufenden. Sie lächelt nochmal Adeline zu, die ihr stumm mit verletzlichen Augen ein Blatt hinhält: „Ja, Adeline … ihr … brauchtet heute … viel Papier. Verstehe.“ Diese verhuschte Seele. Ist das irgendeine Geste der Wiedergutmachung für unökonomischen Papierverschleiß, grinst Miyu innerlich bis Adeline das Blatt wendet. „Was …?!“ Miyu starrt auf die Zeichnung, schaut verständnislos die Kollegin wieder an. „Dasse lag auf die Bodänne von die Klassenzimmärre.“ Miyu nimmt die Zeichnung entgegen. Ein erstaunliches und … irgendwie auch erschreckendes Werk. „Wer …?“ Adeline zuckt die Schultern. Proschinsky starrt angewidert auf das Blatt: „Was für ein Schund.“ Adeline zuckt zusammen: „Non, c’est pas vrai!“ Das klingt schon recht entschieden für Adeline. Miyu schaut vom Blatt hoch: „Da muss ich Adeline recht geben. Es ist … sehr gut … Hat … eine Botschaft!“
Adeline verkündet: „Keitooo ‘at esse zuerste entdecktä. Isch ‘abe es ihm abgenommänne.“ Miyu runzelt die Stirn, Oleg rollt die Augen: „Hat Keito das gepinselt?“, fragt er barsch. Dieser Pinsel hängt doch ständig mit Yuna zusammen. Gebrochenes Herz oder was? Geschieht dem recht. Eigentlich hat Proschinsky gar nichts gegen Keito. Nur der Umstand, dass der mit Watanabes Tochter rumhängt, stört ihn mächtig. Rektorentöchter, pffff. Die kann keiner leiden. Was musste Miyu die auch an diese Schule mitbringen. Ist doch Käse sowas …
Adeline schüttelt auf Olegs Frage verneinend den Kopf: „Non, isch glaubä nischte Keitooo. Nischte seinä Stile unde esse ware auf die Boden.“ Miyu hakt mit studierendem Blick auf die Zeichnung nach: „Weißt du oder Keito, von wem das ist, Adeline?“ „Ische binne mirre nischte sischär, obe Keitooo nischte weisse odärre nischte sagt.“ Sie hebt bedauernd die Handflächen hoch. „Ische weisse nischte werre!“ Proschinsky hat genug gehört. Für ihn ist das alles Humbug. Hauptsache ist, dass Miyu nichts vom Papiermalheur mitbekommen hat. Und Adeline hat er eingeschärft, nichts zu sagen. Dass Miyu heute nicht mehr vorhat, noch was zu fragen wegen dem Papierverschleiß …, darauf kommt er nicht. Oleg ist mal wieder ganz zufrieden mit sich selbst. „Na, dann die Damen, guten Abend!“ verabschiedet er sich grinsend und macht sich schnell vom Acker. Mein Gott, die können sich jetzt wohl stundenlang mit diesem einen bekrickelten Blatt Papier beschäftigen. Hah, er hat sich heute um zig Tausende Blatt Papier gekümmert. Jawoll, T a u s e n d e! Berger kriegt noch Ärger! Mhm, das reimt sich. Er wird noch Lyriker. Pfeifend geht Oleg nach Haus.
„Ich nehme das mal an mich, Adeline. Geh‘ du jetzt auch heim. Ist schon spät.“, weist Miyu Adeline sanft die Lehrkraft an. Die ist dankbar dafür und macht sich auch gleich aus dem Staub. Miyus Blick fällt noch mal auf die Zeichnung, den vollen Papierkorb und … Ein Päckchen? Für Lotta? Verwundert nimmt Miyu auch dies noch auf. Was sich nicht alles an einem Tag in so einer Schule findet. Abwechseln blickt sie auf die Zeichnung in der einen Hand und das Päckchen in der anderen. Kein Absender, mhm. Sollte nicht offen hier im Vorzimmer liegen bleiben. Besser sie legt es in ihr Büro, das Miyu nun auch endlich betritt.
Ah, die gesuchten Notizen, gleich auf dem Tisch. Miyu leg das Päckchen auf ihrem Schreibtisch ab und schreibt kurz eine einfache Botschaft zum Päckchen an Lotta. Sie will Lesen lernen, also keine Sprachnachricht. Als nächstes greift sich Miyu eine der fein melierten Präsentmappen und legt die Zeichnung dort hinein. Sie blickt sie nochmal länger an, bevor sie die Mappe zuklappt und die Bänder verzurrt. Sie hat eine Idee. Sie könnte falsch liegen. Soll sie es tun? Es ist sehr persönlich! Bedächtig steckt Miyu ihre Notizen ein, schließt das Büro hinter sich und wendet sich den Schülerspinden zu. Sie könnte den falschen wählen … … … Aber er passt. Passt nie im Unterricht auf. Kritzelt vor sich hin. Und dann das Können und das Motiv … Auch der Kurs stimmt an dem Tag. Miyu überlegt noch kurz, die Hand mit der Präsentmappe in der Luft verharrend. Dann wirft sie ein … bei Sullivan Blaisdell. War das richtig? Zu spät!
Miyu wendet sich ab … Ob das noch was wird mit dem Wettbewerb? Das wäre ein wunderbarer Geldsegen für die Ausstattung der Kunsträume an der neuen Schule. Adeline würde es freuen. Könnte sie das nicht auch nochmal überzeugen, diese blöden Schrammen und die Einfalt der Buben zu verzeihen?
Vor allem anderen muss Miyu jetzt aber nach Yuna sehen! Sie kehrt heim nach ...
Ort: Evergreen Harbor Nr. 10 / Conifere Station – Appartement der Familie Watanabe
🌺 HERLAND 📜 Vorgeschichte im [RPG] DAS GROSSE SIMS 4 RPG 📜 WiWo-News - D a s Windenburger Wochenblatt 🌺
🌺 (#HERLAND – Who & Where? 📜 #WiWo - Who & Where? 📜 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Herland) 🌺
Charaktere: Christin & Marie
Geschichtsstrang: Pile ou face / Nach Kopf oder Zahl
Tag 15 Jahr 1 Sommer für Marie & Christin
Der gemeinsame Morgen begann, wie meistens, mit einem Frühstück. Heute gab es Obstsalat, Naturjoghurt und Butterbrote. Während Christin ihren Orangensaft trank erwähnte Marie. „Du Chrisi … ich werde nach der Arbeit noch etwas erledigen gehen. Fütterst du Dana & Teddy? Ich weiß nicht wann ich zurückkomme.“ Verwundert sah die Ältere zu ihr. „Was hast du vor?“
Marie ballte die Fäuste und schaute entschlossen. „Ich gehe heute ins Café ‚The Purrfect Time‘ in Newcrest. Es ist ein Katzencafé. Ich … möchte …“ Die Zuversicht schwand. Warum tat sich Marie das eigentlich an? Warum trafen sie die Worte ihrer Eltern so hart? … Sie war alt genug selbst zu entscheiden, was sie tun und lassen wollte. Christin schmunzelte und sagte: „Du möchtest einfach mal etwas Neues machen. Finde ich gut. Mach es! Ich kümmere mich um unsere Babys. Keine Sorge, Süße.“ Maries Augen füllten sich mit Wasser. Doch bevor sie losschluchzte, kam Christin zu ihr und umarmte sie. „Na na. Alles gut. Du machst dir zu viele Gedanken.“ Stichwort des Tages. Hierbei sollte sich Christin sicher an die eigene Nase fassen und diese Aufforderung selbst mehr beherzigen. Nach dem Frühstück zogen sie sich um und verließen die Wohnung für ihre Arbeit.
Christin & Marie gehen zu: Arbeitsplatz
Ort: Arbeitsplatz Christin & Marie, Irgendwo
Dort herrschte der übliche Wahnsinn. Die Freundinnen trafen sich zum Mittagessen in der gemeinsamen Kantine und sprachen über dies und das. „Wie war es eigentlich mit Merlin gestern?“, harkte Marie nach. Die Gefragte seufzte. „Es lief nicht so gut. Er war vom ‚Lush‘ nicht begeistert und ab dann ging es irgendwie schief. Also jetzt nicht so schief, dass wir uns nimmer sehen wollen … sondern einfach der Abend war von jetzt auf nachher … vorbei? … Wir wollen uns aber zu dem Musik Festival treffen.“ Marie hörte ihr zu und nickte. „Kannst du dich vielleicht an das eine Lied erinnern, was du häufig nach deiner Trennung gesungen hast? … Mein Französisch ist nicht das beste, aber der wesentliche Teil handelt davon, dass man mal gewinnt, mal verliert und es dennoch egal ist. Solange man das tut, was einem gut tut. Vielleicht ist das mit Merlin ähnlich. Mal habt ihr tolle Momente, mal nicht so tolle. Aber wenn ihr euch mögt und weiterhin sehen wollt läuft doch alles gut.“ Die Geistesgegenwertigkeit von Marie war immer wieder krass. Soweit hatte Christin gar nicht gedacht. Tatsächlich kam ihr die Melodie des Lieds in den Sinn und sie schmunzelte.
Nach der Arbeit kehrte Christin in die Wohnung zurück, während Marie sich direkt auf den Weg nach Newcrest machte.
Marie erreicht schließlich: ‚The Purrfect Time‘, Newcrest
Ort: The Purrfect Time‘, Newcrest
Sich Mut zusprechend betrat die schüchterne Frau das Café. Sie wurde freundlich begrüßt. „Möchten Sie einen Kaffee oder Tee? Ein Stück Kuchen?“, ratterte die Bedienung ihre Abfragen ab. Marie bestellte einen Zitronentee und verzog sich in eine stille Ecke, wo man lesen konnte.
Die Katzen, die im Café zuhause waren, streunten in der Lokalität herum und gingen ihrem Alltag nach. Die einen schlummerten in ihren Körbchen, andere spielten mit den Gästen, wieder andere beobachteten das Treiben der Sims im Café. In ihrer Ecke konnte sich Marie entspannen. Der Anfang ist gemacht.
--
Ort: WG von Marie & Christin, San Mychuno
Wie versprochen kümmerte sich Christin um die beiden Katzen. Ihr fiel auf, dass Dana dicker wirkte. Aber kein Wunder, bei der vielen, liebevollen Versorgung. Da konnte eine Katze schon mal dick werden. Es fehlte nur noch die Situation, dass Dana ein Glöckchen klingelte und rief: ‚Wo ist mein Kaviar?‘
Christin verwarf diesen spielerischen Gedanken und putzte nebenbei die Wohnung. Als sie mit allem fertig war, bekam sie Lust nach Brightchester zu gehen. Also schnappte sie sich ihre Sachen und reiste zur Tanzschule.
Ort: Tanzschule, Brightchester
Christin zog sich um und suchte den Tanzsaal auf.
Als sie den Raum betrat, fand noch ein Kurs statt. Das Thema: Bauchtanz. Ihr Blick fiel auf ein junges Mädchen, welches sich rhythmisch zur Musik bewegte.
Die Bewegungen waren fließend und man sah der Teenagerin an, dass sie Talent besaß. Orientalische Musik und der Bauchtanz waren faszinierend. Allgemein konnte man sagen, dass jeder Tanz seinen besonderen Zauber besaß. Nur wenige Tänzer konnten dies auf der Bühne oder in einem Turnier zur Geltung bringen. Unweigerlich musste Christin an ihre Niederlage gegen Nio denken. Aber trotz allem war die Ballett-Darbietung makellos. Auch hier kam Christin die wichtigste Passage aus 'Pile ou face' ins Gedächtnis. Dieser lautete übersetzt:
>Und ich lebe mein Leben
nach Kopf oder Zahl.
Alle meine Gefühle,
nach Kopf oder Zahl.
Gleichgültig,
Kopf oder Zahl.
Und von Zeit zu Zeit ...
Verliere ich eine Runde,
Gewinne ich eine Runde.<
Das Mädchen bemerkte, dass Christin sie musterte. Eine Aura von Überheblichkeit erfüllte den Raum. Die Tänzerin zeigte nun erst recht, was in ihr steckte. Nein, auch hier konnte man klar sagen: Alles richtig gemacht.
Der Kurs endete und die Teilnehmer suchten ihre Handtücher auf. Christin sprach kurz mit der Kursleiterin. „Entschuldigung. Kann ich in der Zeit bis zum nächsten Kurs etwas Techniktraining machen?“ Diese nickte. „Klar. Solche Freistunden sollen sinnvoll genutzt werden. Nur zu.“ Dankend nickte Christin und bereitete sich vor. Das Mädchen saß auf der Bank und beobachtete nun sie. Christin atmete durch. Ok. Los geht‘s.
Flamenco bedeutet: Körperspannung, Haltung, Ausdruck.
Genau das übte Christin. Immer und immer wieder. Irgendwann wollte sie sich an den ‚Firedance‘ wagen. Der bekannteste Flamenco, der auf den Bühnen dieser Welt für Staunen und Entzückung sorgte. Doch soweit war sie noch nicht. Daher war das Techniktraining so wichtig. Ihr Rock flatterte, wenn sie sich drehte und die Füße vibrierten bei der ‚Tecnica de pies‘. Der Holzboden der Tanzschule war für die Akustik perfekt. Die Tänzerin war sehr konzentriert und bemerkte nicht, wie angesäuert das Mädchen sie musterte.
So eine blöde Angeberin!, dachte es. Angewidert verließ die Schülerin den Tanzsaal. Christin kümmerte sich nicht darum. Die wenige Zeit, die ihr zum üben blieb, wollte sie ausnutzen. Auch hier konnte man wieder sagen: Manchmal verliert man eine Runde, mal gewinnt man ... Pile ou face.
Storyline : Schattenjagd
Ort: Arkham-Manor / Willow Creek
Personen: Victoria Lovecraft / ihr Großvater Wilbur
Das Haus am Agincourt-River war irgendwann um 1880 herum erbaut und in den 1990iger Jahren von Grund auf saniert worden. Es hatte neben einem Internet-Anschluss auch eine eigene Wasseraufbereitungsanlage erhalten, da die alte Wasserversorgung der Stadt immer wieder von Sumpfwasser aus den nahegelegenen Marschen verunreinigt worden war. Das Haus lag, umsäumt von einem breiten Streifen satten Grüns eines gepflegten Rasens etwas abseits der Washington Street, für sich allein und durch einen hohen, schmiedeeisernen Zaun noch mehr von den übrigen Häusern getrennt.
Den gewundenen Kiesweg, der von der Straße hinüber zum Haus führte, flankierte zur linken Seite ein dicker Teppich aus filigranen Federgras, das sich in jeder noch so schwachen Brise sanft wiegte, während zur rechten des Weges mehrere Trauerweiden sich mit japanischen Pinien abwechselten, deren Äste und Stämme sich krumm und verdreht gewachsen in den Himmel streckten.
Mehrere große Findlinge - aber auch faustgroße, vom Flusswasser abgerundete Granitsteine - bildeten so etwas wie kleine Grüppchen auf dem weiten Rasen, manchmal stand aber auch ein größerer Stein ganz für sich alleine und dem Besucher drängte sich der Eindruck auf, dass die wie wahllos ins Gelände verstreuten Bäume und Steine in Wahrheit nach einem hochkomplexen Muster oder Plan gepflanzt oder platziert, ja sogar im ersteren Fall sogar ihrem Wachstum gesteuert worden waren. Und dem aufmerksameren Besucher würde nicht verborgen bleiben, dass ein einzelnstehender Steinblock auf der, dem Haus ab- und dem Sumpf zugewandten Seite sogar merkwürdig glatt war. Wäre er dann nähergetreten und hätte seine Hand auf den Stein gelegt, wären ihm auch die verwitterten Linien, Riefen und Vertiefungen nicht verborgen geblieben, die sich darauf befanden und wie äonenalte Schriftzeichen aussahen, vom Wind und Regen der Jahrtausende glatt gespült und abgeschmirgelt.
Trotzdem die Bäume eine weite Fläche um das Haus herum frei ließen, wirkte das Gebäude selbst im vollen Sonnenlicht irgendwie düster und bedrohlich – zumindest für diejenigen, die zum ersten Mal einen Fuß auf die Treppe die zur Doppeltür führt setzten. Doch hatte, trotz seines Alters kaum jemand je das Anwesen von innen gesehen, abgesehen von den Arbeitern und Technikern die es zuerst an das Strom- und Wasser-, später dann an das Telefonnetz der Stadt angeschlossen hatten. Und sie hatten stets in freigeräumten, leeren Zimmern gearbeitet und konnten sich über die Gastfreundlichkeit seiner Bewohner, der Familie Lovecraft nicht im mindesten beklagen. Doch nach diesen Umbauarbeiten war das Haus wieder in seine zurückgezogene, stille Melancholie verfallen.
Seit jeher hatten die Lovecrafts die übrigen Einwohner von Willow Creek zwar nicht gerade gemieden, doch suchten sie auch nicht ihre Nähe und galten deshalb als verschrobene Leute, auch wenn man ihnen deswegen keine große Abneigung entgegenbrachte da irgendwie jeder Einheimische hier großen Wert auf sein Privatleben legte. Sonderbar machte die Familie nur, weil sie selbst an den Allerheiligsten Feiertagen des Landes auf ihre Abgeschiedenheit pochten und auch noch jede so hartnäckig herangetragene Einladung der besseren Gesellschaft von Willow Creek in freundlicher Entschiedenheit abgelehnt hatten.
Auch hatten sie es vorgezogen ihre Kinder stets selbst zu unterrichten oder einen Privatlehrer von Außerhalb kommen zu lassen, die sich in ihrer Zeit auf dem Anwesen mehr in das soziale Leben der Stadt einbrachten als ihre Arbeitgeber. Und aufgrund dieser seltenen Fälle, den meist verließen die Lehrer ihre Schüler nach ein, zwei oder drei Jahren wieder, stammte das Wissen das man über die Familie Lovecraft zusammengetragen hatte.
Alles in allem waren sie ganz normale Leute, denen nichts abstruses oder Absonderliches anhaftete – abgesehen von ihrer Zurückgezogenheit. Viele von ihnen hatten unter den verschiedensten Pseudonymen Romane oder Sachbücher veröffentlicht, einer sogar ein Drehbuch für einen gerade erst aufkommenden Stummfilm geschrieben. Die einzige wirkliche Ausnahme in ihrem ruhigen Leben hatte es einmal in den 1970igern gegeben als eine Tochter des Hauses sich der Friedensbewegung angeschlossen hatte und als Hippie durch das Land gezogen war.
Ihr Bruder, John Willbur, lebte lange Zeit glücklich mit seiner Frau Evelyn in dem Haus und zog einen Sohn (Simon) groß der, sobald er einundzwanzig Jahre alt und damit Mündig geworden war, nach Axebridge zog und heiratete. Durch einen Schicksalsschlag starb er jedoch zusammen mit seiner Frau bei einem Autounfall und seine Tochter, Victoria wurde der Obhut ihrer Großeltern übergeben. Vor zwei Jahren starb nun die Frau von John Willbur und seitdem leben er und seine Enkelin allein in dem Haus.
Doch nun war die Idylle die seine Bewohner so schätzten erneut nachhaltig gestört worden, denn es war ein amtliches Schreiben eingegangen in dem stand, dass im Zuge der Schulbildungsreform der Unterricht von Zuhause aus oder durch Privatlehrer nur noch im genehmigungspflichtigen Sonderfall möglich war. Ob die Familie es wollte oder nicht, die sechszehnjährige Enkelin Victoria musste nun eine der öffentlichen Schulen besuchen und am Ende ihrer Schulzeit einen Abschluss erreichen.
Das alte, längst brüchig gewordene Pergament knisterte leise, als sie umblätterte und den Blick langsam über die Schriftzeichen wandern ließ die mit kunstvollen Verzierungen geschmückt die Seiten bedeckten. Selbst Professoren und herausragende Wissenschaftler hätten sich schwer getan das Alter des Buches zu bestimmen oder gar gewusst in welcher Sprache es verfasst worden war. Ähnliches sah man in der Welt der Museen und Sammlungen der naturkundlichen Schätze der Welt nicht, noch wurden sie in privaten Ausstellungen zur Schau gestellt. Wer ein solches Buch sein eigen nannte tat sein Möglichstes seinen Inhalt, ja selbst seine Existenz vor den Augen der Menschen zu verbergen.
