Ort: Henford on Bagley
Charakter: Blaze / Viola / Chip / Denize
Geschichtsstrang: Ausflug - Teil 4
Viola betrachtet amüsiert das Geschehen. Sie muss zugeben, dass die Kleine kein Feigling ist. Trotzdem hätte sie natürlich lieber auf Kindergesellschaft verzichtet, aber solange Denize sich um das Mädchen kümmert und ein wenig beschäftigt, wird es schon irgendwie gehen. Die Vampirin sieht sich um. Auf dem Gras lässt sich das Skateboard jetzt nicht so gut fahren aber vielleicht gibt es bei der Ruine eine geeignetere Stelle?
"Wollen wir die mal erkunden?", fragt sie in die Runde und zeigt in die Richtung.
Das hat jetzt grade noch gefehlt. Die Kleine am Hals und ade chillige Zeit mit seiner Freundin. Klar dass Denize da wieder ein weiches Herz bekommt, nett wie sie ist. Soll sich doch Blaze um das Gör kümmern. Chip ist genervt, sagt aber erstmal nichts, weil er sich denken kann, dass Denize dann sauer auf ihn wird. Also ist gute Miene machen angesagt. Violas Vorschlag kommt ganz gelegen. "Weiter unten ist ne Brücke, da kommt man über den Fluss." Er zeigt in die Richtung. "Von da aus ist es nicht mehr weit." Er dreht sich zu Blaze. "Was meinst du dazu?"
Blaze' Blick folgt dem Fingerzeig. Er schaut kurz zum Auto und steckt die Hände in die Taschen und drückt im Inneren auf den Schlüssel. Das Auto blinkt und es verriegelt sich. Auch wenn sich keiner ausgerechnet hier her verirren wird, sicher ist sicher. Ihm hätte die Verantwortung für die Karre gereicht. Aber jetzt kommt auch noch Eve dazu... Hat Beth deswegen angerufen? "Jo.. " sagt er. Sie haben später noch Zeit in der Runde zu chillen und was zu essen oder so. Er setzt sich schlendernd in Bewegung. Vorne an der Spitze dreht er sich um und geht die Hände immer noch in den Taschen rückwärts. Die Gruppe beginnt zu folgen. Eve lächelt Denize an, die lächelt zurück. Manchmal hätte Blaze gern diese 'nachdenkfreie' Ader von Chip.
Eve eilt vor und Blaze hält sie auf. "Ey.." sagt er mit nicht mal der Hälfte an Begeisterung, die Eve an den Tag legt. Sie dreht sich zu ihm um. "Hast du dein Handy dabei..?"
Eve greift in die Tasche und zeigt es Blaze. "Is aus." sagt sie unbesorgt. Blaze atmet tief ein und aus. War ja klar... Er schiebt das Thema bei Seite und überlegt sich später was.
Viola hätte es sich sparen können, zur Brücke zu laufen. Stattdessen hätte sie in Fledermausgestalt auch so trocken den Fluss überqueren können. Doch sie bleibt trotzdem bei der Gruppe. Wozu vorfliegen, wenn sie dann am Ende ohnehin nur auf die anderen warten müsste?
Ob die kleine Göre weiß, dass sie kein Mensch ist? Wenn ja, lässt sie sich jedenfalls nichts anmerken. Aber die spitzen Zähne und ihre Augen sollten eigentlich eindeutig genug sein. Doch Viola sagt nichts sondern folgt den anderen einfach nur schweigend. Das Skateboard hat sie dabei unter den Arm geklemmt.
Viola hat das Board dabei, cool. Vielleicht kann er ihr in dem alten Gemäuer ein paar Tricks zeigen oder es findet sich eine Mauer zum grinden. Chip lässt Denize' Hand los." Bin gleich wieder da." Er geht vor zu Blaze und läuft ein paar Schritte neben ihm, bis er schließlich sagt: "So sieht das also aus, hm? Da hast ja echt die ganze Packung abbekommen..wieso hast dich denn nie ausgekotzt?" Er schaut in Richtung Eve, die fröhlich vor ihnen weg hüpft.
Blaze blickt zu Chip auf und denkt kurz darüber nach. Dann setzt er beide Zeige-und Mittelfinger an der Schläfen an und sagt angestrengt als hätte er mentale Superkräfte: "Ich hab 's versucht weg-zu-ignorieren!" Er grinst kurz dann steckt er die Hände wieder ein und geht wieder normal neben ihm her. "Keine Ahnung... Ist erst seit dem Umzug irgendwie... real." Er sieht auf und haut Chip wie aus einer Eingebung heraus den Handrücken vor dir Brust; "Ey, wir sollten einfach öfter wieder sprayen."
"Verstehe." Chip kann sich das gut vorstellen, wie Blaze einfach versucht hat sein normales Leben weiter zu leben. Die Taktik ist ihm vertraut. Als er das Energiebündel betrachtet, dass vor ihnen her läuft, schwant ihm allerdings, dass der Alltag wohl gerade nicht allzu angenehm aussieht für seinen Freund. Wie bei ihm auch...nur anders. Deshalb nickt er auch sofort zustimmend, als Blaze das sprayen erwähnt. "Jo...ist echt mal überfällig. Gar nicht lang aufschieben...die nächsten Tage mal?" Vielleicht kann er ihm bei der Gelegenheit von Bertl erzählen...das Ganze lastet ihm auf der Seele.
"Geht klar." stimmt Blaze sofort zu. Es ist die beste Zeit jetzt in den Ferien. Und er hat recht… auskotzen ist echt mal angebracht.
Denize geht jetzt als Schlusslicht. Sie betrachtet die Rücken ihrer Mitreisenden. "Skatest du denn schon lange?" versucht sie eine Konversation mit Viola um sich hier weniger verloren zu fühlen.
Viola hat nicht unbedingt Interesse an Smalltalk mit dem Moralapostel Denize, und so bleibt ihre Antwort auch nur knapp: "Geht so!" Zum Thema sprayen kann sie allerdings auch nicht soviel beitragen. Und so bleibt die Vampirin größtenteils schweigsam, bis sie die Ruine erreichen.
Eve geht voraus und betritt bereits die Brücke. Sie klettert auf das Geländer und schaut ins Wasser hinab. Aber spannend ist das nicht. Ihr Blick geht zu der Gruppe hinter ihr, dann springt sie wieder herab und läuft zur Ruine vor. Ihre Fantasie wird direkt angekurbelt als sie die schweren, bemoosten Gemäuer betrachtet.
Steinige Stufen führen nach oben und rund herum sind Felsen, die sich zum Skaten jedenfalls auch besser eignen als das Gras. Sofort fallen Viola die kunstvollen Reliefs an der Außenmauer auf, die einen Fuchs und einen Hasen zeigen. Ungewöhnlich gut erhalten, doch auf das Innere des Gebäudes trifft das nicht zu. Das ist kaum noch zu erkennen. Die Natur hat sich das Gebiet schon lange zurück geholt. Was wohl der ursprüngliche Zweck des Gebäudes war, so mitten im Nirgendwo?
Naja, eigentlich egal, was das hier früher mal war. Auf den Mauern lässt sich jedenfalls ein wenig skaten. Sollte sie stürzen kann sie sich immer noch in die Fledermausgestalt retten, bevor sie sich verletzt. "Du wolltest ja sehen, was ich kann!", sagt sie zu Chip. Was er wohl erwartet? Sie klettert auf ein Mauerstück und fährt dort entlang. Die Mauer ist uneben und es ruckelt ziemlich, trotzdem schafft sie es, das Gleichgewicht zu halten.
"Hier sagen sich wohl echt Fuchs und Hase gute Nacht?" Chip mustert, wie Viola die Reliefs an der Frontseite des verfallenen Gebäudes, die noch recht gut erhalten sind. Er beobachtet wie Viola die Mauer erklimmt und auf der holprigen Oberfläche mit dem Board rollt. Nicht schlecht. "Und jetzt nen Sprung zum Abschluss!" Chip ist gespannt ob sie sich traut.
Eve beobachtet Viola und klettert anschließend hinter ihr ebenfalls auf die Mauer. Statt zu skaten breitet sie die Arme aus und balanciert auf der Mauer entlang hinter der Vampirin hinter her. Blaze hat kurz das Bedürfnis Eve zu sagen sie soll das lassen, belehrt sich aber eines besseren. Soll sie doch aufs Maul fallen. Dann lernt sie 's.
Chip knufft Blaze kurz und geht wieder zu Denize. "Hey, wir sollten auch mal zum Skateplatz und ein bisschen üben. Kann Cook ja mit dabei sein, was meinst du? Ich mach dich zu meinem Skatergirl." Er lächelt so, dass sie sehen kann dass es ihm nicht wirklich ernst ist mit der letzten Äußerung, aber ein bisschen zum Spaß mit ihr da herumturnen wär schon ganz witzig. Womöglich mit Blaze und Viola zusammen? Na..man wird sehen.
Denize lächelt verlegen und nickt eifrig als Chip Cook erwähnt. Sie freut sich, dass er ihm eine Chance gibt. "Ja unbedingt." sagt sie sogleich zu. Sie muss plötzlich daran denken wie ihr Cousin an die Tür klopfte als sie mit Chip... 'gelernt' hat. Sie lächelt verliebt und kriegt einen Schub an Mut. "Vielleicht zeigst du mir ja auch mal ein paar... Tricks...?"
Chips Herz macht einen Sprung als Denize ihn so anlächelt . "Klar mach ich das..wer weiß was alles für verborgene Talente in dir schlummern." Ihr am Skateplatz was zu zeigen und selber ein paar Tricks zum Besten zu geben macht ihn jetzt schon irgendwie stolz. Cool dass sie das wirklich machen will. Er strahlt sie an und gibt ihr einen Kuss.
Chip will also nen Jump sehen? Bei Sprüngen fehlt Viola noch ein wenig die Übung, doch sie ist kein Feigling. Und so wagt sie es, auf einen niedrigeren Mauerteil zu springen. Zu ihrer eigenen Überraschung kommt das Board auch richtig unten auf, doch sie selbst verliert kurz danach dann doch noch das Gleichgewicht. Zum Glück bleibt ihr noch genug Zeit sich in eine Fledermaus zu verwandeln und so ihren Sturz zu verhindern. "Tja... ich schätze, das lief nicht ganz so wie geplant!", sagt sie, grinst aber trotz allem.
Oh, oh...was wird das denn? Chip sieht wie Eve hinter Viola her balanciert..hoffentlich bringt sie sie nicht draus. Nein...Viola schafft den Sprung. "Boah...wenn ich das könnte, hätt ich ein paar Narben und Schrammen weniger." Nicht zum ersten Mal beneidet Chip die Vampirin um die Fähigkeit sich zu verwandeln. "Cool..du hast Mut, das ist wichtig. Warte mal.." Er geht zu Viola und nimmt ihr das Skateboard ab. Die Treppen, die hinauf zur Ruine führen haben acht Stufen...das ist viel, mehr als sechs hat er bisher nie versucht...es könnte gehen, auch wenn es gewagt ist..zu wenig Schwung vielleicht... Egal ob er sich jetzt auf die Nase legt, er hat Bock Denize ein bisschen zu beeindrucken.
Das Gespräch über den Skateplatz hat ihm einen Kick gegeben. Er bringt sich vor der Treppe in Position, gibt dem Board Schwung so gut es geht, zieht hoch und kommt unten ganz gut auf, dann allerdings ins straucheln und kann sich gerade noch irgendwie in die Wiese abrollen. Stürzen hat er schließlich auch jahrelang geübt. Das Board poltert die nächste Treppe runter und bleibt unten liegen. Stöhnend setzt er sich auf. "Bei mir offensichtlich auch nicht." grinst er in Richtung Viola, sammelt das Skateboard ein und bringt es ihr wieder. Seine Schulter tut weh, aber vor Denize wird er sicher nicht herumjammern. "Das Wichtigste ist, dass du dir nicht tausend Sachen ausmalst bevor du was machst. Denk dran was du geübt und gelernt hast, die richtige Technik und bleib auf den Moment fokussiert." Er gibt Viola das Board zurück. "Und sei bereit Schmerzen zu auszuhalten und die Narben mit Stolz zu tragen." Er lächelt verschmitzt. "Ich zeig dir gleich noch was im Sitzen. Fussarbeit quasi."
Eve springt hinter Viola auf den Boden und fällt als sie sich 'puff' verwandelt rückwärts auf den Hintern. Sie bleibt sitzen und staunt. "Boaah! Wie hast du das gemacht!?"
Viola war so auf das Skaten konzentriert gewesen, dass sie erst jetzt bemerkt, wer ihr da auf die Mauer gefolgt ist. Sie ignoriert die Frage des Mädchens. Was hätte sie auch antworten sollen? Dunkle Magie? Stattdessen wendet sie sich Chip zu, der ihr das Board wieder in die Hand drückt. "Klar, wäre nicht das erste Mal, dass irgendetwas schmerzt!", sagt sie grinsend. Auch Veros Tritte in der Höhle waren nicht von schlechten Eltern, doch auch da hat sie nicht gejammert. Nicht, dass das, was sie stattdessen getan hat, die bessere Wahl gewesen ist...
Doch sie verwirft den Gedanken an die Oberzicke wieder. "Dann zeig mal deine Fußarbeit.", sagt sie zu Chip.
Eve steht auf und reibt sich den Hintern. "Dann eben nicht." schmollt sie darüber ignoriert worden zu sein. "Gut für dich, auch ein taubes Huhn findet mal ein Korn." grummelt sie. Sie sieht sich um und mustert die Umgebung. Ihre Aufmerksamkeit richtet sich auf Blaze der an der Mauer lehnt und mit halbem Ohr nur zuhört. Er schaut konzentriert auf sein Telefon. Sie hat nicht vor ihn anzusprechen.
Eve nervt so langsam aber wirklich. So gerne Viola diese nun erneut ignoriert hätte, so sehr hasst sie es dann doch, als "Taubes Huhn" bezeichnet zu werden. Und so reagiert sie nun doch auf die Kleine: "Du solltest in Biologie wohl besser mal aufpassen. Das ist eine Fledermaus und kein Huhn!"
"Was kann ich dafür wenn du nicht zuhörst." sagt Eve provozierend und verschränkt die Arme.
"Was kann ich dafür, wenn du dumme Fragen stellst?", kontert Viola, hat jedoch nicht vor, sich weiter von der Göre nerven zu lassen. Vielleicht sollte sie sie nun doch ignorieren.
Eve streckt Viola die Zunge raus.
Blaze schaut auf. Er sieht grad noch Eve wie sie wieder kindisch ist. "Ich schneid dir das Ding raus, hab ich gesagt." Eve saugt die Zunge wieder ein und wendet sich Chip zu.
"Okay." Chip nimmt das Board wieder an sich und setzt sich auf eine niedrige Mauer. "Es ist nicht das Gleiche wie im Stehen oder Fahren, aber manche Bewegungen und Fußpositionen kann man ganz gut im Sitzen üben." Er zeigt Viola wie sie für ein paar einfache Tricks ihre Füße stellen muss, wie sie das Board dann am besten hochziehen kann und was sie vermeiden muss. Am Schluss steht er auf und zeigt ihr noch den Kickflip. Er führt den Trick aus und bietet ihr an: "Den können wir mal auf ebenem Gelände üben, wenn du Lust hast. Ich zeichne dir mal noch an, wie du deinen Fuß rausziehen musst, damit das klappt." Er nimmt einen Stein und zeichnet mit Schwung einen weißen Strich, der die Linie des Schuhs markiert. "So...und jetzt hab ich mich genug wichtig gemacht...was steht an? Mein Magen grummelt langsam und im Fluss schwimmen noch Fische die auf einen dicken Wurm warten." Er schielt zu Denize als er das sagt. "Habt ihr denn keinen Hunger?"
Viola sieht Chip zu und nimmt sich vor, die Übungen auch tatsächlich zu machen. Vor allem, wenn sie tagsüber nicht nach draußen kann.
"Ich hab Hunger!" gibt Eve zum Besten und hüpft Chip direkt entgegen.
Chip schaut Eve an und meint: " Okay, dann gräbst du nach dem Wurm, sonst gibt's keinen Fisch heute Abend."
Eve blickt Chip an, dann Denize. Sie grinst. "Okay! Mach ich!"
Chip hebt kurz amüsiert die Brauen, zündet sich eine Zigarette an und geht mit Denize voraus. Konversation mit Kindern ist nicht sein Ding, auch wenn Eve eigentlich ganz amüsant ist..besser gesagt..frech. Viola die Stirn zu bieten traut sich meistens nicht mal Breuer .
Als sie wieder am Auto angekommen sind fragt er in die Runde: "Erstmal Feuerholz sammeln, oder? Das machen wir...sammelt ihr ein paar Steine für die Feuerstelle?"
Er nimmt Denize bei der Hand und zieht sie mit sich, ein Stück weg vom Geschehen. Seit ihrem Blick von vorhin will er eigentlich nur eins. Sie ausgiebig küssen, was er jetzt auch nachholt.
Denize legt die Arme um ihn und schiebt das Holzsammeln aus dem Gedächtnis. Chillen, Party, keine Sorgen machen. Sie lächelt, küsst ihn und ignoriert alles um sie herum. Erst als es anfängt wilder zu werden und sie merkt in welche Richtung es geht zieht sie die Bremse sanft lächelnd. Es hat ihr gefallen beim letzten und ersten Mal und sie möchte das gern noch öfter erleben aber nicht jetzt sofort. Nicht vor Viola und Blaze… oder Eve…
Noch etwas ausser Atem schaut ihr Chip nochmal tief in die Augen und schmunzelt dann, auf Abstand gehend: "Okay...dann gehen wir eben Holz sammeln."
Auch Viola schleppt Feuerholz zum Lager zurück. Eve hat sie mittlerweile wieder vergessen. Als sie sieht, wie Chip Denize wegzieht, verdreht sie nur die Augen. Was findet er nur an diesem Moralapostel? Aber das ist ja seine Entscheidung und sie hat nicht vor, sich da einzumischen. Wozu auch?
Ort: Henford on Bagley
Charakter: Blaze / Viola / Chip / Denize
Geschichtsstrang: Ausflug - Teil 5
Auf dem Rückweg bleibt Blaze ein wenig zurück und telefoniert. Er muss ein wenig Vorbeugen wenn er demnächst nochmal mit Chip sprayen will. Oder allgemein... atmen.
Während die anderen das Feuerholz sammeln, Würmer ausgraben und anderen Aktivitäten nachgehen.... spricht er mit Beth. "Nein sie ist hier..."
"Was kann ich dafür wenn sie dauernd ihr dämliches Handy ausschaltet."
"Das ist nicht mein Problem..."
Blaze hält das Handy vom Ohr weg und überprüft ob Beth noch dran ist oder ob der Empfang abgebrochen ist. Gleichzeitig fragt er sich warum zum Teufel streitet er mit Beth? Auf sowas lässt er sich normalerweise gar nicht erst ein. Aber Eve... die hat einfach alles verändert... "H-hallo?"
"Ja."
"Okay...."
Blaze drückt den roten Hörer und steckt das Telefon weg. Er tritt näher.
Chip und Denize hat er aus den Augen verloren. Er blickt sich wegen Beth kurz nach Eve um die am Wasser im Dreck wühlt - gut. Bis Viola ihn anspricht. Er fühlt sich wie auf einer Hochspannungsleitung, kämpft die Anspannung aber gekonnt runter. Blaze hatte nicht vor hier zu Babysitten oder sonst was... er wollte entspannen.
Die Vampirin sieht sich zu Blaze um. "Jetzt noch Musik und der Abend ist super!", sagt sie grinsend. "War jedenfalls eine gute Idee, hierher zu kommen. Dass kleine Gören hinzukommen, konnte ja niemand ahnen."
Er nickt Viola zu. "Gut das dus sagst." Er geht zum Auto und öffnet den Kofferraum. Er hat noch eine Decke zum sitzen, die Gitarre, Essen zum grillen - falls Chip doch nix fängt - und die Boxen. Ausserdem genug zu trinken und einen Rucksack mit Kleidung für den Fall. Zudem will er noch in diesen Fluss springen. Unbedingt!
Wenig später kehren Denize und Chip mit einer großen Portion Feuerholz zum Lager zurück. Jetzt kommt richtig Festivalfeeling auf bei Chip und diesmal wird er den Abend mit Denize nicht versauen. Besser nen Joint mehr als zu viel Alkohol.
Nachdem er noch trockenes Zeitungspapier zerknüllt und unter dem Holz verteilt hat, entzündet Chip das Feuer. Es knistert sofort und die Funken stieben. Cool. Er schnappt sich die Angel und geht damit zu Eve ans Ufer. "Und...wie sieht' s aus. Hast du Einen ausgegraben?" fragt er sie und geht neben ihr in die Hocke, um ein paar Steine aufzuschichten, in die er dann die Angel legen will. So würde sie halten und er muss nicht die ganze Zeit darauf aufpassen. Vom Lager klingt Musik zu ihnen herüber und Chip fühlt sich trotz Eves Gegenwart frei und unbeschwert.
"Ich hab diesen Käfer. Geht das auch?" sie zeigt Chip einen fetten Engerling in den hohlen Händen.
"Klar, der ist dick genug." Chip nimmt ihr die Larve ab und befestigt sie mit geübtem Griff am Angelhaken. Er wirft aus und legt die Angel sicher in der Steinkonstruktion ab. "Du hast jetzt die Verantwortung. Wenn was anbeißt und der Schwimmer zuckt, dann schreist du und holst mich, dann wird gegrillt." Er fixiert sie kurz mit den Augen. "Und wenn du Fehlalarm machst um mich zu verarschen, dann kriegst du nix ab." Er steht auf und geht zu den anderen zurück. Vielleicht ist die Kleine so etwas beschäftigt.
Eve blickt auf die Schnur im Wasser und wartet.
Viola bemerkt Blaze' Gesichtsausdruck erst jetzt. "Gibt's Probleme?", fragt sie. Ob das Fehlen des Wagens und des Mädchens bereits bemerkt wurde?
Blaze sieht Viola an und setzt sich hin. Er winkt ab. "Nein alles okay.." Er wirft ein Grasbüschel ins Feuer. "Eve schaltet ständig ihr Telefon aus und dann erreicht ihre Mutter sie nicht." Er rückt ein wenig auf dem Tuch zur Seite damit Viola mit sitzen kann. "Und dann ruft sie mich an.... aber sie sind noch nicht zu Hause also alles im grünen Bereich." Hoffentlich schaut Beth nicht in Eves Zimmer wenn sie nach Hause kommt... Das wäre... suboptimal...
Die Vampirin setzt sich neben Blaze. "Na dann!", sagt sie, fragt dann allerdings doch noch mehr: "Wird die Kleine dicht halten? Du kennst sie besser als ich."
Blaze muss grinsen. "Keine Ahnung." er kennt sie genau so wenig. Er will sie gar nicht kennen. "Aber wenn ihr ihr Leben lieb ist, wärs besser für sie.." er schüttelt den Kopf und reibt sich das Gesicht. Es hätte echt nicht blöder laufen können mit der Rotzgöre.
Denize nimmt verhalten Platz am Feuer auf der Decke, die Chip ausgebreitet hat. Sie lächelt sofort wieder als sie ihn heran nahen sieht. Sie blickt sich um. "Wo hast du Eve gelassen?"
Nachdem er kurz im Rucksack gekramt und das angefangene Bier von vorhin wieder gefunden hat, setzt sich Chip wieder ans Feuer. Als Denize fragt, grinst er. "Die passt auf die Angel auf und sagt Bescheid wenn was beißt." Dann nimmt er Blättchen, Tabak und Gras zur Hand und beginnt einen Joint zu bauen.
Viola grinst, als Chip erwähnt, was Eve so treibt. "Hoffentlich dauert es eine Weile, bis sie rufen muss!", sagt sie, "aber Hauptsache, sie ist beschäftigt und nervt nicht rum." Sie holt ihr Plasma Jane aus dem Rucksack und sieht Chip dabei zu, wie er sich einen Joint dreht. Sie lässt ihn jedoch einfach machen, ohne es zu kommentieren. Als Chip fertig ist, wendet Viola ihren Blick Richtung Fluss. "Lange her, dass ich mal was angeln war. Meistens bevorzuge ich dann ja doch menschliche Opfer, anstatt Fische. Zur Not helfen die aber auch ein wenig." Dann hebt sie beschwichtigend die Hände. "Aber mittlerweile solltet ihr mich ja gut genug kennen, um zu wissen, dass ich niemanden angreife, den ich auch persönlich kenne." Wäre zu riskant, wenn sie einen Namen hätten, mit dem die Opfer zur Polizei gehen könnten.
Blaze schaut Viola zu wie sie den Drink auspackt und ihm fällt direkt etwas ein. "Ich hab was für dich!" Er steht auf und läuft zum Auto um darin zu kramen.
Denize blickt auf Chips Finger und das, was sie da machen. Schon wieder...? Sie fragt sich ob das denn immer sein muss. Sagt aber nichts. Sie wendet sich Viola zu. Sie merkt, dass diese ihr gegenüber eher wortkarg ist, aber das kennt sie schon von ihr. Sie gehen schon zu lange zusammen in die selbe Schule. Ihr Blick wandert zum Fluss wo es prompt ruft: "Fiiiiiiisch!"
