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Die endlose Geschichte - Abgetippte Texte

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    Moderator_GageaModerator_Gagea Moderator
    bearbeitet Dezember 2009
    S. 359-364:

    sagte: ''Ich hatte einen schrecklichen Alptraum und zwar träumte ich von einem Tsunami der über Sunset Valley herfällt!''
    Wir setzten uns auf mein Bett und sie erzählte mir ihren Traum g.anz ausführlich. Ich hielt sie im Arm. ''Du und ich fuhren in einem Boot zu deinem Onkel Klaus und als wir bei ihm waren, kam die Welle. Als ich dann zu mir kam, sah ich den Ort total zerstört vor mir liegen.'' sagte Mina stotternd.
    "Es war doch nur ein Traum Mina, bei uns hat es noch nie einen Tsunami gegeben und ich glaube auch nicht, dass das so schnell geschehen wird!" beruhigte ich sie.
    ''Ich habe Angst wieder davon zu träumen. Charlie darf ich bei dir schlafen?'' sagte Mina. Ich schaute etwas irritiert zu Mina. Jedoch nickte ich, etwas abwesend, was sie zum Lächeln brachte.
    Es passierte nichts da wir gleich einschliefen. Am nächsten Morgen kam meine Mutter ins Zimmer und als sie uns sah schrie sie ''Oh mein Gott Charlie!'' und ich war da sofort wach geworden. Verschlafen rieb ich mir die Augen und sah meine Mutter aus runden Augen an.
    Aber ich war noch so verwirrt von dem Radau, den sie machte, dass ich gar nichts Vernünftiges sagen konnte. Dann ging mir aber auf was sie vermutete und hastig rief ich: "Ma, bevor Du da was verkehrt verstehst, Mina hatte gestern Angst wegen einem Alptraum und deswegen hat sie bei mir übernachtet und nichts weiter."
    "Zieht euch an, da.mi.t wir frühstücken können. Ihr werdet um 9:30 Uhr abgeholt und ins Labor gefahren!" sagte Ma. Da kam mein Vater ins Zimmer und wollte gleich das Gleiche schreien wie Ma.
    ''Die Beiden hatten keinen Sex!'' sagte Ma zu Vater. Da wurde ich rot.
    Unsere Eltern gingen wieder und wir machten uns fertig für´s Frühstück und für die Fahrt ins Labor.
    Nachdem ich mich angezogen hatte, ging ich hinunter in den Frühstücksraum. Von den anderen war noch keiner dort und so setzte ich mich an einen der Tische, von denen aus man den Eingang und den ganzen Saal im Auge behalten konnte. Ein wenig gelangweilt spielte ich mit dem Saum meines Pullovers, den Eingang nicht aus den Augen lassend.
    Nach einiger Zeit sah ich Mina. Sie stand in der Türe und blickte suchend umher. Als ich ihren Blick erwiderte, bemerkte ich wie sich eine leichte Röte auf ihren Backen ausbreitete und sie holte was zu essen und kam zu mir an den Tisch. ''Willst du ernsthaft Kaviar auf Brot essen?'' fragte ich Mina. "Ja klar, ich esse alles unheimlich gerne was mit Fisch zu tun hat. Und außerdem glaube ich kaum, dass das hier echter russischer Kaviar ist, wohl eher irgendein Kaviarersatz," antwortete sie lachend. Ich stimmte in ihr Lachen mit ein. Denn da.mit hatte sie sehr wahrscheinlich recht.
    Nachdem wir dann mit Früchstück fertig waren, machten wir uns fertig um ins Labor zu fahren. Ich steckte meinen Stern in die Tasche und wartete mit Mina draussen auf einer Bank auf den Wagen. Es kam eine gepanzerte Limousine!
    Klasse, mit so einem Teil wollte ich schon immer mal fahren. Ein Chauffeur in Uniform stieg aus und hielt uns die Türe auf. Ich fragte mich schon, ob das mit den Helden wirklich stimmte was auf dieser Rolle stand. Denn bis jetzt fühlte ich mich eigentlich überhaupt nicht als "Held". Nach kurzer Fahrt erreichten wir das Gebäude, in dem sich das Labor befand.
    Es war ein sehr modernes Gebäude mit viel Glas und Stahl und am Eingang stand ein modernes Kunstwerk. Ausserdem standen Wachleute am Eingang und kontrollierten jeden, der das Gebäude betrat. Auch wir kamen um eine Leibesvisitation nicht herum! Wir wurden abgetastet, ob wir nicht irgendetwas Gefährliches mit hineinschmuggeln wollten. Ich wurde nervös, denn der Stern war deutlich zu ertasten, da musste man kein Fachmann für sein. Deshalb zog ich ihn schon vorm abtasten aus meiner Tasche.
    ''Ah sie sind die Schatzfinder?'' fragte ein Beamter. ...Nein bin ich nicht ich bin .........ähhh.....ein.... aber bevor ich den Satz vollenden konnte sagte Mina: "Natürlich sind wir das!" Sie hatte recht, ich konnte dem Mann ja nicht erzählen, dass ich ein Held oder der Auserwählte bin.
    Wir gingen ins Gebäude und da empfing uns bereits ein Mann mit einem freudigen Gesicht.
    "Da seid Ihr ja. Wir haben schon auf Euch gewartet. Kommt, es kann gleich losgehen." sagte er. Dann führte er uns durch einige Gänge in den Keller des Hauses und blieb vor einer massiven Eisentüre stehen, neben der sich eine Gegensprechanlage befand. Er drückte auf den Knopf, und eine Stimme schnarrte aus der Anlage: "Hallo". Das war auch schon alles, was ich verstehen konnte, der Rest war ein Wortschwall auf ägyptisch.
    Die Türe öffnete sich und wir gingen in das modernste Labor Ägyptens!
    Als wir eintraten, drehten sich alle Anwesenden zu uns um und schauten uns an, als ob wir Ausserirdische wären. Ich glaube ich schaute genauso überrascht auf all die unbekannten Maschinen im Labor, die aussahen wie aus einem Science Fiction Film.
    Eine Frau trat auf uns zu und stellte sich als Professor Dr. Aysche Kalid vor. Sie war nicht sehr groß, höchstens 1,59 m, hatte schwarze Haare und einen sehr strengen Gesichtsausdruck. Sie erinnerte mich an die Bibliothekarin in unserer Schule.
    ''Guten Tag! Reden wir nicht um den heissen Brei herum, denn der Schatz ist echt! Zirka 3000 Jahre alt.'' sagte die Frau. Und dann lächelte sie plötzlich, was ihr Gesicht erstrahlen ließ und erleichtert dachte ich, "eigentlich sieht sie ja doch g.anz nett aus".
    ''Der Schatz ist etwa eine Milliarde US Dollar wert'' fügte sie hinzu.
    Mir hatte es die Sprache verschlagen. So viel, na da hatte sich die ga.nze Anstrengung ja wenigstens gelohnt.
    Ich glaubte, dass 10 Prozent davon 10 oder 100 Milionen sind. Ich war nie gut im Kopfrechnen. Aber wir würden bestimmt keine 10% bekommen, vielleicht nur 1% und das mussten wir ja auch noch teilen. ''Also ihr werdet 50% des Wertes des Schatzes bekommen!'' sagte die Frau. Ich starrte die Frau mit grossen Augen an. ''So sind die Bestimmungen in diesem Land!'' sagte sie.
    Plötzlich stupste Mina mich an, ich war scheinbar total in Gedanken versunken gewesen. "Hast du gehört, wir bekommen 25% des Wertes" sagte sie zu mir.
    ''Nein, ihr bekommt 50%!'' sagte die Frau angenervt.
    Wenn ich ehrlich sein sollte, war mir das Geld eigentlich ziemlich egal. Sicher war die Vorstelung toll, sich alles mögliche kaufen zu könnnen, aber lieber hätte ich gewusst was es nun mit dem Geheimnis auf sich hat und wieso ich der "Auserwählte" sein sollte.
    Also fragte ich: "Frau Professor Dr. Aysche Kalid, könnten sie mir, ich meine natürlich uns, etwas über diese Schriftrollen und deren Bedeutung erzählen? Da steht was von einem Auserwählten, aber was bedeutet das?
    Verwundert schaute mich Professor Dr. Aysche Kalid an und fragte nachdenklich: "Woher weißt du denn was auf den Rollen steht? Kannst du unsere Sprache?"
    Verlegen schaute ich zu Mina und erklärte der Professorin dann, dass Minas Opi hier geboren ist und er das für uns übersetzt hatte. Irgendwie schien mich die Professorin nicht ga.nz zu verstehen - das war auch kein Wunder, denn mein Englisch war nicht das Beste. Immerhin gelang es mir, ihr Interesse zu wecken und sie fing an von Zeus, der ägyptischen Mythologie und von diesen unterirdischen Tempelanlagen zu erzählen. Der Sage nach soll Zeus vor den Göttern gesagt haben, dass seine Religion dem Untergang geweit ist und er einem reichen Mann befiehlt einen Tempel zu bauen. Der Ausserwählte findet den Tempel und danach werden 3 Strafen von Zeus auf die Menscheit überkommen, als Strafe, dass man ihn vergessen hatte. Zeus ist, der jüngste Sohn von Kronos und Rhea, Bruder von Demeter, Hestia, Hera, Poseidon und Hades sowie gleichzeitig auch der Gatte von Hera mit der er Vater von Ares, Hephaistos und Hebe ist. Er stürzte seinen Vater und die anderen Titanen in den Tartaros und wurde so zum Weltherrscher.
    ''Ist das der Beginn des Weltunterganges?'' fragte ich die Frau ängstlich.
    "Aber nein, ist ja nur eine Sage und man weiß nicht gan.z, ob sie war ist", beruhigte die Professorin. Dann erzählte uns die Professorin den Rest der Sage. G.anz schön kompliziert die ga.nze Geschichte.