…Ming’Losh nar nKuul… Serach mefngui … mglaw’nafh Krul’nuftach … Gahn’minglosh … Bath’margalf .. Truh’Rleyhian
Suchend wanderten die grauen Augen über das poröse Pergament und die Lippen formten Stumm den Inhalt der Zeilen nach, übersetzten sie bereits fließend im Kopf.
…die letzte Eiszeit vor dem Erwachen… die unedlichen Ströme des Serach, träumend von der Zeit … bevor ER zurückkehrt … dem Herrscher der Tiefe … Fürst der Schwärze … dem wahren Besitzer R’leyh´s…
Ihre Zunge schnellte vor, fuhr über ihre trockenen Lippen als sie den Namen desjenigen formte der träumend in seinem Haus in R’leyh saß und auf sein erwachen wartete. Trotz seiner Totenstarre konnten Kundige der Worte ihn anrufen, um von seinem Wissen und seiner Macht – die auf seine Diener abfärbte zu profitieren. Für ihn gab es kein ganzes Wort, keinen Namen den man leichtfertig aussprach– nur ein Symbol.
Wieder blätterte sie um, fuhr sanft mit der Kuppe ihres Zeigefingers über die raue Oberfläche und spürte beinahe wie die schwarze Farbe dessen, was man mit Tinte verwechseln könnte, sich gegen ihren Finger streckte, kleinen Widerhaken gleich in die Haut grub und einen sachten, kaum merklichen Schmerz auslöste.
Ein feines Frösteln begann zwischen ihren Schulterblättern und kroch langsam ihren Rücken hinunter als ihre Fingerspitze die monströsen Absurditäten, Wesen einer ganz anderen Welt, nachfuhren.
Die Beschwörungsformeln lagen ihr auf der Zunge, doch sie hütete sich davor sie auch nur flüsternd auszusprechen. Wahrscheinlich hätte sie in Wahrheit jedoch das ganze Buch laut vorlesen, blutige Pentagramme an Wände und Böden malen und sich auf den Kopf stellen können und außer den typischen Begleitumständen, dass die Schatten zu wachsen begonnen hätten wäre nichts geschehen.
Sie war nur eine minorus Adepta der Carta magicae und Wesen, wie sie hier im Buch aufgelistet waren erforderten einen Magna Dominus oder noch höheren Meister der Magie. Und selbst dieser würde sich davor hüten jene Worte auszusprechen oder jene Dinger auch nur auf sich aufmerksam zu machen.
Wesen wie diese Uralten, unterwarfen sich keinem fremden Willen, noch sahen sie Menschen ihrer Aufmerksamkeit wert. Langsam blätterte sie weiter, spürte wie kalt die Luft geworden war während sie zu Lesen begonnen hatte. Das Licht der Petroleumlampe reichte gerade noch aus um den Schreibtisch, an dem sie saß, zu erhellen, während das Zimmer mehr und mehr in Dunkelheit versank. Andere hätten die näher herankriechende Schwärze als bedrohlich oder beängstigend empfunden. Ria jedoch liebte die Schatten. Es war einfach so, seit sie klein gewesen war. Als Kind hatte sie selbst in finsterster Nacht die Jalousien ihres Zimmers geschlossen, bis es so drückend und dunkel wie in einem Grab gewesen war. Erst dann konnte sie in Ruhe schlafen.
Von oben hörte sie ein knarzendes Geräusch und brach sofort ab, lauschte in die Dunkelheit hinein, streckte alle Sinne in die betäubende Schwärze aus auf der Suche nach dem Urheber dieser Störung. Wieder ein Knarzen, Knacken von alten Holzbohlen unter langsamen Schritten. Mehr und mehr ihrer Sinne wurden von ihrem Willen getrieben immer schärfer und ihr Körper durchlief eine kaum merkliche Veränderung.
Zuerst wurde ihr Atemrhytmus immer langsamer um störende Atemgeräusche zu minimieren, dann verlangsamte sich das Schlagen ihres Herzens, als auch sein Pochen die immer feineren Sinne des Mädchens zu stören begann. Als Begleiterscheinung wurde ihre Haut erst weiß, dann grau als die feinen Äderchen nur mehr langsam das Blut in ihrem Körper verteilten. Ihre Pupillen wurden größer und größer bis das sonst vorherrschende Grau nur noch ein dünner Rahmen neben unendlicher Schwärze darstellte. Ein feines Zucken umspielte ihre linke Augenbrae und etwas huschte über den Boden zu ihren Füßen, schlängelte sich über den Teppich in Richtung der Tür und kroch unter ihr hindurch in den Gang hinaus..... Nichts.
Der Flur der zur Bibliothek führte war leer.
Langsam, ganz langsam entspannte sich ihr Körper wieder und die Pupillen wurden kleiner und kleiner, bis sie wieder ihre normale Größe hatten, ihe Haut erhielt die blasse, doch im Vergleich geradezu rosige Farbe zurück.
Nach einer Ewigkeit in der sie den Atem angehalten hatte, hob und senkte sich ihre Brust wie unter einem inneren Zwang, als müsste sie sich erst wieder daran erinnern wie der Atemapparat funktionierte. Sie seufzte leise,ein bisschen gequält durch den offenen Mund und atmete drei vier Mal tief durch ehe sie den Blick wieder senkte und weiterlas.
Sie blätterte um und betrachtete eingehend, wenn auch nur kurz die Zeichnung auf der Seite, spürte einen Ekel in sich aufsteigen als sie das froschähnliche Gesicht ansah, sich vorstellte wie eine schleimige, glitschige Zunge hervorglitt um sich lüstern über das Krötenmaul zu lecken.
Hätten die Inquisitoren eine wirkliche Vorstellung von den Abgründen der Hölle gehabt, wären sie vermutlich schreiend dem Wahnsinn verfallen … etwa so wie dieser geisteskranke Araber der die Urfassung jenes Buches geschrieben hatte, das sie nun vor sich liegen hatte.
Rasch schlug sie die nächste Seite auf, ließ ihre Augen rascher über den Text fliegen, verweilte nur ab und an bei den Zeilen und suchte dann rasch weiter. Sie saß seit Stunden hier unten und langsam würde sie sicher vermisst werden.
Aber hier irgendwo musste es doch ….
Seite um Seite blätterte sie durch das Buch und übersetzte nunmehr still im Kopf, was sie las. Kaum nahm sie noch die Zeichnungen und Abbilder der schrecklichen Gestallten wahr die auf vereinzelten Seiten thronten oder den Text ausschmückten.
Lediglich bei einem Bild blieb sie hängen und sei es auch nur, weil auf diesem, zum ersten Mal ein Mensch abgebildet war.
Tief sog sie die Luft in ihre Brust und einen Augenblick lang erinnerte sie sich an die Worte die ihr Großvater ihr gesagt hatte.
Narren! … Geistlose Narren die verlorene, arme Geschöpfe zu einem schrecklichen Tod voller Qualen und Schmerz verurteilten, weil sie hofften den Weg abzukürzen der vor ihnen lag. Die wenigsten waren Fähig auch nur zu begreifen was mit diesen bedauernswerten Kreaturen passieren würde und wenn sie es wussten, so waren sie zu verdorben um auch nur einen Funken Mitleid zu verspüren … Jene sind es, die wir dem Feuer preis geben um sie vom Angesicht des Ordens zu tilgen ..
Sie sah die Figur des gezeichneten Wesens und seines Opfers davor und verspürte Mitleid, wusste sie doch, dass es nicht nur einmal einer jungen Frau vor Jahrhunderten so ergangen war. Aus welchem Grund auch immer irgendwer auf die Idee gekommen war das Jungfrauen ein besonders lohnendes Opfer abgaben – Sexualität und sogar geschlechterunterschiede waren jenen Wesen herzlich egal – hunderte, vielleicht auch tausende junger Mädchen waren dem Wahnsinn geopfert worden.
Beinahe sanft strich ihr Finger über die schlanke Gestalt und ihre Augen schlossen sich, als sie einen kurzen Segenswunsch aussprach für all jene, die in diesem Bild ihr Schicksal wiedergefunden hatten.
„Glaubst du wirklich, das du darin etwas finden wirst was dir helfen wird in der Schule?“ erklang plötzlich in der Dunkelheit des Zimmers die Stimme ihres Großvaters. Schuldbewusst zuckte sie zusammen und rissen den Blick vom Buch hoch in den Raum hinein.
„Ich habe dir schon oft gesagt, du liest in der falschen Stimmung die falschen Bücher.“ Willbur Lovecraft trat aus dem Schatten in den Lichtkreis der Petroleumlampe und griff langsam nach dem aufgeschlagenen Buch, zog es ihr beinahe sanft unter den Händen weg und schlug es mit einem hörbaren Geräusch zu. Wie eine Explosion zogen sich die Schatten zurück und das Licht der Lampe erfüllte wieder den ganzen Raum.
„Und du weißt, dass ich es nicht schätze das du allein im Dunkeln sitzt, Victoria.“ Die Stimme des alten Lovecraft war streng, ebenso wie sein Blick der sich auf sie richtete als er sich direkt vor den Schreibtisch stellte.
Ria seufzte leise und verdrehte die Augen, schwieg aber. Sie mochte es nicht, wenn er sie Victoria nannte ... jedenfalls nicht in DIESER Tonlage.
„Ich weiß das du das nicht möchtest“ erklärte er nach einer Pause, wesentlich sanfter und hob das Buch auf, ging hinüber zu den Bücherregalen und stellte es wieder in den Schrank zurück, indem es gestanden hatte. Dann bewegte er seine Hand in der Luft hin und her und das Buch schien vom Bücherschrank aufgesaugt zu werden, verschwand von alleine in den Tiefen der dichtgestellten Buchrücken. „Aber wir müssen uns manchmal den Regeln der anderen beugen… du weißt es ist-„
„Es ist zu unserer aller Wohl und Nutzen“ vollendete Ria den Satz, den sie schon so oft gehört hatte, mit ätzender Stimme. Sie verschränkte schützend die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf. „Ich hoffe du sagst das nicht auch, wenn die Seths-Kinder mich auf den Scheiterhaufen zerren.“ Das Bild der Frau vor dem Wesen aus Gallerte tauchte wieder vor ihren Augen auf. Es waren nicht nur Fanatiker auf Seiten der Magier gewesen an deren Händen das Blut von Unschuldigen klebte. Auch wenn vielleicht nur zehn Porzent der im Mittelalter verbrannten und zu Tode gefolterten Menschen wirkliche Hexen und Magier waren, so war der große, weit überwiegende Rest davon im besten Falle wohl eher so etwas wie ein Heilpraktiker gewesen. Was nicht hieß, dass die Inquisition nicht doch große Löcher in die spärlichen Reihen der Magiekundigen in Europa gerissen hatte. Intressanterweise waren jedoch kaum wirkliche Nekromanten und Diablonisten den Scheiterhaufen zum Opfer gefallen, ebensowenig wie die verbotenen Werke des schwarzen Maelificus, van Haag´s Beschwörungssammlungen oder eben auch die Ausgaben jenes Buches, das nun wieder im Schoße des Bücherschrank in ihrem Rücken hinter mächtigen Bannformeln schlummerte.
Ria hatte sich einmal schlimm an einer Zuckermassenmischung verbrannt (sie wollte damals unbedingt eigene Bonbons herstellen, nach dem Rezept ihrer Ur-Urgroßmutter). Die klebrige Masse hatte sich fast bis auf den Knochen durchgebrannt ohne merklich kühler dabei zu werden (es waren mehrere Tage unter einem Heilzauber ihres Großvaters vergangen ehe die Stelle abgeheilt hatte) und seitdem hatte sie eine panische Angst davor zu verbrennen. Oft stellte sie sich vor was die Männer und Frauen durchgestanden haben mussten, auf der Spitze eines Scheiterhaufens festgebunden oder in den heißen Luftsog direkt darüber angebunden. Welche Schmerzen sie wohl erlitten hatten, ehe die gnädige Ohnmacht alles weitere ausgelöscht hatte. Sie schauderte noch immer bei dem Gedanken.
Ihr Großvater lächelte milde über den zornigen Ausbruch seiner Enkelin. Vielleicht hatte er auch erraten was ihr gerade durch den Kopf ging. „Diese Zeiten sind schon lange vorbei“ sagte er und drehte sich langsam ihr zu, das faltige Gesicht zeigte kaum noch etwas von der strenge die er gerade eben noch zum Ausdruck gebracht hatte. „Ich bezweifle, dass es noch irgendwo einen Inquisitor für ungehorsame Mädchen gibt, die nicht zur Schule gehen wollen.“
„… es ist nicht die Schule, die mir Angst macht..“ murmelte Ria und griff nach ihrer Tasche, stand auf und verließ mit raschen Schritten die Bibliothek. „..ich muss los“ rief sie noch über die Schulter hinweg, dann war sie draußen.
Lange sah ihr Großvater ihr nach und sein altes Gesicht zuckte leicht als er ihr einen Gruß nachflüsterte und murmelnd meinte. „Als ob ich das nicht wüsste …“ Seine ganze Körperspannung sackte in sich zusammen als er fühlte wie Ria das Haus verließ um den Bus noch zu erreichen. Sorge und Zweifel ließen die Furchen in seinem Gesicht noch tiefer wirken und seine ansonsten klaren Augen wirkten milchig. Momente wie diese gab es seit dem Tod seiner Frau häufiger, doch hatte er niemals zugelassen das seine Enkelin ihn so sah.
Ächzend ließ sich der alte Mann auf den gerade frei gewordenen Sessel sinken und faltete seine Hände über den angehäuften Büchern und Manuskripten die Victoria zur Untermauerung ihrer Studien hervorgezogen hatte.
Lange Zeit saß er da und blickte mit leeren Augen auf die aufgeschlagenen Bücher, stieß hin und wieder einen leisen Seufzer aus.
"Es wäre schön" sagte er dann in die leere des Raumes hinein "wenn du ein Auge auf sie haben könntest..zwei Augen, wenn du sie gerade entbehren kannst."
Aus dem leeren Zimmer ertönte keine Antwort aber er spürte wie - gleichsam einer sanften Brise im freien, die über sein Gesicht strich- der Fluss der Magie, der ihn umgab aufgewühlt wurde als sich eine Präsenz aus seinem Umfeld löste und aus dem Raum strebte.
Ein feines Lächeln, das aber in seiner momentanen Stimmung traurig wirkte, umspielte die faltigen Lippen von Wilbur.
"Zeit für einen Tee" murmelte er und stand auf.
Charakter: Chip, Delsyn
Geschichtsstrang: Neue Nachbarn
Es sind ja nur ein paar Meter bis zum Nachbargrundstück. Kurz bevor Chip ankommt, drosselt er das Tempo und stoppt schließlich ganz. Von hier aus hat er einen guten Blick auf den Camper , aber Person kann er keine entdecken. Er schnappt sein Brett und steht einen Moment unschlüssig da. Dann siegt die Neugier und er betritt das Grundstück, um sich umzusehen. Ein Tisch mit Campingstühlen, ein Bike...und Boxen. Chip grinst unwillkürlich. Perfekte Partylocation eigentlich. Einen Grill gibt's auch...alles klar soweit. Dann wird er wieder ernst, als ihm einfällt, warum er eigentlich hier ist. Ist ja nicht irgendein cooler Nachbar, sondern Blaze'Bruder...Halbbruder wohl.. wenn alles stimmt.
Er schlendert möglichst unbeteiligt vor dem Camper herum , das Board unterm Arm. Nichts zu hören aus dem Fahrzeug. "Okay, dann eben..."
"Hallo!! Jemand zuhause?" Er klopft an die Türe des Campers und wartet gespannt, ob sich jemand rühren wird.
Hinter der Türscheibe des älteren Campermodells, regt sich etwas. Kurz darauf wird sie wie aufgerissen weil sie nur aus Aluminium besteht und sehr leicht ist. Ausserdem hat sie eine Feder eingebaut die die Tür automatisch wieder zudrückt. Delsyn steht im Eingang, er sieht sich um und erblickt den Teenager in seinem geborgten Vorgarten. Er lächelt freundlich, "Hi!" sagt er und tritt aus der Tür, die sogleich hinter ihm zuknallt. "Kann ich dir helfen?"
Es passiert etwas, was es normalerweise nicht gibt. Chip ist für ein paar Sekunden sprachlos.
"Das ist ein Blaze Zwilling...Alter...gibt's doch nicht!"
Dann wird ihm bewusst, dass er den Typ anstarrt und er blinzelt kurz, fasst sich an die Cap und meint :" Ja...glaub schon...also" Er räuspert sich."Ich heiss Chip...ich wohn da drüben." Er weist mit dem Kinn Richtung Elternhaus.
"...und ich bin ein Freund von Bla...Sullivan Blaisdell." Es fühlt sich komisch an, Blaze vollen Namen auszusprechen...kommt eigentlich nie vor...außer er würde sich mit ihm prügeln wollen.
Delsyn lehnt sich auf das Geländer vor seiner Tür und mustert Chip. "Den Namen habe ich heute schon öfter gehört. Sind Marga und Bertram deine Eltern?"
Es handelt sich hier wohl um den Sohn den Marga allerdings 'Adrian' genannt hat.
Chip kneift die Augen etwas zusammen."Marga ist meine Mutter , ja."
Bertl lässt er unter den Tisch fallen. Für ihn hätte er allerhöchstens die Bezeichnung "Erzeuger" übrig.
"Bin wegen ihr hier, weil sie mir ziemlich viel wirres Zeug erzählt hat und weil ich`s mit eigenen Augen sehen wollte...den Halbbruder von Bl..Sullivan."
"Ach so?" Das er einen Halbbruder hat scheint die Nachbarschaft mindestens genau so zu erstaunen wie ihn selbst. "Und? Glaubst du's ihr?" Er grinst, da die Ähnlichkeit laut Marga verblüffend sei.
Chip grinst zurück und ist sich immer noch nicht sicher , was er von der Situation halten soll.
"Ja, das ist echt hammermäßig...du siehst aus wie er...könntet Zwillinge sein...das ist ziemlich krass."
"Das du ein Freund von Sullivan bist, trifft sich gut." sagt Delsyn. Er geht die Stufen hinab und stellt sich zu Chip. "Ich bin Delsyn." Er streckt ihm freundlich die Hand entgegen.
Chip ergreift Delsyns Hand und ist erstaunt über den kräftigen Händedruck. "Na ja...erstmal willkommen in der Nachbarschaft." Der Typ scheint ganz in Ordnung zu sein.
"Danke." Delsyn freut sich. Guter Typ. Wenn Sullivan nur halb so anständig ist, weiss er nicht worüber Bertram sich beschwert hat.
"Also wenn du die genaue Adresse der Blaisdells kennst, ersparst du mir n Haufen Zeit. Ich würd sie nämlich gern mal besuchen.“
Chip schweigt kurz und versucht sich Delsyn in Irvings Reich vorzustellen. Schwierig.
"Hm, eigentlich bin ich nicht so vertrauensselig, aber nachdem du offensichtlich mit Sullivan verwandt bist...und sowieso hingehen wirst, ob ich's dir sage oder nicht...kannst sie haben. Aber ..." er schaut Delsyn abschätzend an und grinst dann wieder. "Zwei wichtige Sachen noch vorher, okay?"
"Schiess los!" Delsyn hat keine Vorstellung was der junge Töpfer erwarten könnte.
Chip nickt, dann sagt er:" Erstens, ich rede mit Sullivan heute noch drüber, das bin ich ihm schuldig und wenn du die Familie tatsächlich besuchst und ihn triffst...nenn ihn niemals Sullivan." Chip lacht."Er hasst den Namen wie die Pest." Dann wird er wieder ernster. " Er heisst Blaze...und nur Blaze."
Delsyn lacht amüsiert. "Alles klar. Danke für den Tipp. Und tu dir keinen Zwang an." Er grinst. "Sag ihm, ich freu mich drauf seine Bekanntschaft zu machen."
Chip nickt. "Jo, werd ich...ist schon ziemlich krass alles."
Dann blickt er sich auf dem Gelände um und schaut dann wieder Delsyn an. " Bleibst noch länger hier in der Gegend oder nur bis du sie besucht hast?"
Der neue Nachbar stemmt die Hände in die Seiten und blickt sich ebenfalls um.