Viola sieht Blaze nach, wie er zum Auto läuft und ignoriert Eves Ruf. Irgendwie ist sie ja schon neugierig, was Blaze geplant hat. Sie bemerkt gar nicht erst, dass Denize sie kurz mustert.
Gerade fertig mit drehen kommt Chip nicht zum anzünden, weil Eve vom Ufer aus schreit. Das ging aber verdammt schnell..wehe, wenn sie nur blufft. Er springt auf und drückt Blaze die Tüte in die Hand. "Hier, rauch an."
Blaze blickt auf, nimmt etwas verblüfft den Dreher entgegen und sieht Chip nach wie er davon eilt. Er zuckt die Schultern steckt den Joint in den Mundwinkel und kramt weiter. Wo hat er denn jetzt.... doch nicht etwas zu hause liegen lassen…
Chip läuft schnell zu Eve, nur um festzustellen, dass die Angel unverändert friedlich zwischen den Steinen liegt. Seine Augen verengen sich als er sich zu ihr umdreht. "Hab ich dir nicht gesagt du kriegst nix ab später, wenn du mich veräppelst?"
Eve lacht über Chip, dann fängt sie sich. "Okay okay. Ich mach jetzt richtig." grinst sie vergnügt.
"Von wegen!" Chip spürt dass ihm schon ein bisschen heiss wird und bevor sich das steigert...Er nimmt Eve beim Oberarm und schiebt sie vor sich her Richtung Feuer. "Du bist eindeutig zu kindisch für so ne verantwortungsvolle Aufgabe und brauchst wohl doch Babysitter. " Als sie bei den anderen ankommen entschuldigt er sich:" Sorry, sie ist zu dämlich für den Job...ich hab sie wieder mitgebracht."
"Eher zu klug." korrigiert Eve während sie sich schieben lässt. "Was ist langweiliger als stundenlanges angeln? Stunden langes zuschauen beim angeln!" Denize muss grinsen. Ganz anders als Blaze. Er hat endlich gefunden was er sucht und stellt sich zurück ans Feuer. "Halt den Rand, Nervensäge." sagt er weil sie weder witzig noch klug ist und wirft Chip einen Blick zu.
Chip setzt sich zu Denize, legt einen Arm um sie und blickt schulterzuckend zu Blaze. <Was soll ich machen?> sagt sein Blick.
Blaze winkt ab. Er zündet mit einem zugekniffenen Auge den Dreher an und zieht erst mal daran, dann blickt er zu Viola. Stolz und mit einer Werbesendung-reifen Handbewegung präsentiert er Viola eine Dose. "Tadaa... Hier.. Probier mal. Vielleicht schmeckts ja." Er reicht ihr das salzige Lama in der Dose und setzt sich wieder zu ihr hin. Er zieht am Dreher und reicht ihn an Chip.
Die Vampirin probiert und erkennt das Getränk sofort. Irgendwie freut sie sich darüber, dass Blaze sich daran erinnert, was ihr Lieblingsgetränk ist. "Eine gute Wahl, danke!", lobt sie. "So lässt es sich hier aushalten!" Mit einem Blick zu Eve fügt sie dann noch hinzu: "Trotz nerviger Göre." Sie sieht zum Auto zurück, wo sich - wie sie ja weiß - die Gitarre befindet. Ein wenig Musik würde wirklich nicht schaden.
Eve verzieht den Mund auf Violas Kommentar, sagt aber diesmal nichts.
Blaze grinst. "Schmeckt wahrscheinlich wie Whisky Cola in der Dose schmeckt. Man erkennt 's aber is nich so das selbe."
Chip nimmt den Joint dankbar entgegen. Er ignoriert Eves Geplapper und beobachtet was Blaze da Viola überreicht. Nachdem er kräftig inhaliert hat, bietet er Denize anstandshalber den Joint an.
Denize zieht den Kopf zurück und schüttelt ihn. Verlegen lächelnd sagt sie: "Nein danke..."
" 'kay." Chip zuckt kurz mit den Schultern. Er hat nichts anderes erwartet. Er inhaliert nochmal und hält ihn grinsend Viola entgegen, wohl wissend dass diese ihren Standpunkt am Festival schon deutlich vertreten hat. Dann fragt er einfach mal so ins Blaue. "Was habt ihr eigentlich so für Pläne in den Ferien?"
Als Chip Viola den Dreher entgegen hält, wird diese aus ihren Gedanken gerissen, doch diesmal nimmt sie ihn schon entgegen. Nach einem Zug reicht sie diesen dann allerdings zurück. "Bringt mir nicht so viel!", sagt sie nur, "Resistenz und so."
Blaze nimmt ihr den Dreher aus der Hand bevor Chip ihn nehmen kann und behält ihn bei sich. Er deutet auf die Dose Salziges Lama: "Kann ich ma probieren?"
"Klar!", sagt Viola nur grinsend.
Blaze nimmt die Dose entgegen und probiert. Er nickt nachdenklich hin und her und reicht ihr das Getränk wieder. "Is Okay." grinst er. "Hab noch zwei, für den Fall." er zeigt auf das Auto. Er zieht am Joint und gibt ihn vor Denize' Nase an Chip weiter, da sie erneut ausweicht.
"Also ich geh nirgendwo hin im Sommer... ich war schlecht in Mathe und Mom sagt ich muss das nachholen." Greift Eve Chips Frage endlich auf. Sie klingt enttäuscht.
Auf Chips Frage nach den Urlaubsplänen überlegt Viola kurz. "Ich habe jetzt nichts bestimmtes geplant!", sagt sie, "ist immer etwas schwierig, wenn man tagsüber nicht raus darf." Sie seufzt. "Aber so kann sich immer noch was spontan ergeben."
Schon angenehm stoned mittlerweile gibt sich Chip ein paar Träumereien über Ferien mit Denize hin, während er ins Feuer guckt. Eves Worte holen ihn zurück. "Mmmh...da kenn ich was von.." murmelt er nur für Denize hörbar und drückt ihre Hand. Er muss lächeln beim Gedanken an die letzte 'Mathestunde'. Dann raucht er, gibt an Viola weiter, die verblüffenderweise heute mal dran gezogen hat und sagt an sie gewandt:" Aber jetzt hast du zumindest schon mal ein Skateprogramm und der Platz ist abends eh interessanter als tagsüber." Er streckt sich aus, mit den Füßen Richtung Feuer. "Ich will auch nur chillen ..und sprayen..und ...kein Plan..sprayen? " Bei diesen Worten guckt er lachend zu Blaze.
Viola blickt zu Chip. "Das kann ich nicht beurteilen, ob es da tagsüber interessanter ist als abends.", sagt sie, "die Sonnenempfindlichkeit ist halt der größte Nachteil am Vampir-Leben. Ein paar Minuten oder so komm ich ja noch klar. Wäre sonst schwierig mit der Schule. Aber dauerhaft geht es einfach nicht." Aber dann grinst sie: "Aber die Skateübungen im Sitzen gehen ja auch im Flur." Sie sieht von Chip zu Blaze. "Meine künstlerische Leistung hat sich nach meinem Geburtstagssprayen jedenfalls immer noch nicht verbessert!"
Blaze lehnt sich auf einen Arm zurück und lässt sie den Dreher ein letztes Mal weiter reichen. "Das is okay." sagt er zu Viola und lächelt. "Kunst liegt im Auge des Betrachters. Ich muss die Docks noch fertig machen. Wurd von den Bullen gestört damals..." denkt er laut und raucht den letzten Zug. Jetzt hat er die Stimmung die er angestrebt hat. Entspannt, ruhig und sorglos.
"Die Bullen haben aber auch keine Ahnung von Kunst!", kommentiert Viola, "Da beschwert sich sonst doch eh keiner drüber. Sag Bescheid, wenn du da weiter machen willst, ich komm dann mit!"
"Is gut." Er zwinkert Viola zu.
"Ich hab Hunger..." entgegnet Eve jetzt. "Müssen wir echt auf einen Fisch warten?"
Fisch! Chip zuckt zusammen und springt dann auf. "Ich guck mal nach der Angel." Unten am Fluss zappelt tatsächlich einer am Haken. Oh Mann, das war so nicht gedacht, er wollte eigentlich ein wachsames Auge darauf haben. Schnell holt er die Beute ein, tötet den Fisch rasch und kehrt dann mit dem Prachtexemplar von einer Bachforelle und der Angel ins Lager zurück. "So, jetzt nur noch ne Alufolie und ein bisschen Gewürz, dann kann das Kerlchen gegart werden." verkündet er, stolz den Fisch hoch hebend.
"Ein Fisch für alle?" Eve bleibt skeptisch. "Haben wir nichts dabei sonst?"
Blaze wendet sich genervt um, greift nach der Tasche und wirft sie Eve entgegen. Diese fängt sie vor sich und fällt fast rücklings zurück. "Brat dir selber was." Eve setzt sich auf und wühlt in der Tasche herum. Dann nickt sie. "Okay!" Blaze hebt die Brauen. "Das war ja einfach." kommentiert er und lacht. "All Zeit bereit." sagt Pfadfinderin Eve und kümmert sich selbst um ihr Essen.
Denize setzt sich näher zu Chip. Sie ist stolz auf ihn. "Ich bin gespannt wie 's schmeckt." lächelt sie, spricht aber leise nur mit ihm. Sie denkt nach. "Es gefällt mir wie... erfahren du bist." Ihr Mund wird zu einem schiefen Lächeln. Vielleicht klappt 's diesmal?
Blaze, dem grad gar nicht nach essen ist, der Heisshunger kommt später, greift zur Gitarre und löst sie aus ihrer schwarzen Schutzhülle. Einmal über alle Saiten. Klingt gut. "Immerhin sind drei viertel der Band anwesend." stellt er fest und versucht sich an etwas zu erinnern was er spielen kann. "Hast du eigentlich mal über nen Text für deinen Song nachgedacht?" fragt er Viola.
"Ja, allerdings ist mir nichts Gescheites eingefallen!", antwortet die Vampirin, "texten liegt meiner Mom wohl mehr als mir." Sie grinst. "Ich weiß nicht, ob euch die Krimiautorin Roselyn Dark etwas sagt. Aber das ist Moms Pseudonym." Aber dann grinst sie. "Aber naja, Songtexte sind dann wohl auch nicht ihr Metier." Sie erinnert sich an die Szene auf dem Skatepark, als Shane anbot, beim Schreiben zu helfen. "Und Shane will ich nicht fragen. Seit der Sache mit Vero hat er wohl kein Interesse mehr an meiner Freundschaft und geht mir eher aus dem Weg." Ups... dass Chip mittlerweile die Story gehört hat, bezweifelt Viola nicht. Und bei ihm ist ihr das auch egal. Aber weiß Denize eigentlich davon?
Aber selbst wenn... soll sie das halt wissen. Die Sache ist schließlich erledigt.
Kartoffeln und der gewürzte Fisch schmoren in der Glut und Chip hat Zeit sich wieder zurück zu lehnen. Freudig sieht er wie Blaze die Gitarre zur Hand nimmt, dann fällt ihm ein, dass er selbst die Mundharmonika vergessen hat. Mist...dabei hört Denize das so gern wenn er spielt...und in romantische Stimmung versetzt es sie auch. Als er ihre Worte hört blinzelt er kurz. ..wie erfahren er ist? Sein Herzschlag beschleunigt sich unwillkürlich als er sich langsam zu ihr dreht und sie anlächelt. Beim Gedanken dass sie nicht das Angeln meinen könnte bekommt er einen trockenen Mund. "Gemeinsame Erfahrung ist aber immer noch die Schönste." sagt er leise und versenkt seinen Blick in ihren. Er traut sich kaum zu atmen. Diese Seite kennt er noch nicht an ihr...
Denize lächelt. Ein wenig siegreich möchte man meinen. Es erfüllt sie mit Selbstbewusstsein, dass sie so eine Art Macht ausüben kann.
Am Rande bekommt Chip mit, dass Viola etwas von ihrer Mutter erzählt hat und von Shane? Er ist zu abgelenkt um richtig zuzuhören und registriert nur, dass die Vampirin jetzt Denize anschaut. Hat er was verpasst grade?
Blaze winkt ab. "Wen juckt Shane." er zupft an den Saiten.
"Also mich nicht!", versichert die Vampirin, "keine Sorge." Sie merkt, dass Blaze nicht begeistert darüber ist, dass sie ihn erwähnte. Ist er etwa eifersüchtig? Dabei war es nur ein spontaner Gedanke, ohne dass da irgendetwas dahinter steckte.
"Worum ging 's als du den Song geschrieben hast?" fragt er ohne die Saiten aus den Augen zu lassen. Sie weiss doch das er an eigenen Songs arbeitet, warum denkt sie noch vor ihm zu erst an Shane wenn sie Hilfe braucht...? Er belässt es jedoch bei der einen Frage.
"Hast du denn eine Idee für einen Songtext?", fragt sie nun Blaze. "Da es nie einen Songtext gab, gibt es da jedenfalls auch kein Thema, um das es dabei ging. Das ist alles offen."
Blaze hebt den Kopf. "Dafür muss ich ihn nochmal hören. Ich dachte nur es gab vielleicht was woran du beim komponieren gedacht hast... an irgendwas denkt man doch immer... oder?" Er lächelt. "Vielleicht mach auch nur ich das." Er lässt nochmal die Saiten klingen während Eve schon an irgend etwas kaut. Gut, mit vollem Mund ist sie wenigstens still.
"Klar kannst du ihn noch mal hören.“, sagt Viola lächelnd, "Leider passte ein Piano nicht in meinen Rucksack. Aber zum Beispiel wenn du das nächste Mal zu Lillys Gitarrenstunde kommst, kann ich dir das noch einmal vorspielen." Dann beantwortet sie die andere Frage: "Es ist ja ein eher ruhiges Lied gewesen, kein Rocksong. Ich dachte auch an ruhige, entspannende Zeiten. Was genau kann ich dir allerdings nicht mehr sagen. Vielleicht auch, weil ich das ja nicht komplett alleine komponierte, sondern mit Lillys Hilfe."
Blaze nickt verstehend und lächelt Viola an. Sein Kopf ist etwas träge durch das Gras aber er fühlt sich gut. Etwas zu lange dauert es bis er den Blick abwendet. Denize und Chip sind mit sich selbst beschäftigt und Eve beendet grade ihr Essen. Kauend blickt sie ihn an. Er registriert das erst gar nicht. "Spiel mal was." sagt sie. "Mach mal was zu essen." gibt er ohne nach zu denken im selben Tonfall zurück. Eve schaut ihn an, dann hebt sie die Schultern. "Oke." Blaze wird aus der Kleinen nicht schlau.
Obwohl sein Zeitgefühl gerade nicht das Beste ist, kommt es Chip so vor, als ob die Speisen in der Glut gar sein könnten. Mühsam richtet er seine Aufmerksamkeit weg von Denize , hin zum Geschehen in der Runde. Eve ist beschäftigt damit Sachen zu schnipseln. Gut. Er steht auf, kramt Pappteller und Einmalbesteck aus dem Rucksack und holt dann Fisch und Beilagen aus dem Feuer. Er hat Übung darin und so dauert es nicht lange, bis alles auf Teller verteilt ist und köstlich duftet. Er reicht Blaze und Denize einen Teller und fragt dann Viola:" Möchtest du jetzt wirklich was davon..oder meintest du mehr so rohen Fisch.. vorhin?" Blutig ist der hier jetzt ja nicht mehr... Eve ignoriert er. Sie weiß dass sie verkackt hat.
Auch Viola hätte nichts dagegen, wenn Blaze hier zeigt, was er gelernt hat - von der besten Musikerin, die Viola kennt. Aber anstatt etwas zu sagen, macht sie sich Gedanken, welche Aufgabe sie für den Stein nutzen könnte. Diesmal jedenfalls nichts, was mit Breuer oder Vero zu tun hätte....
Chip holt sie allerdings aus ihren Gedanken, als er ihr Fisch anbietet. Der riecht wirklich gut, das muss Viola zugeben. Trotzdem muss sie ablehnen: "Gekocht wird er nicht viel nützen.", sagt sie auf Chips Angebot. "Aber keine Sorge, ich habe schon vorgesorgt. Ich hab das unter Kontrolle." Sie würde schon keinen hier anfallen. Soviel Verantwortungsbewusstsein hat selbst sie, um notfalls nach Alternativen zu schauen.
Eve spießt diverse Sachen auf einen Stock und macht mehrere, zugegeben köstlich aussehende, Grillspieße. Hat doch was gelernt bei Beth oder bei den Pfadfindern. Mann, mit Del tauschen will Blaze echt nicht. Will er sich das echt antun mit den ganzen Kids?
Blaze nimmt den Teller entgegen und stellt ihn vor sich ab. "Danke Mann." Der Fisch darf noch ne Runde abkühlen. Er sieht Viola an. 'Unter Kontrolle'. Das triggert ihn ein wenig aber auch auf eine gute Weise. Die Finger gleiten über die Saiten und stimmen eine ruhige Melodie an. Lilly hat auch ihm Fragen zum komponieren beantwortet und er übt sich ständig darin. Und meistens schreibt er was er kennt.
Ich bin zu oft in der Kneipe und da bleib' ich zu lang
Und dann trink' ich soviel bis ich nach Hause wank'
Hab' zu viel Ärger mit andern und stell' mir zu viele Fragen
Verschenke zu viel Zeit und nutze selten die Tage
Verbring' ich zu viel Zeit damit Erwachsen zu bleiben
Erwachsen zu werden oder erwachsen zu sein
Ob mehr aus mir werden soll und ich das eigentlich will
Und ob sich dann etwas ändert und ich ein besserer bin
Ich bin so, sag mir was falsch daran ist wenn du die Antwort weißt
Ich bin so, es gibt nur einen Weg, es geht geradeaus ........
Blaze legt die Gitarre weg und greift nach dem Fisch der verdammt lecker schmeckt. "Reich mal das Brot rüber." er streckt die Hand Richtung Eve aus. Sie nimmt den ersten Spieß vom Feuer auf dem auch knusprig duftendes Weissbrot steckt und hält ihm den hin. Blaze nimmt ihn nickend entgegen. Eve verzieht keine Mine, dann reicht sie einen anderen Spieß an Chip und Denize. Violas Worte machen für sie irgendwie keinen Sinn aber sie hört heraus dass sie nichts essen wird. Sie behält einen Spiess bei sich. Es ist ihr nicht peinlich jetzt für alle zu 'kochen' obwohl sie weiss das Chip und Blaze verärgert sind. Pfadfinder halten zusammen. Egal was kommt und sie hält keinem hier etwas vor. Mit ihrer Art von Humor kommen die wenigsten klar, aber ihre Mama sagt, dass es okay ist. Auch wenn sie dadurch kaum Freunde hat. Eve beißt in ein gegrilltes Stück Paprika und sieht Blaze an. "Warum weißt du nicht ob mehr aus dir werden soll?"
Blaze zuckt kauend die Schulter. Weil so gut wie kein Erwachsener an ihn glaubt? Noch nie. Ob gut oder schlecht in der Schule, ob blauer Brief oder nicht, ob begabt oder kreuzdumm. Nicht dass er das je erwartet hätte... - hat er - aber egal. Blaze schüttelt die Gedanken ab. "Wieso? Was wird aus dir mal?" Eve grinst. "Ich werd Archäologieprofessorin oder so." sie kaut überzeugt und fügt an: "Wie Indiana Jones."
Während er sein Essen genießt beobachtet Chip Eve wie sie die Spieße zubereitet. Geschickt die Kleine. Das nötigt ihm fast ein bisschen Respekt ab. „Sieht gut aus.“ lobt er deshalb, als sie ihm auch einen reicht. „Thanks.“ Dann hört er Blaze zu. ..verschenke zu viel Zeit und nutze selten die Tage…ja, so fühlt es sich für ihn zur Zeit auch an. Er muss die Zeit nutzen um nächstes Jahr raus zu kommen.. zu leben. Geld verdienen zu können für ein besseres Leben. Seufzend rückt er näher zu Denize. Mit ihr wird er es schaffen. Sicher. Eves Berufswunsch entlockt ihm ein Schmunzeln. „ Vielleicht solltest du hier dann schon mal survival üben… ohne Essen und Nahrung ein paar Tage in die Wildnis ziehen.“ und uns hier Ruhe gönnen Dann wird er neugierig. „Viola, wie ist das eigentlich bei dir? Hast du schon nen Plan beruflich?“ Für Vampire dürfte es nicht ganz einfach sein nen geeigneten Arbeitsplatz zu finden.. ihre Mutter scheint ja auch selbstständig zu arbeiten und ihr Vater? Kein Plan…
Viola lauscht Blaze' Songtext. Das Problem mit zu viel Zeit verschenken hat sie selber wohl nicht. Zeit ist etwas, was sie mehr als genug hat. Doch trotzdem versteht sie, worum es Blaze geht. Auch für sie gibt es die Frage, was denn später mal werden soll.
Sie muss grinsen, als Chip Eve den Survival-Vorschlag macht. Dann antwortet sie auf die Berufsfrage: "Ich weiß nicht. Ehrlich. Nicht viele würden einen Vampir einstellen, also hat Mom es wohl ganz richtig gemacht, sich ein Pseudonym zu suchen und einfach Geschichten zu schreiben. Dazu muss sie auch nicht an die Sonne.. Was ein weiteres Problem ist. Nicht jeder Beruf eignet sich, selbst wenn man eingestellt werden würde. Und ich bin eigentlich nicht gesellig genug, um eine Musiker-Karriere anzustreben.. Was aber sicherlich besser wäre als gar nichts. Vielleicht sollte ich was machen, bei dem man mit Computern zu tun hat" Sie seufzt. Sie hat sich das Leben als Vampirin nicht ausgesucht, sondern sie ist so geboren wurden. Als Tochter von Menschen hätte sie es bei der Berufswahl sicherlich leichter. "Aber ich schätze, dann doch eher Musikerin. Ich muss die Konzerte dann halt auf den Abend legen, oder innerhalb Gebäuden auftreten. Oder aber, ich muss mir doch noch mehr Computerkenntnisse aneignen", fügt sie dann noch hinzu. Sie zockt zwar gerne am PC, aber für einen Beruf reicht das ja nicht.
Dann wendet sie sich an Chip: "Was sind denn deine Pläne?"
Während er Violas Antwort verarbeitet, ist Chip nebenbei damit beschäftigt sich vorzustellen, wie er Denize‘ Haare öffnet. Zu gern würde er wieder dieses Schimmern im Feuerschein sehen wenn sich die Fülle über ihren Rücken ergießt… „Meine Pläne?“ er schaut Viola an und denkt kurz nach, wieviel er davon preis geben soll. Er zuckt mit den Schultern. „ Ich denk an Ingenieurswesen.. Raumfahrttechnik wenn möglich.. und ne Menge Kohle verdienen irgendwann.“ Seine Hand gleitet zu Denize' Rücken und streichelt sanft darüber. „Ich hab auch schon die beste Lehrerin , die mich auf Vordermann bringt dafür.“ Er lächelt seine Freundin an.
Blaze fühlt was Viola sagt. Er weiss es auch nicht. Er wäre gern berühmt durch die Band oder irgend ein Agent kommt und 'entdeckt' seine Kunst.... Nur reicht dafür noch ein halbes Jahr? Er hat ja noch seinen Plan C.
Blaze beendet sein essen und muss kurz ein wenig lachen als Chip seine Ziele offenbart. Ziele die etwa so möglich sind wie die von Eve. Ausserdem... Nachhilfe? Er blickt das Pärchen an. Von Denize? Denize kriegt eher Nachhilfe von Chip in.... Er hustet kurz weil er sich verschluckt und dann bringt ihn der Gedanke in Verbindung mit Chips Gras erst recht zum lachen. "Als ob das bisschen Nachhilfe dafür reicht."
Eve betrachtet Viola. Sie erwähnt schon wieder das mit der Sonne. Wartet sie darauf dass man Mitleid mit ihr hat? Eve zuckt die Schultern obwohl sie wirklich gerne ein wenig die Rothaarige ärgert. Ihr Temperament ist einfach heraus zu kitzeln als das von Blaze. Und auch der Typ mit den Weltraumplänen der die Finger nicht von der Dunkelhaarigen lassen kann. Eve beendet ihr Essen und klopft sich die Finger ab. Sie packt den ganzen Müll der entstanden ist in die Tasche zurück. Das Umweltabzeichen hat sie schon.
Viola bemerkt zwar, dass Eve sie mustert, doch sie sagt nichts. Solange auch Eve die Klappe hält, sieht die Vampirin keinen Grund, jetzt auf die Göre zu reagieren. Chips Berufswunsch ist auch nichts alltägliches. Wahrscheinlich wird da nie was draus. Aber soll er halt träumen. Irgendetwas wird er in seinem Leben schon finden, auch wenn es vielleicht nicht sein Wunschjob ist.
"Wann proben wir denn mal gemeinsam?", fragt sie an Blaze und Chip gerichtet.
Im Streicheln inne haltend visiert Chip Blaze an. Was gibt‘s da zu lachen? Er rückt von Denize ab und setzt sich auf. „Was findst daran so witzig?“ blafft er zu ihm rüber, Violas Frage ignorierend. Denkt er Denize ist unfähig ihm was beizubringen oder hält er ihn für zu dumm zum gute Noten schreiben?