    Vor allem, weil ich nur die Hälfte davon wirklich verstand. Aber Mina würde mir später bestimmt noch einiges erklären können, denn ihr Englisch war viel besser als meines. Jedenfalls erklärte uns Professor Kalid, soviel hatte ich verstanden, dass die Strafen eine große Überschwemmung, 30 Tage Sonnenfinsternis und eine Heuschreckenplage sein sollten.Das alles machte mir Angst. Hoffentlich passierte mir nichts.
    Aber die Überliefeung ging noch weiter, der Auserwählte könnte diese Strafen abwenden, wenn er Zeus in seinem Tempel in der Halle des Lichtes als Zeichen der Verehrung ein besonderes Opfer darbringen würde. Doch das Wissen darum, was dieses Opfer genau sein sollte, war im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen.
    ''Dann müssen wir uns gegen eine Überschwemmung, Sonnenfinsternis und Heuschreckenplage wappnen!'' sagte ich. "Oder wir versuchen herauszufinden, was dieses Opfer sein soll, suchen in der Tempelanlage die Halle des Lichtes und Du bringst Zeus das verlangte Opfer dar, um alle diese Sachen aufzuhalten" sagte Mina und erschreckte mich d.amit umso mehr. Während Professor Kalil weiter dozierte, setzten Mina und ich uns erstmal auf eine Bank, die in der Ecke des Raumes stand.
    ''Oh nein! Tut mir leid aber gegen die Katastrophen kann man nichts machen, ich habe eine völlig falsche Schriftrolle genommen!'' sagte die Frau geschockt.
    "Aber es gibt ja zum Glück verschiedene moderne Methoden um derartige Katastrophen vorherzusagen, ich werde sofort die nötigen Schritte einleiten. Ihr könnt ja trotzdem versuchen, mehr darüber herauszubekommen, was es mit dem Opfer für Zeus auf sich hat", fügte sie hinzu.
    Wir gingen und plötzlich klingelte mein Handy und meine Mutter sagte sehr schnell: Charly es ist etwas Schreckliches passiert! Der Yellowstone- Vulkan ist ausgebrochen, kein Witz!''. Die Strafe der 30 tägigen Sonnenfinsternis beginnt bald dachte ich mir.
    Um den Vulkan musste ich mir keine Gedanken machen, weil wir über 300 Meilen davon entfernt wohnten und es eher unwahrscheinlich war, dass die Lava unsere Stadt erreichte.
    ''Was ist den mit den plastischen Strömen?! Das ist ein Supervulkan, an dem jetzt dann Milionen Menschen sterben werden!!'' sagte Mina. "Auch die werden keine 300 Meilen weit durchs Land fließen, mach dir darum keine Sorgen" sagte ich beruhigend zu Mina.
    ''Ähm Charlie? Beim letzten Ausbruch reichten sie bis an den Golf von Mexiko!'' sagte Mina ziemlich ernst.
    Als wir im Hotel ankamen hörten wir gerade einen Fernseher laufen. Es liefen die Nachrichten und ich hörte: ''Ca 70 Milionen Menschen fanden in den plastischen Strömen des Yellowstones den Tot.''
    Plötzlich rüttelte mich jemand am Arm, ich öffnete die Augen und schaute direkt in Minas lachendes Gesicht, wie peinlich. Ich war wohl über den monotonen Vortrag von Professor Kalil auf der Bank eingeschlafen und hatte den Anruf meiner Mutter und den Vulkanausbruch nur geträumt. "Oh Mina, das gibt's doch nicht! Ich habe vielleicht einen Mist geträumt" sagte ich und merkte dabei, wie mir das Blut in den Kopf schoss.
    Professor Kalil, die auch mitbekommen hatte, dass wir nicht mehr richtig bei der Sache waren, meinte: "ihr Beiden, was haltet Ihr davon, wenn wir für´s erste Schluss machen. Fahrt zurük ins Hotel und lasst erstmal in Ruhe auf euch wirken, was ihr hier gehört habt, wir sehen uns dann morgen früh wieder."
    Wir kamen im Hotel an und da kam meine Mutter hergerannt, sie sagte: ''Charlie dein Bruder hatte einen Umfall und liegt im Krankenhaus, wir müssen jetzt abreisen!'' ''Wir auch?'' '' "Ja!'' beeilt euch mit dem Packen, in 2 Stunden geht der Flieger."
    Ich schaute sie entsetzt an, da fügte sie hinzu: "Also gut, dann fliegen dein Vater und ich heute allein zurück und ihr kommt eben wie geplant mit Mustafa in ein paar Tagen nach."
    ''Genauer gesagt in 2 Tagen'' sagte ich.
    Opi bestellte ein Taxi und wir brachten meine Eltern zum Flughafen. Auf der Fahrt sprachen wir darüber, ob wir noch einmal in die Tempelanlage gehen sollten.
    Ivy und Mina waren sofort dafür, aber Opi äußerte Zweifel: "Ich frage mich, ob es Sinn macht, solange wir nicht genau wissen, was nun mit dem Opfer gemeint ist."
    "Vielleicht finden wir ja genau dort einen Hinweis" gab ich zu Bedenken, obwohl mir bei dem Gedanken an das G.anze selber nicht recht wohl war.

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    Schließlich konnten wir ihn doch überreden und machten uns noch schnell auf dem Weg.
    Als wir ankamen war alles abgesperrt und viele weiß gekleidete Leute liefen umher. ''Kein Zutritt! Wis-senschaftliche Arbeiten!'', sagte ein Mann. Opi erklärte ihm, wer wir waren und bat ihn Professor Kalil anzurufen, die ihm unsere Angaben bestätigen würde. Jedoch wollte uns dieser Mann nicht glauben und drohte die Polizei anzurufen. Da bat Opi Mina um ihr Handy und rief die Professorin selber an. Er erklärte ihr alles und reichte dann das Handy an den Mann weiter, der angespannt zuhörte und uns schließlich erlaubte, weiterzugehen. Der Mann begleitete uns bis zum Haupteingang, jedoch kam Professor Kalil schon auf uns zugelaufen. Sie wechselte kurz ein paar Worte mit dem Mann, wahrscheinlich auf Ägyptisch, und sagte dann zu uns: "Das ist ja ein Zufall, ich wollte hier nur mal nach dem Rechten sehen. Was macht ihr denn hier, ich dachte wir sehen uns morgen früh im Labor wieder? Ihr sucht wohl nach dieser komischen Kammer? Ihr müsst sie nicht mehr suchen, denn wir haben sie gefunden und herausgefunden, was für ein Opfer es sein soll und zwar ein totes menschliches Baby“, fügte sie hinzu. Jetzt wurde uns allen schlecht. ''Oh mein Gott!'', sagte Mina entsetzt. Wir alle schauten uns geschockt an und Opi meinte: "Sind sie sicher, dass ihnen da kein Übersetzungsfehler unterlaufen ist. Die alten Schriften sind manchmal doch etwas undeutlich." ''Nein, es ist wirklich so!'' Sie zeigte Opi ein Bild, das sie gemacht hatte und Opi stimmte ihrer Aussage zu. "Aber das ist doch grausam, sowas können wir doch nicht machen!", sagte ich total verzweifelt. ''Ich will doch nicht zur Mörderin werden!“, sagte Mina. ''Wir müssen uns d.a.m.i.t abfinden!“, meinte Opi. "Aber ich werde zur Sicherheit meinen alten Freund, Professor Tatter Greis her zitieren, der ist noch besser im Entziffern alter Schriften als ich. Zum Glück ist er gerade in Abu Simbal bei Ausgrabungen. Vielleicht kann er uns ja helfen!"
    Gesagt, getan, also rief Opi seinen alten Freund an und dieser versprach in kurzer Zeit vorbeizukommen. Professor Kalil war zwar nicht begeistert, dass wir anscheinend an ihren Aussagen zweifelten, aber wir wollten es trotzdem wirklich g.anz genau wissen. Inzwischen zeigte uns Professor Kalil, was sie in der Tempelanlage noch alles gefunden hatten. Am Ende eines Ganges hatten sie hinter Geröllmassen eine weitere Tür entdeckt, die in einen Raum mit vielen Schriftrollen führte. Im ersten Gang war der Felsen, der die Kratzspuren im Fels hinterlassen hatte und den wir nicht hatten bewegen können, beiseite gerückt und dahinter gab es einen neuen Gang, der uns schließlich in die Halle des Lichts führte. Urplötzlich erinnerte ich mich wieder an den Text, der auf der Schatulle gestanden war: "Dies ist Zeus' Schatulle, die ihm aus der Halle des Lichts gestohlen wurde. Bringe sie an ihren alten Platz, und du wirst erleuchtet werden." Sollte dies des Rätsels Lösung sein?
    Ich nahm die Schatulle aus meinem Rucksack und stellte sie irgendwo hin. Jetzt wurde der Raum gan .z hell und die Erde bebte. "Was passiert hier?", fragte Mina. Die Schatulle warf Lichtstrahlen auf die Fels-wände ringsum und erleuchtete Unmengen von Symbolen und Schriftzeichen, die vorher nicht sichtbar gewesen waren. ''Ein Vulkan wird ausbrechen und eine 30-tägige Sonnenfinsternis auslösen!'', stand auf einer dieser Schriften. Aber da stand noch etwas: "wenn ihr nicht auf sshskd..." doch der Rest war nicht mehr lesbar. ''sshskd? Was soll das den heißen?! Skandinavien?'', sagte ich. Es war einfach nicht lesbar, sosehr ich mich auch anstrengte, ich bekam immer nur verwirrende Zusammenhänge heraus.