"Ich weiss noch nicht. Das ist das gute am Selbstversorgen-Sein; ich entscheid mich spontan." Eine Weile will er bleiben, sonst hätte er den Tauschhandel mit Marga nicht vorgeschlagen. Je nach dem wie es läuft mit seinem Vater - mal sehn!
Chip schaut ihn wieder an. Stimmt ja, seine Mom hat was erwähnt von einem Tauschhandel.
" Du bist Selbstversorger? Cool " Er lächelt. "Meine Mutter hat ja auch den supergrünen Daumen...hab gehört, ihr beide macht nen Tauschhandel auf?" Er muss wieder grinsen. "Hätt ich ihr gar nicht zugetraut, so viel Geschäftssinn."
Delsyn mustert Chip lächelnd. "Jep, ist eine gute Sache und deine Mum hat einen fantastischen Sinn für Gartenarbeit."
Er überlegt kurz und fügt weiterhin lächelnd und auch etwas scherzhaft hinzu, "Aber mir scheint sie ist nicht die Einzige mit Potential zum Profi Gärtner.“
Chip wirft ihm einen leicht irritierten Blick zu. Meint er jetzt echt,was er denkt?
"Sch...klar, die sind zusammen durch den Garten gelaufen und Marga hat erklärt..."
Er runzelt minimal die Stirn und scharrt leicht mit dem Fuß im Kies, dann antwortet er vorsichtig:
" Ja, ich hab manches von ihr gelernt..." er überlegt wieviel er noch preis geben kann.
Wenn Delsyn meint, was er vermutet, dann scheint er jedenfalls gechillt damit umzugehen.
"Aber ich mach da mehr so mein eigenes Ding...sie legt den Schwerpunkt auf Gemüse und dabei sollte es auch bleiben. Ich mein...man muss sie ja nicht davon abbringen, oder?"
Der Nachbar grinst. "Natürlich nicht." er zwinkert.
So lang ist es noch gar nicht her, seit Del selbst seine Grenzen ausgetestet hat. Er kann nachvollziehen wie der Junge vor ihm das ganze betrachtet und hat nicht vor ihm im Weg zu stehen.
Chip grinst auch , rückt die Cap gerade, lässt dann sein Board auf den Boden fallen und meint: "Alles klar..ähm..ich muss dann auch wieder los...ach ja, die Adresse, sie wohnen Del Sol Valley Nr.6 ...hoffentlich läuft's gut im Reich von Irving Blaisdell." Er reicht Delsyn die Hand und verabschiedet sich endgültig. " Vielleicht sehen wir uns ja mal im Garten....bis dann."
Wie immer, wenn er wirklich Ruhe braucht, macht sich Chip auf zum Fluß. Er kennt die schönsten Plätze dort schon seit Kindheitstagen und nirgends lässt es sich so gut denken, wie dort, begleitet vom leisen Plätschern und Murmeln des Wassers.
Chip lässt sich in den Sand plumpsen, lehnt sich mit dem Rücken an eine Felsen und atmet einen Moment durch. Das wird jetzt nicht einfach...Blaze zu sagen, dass er eien Halbbruder hat. Irgendwie fühlt sich das alles nach Kino an...überhaupt nicht real. Er zieht sein Handy aus der Tasche und tippt Blaze Nummer an. Während es anwählt , überlegt er sich einen geeigneten Einstieg.
"Yo Chip. Was geht?"
"Hi Blaze...alles klar bei dir? Was machst'n grad?" Chip kommt sich dämlich vor. Smalltalk? Echt jetzt?
Chip hört die innere Kugel einer Spraydose klackern. "Was denkst du?"
"Dem Klappern nach...Schablone? Cool" beinahe ist er versucht vom Thema abzukommen, dann rafft er sich aber und sagt:" Leg die Dose mal weg und setz dich hin...ist besser. Ich muss dir was Krasses erzählen."
Die Sprühgeräusche hören auf. "Uff... wer is gestorben?"
Kurze Pause.
"Alter...keiner ...eher ist einer mehr geboren als gedacht. Bei meiner Mom ist heute ein Typ aufgetaucht, ein Delsyn Fisher ...er wohnt in nem Camper auf dem Nachbargrundstück. Sie reden so und er erzählt ihr, dass Irving sein Vater ist und er ihn besuchen will, weil er ihn nie kennen gelernt hat...du verstehst was das heisst,oder?"
"Hast du grade in Überlänge gesagt ich hätte einen Bruder?" Blaze hört sich ungläubig an. "Du verar schst mich."
Chip atmet tief durch.
" Sicher nicht... Ich bin natürlich sofort rüber ...wollt den mit eigenen Augen sehen." Er pausiert ganz kurz. " Na ja, was soll ich sagen...ihr könntet Zwillinge sein, nur dass er älter ist.“
„ …" Schweigen am anderen Ende.
"Und em... wie ist der so.. drauf?"
Chip ruft sich das Gespräch mit Delsyn nochmal in Erinnerung und meint dann:" Wir haben nur kurz geredet, aber er macht einen gechillten Eindruck...er will mit Marga nen Gartentauschhandel machen , hat mit Bertl ein Bier getrunken ...und über meine Pflanzen, die er wohl entdeckt hat hält er auch die Klappe. Kein Plan...hab ja nicht so viel mit ihm gesprochen,aber macht den Eindruck, als wär er okay."
"Fu ck alter, und was soll ich darauf jetz antworten? Kommt er vorbei? Wann?"
Chip versteht die Aufregung, auch wenn er es von Blaze nicht gewöhnt ist. "Kein Plan....ich hab ihm gesagt wo ihr wohnt, weil er es ja eh rausgefunden hätte , aber er hat nix gesagt wann er vorbeikommt...nur dass er's will."
"Das muss ich mir selbst ansehn. Bei euch direkt neben an?"
"Jup....gleich daneben, kannst nicht verfehlen....gehst da jetzt echt hin...?"
"Nich gleich, ich muss hier erst fertig machen..."
"Schei sse... ist das echt dein Ernst?" fragt Blaze sicherheitshalber nochmal. Die Dose sprüht jetzt wieder.
Chip grinst. Sprayen geht vor. "Oder hilft beim Denken." "Ja klar...ich kann 's auch kaum glauben....lass uns treffen, wenn du da warst."
"Mh.. okay."
Ort: Oasis Springs,Irgendwo am Fluß
Charakter: Chip
Geschichtsstrang: Selbstreflexion: die Erste
Nach dem er mit Blaze gesprochen hat, schiebt Chip das Handy wieder in die Hosentasche und bleibt erstmal an den Fels gelehnt sitzen. Sei Kopf ist irgendwie leer, trotz des vielen Inputs...oder gerade deswegen.
„Was der Besuch von Delsyn wohl verändert...was das mit Blaze machen wird?“
Chip mag keine Veränderungen. Sein Leben soll einfach sein, kontrollierbar und genau so weiter gehen, wie er es in den letzten Jahren zu steuern gelernt hat.
Er hat es geschickt vermieden, sich zu sehr tiefgründigen Gedanken hinzugeben, steckt viel Energie ins Skaten und versucht so viel Spaß wie möglich zu haben.
Chip denkt an die Nacht mit Sam, die er am Skateplatz getroffen hat. Sie waren hier am Fluß zusammen gewesen und er hatte jede einzelne Minute mit ihr genossen. Manchmal schreiben sie sich noch, sie will in den Sommerferien wieder her kommen und ihre Oma besuchen...Chip ist sich nicht sicher wie er das finden soll.
Sie ist nett und sicher wäre es spaßig mit ihr sprayen zu gehen und...auch alles andere hatte ziemlich viel Spaß gemacht mit ihr. Trotzdem spürt er wenig Vorfreude bei dem Gedanken, besser gesagt gar keine.
Keine Frage woran das liegt. Denize.
Er braucht sich nur ihr Gesicht vorzustellen und die Art, wie sie lächelt...schon ist wieder dieses Ziehen in der Herzgegend da. Dieses Unruhegefühl, dass ihm fremd ist... angenehm und schmerzhaft irgendwie gleichzeitig. Denize...manchmal, wenn er mit ihr im gleichen Klassenzimmer sitzt, die Sonne durchs Fenster scheint und eine der kleinen, zarten Locken in ihrem Nacken zum Leuchten bringt, während sie vorgebeugt sitzt und konzentriert etwas schreibt, möchte er einfach vom Stuhl aufstehen, zu ihr gehen und leise sagen:“Bleib so .“
Sie zärtlich auf den Hals küssen, weiter Richtung Ohr wandern...Er stöhnt leise auf bei der Vorstellung, kommt zu sich und bemerkt, dass er schon wieder am Daumennagel kaut.
Angeekelt betrachtet er die rote Haut und den blutigen Rand am Nagel. Sein Herzklopfen beruhigt sich und er denkt frustriert:“ Wer will schon von solchen Fingern zärtlich gestreichelt werden?“ Er schlägt kurz den Kopf gegen den Felsen hinter sich, greift einen Stein, der neben ihm liegt und wirft ihn ärgerlich in den Fluss.
Mit einem lauten Platsch versinkt das Geschoß und Chip fragt sich, ob es nicht besser wäre, er würde hinterher springen und gar nicht mehr auftauchen.
„Sch...woher kommen bloß diese Gedanken?“ Er kennt sich selbst nicht mehr. Er hasst diesen Aufruhr in seinem Inneren, das Aufgewühlt sein...das hatte er schon mal und sich und Blaze geschworen, nichts dergleichen mehr zuzulassen.
Er greift neben sich einen langen Grashalm, fährt mit zwei Fingern darüber, schiebt ihn in den Mund und begint darauf herum zu kauen. Besser als am Fingernagel...wenn er das nur aufhören könnte.Das Problem ist, dass er es meist gar nicht gleich merkt, erst wenn Blaze ihn mit angewidertem Blick anstarrt oder wennn der Schmerz ihn durchzuckt. Es gibt doch so Zeug, was man auf die Nägel pinselt, vielleicht sollte er mal sowas ausprobieren.
Chip ist sich allerdings bewusst, dass das nur Symptombekämpfung wäre und die Wurzel des Übels dabei unangetastet bliebe.
Seufzend nimmt er den Halm aus dem Mund und dreht ihn versonnen zwischen zwei Fingern hin und her.
Seit der Nacht in der Villa kommt er irgendwie nicht mehr zur Ruhe innerlich. Ist es das, was der Geist mit Herz öffnen gemeint hat? Schmerz und Unruhe? Hätte er gut drauf verzichten können.
Er schiebt den Halm wieder in den Mund.
Und Überhaupt...was sollte Denize denn ernsthaft an ihm finden? Mittelmäßige Noten, mittelmäßiges Aussehen, nichts Bemerkenswertes vorzuweisen...von seinem Elternhaus ganz zu schweigen. „Oh Mann...“
Er erinnert sich an einen Nachmittag, an dem er gelangweilt im Garten rumgehangen hatte, keine Lust zu irgendwas und dann , aus unerfindlichen Gründen, die Hausaufgaben rausgezogen hatte. Irgendein Projekt, etwas zum Konstruieren.
Er hatte insgesamt drei Stunden mit Lesen...
...Bauen und Kopf zerbrechen verbracht.
Aber der Moment, als dieses Raketendingens dann funktionierend in den Himmel schoß und...
...auch perfekt wieder landete, war zutiefst befriedigend gewesen.
Etwas von Anfang bis Ende erfolgreich durchziehen. Ja, das ist es, was er eigentlich will. Er könnte später wirklich Dinge erfinden, konstruieren ...was auch immer.
Chip schiebt den Halm in den anderen Mundwinkel und beginnt intensiver zu kauen.
Als dieses Ding in den Himmel stieg, wünschte er sich kurz, er könnte mitfliegen. All das hier hinter sich lassen...aber das ist natürlich Schwachsinn. Er muss sich ins Zeug legen, einen guten Abschluss machen, dann steht ihm die Welt offen. Eins ist sicher, er wird mal gutes Geld verdienen und er wird das erfolgreich durchziehen.
Dann kann Denize ihn auch mit anderen Augen sehen. Dass sie das womöglich gar nicht will, kommt ihm nicht in den Sinn.
Chip spuckt den Halm aus und macht sich , die Hände tief in den Taschen vergraben, den Kopf immer noch nachdenklich gesenkt , auf den Heimweg.
Ort: Oasis Springs, Töpfer
Zuhause angekommen, schleicht er sich die Treppe nach oben zu seinem Zimmer. Er hat keine Lust irgendjemandem zu begegnen oder womöglich Fragen zu beantworten. Er hört seine Mutter in der Küche hantieren und aus dem Wohnzimmer dringt der Fernseher zu ihm herüber. Perfekt. Als er die Tür zu seinem Zimmer öffnet, trifft ihn fast der Schlag. „Verd....Sch... das glaub ich jetzt nicht!“
Er spürt wie sich Hitze in seinem Inneren ausbreitet und unweigerlich zu einem Ausbruch führen wird. Kurz ist er versucht, nach unten zu rennen und in der Küche einen Aufstand zu machen. Dann brüllt er aber nur nach unten:“ Mooom, mach das NIE wieder!!! Sonst passiert hier was!!!“ RUMMMS! Die Zimmertür fliegt zu und der Schlüssel dreht sich zweimal herum.
Chip sieht sich schockiert in seinem tiptop aufgeräumten Zimmer um. „Ich werd stundenlang nach allem suchen müssen...wie das aussieht hier...da kann ich ja gleich in nem Sch...OP-Saal wohnen.“
Frustriert lässt er sich auf sein Sofa fallen, zündet die letzte Zigarett aus einer zerknautschten Packung vom Schreibtisch, an und versucht sich zu beruhigen.
Eine Stunde später...
Chip hat geduscht und fühlt sich wieder einigermaßen hergestellt. Prüfend steht er vor dem Spiegel und ist nicht wirklich zufrieden mit dem, was er sieht.
„Vielleicht mal die Bartstoppel abrasieren?“ Er fährt über die knisternden Haare. Eigentlich ist er ja stolz, dass da überhaupt was sprießt, aber er weiß auch schon gar nicht mehr, wie das aussieht ohne.
Kurzentschlossen kramt er sein Rasierzeug, das er schon ewig nicht mehr benutzt hat, heraus und schäumt sich ein.
Fünf Minuten später, der nächste prüfende Blick...
“Gar nicht mal so übel. Vielleicht gefällt's ihr ja... ausserdem wächst ja wieder, was soll's.“
Zufrieden, wenigstens irgendwas erfolgreich verändert zu haben an diesem Tag, fällt er ins Bett und ist kurz darauf eingeschlafen.
(in Zusammenarbeit mit Ripzha)
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Andere Gedanken
Nach dem Gespräch mit Viola vor der Schule, steigert sich Blaze› Motivation sogar noch. Er fährt nach Hause und kramt seinen Block hervor. Danach breitet er Kartons auf dem Boden aus. Kleiner darf dieses drecks Zimmer echt nicht werden. Denkt er noch. Mit Hilfe der Skizzen bringt er die Gummiente auf den Karton und erweitert das Bild. Er weiss schon genau wo das hin kommt.
Nächster Tag
Nachdem er ausgeschlafen hat, steht Blaze auf und geht routinemässig in die Küche. Sein Vater sitzt am Tisch und trinkt Kaffee, die Post liegt vor ihm, die Zeitung ebenfalls. Er liest darin. Anders als sonst Blickt er heute zur Abwechslung mal auf als Blaze den Raum betritt. Sagen tut er jedoch nichts. Aber wenn Blaze nicht alles täuscht, wirkt er zufrieden? Ist Audrey schon ein alter Hut? Wen juckts. Blaze beachtet ihn nicht, holt sich seinen Shake und verzieht sich wieder nach oben. Das Geld wird er ihm trotzdem erst morgen überreichen. Das müsste genügen um nicht mit ihr in Verbindung gebracht zu werden.
Nachdem er geduscht und sich angezogen hat, schnappt er sich die fertigen Schablonen, ein ziemlicher Haufen heute, und packt die Sachen in Rucksack und aufs Rad. Der Regen von gestern hat sich zum Glück verzogen. Ohne Umschweife reist er mit den letzten noch übrigen Farbdosen zu den Docks in San Myshuno.
Ort: San Myshuno – Docks
Eine Weile wartet Blaze in der Nähe und beobachtet das Treiben. Viel ist hier nicht los. Diesmal keine komischen Leute die Angeln. Können die Spinner nicht in den Park wie alle anderen auch? Nach einer halben Stunde packt er sein Zeug und richtet sich ein. Es muss schnell gehen, mitten am Tag an so einem Ort ist nicht ganz sein Stil, aber derzeit fühl er sich fast unsterblich. Schule ist gut gelaufen, Viola hat ihm verziehen, Audrey ist weg, das Geld ist beschafft… Alles bestens! Jetzt gerade jedenfalls.
Mit der Kippe zwischen den Lippen und Sonnenbrille auf, klebt er seine Kartons zusammen. Er fängt an mit Weiss, dann Gelb, dann daneben Blau, die Kartons ein wenig verschieben, die zweite Lage drauf, dann… sein Telefon klingelt.
Er zeiht es aus der Tasche, schüttelt weiter die letzte Dose mit schwarzer Farbe und blickt aufs Display. Dann geht er ran.
"Yo Chip. Was geht?"
"Hi Blaze...alles klar bei dir? Was machst'n grad?"
Blaze lässt die innere Kugel einer Spraydose klackern. "Was denkst du?"
"Dem Klappern nach...Schablone? Cool... Leg die Dose mal weg und setz dich hin...ist besser. Ich muss dir was Krasses erzählen."
Die Sprühgeräusche hören auf. "Uff... wer is gestorben?"
Kurze Pause.
"Alter...keiner ...eher ist einer mehr geboren als gedacht. Bei meiner Mom ist heute ein Typ aufgetaucht, ein Delsyn Fisher ...er wohnt in nem Camper auf dem Nachbargrundstück. Sie reden so und er erzählt ihr, dass Irving sein Vater ist und er ihn besuchen will, weil er ihn nie kennen gelernt hat...du verstehst was das heisst,oder?"
"Hast du grade in Überlänge gesagt ich hätte einen Bruder?" Blaze hört sich ungläubig an. "Du verarschst mich."
Chip atmet tief durch.
"Sicher nicht... Ich bin natürlich sofort rüber ...wollt den mit eigenen Augen sehen." Er pausiert ganz kurz. "Na ja, was soll ich sagen...ihr könntet Zwillinge sein, nur dass er älter ist.“
„ …" Schweigen am anderen Ende. "Und em... wie ist der so.. drauf?"
Wir haben nur kurz geredet, aber er macht einen gechillten Eindruck...er will mit Marga nen Gartentauschhandel machen , hat mit Bertl ein Bier getrunken ...und über meine Pflanzen, die er wohl entdeckt hat hält er auch die Klappe. Kein Plan...hab ja nicht so viel mit ihm gesprochen, aber macht den Eindruck, als wär er okay."
"Alter, und was soll ich darauf jetz antworten? Kommt er vorbei? Wann?"
"Kein Plan....ich hab ihm gesagt wo ihr wohnt, weil er es ja eh rausgefunden hätte , aber er hat nix gesagt wann er vorbeikommt...nur dass er's will."
"Das muss ich mir selbst ansehn. Bei euch direkt neben an?"
"Jup....gleich daneben, kannst nicht verfehlen....gehst da jetzt echt hin...?"
"Nich gleich, ich muss hier erst fertig machen... Fuck... ist das echt dein Ernst?" fragt Blaze sicherheitshalber nochmal. Die Dose sprüht jetzt wieder.
"Ja klar...ich kann 's auch kaum glauben....lass uns treffen, wenn du da warst."
"Mh.. okay."
Was zum F.. Das Telefon anstarrend, hält Blaze kurz inne, ehe er weiter sprüht. Gerade ist er nicht mehr ganz so schnell und voller Elan, da ihn die Gedanken aufhalten, doch nach und nach kommt er wieder in den anfänglichen Rhythmus.
Er ist sich nicht sicher was er davon halten soll. Ist das was gutes oder was schlechtes? Da er nicht weiter kommt im Kopf, zieht er die letzte Linie und stampf anschliessend die Kartons ein.