Uff.. das hat er ernst gemeint. Blaze kämpft das Grinsen runter und sagt nur halb ernst: "C'mon. Sei realistisch..." In einem Jahr ist Abschluss und vom nicht mal durchschnittlichen Schüler zur Raumfahrttechnik. Blaze richtet sich auf. "Seit wann kümmert dich dein Abschluss?" Das Chip mal gern viel Kohle hätte und sorglos wäre weiss Blaze, aber die Methode die er jetzt dafür einschlägt passt so gar nicht zu seinem Kumpel. Er blickt zu Denize. Ahja... Da war ja was...
Viola stellt fest, dass niemand auf ihre Frage achtet. "Jetzt zickt nicht rum!", sagt sie und verdreht die Augen. Ist Denize schon wieder das Problem? Doch sie kann sich nicht vorstellen, dass die kleine Kabbelei um Chips Berufswunsch hier so ernst ist wie auf dem Festival. "Ich verarzte eure Nasen und Augen dann aber nicht." Sie grinst jedoch um zu zeigen, dass sie es eher scherzhaft meint. Sie stellt ihre Frage nach dem gemeinsamen Proben allerdings nicht erneut.
Chips Blick wandert kurz zu Viola, dann wieder zu Blaze. Er hat nicht vor zu zicken...er hat vor hier was klar zu stellen. Blaze' Getue nervt ihn. "Ich bin realistischer als du's jemals warst..meine Freundin ist ne Einserschülerin und kann mir Sachen erklären, die ich in nem halben Jahr Schule nicht kapieren würde...es bringt mir also definitiv was." Er schaut zu Denize, dann wieder zu Blaze. "Ist auf jeden Fall realistischer als drauf zu warten, dass einer vorbeischlendert und den großen Künstler entdeckt...ohne Abschluss." Chip regt sich jetzt ziemlich auf, auch wenn er das eigentlich gar nicht will.
Blaze lässt sich nicht beeindrucken. Ja, viel realistischer. Is klar. Violas Versuch beide zur Zurückhaltung zu animieren, klingt im Moment nicht an. Chip will streiten? Kann er haben: "Als würdet ihr zwei lernen wenn ihr in einem Raum allein seid." Er zeigt auf Denize und Chip und lacht bedauernd. Als ob er Chip nicht besser kennt. Er wendet sich Viola zu und schüttelt den Kopf um zu sagen: Das ist nichts. Legt sich schon wieder.
Denize hat das Bedürfnis etwas beizutragen. So ein Gespräch hatte sie mit Blaze doch auch schon mal. Erfolglos wie es aussieht. Gegen uneinsichtig kommt man nicht an. Glücklicherweise ist Chip auf dem richtigen Weg.
Eve schaut einfach nur zu. Besser die wilden Tiere sich austoben lassen so lange sie nicht auf sie selbst los gehen.
Viola macht sich keine Sorgen darum, dass es zu einem endgültigen Bruch zwischen den Jungs kommt. Sie bezweifelt nicht, dass sie sich von selbst wieder beruhigen. Doch so streitsüchtig sie auch ist: Wenn sie nur die unbeteiligte Zuschauerin in einem Streit ist, nervt das dann schon. Sie traut Chip nicht wirklich zu, dass der sich jetzt nur wegen Denize so gut zusammenreißen kann, dass es mit so einem Berufswunsch klappt. Aber auch Blaze' Wunsch ist nicht unbedingt realistisch. Auch wenn sie selber auch nicht unbedingt bessere Pläne hat. "Ruhe jetzt. Diskutiert das später aus. Die Nacht wird nicht ewig bleiben und ich wollte die Zeit bis zum Aufbruch eigentlich genießen!", ruft sie daher dazwischen.
Chip streckt abwehrend den Arm in Richtung Viola und funkelt Blaze an. Jetzt reicht's. Der Ärger kocht hoch und er steht auf. " Halt's Maul und lass Denize aus dem Spiel! ..und überhaupt..wenn ich rich kid Blaisdell wäre könnte ich auch so daherreden. Daddy wirds schon richten mit der Jobsuche...auch ohne Abschluss! Nur leider schlag ich mich mit nem versoffenen Vater rum und kann selber schauen wie ich irgendwann aus dem Mief rauskomm!" Er erschrickt...scheiße...Er schaut zu Denize, dann in die Runde. Sein Herz überschlägt sich fast, als sich die Wut mit Scham mischt. Das sollte vor allem Denize so nicht erfahren. Er schaut nochmal wütend zu Blaze. "Ach leck mich!" Damit dreht er sich um und haut ab in die Dunkelheit.
Ort: Henford on Bagley
Charakter: Blaze / Viola / Chip / Denize
Geschichtsstrang: Ausflug - Teil 6
"Und Tschüss." Blaze blickt Chip nach. Denize wirft ihm einen Blick zu den er nicht deuten mag, dann folgt sie Chip. Das Ganze ist nichts was er nicht schon kennen würde. Und er weiss, dass Chip es besser weiss. Er hätte ihm jetzt irgendwas nachrufen können, aber was solls... er versucht sich nicht anmerken zu lassen, dass die Streitereien mit Chip ihm auf die Eier gehen. Nein, die Streits an sich nicht, aber die Häufigkeit in letzter Zeit. "Wow..." sagt Eve. "Ich versteh das. Das mit dem Geld sagen sie zu mir auch immer..."
Blaze blickt Eve ein wenig irritiert an. "Wer hat dich denn gefragt?"
Blaze erinnert sich an Violas Frage und wendet sich ihr zu als wär grade nichts weiter passiert. Er muss das unter Banalitäten vergraben. Die beste Taktik die er hat um ruhig zu bleiben. "Ähm... was die Band angeht... so bald wir n Schlagzeug haben kanns los gehn." Blaze steht auf. "Traust dich mit ins eiskalte Wasser?" fragt er die Vampirin und zieht schon mal den Pulli aus. Am besten nicht weiter an das ganze hier denken. Das renkt sich schon wieder ein. Versichert er sich und hofft auf das beste.
Viola blickt Chip hinterher, folgt ihm aber nicht. Es geht sicherlich nicht nur um den Berufswunsch. Offenbar hat sich schon lange etwas angestaut und das war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Aber auch wenn sie Chip mittlerweile mehr respektiert als früher, so ist ihr Blaze noch immer wichtiger... nach allem, was während der Geisternacht oder des Festivals passiert ist, das sie gemeinsam mit ihm erlebte...
Mit der verspäteten Antwort auf die Bandfrage hat sie jedoch nun überhaupt nicht mehr gerechnet. Sie merkt, dass Blaze vom Streit ablenken und nicht mehr darüber reden will. Doch sie geht darauf ein. Die Jungs würden sich schon wieder einkriegen. Sie hat nicht vor, jetzt noch länger Streitschlichterin zu spielen.
Sie kommentiert das Bandthema nicht weiter sondern reagiert nur auf Blaze weitere Frage: "Du weißt doch, so schnell schreckt mich nichts ab!" Dann geht sie zu ihrem Rucksack. Mit den Straßenklamotten würde sie jedenfalls nicht ins Wasser gehen wollen.
Blaze ist froh dass sie sich mitreissen und die Situation erstmal so stehen lässt. Auf sie ist Verlass. Blaze zieht grade die Hose aus unter der er die Badehose schon trägt da fällt sein Blick auf Eve. "Was ist mit mir? Ich hab nichts dabei..." Natürlich hat sie nichts zum Schwimmen dabei, sie hatte nicht gewusst worauf sie sich einlässt wenn sie sich einfach ins Auto schmuggelt. "Du bleibst hier und machst kein Scheiss.." Blaze zieht das Shirt über den Kopf und wirft es auf den Haufen am Boden. "Das ist total doof!" sagt Eve. Sie weiss nicht wohin die anderen Beiden gelaufen sind und kann ihnen nicht folgen. Blaze tritt auf sie zu: "Hör zu, is nicht meine Schuld, dass du jetzt hier bist und nix zu tun hast. Hast du dir selber eingebrockt, komm klar." er schubst sie leicht aus dem Weg, dann folgt er dem Weg zum Ufer um auf Viola zu warten. Das Wasser ist schon recht frisch stellt er fest. Umso besser. Sein Blick wandert nach oben zu der Klippe. Das wär doch mal ne Mutprobe... Er dreht sich zu Viola um, um ihr etwas vorzuschlagen.
Viola hat sich in der Zwischenzeit umgezogen. Das Badezeug hat sie vorausschauend mit eingepackt. "Stell einfach nichts an!", sagt sie noch zu Eve, als sie an dieser vorbei läuft. Ihren Rucksack nimmt sie lieber mit... nicht dass der Göre noch einfällt, dort aus Langeweile rumzuwühlen. Wer einfach in den Kofferraum eines Autos steigt, dem ist alles zuzutrauen.
"Sieh mal da!" sagt er und zeigt auf den Felsen hoch. Rechts davon ist ein Wasserfall und unten wirkt das Wasser tief genug. Es führt eine kleine Strasse daran vorbei. Er sieht Viola vielsagend an. Er muss ihr nicht sagen was er denkt.
Sie folgt Blaze' Blick auf den Felsen. "Na dann mal los!", grinst sie. Sie stellt den Rucksack irgendwo ab, wo sie ihn im Blick hat und nutzt ihre Fledermausgestalt, um schnell auf dem Felsen zu landen. Dort wartet sie, bis Blaze zu ihr aufschließen würde.
Blaze ist froh dass er in letzter Zeit so wütend war. Durch das boxen ist er wieder fit. Fitter als vor ein paar Wochen als er sich wegen der Verletzungen kaum bewegen konnte. Er kommt oben an und hält nicht inne. Er will gar nicht wissen wie hoch es von hier oben aussieht. Auch wenn das katastrophale Folgen haben könnte, dagegen wirkt Chips Gras. Er sieht Viola im vorbeilaufen noch an, hält die Zunge raus und springt einfach. Es gibt kein zurück mehr und er schreit die Überraschung darüber das es doch viel höher ist als gedacht im Flug heraus und Sekunden später taucht er ins kalte Nass ein.
Viola wartet, bis Blaze etwas Abstand gewonnen hat - schließlich will sie ihm nicht versehentlich auf den Kopf springen - und dann springt sie hinterher. Das Wasser ist wirklich viel kälter als erwartet... und da sie vorher nicht einmal mit den Füßen drin war, ist es im ersten Moment ein großer Kälteschock. Doch sie schafft es, wieder aufzutauchen. "Das ist wirklich kalt, das Wasser...", sagt sie noch. Aber das war es wert gewesen.
Blaze schüttelt den Kopf so dass das Wasser spritzt und grinst ein bisschen außer Atem. Sie hat recht, es ist... frisch. Aber es macht wach. "Es war auch höher als gedacht." lacht er.
"Naja, die Höhe war weniger das Problem!", antwortet Viola grinsend, "Höhe bin ich gewöhnt. Das bringt die Sache so mit sich, wenn man sich in eine Fledermaus verwandeln kann!"
Blaze plitscht ihr ein wenig Wasser entgegen: "Angeberin!" er grinst, dann sieht er sich um. "Lass mal da zum Wasserfall schwimmen." er zeigt darauf. Es wirkt als wäre dahinter etwas verborgen, aber das wünscht man sich insgeheim doch bei jedem Wasserfall den man sieht.
Viola spürt die kühlen Wassertropfen in ihrem Gesicht. "Hey!", ruft sie mit gespielter Empörung, doch dann blickt sie tatsächlich Richtung Wasserfall. "Wer zuerst da ist!", ruft sie noch, wartet jedoch die Antwort nicht ab. Sie schwimmt einfach drauf los.
Er krault ihr sofort hinterher kommt aber trotzdem nach ihr an. Verdammte Vampirstärke denkt er amüsiert. Das Wasser rauscht laut weswegen Blaze einfach nur zu einem Fels deutet zu dem er schwimmt und sich hochzieht. Er streckt Viola die Hand runter um sie aufzuziehen. „Kein verborgener Schatz hier, wies scheint.“ meint er.
"Zu schade!", sagt Viola, auch wenn sie natürlich nicht damit gerechnet hat, fündig zu werden, "Dann musst du wohl einen vergraben, wenn du da etwas finden willst."
"Ich kann dich ja nicht einfach einbuddeln." scherzt er ohne nachzudenken. Er stockt. Was zum F..? Dang it! "Ähm.. sorry... das ist... weil wegen... Chips Gras. Ich red Blödsinn." er lacht verlegen und wendet sich ab um sich dann verwirrt und stumm zu fragen: What!?
Viola sieht Blaze verwundert an. Hat er sie da gerade als Schatz bezeichnet? Es wäre ihr jedenfalls neu, wenn Blaze romantische Gefühle für sie hegen würde. Vielleicht liegt es ja tatsächlich an Chips Gras. "Du kannst es ja mal versuchen!", sagt sie schließlich, ohne weiter auf die Bezeichnung "Schatz" einzugehen.
"Haha..." lacht er ein wenig gezwungen wegen der peinlichen Situation: "Ja.... nein..." er blickt zur Vampirin: "Du würdest mich fertig machen." er grinst verhalten.
"He, ja ich schätze schon!", ist Violas Antwort. Sie grinst dabei und denkt nicht weiter über das Wort "Schatz" nach. Sie blickt den Mond im Himmel an. "Jedenfalls ist das eine tolle Nacht hier bisher!", wechselt sie das Thema, "Die Gegend ist schön abgelegen und niemand stört... wenn man von kleinen Gören, die sich im Kofferraum verstecken, einmal absieht."
Blaze wandert ein wenig auf dem Fels auf und ab. Tolle Nacht, niemand stört... Er blickt die Felsen an. "Erinnert mich ein bisschen ans Festival." Warum schlägt sein Herz eigentlich bis zum Hals? "Cool wenns hier auch ne Höhle gehabt hätte..." Er sieht nach oben. Doch hier hinter dem Wasserfall gibt keinen Eingang. Nur diese irgendwie gemütliche Nische.
"Ja.", sagt Viola. "Ich hab ein Zelt mit, das für den Notfall wenigstens etwas Schutz vor der Sonne bieten würde, aber eine Höhle wäre tagsüber eine bessere Wahl.... Die alte Ruine hat ja leider kein Dach mehr." Sie lächelt. "Aber wenn, dann bitte eine Höhle ohne Skelett!"
"Und ohne Vero und ohne Shane..." ergänzt er. Er denkt an morgen Früh. "Ich kann auch das Verdeck vom Auto schließen wenns nötig ist." Er würde im Leben nicht zu lassen das Viola sich der Sonne aussetzen muss. Wahrscheinlich würde er nicht mal zu lassen dass sie durstet. Nicht mal wenn sie so würde wie Shane in der Höhle. Er setzt sich auf den Stein und blickt zwischen dem fliessenden Wasser auf die in Mondlicht getauchte idyllische Landschaft. "Hast du das mit Vero regeln können?"
"Ja, vor allem ohne Vero und Shane!", stimmt die Vampirin zu. Sie grinst, durch Blaze Frage wieder daran erinnert, dass sie nun tatsächlich eine Sorge weniger hat. "Ja!", sagt sie, "ich hatte das Gespräch mit Veros Vater. Und weil ich mich vorher bei ihr entschuldigt habe, wenn auch ungerne, hat er mir geglaubt, dass es tatsächlich keine Absicht gewesen ist. Er verzichtet auf eine Anzeige, wenn ich Vero im Gegenzug dann ab jetzt in Ruhe lasse. Klingt nach einem fairen Deal würde ich sagen."
Blaze lächelt. "Ja stimmt..." Er hat das Problem noch an der Backe. Oder vielleicht auch nicht? Del sagte er wird Irving diese Karte aushändigen aber bisher hat sein Vater noch nichts in diese Richtung unternommen. Bleibt nur abzuwarten. "Vielleicht muss ich das auch noch. Keine Ahnung." Er sieht von hier das Feuer unter dem Baum. Er streckt die Hand aus und fängt ein paar Wassertropfen. "Übrigens cool das du mitgekommen bist. Das mit Eve tut mir Leid. Hab ich nicht kommen sehen dass die sich einschleicht..." er fragt sich grade wie sein Abend aussähe wären nur Denize und Chip dabei. Wobei er Denize gar nicht mitgenommen hätte, wäre Viola nicht da. Weil.. "Hab aber irgendwie gehofft dass wir heute nochmal ohne die andern... abhängen."
"Das mit Eve hat wohl keiner ahnen können!", sagt Viola. "Hoffentlich hat sie nicht sonst was angestellt während wir hier waren!" Sie lächelt. "Aber die Hauptschuld an Veros Verletzung trag ja immer noch ich. Es ist so schnell passiert, dass du es nicht verhindern konntest. Wenn er selbst bei mir auf eine Anzeige verzichtet, sollte es für dich auch klappen.. Sofern du höflich bleibst und so." Auch ihr selbst fiel das Gespräch nicht leicht, aber mittlerweile ist sie froh darüber, dass Lilly sie in dem Punkt so gedrängt hatte.
"'Wenn' ich höflich bleibe." Blaze schmunzelt. Sie kennt ihn halt.
Viola lässt ihre Beine vom Felsen runter baumeln. "Jedenfalls haben wir hier einen Platz zum Abhängen, ohne Chip und Denize." Auf den Streit hätte Viola jetzt ohnehin keine Lust. Vielleicht ganz gut, dass beide Parteien sich wieder beruhigen können, ohne aufeinander zu hocken.
Blaze betrachtet Viola lange. "Ist das... okay für dich?" er ist sich unsicher ob sie sich überhaupt wohlfühlt so. Er hat mehr oder wenig nur an sich gedacht und es zieht ihn irgendwie ständig an Orte allein mit ihr obwohl er nicht genau sagen kann wie das kommt. "Du weisst du kannst mir alles sagen. Egal was." Er denkt nach und fügt schnell hinzu: "Ich mein... wenn du willst.... und ich halt dicht." Er sieht sie an und wünscht sich eigentlich nichts mehr, als dass sie ihm Informationen über sich gibt die er aufsaugen kann, weils ihn so brennend interessiert. Auf welche Art auch immer.
Viola zuckt die Schultern. "Du weißt doch, dass ich eher Einzelgänger bin. Ich komme ganz gut damit klar, wenn nicht zu viele Leute um mich herum wuseln.. Und wenn, dann am liebsten welche die ich mag!" Sie hat überhaupt kein Problem damit, alleine mit Blaze zu sein. "Natürlich ist das okay für mich!", versichert sie. Nach wie vor glaubt sie daran, dass Chip sich von alleine beruhigen würde. Blaze scheint ja zumindest momentan eh nicht an ihn zu denken.
Blaze rückt vorsichtig ein wenig näher. "Naja geht mir größtenteils auch so... also mit Leuten rumhängen die ich mag..." er lächelt leicht. "Ich kenn n Haufen Leute aber die sind nur... Statisten." Er denkt an die Leute in seinem Leben denen er wirklich traut. "Im Grunde hab ich nur Chip.... und dich." Ihm fällt Steph ein, aber der war vor 9 Jahren wichtig gewesen. Jetzt ist er... jemand zu dem er mal aufgesehen hat. In der Vergangenheit.
Viola freut sich über das Vertrauen. "Jedenfalls, ich bin froh, dass du da warst!", sagt sie, "als ich Hilfe brauchte. Als ich mich alleine gefühlt habe." Sie erinnert sich noch daran, dass Blaze während des Festivals nicht gezögert hat, sie zu besuchen, nachdem sie das Skelett entdeckt hatte. Nicht einmal Lilly und Viktor hatte sie davon erzählt.
Blaze senkt den Kopf und verkneift ein wirklich breites Grinsen zu einem kleinen. Sie kann sich gar nicht vorstellen was ihre Worte bei ihm auslösen. "Weil du das selbe für mich tun würdest.." er sieht sie an, die leuchtenden orangen Augen... das Wasser dass sich darin spiegelt und er erinnert sich sofort an ihre Traumabewältigungssessions und assoziiert den Gedanken mit dem Versprechen. An das er sich immer noch hält. Von Umarmungen mal abgesehen, denn die hat sie ihm jetzt schon oft genug erlaubt, so das es okay sein muss. Er legt den Kopf schief und grinst. "Oder?"
"Na klar würde ich das! Und wenn noch so viele blutdürstige Shanes plötzlich auftauchen würden!", antwortet Viola grinsend. Also wirklich. Er weiß doch, dass er irgendwann Durst bekommen würde. Wenn er sich da nicht vorbereitet, ist er selber Schuld.
Blaze muss lachen, dann zieht er sie in den Arm und drückt sie einfach. Einfach weil er echt dankbar ist dass es sie gibt. Aber das sagt er nicht.
"Sollen wir gucken ob Chip sich beruhigt hat?" er lächelt sie unbekümmert an und nickt Richtung Lager.
"Klingt nach einem Plan!", sagt Viola, "Und wir schauen dann auch gleich, ob die Göre das Lager überhaupt hat stehen lassen!"
Blaze steht auf und streckt sich. Er schaut aufs Wasser hinab. Jetzt nochmal durch die Kälte weil er nicht einfach fliegen kann. Er grinst. "Eins zwei drei!" sagt er schnell und springt durch den Wasserfall ins Wasser zurück. Nach dem Auftauchen krault er zum Ufer und stapft an Land. Er blickt zurück, dann in die Luft um zu sehen wo Viola bleibt.
Viola verzichtet auf ein weiteres Bad im kalten Nass und flattert Blaze als Fledermaus hinterher.
Blaze grinst sie an: "Ist das Wasser doch zu kalt?"
Die Vampirin grinst zurück. "Ich nutze halt die Fähigkeiten aus, die ich habe!", sagt sie lachend.
"Ja ja ja." Blaze sieht sie herausfordernd an. "Na warte." er will auf sie zugehen für eine klatschnasse, eiskalte Umarmung...
Viola bemerkt zu spät, was Blaze vorhat. "Hey!", sagt sie mit gespielter Empörung, lacht dann aber.
Blaze knuddelt sie grinsend, sieht aber davon ab sie hochzuheben und löst sich. "Jetzt sind wir wieder gleich auf." Er zwinkert.
"Sieht so aus!", antwortet Viola grinsend. "Gut, dass ich Badesachen mitgenommen habe. Aber das kriegst du früher oder später zurück!" Aber natürlich ist diese "Drohung" nicht wirklich böse gemeint. Ein bisschen Spaß versteht selbst Viola.
"Das hoff ich doch." lacht Blaze. Er mag Herausforderungen und dass sie sich nicht alles gefallen lässt und dass sie Spass versteht und... Blaze sieht sie lächelnd an.
Tropfend kommen sie am Lager an, das Feuer brennt noch. Blaze schüttelt sich und die Tropfen die das Feuer treffen zischen. Er zieht ein Handtuch aus dem Rucksack und reibt sich über das Gesicht. Irgendwie ist es ruhig hier. Er sieht sich um. "Eve?" Keine Antwort. Nachdem er sich einigermaßen abgetrocknet hat und das Shirt wieder übergestreift schaut er sich ausgiebiger in der Umgebung um. Langsam aber sicher steigt Unbehagen in ihm auf. "Eve!?"
Viola seufzt. War ja klar, dass die Göre irgendwas anstellt. Entweder mit dem Lager selbst oder eben abhauen würde. "Soll ich schauen, ob ich sie aus der Luft finde?", fragt sie Blaze.
Blaze zieht das Handy aus der Tasche der Hose am Boden und flucht direkt. Er schaut auf. "Ähm. Ja.. bitte..." er schaut in die Richtung in die zuvor Chip und Denize gegangen waren. Er kann nur hoffen das die beiden wissen wo sie ist, wenn Viola sie jetzt nicht ausmachen kann.
Viola zieht sich schnell um und schnappt sich den Rucksack, in dem auch das Handy ist. Sie erhebt sich in die Lüfte. Sie würde Blaze per Handy informieren, wenn sie etwas finden sollte. Doch bisher ist keine Spur von der kleinen Nervensäge zu sehen. Die Vampirin flattert in die entgegengesetzte Richtung als die, in der Chip und Denize verschwunden sind. Bisher jedoch ohne Erfolg.
Blaze beschließt nach Chip zu suchen. Für den Fall dass er sich vergebens aufregt und Eve bei den beiden rumhängt. Er schlüpft in die Schuhe und geht ein Stück in die Richtung um sich umzuschauen. Viel Möglichkeiten haben sie nicht um sich zu 'verstecken'. Er hätte Viola sagen sollen sie soll nach den Turteltauben Ausschau halten. Was ist das? Da drüben sieht es verlassen aus und das Gras ist nicht zu hoch. Eine Art Scheune oder sowas. Blaze nimmt das Telefon und wählt Chips Nummer. Er hört es irgendwo klingeln. Blaze sieht sich um. Er schaut aufs Display. Hat er ihn grade weggedrückt? Ist er immer noch pissed?.... Blaze versucht es erneut. Diesmal hört er genau hin wo das klingeln herkommt und stellt fest es ist da bei dem kleinen Holzgehäuse sein muss. Sieht heruntergekommen aus. Blaze stapft durch das Gras. Die Halme kitzeln auf der Haut. Blaze klingelt erneut durch und ist jetzt ganz sicher dass das Telefon hinter der Ecke da schellt. "Alter, Chip, komm runter, war doch nicht so gem..." Blaze tritt um die Ecke und stockt im Satz.