    Minas Opi hatte sich gerade in einem anderen Teil der Halle mit Professor Kalil unterhalten und kam sofort zu uns, als die Schriften erschienen. Er sagte: „"Wenn Ihr nicht...! Seht Ihr, das bedeutet, dass wir die Katastrophe abwenden können, wenn wir herausfinden, was da steht!" Ga.nz aufgeregt machte er sich an die Entschlüsselung. „sshskd könnte auch eine Abkürzung mehrerer Wörter sein!“, sagte ich. ''So sind heute stehend kein Tag?“, fügte ich hinzu. Professor Kalil zog eine große Lupe aus ihrer Tasche und sah sich die Schriften ebenfalls gan.z genau an. „Wenn ihr nicht Katastrophe?“, überlegte Mina. "Aber das ist doch kein richtiger Satz", wendete ich ein. „Stimmt!“, sagte Mina. Jetzt bebte die Erde plötzlich und eine Wolke kam aus der Truhe. Obwohl man das nicht wirklich Wolke nennen konnte, es dampfte einfach nur aus der Schatulle und plötzlich mit einer geheimnisvollen Musik, die von nirgendwoher zu kommen schien, schob sich die Schatulle wie von Geisterhand auf. Von ga.nz alleine verriet uns die Schatulle ein Geheimfach, das wir noch gar nicht entdeckt hatten. Ivy sagte ehrfürchtig "das konnte nur in der Halle des Zeus geschehen und weil Du, Charly, der Auserwählte, hier mit in dieser Halle stehst!" Plötzlich wurde der Raum g.a.nz hell und ein unbekannter Mann stand vor uns. Es war wahrscheinlich Zeus. Mina schaute mich erschrocken an und versteckte sich hinter meinem Rücken. "Wer sind Sie?", fragte Minas Opi den Mann. Der Mann stand vor der Kiste und wurde von hinten von dem geheimnisvollen Licht aus der Schatulle angestrahlt. Er sah wirklich wie eine göttliche Erscheinung aus! Schweigend ging er hinüber zu der Wand, auf der die neuen Schriftzeichen erschienen waren und begann zu lesen. Seine Stimme klang tief und angenehm, gar nicht beängstigend. Gebannt hörten wir ihm zu, auch wenn wir nichts verstehen konnten. Minas Opi machte sich die gan.ze Zeit eifrig Notizen und rief plötzlich: "Ich hab's, er ist Zeus!''
    Jetzt wurde mir gan.z mulmig, da jetzt der Mann zu mir lief. Er schaute mich direkt an und meinte: "Nun, was hast Du mir zu sagen?" "Ich ...äh...ja nun...", stotterte ich, denn ich wusste eigentlich gar nicht, was er von mir hören wollte. „B b bbi iitte allmächtiger Zeus, lass diese Katastrophen nicht geschehen!“, sagte ich stotternd zu ihm. „Oh nein, er ist der Auserwählte!“, sagte Zeus. "Fall vor mir nieder, Auserwählter, und bitte mich, die Katastrophe abzuwenden. Dein Wunsch soll geschehen", sagte Zeus. Ich kniete mich vor ihn hin und sagte noch einmal: "Bitte, allmächtiger Zeus, lass diese Katastrophen nicht geschehen!" Zeus antwortete: "Weil du die Schatulle wieder dahin gebracht hast wo sie hingehört, nämlich in meinen Tempel, wo sie vor langer Zeit gestohlen wurde, verzichte ich auf das Menschenopfer. Als Beweis der Verehrung erwarte ich aber, dass Du 3 Tage und Nächte hier in der Halle des Lichtes zu mir betest, dann will ich der Menschheit verzeihen und die Katastrophen abwenden." Drei Tage und Nächte hier in der Halle des Lichts bleiben und zu Zeus beten? Allein? Der Gedanke gefiel mir gan.z und gar nicht. Hilflos schaute ich die anderen an. Ich hatte schreckliche Angst. Doch Opi meinte: "Charly, natürlich machen wir das alle gemeinsam. Wir lassen Dich nicht alleine hier unten!" Da kam mir eine blendende Idee, ich brauchte Zeus doch nur zu verkaufen, dass mehrere Anbeter auch noch mehr Verehrung bedeuteten. Vielleicht würde er sich ja darauf einlassen. "Allmächtiger Zeus", begann ich. "Nicht nur ich sollte zu dir beten, sondern auch meine Begleiter sollten dir ihre Verehrung und ihren Dank zeigen. Sei so gnädig und erlaube es ihnen." Zeus überlegte kurz, dann sagte er: "Du hast Recht, je mehr Menschen mir ihre Verehrung zeigen desto besser. So soll es sein." Nachdem er das gesagt hatte, wurde das Licht, das von der Schatulle ausging, noch greller, bis wir Zeus nicht mehr sehen konnten. Dann erlosch es. Plötzlich kam Zeus Stimme, die sagte: ''Wenn ihr nicht in einer Sekunde betet, dann wird eine der 3 Katastrophen geschehen!'' Jetzt hatte ich einen gewaltigen Fehler gemacht gegenüber Zeus, denn ich habe zu Jesus gebetet „Bitte, Jesus, lasse wenn eine dieser Katastrophen ausbricht, nur wenige Menschen sterben. Amen!“ „Jetzt wird bald ein Erdbeben geschehen, ein Vulkan in Nordamerika ausbrechen und ein Bruder von dir sterben! Ihr habt es vermasselt!“, sagte Zeus und der Raum wurde wieder dunkel.

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    Sofort knieten wir alle uns um die Schatulle, fassten uns an den Händen und rezitierten: "Oh Zeus, Allmächtiger, wir beten dich an, du bist unser Gott und niemand sonst." Dann hörten wir noch eine leise Stimme: "So, ist es gut..." und Zeus war endgültig verschwunden. „Wir müssen das jetzt 3 Tage ununterbrochen machen! O Mist!“, sagte ich. Da kam schon wieder Zeus Stimme, kaum hörbar dieses Mal: "So, ist es gut..." Professor Kalil kramte plötzlich in ihrer Tasche und holte ein kleines schwarzes Kästchen heraus - ein Diktiergerät. Sie hielt es vor mein Gesicht und schaltete es ein. „Jedoch wollte ich keine Unterbrechung! Auserwählter! Nun wird über deine Heimatstadt ein Tsunami herfallen und ohne Widerrede! HA! HA! HA!“, sagte Zeus.
    "Erhabener Zeus", begann ich. "Wir sind nur Sterbliche und können nicht ohne Unterbrechung stunden-, tagelang beten. Mit diesem kleinen Kästchen aus unserer Welt, wollten wir deine göttliche Stimme für die Nachwelt bewahren. Willst du sie hören?" ''Beides nein! Im Übrigen ist der Tsunami schon über den Ort hergefallen!“, sagte Zeus. Professor Kalil drückte auf Abspielen und plötzlich erklang Zeus' Stimme vom Band. Plötzlich strahlte die Schatulle wieder und Zeus erschien. "Wo ist er?", rief er mit donnernder Stimme, "wo ist der, der sich Zeus nennt?" Opi rief: "Zeig ihm, dass du mächtiger bist als er, mache die Katastrophe rückgängig!" "Niemand ist mächtiger als ich und ich werde auch keinen dulden, der es versucht mächtiger zu werden als ich. Die Katastrophe ist rückgängig gemacht", schrie Zeus. Wir schauten uns an uns stießen den Atem, den wir alle angehalten hatten, erleichtert aus! Geschafft - Zeus hatte sich austricksen lassen. Aus der Schatulle schlugen Blitze und erhellten den Raum. "Erhabener Zeus", sagte ich mit fester Stimme, "deine Weisheit wird noch in Jahrtausenden gepriesen werden." Opi Mustafa nickte mir aufmunternd zu und dann verbrachten wir also 3 Tage und Nächte fast ohne Unterbrechung mit Beten. Ich dachte, dass wir das nie schaffen würden, aber irgendwie verging die Zeit und endlich taumelten wir von der Sonne geblendet nach 3 Tagen wieder ans Tageslicht.
    "Jetzt brauche ich erst einmal eine heiße Dusche", lachte Mina, bevor wir ins Auto stiegen und zum Hotel zurückfuhren. Ich rief sofort meine Eltern an und erzählte ihnen, dass wir leider den Rückflug verpasst hatten, weil wir drei Tage in der Tempelanlage verbringen mussten. Meinem Bruder ging es Gottseidank schon wieder besser. Wir gingen alle direkt auf unsere Zimmer, bestellten den Zimmerservice und duschten erst einmal ausgiebig.
    Opi erkundigte sich dann an der Rezeption nach dem nächsten Flug nach Hause. Nachdem wir ausgiebig gegessen hatten, wollte ich nur noch ins Bett und allen anderen ging es genauso. Der Angestellte hatte im Computer nachgeschaut und gesagt, dass der nächste Flug morgen Abend ging. Opi bat ihn, die Tickets zu buchen. Als er wieder nach oben kam, schliefen Ivy, Mina und ich schon tief und fest, also ging Opi auch schlafen. Das mit den Flügen konnte er uns ja auch morgen noch erzählen.
    Am nächsten Tag beim Frühstück übersetzte uns Opi eine Artikel der Sims Post, der sich mit ungewöhnlichen Naturschauspielen befasste. Dort stand: Tsunamiwarnung aufgehoben… Nachdem vor 3 Tagen ein Tsunami auf Sunset Valley zugerollt war konnte bald darauf wieder Entwarnung gegeben werden. Wie von Geisterhand war die Welle plötzlich wieder verschwunden und die Wissenschaftler rätseln nun, wie so etwas möglich ist. Wir strahlten. Unser großes Abenteuer war geschafft! Es war eine tolle Zeit gewesen, wenn auch manchmal etwas aufregender als gedacht, aber schön. Ich fasste über den Tisch nach Minas Hand und drückte sie. Vielleicht blieb uns ja jetzt nach all der Aufregung noch ein klein wenig Zeit für Romantik, bevor wir wieder den Flieger nach Hause besteigen würden. Den letzten Tag wollte ich mit Mina allein verbringen. Und niemand sollte uns dabei stören, nahm ich mir vor. Also schnappte ich mir Mina und ging mit ihr am Strand spazieren und suchte nach einem Fleckchen, wo uns niemand stören würde. Hinter einer Düne fanden wir ein windgeschütztes Plätzchen, das vom Weg aus nicht einzusehen war. Wir ließen uns in den Sand fallen und ich zog sie an mich. Unsere Lippen trafen uns zu einem innigen Kuss. Ihre Hände liebkosten mich. Ich streichelte ihren Rücken und küsste ihren schlanken Hals. Gemeinsam lagen wir im warmen Sand und genossen die folgenden Stunden - endlich alleine. Ich genoss jede Sekunde mit Mina hier am Strand. Schade, dass wir das nicht öfter machen konnten, aber wegen der Ereignisse im Tempel ging es halt nicht. Plötzlich merkte ich, wie sich ihre Hand an meinem Bauch unter mein Shirt schob. Gebannt hielt ich den Atem an.