Er entsorgt sie im nahegelegenen Mülleimer. Jetzt nur noch feinschliff. Als er zurück kommt sieht er von der anderen Seite eine Streife heran nahen. Oh-oh… Die zwei Polizisten, uniformiert gehen den Weg entlang. Blaze hebt die Sonnenbrille an. Er steht erst auf halbem Weg bei seinem auserwählten Platz. Ungeil. Was ist klüger? Hingehen, zusammenpacken und abhauen? Oder nur Abhauen? Aber sein Rucksack liegt da und das Bike. Damn…
Die Polizisten scheinen sein Lager noch nicht entdeckt zu haben. Kurzerhand entscheidet Blaze sich hinzulaufen. Schnell stopft er die Dosen in den Rucksack, Messer, Bleistift, Getränkeflasche. Er blickt zu den Polizisten, die unbeirrt weiter gehen. Blaze schwingt den Rucksack auf den Rücken, hebt das Rad auf, doch da hört er schon: «Hey!» Blaze blickt nicht zurück sondern tritt in die Pedale. So ne Scheisse. Er war noch gar nicht fertig. Erst zwei Blocks weiter hält er an und lehnt sich über den Lenker. Uff… das er die letzte Zeit keinerlei Sport machen durfte, macht sich doch bemerkbar. Er atmet, hält den Schmerz den das verursacht aus. Er blickt zurück. Keine Verfolger. Worst Case Szenario: Sie veranlassen das Bild zu überstreichen. Blaze wird die Tage nochmal hin gehen müssen um es fertig zu sprühen. Er kann das nicht unfertig stehen lassen, dann wird er sehen ob es noch da ist…
Mit diesem Gedanken fährt er zur nächsten Bushaltestelle und lässt sich samt Rad nach Hause fahren.
Beim Abendessen zu Hause
Nachdenklich aber unauffällig sieht Blaze zu seinem Vater. Ob er von seinem anderen Sohn weiss? Wahrscheinlich… Er kann sich gut vorstellen dass es genau so abgelaufen ist wie bei ihm. Seine Frau wurde Schwanger und er hat sie verlassen. Wie mag der Typ wohl drauf sein? Muss ein ziemlich komischer Vogel sein, wenn er sich mit den Töpfers einlässt. Ein Tauschhandel? Okay? Und ein Bier mit Töpfer Senior? Das fiele ihm im Traum nicht ein. Nicht mal wenn er den Kerl nicht kennen würde. Man sieht ihn doch nur mal an.
Er muss ganz anders Ticken als Blaze. In der Regel bedeutet das auch, dass sie sich nicht ausstehen können werden. Soll er wirklich vorbei gehen? Seinem Vater zu vorkommen? Ihn vielleicht warnen? Irgendwie nicht Vorstellbar, dass Irving es gefallen könnte wenn da plötzlich noch ein Kind von ihm auftaucht. Will er etwas von ihm? Geld? Oder fordert er die Zeit zurück die er mit seinem echten Vater verpasst hat? Ha! Das kann er knicken.
Neugierig ist Blaze schon. Aber es könnte so viel schief laufen. Hin und her gerissen schiebt er auch das Essen auf dem Teller hin und her.
Er entscheidet sich zu gehen. Er muss sich einfach selbst ein Bild machen bevor er hier aufkreuzt. Mit diesem Entschluss isst er endlich weiter bevor jemand fragen kann was los sei.
Charaktere: Familie Nebeljäger, Adam
Titel: Werwolfspuren
Zwei Tage später, am Sonntag, sitzt Viola nachdenklich zu Hause. Diese Nacht in der Spukvilla lässt sie einfach nicht los. Sie hat nicht jeden Tag Alpträume, aber wenn, dann... sie fasst sich an den Hals, obwohl der schon lange nicht mehr schmerzt. Mittlerweile sieht man auch nichts mehr von den Würgemalen. Doch nicht alle Narben sind sichtbar.
Normalerweise bespricht sie ihre Probleme mit Nio. Aber in diesem speziellen Fall ist er wohl nicht der richtige Ansprechpartner. Nio war bei der Gruselnacht schließlich nicht dabei. Sie hat ihm zwar von den Ereignissen berichtet, doch das ist trotzdem nicht das selbe. Selbst Blaze hat seine Verletzlichkeit gezeigt, und was macht sie? Sie tut trotzdem so, als sei bei ihr alles okay, obwohl das wirklich mal eine gute Gelegenheit gewesen wäre, sich selber ein wenig zu öffnen. Warum hat sie diese Chance nicht wahrgenommen? Weil sie denkt, sie sei es Nio schuldig, dass nur er in ihre Probleme eingeweiht wird? Weil sie Angst hat, dass Blaze sie dann nicht mehr ernst nimmt? Oder war ihr das an dem Tag beim Skatepark einfach zu viel, nach allem? Vielleicht ist es das. Vielleicht ist der Grund auch eine Mischung aus allen drei Gründen. Sie weiß es nicht genau.
Dabei kann sie Blaze' Beweggründe mittlerweile auch ein wenig nachvollziehen. Vielleicht hätte es wirklich helfen können, wenn sie nicht gleich in den Angstzustand gefallen wäre! Sie seufzt. So kommt sie nicht weiter. Sie muss sich das alles noch mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.
Um sich abzulenken, schaltet sie den PC in ihrem alten Kinderzimmer an. Ihr eigener macht gerade ein Update und an den von Lilly will sie lieber nicht. Der alte PC hier ist nicht mehr der Beste, aber für das Breuer-Video reicht es. Selbst Misty springt auf den Tisch um zuzuschauen. Offenbar amüsiert es den Stubentiger ebenfalls. Tatsächlich schafft es Breuers dämlicher Gesichtsausdruck, Viola ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Ob er mittlerweile ahnt, dass sein PC manipuliert wurde? Vermutlich schon. Er ist ja nicht dumm. Aber ohne Beweise würde er da nicht viel machen können.
Der Abend ist angebrochen. Auch die Jagd ist erst mal eine gute Methode, um mal auf andere Gedanken zu kommen. Sie macht sich auf den Weg, um sich ein Opfer zu suchen.
~~~
Während Viola unterwegs ist, nähert sich ein Besucher der Villa.
Adam erscheint auf der anderen Seite des Portals und findet sich in Glimmerbrock wieder. Der Mond scheint hell. Buh. Da hatte ich Glück. Mit seiner Fähigkeit schnell rennen zu können macht er sich auf den Weg zur Villa Blutrose. Adam klopft an die Haustür und wartet.
Lilly wundert sich. Wer könnte das jetzt sein? Bei Vampiren ist diese Uhrzeit für Besuch nichts Ungewöhnliches, doch sie erwarten niemanden. Sie geht zur Tür und öffnet. "Nanu, Adam?", sagt sie überrascht. Der Deathdealer hebt den Hut zum Gruß an. "Hallo Lilly. Darf ich eintreten?" Diese öffnet die Tür nun vollständig. "Komm rein. Viktor ist unten an der Bar." Adam betretet das Anwesen und nickt. "Super. Machst du mir vielleicht wieder ein Getränk, wie letztens? Es tat sehr gut." Während er ihr folgt sagt er weiter: "Ist in meiner Abwesenheit etwas besonderes vorgefallen? Oder habt ihr weitere Infos über Rasputin oder M auftreiben können?"
Lilly geht mit Adam zur Bar. Nicht sie, sondern Viktor bereitet Plasma Jane für Adam vor. Schließlich steht er bereits an der Bar. Nach Viktors Begrüßung beantwortet Lilly die Frage: "Nicht dass ich wüsste." Der Besuch ihrer Tochter in der Spukvilla ist zwar außergewöhnlich, aber das hat doch nichts mit Rasputin oder M zu tun... Adam begrüßt Viktor freundlich und nimmt dessen Plasma Jane dankend entgegen. "Danke. Ich weiß eure Gastfreundschaft zu schätzen." Er trinkt einen Schluck. Das belebt die müden Geister ... Auf Lillys Antwort wirkt der Vampir enttäuscht. "Schade. Ich konnte bei meiner Lordschaft auch keine weiteren Kenntnisse gewinnen."
Viktor denkt nach. "Was führt dich hierher?", fragt er. Er überlegt, ob er nicht vielleicht doch irgendeine Information weitergeben könnte. Adam sieht verwundert zu Viktor und schmunzelt dann. "Nichts besonderes. Ich wollte nach euch sehen. Immerhin läuft ja noch dieser Köter frei herum. Mir wäre es arg, wenn euch etwas passiert. ... Soll jetzt nicht heißen, dass ihr euch nicht wehren könntet. Nicht das ihr das falsch versteht."
Jetzt erinnert sich Viktor an etwas, das Viola erzählt hat: "Oh, vielleicht gibt es was. Viola war vor kurzem mit ein paar Teens in der Spukvilla nebenan. Sollte wohl eine Art Mutprobe sein oder so. Jedenfalls hat sie von einer seltsamen Präsenz gesprochen, die sie gespürt hat. Kein Geist oder so. Irgendetwas anderes. Doch sie weiß nicht, was es war." Er macht eine Pause. "Aber du bist ja auf der Suche nach magischen Wesen. Könnte das eines davon sein?" Er überlegt weiter. "Irgendwann war die Präsenz aber plötzlich wieder weg." Adams Blick verfinstert sich. "Ist das so? ..." Er stellt das Getränk an der Bar ab. "Wo finde ich diese 'Spukvilla'? Dann prüfe ich das mal." "Gleich nebenan!", meldet sich nun Lilly zu Wort, "steht schon seit Ewigkeiten leer, aber Viktor hat die alten Bewohner damals noch gekannt." Viktor nickt. "Genau. Die Familie Von Blutstein. Aber die alte Villa ist nicht zu verfehlen. Es ist das verfallene Gebäude auf dem Hügel." Er zeigt in die ungefähre Richtung.
Der Jäger nickt. "In Ordnung. Dann mache ich mich auf den Weg. Sobald ich etwas weiß, kehre ich zu euch zurück." Mit diesen Worten verlässt er das Anwesen und läuft zu ...
Ort: Spukvilla, Forgotten Hollow
Adam sieht sich um. Dieser Ort ist für jede Kreatur eine Einladung. Die Finsternis, die Stille ... mit Ausnahme der Raben, die hier und da herumflattern ... und der Wald. Egal ob für Werwolf, Vampir oder ein anderes Schattenwesen. Die Villa bietet die perfekte Bedingungen. Ruhig und die Ohren gespitzt sah sich der Deathdealer um. Auren, die die Präsenz eines Wesens verraten konnten, spürt er nicht. Adam riecht. Auch keine Duftnote. Hatte Viola ihren Eltern einen Bären aufgebunden? ... Adam geht weiter und bemerkt am Rand des Friedhofs, der zum Wald führt eine Spur aus Blumen. Der Vampir kniet sich nieder und betrachtet eine der Blüten. Seltsam ... Er berührt ein Blatt und verbrennt sich. Wusste ich es ... Er knurrt und steht wieder auf. Das sind magische Blumen. Sowas können nur Lichtwesen. Aber was für eins nur? Hier kommt wieder Adams Unwissen zum tragen. Sein Bauchgefühl sagt ihm, dass er der Spur folgen sollte. Dies kommt er nach. An einer Stelle hält er inne. Am Boden sind Fährten zu erkennen. Adam sieht sich diese genauer an und seine Augenbrauen verengen sich. Würde die Jagd nun beginnen? ... Eine Zeit lang folgt Adam der Fährte, die weg von der Villa weiter an den Rand von Forgotten Hollow führt bis ... Das kann doch nicht wahr sein ..., flucht Adam innerlich. Das Gelände wird felsiger und auf Gestein sind Fußspuren nicht mehr zu erkennen. Auch Haarbüschel oder Kratzspuren fehlen. Eine Sackgasse. Schon wieder. "VERDAMMTER DRECK!", schnaubt er und haut gegen einen großen Felsen, der tiefe Risse dadurch bekommt. Frustriert kehrt er zur Villa Blutrose zurück. "Ich habe etwas herausgefunden ... aber ... das wird euch nicht gefallen ...", beginnt Adam, als er mit Lilly und Viktor wieder an der Bar steht.
"Und was?", fragt Lilly knapp. Sie wäre Adam fast gefolgt, als er zur Villa gelaufen ist, doch sie kann bei seinem Lauftempo nicht mithalten. Adam schaut finster. "Ohne das es Viola bewusst war, hat sie den Köter gespürt. Er war dort. Es gibt keinen Zweifel, dass ein Werwolf dort war." Lilly hebt eine Augenbraue. Sie war schon froh, dass Viola es trotz Würgemale lebend zurück schaffte. Aber das war ja ein Geist gewesen. Und jetzt soll da zusätzlich zu dem Geist noch ein Werwolf herumschleichen? "Was für Beweise gibt es?" - "Ich habe Fährten gefunden. Die typischen Werwolf-Pfotenabdrücke. Eine Aura konnte ich aber nicht spüren. Was mich allerdings wundert ..." Jetzt wirkt Adam nachdenklich. "Es gab auch magische Blumen dort. Die wachsen nicht in der Simswelt. Außerdem können solche Blumen nur von Lichtwesen erschaffen werden. Sowas wie Feen zum Beispiel." - "Von Blumen hat Viola jedenfalls nichts erwähnt.", sagt Viktor, "nur von einem bösen Geist, der sie angegriffen hätte.. und halt von der Präsenz." Adam geht nachdenklich auf und ab. "Hm."
Die beiden Nebeljäger schauen Adam hinterher. Er findet wohl keine Ruhe, so wie er hin und her läuft. Daher schlägt Lilly noch mal vor: "Sollen wir uns zu dritt noch mal dort umschauen? Vielleicht hast du was übersehen. Zu dritt haben wir vielleicht mehr Möglichkeiten, etwas zu finden." Adam hält inne. "Gern. Sechs Augen sehen definitiv besser als nur zwei. Aber seid wachsam für Gefahr." Adam richtet seine Schusswaffe mit einer Silberkugel. Lilly hat sich seit ihrer Verwandlung kaum noch vor etwas fürchten brauchen, zumindest vor keinem Kampf. Ihre übermenschlichen Kräfte reichen da meist aus. Doch dass mit einem Werwolf wohl nicht zu spaßen ist, ist ihr bewusst. Sie hätte auch ohne Adams Warnung aufgepasst. Auch Viktor sieht das ähnlich. Die drei gehen zur Villa zurück.
Ort: Spukvilla, Forgotten Hollow
Adam zeigt den beiden Nebeljäger die Stelle mit der Blumenspur und den Pfotenabdrücke. Er erklärt: "Das da sind die Abdrücke eines Sims. Dort sind weitere. Das sind die Pfotenabdrücke." Er hält inne. "Merkwürdig. ... Schaut euch das an." Er zeigt auf eine Stelle, in der Sim, Wolf und Blumenspur zusammentreffen. "Das ist auffällig."
Lilly und Viktor schauen auf die Stelle, doch beide haben wenig Erfahrung in Fährten lesen, zumal der Regen wohl viele Spuren wieder weggewischt hat. Einige der Äste sind eingeknickt, aber ob das vom Regen kommt oder weil sich dort jemand draufgesetzt oder gelegt hat, können sie nicht sagen. "Was siehst du?", fragt Viktor daher.
Adam zeigt auf die Stelle. "Drei Spuren an einer Stelle ... Aus meiner Erfahrung her kann ich nur sagen: Möglichkeit 1) Drei Wesen, also Sim, Wolf und Lichtwesen sind aufeinander getroffen oder Möglichkeit 2) das alles geschah nacheinander und es ist nur Zufall, dass sie sich an dieser Stelle vereinen." Adam steht auf und kratzt sich am Kopf. "Solche Spuren kommen eigentlich mehr an Wasserstellen vor. Weil quasi Beute und Räuber zum trinken ans Wasser kommen und sich deshalb ihre Spuren überlappen. An einem Ort wie diesem hier so eine Spur zu finden ist daher auffällig. Sagt uns aber immer noch nicht, was für ein Lichtwesen wir hier haben. Nur der Schuhabdruck des Sims und die des Werwolfs sind eindeutig." - "Der Schuhabdruck wäre auch an Wasserstellen merkwürdig. Denn wenn es eine Person ist, die Schuhe hat, trinkt sie in der heutigen Zeit wohl eher aus Flaschen als aus frei zugänglichen Wasserstellen.", sagt Viktor amüsiert. Natürlich gibt es sicher Notsituationen, bei denen so etwas anders sein könnte, aber wie Adam ja schon erkannte, ist Wasser nicht der Grund für das Zusammentreffen der Spuren. "Was mir aufgefallen ist", sagt Lilly, "sind diese abgeknickten Äste, so als wäre jemand draufgetreten. Aber dass hier jemand war, oder etwas, wissen wir ja auch aus den anderen Spuren." Adam nickt Lilly zu. "Gut beobachtet. Abgeknickte Äste sind auch ein Zeichen dafür, dass etwas hier war. Aber was es war, kann man nicht erkennen. Dafür braucht man Haarbüschel, Kratzspuren oder eben Fährten am Boden." - "Vielleicht weiß Viola was.", meint Viktor, "sie ist im Moment noch unterwegs, aber wir könnten auch einfach auf ihre Rückkehr warten." Adam nickt erneut. "Das ist wohl die Beste Lösung um weiter zu kommen. Aktuell stecken wir in einer Sackgasse."
Ort: Villa Blutrose, Forgotten Hollow
Die drei begeben sich zur Villa Blutrose zurück. Genau in diesem Moment kehrt auch Viola wieder heim. Die Jagd war wohl erfolgreich. "Nanu? Was macht Adam hier?", wundert sich die Teenagerin. Adam schmunzelt. "Hallo Kleine." - "Und nenn mich nicht Klein!", knurrt Viola empört. Also wirklich. Nicht einmal Vero hat sich sowas bisher erlaubt. Amüsiert schmunzelt Adam weiter. Starke Persönlichkeit, definitiv Der Deathdealer sieht zu Viktor. Er weiß sicher, wie er mit Viola reden muss, um an die Infos zu kommen.
Viktor versteht Adams Blick. "Viola, wir haben etwas herausgefunden." Er berichtet kurz von den Spuren und dass Adam einen Werwolf vermutet. "Gibt es vielleicht irgendwas, das du uns nicht erzählt hast? Vielleicht weil du es da noch nicht für wichtig empfunden hast?" - "Und warum fragt er mich nicht selber?", wundert sich Viola, doch sie überlegt tatsächlich. "Wieso, gibt es irgendwelche Anhaltspunkte, an die ich mich erinnern sollte?" Adam erwidert: "Nun. Es gibt eine Spur die auffällig war. Werwolf, Lichtwesen und Sim auf einen Punkt. Waren vielleicht während eurer 'Mutprobe' Sims außerhalb der Villa?" - "So einige!", sagt Viola schnell. Sie wundert sich. Nach all dem Regen will Adam noch Spuren gefunden haben? Aber wenn er das sagt... "Wo genau waren denn die Spuren?" - "Okay. Einige ist schon mal etwas. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass diese drei Spuren nicht hintereinander, sondern gleichzeitig entstanden sind." Auf die Frage zu wo antwortet der Deathdealer: "Im Wald direkt. Durch die Blumenspur bin ich überhaupt auf die Idee gekommen dort weiter zu suchen." - "Blumenspur? Was für Blumen?" Viola versteht die Welt nicht mehr. Wer war im Wald? Vero war da, sie hat sie ja ohnmächtig gefunden. Auch Shane und Nouki waren im Wald. Sie haben Vero ja auch wieder entdeckt. "Ich war auch im Wald unterwegs, aber mir sind keine Blumen aufgefallen. Das einzige, was ich dort gesehen habe, ist die ohnmächte Vero." Sie grinst schief. "Keine Sorge, jemand hat sie nach Hause gebracht.", fügt sie schnell noch hinzu. Dabei verschweigt sie, dass sie Vero noch vor Nouki und Shane gefunden hatte.
Aufmerksam hört Adam zu. "Bei der Blumenspur handelt es sich um magische Blumen, die nicht in eurer Welt wachsen. Solche Pflanzen können nur Lichtwesen erzeugen. ... Also ist diese Vero eine mögliche Zeugin? Oder sehe ich das falsch? ..." Dann fragt er Viola noch: "Du hast nur eine Präsenz gespürt? Wie hat es sich für dich angefühlt?" Der Jäger weiß, dass Viola im genauen Erkennen der Auren nicht geübt ist. Doch jeder kleinste Hinweis könnte vielleicht helfen herauszufinden, was für eine Kreatur das Lichtwesen ist.