Ort: Henford on Bagley
Charaktere: Chip, Denize
Geschichtsstrang: Ausflug - Teil 7
Wie konnte er nur so gedankenlos daher reden? Chip eilt mit weit ausholenden Schritten durchs hohe Gras, ohne auf seine Umgebung zu achten. Was wird Denize jetzt von ihm denken? Dass er ein Lügner ist? Oder noch schlimmer...ein Asi, mit dem sie sich nicht weiter abgeben wird? Vor ihm taucht der Umriss einer kleinen Scheune auf. Wahrscheinlich irgendein Unterstand fürs Vieh auf der Weide. Chip geht darum herum und lässt sich dahinter ins Gras fallen. Wann wird er endlich lernen sich besser zu beherrschen? Er holt eine Zigarette heraus und zündet sie an. Gierig inhaliert er den Rauch, als könnte ihm das helfen die Situation von vorhin zu vergessen.
Denize sieht grade noch wie er hinter der Ecke verschwindet und ihre Schritte werden schneller. "Adrian!" Sie tritt um den Unterstand herum und sieht ihn dort sitzen. Ihr Atem ist etwas erhöht und sie geht in die Hocke. "Warum läufst vor mir weg?" fragt sie und legt eine Hand auf sein Bein.
Ihre Hand wegschiebend antwortet Chip:" Ich weiß nicht ob vor dir oder vor mir..." Er zieht wieder an der Zigarette und lässt beim ausatmen den Kopf sinken.
Denize versucht im Geist nochmal zu reproduzieren was er gesagt hat bevor er umgedreht ist. Sie legt die Hände zusammen und betrachtet Chip. Ist es weil Blaze nicht an ihn glaubt? "Was beschäftigt dich?" Sie kommt in ihrer Kauerstellung näher und setzt sich neben ihn an die Wand. "Mir kannst du 's sagen. Ich bin deine Freundin." Sie lächelt. Sie hat es zum ersten mal laut ausgesprochen und es fühlt sich richtig an.
Chip blickt auf, raucht einen letzten Zug und schnippst die Kippe im hohen Bogen ins Gras. Sie hat es gar nicht gehört? Soll er das einfach als Geschenk nehmen und irgendwas anderes erzählen? Sie ist seine Freundin.. und die Worte kamen aus ihrem Mund. Das ist es was ihn gerade leicht atemlos macht und seine Pulsfrequenz in die Höhe treibt. Irgendwann wird er ehrlich sein müssen, also warum nicht jetzt und hier. "Du hast den Satz über meinen Vater nicht mitbekommen?" Er schaut sie an und greift nach ihrer Hand, die neben ihm im Gras liegt. " Dass er ein Säufer ist?"
Denize blickt ihn an. "Doch.." Das ist es was ihn so runterzieht? Das kann sie verstehen, aber dass es so schlimm ist? Sie überlegt was sie sagen kann. Bestimmt war diese Information für Blaze nichts Neues. "Willst du darüber reden?" fragt sie. "Ich meine, es ist okay... Ich bin für dich da.." Wenn Blaze es nicht ist, dann sie. Sie fühlt sich fast ein wenig verpflichtet.
Verwundert schaut Chip sie an. Sie nimmt das so locker hin? Denkt sich nichts weiter? Er dreht sich zu ihr und sitzt jetzt im Schneidersitz schräg vor ihr. Ihre zweite Hand auch noch nehmend sagt er ernst: "Was gibt's darüber viel zu reden? Ich hab dich angelogen beim Eis essen...das ist das Eine. Weil ich mich geschämt hab für ihn und nicht wollte dass du ihn triffst. Wir...wir haben nicht das beste Verhältnis..also...eigentlich gar keins und wenn wir aufeinander treffen, dann krachts meistens gewaltig." Er schaut ihr in die Augen . "Ich hab einfach gedacht du willst nichts mit nem Typ zu tun haben, der aus so nem Umfeld kommt.. du, die Einserschülerin mit dem netten Vater und dem gepflegten Zuhause." Er runzelt die Stirn. "Obwohl meine Mom ihr Bestes gibt, ich darf eigentlich gar nichts sagen." Er stößt einen verbitterten Laut aus. "Sie leidet sicher mehr unter der ganzen Situation als ich. Wie auch immer...es ist mir peinlich und Punkt." Von Bertls neuen Ideen will er jetzt nicht auch noch erzählen, es reicht schon über die Sauferei reden zu müssen.
Denize drückt seine Hände und beugt sich etwas vor um ihre Worte zu bekräftigen. „Das tut mir Leid für deine Mutter und dich. Es muss dir nicht peinlich sein..“ Dass er gelogen hat kümmert sie nicht weiter. Er sagte es gehe ihm nicht gut und das ist wahrscheinlich sehr wahr. „Es ist nicht deine Schuld. Und bestimmt unterstützt du deine Mom wo du kannst. Mehr kannst und musst du nicht tun.“ Denize rückt lächelnd etwas näher und nimmt sein Gesicht in die Hände. „Und du bist außerdem bald auch ein Einserschüler.“ sie zwinkert.
Na ja...unterstützt deine Mom wo du kannst? Chip lässt das mal so stehen. Was ihn richtig erstaunt ist, dass sie gar nicht darauf herumreitet, dass er sie so dreist angelogen hat..normalerweise dulden Mädels sowas überhaupt nicht. Oder versteht sie ihn wirklich? Wie sehr ihn das alles belastet..und beschämt? Es ist nicht seine Schuld dass sein Vater säuft, das stimmt wohl..aber einen Teil trägt er auch bei zur häuslichen Misere..dass weiß Chip und kann, beziehungsweise will das nicht ändern. Auch wenn er ihr die Hintergründe nicht sagen möchte,beruhigt es ihn, dass sie sein Verhalten akzeptiert, ja sogar entschuldigt. Eine warme Welle der Zuneigung und Dankbarkeit ihr gegenüber überkommt ihn, als sie sein Gesicht hält.
Er rückt eng an sie heran, nimmt ihre Hände von seinen Wangen, legt sie um seinen Nacken, umarmt sie und sagt leise, dicht an ihren Lippen:“ Ja, weil du die beste Lehrerin bist.“ Chip küsst sie sanft, lässt sich ins Gras fallen und zieht sie mit sich. Wie er dieses Mädchen liebt.. sie übt eine schon fast magische Anziehungskraft auf ihn aus. „Komm, lass uns nochmal Mathe üben....“ flüstert er, während seine Hand den Weg in ihr Haar findet und seine Lippen wieder die ihren.
Fortsetzung folgt...
Ort: Henford on Bagley
Charaktere: Chip, Denize, Viola, Blaze
Geschichtsstrang: Ausflug - Teil 7
Chip hat das nervige Handy jetzt auf stumm geschaltet, er hat anderes zu tun als sich um Blaze zu kümmern. Gerade lässt er einen Grashalm von Denize' Ohr, über ihren Hals tanzen und steuert damit weitere interessante Gegenden an, als ihn plötzlich Blaze' Stimme aus der zärtlichen Stimmung reißt. "Was zum...!" Chip richtet sich überrascht auf, schirmt dabei instinktiv Denize mit seinem Körper ab und starrt für einen Moment verwirrt seinen Kumpel an. "Hau ab, Mann!" raunzt er ihn dann an, begleitet von einer entsprechenden Geste. Er schwankt zwischen richtig sauer werden und grinsen. Die Situation, die Wirkung des Joints und auch Blaze' Gesichtsausdruck entbehren nicht einer gewissen Komik . "Verschwinde!" Er funkelt Blaze verärgert an, weil dann doch der Beschützerinstinkt gegenüber Denize durchkommt.
Denize erschreckt sich und versucht sich sofort hinter Chip zu verstecken. "Was starrst du so! Geh schon!"
Blaze würde grinsen wenn die Lage nicht so verdammt ernst wäre. Er dreht sich um und geht zurück um die Ecke bevor Denize einen Schuh wirft. "Boah, zieht euch was an, ey! Eve is verschwunden... wir müssen sie finden."
Denize blickt zu Chip, ihr Gesichtsausdruck wird augenblicklich besorgt.
Aufseufzend rollt Chip mit den Augen. War ja klar dass es noch irgendeinen Ärger mit der Kleinen geben würde. Er erwidert Denize' Blick und beugt sich dann kurz zu ihr um sie zu küssen. "Tut mir leid... aber hilft wohl nix." Er reicht ihr einen Teil ihrer Sachen und beginnt auch sich anzuziehen. Wenig später stehen sie bei Blaze. "Was heisst verschwunden? Wie konnte das denn passieren?" Chip blickt Blaze stirnrunzelnd an. "Und wo steckt überhaupt Viola?"
Blaze versucht Eve anzurufen, natürlich vergeblich. Erst als Chip ihn angezogen anspricht dreht er sich um.
"Woher soll ich das wissen! Viola sucht von oben.. ❤️❤️❤️❤️.." Blaze legt die Hand ans Kinn und denkt nach. "Wenn wir sie nicht finden bin ich sowas von tot." Die Kleine bringt einfach nix als Ärger.
Denize blickt Blaze an. Er sieht besorgt aus. Aber ob er sich sorgen um Eve oder nur um sich selbst macht ist schwer zu sagen. "Wo hast du sie zu lezt gesehen?"
"Na am Feuer." Blaze weisst in die Richtung. "Als wir wieder kamen war sie weg... Ich hab sie gerufen aber sie antwortet nicht und das Telefon ist aus."
"Wieder kamen?" Chip dreht sich fragend zu Blaze.
Blaze rollt mit den Augen. "Wir waren kurz schwimmen.... ganz kurz.." Najaa vielleicht ein wenig länger aber hey, er hatte ihr doch gesagt sie soll da warten.
Diesmal trifft Blaze ein längerer Blick. Alles klar. Er hatte Spaß mit Viola, wie auch immer und die kleine Kröte hat sich verkrümelt in der Zeit. Kurz ist Chip versucht einen bissigen Kommentar abzugeben, dann besinnt er sich. Erstens steht Denize daneben und zweitens ist jetzt wirklich Teamwork gefragt und nicht festzustellen, wer Schuld an der Situation hat. Wenn sie Eve nicht finden, wären sie alle zusammen sowas von tot. "Dann bleibt wohl nichts, als loszuziehen und weiter zu suchen." Chip zieht sein Handy aus der Tasche und schaltet die Taschenlampe ein. "Was könnte in so nem Kopf vorgehen? Ihr ist langweilig..die Ruine hat sie schon gesehen..also zieht sie los und schaut, ob es noch irgendwas anderes Interessantes gibt." Er überlegt. "...oder glaubst du sie ist euch beiden gefolgt und irgendwo da in der Gegend?" fragt er dann zweifelnd Blaze.
Ne am Wasser war die Nervensäge nicht. Blaze sieht sich um, dann schaut er in den Nachthimmel. Er schreibt Viola eine Nachricht. Kopfschüttelnd und tippend sagt er: "Ich hoffe Viola hat was...."
Denize blickt nach oben. Chips Gedankengang ist nachvollziehbar. Was wenn sie sich nur in der Nähe versteckt oder Pinkeln musste. Oder was wenn sie sich einen Scherz erlaubt und absichtlich nicht rauskommt bei den Rufen. Sie dreht sich um und legt die Hände an den Mund: "Eve! Bitte komm raus! Eve!"
Die Vampirin flattert weiter über das abendliche Gelände. Sie hat sich bewusst dafür entschieden, ausgerechnet die entgegengesetzte Richtung zu wählen, in der Chip und Denize verschwunden sind. Wenn die Göre sich dazu entschieden hat, den beiden zu folgen, würde sie zwar völlig falsch fliegen, aber man würde sie ja sicherlich benachrichtigen, wenn sie dort ist. Tatsächlich macht sich nun ihr Handy bemerkbar. Hoffentlich gute Nachrichten.
Sie landet und liest Blaze' Nachricht. Er erzählt, dass er zwar Chip und Denize gefunden hat, aber es weiterhin keine Spur von Eve gibt. Viola seufzt. Miese kleine Göre. Dabei sollte der Abend eigentlich schön werden. Sie antwortet:
Tut mir leid, aber ich habe auch noch keinen Erfolg. Ich suche weiter!
Ihr fällt auf, dass hier in der Nähe ein Bauernhof ist. Ob Eve dort ist? Sich die Tiere anschauen oder so? Noch ist das Gebäude zu weit weg, um erkennen zu können, ob es dort überhaupt Tiere gibt, und ob es überhaupt noch bewohnt ist. Die Vampirin beschließt dennoch, dort nachzusehen.
Die Taschenlampe in der einen Hand , Denize mit der anderen haltend stapft Chip in entgegengesetzter Richtung zur Ruine los. Eve kann überall stecken, also erstmal egal wohin. Er leuchtet über Büsche und Bäume, Richtung Fluss und über die Wiesen. Schließlich stößt er einen durchdringenden Pfiff auf zwei Fingern aus und ruft:“ Eeeevee!! Los, zeig dich, wir wissen das du da bist! Der Spaß ist vorbei!“ Nichts zu hören außer dem Rauschen und Gurgeln des Flusses. Er seufzt und schickt nochmal einen Pfiff hinterher.
Blaze stapft ungeduldig durch die Wiese und blickt sich um. Sie könnte einfach überall sein... Wehe wenn das nur ein Scherz ist um sie zu verarschen. Er sieht sich schon vor Beth und Irving stehen um ihnen zu beichten dass er Eve verloren hat. Das Auto wird zweitrangig und in der nächsten Szene wird die Landschaft hier mit Blaulicht erhellt und eine Truppe Freiwilliger hilft die Gegend abzuklemmen. Aber Eve wird nicht gefunden weil sie irgendwo Hilfe gesucht hat und der Mann, der dort wo sie klopft, wohnte, war im schlimmsten Fall keine Hilfe sondern ein... Blaze schüttelt den Kopf. Der Stresspegel steigt. Er kann sein verdammtes Testament machen. "Eve!!"
Je näher Viola dem alten Bauernhof kommt, desto deutlicher wird, dass das Gebäude längst verlassen ist. "Eve, bist du hier?", ruft sie durch die Nacht. Ihre vampirischen Augen sind an die Dunkelheit gewöhnt aber auf Eve trifft das sicherlich nicht zu. Die könnte Viola aber hören. "Eve!", ruft Viola erneut, doch niemand antwortet. Doch da sie bei der Suche nach der Göre nicht den direkten Weg zum Bauernhof genommen hat sondern in Schlangenlinien geflogen ist könnte Eve es durchaus geschafft haben, zu Fuß dort anzukommen. Wenn die eben nicht die ganzen Kurven mitgenommen hat die Viola geflogen ist. Plötzlich fällt Violas Blick auf erdige Fußspuren auf dem Weg, die von der Größe zu Eve passen könnten. Leider ist die Erde an den Schuhen bald abgeklopft gewesen so dass die Spur nicht bis ganz zum Ende verfolgt werden konnte aber die Richtung wies zum Bauernhof. Viola erhöht das Tempo und ist bald an dem Gebäude angekommen. Wieder einmal ruft sie nach der kleinen Göre.
„Vielleicht hat sie das Survivaltraining ernst genommen und hockt jetzt schlammbeschmiert irgendwo im Gebüsch und jagt… wer weiß was die bei den Pfadfindern alles lernen.“ Chip wird‘s langsam mulmig. Das ist kein Spaß mehr. Blaze wird voll verantwortlich gemacht werden und dann würde auch noch die Sache mit dem Autoklau auffliegen. Er pfeift nochmal energisch, ohne Erfolg. Von weitem kann er plötzlich Violas Stimme hören. Sie ruft Eves Namen. Etwas entfernt von ihrer Gruppe kann Chip schemenhaft die Umrisse eines Gebäudes erkennen. Sucht Viola dort das Mädchen? „Schaut mal da vorne.“ Er zeigt in Richtung des Häuserschattens. „Vielleicht ist sie dahin gelaufen.“
Denize sieht besorgt in die Richtung in die Chip zeigt. Vielleicht hat er recht. "Lass uns mal nachsehen." sagt sie und beeilt sich durch das hohe Gras.
Blaze folgt Chips Pfiff. Pfeift er nach Eve oder nach dem Suchtrupp? Hat er was gefunden? Er sieht im Schatten zwei Gestalten die er als Denize und Chip ausmachen kann, bestimmt in eine Richtung gehen. Er folgt schnell, springt über Hindernisse und hört bald darauf auch Viola rufen. Da ist ein großes Gebäude mit Stall und Gärten. Alles ist überwuchert. Die Zufuhr ist nur noch an den beiden Rillen zu erkennen wo früher möglicherweise der Traktor gefahren ist. In der Mitte und an den Seiten wächst hohes Gras. Wenn hier noch jemand Wohnt, dann jemand der alles bewusst verkommen lässt. Es ist nicht zu übersehen das hier lange Zeit niemand mehr irgend ein Gartenwerkzeug in die Hand genommen hat. Die Gegend ist unsagbar unheimlich und erinnert Blaze an die Geistervilla. Unbewusst schluckt er während er seine Schritte verlangsamt aber dennoch stetig aber vorsichtiger näher kommt. Hätte er diesen Geistermist nicht erlebt, würde ihn dieser Anblick nicht so sehr beklemmen, da ist er sich sicher. "Habt ihr was?" fragt er die Schatten in der Ferne auf die er zusteuert.
Viola hört plötzlich einen Pfiff hinter sich und dreht sich um. Ist das Eve, die ihr einen Streich spielen will? Doch dann erkennt sie Chip und Denize. Hinter den beiden nähert sich auch eine weitere Gestalt. Die ist zwar noch zu weit weg, um sie genau zu erkennen, aber die Vampirin vermutet dennoch, dass es Blaze sein muss. Tatsächlich, er ist es! Viola hört seine Stimme, die wohl an Denize und Chip gerichtet ist. Sie selbst ist jedoch zu weit entfernt, um die Worte zu verstehen. Wollten sie sich nicht aufteilen? Außer Fußspuren hat sie doch nichts gefunden. Und keinen Beweis, dass Eve hier ist.
Das unheimliche Gefühl in seinem Inneren niederringend, drückt Chip Denize' Hand. Einerseits soll es sie beruhigen, andererseits beruhigt es auch ihn selbst. Unweigerlich kommen Gedanken an die Geistervilla hoch und die sind nicht die Angenehmsten. Wobei... Er schaut Denize an und lächelt. Er hat sein Herz geöffnet...teilweise, dafür sollte er dem Geist wahrscheinlich schon irgendwie dankbar sein. Wer weiß ob er ohne diese Spuknacht überhaupt mit ihr hier wäre.. "Nein, Totenstille ringsrum bisher." antwortet er Blaze, der gerade zu ihnen aufschließt und sieht sich weiter in der Dunkelheit um. Der Strahl seiner Taschenlampe gleitet über das verwilderte Gelände. "Was war denn das mal hier? Schaut euch mal den Garten an...der ist riiiesig ." Der Lichtstrahl erhellt alte Gemüsebeete, Mauern, die verschiedenen Bereiche abtrennen, ein paar alte Hühnerställe und..einen großen Teich. "Ob da noch jemand lebt?" Die Vorstellung dass Eve sich hier herumtreibt und das Haus womöglich noch bewohnt ist, macht Chip ein ungutes Gefühl im Magen. "Wir sollten erstmal Viola treffen und dann gemeinsam weiter schauen." sagt er im Weitergehen und zuckt zusammen, als seine Taschenlampe plötzlich die Augen der Vampirin im Dunkeln zum Leuchten bringt. "Alter..sag doch was dass du hier rumstehst, hab mich voll erschreckt." mault Chip erst, muss aber dann doch lachen.
"Gah!" Violas lichtempfindlichen Augen schmerzen, als Chips Taschenlampe dorthin leuchtet, "Pass doch auf, wohin du mit dem Ding rumfuchtelst!" Gleichzeitig schimpft auch Chip, so dass die Vampirin schnell kapiert, dass es wirklich nur ein Versehen war. Sie reibt sich über die Augen und muss dann selber lachen. Die ganze Anspannung wegen Eve, da ist dieses alberne Lachen ein wenig befreiend. Hoffentlich würden sie die kleine Ausreißerin noch vor den Morgenstunden finden können und zwar lebend.
Die Gegend bereitet Denize ein unwohles Gefühl. Vielleicht wird es auch durch Chip auf sie projiziert als er ihre Hand drückt. Hat er Angst? Muss sie dann auch Angst haben. Sie lächelt aufmunternd zurück. Wenn Eve keine Angst hat hier allein nachts rumzulaufen, dann ja wohl sie auch nicht.
Blaze tritt zur Gruppe die endlich wieder zusammen gefunden hat. Wer hatte eigentlich die Idee sich aufzuteilen? Das ist der erste Schritt der einem in einem Horrorfilm zum Verhängnis wird.... Clever... Er betrachtet das Haus und den Stall. "Wieso genau sind wir hier?" fragt er zögernd und hofft, Eve hat sich nicht hier her verirrt sondern taucht plötzlich von der anderen Seite auf und wundert sich warum sie sich alle so weit vom Lager entfernt haben... Er weiss dir Frage ist blöd und eigentlich nur rhetorischer Natur. Er betrachtet das Gebäude im Schatten etwas genauer und nimmt sich zusammen. "Denkt ihr sie ist hier?"
"Keine Ahnung!", antwortet Viola, "aber ich habe zumindest Fußspuren in Kindergröße gesehen. Die Spur ließ sich aber nicht weit verfolgen, aber zumindest stimmte die Richtung." Sie sieht sich um. "Die Scheune ist wohl einfacher zugänglich als das alte Wohnhaus. Vielleicht sollten wir dort mit der Suche anfangen. Oder teilen wir uns hier auf?"
Aufteilen? Chip runzelt zweifelnd die Stirn. Lieber wär's ihm sie blieben zusammen, aber andererseits können sie beim Suchen mehr Fläche abdecken wenn sie zwei Gruppen bilden. Er schaut zu Denize. "Ich wär dafür wir teilen uns in Zweiergruppen, das dürfte effektiver sein." Er schaut die Anderen an. "Lasst uns aber in Kontakt bleiben." Er hebt seine rechte Hand mit dem Handy hoch. "Ich würd mir mit Denize diesen Teil hier vornehmen." Er zeigt auf den doppelstöckigen Scheunenanbau." Ist das okay für euch?"
Na klar will er das. Blaze seufzt innerlich läst sich aber nichts anmerken. "Sicher.." er will Eve so schnell finden wie möglich, doch kommt ihm die Aufteil-Idee immer noch unbehaglich vor. Das kann er sich jedoch nicht anmerken lassen. Was ist er? Ein Weichei? Nein, nein.. "Wir sehn uns das Haus an.." Er blickt zum Wohnbereich der im Dunkeln liegt, dann zu Viola. "Okay?"
"Ja, gehen wir!", sagt die Angesprochene. Sie geht nun mit Blaze zum Eingang es Wohnhauses. "Auch wenn ich nicht weiß, ob Eve einen Zugang zum Haus hat finden können. In die Scheune ist es jedenfalls einfacher, hinein zu kommen. Aber wenn sie dort ist, werden Chip und Denize sie schon finden." Sie sieht sich um, ob nicht irgendwo ein zerbrochenes Fenster zu finden ist, durch das Eve geklettert sein kann. Sie hat keinen Erfolg, doch als sie gedankenlos die Haustürklinke betätigt, ist gar nicht abgeschlossen. "Oh!", sagt Viola nur, "dann mal hereinspaziert!"
Langsam setzt sich Chip mit Denize in Bewegung und betritt die Scheune. Er geht voraus, hält aber fest ihre Hand. „Mist, ich hab nur noch ganz wenig Akku, wie ist's mit deinem Handy?“ fragt er sie, während er vorsichtig im Dunkeln weiter geht. „Wir brauchen Licht.“ Vor ihm tauchen große Fahrzeuge auf. Er erkennt einen Traktor und einen alten Lastwagen. "Kannst du mal hier rumleuchten? "
Chip ruft halblaut:"Eve?Eve! Wenn du hier drin bist dann zeig dich endlich. Wir haben nicht ewig Zeit hier rum zu suchen." Richtig schreien will er nicht, noch weiß keiner ob sich nicht noch Menschen hier auf dem Gelände aufhalten und wenn ja, was für welche. Wenn sie hier drin sein sollte, dann würde sie ihn schon hören.
Denize nimmt ihr Handy und schaltet die Taschenlampe ein. Sie leuchtet durch den staubigen Schuppen. Die Fahrzeuge wurden auch schon länger nicht mehr bewegt. Wenn Eve hier etwas zugestoßen ist, ist sie ganz allein......
"Hier ist nichts." sagt Denize zu Chip. "Lass uns mal außen nach sehen." Sie wendet sich den Toren zu um draußen nachzusehen. Sie stockt draußen als ein Geheul die Nacht erfüllt. Was war das? Ein Hund? Ein Fuchs? Ein... Wolf? Erschrocken zuckt Denize zusammen.