    In dem Moment kam Opi hergelaufen und sagte, dass es langsam Zeit sei, sich für die Abreise fertig zu machen. Mina schaute mich etwas enttäuscht an. Ich verstand sie - ich war ja auch nicht gerade begeistert über diese Unterbrechung! Jedoch musste jetzt mein blödes Handy klingeln! Am anderen Ende war meine Mutter und sie sagte: ''Ephraim hat eine Blutvergiftung von seinen Verletzungen bekommen! Die Ärzte kämpfen gerade um sein Leben!'' Als ich das hörte, bekam ich doch ein schlechtes Gewissen, dass wir es uns hier gutgehen ließen, während Eph im Krankenhaus lag. Aber zum Glück flogen wir ja bald zurück. Als ich Mina das sagte, war sie schockiert. Wir mussten uns beeilen, denn das Taxi zum Flughafen würde uns in einer Stunde abholen, und packen mussten wir auch noch. Wir beeilten uns und gingen alle wieder auf unsere Zimmer um die Koffer zu packen.
    Da fiel mir ein, dass wir ja gar keine Mitbringsel besorgt hatten, da würden meine lieben Brüder gan.z schön sauer sein. Also besorgten wir an einem nahegelegenen Souvenirladen irgendwelchen Krimskrams und fuhren dann zum Flughafen. Dort war einiges los, alle schienen heute nach Hause fliegen zu wollen. Opi wusste wo wir hin mussten und so folgten wir ihm in engem Abstand, d.am.i.t wir ihn ja nicht aus den Augen verloren. Sonst würden wir wohl nie zum Gate finden. Plötzlich winkte uns jemand zu und versuchte zu uns vorzudringen, es war Professor Kalil. Sie überreichte uns ein Päckchen mit einigen Unterlagen über unsere Schätze und noch etwas. "Eine kleine Anerkennung für eure Hilfe", sagte sie und drückte jedem von uns als Andenken einen kleinen Skarabäus in die Hand. "Das ist ein Glücksbringer, passt gut auf ihn auf", sagte sie außerdem. Außerdem gab es auch noch einen Scheck über den Finderlohn. Wie sich herausstellte war das mit den 50% Finderlohn damals doch nicht richtig gewesen, die gesetzlichen Bestimmungen hatten sich da wohl kürzlich geändert, aber immerhin bekamen Opi, Ivy, Mina und ich auf einen Schlag 100.ooo Simoleons, also 25.ooo für jeden von uns. Da hatten sich all die Anstrengungen ja wenigstens gelohnt. Als wir im Flugzeug saßen, waren wir doch ein kleines Bisschen erleichtert, und freuten uns darauf, bald wie zuhause zu sein. Allerdings machte ich mir doch ziemlich Sorgen um Ephraim, hoffentlich würde er wieder gesund werden. Der Flug dauerte lange und ich schlief kurz nach dem Essen ein und träumte davon, was ich mit meinem Geld alles anstellen konnte. Ich kaufte mir einen schönen knallroten Motorroller, den ich mir schon lange wünschte und im Traum war es auch egal, dass ich den mit 13 ja eigentlich noch gar nicht fahren durfte. Außerdem kaufte ich mir einen riesigen Fernseher auf dem ich all meine Lieblingsfilme mit Mina ansehen konnte. Leider wurde ich dann durch die Durchsage der Stewardess, dass wir nun zum Landeanflug ansetzen würden, unsanft aus meinem schönen Traum geweckt. Ich hatte wohl lä.n.g.e.r geschlafen als ich eigentlich wollte. Wir sanken tiefer und setzten schließlich etwas hart auf der Landebahn auf. Als wir aus dem Flugzeug stiegen, sah ich meine Mutter schon winken. Leider konnte ich von hier aus nicht ihrem Gesichtsausdruck entnehmen, ob wirklich alles in Ordnung war. Mina stupste mich an und zeigte aufgeregt auf…

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    die Personen die neben ihr standen. Jetzt sah ich, dass meine beiden Brüder da waren, also konnte es Ephraim nicht so schlecht gehen. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Dieser Traum hatte sich Gott sei Dank wirklich nicht bewahrheitet und meinem Bruder ging es wieder besser. Ich war sehr erleichtert und begrüßte ihn als ersten. Natürlich wurde ich gleich mit Fragen über Fragen von ihnen bombardiert, aber mir machte das heute überhaupt nichts aus, denn ich war nur froh, wieder zu Hause zu sein und alle meine Familienmitglieder wohlbehalten vorzufinden. Ich wollte also gerade anfangen zu berichten da sagte Ma:" Jetzt lasst Charly doch erst einmal in Ruhe ankommen. Zuhause hat Oma schon ein leckeres Abendessen vorbereitet, da können wir dann alle gemütlich zusammensitzen und uns unterhalten." Ich schaute Mina und Opi an und fragte: „Kommt ihr auch mit zum Essen?" Minas Opi aber schüttelte den Kopf und lehnte dankend ab. "Wir wollen gleich nach Hause, Charlie. Minas Mutter möchte schließlich auch alles erzählt bekommen." Wir fuhren also ohne die beiden zu uns nach Hause uns begrüßten den Rest der Familie. Als wir uns dann Omis gutes Essen schmecken ließen, versuchte ich, allen einen kurzen Bericht zu geben, wurde aber mit so vielen Fragen bombardiert, dass unser Abendessen Stunden dauerte. Keiner traute sich aufzustehen, weil er befürchtete, etwas zu verpassen. Bis dann schließlich meine Mutter meinte: "So, jetzt ist aber Schluss für heute, morgen ist schließlich auch noch ein Tag." Murrend standen nun alle auf. Nur Ivy blieb sitzen. Fragend schaute ich sie an. "Was ist los, meine Ivylie? Es ist doch alles überstanden, oder? Was hast Du denn auf dem Herzen?" "Ach Charly, ich bin so unglücklich. Ich habe zwischendurch kurz mit meinem Freund telefoniert und er hat mir gesagt, dass er sich während wir in Ägypten waren in eine andere Frau verliebt hat." "So, ein blöder Depp!" regte ich mich auf. "Wie kann er die liebste, süßeste Frau in den Wind schießen, die er je hat bekommen können? Komm, Ivy, das ist er doch gar nicht Wert" sagte ich, und nahm sie tröstend in den Arm. "Weißt du Ivy, am besten du versuchst ihn zu so schnell wie es nur geht zu vergessen und sein Name, wird hier nicht mehr genannt!“ Eigentlich fand ich ja so und so, dass dieser Kerl nix für meine Schwester war, wie man schon an seinen Namen Stefan Taugenichts sah, war da wohl auch nichts Besseres zu erwarten gewesen. Es war aber schon irgendwie ein Hammer von dem Typen! Zuerst wollten sie sich verloben und heiraten, und kaum war meine Schwester mal für eine Weile außer Reichweite, krallte er sich schon die Nächste! Wer weiß, ob da nicht schon vorher etwas gelaufen war, zutrauen würde ich es ihm schon, aber das sagte ich Ivy natürlich nicht. "Kopf hoch Schwesterlein, irgendwann wird er begreifen, was für einen großen Mist er gemacht hat, dich zu verlassen und du findest auch bestimmt einen neuen Freund", sagte ich. Dann umarmte und drückte ich meine Schwester ga.nz fest um ihr zu zeigen, dass sie immer auf mich zählen konnte. Danach begleitete ich sie in ihr Zimmer und bot ihr an ihr noch ein wenig Gesellschaft zu leisten, d.a.m.i.t sie nicht so alleine ist. Aber Ivy lehnte dankend ab und meinte: "Ist schon gut Charly, lass mich ein bisschen allein, ja, Kleiner."
    Ich ging in mein Zimmer und rief Mina an. Sie nahm allerdings nicht den Hörer ab. Ich ließ es lä.n.g.e.r klingeln, aber es ging niemand ans Telefon. Ich überlegte, ob ich zu ihr fahren sollte, oder ob es schon zu spät dafür war. Ich beschloss aber, sie heute nicht mehr zu besuchen, wir hatten uns ja heute erst gesehen und ich wollte ihr etwas Zeit mit ihrer Mutter gönnen. Doch dann klopfte es an meiner Zimmertür. Ich rief: „Wer ist da?" Die Tür öffnete sich und eine Hand, die einen Skarabäus hielt, war zu sehen. Ich bekam Angst und deshalb war ich sehr erleichtert als Opi Mustafa in mein Zimmer trat. Er hatte einen Anruf von zuhause erhalten, musste leider schon wieder dringend abreisen und war gekommen um sich schnell von mir und Ivy zu verabschieden. Bevor er wieder ging, sagte ich ihm, dass ich mich wunderte, dass Mina nicht telefonisch zu erreichen sei. Er lachte und sagte: " Die ist gleich nach der Begrüßung ihrer Mutter ins Bett gegangen. Sie war sehr müde." Als ich das hörte, fiel mir ein Stein vom Herzen, ich hatte mir schon fürchterliche Din.ge ausgemalt, die Mina hätten passiert sein können. Nachdem Opi wieder gegangen war, legte ich mich ins Bett und schlief sofort ein. Wirre Träume ließen mich immer wieder hochfahren, Zeus und andere Gestalten aus der griechischen und ägyptischen Mythologie stellten mir unlösbare Aufgaben, Tsunamis, Erdbeben und andere Katastrophen erforderten mein Eingreifen als Auserwählter - wie gerädert erwachte ich am nächsten Morgen und war froh, dass ich nicht in die Schule musste, so konnte ich vielleicht nach dem Frühstück noch ein wenig schlafen. Ich ging erst einmal ins Bad. Eine ausgiebige heiße Dusche mit anschließendem kalten Kneipp-Guss sollte mich eigentlich aufwecken - doch selbst das reichte nicht aus. Gähnend ging ich in die Küche und machte mir eine Schüssel mit Müsli, setzte mich an den Tisch und begann zu essen. Mir fielen die Augen zu und um ein Haar, wäre mein Kopf in der Schüssel gelandet, aber als ich sah, dass Ivy sich zu mir an den Tisch setzte, riss ich mich zusammen und begrüßte sie mit einem fröhlichen Guten Morgen.