Viola überlegt. "Schwer zu sagen. Die erste Präsenz war irgendwie... düster. Bedrohlich. Ich kann es nicht beschreiben. Da war noch eine andere, hellere Präsenz, aber die habe ich nur kurz gespürt und es für Einbildung gehalten." Sie überlegt. "Ich fürchte, eine große Hilfe bin ich hier nicht." Dann fügt sie noch hinzu: "Ich habe mir auch so meine Gedanken gemacht, warum Vero hier ohnmächtig geworden ist. Selbst sie wird nicht grundlos einfach umkippen. Ob sie dem Werwolf begegnet ist?" Nur dann wäre sie wohl nicht mehr am Leben. Allerdings hat Adam ja auch von einem Lichtwesen gesprochen.
"Düster und bedrohlich ... typisch für Schattenkreaturen. Also der Werwolf ist damit definitiv bestätigt. Bei der Lichtkreatur ... da sind wir noch so schlau wie vorher. Aber danke für deine Hilfe, Kleine." Nachdenklich sieht Adam aus dem Fenster in die Nacht. "Ihr hattet großes Glück. Glück, dass nichts schlimmeres passiert ist. Mit einem Werwolf ist nicht zu spaßen." Bei der Aussage, dass Vero den Werwolf vielleicht gesehen hat schüttelt Adam erst den Kopf. "Unmöglich. Dann wäre dieser Sim tot. Werwölfe töten alles was ihnen vor die Schnauze kommt. Es sei denn ..." Ein Gedanke kommt ihn in den Sinn. "Es sei denn er wurde gestört. ... Gestört von ..." Die Blumenspur blitzt als Bild in seinem Kopf auf. "Durch die Lichtkreatur. Das würde die drei Spuren an einem Ort erklären. Trotzdem ... so kommen wir nicht weiter. Vielleicht sollte ich diese Vero aufsuchen. Ist sie ein Sim, der sofort ohnmächtig wird, wenn sie einen Vampir sieht? Kann man mit ihr reden?"
Viola nickt. Genau das selbe hat sie auch vermutet. Ihr fällt nicht einmal auf, dass Adam sie erneut "Kleine" genannt hat, so sehr ist sie in Gedanken. "Also mit Shane scheint sie sich jedenfalls gut verstanden zu haben!", sagt Viola auf die Frage, ob diese Vero bei Vampiren ohnmächtig wird. "Du stellst seltsame Fragen, Adam. Sie geht mit mir in eine Klasse. Da kennt sie ja wohl Vampire." Lilly hält inne. Viola hatte ihnen bereits von der ohnmächtigen Teenagerin erzählt, da aber keine Namen erwähnt. "Wer ist Shane?", fragt sie daher.
Bei dem Namen Shane wird Adam hellhörig. Jedoch reagiert Lilly schneller. Er wendet sich ab und sieht weiter aus dem Fenster. Shane ... meint sie etwa ... aber ... das kann doch nicht sein ... Der Name löste in Adam Erinnerungen aus. Seine geschlossenen Augen zittern. "Kleines ... wo finde ich diesen S-h-a-n-e?"
Dieses Mal bemerkt Viola die Bezeichnung. "Wenn du Informationen von mir willst, behandel mich nicht wie ein kleines Kind.", knurrt sie wütend. "Ich erwarte ja nicht, wie eine Prinzessin behandelt zu werden, aber ich mag die Bezeichnung "Kleine" nicht!" Auf ihre Mutter geht sie nicht weiter drauf ein. Diese reagiert jedoch selbst. "Du kennst diesen Shane?", fragt Lilly Adam. "Wer ist das?"
Adam sieht zu den Nebeljägers. "Nun. ...", er überlegt kurz und antwortet: "Ja ich kenne einen Shane. Aber die Frage ist, ob wir überhaupt von der gleichen Person sprechen. ... Daher wollte ich wissen, wo ich diesen Shane finden kann." Violas knurren ignoriert Adam gekonnt. Viola wird hellhörig. "Der Shane, den ich kenne, ist in meinem Alter!", sagt sie schließlich, "und ein Weirdo!" Sie beschreibt kurz sein Aussehen.
Adam hört sich die Beschreibung an. Hm. Die Zeit, wo Adam die Person namens Shane das letzte Mal gesehen hat, liegt ewig zurück. Vom Alter könnte es hinkommen, nicht von der Beschreibung des Äußeren. "Schwierig. So wie du ihn beschreibst, kann es eher nicht die gleiche Person sein. Kommen wir also auf diese Vero zurück. Wo finde ich sie?" Doch der Name arbeitet in seinem Hinterkopf.
Viola betrachtet Adam skeptisch. Auch wenn er behauptet, es könnte nicht der selbe Shane sein, wirkt das für sie wie eine Ausrede. Aber vielleicht ist es ja auch tatsächlich ein ganz anderer Shane. Sie sollte "ihren" Shane vielleicht mal fragen, ob er einen Adam kennt. Doch sie lässt das Thema fallen und antwortet stattdessen auf die Frage nach Vero. "Ich kenne ihre Wohnadresse nicht. Und sie war am Freitag nicht in der Schule. Ist wohl noch krank. Ich könnte höchstens ihre Freundin Ellie fragen, doch ich bezweifle, dass sie die Adresse weiter verraten würde."
Adam seufzt. Er hat den Eindruck, dass die Sims in dieser Zeitepoche mit Vampire ihre Probleme haben. Dann wird es schwierig etwas herauszufinden. Der Deathdealer atmet durch und sagt schließlich: "Dann würde ich dich bitten die Adresse herauszufinden. Wenn das für dich ok ist. Es würde uns weiterhelfen. ... Ich werde mir mal die Füße vertreten. Vielleicht finde ich noch paar Spuren von dem Lichtwesen. Wann soll ich wieder zu euch kommen?"
"Wie?" Viola ist nicht unbedingt begeistert davon, Ellie nach der Adresse fragen zu müssen. Ist Tania nicht auch eine Freundin von Vero? Aber Viola hatte mit dieser bisher nie wirklich viel zu tun gehabt. Trotzdem.... Vielleicht würde es bei einer der beiden Teenagerinnen klappen, auch wenn die Vampirin das eigentlich bezweifelt. Oder es klappt bei Shane. Er hat sich bei ihr ja auch verplappert. Vielleicht also auch bei Veros Adresse. Doch ist das die Mühe überhaupt wert? Was geht sie Adams Lichtgestalt an? "Ich kann es zumindest versuchen.", sagt Viola schnell, auch wenn sie sich nicht sicher ist, ob sie das tatsächlich tun wird. Lilly hingegen beantwortet die andere Frage Adams. "Melde dich, wenn du etwas findest."
"Danke Viola. Lilly, Viktor." Er nickt den Vampiren zu und verlässt die Villa Blutrose. Er streift durch die Gegend, ohne wirklich eine neue Kenntnis zu dem Lichtwesen ausfindig zu machen. Auf einem großen Felsen setzt er sich hin und sieht zum Mond. Der Deathdealer seufzt und fragt sich: Bei Alucards Willen ... was soll ich nur tun?
(In Zusammenarbeit mit @KFutagoh89 )
(Der Screenshot mit dem Breuer-Video ist von mir, der Rest von Alec)
Charakter: Blaze / Delsyn
Geschichtsstrang: Dicker als Wasser
Sonntag. Heute Abend wird Blaze seinem Vater den Geldumschlag überreichen. Vorher will er jedoch nach Oasis Springs.
Er sieht den Trailer schon, bleibt aber mit genügend Abstand stehen. Was für Möglichkeiten gibt es?
1. Er geht hin und der Kerl stellt sich als Looser heraus.
2. Er stellt sich als gemeiner Hund heraus.
3. Er stellt sich als cool heraus.
4. Oder er geht nicht hin und hält die Hoffnung er könnte cool sein noch ein paar Tage länger in sich.
Was wäre ihm am liebsten? Vermutlich das er cool ist. Aber die Enttäuschung wäre auch um so schlimmer wenns nicht so wäre. Schwierig... sein Telefon piept. Blaze sieht sich die eingegangene Nachricht an. Auf Simbook. Wer schreibt ihm denn da ne Nachricht?
Er öffnet die App und liest.
Verblüfft blickt Blaze die Nachricht an. Stephen? Er hatte immer nur sporadisch kontakt seit er weggezogen ist. Das ist schon 5 Jahre her. Stephen ist fast 2 Jahre älter als Blaze und Chip und mit 10/11 war er ihr absolutes Vorbild.
Blaze speichert die Nummer und schreibt ihm damit direkt zurück.
Blaze schreibt Chip:
Er schliesst die App und steckt das Telefon ein. Stephen wieder in der Stadt. Blaze freut sich zwar, aber grade hat er andere Probleme. Blaze‘ Aufregung steigt. Jetzt oder nie.
Na los. Geh! Mach! Jetzt!
Blaze setzt sich in Bewegung. Einfach nicht mehr anhalten jetzt.
Am Rand des Grundstücks bleibt er erst stehen. Der Mann der sein Bruder sein soll wendet ihm gerade den Rücken zu. Er grillt.
Blaze kann sich nicht erinnern wann er das letzte mal so zögerlich gewesen ist.
Scheiss drauf. Er betritt das Grundstück.
„Äh hi.“ beginnt Blaze.
Der Mann dreht sich zu ihm um und beginnt freundlich zu lächeln. Das erste was Blaze in Sekunden schnelle durch den Kopf geht ist: der sieht überhaupt nicht aus wie ich.
„Hallo! Eine Sekunde.“ entschuldigt er sich und macht irgendwas am Grill was Blaze nicht sehen kann.
Erst als er sich wieder zu ihm umdreht kommt er näher und Blaze sagt unter Strom: „Du sollst Irving Blaisdells Sohn sein.“
Der Mann wirkt belustigt. „Wow, hier sprechen sich die Dinge aber rasch herum. Aber du hast recht.“ er will mit Blaze einschlagen was ihn erst ein wenig irritiert. Aber er ist schliesslich sein Bruder. Also warum nicht. „Und wenn ich dich so ansehe, bist du auch einer? Su... Blaze, stimmts?“
Blaze betrachtet die Hand dann das Gesicht des anderen. Er nennt ihn bei seinem Spitznamen? Das war mit Sicherheit Chip. So ein Psycho. Blaze greift die Hand. „Und wie war dein Name noch?“
„Delsyn, aber nenn mich Del. Schön dich kennenzulernen Bruderherz. Konntest es nicht abwarten was?“
Blaze sieht ihn neutral an. Er ist sich nicht sicher was er von dem Kerl halten soll.
„Ja.. ich mein nein.“
„Setz dich, willst du was trinken?“
Blaze ist noch leicht überfordert von der Situation. „Klar... wieso nicht.“
„Ich kann dir grade nur Wasser oder Saft anieten.“
„Ja, egal, Wasser.“
Blaze setzt sich an den Tisch während Del im Trailer verschwindet. Das ist so extrem seltsam. Irgendwie ist er ihm vertraut und gleichzeitig unendlich fremd.
Del bringt eine Glasflasche mit Wasser und zwei Gläser. „Bediene dich. Hast du Hunger? Ich leg noch was nach, ist kein Problem. Dauert sowieso noch.“
Blaze ist nicht sicher ob er hungrig ist. In belegen grade ein paar stärkere Gefühle. Verwirrung zum Beispiel.
„Okay.“ gibt er von sich.
Delsyn bleibt unbeirrt freundlich.
Das Essen brutzelt, die Gläser sind gefüllt und Del sitzt Blaze gegenüber. Doch irgendwie hats Blaze die Sprache verschlagen. „Okay Blaze. Was willst du wissen?“ fragt Del direkt. Er wirkt ungemein sympathisch. Ist das normal?
„Keine Ahnung.“ sagt er. „Ich wollte eigentlich nur sehen obs stimmt.“
„Na dann!“ Del hebt das Glas zum Mund. „Dann erzähl mir was von dir. Was machst du in der Freizeit?“
Blaze beobachtet seinen Halbbruder. „Willst du nicht was über Dad wissen?“ deswegen ist er doch hier laut Chip.
Del winkt gelassen ab. „Den treff ich noch früh genug. Jetzt bist du hier. Womit ich absolut nicht gerechnet hab. Sowieso dachte ich, Irving ist ausser mir Kinderlos.“
„Das dachte ich auch...“ aus irgend einem Grund wird er von Sekunde zu Sekunde lockerer. „Ich glaub auch nicht dass er besonders erfreut sein wird wenn du auftauchst.“
„Ach sag bloss.“ Del grinst. „Er freut sich nicht, über das Kind, dessen Mutter er vor der Geburt verlassen hat?“
Der Sarkasmus ist schwer zu überhören. „Kanns mir nicht vorstellen.“
„Ich mach mir da keine Sorgen. Ich bin erwachsen. Es erwarten ihn keine Verpflichtungen. Ich will nur wissen wie er so ist.“
„Ich glaub, das willst du nicht.“
Del hebt jetzt überrasch die Brauen. „So furchtbar?“
Blaze zuckt die Schultern.
„Schlägt er dich?“ fragt Delsyn, was Blaze ein wenig peinlich berührt. Irving würde nicht zuschlagen so das man es sieht. Was würden die Leute sagen? Aber er hat auch schon Schläge kassiert. Da war er aber jünger. Mittlerweile scheint der Geduldsfaden gewachsen zu sein. Es braucht schon viel bis Iving ausholt. Dafür müsste man heute etwas wirklich aufreibendes tun.
„Nein. Das ist es nicht.“ sagt Blaze und steckt die Hände in die Taschen. „Er interessiert sich halt nicht.“ gibt er zu.
„Überhaupt nicht?“
„Nicht so richtig jedenfalls. Wenn, geht es nur darum, dass der Rest der Welt ihn nicht für ein ignorantes Arschloch hält.“ Er bereut es das Thema auf seinen Vater gelenkt zu haben.
„Verstehe.“ Del lehnt sich zurück. „Er hat eine junge Frau, hab ich gehört. Wie ist die?“
Blaze grinst kurz. „Die ist weg. Vor kurzem ausgezogen.“
„Oh. War sie denn wenigstens okay?“
„Sie war noch schlimmer. Ich hab dafür gesorgt dass Dad sie rauswirft.“
„Wie das?“
„Naja eigentlich ist es ihre Schuld. Ich hab Dad nur drauf gestossen.“
Delsyn blickt Blaze eine Weile an. Dieser ist irritiert dadurch. „Willst du immernoch vorbei kommen? Ich glaub nicht dass Dad Freudensprünge macht.“
„Klar. Und wenn es ihn aus den Socken haut, um so besser. Nicht?“ Del lächelt ein wenig.
Blaze nickt verstehend. Das könnte vielleicht ganz lustig werden. Del scheint ein ziemlich besonnener Typ zu sein. Es wäre nur echt uncool wenn er sich von Irving einschüchtern lässt. So wirkt er zur Zeit aber gar nicht. Bleibt abzuwarten.
„Warum jetzt?“ fragt Blaze der sein Auftauchen noch nicht ganz versteht.
„Das hat keinen speziellen Grund, ausser dass ich jetzt Zeit habe. Ich bin viel rumgereist und so zu sagen auf dem Weg.“
„Dann gehst du danach wieder?“ Wäre irgendwie schade. Chip hat recht, er scheint wirklich cool.
„Das weiss ich noch nicht. Ich hab alle Zeit der Welt.“
„Bist du reich?“ fragt Blaze doch Delsyn schüttelt den Kopf.
„Nein. Ich brauch nur nicht viel.“ Del betrachtet Blaze. „Dir scheints dahingehend wenigstens gut zu gegen“
„Geht.“ sagt Blaze. „Ich mein, klar ich muss mir keine Gedanken machen wegen Klamotten oder essen. Und ich hab... hatte bis vor ein paar Wochen auch genug Taschengeld. Aber ich darf trotzdem nicht kaufen was ich will.“
„Zum Beispiel?“ Del scheint sich ein wenig zu amüsieren.
„Ich darf nichts was spass macht. Grosse Abschaffungen kannst vergessen. Ich darf kein Motorrad haben, keine grössere Anlage, kein Hobby wen Dad es für potentiell tödlich hält... das einzige was ich kaufen darf sind Kleider. Kommt mir zumindest so vor. Als wär ich eins seiner dämlichen Betthäschen.“
Das lächeln auf Dels Gesicht erblasst. Er scheint zu verstehen.
„Was machst du dann so, neben Schule?“
„Naja ich geh sprayen.“ Blaze blickt seinen Halbbruder prüfend an. Kriegt er dafür eine Predigt?
„Ahja? Was denn so?“ Del wirkt ehrlich interessiert.
„Erm. Naja, ich hab halt manchmal so Eingebungen. Gestern hab ich an nem Angelplatz in Myshuno was gesprüht. Ich konnte kein Foto machen weil die Bullen kamen bevor ich fertig war.“ Blaze zückt das Handy und öffnet die Fotos. Dann schiebt er Del das Telefon über den Tisch. „Hier sind ein paar andere.“
Del blickt auf die Bilder. „Beeindruckend. Und dagegen meint Irving nichts?“
„Doch bestimmt, aber er muss es ja nicht wissen. Er denkt ich brauch die Farben für Schulprojekte oder sowas.“ Mittlerweile ist Blaze beeindruckt von dem Mann. Diese Gelassenheit, egal wovon er spricht. Und er hat ernsthaftes Interessen. Sowas kennt er nicht von Familienmitgliedern ausser vielleicht seiner Mom.
„Wie läufts denn in der Schule?“ fragt Del als er sich die Fotos zu ende angesehen hat. „Gute Noten? Fleissig?“
Blaze schweigt.
„Ich deute das mal als ja.“ scherzt Del und geht nicht weiter darauf ein.
Über die Schule reden ist als würde man über Krebs im Endstadium reden. Es ist schwer zu erklären warum es ist wie es ist. In Gedanken fast fassbar aber in Worten? So das man es versteht? Nein.
Del mustert Blaze. Er scheint zu verstehen, dass der Teenager kein erwachsenes Vorbild besitzt. Zumindest kein realistisches. Der Junge wirkt auch recht aufgeschlossen. Möglicherweise weil er sonst nicht die Gelegenheit hat viel von sich zu erzählen. Entweder weil er nicht darf oder kann, oder weil es keine Interessenten gibt.
Del steht auf und prüft das essen auf dem Grill. „Hast du Hunger?“
„Joa.“
Freundlich lächelnd, serviert Delsyn das Essen. „Nimm so viel du willst. Lass es dir Schmecken.“
Blaze betrachtet den Teller. Sieht aus wie Fisch. Ein ganzer Fisch mit Kopf und Schwanzflosse. Skeptisch blickt er Delsyn an.
„Pass auf die Gräten auf, schau.“ Del nimmt gekonnt den Fisch auf seinem Teller auseinander. Blaze versucht es ihm gleich zu tun.
„Wer kocht bei euch zu Hause?“ fragt Del kauend.
„Wir haben n Hausmädchen.“ antwortet Blaze während er sich mit dem toten Tier auf seinem Teller beschäftigt. Welches, nach dem er einigermassen den Bogen raus hat ziemlich gut schmeckt.
„Alles gut?“
Blaze nickt. Das ist ziemlich cool. Denkt er.
Nach dem Essen, ist Blaze noch einen zacken mutiger Del gegenüber. „Kann ich eine rauchen?“
„Tu dir keinen Zwang an.“ Del steht auf und bring eine leere leicht rostige Dose. Er stellt sie auf den Tisch. Blaze zieht seine aller letzte Packung hervor und bietet auch Delsyn eine an. Dieser lehnt ab.
„Keine Predigt darüber wie ungesund das ist?“ fragt Blaze und zündet sie an.
„Willst du denn eine?“
„Ne?“
Delsyn lächelt. „Ich muss dich nicht eines besseren belehren. Hat doch sowieso keinen Sinn wenn dus nicht selbst einsiehst.“
„Also störts dich doch.“ stellt Blaze fest.
„Nein.“ antwortet Delsyn unbeirrt. „Das es nicht gut ist, weisst du selbst, sonst würdest du nicht fragen. Aber es stört mich deswegen nicht. Ich hab früher viel geraucht auf Einsätzen.“
„Was für Einsätze?“
„Militärische. Oft auch in Krisengebieten. Aber nur da. Als ich zurückkam, hatte ich kein verlangen mehr danach.“
„Du warst im Krieg?“ Blaze starrt ihn ungläubig an.