"Wie locker du bist." sagt Blaze und folgt Viola ins Haus. Er blickt sich im Flur um. Sie haben die Wahl nach rechts, nach links oder nach Oben. Es riecht nach Staub. Blaze entscheidet sich links durch die Tür zu spähen. Er linst in den Raum und stutzt. Ein kleines Wohnzimmer. Sehr einfach eingerichtet. Es würde bewohnt wirken wenn nicht überall eine Schicht Staub liegen würde. Vielleicht haben die Bewohner nur das Nötigste gepackt als sie auszogen...
"Eve?" sagt Blaze in Zimmerlautstärke. Keine Antwort...
Verwundert sieht Viola Blaze an. Ja, sie ist tatsächlich recht locker. Nächtliche Ausflüge sind ihr nicht fremd. Aber Blaze wird schon allein wegen Eves Verschwinden angespannt sein. Für ihn muss das Ganze noch viel schlimmer sein als für die Vampirin. Staub überall. Hier war schon lange niemand mehr. Sie schaut über Blaze' Schulter in das kleine Wohnzimmer. Eve scheint nicht hier zu sein. "Ich schau mal weiter in die Räume!", sagt Viola zu Blaze, "erst im Erdgeschoss und dann weiter oben."
Sie geht zur Tür gegenüber des Wohnzimmers. Dieses Mal erblickt sie das Esszimmer mit einem großen Tisch. Verärgert wischt die Vampirin Spinnenweben aus dem Türrahmen. "Eve, du Nervensäge, bist du hier? Sonst überlassen wir dich dem Wolf!" Auch Viola ist das Geheul, das von draußen kommt, nicht entgangen. Sie versucht, im Staub Spuren zu finden, die auf die Anwesenheit der Göre schließen könnten.
Chip fährt der Schrecken durch die Glieder. Ist ja schlimmer als in der Geisternacht...da waren sie mehr Leute und Shane und Viola waren dabei um nach Kreaturen zu gucken, die vielleicht übernatürliche Kräfte haben könnten, wer weiß was da grade geheult hat...Egal, sie müssen weiter suchen. "Komm, gib mir dein Handy, ich geh voraus." Als Chip um die Ecke biegt, sieht er eine Außentreppe, die nach oben führt. Die Scheune ist mehrstöckig, also noch Platz genug für Eve um sich zu verstecken. Chip beißt die Zähne zusammen. Langsam wird er sauer. ..wenn ich das kleine Biest in die Finger kriege..
Langsam erklimmen sie die Stiegen nach oben. "Bleib dicht bei mir." Chip leuchtet kurz Denize an, um zu sehen wie es ihr geht. "Alles klar bei dir?"
Denize bleibt dicht bei Chip. Sie erinnert sich nur zu gut an die Gesiternacht und an das was Vero zugestoßen ist. Sie folgt ihm die Treppe hinauf und nickt zurückhaltend auf Chips Frage.
Der Lichtstrahl der Taschenlampe erhellt nur eine kurze Strecke hinein ins undurchdringliche Dunkel. Hier würde sich Eve doch nicht verstecken...oder? Chip sieht große Heuballen links und rechts an den Wänden. Oder doch? "Eve?" Immer noch in verhaltener Lautstärke wünscht er sich mittlerweile nichts mehr als dass von irgendwo ein piepsiges "Ja" oder sowas kommen würde. Vor ihnen führt nochmal eine Treppe in das oberste Stockwerk.
"Eve?" versucht auch sie es. Erfolglos. Langsam aber sicher macht sie sich ernsthafte Sorgen. Sie wirkt so klein und zerbrechlich.
"Okay, dann eben da auch noch rauf." Womöglich liegt sie ja irgendwo bewusstlos, weil sie im Dunkeln abgestürzt ist oder weiß der Geier...Vorsichtig steigt Chip weiter, hält dabei fest Denize' Hand und kann oben angekommen erstmal nicht viel erkennen. Vor ihnen liegt irgendwelches Gerümpel und ehe er mit der Lampe in die andere Richtung leuchten kann, kommt aus dem Dunkel ein tiefes Knurren, gefolgt von einer drohenden Stimme:" Noch einen Schritt weiter und ich lass den Hund los." Ein metallisches Klicken ertönt und Chip erstarrt zur Salzsäule.
Ort: Henford on Bagley
Charakter: Blaze / Viola / Chip / Denize
Geschichtsstrang: Ausflug - Teil 9
Erschrocken saugt Denize Luft ein und versteckt sich ruckartig hinter Chip. Wer hat das gesagt? Hat da grade eine Waffe geklickt? Denize traut sich kaum zu atmen. "Sag was." flüstert sie Chip zu unfähig selber das Wort zu ergreifen.
Blaze schaut auf über die Schulter zurück zu Viola wie sie die andere Seite erkundet. Schon wieder aufteilen. Er schüttelt den Kopf. Na schön. Mit der eigenen Handylampe geht er durch die Wohnzimmertür, dann durch eine Weitere die in einen winzigen Gang führt. Er findet ein gefließtes Badezimmer, welches weitestgehend uninteressant ist. Danach kommt er in eine Art Speisekammer. Aber keine Spur von Eve. In der Küche trifft er erneut auf Viola. Das ganze scheint im Kreis zu führen. "Lass uns oben nachsehen."
Die Treppe hinauf fällt Blaze als erstes der grosse Flügel ins Auge. "Ist das Ding nicht etwas zu wertvoll um es zurück zu lassen?" denkt er laut. Er drückt auf eine einsame Taste und verwischt dadurch den Staub. Wenn Eve hier gewesen ist, hat sie die Finger von dem Instrument gelassen. Mehr und mehr beschleicht ihn das Gefühl dass sie hier nicht am richtigen Ort suchen.
Viola betrachtet das Musikinstrument. "Also, der Flügel in der Villa Blutrose ist jedenfalls besser im Schuss!", erzählt sie, "aber ich könnte dir natürlich schon jetzt mein Musikstück noch einmal vorspielen... zumindest wenn dazu jetzt die Zeit wäre. Die kleine Nervensäge hat wohl Vorrang." So langsam wird auch Viola unruhiger. Anfangs dachte sie ja noch, die kleine Göre versteckt sich nur. Aber ist ihr vielleicht doch etwas zugestoßen?
"Hat sie wohl..." sagt Blaze nachdenklich.
Eine weitere Treppe führt nach oben, aber zuerst sollten sie vielleicht die anderen Räume dieser Etage durchsuchen. Allerdings hätte Eve sie sicherlich längst gehört, wenn sie im Gebäude ist. Entweder, sie versteckt sich tatsächlich und macht sich einen Spaß draus oder... sie ist nicht hier.
Chip hört Denize' Worte und weiß auch dass er reagieren muss, aber das Knurren des Hundes, den er nicht sehen kann im Dunkel raubt ihm den Atem und er ist unfähig sich zu rühren oder etwas zu sagen. Schon einmal war da ein Hund...nachts...und seitdem hat er einfach tierische Angst vor den Viechern. Sein Herz rast und der Schweiß bricht ihm aus allen Poren. Endlich bringt er ein: " Wir..wir bleiben wo wir sind. Wir wollen nichts von Ihnen...bitte ..hören Sie mir kurz zu." heraus, mehr gekrächzt, als gesprochen. Seine Kehle ist staubtrocken und er unterdrückt seinen fast keuchenden Atem.
Seinen Worten folgen drei Sekunden Stille, dann ein kurzer Befehl:" Cooper..Platz!" Das Knurren verstummt und Chip hört ein leises Rascheln, als ob der Hund sich hingelegt hat. Er atmet minimal auf. Dann flammt plötzlich ein Lichtkegel auf und blendet ihn. Schützend hält er einen Arm vors Gesicht, während der Lichtstrahl über ihn und Denize wandert. "Okay...ihr seid wohl echt keine Bedrohung...und auch keine Bullen." Die Lampe erlischt und ein leises Zischen ertönt. Kurz darauf erhellen zwei Kerzenstummel den kleinen Dachraum der Scheune. Auch hier Strohballen und ein Haufen Kisten und ein Typ, der ziemlich verwahrlost, aber nicht bösartig aussieht. Er ist im mittleren Alter, wobei Chip nie weiß was das eigentlich konkret bedeutet...40 vielleicht? und trägt eine schmuddelige Beanie, unter der lange, zerzauste Haarsträhnen hervorschauen. Von seinem Gesicht sieht man nicht allzu viel, weil ein struppiger, langer Bart und buschige Augenbrauen fast alles davon verdecken.
Die Augen darüber haben Gott sei Dank keinen bedrohlichen Ausdruck. Allerdings hält der Typ tatsächlich eine Schrotflinte in der Armbeuge, deren Lauf im Moment nach unten zeigt. Sie starren sich einen Augenblick an, dann fragt der Mann misstrauisch:" Was treibt ihr hier mitten in der Nacht?" dann wandert sein Blick zu Denize..und wieder zurück zu Chip. Ein breites Grinsen erscheint auf seinem Gesicht, welches eine Reihe brauner Zahnruinen entblößt. "Muss ich wohl nicht wirklich fragen, was?" Er lacht dreckig. "Komm raus da Kleine, ich tu euch nix." sagt er in Richtung Denize und Chip wird bewusst, wie fest er sie wieder gehalten halt.
Chip wirft Denize einen entschuldigenden Blick zu und sagt dann, mit Blick auf die Waffe: "Könnten Sie die vielleicht weglegen? Das macht mich echt nervös..". ..genauso nervös wie der Köter da Der Typ grinst noch breiter. "Die da? Die ist nicht geladen..die hab ich hier gefunden und zur Abschreckung taugt sie." Er lacht wieder. "Mein Cooper hier ist da viel effektiver wenn's sein muss." Chip beobachtet angespannt, wie der Hund, der gefühlt die Größe eines Kalbes hat, den Kopf hebt, als sein Name genannt wird. Der Vagabund, wie Chip vermutet, legt die Waffe auf einem Schränkchen ab. Chip will eigentlich nur noch weg von hier. "Wir hauen gleich wieder ab, nur.." Chip sieht im Hintergrund den Schlafplatz und die Habseligkeiten des Mannes...hier war Eve sicher nicht, sonst hätte der schon was gesagt. "..wir suchen ein Mädchen, blond, zierlich, kurze Haare..deshalb sind wir hier raufgeklettert. Haben Sie vielleicht irgendwas gehört oder gesehen von ihr?"
Es gefällt Denize nicht wie dieser schäbige alte Mann sie anschaut. Sie fühlt sich von seinen Blicken durchbohrt weswegen sie auch nicht hinter Chip hervortritt. Außerdem wirkt der Hund als könnte er sie jederzeit anspringen. So bedrohlich wie er zuvor geknurrt hat... Nein Denize traut dem Mann nicht. Im Gegenteil. Sie weiss dass sie vielleicht - mal wieder - auf diverse Vorurteile reinfällt, doch ist es ihr hier deutlich lieber vorsichtig zu sein. Sie setzt dennoch ein Lächeln auf als der Mann in eine Richtung deutet und meint: "Mh... doch doch... vielleicht fällt mir da was ein. Vielleicht gegen eine kleine Spende..?" Der Mann streckt die behandschuhte Hand aus. Der Handschuh ist löchrig und fingerlos. Schmutzig sowieso. Denize mustert ihn. Was will er Geld? Das ist nicht sein Ernst oder? "Hören sie, dem Mädchen ist vielleicht etwas zugestoßen und braucht Hilfe..." traut sie sich zu sagen. Der Mann hustet. "Genau wie ich... und?" er hebt die Hand auffordernd an.
Blaze fährt über die Tasten die eine ziemlich verstimmte Tonleiter wiedergeben. Vielleicht doch nicht Ideal um Musik damit zu machen. "Die kleine nervige Kröte.... Die kann was erleben, ich schwöre..." wieder von Ärger gepackt wendet er sich den Zimmern zu, was schnell erledigt ist, denn mehr als zwei Schlafzimmer und zwei Bäder gibt es hier nicht mehr. Doch eine Treppe führt noch weiter hinauf. Ein Stockwerk nur mit Kinderzimmern. "Uff.... Stell dir vor 5 von Eves Sorte. Ich würd mir die Kugel geben.." missmutig betrachtet er das herumliegende Spielzeug. Was mag hier passiert sein, dass alles so mir nichts dir nichts zurückgelassen wurde?
"Oje, das würde die Welt nicht verkraften!", stimmt Viola zu, "hoffentlich sind die Kinder dieser Familie nicht so geworden, die hier mal gelebt hat." Sie spricht in der Vergangenheit, da der Bauernhof mittlerweile ja verlassen wirkt. Was wohl aus den ursprünglichen Bewohnern geworden ist? Warum sind sie fort ohne etwas mitzunehmen? Mussten sie vor etwas flüchten? Das könnte dann auch erklären, warum sie keine Zeit hatten, die Haustür wieder abzuschließen. Viola denkt wieder an die Gruselvilla. Dort rechneten die Teens wenigstens von vornerein mit Spuk. Aber eigentlich kann Viola ja auch egal sein was mit den alten Bauern passiert ist, solange sie Eve finden würden.
"Oh Mann, es geht noch weiter hoch!", stöhnt Viola genervt, als sie eine Leiter entdeckt, die auf den Dachboden führt. Immerhin, danach würde keine Etage mehr kommen. Da Eve in den Kinderzimmern nicht zu finden ist, flattert Viola in Fledermausgestalt durch die Luke und sieht sich um. Überall steht Gerümpel rum. Und eine alte, verstaubte Staffelei. Aber keine Eve. Oder versteckt die sich nur? Viola ruft zu Blaze runter: "Also hier oben finde ich sie auch nicht!"
..wenn der Hund nicht wäre, würd ich dir die Fr... polieren Zähneknirschend beherrscht sich Chip und zieht Denize enger an sich. "Wir haben nur nen Ausflug ins Grüne gemacht..wir haben kein Geld dabei, aber.." Er zieht den Tabak und Blättchen aus der Gesäßtasche seiner Jeans. "Das ist alles was ich dir anbieten kann." Nach der Nummer von eben sieht Chip keine Veranlassung mehr den Typen zu siezen. Er streckt dem Mann die Dinge entgegen. "Hast du das Mädchen gesehen? "
Kurz verengen sich die Augen seines Gegenübers, es wirkt als wäre er verärgert und wolle das Angebot ausschlagen. Dann siegt aber doch die Gier. Seine nikotingelben Finger greifen blitzschnell nach dem Tabak und lassen ihn mitsamt den Blättchen in seiner Jackentasche verschwinden, bevor er Chip wieder mit seinem Blick fixiert. "Ich war vorhin mal für kleine Jungs..da ist jemand durch den Garten geschlichen, könnt schon ein Mädchen gewesen sein." Er grinst wieder und entblößt erneut die Zahnstummel. Chip wird es ganz zweierlei bei dem Anblick. "Ich hab tief Luft geholt und nen ordentlichen Brüller losgelassen, da ist sie davongestoben Richtung Stallungen." Er bricht in Gelächter aus. "Vielleicht versteckt sie sich bei Franz." Er zieht amüsiert die Brauen hoch. "Franz?!" fragt Chip beunruhigt. Wieviele Typen leben hier? "He, he, he...das ist n Lama...ist irgendwie zurückgelassen worden und jetzt wohnt er hier gemeinsam mit Cooper und mir." Er zieht den Tabak aus der Tasche und beginnt zu drehen. Ihre Anwesenheit scheint ihn nicht weiter zu interessieren. "Okay...dann suchen wir mal bei den Ställen. Danke.." Chip dreht sich um und zieht Denize im Laufschritt mit, die von den Kerzen matt erhellte Treppe hinunter.
Zum Glück können sie endlich weg von dieser finsteren Gestalt. Denize folgt Chip ohne Widerwillen. Wenn sie könnte würde sie sogar voraus laufen. Sie denkt über das Gesagte nach. Ein Lama. Das ist bestimmt spannend für ein Kind. Tiere ziehen doch jeden wie magisch an. "Das Lama ist ein guter Hinweis. Ich schreib gleich Blaze." sagt Denize als sie unten im Hof wieder ankommen. Sie schaltet die Taschenlampe aus und tippt eine Nachricht an Blaze.
Blaze blickt hinauf zu Viola und will grade antworten, als das Telefon mit dem er nach oben leuchtet vibriert. Er schaut auf das Display. "Denize meint sie sei möglicherweise bei den Ställen." Er blickt hinauf. "Sehn wir nach." Und winkt Viola mit sich.
Sie steigen die ganzen Stufen wieder hinab und kommen draußen an. Der Mond erhellt die Gegend und die Grillen zirpen laut. Dort drüben kann Blaze Denize und Chip ausmachen die schon auf sie warten. Eve haben sie nicht bei sich. Er geht auf die beiden zu. Denize sieht ihn an, dann Richtung Ställe. "Da wohnt Franz." sagt sie und versucht nicht über die Absurdität zu lachen. Blaze sieht sie an. "Wer ist Franz..?" "Ein Lama." grinst Denize und sieht es schon ungeladenen Gäste anspucken.
Blaze schüttelt verwirrt den Kopf. Ok? Ein Lama. Na und? "Sehn wir nach.." sagt er und geht voraus.
Ein Lama? Viola hätte vieles erwartet, aber nicht, dass sich tatsächlich noch Tiere hier auf dem Grundstück befinden. Offenbar ist noch jemand hier, der sich um das Tier kümmert. Schließlich hat es ja offenbar sogar einen Namen. Auch wenn Franz ein seltsamer Name für ein exotisches Tier wie ein Lama ist. Aber sie hätten wohl jetzt ohnehin die Ställe durchsucht, wenn die Scheune und das Wohnhaus keinen Erfolg brachten.
"Woher weißt du denn, wie das Lama heißt?", fragt Viola in Denize' Richtung, "Es wird dir das bestimmt nicht selbst gesagt haben."
"Wir hatten grade ne abgefahrene Begegnung mit nem Typen, der echt strange war." Chip erzählt im gehen alles was sie gerade erlebt haben und schließt dann zu Blaze auf." ..und dann sagt er: ..vielleicht versteckt sie sich ja bei Franz." Er dreht den Kopf zu seinem Freund. "Alter, du willst gar nicht wissen was mir in dem Moment alles durch den Kopf gegangen ist...viel, aber sicher kein Lama." Mit etwas zeitlichem Abstand kann Chip schon wieder über das Vorgefallene grinsen. Vor ihnen tauchen die Umrisse der Stallgebäude auf. Auch dieses Gelände sieht groß aus.
Viola hört Chips Erzählung neugierig zu. Dann stammte das Heulen vorhin vielleicht nicht von einem Wolf sondern von diesem Cooper? Sie wirft einen Blick zur Scheune. Klar... die hat ein Dach und ist leicht zugänglich, so dass dieser Typ es sich mit Leichtigkeit dort heimelig machen kann. Vielleicht weiß der Kerl einfach nicht, dass er auch ganz leicht ins Haus hätte umziehen können. Oder hat er etwas mit dem Verschwinden der ursprünglichen Bewohner zu tun? Viola verwirft den Gedanken und folgt den anderen Richtung Stall.
Chips Aufregung kann Blaze nachvollziehen. Wenn er an den Köter denkt läuft es ihm kalt den Rücken runter. Drum ist er heute ein Katzensim. „Dann besuchen wir mal Franz..“ sagt Blaze und wenige Schritte vor ihnen tritt auch schon das stolze Geschöpf unter dem Vordach hervor. Es kaut gelassen an einem Grashalm. Blaze weiss viel aber über Lamas so gut wie nichts. Sind sie aggressiv oder friedliebend? Ehe er etwas sagen kann hören sie alle aus dem Stall ein Schniefen.
Blaze‘ Blick wandert zu der Stallöffnung. Franz zuckt mit den Ohren. Wurde Eve vom Superschurken Franz verschleppt?
Ohne weiter auf das Lama zu achten welches unbeeindruckt bleibt als er sich dem Stall nähert, betritt er den Unterschlupf und leuchtet im inneren herum. Er erkennt das Wimmern kommt von unten und tatsächlich kann er im Boden einen Durchbruch feststellen. Sofort rutscht ihm das Herz in die Hose und er fällt auf die Knie. Er leuchtet in das Loch. „Eve!“ „Hier..“ sagt sie leise mit brüchiger Stimme. „Gehts dir gut?“ ruft Blaze zurück. Oh das gibt ärger. Verdammt viel ärger. „Mein Fuss tut weh.. holt mich bitte hier raus.“ wimmert sie.
Blaze würde am liebsten laut los fluchen, schluckt den ganzen ungesunden Ärger jedoch runter.
Die Vampirin wirft Franz nur einen kurzen Blick zu. Dann schaut sie über Blaze' Schulter und bemerkt dort die Göre. Seufzend flattert sie durch das Loch nach unten. "Warum schreibst du Blaze nicht einfach eine Nachricht, wenn du verletzt bist? Wir hätten dich viel früher finden können!", sagt sie vorwurfsvoll. "Und warum haust du überhaupt erst ab?" Doch im Grunde ist auch sie erleichtert, das Mädchen noch lebend zu finden.
Sie hebt Eve hoch, was mit ihren Vampirkräften kein Problem ist. Sie hievt das Kind nach oben, wo dann Chip und Blaze übernehmen können. Dann flattert Viola nach oben. Sie überlässt es den anderen, sich Eves Fuß genauer anzuschauen. Falls ein Verbandskasten nötig ist, würden sie den ja spätestens im Auto finden.
Neben dem Loch knieend greift Chip Eves Hände und kann sie aus dem Loch ziehen, so dass sie am Boden zum sitzen kommt. "Alter...was ist bloß los mit dir? Haust einfach ab, verletzt dich und jetzt sollen wir dich wahrscheinlich auch noch verarzten!" Chip, dem die Sache mit dem Typ in der Scheune noch in den Knochen steckt, hat keine Geduld mehr für die Faxen von Eve. Was hat sie noch gesagt? Sie hat Schmerzen im Fuß? "Welcher Fuß ist es denn, der weh tut?" Überprüfen muss man es auf jeden Fall...aber gebrochen scheint nichts, da hätte sie sicher herumgebrüllt, als Viola sie hochgehoben hat.
Blaze greift nach den Beinen als Eve von Chip hochgehoben wird und sie wird mehr oder weniger sorgfältig neben dem Loch abgesetzt. Sie weint nicht. Doch Denize stösst Chip in die Seite als er sie anfährt. „Ihr war offensichtlich langweilig.“ verteidigt sie sie. „Sie ist was? 12?“ Eve nickt. „Sie ist 12 und neugierig..“ In Denize schwingt dieser Tonfall mit der all anprangert weil sie ihr nicht die nötige Aufmerksamkeit gegeben haben die das hier verhindert hätte… inklusive sich selbst… aber vorallem Blaze. Der ignoriert sie. Er achtet mit einer Spur Besorgnis in den Augen jetzt nur auf Eve. Sie deutet auf den verletzten Fuss und hält die Luft an als sie glaubt jemand fasst dran. Blaze sieht sie an während Denize an das Kopfende kniet und sich… kümmert. Er weiss dass Eve nicht angerufen hat weil sie das Telefon nie anhat. Oder nicht geladen was den selben Effekt hat. Er stimmt Viola zu. „Siehst du für was so ein verdammtes Handy gut ist… kannst du den Fuss bewegen..?“ Blaze seufzt erleichtert als sie das gesamte Fussgelenk vor und zurück bewegt. Scheint also wenigstens nicht gebrochen. Aber wenn das anschwillt, wird Beth das mitkriegen. Blaze hat noch keine Idee wie er das vertuschen soll… „Los komm…“ er dreht sich um. Denize hilft ihr sich an ihm festzuhalten, dann steht Blaze mit ihr als Rucksack auf. Doch gut dass sie so klein gewachsen ist.. „Lasst uns zurück gehen…“ sagt er und tritt hinaus wo Franz noch immer entspannt wiederkäut. Damit ist der Abend wohl gelaufen….
Viola kann Chips Frust durchaus nachvollziehen. Auch sie selber ist schon lange genervt von Eve. Vielleicht ganz gut, dass sie Einzelkind ist. "Niemand lässt sich gerne ein Kind zum Babysitten aufdringen, wenn eigentlich ein gemütlicher Abend geplant war!", knurrt sie, ohne deutlich zu machen, ob der Satz an Eve oder Denize gerichtet ist, die das Mädchen verteidigt hat. "Vor allem nicht eines, das nicht mal eine Nachricht hinterlässt, wenn sie abhaut." Sie selbst hat nicht einmal gewusst, dass Blaze eine Stiefschwester hat. Dass es offenbar von Anfang an Blaze' Job gewesen ist, auf Eve aufzupassen, er aber trotzdem den Ausflug überhaupt erst angetreten hat, ignoriert sie dabei. Sie kann sich ohnehin nicht vorstellen, dass er freiwillig babysitten würde.
Dabei hatte Viola sich so auf diesen Ausflug gefreut! Der hatte ja auch schöne Stunden: Das Skateboarden bei der Ruine. Oder das Schwimmen am Wasserfall. Aber ohne die Göre hätten sie nicht soviel Zeit mit der Suche verschwenden müssen. Aber es hilft wohl nichts. "Ja, gehen wir!", sagt Viola nur.