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    Es schien ihr besser zu gehen, obwohl ihre Augen noch etwas gerötet waren und sie auffallend oft schniefte. Ma kam gut gelaunt in die Küche und rief fröhlich:" Na ihr beiden Abenteurer, ist das nicht ein schöner Morgen ...". Sie merkte dabei leider gar nicht, dass weder Ivy noch mir der Sinn nach einer munteren Konversation stand. "Und was wollt ihr heute so machen? Habt ihr schon was geplant?" fragte sie weiter ohne auf uns zu achten. "Ma, merkst du nicht das Ivy gerade nicht in der Stimmung ist." Erstaunt sah meine Ma auf Ivy und bemerkte deren geröteten Augen. "Ivy, mein Gott was ist passiert? Wie siehst du denn aus? Hast du geweint?" "Ma, ich will nicht drüber reden, okay", winkte Ivy ab. Fragend schaute mich meine Ma an, aber ich gab ihr nur ein Zeichen, dass sie uns doch bitte allein lassen solle. Besorgt sah meine Ma noch einmal kurz zu Ivy und dann wieder zu mir. Doch schließlich nickte sie und verließ die Küche wieder, nicht ohne vorher einen Blick auf die Uhr zu werfen. "Wenn's län.ger dauert bei euch, dann geht aber woanders hin. Das Mittagessen bereitet sich schließlich nicht von alleine vor." Kaum hatte meine Ma die Küchentür hinter sich zu gemacht, stand ich auf und ging rüber zu Ivy, nahm sie tröstend in meine Arme und streichelte ihr übers Haar. "Weißt du, dass du das wirklich gut kannst, Brüderchen" seufzte sie wohlig. "Manchmal kann man wirklich vergessen, dass du noch so jung bist." Es machte mich jedes Mal stolz, wenn meine Schwester das sagte. Manchmal fühlte ich mich ja auch schon selber sehr erwachsen - na ja, in manchen Sachen halt. In anderen Din.gen kam ich mir dann wiederum noch sehr unerfahren vor. "Ivy, wollen wir nicht doch hoch in dein Zimmer gehen? Du weißt ja, hier haben die Wände überall Ohren. Oben sind wir ungestört" Vielsagend rollte ich mit den Augen.
    Gesagt, getan. Wir gingen nach oben in der Hoffnung dort ungestört zu sein. Doch leider wurde aus dieser Hoffnung nichts. Denn Ephraim und George platzten wieder mal herein wie die Elefanten im Porzellanladen. "Was habt ihr denn bekommen, für die Sachen, die ihr gefunden habt? Gab´s keinen Finderlohn?" fragte George neugierig. "Das geht euch überhaupt nichts an", platzte ich raus, bekam jedoch sofort ein schlechtes Gewissen, weil es Ephraim erst vor kurzen noch so schlecht ging. Also erzählte ich ihnen unser ganzes Abenteuer. Als ich zu der Stelle mit Zeus kam, fielen ihnen fast die Augen aus dem Kopf. "Meeeensch, Charly - also da wäre ich gerne dabei gewesen" maulte Ephraim neidisch. George stimmte ihm zu. „Warum durften wir da nicht mit, hm? Wir hätten doch helfen können" schmollte auch er. "Das war richtig ungerecht", fügte Ephraim hinzu. "Tja, ehm, das habe ja nicht ich entschieden, wer mitdarf und wer nicht", räumte ich kleinlaut ein. Ich wusste gar nicht, was ich darauf antworten sollte. Ivy aber schaute die beiden an und sagte: "Ihr durftet nicht mit, weil ihr beiden immer unsensibel rumtrampelt und Euch nicht unterordnen könnt" Upps, harte Worte, aber sie verfehlten ihre Wirkung nicht. Betreten schauten die beiden sich an. "Sind wir denn wirklich sooo schlimm, Ivy?", fragte Ephraim gan.z zerknirrscht. "Na, überlegt doch mal. Jetzt doch auch wieder. Hier war die Tür zu, ein Zeichen, dass man seine Ruhe will, aber ihr platzt einfach so herein ohne anzuklopfen! Das machen wir bei euch doch auch nicht, oder?" Eine Weile sagte keiner der beiden etwas, dann nickten sie geknickt. "Okay, wir geloben Besserung", tönten sie einstimmig. "Sollen wir jetzt euch wieder allein lassen? Ich meine … öhm, dass willst du doch da.mit sagen Ivy, oder?" Fragte Ephraim unsicher. "Richtig erkannt, Bruderherz, wie immer der Schnellmerker", lachte Ivy. "Ja wie, was …." wollte George gerade noch anfangen zu diskutieren, aber Ephraim nahm ihm am Arm und schleifte ihn aus Ivys Zimmer.
    Plötzlich hörte ich ein dumpfes Knallen und eine Stimme sagte: ''Ephraim braucht einen Notarzt! Er ist ga.n.z kalt!'' Ich rannte in den Flur und sah Ephraim leblos auf dem Boden liegen! Ich rief sofort einen Krankenwagen, der 5 Minuten später da war. Der Notarzt schaute kritisch und meinte dann: "Es ist zwar ernst, aber das kriegen wir schon wieder hin!" Sie nahmen ihn mit ins Krankenhaus, und wir fuhren natürlich alle im Auto dem Krankenwagen hinterher.
    Dort wurde Ephraim erst mal gründlich untersucht, was eine lange Zeit dauerte. Der Arzt kam heraus und sagte: ''Es tut mir leid, aber wir fanden einen sehr weit fortgeschrittenen Hirntumor bei ihrem Sohn! Wir wissen nicht einmal, ob er die Nacht noch übersteht, da wir herausgefunden haben, dass er im Koma liegt.'' "Ein Moment mal" sagte mein Pa. "Ich werde sofort einen Freund anrufen, der Hirnchirurg ist. Wir werden eine zweite Meinung einholen!" Keine 10 Minuten später war er da und nach einer halben Stunde, hatte er eine Diagnose: "Der Tumor ist operabel und gutartig, ihr Sohn wird überleben!" ''Entschuldigen Sie, aber sehen Sie diesen großen schwarzen Fleck?'' ''Oh Mein Gott!'', sagte Vaters Freund. "Da hat aber jemand gan.z schön gepfuscht beim Entwickeln des Bildes."So etwas darf in einer gut geführten Klinik nicht vorkommen." "Außerdem werden Sie meine Diagnose ja bestätigen können, denn es ist eindeutig, dass dieser Tumor operabel ist. Und die Biopsie hat ergeben, dass er gutartig ist" entgegnete Pas Freund. "Wir werden Ephraim jetzt sofort für die OP vorbereiten. Wir sind zuversichtlich, dass alles gut verlaufen wird", sagte der Professor. "Ich werde persönlich dafür sorgen, dass der Patient optimal versorgt wird und die OP selber durchführen. Rufen sie bitte den Leiter der Klinik herbei, Schwester, da.mit ich das weitere Vorgehen mit ihm absprechen kann", fügte er noch hinzu, "und Ihnen rate ich, dass Sie den zuständigen Mitarbeiter in der Röntgenabteilung mal eine Fortbildung machen lassen, d.a.mi.t solche Fehler nie wieder passieren!" sagte Pas Freund Prof. P. Erfekt zu seinem unfähigen Kollegen Dr. V. Ersager.
    Etwas wen.iger beunruhigt setzten wir uns in die Wartezone. Ivy fragte: "Wer will sonst noch einen Kaffee? Ich brauche jetzt einen!" Alle wollten welchen, denn es sah aus, als würden wir doch längere Zeit warten müssen. Ich ging mit Ivy den Kaffee für uns zu holen. Ivys Hand zitterte, als sie die Münzen in den Kaffeeautomaten einwarf. So cool, wie sie tat, war sie also doch nicht. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, da merkte ich dass ich den Skarabäus noch in der Hosentasche hatte, sollte er nicht Glück bringen? Ich holte ihn heraus und zeigte ihn Ivy. "Schau, mit dem hier wird alles gut!" Als wir den Kaffee zu den anderen gebracht hatte, setzte sie sich neben mich, kramte in ihrer Handtasche und holte ihren Skarabäus heraus. Jetzt konnte ja nichts mehr schief gehen.
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    bearbeitet Dezember 2009
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    Nun blieb uns nichts mehr übrig als zu warten. Draußen wurde es schon langsam dunkel und sie operierten meinen Bruder immer noch. Ab und zu huschten Schwestern vorbei, aber keine blieb stehen, um uns zu sagen, wie lange es noch dauern würde. Irgendwann schlief ich ein.
    Auf einmal war ich wieder in Ägypten, diesmal waren auch die Zwillinge mit dabei. Wir wollten gerade in die unterirdische Tempelanlage gehen, als ich unsanft an der Schulter gerüttelt wurde. Es war George. Erschrocken schaute ich ihn an. Ich brauchte eine Weile, bis ich zu mir kam. Aber dann sprang ich auf: "Ist was mit Ephraim?", fragte ich bang. "Nein", sagte George, "der Arzt hat uns gerade mitgeteilt, dass die OP sehr gut verlaufen ist. Ephraim schläft jetzt, Mutter und Vater sind bei ihm. Wir sollen nach Hause fahren und uns ausruhen. Wenn Ephraim dann morgen wieder richtig wach ist, dürfen auch wir ihn kurz besuchen." Erleichtert machten Ivy, George und ich uns also auf den Weg nach Hause und erzählten Omi sofort, dass Ephraim erfolgreich operiert worden war. Wir setzen uns an den Abendbrottisch, den Omi liebevoll gedeckt hatte, aber so richtigen Appetit hatten wir alle nicht. Also erhoben wir uns schon nach kurzer Zeit wieder und wünschten uns eine gute Nacht. Ich überlegte, ob ich Mina noch anrufen sollte, ich hatte schon lange nicht mehr mit ihr gesprochen.