Delsyn lehnt sich zurück. „Meistens nur 2. oder 3. Aufklärung. Aber hat gereicht um mir die Kugel mit dem Schriftzug Untauglich einzufangen.“
„Du wurdest angeschossen?“ der Gesichtsausdruck des Teenagers wird immer faszinierter. „Sieht man das noch?“
Delsyn steht auf, hebt das Hemd und zieht den Hosenmund etwas nach unter. Eine Narbe ist gut zu sehen. Sie hebt sich von den anderen Ungereimtheiten auf seiner Haut ab. Del dreht sich um und oberhalb des Beckens ist noch etwas was wie eine Narbe aussieht, nur kürzer.
„Psych!“
Del setzt sich wieder hin. „Dumm gelaufen.“
Verdammt. Der Typ hat schon so viel kram erlebt und trotzdem ist er vollkommen entspannt. Wäre er das auch wenn ein Geist in ihn fährt? Oder ist das sein eigenes Problem.
„Hält dich das nicht wach?“ fragt Blaze vorsichtig. Die Geistersache ist zu komplex um sie einfach zu erzählen. Wahrscheinlich eine Geschichte die er auch einfach mit ins Grab nimmt.
„Nein. Ich habe damit abgeschlossen.“
Blaze schweigt. Abgeschlossen. Wann ist eine Sache abgeschlossen? Wenn man nicht mehr daran denkt?
Blaze blieb bis zum späten Nachmittag. Sie kamen aus dem Quatschen nicht mehr raus. Blaze vergas komplett die Zeit.
Erst zu Hause wird ihm klar, der Typ ist Hammer. Und anschliessend, das er sich doch hatte mit Chip treffen wollen. Das hatte komplett vergessen. Er schreibt ihm kurz:
Charakter: Maryama
Geschichtsstrang: Dancefloor daheim!
Nachdem Lotta spontan auf Maryamas Nachricht reagiert hat und unkompliziert wie sie ist, für den Nachmittag zugesagt hat, steht Maryama jetzt mit Asante und Elani vor der Tür und wartet, dass Lotta öffnet. Sie freut sich, mit allen zusammen zu sein und ist gespannt, wie das Treffen so laufen wird. Mit Schwung wird plötzlich die Tür aufgerissen und ein Chor, geleitet von Lotta empfängt sie mit:“ „Herzlich willkommen!“
Maryama muss lachen und umarmt die Freundin. Ein Blick über die Schulter zeigt ihr, dass da wohl grade die beiden „Herren“ sitzen, von denen ihr Lotta im Whirlpool erzählt hatte.
Sie lässt ihre Freundin los und beobachtet amüsiert, wie Asante Lottas Hand zur Begrüßung ignoriert und sie in eine „bärige“ Umarmung verwickelt.
Dann bittet Lotta sie herein und Maryama kann einen genaueren Blick auf die beiden Männer werfen, als sie sich vorstellen.
“Schön euch kennen zu lernen. Mein Name ist Gregorius Malecantus.“ Maryama wundert sich etwas über das eigenartige Aussehen des Mannes. So viel Schminke wie er trägt , hat sie wahrscheinlich nicht mal in ihrem Badezimmer vorrätig. „Seltsamer Name auch...so altmodisch.“ Irgendwie aber auch faszienierend diese Erscheinung und umgeben von einer Aura, die geheimnisvoll wirkt. Maryama ist neugierig, wie er sich im weiteren Verlauf des Gesprächs geben wird.
Auch in Indien hat sie verschiedentich mit Sims zu tun gehabt, die über eine ähnliche Aura verfügten...jedesmal sehr Horizont erweiternde Begegnungen, wer weiß, was dieser Sim, der aus ihrer Gruppe heraussticht, wie ein bunter Paradiesvogel, für Geheimnisse und Fähigkeiten birgt.
Sein Kumpan stellt sich daneben: „Und ich bin Merlin. Freut mich ebenfalls.“ Er streckt die Hand aus, die Asante gleich ergreift, während er seinen Namen den beiden Herren nennt.
„Meine Cousine Elani!“, stellt Asante noch vor und mit einem warmen Lächeln in Richtung Maryama: „Und unsere zauberhafte Nachbarin, Maryama!“
Aus den Augenwinkeln sieht Maryama, wie ihre Freundin verstohlen ein beschriftetes Papier in einenm Kinderbuch verschwinden lässt. „War das etwa der Brief von Sascha? Und der lag hier einfach so herum, obwohl Besuch da ist?“
Maryama wendet bei Asantes Worten wieder die volle Aufmerksamkeit den beiden Männern zu und errötet leicht, weil nicht mit sowas gerechnet hat. Sie reicht ihnendie Hand und fragt dann :“ Ich hab schon viel von Ihnen beiden gehört, sie helfen Lotta ein wenig bei der ...Organisation ihrer Geschäfte?“ mit Blick auf Merlin:“ Sie vor allem?“ Maryama lächelt Merlin offen an.
Die Frage dient nur dazu, den ersten Eindruck zu vertiefen, eigentlich weiß sie ja schon genug von Lotta.
Dieser Merlin wirkt eigentlich ganz harmlos, bis auf eine große, kreuzförmige Narbe unter dem linken Auge. „Irgendwelche Narben tragen wir wohl alle mit uns herum,“ sinniert Maryama. Merlin ist jung...wohl etwa gleichalt wie sie selbst. Hat wohl schon Einiges erlebt, vielleicht kommen sie ja mal ins Gespräch, eventuell auch ein reiselustiger Sim.
„Ich sorg mal für Getränke von nebenan.“ bietet Merlin hilfsbereit an. „Gibt es bestimmte Fruchtwünsche? Wir haben fast alles da!“ Lotta lächelt ihn dankbar an. „Na, ich mach später ein paar Schnittchen.
Maryama wundert sich. Normalerweise ist Lotta bestens vorbereitet, wenn Besuch kommt und hat den Tisch schön gedeckt. Heute ist von solchen Aktivitäten nichts zu erkennen. Sie scheint Merlin dankbar zu sein, für sein Angebot. „Hm...irgendwas stimmt da heute nicht, aber ich warte mal ab, wie sich das entwickelt.“ denkt Maryama leicht misstrauisch geworden.
„Ich würde gerne einen Multifruchtsaft trinken, der ist zum niederknien lecker.“ Sie wendet sich an Elani und Asante. „Ich kann euch den nur empfehlen...macht direkt süchtig.“
Ein kleiner, wehmütiger Stich durchzuckt sie, als sie an den Tag des Gartenhandels denkt und wie sie mit Sascha die Etiketten gestaltet hat.
Nachdem Merlin die Getränke holen geht, wendet sich Lotta ganz interessiert an Maryama:
„Na, ich mach später ein paar Schnittchen. Habt ihr das Programm vom Festival da?“
Maryama grinst, zieht einen Flyer aus der Tasche und wedelt damit in der Luft herum.
„Ja, hier ist es und es verspricht richtig cool zu werden.Alle möglichen Musikrichtungen, richtig bunt gemischt.“
„Geht ihr eigentlich auch hin?“, fragt Lotta auch noch die beiden Zirkusknaben.
„Christin hat mich eingeladen.“, antwortet Merlin.
„Das ist schön, dann sehen wir uns da ja vielleicht mal! Richte Christin schöne Grüße aus.“ hofft Lotta.
Maryama merkt auf. „Oh, Merlin kennt Christin? Dann wahrscheinlich auch Marie.“
Sie hat mit beiden noch nicht allzuviel Kontakt gehabt, aber sie sind nette Sims und es wäre schön, wenn man mal wieder zusammen käme.
„Dann kennst du bestimmt auch Marie? Sie arbeitet in der Tierauffangstation, wo ich meinen Browneye her habe. Ein kleiner Streuner, den Lotta und ich gefunden haben und der dort aufgepeppelt wurde. Sag ihr doch bitte liebe Grüße und dass er sich prächtig gemacht hat.“
Sie lächelt. „Und auch von mir herzliche Grüße an Christin. Tanzt sie immer noch so leidenschaftlich gerne?“
Maryama steht Asante in Direktheit nichts nach. Da Christin Merlin eingeladen hat, geht sie davon aus, dass die beiden sich besser kennen...vielleicht liegt da sogar Romantik in der Luft?
Na, das geht sie ja nun nichts an, aber die Grüße an die beiden sind ihr wichtig.
Malecantus verneint für das Festival: „Hab doch selber Vorstellungen zu geben. Aber Merlin kann sich ruhig mal eine Auszeit nehmen.“
Maryama ist nun neugierig geworden. „Was gibt es denn von Ihnen für eine Vorstellung im Zirkus?“ Sie schaut ihn prüfend und ein wenig schmunzelnd an. „Sicher etwas mit Zauberei...oder Magie. Ich besuche bald mit ein paar netten, unternehmungslustigen Senioren die Vorstellung. Bin schon gespannt, was sich uns da bieten wird.“ "Vor allem auf die Clowns," denkt sie etwas angespannt. Ihre Ängste sind nicht mehr so ausgeprägt wie früher, aber ein Grund dafür, dass sie Ambrosius zugesagt hat, ist es, an dieser Angst zu arbeiten. Man wird sehen...hoffentlich läuft das dann anders, als damals im Zug, als Sascha sie nur mit Müh und Not wieder aus der Toilette, in der sie sich eingesperrt hatte, herauslocken konnte. Wieder die Erinnerung...
Merlin kommt mit den Getränken zurück und stellt sie neben den Flyer auf den Tisch. Das erinnert Maryama daran, dass sie ja etwas anspielen wollte.
„Hier ihr Lieben, einer meiner absoluten Reggaefavoriten. Nur mal zum Reinhören.“
https://www.youtube.com/watch?v=18EAqHx2lMk
„Oder auch zum loslegen“ denkt sie und zwinkert Asante, in Erinnerung an ihr Gespräch beim Heimlaufen , leicht zu.
Die Entscheidung wird ihr abgenommen, da im gleichen Augenblick Takatuka mit Wolf ins Zimmer stürmt , kurz verblüfft inne hält , nachdem wohl überraschend viel Besuch da ist, und sich schließlich mit einem vergnügten:“Maryma!“ von ihr hocheben lässt.
„Hallo kleine Tanzmaus!“Maryama drückt ihr einen Begrüßungskuss auf die Wange, wirbelt sie, wie immer, einmal im Kreis und beginnt sich dann , mit der Kleinen auf dem Arm, im Rhythmus der Musik zu wiegen.
Charaktere: Lotta , Merlin & Malecantus NPC , Elani & Asante
Geschichtsstrang: Dancefloor daheim!
„Ich hab schon viel von Ihnen beiden gehört, sie helfen Lotta ein wenig bei der ...Organisation ihrer Geschäfte?“ legt Maryama zur Begrüßung bei den Wanderzirkusleuten gleich los: “Sie vor allem?“ Lottas Freundin lächelt Merlin offen an.
Lotta erbleicht und errötet zugleich. Die gute Freundin mustert Merlin und Malecantus gleich … wie schon von ihr angekündigt: 'Ich sehe sie mir mal an!'
Was muss Merlin denken, was Lotta schon erzählt hat? Ob er Maryamas gestern geäußerte skeptische Fragestellung von wegen ‚keine Hintergedanken‘ spürt?
Und dann … ... ... kein Wort zu Malecantus wahrer Identität rauslassen? Och nee, was muss Lotta nur alles wieder beachten? Am besten, sie grinst einfach mal nur nichtssagend und unschuldig durch die Gegend … Ihr Blick wechselt dabei achtsam zwischen Maryama, Merlin und Malecantus hin und her. Was mag die Freundin von den Wanderzirkusleuten halten?
Malecantus lächelt höflich in die Runde, Merlin lächelt ohne Arg. An Lotta richtet der Magier einen kurzen Blick: „Vorsicht!“ Nein, Lotta wird nicht wagen, was zu sagen über seine wahre Kraft. Wer weiß, was er sonst noch mit ihren Freunden macht. Nachher weiß keiner mehr, wer er noch ist. Oh nein, nein, nein, ihre Lippen sind versiegelt. Sie beißt sich auf selbige drauf, als sie vorsichtig zu Malecantus zurückschaut. Lotta guckt sich auch schnell nochmal um … Bis auf den grünen Schuh des Zauberers ist alles soweit aufgeräumt, oder?
Nur Elanis Blick fällt gerade auf den Fuß von Gregorius, stellt Lotta etwas erschrocken fest. Elani runzelt die Stirn, sieht hoch zu Asante und Lotta … Schnell blickt die verlegen weg, während Merlin freundlich Maryma antwortet: „Oh, Sie haben … von mir gehört?“ Er wechselt einen schnellen Blick mit Malecantus. „Wir haben bislang … noch nie von … euch gehört. Aber … wir kennen Lotta auch noch nicht so lang, nicht wahr, Gregorius.“ Malecantus nickt dazu, blickt alle wachsam an: Wer sind die alle? Sie hatten nicht gewusst, dass so eine ganze Batterie von Leuten heute noch anrückt. Wieso wirkte Lotta so verloren als sie ihr das erste Mal begegneten? Auch in der Zirkusvorstellung war sie umringt von zig Leuten. Wie kann man trotzdem manchmal so einsam wirken? Sie weiß doch nicht wirklich, was Einsamkeit ist, Malecantus kennt das über die Jahrhunderte schon.
„Na, das trifft sich doch gut.“, Lacht Asante unbefangen. „Wir sind auch erst seit Kurzem mit Lotta bekannt … über die Schule, nicht wahr, Elani.“ Elani lächelt sanftmütig und schweigt. Hier lag oder liegt noch Spannung in der Luft. Sie hat durch Terence gelernt, leiseste Vibrationen zu erahnen, rein intuitiv, um sich möglichst zeitig in Sicherheit zu bringen, wenn seine Launen wie so oft umschlug.
Merlin erwägt noch, ob er so direkt auf die Anspielung Maryamas wegen der ‚Geschäfte‘ eingehen sollte. Marlecantus überlegt, einfach mal gleich das Du anzubieten. Er ist schließlich der Älteste im Raum, auch wenn das keiner glaubt. Ach wie gut, dass die Zeiten der übertriebenen höfischen französischen Etikette wie auch der alte Knigge überwunden sind. Diese Zeitalter mochte der Magier nicht wirklich gerne und auch nicht die steife Kleidung. Ihn schauderts als er sich daran zurückerinnert. „Na, wir sind doch alle noch junge Hüpfer,“ Malecantus lacht innerlich und schließt äußerlich Elani einfach mal freundlich mit ein, „gehen wird doch anstandslos – also ohne Anstand und Würde – einfach zum Du über!“ Merlin stimmt lachend überein. Er ist da recht unkompliziert. Auch Asante, Elani und Lotta zeigen keine Einwände.
„Ja, Lottas Geschäfte laufen wirklich gut!“, antwortet Merlin nun endlich konkreter auf Marymas Hinweis zu dem … Geschäftsverhältnis und grinst Lotta verschmitzt zu: „Wenn sie jetzt noch das Lesen und Schreiben ausbaut, wird es richtig meagspitze.“ Er grinst: „Und ein Führerschein wäre auch nicht schlecht.“ Lotta guckt etwas gequält: Dies Vertragslitanei …! Oh man, noch liest sie eher Kinderbücher wie das, wo Saschas Brief jetzt drinsteckt. Sie ist dankbar für die Ablenkung vor weiteren Nachfragen durch Merlins Bewirtungsangebot. „Ich würde gerne einen Multifruchtsaft trinken, der ist zum niederknien lecker.“, schwärmt Maryama Elani und Asante vor. „Ich kann euch den nur empfehlen...macht direkt süchtig.“ Wann hatte sie …? Lotta stutzt. Oh ja, am Tag der bunten Pfeile ... Ob Maryama ihn auch noch ein wenig vermisst? Etwas fürsorglich betrachtet sie die gute Freundin. Merlin hingegen kann die etwas konfrontative Frage Maryamas durchaus verstehen. So gesehen: es ist schon seltsam wie sie hier ein und aus gehen und so wenig über Lotta wissen. Nun ja, sie weiß ja auch nicht mehr viel zu erzählen, dank Malecantus 'Eingriff'.
Lotta startet direkt das nächste Manöver zu Ablenkung, bevor weitere Fragen zu diesen beiden Herren gestellt werden können. Sie konnte doch gestern noch nicht ahnen, dass sie heute verbissen schweigen muss. Sie erkundigt sich schnell nach dem Programm des Festivals. Deswegen hatte Maryama sich ja gemeldet, damit sie sich schon mal gemeinsam auf die Musik einstimmen. Und Lottas Freundin scheint auch schon ganz begeistert: „Ja, hier ist es und es verspricht richtig cool zu werden. Alle möglichen Musikrichtungen, richtig bunt gemischt.“
Nebenbei erfahren alle, dass Merlin mit Lottas Nachbarin Christine zum Festival geht. Maryama nutz die Erkenntnis für Grüße:
„Dann kennst du bestimmt auch Marie? Sie arbeitet in der Tierauffangstation, wo ich meinen Browneye her habe. Ein kleiner Streuner, den Lotta und ich gefunden haben und der dort aufgepeppelt wurde. Sag ihr doch bitte liebe Grüße und dass er sich prächtig gemacht hat.“
Sie lächelt. „Und auch von mir herzliche Grüße an Christin. Tanzt sie immer noch so leidenschaftlich gerne?“
Merlin lächelt ganz entzückt zurück: „Oh ja, so haben wir uns kennengelernt, nicht wahr Gregorius. Christine tanzt wirklich sehr gut.“ Merlin Blick entgleitet leicht verträumt in diese Anfangsbegegnung zurück. Malecantus lächelt etwas wehmütig mit: „Ja sie tanzt wahrlich vorzüglich … Und Marie, das liebe Ding ist wirklich tierlieb. Das kann ich mir vorstellen, dass sie in einer Tierauffangstation arbeitet. Die Grüße an die beiden nehmen wir gerne mit, nicht wahr, Merlin? Wir sind da bei Abwesenheit auch die ehrenamtlich beauftragten Katzensitter.“ Malecantus grinst erfreut. Katzen … … … … … Gibt es Schöneres?
Lotta ist erstaunt. Sie wusste gar nicht, wie gut die beiden mit ihren Nachbarinnen bekannt sind. Können ihr die jungen Frauen das Malheur mit den Katzen je verzeihen? Vielleicht … wäre da nicht auch noch … Sascha … und jetzt auch noch … Merlin. Falls Christine die Hilfe missversteht, muss Lotta wohl besser wieder versuchen, alles allein zu schaffen … Das wäre schwer ohne Führerschein und Lieferwagen. Aber sie muss sich irgendwie … drauf einstimmen. Es wird wohl irgendwann so sein. Immer diese Komplikationen. Wirklich, sie bleibt besser mit Takatuka allein.
Maryama hingegen scheint neugierig auf Malecantus Zirkusvorstellung geworden zu sein, als dieser erwähnt, deswegen nicht zum Festval zu gehen. Sie hakt nach: „Was gibt es denn von Ihnen für eine Vorstellung im Zirkus?“ Maryama schaut ihn prüfend und ein wenig schmunzelnd an. „Sicher etwas mit Zauberei...oder Magie. Ich besuche bald mit ein paar netten, unternehmungslustigen Senioren die Vorstellung. Bin schon gespannt, was sich uns da bieten wird.“ Lotta hält kurz die Luft an: Was in der Manege war eigentlich echt und was Trick? Das geht ihr jetzt erst auf. Sie empfängt von Gregorius einen schnellen scharfen Blick. ‚Ich kann schweigen‘, bedeutet sie mit etwas blitzenden Augen zurück.