Chip sieht Denize mit einem unergründlichen Blick an, als sie Eve auch noch in Schutz nimmt, sagt aber nichts. Stattdessen beschleunigt er seinen Schritt und geht mit Blaze voran. Diesmal hat Viola seine volle Sympathie mit ihrem Ärger über Eve, obwohl er eigentlich an Denize die Art mag, wie sie in jeder Situation und jedem Sim noch das Gute sehen kann. Aber was zu viel ist, ist zu viel. Schweigend geht Chip eine Weile neben Blaze her. „Wir sollten den Knöchel kühlen sobald wir wieder am Wasser sind.. n shirt nass machen und drum rum wickeln, dann geht die Schwellung zurück.“ Chip hat mehr als genug Erfahrung mit verstauchten Gelenken, wenn auch sonst wenig Ahnung von erster Hilfe. Er schaut Blaze an und bemerkt dass sein Atem schon ziemlich schwer geht. „Hey, ich nehm sie dir ne Weile ab.“ bietet er ihm an, mit Blick auf Eve, die ziemlich still auf seinem Rücken hängt wie ein Klammeräffchen.
Eve hebt den Kopf und klammert sich direkt noch ein Stück fester. „Nein!“
Blaze sagt nichts. Chip weiss je ruhiger Blaze wird desto übler die Situation. Warum kann sie nicht einfach zu Hause am PC hocken und der Welt nicht auf den Wecker gehen… Eve dreht den Kopf zu Viola und streckt ihr die Zunge raus. „Ich bin 12 und neugierig!“ sagt sie als wäre das eine Entschuldigung.
Blaze geht stumm weiter. Er schüttelt nur leicht angedeutet den Kopf. Das der Ausflug in die Hose ging, ist ihm echt peinlich aber das kommentiert er nicht. Das wird Eve ihm sowas von büssen.
"Du bist 12 und nicht einmal halb so klug wie du von dir selber denkst!", knurrt Viola zurück, "und eine Nervensäge bist du noch dazu!" Wie kommt die Göre dazu, den Teens so den Abend zu verderben?
„Und du bist ein Genie oder was?“ keift Eve zurück. „Boah haltet einfach die Klappe!“ sagt Blaze geladen. Er will Viola nicht den Mund verbieten aber das Gezanke verträgt er grade nicht und er geht halb bewusst das Risiko ein, sie zu verstimmen. Was Eve angeht ists ihm egal. Die kann gleich selber laufen wenn sie nicht still ist.
"Ich bin hier nicht diejenige, die hier mit verletztem Fuß durch die Gegend humpelt!", antwortet Viola. Sie ist so genervt von der kleinen Göre, dass sie im ersten Moment gar nicht realisiert, dass Blaze auch sie angesprochen hat. Als ihr dies dann doch dämmert, ist der Satz bereits ausgesprochen. Viola wirft Blaze einen unergründlichen Blick zu, sagt nun aber nichts weiter. Eigentlich hat Blaze ja recht. Die Göre ist es nicht wert, dass sie wegen ihr sich die Laune verdirbt. Missmutig trottet sie weiter. Doch als sie wieder am Lager angekommen sind, hat Viola sich wieder etwas beruhigt und das Ganze vergessen.
Beim Lager angelangt setzt er Eve ab. Sie hüpft auf einem Bein und setzt sich dann. Blaze dreht sich um und sieht sie an, dann Chip und Denize und schliesslich Viola. „Haben wir was da zum kühlen?“ fragt Denize die sich zu Eve kniet. Blaze gibt ihr wortlos sein Shirt. Denize sieht ihn kurz aber intensiv an als sie es entgegennimmt. Es ist schwer zu deuten was der Austausch bedeutet. Sie geht zum Fluss und macht das Kleidungsstück im kalten Wasser nass. Sie kommt zurück und verarztet Eve während sie leise mit ihr spricht.
Blaze stemmt die Hände inndie Seiten. „Jo… was jetz..?“ er hebt das Bier auf welches noch am Boden steht. „Nach Hause? Wie ist die Stimmung…?“ er sieht Chip und Viola an. Er hat das Gefühl jetzt nicht entscheiden zu können was das beste ist. Zu viel ist schief gelaufen.
Auch Blaze hat keinen Bock auf Eve, das ist deutlich zu sehen. Viola starrt in den Abendhimmel. Eine Stunde oder so hätten sie sicher noch Zeit, bevor sie aufbrechen müssten, um vor Sonnenaufgang zurück zu sein. Aber mit dieser nervigen Göre an der Seite ist auch Viola ein wenig die Lust vergangen. Trotzdem... wenn sie schon mal hier sind: "Ne Stunde oder so haben wir ja noch Zeit. Die sollten wir nutzen!", sagt sie daher.
Siedendheiß fällt Chip ein, was er Denize' Vater versprochen hat. Das können sie wohl vergessen mit 1.00 zuhause sein. War ja klar irgendwie..aber dann könne sie ja eigentlich auch chillen...verkackt ist verkackt. Er schaut zu Denize die Eve hilft, dann zu Blaze. "Wie spät ist es eigentlich? Ich hab kein Akku mehr." Ein Bierchen zum runter kommen wär schon noch angenehm. "Lass sie doch den Fuß ins Wasser hängen...ist kälter." schlägt er Denize dann vor. Wenn sie mit ihr zum Fluss geht, dann gibt's schon keine Diskussionen wenn er noch was trinkt.
Denize sieht auf. „Ich finde eigentlich dass wir gehen sollten.“ sie lächelt Eve kurz an als diese ein Gesicht macht wie drei Tage Regenwetter weil sie den Ausflug wegen ihr vorzeitig beenden will. „Und jemand sollte sich das morgen ansehen. Vielleicht braucht sie eine Schiene.“ Denize blickt zum Lager, das Feuer ist fast aus. Eve sagt nichts. „Es ist auch schon… früh…“ erwiedert Denize mit Blick zu Chip. Das mit ihrem Vater kriegt sie schon hin. Aber er hat ihr offensichtlich vertraut, sonst hätte er gegen 1 Uhr angerufen.
Blaze hört sich an was jeder sagt. Er fährt sich über den Kopf und saugt die Luft ein ehe er einen Schluck trinkt. „Ja…. Keine Ahnung, dann mach doch was Chip sagt und wir räumen währenddessen den Kram zusammen.“ damit können sie sich ja Zeit lassen wenn der Morgen erst in ein, zwei Stunden graut.
Denize wirkt einverstanden mit dem Kompromiss und hilft Eve zum Fluss zu humpeln.
Blaze bewegt sich nicht. Er ext das Bier aus und würde gern die leere Flasche auf den Boden pfeffern so fest es geht. Als Ventil. Aber er lässt es und erträgt die wütende Anspannung die in seinem Arm zurück bleibt und lässt die Flasche normal fallen.
Damit sie etwas Unterhaltung haben, will er die Boxen wieder einschalten und merkt dass die Batterien tot sind. Natürlich. „Hey Viola, warum spielst du nicht was?“ er hebt die Gitarre auf. Er weiss dass sie schon ein bisschen geübt hat. Vielleicht noch nicht so gut wie sie Keyboard spielt, aber das interessiert ja nicht. Hauptsache nicht diese bedrückende Stille. „Und wir schmeissen den Kram ins Auto…. Gechillt. Kein bock rumzustressen.“ er weisst auf das Lager und sieht Chip an. Er würde zu gern noch ne Flasche öffnen aber irgendwie hat er Respekt vor Alkohol am Steuer. Er weiss wie er drauf ist wenns anfängt zu kreisen und ihm langsam sie Kontrolle entgleitet.
Viola kickt missmutig einen Stein durch die Gegend. So ganz in der Stimmung zum Gitarre spielen ist sie nun auch nicht wirklich. Diese Göre hat ihr dann doch die Laune verdorben, wie sehr sie auch versucht hat, Eve zu ignorieren. Aber sie greift trotzdem zu dem Musikinstrument. Bei Lilly hilft das ja immer, dass sie durchs Musizieren ihre Laune verbessert. Vielleicht klappt es ja auch bei ihr?
Viola klimpert ein bisschen vor sich hin. Der Flügel in der Villa liegt ihr mehr, aber einfache Melodien bekommt sie auch mit der Gitarre hin. Doch sie muss feststellen, dass sie eben nicht Lilly ist. Sie bleibt immer noch missmutig.
"Okay, Moment kurz." Chip nickt Blaze bestätigend zu, als dieser vorschlägt zusammen zu packen. Schnell öffnet er noch eine Flasche Bier, nimmt ein paar Schlucke , stellt es am Boden ab und beginnt seine und Denize' Habseligkeiten zusammen zu packen. Viel ist es ja nicht.
Als er die Sachen auf den Rücksitz wirft, fragt er Blaze, der gerade am Kofferraum zugange ist:" Was meinst du? Wird sie dir Schwierigkeiten machen bei ihrer Mutter und Irving...oder meinst du wir kriegen sie dazu dicht zu halten?" Mit Blaze' Vater ist bekanntlich nicht gut Kirschen essen und die Ferien würden sicher anders verlaufen als geplant, wenn Eve ihn richtig verpetzen würde bei den beiden. Chip lehnt sich rücklings an die Seitentür des Wagens, schlägt die Füße übereinander, verschränkt die Arme vor der Brust und hört Violas Gitarrenspiel zu, während er auf Blaze' Antwort wartet. Irgendwie beruhigend das Gezupfe.
Blaze schließt den Kofferraum und zieht mit den Zähnen eine Zigarette aus einer Packung. Er zündet sie an. Er weiss nicht genau wie Eve das sieht aber wenn er sie dazu kriegt ihre Mutter anzulügen was den Fuss angeht dann könnte das vielleicht noch gut ausgehen. "Ich weiss nich'.." er inhaliert Rauch und hält Chip die Packung hin während er weiter Viola zuhört und der Blick zum Fluss schweift wo Denize mit der Kröte sitzt. "Ich hab nichts gegen sie in der Hand und von Drohungen lässt sie sich bekanntlich nicht einschüchtern. Dummerweise ist sie ziemlich gewitzt..." Er schüttelt den Kopf. Wenn Irving das alles hier erfährt, kann er einpacken. Blaze kann sich nicht im mindesten vorstellen was ihn dann erwartet aber es muss die Höchststrafe sein - was immer die beinhaltet. Und Beth wird auch nicht mehr so gut auf ihn zu sprechen sein. Er hat ihr Auto entwendet, hat damit ihr Baby durch die Gegend gefahren welches jetzt auch noch verletzt ist. Und er dachte sein zu Hause ist jetzt schon die Hölle. "Mir fällt schon was ein..." sagt er wenig überzeugt. Aber darauf muss er sich verlassen.
Denize kommt mit Eve zurück. "Können wir fahren? Der Fuss wird immer dicker..."
"Fahren wir halt!", sagt Viola missmutig in Denize' Richtung, "Gepackt ist ja!" Sie sieht zu Eve: "Ich schlage vor, wir sperren die Göre wieder zurück in den Kofferraum, wo sie ja auch am Anfang war." Natürlich meint Viola diesen Satz nicht wirklich ernst, aber verkneifen konnte sie sich ihn auch nicht.
Ohne ein weiteres Wort verstaut Viola ihre eigenen Sachen im Auto. Dem Gespräch zwischen Chip und Blaze hat sie nur am Rande zugehört, doch soviel mitbekommen, dass Blaze wohl zu Hause Probleme bekommen wird. Doch sie sagt auch dazu nichts und schweigt.
Mit einem leisen Lachen kommentiert Chip Violas Einwurf zu Eve, während er eine Zigarette aus der angebotenen Packung nimmt und sie anzündet. Er bedankt sich und fragt Blaze: „Gibt’ s nix was sie unbedingt will und du möglich machen kannst.. also dass du irgend nen Deal aushandelst mit ihr?“ Mit drohen wird man bei Eve nicht viel ausrichten, das hat er ja beim Fischen schon gemerkt.
„Warte mal ..“ Chip wirft den Zigarettenstummel weg, geht zu Denize und Eve und begutachtet den Knöchel, der schon bläulich schimmert. „Ich weiß da noch was, das macht meine Mutter immer bei mir wenns mich mal wieder übel hingehauen hat. Gib mir nochmal dein Handy zum leuchten.“ Denize reicht es ihm und er geht ein Stück in die Wiese. Dort rupft er an verschiedenen Stellen etwas aus. Wieder bei Eve angekommen nimmt er das Shirt vom Knöchel ab, faltet es schmal wie eine Binde, quetscht die Blätter, die er eben gesammelt hat und bindet sie als Umschlag fest um Eves Knöchel. „Das ist Spitzwegerich, sollte helfen.“ teilt er Denize mit und meint dann an Eve gewandt: „ Also mehr kann man jetzt nicht tun… ich hoffe du weißt die Hilfe zu schätzen.“ Er hofft den Boden für Blaze‘ eventuelle Verhandlungen mit ihr damit nochmal ein bisschen besser vorbereitet zu haben, ansonsten hätte es seinem Empfinden nach der kalte Umschlag allein auch getan, nervig wie sie war den ganzen Abend über.
Viola beobachtet, wie Chip Eves Fuß mit den Kräutern einreibt. Ein wenig beeindruckt es sie ja schon, dass er über so etwas Bescheid weiß. Das hätte sie nicht erwartet.
"Wenn du mich nachdenken lässt, vielleicht." sagt Blaze eine spur gereizt. "sorry.." Er sieht Chip nach. Wie er es auf seine Art probiert. Sympathiepunkte sammeln bei Eve. Blaze ist sich nicht sicher ob das was bringt. Er sie zu Hause zur rede stellen. Bis dahin hat vielleicht eine Idee..
Er schmeißt den Stummel weg, schaut sich nochmal um und zieht dann die braune Jacke wieder an.
Eve schaut Chip zu. Sie hört seinen Tonfall. 'Ich hoffe du weisst die Hilfe zu schätzen.' Sie ist kein kleines Kind. Eine Hand wäscht die Andere. "Ich denke für den vorenthaltenen Fisch wird's reichen." sagt sie und behält einen tödlich neutralen Gesichtsausdruck bei. Sie hinkt zum Auto, vorbei an Viola. "Geh du doch in den Kofferraum."
Die Vampirin wirft der Göre einen kurzen Blick zu. Nicht einmal Vero ist so nervig wie Eve. Aber natürlich sollte sie dem Kind jetzt nicht auch noch das Handgelenk brechen. "Wow, deine Konter sind so kreativ!", sagt Viola sarkastisch, "Ich bin beeindruckt."
Eve will grade auf den Vordersitz klettern doch Blaze hält sie auf. "Du gehst nach hinten." - "Wieso?" - "Weil ich es sage." Blaze setzt sich auf den Fahrersitz und funkelt Eve sauer an. "Los jetzt." Eve wirkt beleidigt, klettert dann aber auf den Rücksitz in die Mitte. "Nur weils hier bequemer ist." sie verschränkt die Arme.
Denize setzt sich neben sie. "Wirds schon besser?" fragt sie Eve. Diese nickt. Mit blick zu Chip fährt Denize fort. "Ganz schön clever mit den Kräutern, nicht war? Wusstest du das auch? Als Pfadfinderin?" Eve sieht Denize an. Das hat sie noch nicht gelernt. "Nein.." gibt sie zu. "Vielleicht sagt er dir was darüber. Dann hast du deinen Kameradinnen was voraus." Denize lächelt Chip an.
Eigentlich hat Chip keine Ahnung von Kräutern, nur das, was seine Mom ihm erzählt, wenn sie seine Wunden verarztet, aber er hat ein wenig darauf gehofft die Pfadfinderin in Eve anzusprechen und Denize hatte wohl den gleichen Gedanken. Er weiß dass die Kleine nicht dumm ist und vom zäh sein her, könnte sie auch Blaisdell heißen...Hm..Lust hat er keine mehr ihr entgegen zu kommen, aber wenn es auch nur irgendwie dazu beiträgt, dass Blaze weniger Ärger bekommt...versuchen kann man 's ja . Er steigt ein , so dass Eve sich zwischen ihm und Denize befindet, schließt die Türe und schaut sie an. Dann hebt er die rechte Hand und formt mit den Fingern den Pfadfindergruß. "Den kennst du ja." stellt er fest und das Motto "Allzeit bereit auch.". Er lässt die Hand sinken. "Mal sehen, ob du schon klug genug bist für erwachsenere Sachen." Er schaut sie abwägend an und reibt dabei über die Narbe, die immer noch die Blutsbrüderschaft von ihm, Blaze und Stephen bezeugt. "Blaze ist mein Freund und wahre Freundschaft bedeutet: Einer für alle und alle für einen. Man steht füreinander ein, wie die Pfadfinder auch..und weil du jetzt zu seinem Clan gehörst, würde ich dir auch noch ziemlich Spannendes über diese und andere Pflanzen erzählen, obwohl du uns so viel Schwierigkeiten gemacht hast...sonst würd ich das sicher nicht tun." Erschaut sei ernst an. " Ich erwarte, dass du im Gegenzug loyal bist uns gegenüber und ich es nicht bereuen muss, dass ich dich hier auf Augenhöhe behandle. Gibst du darauf dein Pfadfinderehrenwort? " Ob die Göre überhaupt versteht worauf er hinaus will? Andererseits lernt man bei den Pfadfindern sicher auch, dass man keine Gruppenmitglieder verpfeift oder ihnen schadet...ob er das rüber gebracht hat? Innerlich schulterzuckend wartet Chip auf ihre Reaktion.
Denize lächelt Chip an. Sie hat nicht gewusst das er so gut mit Kindern kann.
Eve mustert ihn. Sie hat ihnen Schwierigkeiten gemacht? Ihr Blick geht zu Blaze der mit der Rothaarigen spricht. Er reitet sich selbst in Schwierigkeiten, da muss sie nicht nachhelfen. „Wenn überhaupt gehört er zu meinem „Clan“.“ entgegnet Eve um das mal klar zu stellen. „Er wohnt in unserem Haus und fährt grade unser Auto…“ sie klingt nicht wütend darüber oder genervt. Es ist eine trockene Tatsache. „Und ich bin Loyal. Gleichzeitig bin ich weit weniger nachtragend als ihr alle zusammen.“ sie gibt Denize ein Zeichen damit sie sich nicht angesprochen fühlt. „Ich hab dir Essen gemacht. Obwohl du mich angepflaumt hast.“ wendet sie sich wieder an Chip. „Behalt dein Wissen. Wir kriegen bald einen neuen Pfadfinderführer, der bringt uns das bei wenn ich frage..“ sie verschränkt die Arme. „Wahre Pfadfinder verlangen keine Gegenleistung.“ Sie blickt Chip fest an. „Warum muss ich mir deinen Respekt erst verdienen? Bin ich weniger Wert als du? Warum? Weil ich 12 bin? Du hast mein Pfadfinderehrenwort das ich stehts sage was ich denke und tue was ich sage.“ sie hebt dabei die Hand wie Chip vorhin und schliesst die Augen. „Auf die Ehre der Pfadfinderin ist verlass. Die Pfadfinderin ist treu. Die Pfadfinderin ist hilfsbereit. Die Pfadfinderin ist Freundin jedes Menschen und Schwester aller Pfadfinder…“ zitiert sie das Pfadfindergesetz. Sie sieht Chip an. Genau wie er sie zuvor betrachtet hat und fragt sich ob er überhaupt versteht was sie sagen will.
Blaze blickt zu Viola die wieder vorne sitzen kann. Ihre Stimmung ist im Keller und er fühlt sich verantwortlich. Er kann nichts dafür das die Mistkröte sich eingeschlichen hat aber trotzdem gehört sie leider zu ihm. Und sie hat seinen Ausflug versaut den er für seine Freunde organisiert hat und alles endet jetzt irgendwie be...scheiden. "Ich machs wieder gut." verspricht wer an die Vampirin gewandt. Er will irgendwas sagen um ihre Laune wieder aufzubessern.
Da Eve dann am Ende ohnehin nach hinten ins Auto geklettert ist, beachtet Viola die Kleine nun nicht weiter. Viola setzt sich neben Blaze ins Auto. "Ich gebe dir da nicht die Schuld für!", sagt sie zu ihm.
Blaze antwortet: „Nein das nicht aber ich wollte dass du Spass hast.“weil wenn du lachst fühl ich mich sofort gut. Er startet den Motor. „Und das hier eine gute Erinnerung wird. Naja.“ sein Blick zuckt kurz zu Eve die mit Chip diskutiert. Er drückt aufs Gaspedal, wendet langsam den Wagen und fährt auf die Schotterstrasse zurück. Sein Zustand fühlt sich normal an. Er hat keine Bedenken dass ihn das Gras und das Bier einschränkt. Allerdings macht es ihn wohl grade ein wenig sentimental. Er räuspert sich und nimmt sich vor das zu lassen. „Jedenfalls. Du weisst schon was ich meine..“ ergänzt er ohne die Strasse aus den Augen zu lassen.
Viola versteht, dass Chip versucht, die Kleine auf seine Seite zu ziehen, damit sie ihrer Mutter und ihrem Stiefvater nichts verrät. Sie ist froh, dass das nicht von ihr selbst verlangt wird. Wie bei ihr Friedensgespräche laufen, weiß sie ja, seit sie versucht hat, sich bei Vero zu entschuldigen. Dabei hatte sie sich ursprünglich wirklich vorgenommen, sich Mühe zu geben. Aber die jahrelange Feindschaft ließ das Entschuldigungsgespräch dann doch nicht wirklich glatt laufen. Egal... die Sache mit Vero ist zumindest erledigt.
"Ich hatte Spaß!", versichert Viola, "zumindest bis wir dann Stunden verschwenden mussten, um eine gewisse Göre zu suchen!" Doch sie blickt nicht zurück auf den Hintersitz. sondern dreht Eve weiterhin den Rücken zu. Sie hatte nicht mal die Möglichkeit, über das Steinchen zu reden. Viola beschließt, das später anzusprechen, aber nicht jetzt. Schließlich sollte sich Blaze jetzt auf das Fahren konzentrieren. Stattdessen fragt sie: "Wie wäre es mit etwas Musik?" Viola wartet die Antwort jedoch nicht ab sondern sucht auf ihrem Handy, bis sie fündig geworden ist.
Was für eine nervige kleine Kröte. Wenn Denize nicht daneben säße würde Chip ihr einfach über den Mund fahren...aber wahrscheinlich mit geringem Erfolg. Er lässt die Sache mit dem Haus und dem Auto beiseite und steigt stattdessen bei einem Punkt ein, der ihn selbst betrifft. "Scheinbar lernt ihr bei den Pfadfindern auch, wie man Tatsachen zu den eigenen Gunsten verdreht." Chip erwidert stirnrunzelnd ihren Blick. "Du hast dich einfach eingeschlichen in unsere Gruppe und was den Fisch angeht..ich hab dich angepflaumt, weil du mich verarscht hast trotz Warnung .. hast du da getan was du gesagt hast? Nein. Dann bist du einfach in die Nacht gelaufen, wie es nur kindische, kleine Mädchen von 12 Jahren machen, die null nachdenken... soll ich dich dafür respektieren?" In neutralem Ton fährt er fort. "Denize und ich wurden auf der Suche nach dir bedroht, Blaze hat sich Sorgen gemacht, Viola ist überall herumgeflogen...denk da mal drüber nach. Du hast dich verletzt und wer hat dich aus dem Loch gezogen? Wir. Wer hat dich verarztet? Wir....ich hoffe dass du wenigstens das Wort Loyalität mit Hirn verwendest. " Er seufzt auf." Ich hab alles gesagt, wer nicht will der hat schon." Damit verschränkt er die Arme vor der Brust und legt den Kopf auf die Nackenlehne der Rückbank. Vielleicht kann man hier wenigstens noch ein bisschen chillen, soll Denize sich mit ihr abgeben. Gut dass er ihr nicht das ganze Zeug über Kräuter erzählen braucht. Er ist sich nicht sicher, aber irgendwie hat er trotzdem das Gefühl, auf irgendeiner Ebene haben sie sich doch verstanden.
Widerwillig muss Chip sich erneut eingestehen, dass er es nach wie vor interessant findet, wie tough die Kleine sich verteidigt.. wenn die mal ein paar Jährchen älter ist, haben die Jungs nichts zu lachen, denkt er amüsiert.
Da der Typ mental die Finger in die Ohren steckt und sowieso nicht mehr zuhört, wendet Eve sich Denize zu. "Was findest du an dem eigentlich?"
Die Frage verblüfft sie, dass sie nicht sofort antwortet und Eve direkt weiter spricht. "Wie traurig muss man sein ein Kind so fertig zu machen. Als würde er immer alles richtig machen. War doch keine Absicht." Denize lächelt schmal. "Er ist netter als die meisten Leute denken." Sie sieht kurz zu Chip und zwinkert. "Ich weiss das du dich nicht absichtlich verletzt hast. Aber vielleicht magst du nächstes Mal dein Telefon einschalten bevor du auf Abenteuerreise gehst." Eve hebt die Schultern. Ja das wurde ihr schon öfter gesagt. "Das versteh ich ja...." sagt sie und fügt absichtlich kein 'aber' an. "Mir war langweilig. Alle hatten Spass und ich war allein beim Feuer. Ich wollte mich nur ein bisschen umschauen und zurück sein bevor ihr es merkt." gibt sie zu. "Ich wollte keinen Ärger machen." - "Das ist okay." sagt Denize sanft. "Es hätte schlimmer ausgehen können." Eve lächelt leicht. "Ich hab meine Strafe auch bekommen..." sie zeigt auf ihren Fuss.