    Plötzlich klingelte das Telefon und meine Mutter war am Apparat, sie sagte: ''Bei der OP ist was schief gelaufen! Ephraim hat innere Blutungen bekommen und die Ärzte wissen nicht, ob er durchkommt!''
    Ivy und ich fuhren sofort mit Omi ins Krankenhaus, aber als mein Vater uns sah, beruhigte er uns sofort und erklärte uns, dass alles nur falscher Alarm gewesen sei. Ein Arzt kam und er sagte uns schnell: ''Ephraim sollte morgen wieder nach Hause kommen können!'' Aber Prof. P. Erfekt widersprach: "Mein geschätzter Kollege, der Patient hat gerade eine 8-stündige OP hinter sich, da wird er auf jeden Fall noch zur Beobachtung hier bleiben müssen!" ''Ach ja, Herr Möchte-gern Professor?'', antwortete der Arzt und ohrfeigte Prof. P. Erfekt.
    Das brachte das Fass zum Überlaufen und meine Eltern veranlassten, dass Ephraim in eine kleine Spezialklinik verlegt wurde. Die hatte Professor P. Erfekt meinem Vater empfohlen und dort würde Ephraim in Ruhe und gut versorgt wieder gesund werden können. Bereits eine Viertelstunde später war mein Bruder auf dem Weg in das andere Krankenhaus. Ma und Pa durften im Krankenwagen mitfahren und Ivy, George und ich folgten im Taxi, denn schließlich wollten wir unseren Bruder nun auch endlich besuchen. Aber als wir schließlich im anderen Krankenhaus waren, sagte uns Prof. P. Erfekt, dass wir unseren Bruder heute nicht mehr besuchen sollten, da der Transport anstrengend gewesen sei. Das machte mich sehr wütend und am liebsten hätte ich ihn verprügelt, schließlich waren wir nicht umsonst extra mit dem Taxi hierhergekommen. Aber Ivy, die sah wie wütend ich war, meinte:" Nun beruhige dich mal, Brüderchen, wir alle wollen uns überzeugen, dass es Ephraim wirklich gut geht, aber dazu ist doch morgen auch noch Zeit." Ich gab mich geschlagen und wir fuhren zusammen mit meiner Mutter wieder nach Hause und aßen zu Abend. Anschließend gingen wir alle in unsere Betten. Ich bezweifelte, dass einer von uns würde schlafen können, doch kaum war ich im Bett bin ich eingeschlafen.
    Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gingen wir zu Ephraim. Er sah sehr bleich und verletzlich aus, wie er so dalag an den vielen Geräten angeschlossen und mit dem riesigen Verband um seinen Kopf. Aber zumindest lebte er noch und das war das Wichtigste.
    Er öffnete die Augen und sagte: ''Bist du Charlie oder Papa? Bin ich tot?'' "Ephraim, ich bin's, Charly. Du musstest operiert werden, aber es ist alles gut gegangen. Du wirst wieder gesund!"
    "Ich bin dein Vater und du bist weit davon entfernt tot zu sein. Der Arzt sagt, du hast die OP problemlos überstanden" antwortete Pa, der neben mir stand. ''Was für eine Operation? Ich erinnere mich umgefallen zu sein und jetzt aufgewacht zu sein!''
    "Das ist eine lä.n.g.e.re Geschichte, die du erzählt bekommst, wenn du wieder gesund bist, du musst dich ausruhen" sagte Pa. Da erschien auch schon der diensthabende Arzt und scheuchte uns alle aus dem Zimmer. "Meine Damen und Herren, nicht so viele auf einmal - das ist doch viel zu anstrengend für den Patienten!" Also gingen Ma und Pa erst mal vor die Tür und ich blieb bei Ephraim. Ich nahm seine Hand und drückte sie. Jetzt wo ich ihn fast verloren hätte, merkte ich erst, wie sehr ich meinen Bruder doch eigentlich lieb hatte. Und ich nahm mir vor, in Zukunft netter zu ihm zu sein. Ephraim schaute mich an und versuchte zu sprechen, aber ich sagte schnell, "Brüderchen, sag jetzt nichts, o.k.? Wir unterhalten uns, wenn du wieder zu Hause bist." Ephraim nickte und drückte meine Hand, dann fielen ihm wieder die Augen zu. Ich saß noch eine g.anze Weile mit Ivy und George neben seinem Bett, bis Ma und Pa herein kamen und meinten, sie würden jetzt wieder bei Ephraim bleiben. Wir verabredeten, in unterschiedlichen Schichten Wache zu halten. Also hatte ich bis zum Nachmittag freie Zeit, und ich beschloss, bei Mina vorbeizuschauen.
    Als ich bei Mina ankam und klingelte, hörte ich im Garten ein Schreien. Ich rannte nach hinten und sah,…

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    wie Mina mit einer ihrer Kamausten schimpfte, die etwas Funkelndes mit ihrer Pfote hin und her schubste - den Skarabäus. Ich schlich leise hinter Mina und erschreckte sie ''Buhhhhh!''. Mina drehte sich erschrocken um und meinte: ''Du? Hier?'' Schnell schnappte sie sich den Skarabäus und rannte dann zu mir, um mich fest zu umarmen. "Du hast mir gefehlt!" flüsterte sie mir ins Ohr. "Du mir auch", erwiderte ich und erzählte ihr, warum ich mich nicht schon früher gemeldet hatte. Sie war entsetzt, als sie hörte was inzwischen passiert war, dann aber auch erleichtert, als ich ihr sagte, dass es Ephraim schon wieder besser ging und er nach Aussage der Ärzte wieder g.anz gesund werden würde. ''Hirnschlag durch Tumor?'', fragte mich Mina. "Ja, das sagt der Professor, der ihn operiert hat. Aber wie gesagt, da Ephraim sofort operiert wurde, wird er sich wieder vollständig erholen."
    ''Ich hab eine Idee, gehen wir doch zum Italiener!'' sagte Mina. Ich schaute Mina etwas irritiert an.
    Aber dann merkte ich, wie hungrig ich eigentlich war. Grinsend sah ich Mina an. Sie kannte mich manchmal besser, als ich mich selber. Hand in Hand liefen wir die paar hundert Meter bis zu ihrem Lieblingsitaliener. Wir suchten uns ein ruhiges Plätzchen in einer Ecke und bestellten eine große Pizza Salami und zwei Cola. Während des Essens sprachen wir nicht viel.
    Meine Gedanken wanderten immer wieder zu Ephraim, und Mina merkte, dass ich ihr gar nicht zuhörte. Sie fragte: "Charlie, wo bist du mit deinen Gedanken? Ich bin hier!" "Entschuldige Mina ich muss doch immer wieder an Ephraim denken. Sonst hat er mich oft furchtbar genervt, aber jetzt, wo er beinahe gestorben wäre, merke ich erst, wie unwichtig unsere kleinen Streitereien im Grunde genommen waren." Mina schaute mich an und sagte: "Das weiß ich doch, dass du und deine Brüder zwar wie Katz und Hund sind, aber du sie jederzeit in Schutz nehmen würdest. Deshalb mag ich dich doch auch so. Ich nahm ihre Hand in meine; "Ich mag dich doch auch so sehr, Mina! Komm, wir sind jetzt zusammen hier, also erzähl mir, was du die letzten Tage so angestellt hast. Hast Du mich vermisst?", zwinkerte ich. "Ja, g.anz schrecklich", sagte sie lachend, "ein Tag ohne dich ist wirklich kaum auszuhalten." Wir grinsten beide und ließen uns dann das Essen schmecken. Als wir fertig waren, schlug Mina vor, noch etwas im Stadtpark herumzuschlendern. Das war mir sehr recht, denn ich wollte noch nicht nach Hause. Wir bezahlen und liefen zu unserem Lieblingsplatz unter der großen Eiche. Dort setzten wir uns auf eine Bank, und ich zog sie eng an mich. Ich küsste sie und plötzlich kam Minas Ex-Freund Horsstest Rossfix her gelaufen. Mina sah ihn und stand schnell auf. „Was tust du hier?" Ich sah ihn an und überlegte, ob ich ihn von irgendwoher kannte. Mina unterhielt sich kurz mit ihm und dann verabschiedete sie sich: "War nett, mal wieder mit dir zu sprechen und Grüße an deine neue Freundin.“ ''Oh gibst du dich jetzt mit dieser Bohnenstange ab, Mina?',' sagte ihr Ex. Mina achtete gar nicht mehr auf ihn, packte meine Hand und rief: "Komm wir gehen zu mir, ich muss dir was zeigen!" Wir gingen davon und dieser Rossfix schaute so komisch drein! Ich hätte mich totlachen können.

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    Als ich dann bei Mina war, war niemand im Haus und es roch nach frisch gebackenen Kuchen. Mir lief das Wasser im Mund zusammen und Mina schien es ähnlich zu ergehen, denn sie sagte:" Wenn ich solche Kuchen esse, gelüstet es mir!'' Wir nahmen uns ein Stück davon. Während wir aßen, erzählte Mina mir, was sie so alles gemacht hatte, seit sie wieder von unserer Reise zu Hause war. Währenddessen schnappte ich mir ein zweites Stück Kuchen. Rosinen konnte ich noch nie widerstehen. Dann stand sie plötzlich auf und sagte: "Charly, ich habe ja ga.nz vergessen, dir die Fotos zu zeigen, die wir in Ägypten gemacht haben. Soll ich die schnell holen? Oder möchtest du lieber etwas anderes machen?“ Eigentlich wollte ich schon lieber ga.nz was anderes machen. Stattdessen stimmte ich zu, dass wir uns erst mal die Fotos anguckten.