Nonchalant zählt Malecantus nun Maryama die diversen Vorstellungsteile auf: „Und ich versichere dir, alles echte Magie!“ Er grinst breit. Sie wird ihn für einen Aufschneider halten. Das ist eine gute Tarnung. Zuviel darf er ja auch nicht präsentieren, um nicht entdeckt zu werden. Aber Magie muss man auch stetig üben. Verkümmern lassen darf man sie nie. Ach, wie gerne würde er jetzt allen wenigstens niedliche Hasenohren zaubern. Das sähe sooooo nett aus …
Als endlich die gewünschten Getränke rumgereicht werden, erinnert sich Maryama wieder an das Programm vom Festival: „Hier ihr Lieben, einer meiner absoluten Reggaefavoriten. Nur mal zum Reinhören.“ Die erste Tanzaufforderung gewinnt Takatuka durch ihr hereinstürmendes Temperament. „Hallo kleine Tanzmaus!“ Maryama wirbelt sie zur Begrüßung einmal herum und beginnt sich dann, mit der Kleinen auf dem Arm, im Rhythmus der Musik zu wiegen. Sie blickt Asante an, der sich angesprochen fühlt und gleich lachend mitschwingt, ein Arm leicht um Frau und Kind gelegt. Ach, ist die Kleine niedlich … äh, das Kind. Aber die mit den meerschaumgrünen Augen auch … Asante lächelt beiden herzlich zu und dreht sich sacht mit ihnen im Kreis.
Elani ist ganz entzückt vom Kind auf Maryamas Arm. Wie herzerwärmend. Sie nähme die Kleine auch glatt auf den Schoss und knuddelte sie zu gern … ganz ehrlich. Elani hat mit Terence nie ein zweites Kind erwogen. Jetzt ist es wohl zu spät. Sie beobachtet das tanzende Terzett einen Moment. Asante pfeift oft fröhlich in letzter Zeit vor sich hin, ist noch fröhlicher als zuvor … wenn er von Maryama kommt. Elani nimmt das ganz frohgemut auf. Ach, wären die beiden ein süßes Paar und Maryama hat ein feines Händchen für ein Kind … Komm mal wieder auf den Boden, lacht Elani innerlich. Lotta und sie sollten den beiden etwas Zeit für sich allein gönnen, erwägt die ältere Mutter mit Kind. Die zwei Mütter setzen sich dann auf dem Festival am besten einfach mal wie zwei Strickmatronen vors Zelt, … obwohl Lotta dafür eigentlich zu jung ist, so ihre Abende zu verbringen, geht es Elani auf …
Sie nimmt noch einen Schluck Multivitaminsaft … „Oh, wie köstlich!“, entfährt es ihr erstaunt. „Wer hat denn dieses Rezept kreiert?“ Merlin schaut beglückt auf, dass es schmeckt: „Das war schon einprogrammiert. Die Rezepte sind wirklich fantastisch.“ Er ist immer auch interessiert an Werbung und Mundpropaganda. Elani erhebt das Glas: „Vielleicht hast du bald einen weiteren Liefervertrag, Lotta. Das wäre sowohl was für das Lokal, wo ich Küchenchefin bin wie auch für eine erfrischende gesunde Ernährung in der Schulmensa!“
Sie stößt mit Lotta und Merlin an. In Merlins Kopf formen sich schon die möglichen Liefermengen. Zuversichtlich schmunzelt er Lotta an. Die kriegt leichten Panikanflug. Nimm bloß nicht mehr an, als ich irgendwann wieder auf mich allein gestellt schaffen kann.
Elani treibt die Anregung der Geschmacksknospen nun auch zur Tanzhingabe an und Lotta lässt sich von ihr mitreißen. Merlin und Malecantus sehen sich an, lachen, leeren ihre Gläser auf Ex und Hopp und steigen in den Tanzreigen mit ein.
🌺 HERLAND 📜 Vorgeschichte im [RPG] DAS GROSSE SIMS 4 RPG 📜 WiWo-News - D a s Windenburger Wochenblatt 🌺
🌺 (#HERLAND – Who & Where? 📜 #WiWo - Who & Where? 📜 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Herland) 🌺
Charaktere, Bea Greentail, Miyu Watanabe und diverse Schüler
Titel: Umzugspläne und Neuzuwachs
Miyu brütet in ihrem Büro gerade über Bauplänen. Die Schule muss zum Herbstsemester umziehen, sie platzt aus allen Nähten. Die Schule erhält laufend Zuwachs. Sogar eine weitere okkulte Schülerin wurde gestern noch wieder angemeldet – mitten im Sommersemester. Familie Greentail war mit Tochter Beatrice da, die nur Bea genannt werden will. Die alleinerziehende Meerfrau hat noch Jungen, ein Grundschulkind. Offiziell mag die Familie nicht zu ihrer Besonderheit stehen, obwohl Miyu dafür geworben hat, dass sich an dieser Schule niemand für seien Andersartigkeit verstecken muss. Aber seit auch Yuna sich bemüßigt fühlte, eine Scharade zu spielen, ist Miyu umsichtiger in ihrer werbenden Art. Teens sind nicht immer sonderlich tolerant und jede und jeder muss sehen, wie man anders sein am besten bewältigt. Also wird sie auch Yuna nichts sagen. Gleiche Ausgangslage wie für alle anderen Schüler auch …
Die Rektorin wendet sich nach kurzem gedanklichem Abschweifen wieder den Plänen vor sich auf dem Tisch zu. Es gibt noch so viel zu bedenken. Ihre Zeit als Stadtplanerin hilft ihr gerade sehr, alle Eventualitäten zu bedenken. Bei der Sporthalle hatte sie vor allem gegrübelt, wie Oleg und Lotta sich da aufteilen. Aber nach einer ersten Ortsbegehung war eine Lösung zwischen den beiden gefunden. Der knitterige Proschinsky war nach so vielen Schuljahren erst gar nicht begeistert, sein vertrautes Terrain zu verlassen. Jenkins wäre sofort umgezogen – ein eigenes Musikzimmer! Er war sofort begeistert. Adeline Fouché schaute sich mit großen Augen verzagt um. „Vraiment … trés, très grand … Allesse sährre grosse ‘iere. Isch wärrde misch väreirren …“ Aber nachdem sie das Kunstzimmer gesehen und gefunden hatte, war alles wieder Ok. Proschinsky kann sich ordentlich ausbreiten im neuen Gebäude. Das hat ihn dann wieder etwas milde gestimmt. Sich mit Lotta zu arrangieren, nimmt er leicht grummelnd hin. Die Sporthalle kann bei Bedarf auch mal mit einer ausfahrbaren Trennwand aufgeteilt werden, hat Miyu beschlossen. Muss man nur schauen, dass die Jungs nicht immer rüberlinsen und sich auf ihr Sportangebot konzentrieren. Ansonsten schaut Miyu, wo vor allem für das Meereswesen doch noch ein kleiner Pool möglich sein kann - und Kletterwände. Der Vorschlag von Lotta hat Miyu gleich zugesagt. Ansonsten wird man je nach Jahreszeit auch mit Exkursionen die räumlichen Möglichkeiten des Sportangebots bereichern.
Mhm, mhm, mhm … Das Wallartprojekt kann praktisch auf dem ganzen Schulgelände stattfinden und auch zu Exkursionen aufbrechen. Um noch wirklich neue Mittel für die Neugestaltung des Kunstraumes auszuschöpfen, wäre ein Sieg beim Landeswettbewerb zum Ende des Herbstes fein. Dann könnte man zum Winter umbauen. Oleg hat noch nichts verlauten lassen, ob er Adeline überzeugen konnte, ihr kleines Auto nochmal zur Verfügung zu stellen. Und sich mit diesen beiden sehr talentierten Burschen noch ins Benehmen zu setze, da rennt auch ein bisschen die Zeit … Wie kann solch Können nur von so juveniler Einfältigkeit begleitet sein! Miyu schüttelt den Kopf. Das aber auch nie etwas zusammenzupassen scheint. Nicht mal der aus reichem Haus stammende junge Blaisdell scheint das Geld einfach zusammen zu bekommen. Sonst hätte er es ihr vielleicht schon hingeknallt. Mhm … Irving Blaisdell, Typen wie du kamen mir schon immer in die Quere. Aber wenn die beiden Zipfelmützen das nicht bald auf die Reihe kriegen, hab ich noch einen anderen Plan …
Im selben Moment betritt Bea Greentail das Schulgebäude. Sie fragt sich zur Rektorin durch und klopft an die Tür.
Es klopft! Ah, das wird Bea, Beatrice Greentail, die neue Schülerin sein. Miyu will sie kurz vor der Mittagspause herumführen und dann in der Mensa vorstellen. Ist nie leicht mitten im Schuljahr … Vielleicht kann sie sich gleich zu einigen Schülern setzen und sich auch von denen noch ein bisschen erzählen lassen. Der richtige erste Schultag fängt dann Morgen für Bea an. Den Stundenplan hat Miyu schon gestern mitgegeben. „Herein!“, ruft Miyu freundlich und begibt sich selbst schon Richtung Tür zur Begrüßung. Sie wollen ja nicht im Büro hocken bleiben. Sie wird dann auf dem Weg Bea dies und jenes erklären …
Bea ist ein wenig nervös. Die Stadt Brindleton Bay gefällt ihr schon mal, aber es gibt so viele neue Eindrücke, dass sie nicht weiß, wo sie anfangen soll. Aber heute sollte sie sich eh erst mal nur vorstellen und umschauen. Die Frau Watanabe scheint auf den ersten Blick ja sehr tolerant und freundlich zu sein. Mal sehen, ob sie das immer noch denkt, wenn sie sich erst mal besser kennenlernen. Bea öffnet die Tür und tritt ein. "Guten Tag!", sagt sie freundlich, "Mein Name ist Bea Greentail. Sie müssten ja schon gehört haben, dass ich vorbei komme."
"Hallo Bea, schön, dass da bist. Ich freue mich sehr, dass du dich an unserer Schule angemeldet hast. Heute führe ich dich ein bisschen herum, der Unterricht fängt erst Morgen für dich an." Miyu reich Bea freundlich lächelnd die Hand zur Begrüßung. "Frag' unterwegs ruhig nach, was dir wichtig oder unklar ist." Miyu weist mit der Hand in Richtung Vorhalle. In die beide sich begeben. "Nachher treffen wir dann die anderen Schüler in der Mensa, wo ich dich vorstellen kann. Und wenn du magst, kannst du dich gerne dazu setzen. Meine Tochter Yuna ist auch noch nicht so lange dabei. Sie erklärt dir sicher auch gerne noch einiges mehr aus Sicht einer Schülerin, wenn du es möchtest."
Miyu zeigt Bea im Erdgeschoss den Werk- und EdV-Raum, die Umkleidekabinen für den Sportunterricht und die Sportanlage außen. "Im Herbst wird die Schule umziehen. Dort ist noch kein Schwimmbecken eingeplant. Wäre ein Pool für dich wichtig oder eher ein Problem? Deine Mutter hat mich darauf hingewiesen, dass ihr nicht gleich als Meereswesen erkannt werden möchtet. Auch meine Tochter weiß nicht davon." Miyu wartet Beas Rückmeldung ab, was sie bezüglich des Neubaus noch bedenken sollte oder wegen der Mitschüler.
Auf die Idee, einen Pool zu bekommen, ist Bea nicht einmal gekommen. "Heißt das, es gibt hier einen? Ich fände das schon nice, aber ich würde auch so überleben. Die Schule dauert schließlich nicht den ganzen Tag." Bisher wirkt diese Watanabe wirklich sehr freundlich. Sie hatten sich im Voraus bei ihr geoutet um auf der sicheren Seite zu sein. Nicht, dass am Ende doch rauskommt, dass sie keine Menschen sind und sie das in Probleme stürzt, wenn die Rektorin zu dem Zeitpunkt nicht Bescheid weiß. Aber so tolerant, wie Miyu Watanabe zu sein scheint, ist das vielleicht sogar unnötig gewesen. Sie hätte solche News wohl auch so akzeptiert. "Gibt es denn sonst nur Menschen hier oder auch andere... nicht menschliche Schüler?"
Miyu bittet die junge Meerfrau in den nächsten Raum des Hallenbades und sie stehen tatsächlich vor einem Schwimmbecken. "Also, in diesem Gebäude haben wir noch ein Becken. Im neuen Gebäude ist noch keines eingeplant, aber ich hätte jetzt noch die Möglichkeit, dies zu erwägen, wenn es dir wichtig wäre." Rektorin Watanabe sieht die junge Frau nachdenklich an: "Es gibt manchmal Schwimmunterricht mit anderen Schülern zusammen. Würde man deine Art dann entdecken, weil du dich verwandelst? Wärest du dann lieber vom Sportunterricht befreit ein, um nicht erkannt zu werden? Falls du nur für dich allein schwimmen wolltest ..., die neue Schule läge direkt am Meer."
Miyu fällt noch etwas anderes ein. "Müssten wir beim Speiseplan in der Mensa etwas bedenken? Gerichte mit Fisch oder Krabben zum Beispiel? Wir haben tatsächlich auch andere okkulten Teen hier. Zwei junge Vampire hier. Wir haben Sommerjalousien für sie eingerichtet und Plasmaspender. Letztere mag die Teenagerin nicht so sehr." Miyu merkt, dass sie mit dem Umstand noch immer etwas hadert. Was wenn Nebeljägers mal einen ihrer Freunde oder Verwandte erwischten? Allerdings, als sie von Terence hörte und dass sie ihn zur Minna machten ... gefiel Miyu das schon ... mehr. Ach, diese Widersprüche im Leben. Sie seufzt leicht, lächelt Bea wieder an. Was braucht sie wohl, um in der Schule gut anzukommen?
Bea hört gerne, dass die Schule direkt am Meer liegt. "Dann wäre es vielleicht das Beste, wenn ich dort schwimme anstatt im Pool.", sagt sie. "Aber ich denke nicht, dass es etwas zu beachten gibt beim Speiseplan. Ich bin da eigentlich unkompliziert." Bei der Erwähnung der Vampire stockt Bea. Sind die nicht gefährlich? In ihrer sonnigen Heimat gibt es keine Vampire, aber sie hat schon einiges über sie gehört. Aber wenn Miyu Watanabe so tolerant ist, sie hier zu dulden, sollte wohl auch Bea diesem Beispiel folgen. "Ich mag zwar unkompliziert in meiner Ernährung sein, aber Plasmaspender wären wohl auch nicht mein Geschmack!", sagt sie lächelnd. Aber sie kann ja auch nicht beurteilen, was Vampire so mögen. Hoffentlich lässt diese Schülerin wenigstens die anderen in Ruhe.
Miyu bittet Bea Richtung Treppe in den oberen Flur. "Es läutet gleich zur Pause, dann können wir in die anderen Räume rein. Ich zeige dir noch das Krankenzimmer. Dorthin kann man sich zurückziehen, sollt es einem mal nicht gut gehen ..." Sie tritt hinter Bea ein. "Du hattest kurz besorgt ausgesehen, wegen der ... Vampirin. Ich denke ... das ist alles ... gut geregelt!", schließt Miyu etwas zögerlich. Nicht auszudenken, Viola würde sich so einen groben Unfug mit Bea erlauben wie mit Tim. Die Schule wäre im Verruf. Sie hofft, Viola hat verstanden, dass sie so etwas zumindest in der Schule nicht nochmal macht. Alles andere außerhalb will Miyu gar nicht so genau wissen.
Die Pausenglocke schellt. Man hört die Schüler aus den Räumen stürmen und die Treppe runterlaufen. Miyu wartet noch einen Moment. "Warten wir, bis der Andrang auf dem Flur sich legt. Wie gefällt es dir bisher?" Miyu horcht in den Flur. "Ah schön, gehen wir." Sie zeigt Bea noch die beiden allgemeinen Klassenräume, die Bibliothek, Kunstraum und Lehrerzimmer, bevor es wieder nach unten Richtung Mensa geht. Lautes Klirren, Scheppern und Stimmengewirr ist zu hören. "Bist du bereit ... für die Vorstellung bei den Schülern?" Miyu lächelt Bea aufmuntern zu.
So ganz überzeugt wirkt Watanabe eigentlich nicht, als sie versichert, alles sei geregelt mit der Vampirin. Ist es wirklich eine so gute Idee, hierher zu kommen? Aber sie sagt nichts. Jetzt wird sie auch keinen Rückzieher machen sondern erst mal abwarten. Als die Rektorin fragt, wie es ihr bisher gefällt, überlegt Bea einen Augenblick. "Sie sind schon sehr tolerant, muss ich sagen, und das gefällt mir. Das Schulgebäude wirkt auch recht freundlich. Mal sehen, wie die Schüler so sind!" Das sollte Bestätigung ausreichen, dass sie jetzt bereit ist.
Miyu freut das Lob: "Ich danke dir Bea. Du bist ein sehr netter Sim. Ich kann mir gut vorstellen, dass du mit den Mitschülern wunderbar auskommen wirst. Dann gehen wir mal rein." Sie tritt neben Bea in der Mensa ein und zeigt ihr erst einmal die Essensausgabe. Elani ist auch gerade da und gibt ein paar qualitative Anweisungen für den Suppenkoch. Als Miyu Bea vorstellt, lächelt diese die neue Schülerin warmherzig und entbietet ein: "Herzlich Willkommen, Bea! Hab' keine Scheu, der Kantine leckere Vorschläge zu machen. Wir probieren hier alles möglich aus, was den Geschmack der Schüler treffen könnte."
Miyu bemerkt, dass sich ihnen die ersten Blicke zuwenden und das Getuschel in ihre Richtung geht. Wunderbar, der richtige Zeitpunkt für die nötige Aufmerksamkeit, ohne groß danach rufen zu müssen. Sie stellt sich mit Bea in die Mitte des Raumes, wartet bis sich nahezu alle Blicke ihnen zuwenden und die Gespräche leicht versiegen. "Ich danke für die Aufmerksamkeit!", hebt Miyu leicht die Stimme. "Ich möchte gerne eine neue Mitschülerin vorstellen. Bea wird ab morgen unsere Schule besuchen. Wir kommen gleich mal reihum an den Tischen vorbei, um sich näher vorzustellen. Also, nicht weiter stören lassen und guten Appetit!", schließt Miyu ihre kurze Ansprache. Anschließend begleitet sie Bea von Tisch zu Tisch, nennt die Namen der Anwesenden. Die Neue Schülerin kann so einen Eindruck gewinnen, wer ihr einladend begegnet und überlegen, wo sie sich gerne hinzusetzen mag.
Miyu endet am Tisch ihrer Tochter mit deren Freund Keito und anderen drumherum: "Von Yuna habe ich dir ja schon erzählt ...", lächelt Miyu Bea an. "Hallo Bea, herzlich willkommen.", grüßt Yuna freundlich interessiert und Keito schließt sich: "Schön, ein neues Gesicht kennen zu lernen. Ich kam auch erst vor noch nicht so langer Zeit hier an." Er blickt ihr freundlich entgegen. "Magst dich zu uns setzen, Bea?", fragt Yuna nun. "Vielleicht können wir dir als halbwegs Neue auch noch ein bisschen was berichten, was den Anfang erleichtert." Gespannt blickt Miyu Bea an, was sie macht. Es gab auch an anderen Tischen einige freundliche Gesichter. Hoffentlich fühlt sie sich willkommen ...
Yuna heißt das Mädchen also, das offenbar genauso freundlich zu sein scheint wie ihre Mutter: Auch der Junge neben ihr am Tisch scheint nett. Beide laden sie zu ihrem Tisch ein. Bea nimmt diese Einladung an. Auch wenn es andere freundliche Gesichter gab, sind die beiden nun einmal die ersten, die sie gefragt haben. "Ja, danke!", sagt sie und sieht sich um. Bisher hat sie keinen Schüler entdeckt, der irgendwie vampirisch wirkt. "Wo sind denn eure Vampire?", fragt sie. Trotz aller Furcht ist sie auch ein wenig neugierig.
Yuna schaut Bea erstaunt an, dass sie so gezielt nach Vampiren fragt. Hat sie Interesse an okkulten Sims? Yuna schaut sich um: "Ich sehe sie noch nicht, manchmal kommen sie erst später, weil es hier nicht so viel Auswahl gibt. Ich hatte heute aber auch noch keinen Unterricht mit ihnen zusammen. Hast du sie heute schon gesehen, Keito?", sie blickt ihren Freund fragend an. Keito blickt von seinem Teller hoch: "Nein, hab sie heute auch noch nicht gesehen, dabei hat meine Ma extra Plasmasalat und ähnliches in letzter Zeit für sie in der Mensa kreiert." Keito lächelt Bea erklärend an. "Das war meine Ma, die dich da gerade an der Ausgabe begrüßt hat." Er hatte es von seinem Platz aus gesehen, wie Miyu Bea seiner Ma vorgestellt hatte.