Blaze lenkt den Wagen und hört der Musik zu. 'Bis auf die letzten Stunden'. Ja das ist der Punkt. Aber er sagt nichts.
Viola hört den Gesprächen auf der hinteren Sitzreihe nicht weiter zu. Sie erkennt an der Stimme, dass Denize freundlich mit dem Mädchen redet, aber sie achtet nicht auf die Worte. Stattdessen lauscht sie der Musik und denkt weiter über die Steinchenaufgabe nach. Sie hat schon eine Idee.
Etwas missmutig, weil Eve zwischen ihm und Denize sitzt, genießt Chip die Heimfahrt trotzdem. Er verliert sich in Träumereien über eine Zukunft, in der ihre Band erfolgreich ist und in seiner Garage nicht nur ein solches Prachtstück stehen wird. Er sieht sich Denize zum Geburtstag einen Drink überreichen, in dem er die Schlüssel für einen Sportwagen versenkt hat...sie ist überglücklich und sie machen eine Spritztour zusammen, halten irgendwo im Nirgendwo und...Chip wird von Denize' Stimme in die Realität geholt. Sie sagt, er sei netter als die meisten Leute denken. Chip klappt die Augen auf und sieht noch, wie sie ihm zuzwinkert. Wovon reden die beiden bloß? Er lächelt Denize an und nachdem Eve verstummt ist sagt er:" Begleite ich dich noch bis nach Hause? Immerhin haben wir ein 'bisschen' überzogen...falls du empfangen wirst, kann ich dir beistehen." Er hat gerade gesehen, dass sie langsam
wieder in heimische Umgebung kommen und macht sich Gedanken über sein nicht eingehaltenes Versprechen Denize' Vater gegenüber.
Blaze hält nahe dem alten rottenden Gebäude in Chips Nachbarschaft. Es ist eine unheilige Uhrzeit und die meisten Leute schlafen. Auffallen wird er mit dem roten Flitzer so oder so in dieser Gegend. Er dreht sich auf dem Sitz um und blickt nach hinten. Er hat den letzten Satz gehört. "Ich mach nen Abstecher nach Willow, du musst nicht laufen.. Sollte drin liegen bevor's hell wird."
Denize sieht Chip an, dann Blaze. Sie lächelt. "Das ist nett." Sie blickt zurück zu Chip. "Ist schon okay... Ich werd mit ihm fertig. Ich schreib dir."
Erleichter nickt Chip und greift nach seinen Sachen. "Mach mal die Augen zu." sagt er grinsend zu Eve, beugt sich zu Denize und gibt ihr einen kurzen Kuss. "Okay, ja schreib mir." Dann steigt er aus und verabschiedet sich von Viola:" Ciao Viola, wie gesagt, vielleicht üben wir alle zusammen mal ein paar Tricks abends am Skateplatz."
"Machen wir!", sagt Viola grinsend und zeigt auf ihr Skateboard, "Ich üb vorher!"
Chip nickt Eve zu und schaut dann zu Blaze. Chip schlägt mit ihm ein. "Mach Meldung sobald es geht." Er zieht die Brauen hoch und signalisiert mit Blick und einem schiefen Lächeln: Hals-und Beinbruch! Wenn Blaze ihn aus irgendeinem Grund brauchen sollte, wird er zur Stelle sein.
Blaze nickt ihm zu, danach macht er sich mit dem Rest der Gruppe auf nach Willow. Er weiss wo Denize wohnt hält aber wie bei Chip einen block vorher. "Danke fürs fahren." sagt Denize und steigt aus. Sie nimmt ihren Rucksack. Sie winkt Viola und zu Eve sagt sie: "Schon deinen Fuss, ja?" - "Jap!" Denize tritt zurück. "Kommt gut nach Hause. War ein schöner Ausflug." Blaze hebt die Hand. "Jo. Man sieht sich."
Viola nickt Denize nur kurz zu, dann wendet sie sich Blaze zu. "Na dann los!" Was die Göre ihren Eltern wohl erzählen wird wegen des Fußes? Hoffentlich nichts, was Blaze Probleme bereiten würde. Doch es gibt nichts, was Viola dagegen tun könnte, wenn Eve tatsächlich alles ausplaudert.
Blaze fährt weiter nach Forgotten Hollow und hält an der Stelle wo er Viola aufgesammelt hatte. Dann steigt er aus. Er wirft Eve einen bestimmten Blick zu. Sie versteht "Mein Fuss tut weh ich lauf schon nicht weg...." Blaze wartet bis Viola ihre Sachen genommen hat und geht ein paar Schritte mit ihr damit Eve nicht mithört. "Okay. Also... schön das du dabei warst."
Viola lächelt. "Hier in der Gegend hättest du sicherlich keinen Spaß an einem nächtlichen Ausflug.", sagt sie zu Eve, bevor sie mit Blaze weiter läuft. "Danke für's Fahren!", sagt sie, "und wenn du mal Pause von der kleinen Nervensäge brauchst, kannst du sicherlich auch mal bei mir übernachten. Du weißt ja, dass Lilly und Viktor dir nichts tun würden." Oder wenn dein Vater wieder zu streng mit dir ist, fügt sie in Gedanken noch hinzu, ohne es laut auszusprechen.
Belustigt steckt Blaze die Hände in die Taschen und wiegt sich leicht vor und zurück. "Das hört sich gut an." Damn wird er grade rot? Sicher nicht! Gut dass es noch dunkel ist. "Krieg ich dann einen Sarg statt einem Bett?" fragt er grinsend.
Viola muss lachen. "Nur, wenn du das wünscht! In meinem alten Kinderzimmer steht auch ein ganz normales Bett." Sie grinst. Nun, da Eve außer Hörreichweite ist, steigert sich ihre Laune wieder. "Und wegen des Steinchens melde ich mich. Da fehlen noch die Details."
"Ich bin gespannt." Er nimmt Viola in den Arm. "Wir sehn uns." Er grinst sie verschmitzt an und tritt zurück.
Viola winkt ihm nach und wendet sich nach Hause. Was sie ihren Eltern wohl erzählen soll von diesem Abend? Von Eve kann sie nichts berichten.. sie würden sich wundern, wie sich ein kleines Mädchen unbemerkt auf einem Bike verstecken kann, immerhin wissen sie ja nichts von dem Auto. Aber vom Skateboarden an der Ruine und dem Schwimmen am Wasserfall.. davon kann sie erzählen.
Blaze sieht ihr kurz nach und wendet sich um Auto um. Er setzt sich hin. Eve schaut ihn an. Sie ist kurz davor etwas zu sagen weil seine Körperhaltung im Gespräch mit der Rothaarigen so komisch war, doch er spricht sie zu erst an: "Dieser Ausflug bleibt unter uns. Wir waren den ganzen Abend zu Hause. Okay?" Eve lehnt sich zurück. "Mal sehn.." Blaze schließt die Augen. Es hat einfach keinen Zweck. "Wenn wir ankommen bist du leise und gehst direkt in dein Zimmer..." - "Sicher..." Blaze schüttelt den Kopf, wendet sich wieder um, startet den Wagen und fährt nach Newcrest.
(In Zusammenarbeit mit simscat2 und murloc, Danke für die Hilfe bei den Bildern @simscat2)
Ort: Forgotten Hollow
Charaktere: Shane
Geschichtsstrang: Nachricht von Vero
Vero sitzt in ihrem Zimmer und erhält eine Einladung für einen gemeinsamen Treffen bei Ellie. Sie freut sich darauf und bekommt die Idee auch Shane einzuladen. Sie schreibt ihm.
Shane der grade dabei ist aufzuräumen liest die Nachricht. Er freut sich dass sie an ihn denkt.
Sie schreibt ihm die Uhrzeit und fügt hinzu, dass sie weiß, dass der Freund erst abends kann. Die Teenagerin freut sich aufs Wiedersehen.
Blaze parkt das Auto in der Garage. Eve klettert heraus. Es wird bald hell. Das Auto von Irving ist jedoch noch nicht da. Seltsam... Das versetzt ihn ein wenig in Stress. Was wenn sie jeden Moment ankommen? "Verzieh dich in dein Zimmer." Befielt er. "Und du?" fragt Eve zurück. "Ich muss die Karre aufräumen bevor jemand kommt..." Wäre praktisch wenn sie ihm jetzt helfen könnte, doch mit dem Fuss wird das nichts. "Und Ich sags nochmal; Kein Wort, oder du bereust es."
Eve sagt nichts. Blaze kann nur hoffen, dass sie versteht was auf dem Spiel steht. Sie hebt wie schon zu vor die Schultern und mimt ein 'Ich überlegs mir.' Blaze hat keine Zeit sich mit ihr anzulegen. Er sucht alle leeren Flaschen, das Gepäck und Taschen zusammen und räumt alles aus dem Fahrzeug. Eve macht sich unterdessen daran auf drei 'Beinen' die Treppe hoch zu humpeln.
Nachdem Blaze den ganzen Kram in sein Zimmer geräumt hat, geht er zurück nach unten und muss feststellen dass das Auto ein wenig Staubig von der Schotterstrasse geworden ist. Merkt sie das? Was sie auf jeden fall merkt ist, wenn der Boden nass ist wenn sie nach Hause kommt... Mist... Dabei hat er das noch einkalkuliert gehabt bevor er los fuhr. Und Eve hat ihn aus dem Konzept gebracht... Zu sagen er hätte das Auto einfach so aus Lust an der Laune und um was gutes zu tun gewaschen, kauft ihm sein Vater bestimmt nicht ab. Allerdings ist es besser als den Staub zu erklären... Schwere Entscheidung Blaze beschliesst das Auto mit dem Schlauch abzuspritzen und zu hoffen dass er gar nichts erklären muss...
Endlich in seinem Zimmer, lässt er sich aufs Bett fallen. Dang... Das alles hatte er sich wirklich entspannter vorgestellt. Jetzt heiss duschen und schlafen. Alles andere kommt morgen..
Am nächsten Morgen hört er auf dem Weg nach unten eine Unterhaltung. Eve sitzt auf dem Sofa und spricht mit Beth. Sie schaut direkt zu ihm und hält ihn auf. "Wart ihr beim Arzt damit?" fragt sie. Blaze krazt sich und gähnt. "Womit?" "Mit dem Fuss!" Beth macht sich sichtlich sorgen. "Ne?" gibt Blaze zur Antwort. Er versucht sich nichts vom Ausflug anmerken zu lassen. Verdammt. Er hätte ja sagen sollen und dann behaupten er hätte dafür das Auto... nein. Blöde Idee...
Blaze hällt inne. Was hat Eve ihr erzählt? Er schaut zu wie Beth Eve aufhilft. "Dann gehen wir jetzt." Im Gehen blickt Eve zu Blaze und dann lächelt sie leicht. Blaze blickt ihnen nach. Sie hat ihn nicht verpetzt. Stellt er fest. Erleichtert atmet er auf.
Ort: Forgotten Hollow, Villa Blutrose
Charaktere: Familie Nebeljäger
Titel: Steinchen-Aufgabe
"Und dann hat Blaze mit der Gitarre einen eigenen Songtext vorgespielt!", erzählt Viola gerade ihren neugierigen Eltern, "während wir am Lager saßen!" Nach wie vor hat sie Eve mit keinem Wort erwähnt. "Oh!", freut sich Lilly, "Dann haben ihm meine Tipps, was das Komponieren betrifft, ja wohl geholfen!" Die Musikerin ist sehr stolz darüber, dass Blaze ihren Rat dabei offenbar beherzigt hat.
"Aber ja!", bestätigt Viola grinsend. "Und du hast meine Gitarre ja auch gar nicht gebraucht, wenn er seine eigene dabei hatte!", grinst Lilly zurück, doch Viola antwortet darauf nichts. Und auch Lilly belässt es dabei. Die Musikerin freut sich nach wie vor, dass ihre Tochter Freundschaft mit jemanden schließen konnte und nicht jeden mit ihrer Art vergrault. Viola scheint richtig aufzublühen. Und so wie es sich anhört, war der Abend ja auch sehr spaßig. Skaten an einer Ruine, schwimmen am Wasserfall... Lilly muss lächeln. Wenn Viola sogar akzeptiert, dass Blaze' Kumpel sowie dessen Freundin mitkommen, muss ihr ja einiges an dem Gitarrenschüler liegen.
Viktor sagt nichts, doch seinem Grinsen ist zu entnehmen, dass auch er sich für seine Tochter freut. Viola dreht sich zu ihm um. "Oh, noch was!", fragt sie ihren Vater schließlich, "kannst du mal kurz ein Video aufnehmen, von meinem Song?" Sie reicht ihm das Handy. Zu Lilly sagt sie: "Dann musst du natürlich kurz Platz machen am Flügel!"
"Klar!", sagen beide Eltern gleichzeitig. Lilly steht auf. Während Viola erneut ihr Lied spielt, nimmt Viktor das Ganze mit dem Handy auf. Lilly steht stolz daneben und schaut zu.
Viktor gibt seiner Tochter ihr Handy zurück. "Wofür brauchtest du das?", fragt er. Viola antwortet ihm nur knapp: "Für Blaze!" Dass das Video auch einen anderen Grund hatte, behält sie für sich. Bislang hat sie ihren Eltern noch nie von dem Steinchenspiel erzählt.
Sie schickt nun Blaze das Video, mit dem Text:
Du wolltest den Song ja noch einmal hören. Es ist leider nur eine Aufnahme und nicht live, aber das muss reichen. Wenn du das Steinchen wieder haben möchtest, ist es deine Aufgabe, dir einen Text dafür zu überlegen, wenigstens für einen Teil davon. Thema egal, aber es sollte zur Melodie passen. Also nicht sowas wie: Ich bin ja so aggro und hau alles klein
Viola muss selber grinsen bei der Vorstellung. Aber sie glaubt auch nicht wirklich, dass Blaze tatsächlich so einen Stilbruch begehen würde. Es ist ein eher ruhiges Lied, für ein eher ruhigeres Thema. Sie überlegt kurz und schreibt die Nachricht dann weiter:
Du hast soviel Zeit wie du brauchst. Und wie schon gesagt reicht es mir auch, wenn es nur ein Teil des Songs ist. So, dass wir zumindest schon mal eine Idee davon bekommen. Den Rest könnten wir natürlich auch gemeinsam entwickeln.
Sie schickt ab. Hoffentlich würde Blaze die Aufgabe gefallen.
Ort: Newcrest - Monahr Anwesen
Charakter: Blaze / Irving / Hans
Geschichtsstrang: Die Sache mit Vero
Iriving sitzt in seinem Bürostuhl und lehnt sich zurück. Leicht wiegt er sich mit dem Drehstuhl hin und her. Er denkt nach bis sein Blick auf die Karte fällt die Delsyn ihm letztens gegeben hat. Er blickt auf die Uhr, dann greift er nach dem Telefon. Er wählt Hans Engels Nummer und wartet das leise tuut-tuut ab bis jemand den Hörer abnimmt.
Hans nimmt den Anruf entgegen. "Engel am Apparat. Was kann ich für Sie tun?"
"Guten Tag. Hier ist Irving Blaisdell. Ich sollte Sie anrufen. Ich hörte es geht um Sullivan...." Obwohl sich in Irvings inneren dieses Gefühl von Blamage aufbaut welches sein jüngster Sohn öfter in ihm auslöst, bleibt die Stimme geschäftsmännisch und unbeeindruckt.
Nun weiß Hans mit wem er es zun tun hat. "Ah ja. Danke, dass Sie zurückrufen. Ja es geht um Ihren Sohn. Wäre es möglich mit Ihnen unter vier Augen zu sprechen?" Auch Hans bleibt ruhig.
"Sicher." Irving seufzt lautlos und blickt erneut auf die teure Armbanduhr. "Wo möchten Sie sich treffen?" Er denkt grade an das Café in Windenburg, doch Hans antwortet vor ihm.
"Ich würde direkt zu Ihnen kommen, wenn dies in Ordnung ist", erwidert er.
Irving blickt sich fast reflexartig im Raum um. "Natürlich.." Er steht auf und gibt Hans die neue Adresse in Newcrest.
"In Ordnung. Ich mache mich nun auf den Weg. Bis gleich."
Hans steht mit dem Auto an einer Ampel. Er hat Zeit die Sache mit Blazes Vater anzugehen. Daher nimmt Hans die Autobahn Richtung Newcrest.
Schließlich erreicht der Mechaniker das Haus der Familie Blaisdell. Er parkt, geht zur Eingangstür und klingelt.
Irivng öffnet die Tür. Er bitten Hans höfflich einzutreten und führt ihn an den Küchentisch. Beth ist nicht zu Hause und auch die Kinder derzeit nicht. "Bitte." sagt er und weisst auf den Stuhl. "Etwas zu trinken?"
Hans setzt sich und bedankt sich bei Irving. Er winkt ab. "Danke fürs Angebot, aber gerade keinen Bedarf. ... Kommen wir gleich zur Sache: Es geht um den Vorfall beim Musikfestival, bei dem meine Tochter verletzt wurde und ins Krankenhaus eingewiesen wurde."
Irving setzt sich Hans gegenüber. "Davon höre ich zum ersten mal." Ihm schwant übles. "Sagen Sie nicht Sullivan ist dafür verantwortlich...."
Hans hebt verwundert seine Augenbraue. "Nun ... Ihr Sohn ist dabei gewesen, als die Verletzung geschehen ist. Ich kann nur das wiedergeben, was mein Kind mir erzählt hat. Ich bin nun hier, um mit Ihnen eine Lösung zu finden. Immerhin steht unterlassene Hilfeleistung im Raume."
"Aha?" Irving fällt es schwer an der Geschichte zu zweifeln. passt zu Sullivan. Andererseits... was wäre er für eine Vater, wenn er sein (nichtsnutziges) Kind ohne Beweise ausliefert? Es ist so schon bekannt das er ein Taugenichts ist, aber zu Gewalt hat er ihn sicher nicht erzogen! Oder? Nein! "Soll ich ihn anrufen damit er herkommt? Ich kenne wie gesagt noch gar keine Version..."
Hans Verwunderung nimmt nicht ab. Er hat den Eindruck, dass der eigene Vater nicht weiß was sein Sohn tut. Er lässt sich nichts anmerken und antwortet: "Ich habe nichts dagegen. Rufen Sie ihn ruhig her."
Irving nimmt sein Telefon und ruft den Jungen an.
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Blaze sitzt draussen irgendwo und starrt unentwegt auf den kleinen zerschlissenen Bildschirm seines Handys wo Viola ihr selbst komponiertes Lied spielt. Er hat sich unfassbar über das Video gefreut wo sie konzentriert und sie Ruhe selbst dieses Lied spielt. Er klickt grade bestimmt zum zwanzigsten Mal auf wiederholen, ohne auch nur eine Notiz für den Text aufzuschreiben, als der Bildschirm schwarz wird und der Name seines Vaters aufleuchtet. Was will der jetzt?
"Hallo?" sagt Blaze. "Ja. Wo bist du?" Irving hört zu und wirft Hans einen entschuldigenden Blick zu. "Draussen...?" Blaze gibt nie seinen genauen Standort preis. Wer weiss auf was für Ideen der Mann kommt. "Komm nach Hause. Wie lange brauchst du?" Irving wendet sich ein wenig von seinem Gast ab. "Pfff..." Blaze überlegt. "Wieso? Hat das nicht am Abend Zeit?"
Irving spricht nachdem er zugehört hat: "Nein sofort." "Schon gut...!" Blaze schüttelt den Kopf. Sein Vater klingt ruhig aber er hört den Unterschied zu normaler Ruhe und aufgebrachter Ruhe. "Gib mir.... 10 Minuten..."
Irving nickt. "Das will ich hoffen."
Blaze legt auf und atmet aus. Was zum....? Irving weiss schon warum er ihm nicht sagte worum es geht. Bestimmt würde er dann nicht auftauchen. Das weiss auch Blaze. Ist etwas mit dem Auto? Hm.. Er beschliesst neugierig zu sein und macht sich auf den Weg.
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Irving sieht Hans an. "Tut mir Leid. Er ist unterwegs. Dauert nicht lange. Sicher kein Getränk? Kaffee?"
Hans nickt. "In Anbetracht der Dinge wäre ein Kaffee ganz gut. Gern Schwarz." Nun müssen die Erwachsenen auf Blaze warten.
Während Irving den feinen arabischen Kaffee aufbrüht, dreht er sich zu Hans um. "Wie wurde sie verletzt?" fragt Irving.
"Meine Tochter hat mir erzählt, dass sie in eine Falle gelockt wurde und dann anstatt auf ihren Freund auf Miss Nebeljäger und Ihren Sohn getroffen ist. Dabei wurde ihr Handgelenk gebrochen. Mit der Familie Nebeljäger habe ich bereits gesprochen. Nun steht nur noch Ihr Sohn aus."
Irving seufzt und giesst den Kaffee in zwei Tassen. Er serviert die Getränke und setzt sich. Fast hätte er gesagt, dass er sich oft frag was in den Jungen gefahren ist, doch er hat nicht vor sich bei seinem Mechaniker auszuheulen. Wer ist Miss Nebeljäger? Hat er die schon mal gesehen? Irivng ist sich nicht sicher. "Das tut mir wirklich sehr Leid für Ihre Tochter..." Er versucht sich die Situation vorzustellen. "Und Miss........ Nebeljäger sagte es wäre Sullivans Schuld gewesen?" fragt er nach.
Hans nimmt einen Schluck und spricht weiter. "Nein, die Hand wurde von Miss Nebeljäger verletzt. Vampire haben einfach mehr Kraft als wir Normalsterblichen. ..." Hans nimmt einen weiteren Schluck. "Soviel mir erzählt wurde, hat er nichts getan, um diese Situation zu deeskalieren. Eher soll er sich darüber gefreut haben, dass meine Tochter schikaniert wird." Der Mechaniker schaut seinen Gesprächspartner ernst an. "Unterlassene Hilfeleistung ist kein Kavaliersdelikt." Wieder genehmigt sich Hans einen Schluck Kaffee.
Irving mustert Hans und versucht sich an die Nummer seines Anwalts zu erinnern als hinter ihm die Haustür aufgeht. Wenig später kommt Blaze in den Raum. Er hat schon beim Reinkommen gesehen wer da am Tisch sitzt und ahnt worum es geht. Gut dass er weiss das es Viola eine einsame Entschuldigung gekostet hat und mehr nicht. Er stellt sich in den Raum. "So. Hier bin ich..." Blaze verschränkt die Arme. Irivng sieht ihn an. Er sieht dem Sohn an dass er ihm die Geschichte bewusst vorenthalten hat. "Ich gehe davon aus du weisst worum es geht. Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?"
Blaze hebt die Schultern. "Ich hatte keine Zeit was zu unternehmen. Das ging viel zu schnell."
Hans schweigt und trinkt seinen Kaffee. Erstmal hört er nur zu.
"Das heisst also Mister Engel ist umsonst hier, und dich trifft überhaupt keine Schuld?" fragt Irving eine Spur provokant. Blaze atmet aus. Viola hat ihm und ihren Eltern die Wahrheit erzählt. Keine Lügen, weil sie meinte dass sie damit besser fährt. Bei Veros Vater und ihren Eltern schien das ja geklappt zu haben. Er blickt Irving an. Bei ihm ist er sich da nicht so sicher. "Warum sollte ich mich in einen Streit einmischen? Dad..." appelliert Blaze. "Weisst du wie oft ich mich schon mit Chip geschlagen hab? Und noch nie ist einer der Töpfers hier aufgetaucht des wegen..." Sein Blick zuckt kurz anprangernd zu Hans.
Hans stellt die Tasse Kaffee ruhig ab und sagt neutral: "Ist das alles, was Sie dazu zu sagen haben? Junger Blaisdell? ..." Der Ältere hebt sein Haupt und mustert Blaze eindringlich.
"Ich hab sie zu den Sanis gebracht. Zählt das gar nichts?" Blaze fragt sich was er von ihm will. Eine Entschuldigung? Wofür? Er hat ihm doch gar nichts getan. Viola hat recht. Sie trägt die Hauptschuld. Das würde er niemals so sagen und er hat versprochen sie in Schutz zu nehmen, aber jetzt wo sie es eh schon zugegeben und geklärt hat, braucht er das nicht mehr zu tun. Sie ist aus dem Schneider.
Hans sieht zu Irving und blickt erneut zu Blaze. "Nun, junger Mann, dass Sie meine Tochter zu den Sanitäter gebracht haben, war in dieser Situation die richtige Entscheidung. Dafür bin ich dankbar. So konnten größere Schäden verhindert werden. ... Jedoch ... Ich bedaure allerdings, dass Sie bezüglich Ihres Streiches weder Reue noch Empathie zeigen. Anders wie Miss Nebeljäger." Hans erhebt sich. "Ich denke, ich habe genug gehört." Hans sieht zu Irving. "Haben Sie noch etwas hinzuzufügen?"