    Mina eilte schnell aus dem Zimmer und ich hörte, wie sie die Treppen hoch in ihr Zimmer lief. Ich folgte ihr, weil man die Fotos doch genauso gut auch oben anschauen konnte. Und vielleicht ergab es sich ja, dass wir beide ungestört kuscheln konnten. Mina war gerade in ihrem Zimmer verschwunden und kramte in ihrer Schreibtischschublade. Ich stellte mich neben sie. Mina sah mich erst etwas irritiert an, grinste dann aber verstehend und breitete die Fotos auf ihrem Bett aus. Dann klopfte sie einladend auf den Platz neben sich. Das ließ ich mir nicht zwei Mal sagen. Schnell setzte ich mich neben sie und rückte unauffällig noch etwas näher zu ihr hin. Wir beugten uns über die Fotos, bis wir uns mit unseren Köpfen berührten. Sie war so nah, und sie roch so gut. Wenn ich jetzt meinen Kopf etwas drehte, würde ich mit meinen Lippen ihre Wange berühren können. Ich wagte es einfach. Und im selben Moment drehte auch Mina ihr Gesicht zu mir, sodass stattdessen sich unsere Nasen etwas unsanft berührten "Wie bei den Eskimos", lachte sie und küsste mich nochmal auf den Mund. Ihre Lippen waren ga.nz weich und sie schmeckten so gut - nach Erdbeeren, wahrscheinlich von ihrem Lipbalm. Mir wurde ga.nz schwindlig und ich drückte sie vorsichtig runter. "Charlie, die Fotos", lachte sie noch, dann sagte sie nichts mehr, sondern überließ sich meinem Kuss. Es war wundervoll. In meinem Kopf rauschte es, und mein Herz wollte rauschreien, wie sehr ich sie liebte. Vorsichtig streifte ich Minas T-Shirt hoch und streichelte ihren Bauch. Sie schien nichts dagegen zu haben, also wurde ich mutiger und ließ meine Hand höher wandern. Doch sie versteifte sich etwas und schob meine Hand weg, verschränkte stattdessen ihre Finger mit meinen. Ich wurde verlegen - das war wohl doch keine so gute Idee gewesen. Plötzlich hörten wir, wie jemand unten zur Haustür reinkam. Wir setzten uns auf und räumten schnell die Fotos zusammen, da.mit es nicht danach aussah, als würden wir hier etwas Unanständiges tun.
    Ein paar Sekunden später kam Minas Ma ins Zimmer, um uns zu berichten, dass Opi angerufen und uns schöne Grüße bestellt hatte. Puh, das war gerade noch mal rechtzeitig gewesen. Zum Glück ging Ma schnell wieder und wir rückten wieder etwas näher zusammen. Aber so gan.z unbefangen konnte ich mit Mina jetzt nicht mehr kuscheln. Also schauten wir doch die Fotos an, die Mina auf der Reise gemacht hatte. Seltsamerweise hatte sie weni.ger die Sehenswürdigkeiten als Ivy und mich fotografiert. Als ich sie darauf ansprach sagte sie lachend: "Jedes Mal wenn ich abgedrückt hab, ging grad einer von euch durchs Bild." Ich lachte: "Warte nur, bis du meine Fotos siehst, da ist auch immer jemand durchs Bild gelaufen..." Mina packte ihre Fotos nun wieder weg und setzte sich neben mich. Ich drehte meinen Kopf wieder und küsste Mina. Wir legten uns wieder hin und ich legte meine Hand wieder unter ihr T-Shirt. Doch Mina schob meine Hand weg und sagte: "Charlie, das lassen wir lieber, es ist schon langsam reichlich spät und du solltest vielleicht besser nach Hause gehen." Enttäuscht gab ich für heute auf. Leicht angesäuert gab ich ihr einen flüchtigen Abschiedskuss uns ging nach Hause.
    Irgendwie war ich gerade nicht in der Stimmung nach Hause zu gehen. Ich wollte viel lieber etwas Frust raus lassen. Also lief ich zum Strand, um dort zu joggen und mich so richtig auszupowern. Vielleicht würde das ja helfen, mein seelisches Gleichgewicht wiederzufinden. Warum war ich bloß so dämlich gewesen und wollte einen Schritt weitergehen? Hoffentlich hatte Mina mir das nicht übel genommen. Ich könnte mich ohrfeigen für mein Benehmen! Ich hatte ihr doch versprochen ihren Wunsch noch zu warten zu respektieren. Eigentlich war ich ja selber noch sehr unerfahren, was das betraf, aber in Minas Gegenwart war jede peinliche Unsicherheit plötzlich wie verflogen. Ich joggte den ga.nzen Weg bis nach Hause. Dort angekommen, wollte ich bloß noch unter die Dusche und es mir dann irgendwo bequem machen. Ich kam mir ein bisschen wie die *Beleidigte Leberwurst* vor.
    Nach dem Duschen legte ich mich in mein Bett und schaute Fernsehen, irgendwann schlief ich ein. Irgendwann später wurde ich durch einen lauten Knall geweckt. Ich blickte mich um und stellte fest, dass im Fernsehen ein Film kam, bei dem etwas in die Luft gesprengt wurde. Ich blickte auf die Uhr und es war schon 8:00 Uhr morgens! Also stand ich auf, zog mich an und ging in die Küche zum Frühstück. Es lag ein Zettel auf dem Tisch und darauf stand: ''Wir sind im Krankenhaus bei Eph.''
    Dann klingelte es an der Tür und Mina stand hinter der Tür. Ich öffnete ihr und wusste nicht so richtig, ob ich mein Verhalten vom Vorabend ansprechen sollte. Aber Mina…

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    sagte: ''Ich bin jetzt doch für den nächsten Schritt bereit!'' "Mina", antwortete ich, "ich habe mir auch einige Gedanken über unsere Beziehung gemacht und habe für mich entschieden, dass es für uns beide besser ist, noch zu warten. Ich möchte nicht, dass es uns so geht wie Ivy und ihrem Tobias Taugenichts." ''Ok. dann warten wir bis wir 14, 15 sind'', sagte Mina. ''Na endlich Mina, du bist wieder frei!',' sagte eine Stimme von irgendwoher. "Das kannst du mal gleich wieder vergessen, das mit uns beiden ist endgültig vorbei", sagte Mina zu ihrem Ex-Freund, der etwas weiter entfernt stand. Das habe ich dir auch schon andauernd gesagt", fügte sie noch hinzu. "Aber Mina, wir waren doch so glücklich miteinander", entgegnete ihr Ex-Freund. "Die Zeiten ändern sich nun mal, das solltest auch du langsam mal einsehen!" "Aber was willst du denn von diesem Zwerg? Was hat er, was ich nicht habe?", wollte er weiter wissen. "Das geht dich gar nichts an", erwiderte Mina. "Du verlässt mich wegen so einem laufenden Gartenzwerg und sagst dann, dass es mich nichts angeht? Natürlich geht mich das was an!", sagte er jetzt lauter.
    Nun mischte ich mich auch ein. "Wenn sie sagt, dass es dich nichts angeht, dann ist das so und jetzt verschwinde von unserem Grundstück!", schrie ich. "Und wag es ja nicht Mina noch einmal zu belästigen!" Jetzt kam Minas Ex-Freund angelaufen und dann schlug er mich. "AUA, was soll das?", schrie ich ihn an. "Das war dafür, dass du mir Mina weggenommen hast!", brüllte er zurück. Aber dann drehte er sich einfach um und verschwand. Mir war es recht. "Mina, wenn er dich weiterhin belästigt, sag mir Bescheid!", meinte ich. ''Ich vermöbel dich so stark, dass deine Eltern dich nicht mehr erkennen!',' schrie Rossfix. Dann war dieser Trottel glücklicherweise endgültig weg und Mina sagte: "Ich mache mir echte Sorgen, ich weiß doch wie mein Ex tickt, hoffentlich lässt er uns in Zukunft in Ruhe." ''Ich hoffe es auch'', stimmte ich ihr zu. Wie sich später noch herausstellen sollte, hatten wir uns da leider gründlich getäuscht.