"Vielleicht kommen sie ja noch. Dann winken wir sie mal her.", meint Yuna an einem Bissen kauend. "Sag mal, hast du Hunger, Bea, sollen wir dir auch noch was zu Essen holen? Es gibt heute Meeressalat aus frischen Tang." Keito schaut belustigt auf: "Klingt schlimmer als es schmeckt. Ist sogar richtig gut. Yunas Mum hat meine mit dieser fixen Nachhaltigkeitsidee angesteckt." Er schüttelt immer noch schmunzelnd den Kopf, während er schon den nächsten Happen mit der Gabel aufpiekt. Hätte er vorher nicht gedacht, dass er mal sowas isst.
Aus dem Augenwinkel sieht Keito zwei befreundete Mitschüler sich mit beladenen Tablets nähern. Keito winkt mit der Gabel in der Hand: "Hej, Buzz, hej Lashawn, hier ist noch Platz." Die zwei Teens setzen sich an den Tisch. Yuna grüßt die beiden Neuangekommenen auch mit Blick auf die Teller: "Hallo ihr zwei, oh ja, das hatte ich auch, wirklich lecker!" Sie schaut auf: "Darf ich euch Bea vorstellen. Eine neue Mitschülerin."
Buzz und Lashawn setzen sich zu den Mitschülern. „Hey dudes. Alles im flow?“ fragt Buzz, der als ‚der Hippi‘ bekannt ist. Lashawn lächelt stumm. Als die Sprache auf Bea kommt, hebt der Schüler seine Hand. „Hi. Schön dich kennenzulernen. Coole Haare. Oberhammer.“ Lashawn stimmt ihm zu. „Willkommen bei uns. Bea ist ein schöner Name. Fühl dich wie zu Hause.“ Sie faltet die Hände und betet. „Herr, wir danken dir für das Essen, was du uns heute schenkst.“ Buzz macht mit und sagt am Schluss. „Amen und Peace Schwestern!“ Beide haben ein vegetarisches Gericht vor sich.
Bea grinst. Dieser Buzz scheint ja auch ganz nett zu sein. Als Leshawn mit ihrem Gebet anfängt, hört Bea nur zu, ohne es zu unterbrechen. Sie selbst ist nicht wirklich religiös, doch sie ist tolerant genug, den Glauben anderer zu akzeptieren. Nach dem Gebet hat sie endlich hat sie die Chance, die Fragen zu beantworten. "Meeressalat aus frischem Tang? Klingt interessant. Ich werde es wohl wirklich mal probieren." Sie grinst Buzz an. "Danke. Das ist nicht mal gefärbt sondern meine natürliche Haarfarbe!" Das ist sogar die Wahrheit, aber Buzz würde es wohl trotzdem für einen Witz halten. Bea belässt es dabei. Zu Lashawn sagt sie: "Eigentlich heiße ich Beatrice. Aber ich bevorzuge die Kurzform Bea. Ich danke euch allen jedenfalls für eure Freundlichkeit. Das erleichtert mir den Einstieg." Sie holt sich nun einen Teller von dem Meeressalat, bevor sie sich wieder zurück setzt. Sie probiert. "Schmeckt sehr exotisch, aber nicht schlecht!", sagt sie. Dass sie sowas in der Art schon kennt, verschweigt sie. Besser, die Kids denken, es sei auch für sie exotisches Essen. Vielleicht würde sie sich irgendwann outen, aber noch ist es etwas zu früh dazu. Ob diese Miyu Watanabe wohl veranlasst hat, dass es ausgerechnet heute so ein Gericht geben würde? Nur damit sie sich wohlfühlen würde?
Sie sucht ein Gesprächsthema. Das Festival fällt ihr ein. "Geht ihr eigentlich auch zu diesem Musikfestival? Ich habe schon überlegt, ob ich dort hingehen soll."
(In Zusammenarbeit mit @Reuse und @KFutagoh89 )
Charakter: Tim Breuer, Viola
Titel: Gespräche mit einem Vampir
Tim Breuer wirft der Neuen, die Miyu Watanabe vorgestellt hat, nur einen kurzen Blick zu. Er hat heute keinen Hunger, also verlässt er die Mensa wieder. Auch Viola ist nicht hier. Er hat sie gesehen, wie sie Richtung Bibliothek gelaufen ist – alleine. Ob das wohl die Chance ist, sie mal alleine ansprechen zu können?
Tatsächlich findet er sie dort, in Gedanken versunken. Tim zögert. Er weiß ganz genau, dass sie ihn nicht leiden kann. Aber wenn sie die Einträge wegen der schriftlichen Abmahnung loswerden wollen, müssen sie in dem Punkt doch mal zusammen arbeiten. Das ist doch auch in ihrem Sinne, oder?
Schließlich nimmt er all seinen Mut zusammen: „Hallo!“, spricht er sie an. Sofort verengen sich Violas Augen, als sie ihn bemerkt. „Verzieh dich!“ Wow, was für eine freundliche Begrüßung! Tim lässt sich davon nicht entmutigen. Zu oft hat er das Gespräch in seinem Kopf durchgespielt, um jetzt aufzugeben.
„Lass mich doch erst mal ausreden!“, sagt Tim, „es geht um die schriftlichen Abmahnungen!“ Viola erhebt sich aus ihrem Stuhl: „Was geht mich das an?“
So einiges. Ich habe dir ja zugehört beim Gespräch mit Nio. Laut sagt er allerdings nur: „Du hast auch eine bekommen, ich weiß das. Miyu Watanabe hat aber gesagt, dass wir die Abmahnung tilgen können, wenn wir gegenseitig Wiedergutmachung leisten. Und du könntest vielleicht für mich einmal Klavier spielen!“ Viola sieht nicht sonderlich begeistert aus: „So weit kommt's noch. Geh mit deinem Zettelstapel kuscheln und lass mich in Ruhe!“ Sie zeigt auf den Drucker.
Tim seufzt. Das hat sich also schon rumgesprochen. Das war vielleicht peinlich gewesen am Freitag. Zum Glück hatte er zu dem Zeitpunkt schon was von Manipulation geahnt, so dass er seine eigene Arbeit noch mal extra überprüft hat. Tatsächlich waren plötzlich viele Fehler dort drin, die vorher sicherlich nicht dagewesen sind. Hoffentlich hat er da nichts übersehen, als er die korrigiert hat. Wenn er doch nur wüsste, wer das gewesen ist... Doch ohne Beweise würde er niemanden anschwärzen. Nicht, dass ihm Miyu dann gleich die zweite Abmahnung gibt.
Er verwirft den Gedanken wieder. Viola ist nicht im Informatik-Kurs, sie hat also wohl nichts damit zu tun. „Ich verrate es niemandem weiter!“, sagt er, „außer natürlich der Rektorin, damit sie weiß, dass du deine Schuld getan hast.“ Wem hätte er es auch verraten sollen? Er hat hier keine Freunde. Diesmal versucht er aber wirklich mal, freundlich zu sein. „Und vielleicht lässt Watanabe dann auch wieder deine Mutter auftreten. Ich war in der Mensa, als die beiden einen möglichen Auftritt besprochen haben und habe auch mitbekommen, dass nun doch nichts daraus wird.“ Er macht eine Pause bevor er fortfährt: „Aber wenn du deine Abmahnung losgeworden bist, gibt Watanabe ihr vielleicht doch noch eine Chance!“ Viola hält inne. Hatte er ihren Nerv getroffen? Davon ermutigt, fährt Tim Breuer fort: „Und ich bin damit zufrieden, wenn du nur einen einzigen Song spielst. Du musst kein superlanges Konzert geben.“
Doch offenbar ist die Vampirin immer noch nicht überzeugt. Sie dreht Tim demonstrativ den Rücken zu: „Hast du es immer noch nicht kapiert? Du sollst mich in Ruhe lassen!“ Endlich hat Tim genug. Er gehört wohl nicht zu den Auserwählten, mit denen Viola klar kommt. Er seufzt und dreht sich um. Er würde wohl mal Miyu Watanabe ansprechen müssen. Nicht um sich über Viola zu beschweren. Dass es ihr Recht ist, selber zu entscheiden, mit wem sie was zu tun haben will und mit wem nicht, ist ihm schon bewusst. Stattdessen würde er Watanabe mal fragen, ob es Alternativmöglichkeiten für ihn gibt, die nicht Viola involvieren. So stur, wie sie ist, wird das sonst nie was. Trotzdem sagt er noch einen letzten Satz zu ihr: „Wenn du deine Meinung änderst, melde dich einfach.“ Dann geht er wieder runter. Watanabe wird wohl noch mit der neuen Schülerin beschäftigt sein. Er würde also warten müssen, bis er sie ansprechen kann.
Charaktere: Shane
Geschichtsstrang: Über Stock und Stein
Nach einem weiteren Schultag, den er eher für sich verbracht hat, ist Shane ein wenig müde. Sein Biorhythmus wird vollkommen zerstört und er hat durst. Vielleicht sollte er es nochmal mit angeln versuchen. Dieses Fischplasma ist zwar irgendwie seltsam, aber ein kleines bisschen besser als Früchte.
Shane weiss, er könnte sich jederzeit an Yuna wenden in der Schule um ein wenig besser Anschluss zu finden, doch irgendwie ist er ständig mit Nachforschungen beschäftigt. Er muss jede Minute nutzen. Meistens nimmt er ein Buch aus der Bibliothek und setzt sich dann damit in eine Ecke wo er sich unbeobachtet fühlt. Es ist fast schade das Vampirologie kein Fach ist. Aber vermutlich sässe er alleine in dieser Klasse.
Blaze geht er zuweilen aus dem Weg. Er ist sich nicht sicher was von jenem Abend zu halten ist. Aber es ist wohl besser er spricht ihn nicht nochmal einfach so an.
Er geht den Weg, weil er sich schwere Bücher aus der Bibliothek ausgeliehen hat. Er will sehen ob er darin etwas findet was ihm weiterhilft bei seinem Vorhaben. Gut das die Rektorin darauf hingewiesen hat, dass es da auch Vampirbücher gibt.
Unüblicherweise, kommt Shane an einem Mann vorbei der auf einem Stein sitzt. Er spürt dass es ein Vampir ist. Er versucht sich nichts anmerken zu lassen. Keine Furcht zeigen. Dennoch linst er zu ihm mit dem schwarzen Mantel und dem Hut. Er sieht nachdenklich aus. Sucht er etwas? Doch er sieht sich nicht um. Shane sieht den Weg entlang. Es ist nicht mehr weit bis zu seinem zu Hause. Ungewöhnlich hier jemanden zu treffen. Ob es klug ist zielstrebig zu der Höhle zu laufen, wenn hier jemand sitzt? Vielleicht sollte er einen Umweg gehen.
Charakter: Viola
Titel: Gedanken
Nach der Schule ist Viola immer noch sauer auf Breuer. Was fällt dem ein, sie in ihren Gedanken zu stören? Sie hat sich extra von den anderen zurückgezogen, um ihre Ruhe zu haben. Sie würde niemals für den Klavier spielen. Vor allem nicht, da sie dabei gewesen ist, als Yuna entführt wurde und auch mitgeholfen hat. Da würde deren Mutter sicherlich auch so dafür sorgen, dass diese blöde Abmahnung verschwindet.
Dabei gibt es nach wie vor Dinge, um die sie nachdenken muss. Z.B. Shane: Adam hatte nervös gewirkt, als der Name fiel. Aber an "ihrem" Shane ist doch nichts bedrohliches, eher im Gegenteil! Oder täuscht der erste Eindruck, den sie von ihm hat? Wer weiß das schon... Wahrscheinlicher ist allerdings, dass es sich einfach um einen anderen Shane handelt.
Trotzdem spinnt sie den Gedanken weiter. Wenn es doch der selbe Shane ist, hat er dann vielleicht jemanden umgebracht, als er die Kontrolle über sich verlor? Adam hat davon erfahren und das ist der Grund für seine Nervosität gewesen. Shanes schlechtes Gewissen könnte dann vielleicht die Erklärung dafür sein, dass er so ungerne Menschen etwas antut. Aber wenn sie dann an den schüchternen Vampir denkt, der eher für sich bleibt, kommt ihr diese Idee dann doch etwas zu weit hergeholt vor. Wahrscheinlich ging es bei Adam tatsächlich um einen ganz anderen Shane. Sie würde ihn trotzdem mal drauf ansprechen, aber vielleicht erst, wenn sie ihm beim Festival begegnet.
Es gibt außer Shane auch andere Dinge, über die sie nachdenken musste. Was für Möglichkeiten gäbe es überhaupt, an Veros Adresse zu kommen, außer sich an deren Freunde zu wenden? Ob sie den Schulcomputer mal durchsuchen sollte? Aber sie hat wenig Ahnung vom Hacken. Vielleicht könnte sie aber Blaze um Hilfe bitten. Und sie ist sich immer noch nicht sicher, ob es die Mühe überhaupt wert ist. So lange Adam sie weiterhin "Kleine" nennt, sieht sie keinen Grund, etwas für ihn zu tun.
Blaze ist aber auch aus einem anderem Grund in ihren Gedanken, nicht nur, um einen möglichen Hacker für Veros Adresse zu finden. Was könnte sie nur tun, um den Stein zurück zu gewinnen? Es müsste ihn irgendwie beeindrucken, und das in einem Gebiet, das sie noch nie vorher gemacht hat. Doch dann hat sie eine Idee. Ihr Computer ist mittlerweile mit seinem Update fertig, so dass sie nicht mehr auf den PC im Kinderzimmer ausweichen muss.
Sie informiert sich im Internet über die Preise.
Charaktere: Yuna , Keito
Geschichtsstrang: Umzugspläne und Neuzuwachs
"Danke. Das ist nicht mal gefärbt sondern meine natürliche Haarfarbe!", klärt Bea Buzz auf dessen Frage hin auf. Yuna blickt vom Teller hoch: „Nicht gefärbt?“, fragt sie erstaunt. „Ist das …genetisch?“ Keito lacht: „Das wäre ja wirklich fantastisch. Ich hätte gerne Mintgrün oder Azur als Grundhaarfarbe.“ „Blödmann!“, schmunzelt Yuna. „Aber ein paar farbige Strähnen wären schick an dir.“ Keito sieht Yuna an! „Also, ich denke schon mal über einen anderen Haarschnitt nach. Du hast ja auch einiges verändert.“, außer heute, fällt ihm etwas missmutig auf. Sie hat wieder in die langweilige Klamottenkoste gegriffen. Keito schaut grinsend zu Buzz rüber: „Vielleicht lasse ich sie auch einfach etwas wachsen, aber nicht so nach deinem Stil, Rastaman. Peace!“ Er streckt Buzz mit der einen Hand das Victory-Zeichen entgegen.
Buzz‘ Stil sieht Yuna häufig im Gemeindezentrum. Und auch bei den anderen Aktivisten ist der nicht selten vertreten. Keito ist das eher fremd. Yuna hätte nichts gegen längeres Haar. Keito findet, dass auch das von seinem Cousin Asante zu lang ist.
"Geht ihr eigentlich auch zu diesem Musikfestival? Ich habe schon überlegt, ob ich dort hingehen soll.", fragt Bea gerade. „Oh, Keitos Familie hat mich eingeladen, aber die haben einen besonderen Stil für den Tag verabredet.“ Yuna lacht Buzz an. „Dir würd‘ er wohl gefallen. Ganz die Siebziger.“ Keito mault etwas: „Ist ja gar nicht wegen dem. Aber die ganze Zeit mit Erwachsenen … Wer weiß, was die für Mucke hören wollen. Lass uns getrennt von denen hingehen, Yuna. Sei nicht immer so verdammt höflich. Auch nicht zu meiner Ma.“ Yuna guckt etwas betreten auf ihren Teller nieder: „Ja, ok!“ Keito hat vielleicht recht. Sie stochert einen Moment in ihrem Essen rum. Wäre sie weniger höflich gewesen, wäre sie vielleicht auch nicht in die Falle seines Pas getappt, weswegen sie nachts nun so bleiern schläft …
Yuna schaut wieder halbwegs gefasst hoch in die Runde. In Begleitung von Keitos Familie zu gehen, hätte ihr Sicherheit vermittelt. Sie würde sich einfach besser fühlen, wenn sie mehr wären, die losziehen. Keito bemerkt wieder die leichte Veränderung an Yuna und bedauert seinen Satz von eben. Sein Pa sei verdammt. Sie wird ihre Furcht nicht mehr ganz los. Das ganze Wochenende haben sie geredet. Verdammt, verdammt, verdammt! Er will schon gerade zurückrudern als er Yunas Vorschlag hört: „Sollen wir nicht alle zusammen hingehen, Buzz, Lashawn? Komm doch auch mit uns mit, Bea!“ Je mehr es sind, desto lieber und sie sind ihr alle so sympathisch, auch die Neue, Bea …
Keito ist froh, das zu hören. Vielleicht findet Yuna so wieder etwas besser ins innere Gleichgewicht zurück. Äußerlich zeigt sie sich nahezu unverändert. Yuna wirft Keito einen kurzen Blick zu. Er hat verstanden. Mit ihm allein ist sie … zu oft erinnert …
🌺 HERLAND 📜 Vorgeschichte im [RPG] DAS GROSSE SIMS 4 RPG 📜 WiWo-News - D a s Windenburger Wochenblatt 🌺
🌺 (#HERLAND – Who & Where? 📜 #WiWo - Who & Where? 📜 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Herland) 🌺
Charaktere: Christin & Marie
Geschichtsstrang: Pile ou face / Nach Kopf oder Zahl
Tag 15 Jahr 1 Sommer für Marie & Christin
Die Zeit im Café tat Marie gut. Sie las ungestört die Bücher, die dort angeboten wurden. Hin und wieder traute sich eine der Katzen zu ihr und legte sich auf Maries Schoß. Die Besucherin konnte dann während dem lesen das Tier kraulen und streicheln. So hatte sie sich den ersten, mutigen Schritt vorgestellt. Marie war einfach nicht der Typ von Sim, der locker auf andere zuging. Es hemmte sie viel. Daher war es für sie persönlich wichtig diesen neuen Weg einzuschlagen. Sie verweilte im Café und verlor die Zeit aus den Augen.
---
Ort: Tanzschule, Brightchester
Einige Zeit konnte Christin ihre Übungen zum Flamenco ungestört ausüben. Doch der nächste Kurs stand dann doch an und sie musste den Raum für die Teilnehmer freigegeben. Leicht verschwitzt, aber zufrieden mit sich suchte die junge Frau die Umkleide auf. Eine erfrischende Dusche tat gut. Während sie duschte, dachte sie an die Zeit zurück, als sie in der Garde tanzte und der Can Can ihr Meisterstück auszeichnete. Wie sich doch alles verändert. Ihre Haare schüttelte sie wild aus. Bei dem warmen Wetter ließ sie diese Lufttrocknen. So kamen ihre Locken am schönsten zur Geltung. Christin stand schließlich vor dem Eingang der Tanzschule. Die Sonne begann zu sinken und färbte die Umgebung in ein schönes Goldrot. Die Stimmung des Abend erinnerte sie an ein Lied, welches sie oft in der Schule sangen. Sie summte das Lied in einer spielerischen Leichtigkeit, während sie die Wege von Brightchester entlang lief.
>Little bread-and-butterflies kiss the tulips
And the sun is like a toy balloon
There are get up in the morning glories
In the golden afternoon
There are dizzy daffodils on the hillside
Strings of violets are all in tune
Tiger lilies love the dandelions
In the golden afternoon
(The golden afternoon)
There are dog and caterpillars and the copper centipede
Where the lazy daisies love the very peaceful life
they lead...
You can learn a lot of things from the flowers
For especially in the month of June
There's a wealth of happiness and romance
All in the golden afternoon<
Ja, die Sprache der Blumen und die Schönheit der Natur … das liebte sie. Christin erinnerte sich an den Moment, als Merlin ihr die Magnolienblüte schenkte. Da fühlte sie sich so glücklich. Er ist einfach toll. Der Wind wehte und umspielte ihr Haar. Die Sonne sank weiter und Christin musste zustimmen: The golden afternoon. Sie lächelte und fühlte sich so unbeschwert wie lange nicht mehr.