    Jetzt gingen wir beide aber erst mal meinen Onkel Klaus besuchen. Mum gab mir Geld um ein Motorboot zu leihen. Ich wollte mit Mina noch einen richtig schönen Tag am Meer verbringen, denn die Ferien gingen langsam dem Ende zu. Wir liehen uns also ein kleines Schlauchboot mit Außenbordmotor und tuckerten los. Die Fahrt dauerte eine halbe Stunde und mein Onkel stand schon an seinem Pier um uns zu empfangen. "Das ist aber schön, dass ihr auch mal bei mir reinschaut", begrüßte er uns. ''Tja, ihr habt noch einen und ein halben Monate Ferien. Als ich noch in die Schule ging hatten wir 4 Monate'', sagte mein Onkel, während er sich seine Pfeife anzündete. "Sag mal Onkel Klaus, gibt es hier auf der Insel nicht einen schönen Platz am Strand, wo Mina und ich ein paar ruhige Stunden verbringen könnten?", fragte ich meinen Onkel. "Einen schönen Platz gibt es am Südstrand beim alten Bootshaus", sagte mein Onkel - zum Glück hatte er heute einen seiner klaren Tage und war nicht sooo durcheinander wie sonst immer. Also zogen Mina und ich los zum alten Bootshaus. Wir tuckerten mit dem Boot wieder zurück ans Ufer und machten uns dann zu Fuß Richtung Bootshaus auf, das nur ein paar Gehminuten entfernt war. Natürlich hatten wir Proviant mitgenommen, außerdem eine Decke und einige andere Kleinigkeiten. Am Bootshaus angekommen, suchten wir uns erst einmal ein stilles Plätzchen am Strand, schließlich wollten wir nicht alle paar Minuten gestört werden. Es war heute aber auch nicht viel los am Strand und so blieben wir eine lange Zeit ungestört. Später jedoch kam Klaus angelaufen und sagte zu Mina: ''Du hast ja den Leuchtturm noch nie von innen gesehen, willst du einen Rundgang machen?'' Mina und ich stimmten zu. Onkel Klaus zeigte uns den gesamten Leuchtturm. Besonders toll war es ga.nz oben - die Aussicht von dort war einfach atemberaubend. Mit einem Fernglas, das uns Onkelchen gab, konnten wir sogar die Küste und "unseren" Strand erkennen. Es war sehr romantisch hier oben. Wir sahen ein Tiefdruckgebiet vom Meer kommen. Jedoch hing eine Wolke ziemlich weit runter! Aber Klaus beruhigte uns und meinte, dass es nur ein gewöhnlicher Sturm werden würde. ''Komisch, da dreht sich doch was!'' "Da dreht sich nichts, das sind Vögel, die ihre Kreise ziehen und nach Beute suchen", sagte Klaus. Doch dann kam plötzlich ein starker Wind auf. "Das wird ein heftiges Unwetter werden", meinte Onkel Klaus. "Da könnt ihr unmöglich nach Hause fahren, ihr müsst wohl hier übernachten." Da Klaus mehr Erfahrung hatte als wir, blieb uns nichts anderes übrig, als seinem Rat zu folgen. Ich rief zu Hause an um Bescheid zu sagen. Natürlich machten sich meine Ma und mein Pa große Sorgen, aber sie beruhigten sich gleich wieder, weil sie uns bei Onkel Klaus gut aufgehoben wussten. Ich machte mir nun aber Sorgen, wo Mina und ich die Nacht schlafen sollten, denn hier im Leuchtturm war es doch sehr eng. Es gab nur Onkel Klaus' Bett und ein kleines Sofa. Da sagte auch schon Onkel Klaus: "Na, da werde ich mal die Luftmatratzen und die Schlafsäcke aus dem Schrank holen, da.mit ihr es euch bequem machen könnt. Ich hoffe, Luftmatratzen auf dem Boden sind okay.“ Ich schaute Mina an und sie nickte. "Na klar", sagte ich dann zu Onkel Klaus, "das wird ja ein richtiger Abenteuerurlaub hier." Wir legten die Luftmatratzen im Wohnzimmer ga.nz nah nebeneinander. Das erste Mal gemeinsam übernachten - war ich aufgeregt. Der Wind wurde immer heftiger, es gab einen Knall und das Licht ging aus. Onkel Klaus meinte: "Keine Sorgen, das passiert bei Sturm öfters", und stellte ein paar Kerzen auf, wie romantisch. Wir aßen Abendbrot und gingen dann nacheinander ins Bad. Onkel Klaus lieh uns Handtücher und Zahnbürsten. Nachdem wir fertig für das Bett waren, gingen wir ins Wohnzimmer zu unseren Luftmatratzen. Wir kuschelten uns in unsere Schlafsäcke, da es sehr kalt war.

    S. 393 – 396

    Wir waren beide noch nicht so richtig müde, deshalb drehten wir uns zueinander, verschränkten die Hände und quatschten albernes Zeug. Der Wind heulte um den Leuchtturm und es zog durch alle Ritzen. Mina bekam Gänsehaut. "Frierst Du, Mina" fragte ich sie. "Ein bisschen kalt ist mir schon, hast du vielleicht noch eine Decke?", fragte sie. "Hm...ich glaube ich habe noch einen warmen Pulli, wenn du willst?", sagte ich und merkte, dass ich müde wurde. Ich gab ihr meinen Pulli und kurze Zeit später schliefen wir ein.
    Es war eine unruhige Nacht. Denn der Wind heulte ständig um den Leuchtturm und erschreckte mich. Außerdem verlor meine Luftmatratze langsam die Luft und so lag ich am Morgen auf dem harten Fußboden. Als ich aufstand, hatte ich furchtbare Kreuzschmerzen. Es war gegen 5 Uhr, stöhnend r.ap.pel.te ich mich auf um mich zu strecken und meinen schmerzenden Rücken zu massieren, was gar nicht so einfach war, weil ich mich gar nicht selber massieren konnte, wie ich feststellen musste, da es nun mal das menschliche Schicksal ist, das man mit den Händen sehr schwer an den Rücken kommt. Mina hingegen hatte gut geschlafen, sie beklagte sich zumindest nicht. Sie massierte mir den Rücken. Bald ging es mir und meinem Rücken, dank Mina, besser und wir machten uns erst mal über den Kühlschrank her. Was wir dort aber vorfanden, war wohl nicht mehr ga.nz das, was man als normales Essen versteht, es waren überwiegend Reste, die nicht mehr so richtig genießbar aussahen, es sah eher so aus, als würde Onkel Klaus die verschiedensten Schimmelkulturen züchten. Es befanden sich darin: zwei Flaschen Korn, ein Glas verschimmelte Marmelade, etwas Aufschnitt, ein Glas Heringe, eine Tube Senf und eine Flasche alter Milch. Wir machten den Kühlschrank schnell wieder zu, denn wir befürchteten, dass die Gase, die daraus hervortraten uns vergiften könnten. Mina kramte in ihrer Tasche und holte eine angebrochene Packung Butterkekse heraus. Plötzlich polterte es draußen vor der Tür und wir beide erschraken. Aber es war nur Onkel Klaus. Er stellte eine Papiertüte auf den Tisch, aus der es verführerisch nach frischen Brötchen duftete. "Na, ausgeschlafen?", lachte er und setzte Kaffeewasser auf. "Ich hab Brötchen und Aufschnitt besorgt, ihr habt sicher Hunger", sagte er. "Wo kriegt man denn hier frische Brötchen her?", fragte Mina neugierig. "Na, vom Bäcker drüben auf dem Festland", antwortete Onkelchen. Nachdem wir die Luftmatratzen und Decken weggeräumt hatten, frühstückten wir erst einmal ausgiebig und Onkelchen erzählte uns, dass einer der Fensterläden vom Sturm weggeweht worden war. "Aber sonst ist nichts passiert und die See ist jetzt wieder ruhig", erklärte er uns. "Wenn ihr wollt, könnt ihr heute euren Strandbummel fortsetzen." Wir waren glücklich zu hören, dass der Sturm vorbei war und ließen uns das Frühstück schmecken. Die Brötchen waren wirklich lecker und frisch gestärkt erkundeten wir die Insel weiter. Wasser und eine Decke für später hatten wir mitgenommen.
    Als wir an einer kleinen Bucht angekommen waren, machten wir erst mal Rast und ließen uns auf ein paar größeren Steinen nieder, doch plötzlich hörten wir Schritte und Stimmen. Wieder waren wir nicht alleine. Ein alter Mann wollte uns überreden mitzukommen, doch da wir ihn nicht kannten, lehnten wir höflich ab. Kurze Zeit später klingelte Minas Handy. Sie sagte:"Aber ich habe mein Handy doch eben ausgemacht!?"Sie ging ran und sofort ertönte ein fürchterlich kreischender, quietschender Ton. Mina erstarrte. Sie sah aus wie versteinert und das Handy fiel ihr aus der Hand. Mina schaute irgendwo ins Nirgendwo und ihr entsetztes Gesicht war ein schrecklicher Anblick. "Was ist los?", rief ich, "Mina sag doch bitte was". Doch Mina stand immer noch wie erstarrt da. Ich wusste mir nicht anders zu helfen und gab ihr einen Klaps auf die Backe. Sie erschrak und schaute mich mit weit aufgerissenen Augen an: "Was war denn los, Charlie?" Ich antwortete: "Dein Handy hat einen fürchterlich kreischenden, quietschenden Ton von sich gegeben und du warst wie erstarrt! Ich habe mir Sorgen um dich gemacht“ Mina schaute auf das Handy, welches völlig zerstört auf dem Boden lag. "Charly", sagte sie leise, "ich habe gerade erfahren, dass morgen etwas schlimmes passieren wird.‘‘ Nun wurde mir auch ga.nz mulmig zu Mute und ich fragte Mina ängstlich: "Was meinst du? Was soll denn morgen passieren. Sag schon!" Ich packte sie an den Oberarmen und schüttelte sie. "Ich hab es nicht richtig verstanden, die Stimme hat erst so leise geredet und dann hat sie irgendetwas in einer unbekannten Sprache geschrien", sagte Mina. Ich schaute Mina ungeduldig an und fragte sie noch einmal: "Was passiert morgen und wieso denkst du, dass morgen überhaupt etwas passiert, wenn du nicht einmal das verstanden hast, was … "Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, ich habe die Stimme von meinem Ex-Freund erkannt. Er hat uns gedroht, aber alles klang so verzerrt, so dass ich nicht richtig verstehen konnte, was er sagte", antwortete Mina. Das Handy klingelte nochmal und eine Stimme sagte: ''Wenn ihr mir nicht 50 000 Dollar bringt, dann fliegen eure Eltern und das Rathaus in die Luft! Wir haben eure Eltern gefangen genommen!'' Sowas passierte höchstens mal in einem Film, das konnte doch nicht echt sein. "Das ist doch sicher auch wieder nur dein Ex-Freund, Mina", sagte ich. "Auf so eine Idee kann nur der kommen, um sich an dir zu rächen!" "Ich glaube du hast Recht. Der hat schon immer so schräge Ideen gehabt, sich an jemandem zu rächen...naja, lass uns doch mal weitergehen. Ich habe da vorne eine interessant aussehende Höhle im Fels gesehen‘‘ "Ja, lass uns diese Höhle genauer betrachten und denken wir nicht mehr an den seltsamen Anrufer."
    Also kletterten wir über steinige Wege bis hin zu der Höhle.'' Wir entdeckten schnell, dass das keine Höhle sondern ein alter Militärbunker aus dem 2. Weltkrieg war. Wir gingen zu Onkel und er stimmte dieser These zu. Wir erzählten ihm von der Drohung und den seltsamen Geschehnissen mit Minas Handy. "Das kommt mir allerdings sehr übertrieben vor", meinte er, "aber ich würde auf jeden Fall die Polizei informieren, wenn es nur ein blöder Scherz war umso besser, aber wenn irgendetwas Ernstes dahinter stecken sollte, kann man euch dort sicher weiterhelfen." Also beschlossen Mina und ich sofort zurück nach Hause zu fahren und dort gleich die Polizei zu verständigen.

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