Irving reibt sich mit einer Hand durchs Gesicht. "Was ist los mit dir? Entschuldige dich. Ihr habt Mist gebaut. ... wie so oft.... jetzt steh grade dafür." fährt er den Jungen an. Blaze rührt sich nicht. Sein Blick geht von Irving zu Hans. "Es war keine Absicht." sagt er neutral. "Keiner hat gewollt das Vero ins Krankenhaus muss... Ich bin sicher das hat Viola auch schon gesagt." - "Hast du oder hast du nicht dafür gesorgt das Mister Engels Tochter in diese Situation gerät?" streng blickt er Blaze an. Dieser blickt zur Zimmerdecke und hebt erneut die Schultern. "Ja..." Zugegeben, hätte er gewusst dass es so ausartet... er blickt Hans an. In Irvings Gesicht kann er sehen dass das alles ein übles Nachspiel haben wird. Will er wirklich noch ein zweites riskieren? "Tut mir leid." Blaze sieht Hans an. "Es war einfach nur ein dummer Streich. Kommt nie wieder vor..." Irving sieht Blaze an dass das das höchste ist was man von Blaze erwarten kann. Er blickt zu Hans und sagt wieder mit freundlicher Stimmlage: "Ich entschuldige mich ebenfalls aufrichtig für das Verhalten meines Sohnes. Was gedenken Sie jetzt zu tun?"
Neutral antwortet Hans: "Ursprünglich hatte ich vor, eine Anzeige zu schalten. Um meinem Kind Gerechtigkeit zukommen zu lassen." Dabei sieht Hans Blaze nun doch streng an. Dann wendet er sich an Irving. "Ich werd davon aber nun absehen. Auch Miss Nebeljäger wird keine bekommen. Allerdings, Herr Blaisdell, würde ich an Ihrer Stelle nochmal mit Ihrem Sohn allein sprechen. Wie Sie es bereits selbst sagen: Man muss für seine Fehltritte Verantwortung übernehmen. Allein wie dieses Gespräch jetzt verlaufen ist, bin ich skeptisch ob Ihr Sohn dies tatsächlich tut. ... Als gut gemeinter Rat von Vater zu Vater. ... Ich danke Ihnen für den kurzfristigen Gesprächstermin und den leckeren Kaffee. Er hatte die perfekte Stärke. Ich verlasse Sie nun. Falls es noch Fragen oder Klärungsbedarf gibt, können Sie sich jederzeit an mich wenden. Wiedersehen."
Diesen Seitenhieb kann sich Hans nicht verkneifen. Er ist, anders als bei Viola, nicht davon überzeugt, dass es Blaze tatsächlich Leid tat. Genauso ist es Hans bewusst, dass ein Rechtstreit wenig Aussicht auf Erfolg hat. Dafür verfügt die Familie Engel nicht über die nötigen Finanzmittel.
"Werde ich. Haben Sie vielen Dank." Trotzdem ist Irving froh das sich jetzt nicht auch noch um irgendwelche Rechtsstreits kümmern muss. Diesen zu gewinnen, davon hätte er absolut nichts.
Hans verlässt das Anwesen und fährt mit seinem Auto nach Hause zurück. Damit sind beide notwendige Gespräche erledigt. Die Zukunft wird zeigen, wie sich alles weiter entwickelt.
Irving verabschiedet Hans und schliesst die Tür. Dann dreht er sich zu Blaze um....
Blaze schaut ihn an. Jetz kommts. Er macht sich auf eine Standpauke gefasst die sich gewaschen hat. Irving streckt die Hand aus. "Dein Telefon."
Verwirrt sieht Blaze Irving an. "Wie jetz?" Er fordert den Sohn erneut auf. "Gib es mir." Blaze tritt einen schritt zurück. "Äh nein? Das brauch ich." Ja, noch mehr als den Fernseher oder den Computer. "Her damit." Irving sieht in Blaze Gesicht das er wohl endlich etwas gefunden hat, was ihm wirklich weh tut wenn er es verliert. "Auf keinen Fall. Da sind wichtige Sachen drauf."
Der Mann macht einen Schritt auf Blaze zu um den Abstand wieder zu verringern. "Ständig widersprichst du und blamierst mich, es reicht jetzt! Dein Telefon. Sofort." sagt er ruhig. Blaze sucht bereits nach einem Fluchtweg. Sein Telefon? Mit all seinen Kontakten? Das Tor zum Internet wo auch immer er grade ist? Violas Video..? Er denkt nicht dran. "Muss ich es mir holen?" fragt Irving. Er klingt wie die Ruhe vor dem Sturm. Blaze könnte seinen Vater nicht schlagen. Oft genug hat er es sich vorgestellt aber in echt? Was auch immer ihn davon abhält, aber das würde er nicht tun. Anders als Irving, bei dem es nicht das erste Mal wäre, dass er die Hand erhebt. Nicht oft, aber wenn dann tut es auf zwei Arten weh. Blaze greift in die Tasche und umschliesst das Handy mit der Hand. Zögernd zieht er es heraus und blickt es an. "Kann ich wenigstens bescheid sagen, dass ich demnächst nicht erreichbar bin?" Irving schüttelt leicht aber bedrohlich den Kopf. "Das ist dein Problem. Du kannst es wieder haben wenn du gelernt hast was Respekt ist." - "Alter ich bin kein Kind. Was ist das für eine Methode?" Irving nimmt Blaze das Handy ab, blickt es kurz skeptisch an weil das Display wie sau aussieht um dann Blaze einen vorwurfsvollen Blick zu zu werfen. Auf seine Sachen aufpassen kann er auch nicht.. "Scheinbar die Einzige die du begreifst." Er geht am Sohn vorbei und lässt ihn allein im Flur zurück.
Ort: Forgotten Hollow - Villa Blutrose
Charakter: Melissa
Geschichtsstrang: Melissa
Forgotten Hollow? Hat er gesagt Forgotten Hollow? Mel ist sich nicht sicher. Sie kommt sich schon so verwirrt vor wie der Magier selbst. Das ganze ist sowieso ein schlechter Scherz. Um den Dusel könnte sich eigentlich auch jemand anders kümmern. Naja. Sie ist halt die einzige die den meisten anderen Vampiren etwas voraus hat. Mehr Zeit zum suchen.
Vor der Villa Blutrose bleibt sie stehen. Ist es das? Sieht ein wenig zu… bewohnt aus. Vielleicht kann sie ja mal klopfen und nachfragen. Was ist schon dabei.
Melissa tritt an das schmiedeeiserne Tor und spät durch das Gitter. Die letzten Sonnenstrahlen brechen durch den doch irgendwie düsteren Himmel. Das hier ist ein Schattenloch. Das ist jedoch nichts was Mel belasten würde. Die Bewohner könnten noch schlafen, das wäre viel mühseliger. Dann muss sie allein weiter suchen und hoffen dass sie findet was Taldren versteckt hat. Mel seufzt. Auf gehts. Sie schiebt das Tor mühelos auf und tritt an den Weg entlang, die Stufen hinauf und späht kurz durch das Türfenster. Es wirkt still im inneren. Aber wer weiss. Furchtlos betätigt sie die alte Türklingel und wartet.
Ort: Forgotten Hollow, Villa Blutrose
Charaktere: Familie Nebeljäger
Geschichtsstrang: Melissa
Viola zockte in ihrem Zimmer. Mittlerweile hat ihr Charakter schon das Maxlevel erreicht und sie ist nicht mehr ganz so unerfahren wie damals, als Blaze ihr das Game zum Geburtstag schenkte. Doch sie spielt es nach wie vor sehr gerne.
Gerade, als sie mitten in einer Quest steckt, klingelt die Haustürglocke. Nanu? Sie erwartet keinen Besuch, und wenn Lilly oder Viktor jemanden erwarten würde, hätten die das bestimmt auch mal irgendwann erwähnt. Ob das Blaze ist? Jetzt ist zwar nicht die Zeit für seinen Gitarrenunterricht, aber immerhin hat sie ihm ja das Angebot gemacht, herzukommen, wenn die Göre zu sehr nervt. Doch der hätte sich doch bestimmt vorher angekündigt.
Viola blickt auf ihr Handy. Vielleicht hat er das, und sie hat die Nachricht einfach nicht bemerkt. Nein... er hat das Video mit dem Klavierstück bereits erhalten, das wird ihr angezeigt. Aber danach kam kein weiteres Lebenszeichen. Aber Viola macht sich keine Sorgen deswegen. Es dauert schließlich so seine Zeit, einen Songtext zu schreiben und eine Bestätigung, dass er die Aufgabe verstanden hat, ist bei so simplen Sätzen auch unnötig. Das würde aber auch heißen, dass es wahrscheinlich jemand anderes ist, der an der Tür klingelt. Diese zu öffnen würde wohl die Antwort bringen.
Doch Lilly oder Viktor sind bestimmt näher an der Haustür, daher überlässt Viola das Öffnen ihren Eltern. Aus ihrem Turmzimmer aus hat sie einen guten Blick auf das Tor, aber wenn der Besucher schon zur Haustür selbst vorgelaufen wäre, hätte sie trotzdem niemanden mehr erkennen können. Sie schaut aus dem Fenster. Doch niemand ist zu sehen.
„Erwartest du jemanden?“ Viktor ist genauso überrascht wie seine Gefährtin. Doch Lilly hat ebenfalls keine Ahnung, wer das sein könnte.
Viktor erhebt sich. Bereits durch das Türfenster kann er erkennen, dass er die Person nicht kennt. Nanu? Der Zaun und das Tor sollten doch abschreckend genug sein, zumindest für Leute, die nicht erwartet werden. Dennoch öffnet Viktor die Tür. „Ähm, worum geht es?“, fragt er kurz angebunden.
Lilly, ebenfalls neugierig geworden, folgt ihrem Gefährten und sieht nun ebenfalls diese unbekannte Frau.
Ort: San Myshuno, Haus der Hawk-Geschwister
Charaktere: Ellie, Ben, Vero, Nouki, Tani
Geschichtsstrang: Genesungsparty - Teil 1
Ellie sitzt im Wohnzimmer und wartet. Sie hatte mit Nouki und Tani ausgemacht, sich vor der Reise nach Sulani bei ihr im Garten zu treffen. Den neuen Teich möchte sie ihren Freundinnen dann ja schon zeigen. Aber auch Vero ist zum Garten eingeladen, denn es ist ja immerhin ihre Genesung, die sie ebenfalls noch feiern wollten. Ob die Blondine wohl tatsächlich Shane mitbringt? Ihn einzuladen hat Ellie Vero überlassen. Sie selbst kennt Shanes Handynummer nicht. Sie würde sich überraschen lassen, ob der Vampir nun dabei ist oder nicht. Gerade fällt Ellie ein, dass Vero ja noch gar nichts von den Glückslaternen weiß, die sie später am Abend - wenn sie dann in Sulani sind - steigen lassen wollen. Naja, sie würde es ihr dann schon noch sagen. Vero würde sicherlich einsehen, dass das für Tani sehr wichtig ist. Bisher ist aber noch keine von Ellies Freundinnen angekommen. Doch bald wird sich das sicher ändern.
Marina ist am Haus von Ellie angekommen. "Viel Freude Schatz!", ruft sie ihrer Tochter hinterher. Tani geht zur Tür und klingelt.
Ellie hört das Klingeln an der Tür. Es ist Tani. "Oh hallo!", freut sie sich, "komm rein. Du bist die Erste!" Sie umarmt ihre Freundin und bietet ihr was zu trinken an. "Ben hat auch gekocht, aber mit dem Essen sollten wir auf die anderen warten."
Tani freut sich Ellie zu sehen und wartet mit ihr gemeinsam auf die Anderen.
Vero freut sich über die Einladung von Ellie sehr. Ihr Papa fährt sie dafür zu der Freundin. Zuvor hat Vero Shane über einen kurzen Nachrichtenaustausch ebenfalls zu dem Anlass eingeladen. Während der Fahrt sprechen Vater und Tochter über dies und das. Als sie an Ellies Wohnort ankommen, steigt Vero aus dem Auto. "Hab viel Spaß Kleines. Wenn was ist, ich bin erreichbar." "Danke Papa. Ja, ich weiß. Hab dich lieb", erwidert Vero Hans und winkt ihm zum Abschied. Anschließend betätigt sie die Hausklingel. Ihr Arm ist noch immer in einem Gips fixiert. Um den Gips ist ein Tuch zur Schulter gespannt, welches den Arm zusätzlich ruhig stellen soll. Doch die Teenagerin will sich dadurch die gute Laune nicht verderben lassen.
Ellie begrüßt Vero lächelnd. "Super, dass es geklappt hat!", sagt sie. Dann, mit Blick auf den Gips fügt sie noch hinzu: "Trotz Hindernisse. Aber wir helfen dir natürlich, falls nötig!" Die Angesprochene nickt und lächelt. "Wir machen das Beste draus, oder?" - "Natürlich, wir machen auf jeden Fall das Beste draus!", bestätigt Ellie. Sie und Tani umarmen nun den Neuankömmling. "Jetzt fehlt nur noch Nouki.", sagt sie, doch dann fällt ihr ein, dass Vero ja auch Shane einladen wollte. "Hast du Shane geschrieben? Wird er auch kommen?", fragt sie neugierig. Die Blondine nickt. "Ja, ich habe ihm geschrieben und er freut sich ebenfalls darauf, Zeit mit uns zu verbringen."
Nouki kommt mit dem Fahrrad bei Ellie an. Sie schließt es ab und nimmt ihren Rucksack vom Gepäckträger. Darin hat sie unter anderem die Glückslaternen, ihren Brief und Kerzen. Als sie auf die Haustüre zugeht, fallen ihr sofort schon Neuerungen am Haus auf. Es wurde teilweise rot gestrichen und an der Hauswand prangt ein großes Graffiti. Nouki muss unwillkürlich grinsen. Da durfte sich Ellie austoben, ziemlich cool sowas! Nouki ist sich nicht sicher, ob ihre Eltern das erlauben würden..aber Ben ist ja auch noch sehr jung, der sieht das offensichtlich locker. Sie drückt auf die Klingel und kann schon durch die Türe hören, dass sie nicht die Erste ist, die hier eintrudelt.
"Das wird Nouki sein!", sagt Tani. Sie lässt Ellie den Vortritt, um die Tür zu öffnen. Ellie nickt Tani zu. Sie hat sicherlich Recht mit ihrer Vermutung, und auch Ellie denkt das selbe. Sie öffnet die Tür und es ist tatsächlich Nouki. "Komm rein, Nouki!", sagt sie daraufhin, "Nun sind wir Mädels vollständig!"
Vero grinst und fügt hinzu: "Dann ist der Girls Club wieder vollständig oder?“ - "Ja, endlich wieder!" Nouki umarmt Tani und Ellie herzlich und geht mit den beiden ins Wohnzimmer zu Vero. Ihr fällt auf, dass Tani gelöster wirkt und das freut sie.
Vero sagt nun: „Wir sollten uns mal nen coolen Namen einfallen lassen. Fällt euch was spontanes ein?" Dabei schaut sich die Schülerin um. Sie ist ewig nicht mehr bei Ellie zu Besuch gewesen. Es hat sich so manches verändert. Aber diese Veränderungen gefallen ihr. Ellie muss lachen, als Vero sich Gedanken über den Namen der Gruppe macht. "Wie wäre es mit Chaos Mädels?", schlägt sie vor. Ihr fällt im Moment nichts besseres ein.
Schließlich sucht Vero das Sofa im Wohnzimmer auf und setzt sich darauf. "Hey Ellie, hast du vielleicht eine Cola zum Trinken da?", ruft sie der Freundin zu. "Aber natürlich!", sagt Ellie lächelnd und reicht Vero das gewünschte Getränk.
Nouki lässt sich aufs Sofa fallen und umarmt auch Vero vorsichtig, um nicht in Konflikt mit ihrem Gips zu geraten. "Hey Glückskind. Wie geht's dir? Alles klar soweit bei ?" Dann fällt ihr Blick auf die Cola in Veros Hand. "Ah...ich seh schon...fehlt nur noch die Riesenportion Pommes dazu, hm? Du bist eindeutig am gesund werden." lacht sie.
Tani setzt sich ebenfalls zu den anderen aufs Sofa und hört zunächst den Mädels zu.
Vero freut sich, dass alle Freundinnen nun wieder mit ihr vereint sind. Bei deren Aussagen wie Chaos Girls oder Pommes muss sie schmunzeln. "Aber klar doch Nouki. Kann doch nicht ewig herum versauern oder?", dabei lacht sie gelöst. Sie klopft neben sich, um Ellie den Platz neben sich anzubieten. "Erzählt mal, was gibt es Neues?", fragt sie unbefangen in die Runde.
Ellie setzt sich neben ihre Freundin. Wie schön, dass es der Blondine wieder besser geht und sie wieder lächeln kann. Und auch Tani scheint sich besser zu fühlen. "Da ist vor allem schon mal der Teich im Garten!", erzählt Ellie, "Der sieht super schön aus und Liegestühle haben wir auch schon in den Garten gebracht. Wollen wir uns dorthin setzen? Die Cola kannst du natürlich mitnehmen!" Die Mädchen gehen nun in den Garten und setzen sich auf die Stühle dort. Einige Enten haben den Weg zum Teich gefunden und genießen das Wasser und auch sonst wirkt es hier sehr ruhig und gemütlich. "Gefällt es euch?", fragt Ellie in die Runde.
Nouki bekommt noch ein Wasser von Ellie und folgt den anderen in den Garten. "Oh, die sind voll bequem eure neuen Liegestühle!" ruft sie, als sie mit Blick auf den neuen Teich zum Sitzen kommt. "Da sind ja sogar Enten...süß. Ihr habt den Teich echt selber angelegt? Ist toll geworden." Ellie bestätigt dies. „Mit der Hilfe von Ben und zwei Freunden.“, sagt sie.
Tani ist begeistert von der Umgestaltung des Hauses.
"Wenn Ben vom Gassi gehen zurück kommt, können wir dann bald essen!", erzählt Ellie, "aber es gibt noch etwas, was wir besprechen sollten. Diese junge Dame da...", sie schielt in Noukis Richtung, "hatte eine tolle Idee, wie wir uns von Yuna verabschieden können. Wir wollen Briefe an Yuna in Sulani steigen lassen, mit Glückslaternen. Wir würden heute Abend mit der Fähre hin und dort auch Bea treffen, die auch von der Idee begeistert war. Und mit der letzten Fähre von Sulani aus dann wieder zurück. Da würde Ben auch mitkommen, damit wir Mädchen nicht alleine durch die Nacht irren müssen. Du kannst dich gerne anschließen wenn du möchtest und dein Vater es erlaubt. Aber wenn du lieber nach Hause möchtest, verstehen wir das. Es ist keine Pflicht sondern deine Entscheidung." Dann lächelt sie: "Und bis wir die Fähre nehmen, dauert es ja auch noch etwas. Bis dahin haben wir dann hier unseren Spaß."
"Oooh, diese junge Dame da drüben?" Nouki lacht los. "Was ist mit dir Ellie? So förmlich heute?" Dann dreht sie sich zu Vero und sagt mit einem Schmunzeln in Richtung Ellie: "Aber ja, die andere junge Dame da drüben hat Recht. Was hältst du von der Idee?"
Vero hört den Mädchen zu. Die Idee mit den Laternen findet sie dem Anlass entsprechend gut. Allerdings hat sie keine Ahnung, was sie schreiben soll. Immerhin hatten die Verstorbene und sie nicht das beste Verhältnis. Zwar meinte ihr Vater: Den Toten sollte man Respekt zollen ... aber ... Was tut man wenn man weiterhin keine Trauer empfindet? Vero holt den Anhänger, der um ihren Hals hängt hervor und betrachtet das Bild darauf. Was soll ich tun, Mama?
Als ihr Handy einen Ton von sich gibt, ist Nouki kurz vom Gespräch abgelenkt. Überrascht sieht sie dass Bea geschrieben hat. Sie liest kurz und sagt dann freudig überrascht:" Hey, hört mal...Bea lädt uns ein in Sulani zu übernachten. In Zelten zwar, aber wir können bei ihr essen und sie würde uns gerne alles zeigen und so." Nouki schaut fragend in die Runde. "Ich finde den Gedanken schön, dann brauchen wir nicht zu hetzen und vielleicht machen wir noch was Anderes zusammen."
Den Vorschlag findet Tani gut. "Also ich wäre dabei!"
"Oh, das ist wirklich super!", sagt Ellie freudig, als Nouki von Beas Nachricht berichtet. "Ich kann euch gerne Ersatzschlafsachen von mir leihen, und Zahnbürsten kann man bestimmt auch irgendwo in Sulani kaufen. Ein Zelt haben wir auch, und wenn Bea dann noch was hat, sollte das ja reichen. Dann könnten wir auch von hier aus direkt los." Sie lächelt vor Vorfreude. Zelten am Strand, das klingt wirklich super. "Aber natürlich könnt ihr auch vorher nach Hause gehen um eure Sachen zu packen und wir treffen uns dann wieder an der Fähre. Dann müsstet ihr halt etwas früher los."
Nouki nickt zustimmend. "Also ich nehm dein Angebot mir den Schlafsachen gerne an, wir dürften von der Kleidergröße her nicht so weit auseinander liegen, außerdem ist's ja egal womit man im Schlafsack liegt." Tani nickt ebenfalls auf bzgl. der Schlafsachen. Sie schreibt ihrer Mam noch eine Nachricht, damit sich Marina keine Sorgen macht.
Vero wirkt etwas abwesend. Schließlich fragt sie die Freundinnen direkt, wobei ihr Blick sich nicht vom Anhänger löst: "Was würdet ihr in meiner Situation machen? Wie würdet ihr euch entscheiden?"
Ellie wirft Vero einen Blick zu. Schwierig, der Blondine die Entscheidung abzunehmen. Yuna war mit Tani befreundet, aber ihr Verhältnis zu Vero war nie das beste. Ob Vero deshalb zögert? "Ich fürchte, das ich dir das nicht beantworten kann!", sagt Ellie schließlich, "Das musst du selber wissen. Würde dein Vater dir die Reise denn erlauben?" Vero zuckt mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nur, wenn ich immer bei euch bin."
Dann macht Ellie doch noch einen Vorschlag: "Und vielleicht kannst du statt an Yuna deiner Mutter so einen Brief schreiben und trotzdem mitkommen."
Als der Vorschlag mit dem Brief an die eigene Mutter kommt, bekommt Vero Tränen in die Augen. Sie wischt sich diese mit dem Armrücken weg. Schluckend sagt sie dazu: "Das wäre eine schöne Idee ... Ich vermisse sie sehr ..."
Nachdenklich schaut Nouki Vero an. Dass ihre Freundin wohl nicht wirklich Trauer empfindet kann sie verstehen. Vero und Yuna sind sich immer fremd geblieben. Sie lächelt bei Ellies Vorschlag zustimmend und sagt dann zu Vero: "Schwer zu sagen, ich steck nicht in dir drin... eigentlich kann ja alles mögliche in diesem Brief stehen. und Trauer zu empfinden ist ja schließlich keine Pflicht. Manchmal möchte man einer verstorbenen Person auch ganz andere Sachen sagen...ich hab meiner Oma nie gesagt, dass ihre Bettwäsche immer so gut gerochen hat wenn ich bei ihr übernachten durfte und mich das meine ganze Kindheit lang glücklich gemacht hat...würde ich ihr gerne noch heute sagen." Sie schmunzelt kurz. "Oder..du erzählst ihr einfach wie das war für dich, dass ihr euch nicht verstanden habt...oder du gehst einfach mit, weil wir Freundinnen sind und du dieses Erlebnis mit uns teilen magst und wenn es dir kein Bedürfnis ist, brauchst du dich daran ja auch nicht zu beteiligen, warum auch? Ist doch genauso in Ordnung...vielleicht entscheidest du das einfach spontan? Vor Ort?"
Tani weiß nicht, was Vero Yuna schreiben kann. Ihre Gedanken sind bei ihrem Brief und sie denkt wie so oft in letzter Zeit an ihre letzten Stunden mit Yuna.
Auch der Vorschlag von Nouki ist nicht verkehrt. Yuna ist und war für die Blondine eine Fremde. Die beiden Mädchen haben niemals zueinander gefunden.
In diesem Moment kommt auch Ben mit Toby zurück. Er sieht die Mädels im Garten sitzen und winkt ihnen zu. "Na, alles klar bei euch?", fragt er. Toby begrüßt Ellies Gäste neugierig und hofft, Streicheleinheiten zu bekommen. "Aber ja!", sagt Ellie, "Und Bea hat vorgeschlagen, dass wir in Sulani übernachten, damit wir nicht so spät nach Hause irren müssen."
Ellie berichtet von der Nachricht. Ben gefällt die Idee. Er hatte die grünhaarige Schülerin während des Schulballs ja gesehen. Und auch wenn er selber keine Worte mit ihr gewechselt hat, scheint sie doch eine nette und gesellige Person zu sein.
"Hi Ben!" begrüßt Nouki freudig Ellies Bruder und wundert sich gar nicht, dass er nichts einzuwenden hat, dass die Mädels bei Bea übernachten. Er ist einfach supernett und vertraut Ellie..und ihnen wohl auch, was Nouki doppelt freut. Dann beginnt sie Toby zu kraulen, der sich gerade unterm Liegestuhl durchgeschlängelt hat und sich nun ein paar Streicheleinheiten abholt. "Er ist sooo knuffig." lacht sie, als der Hund ihr die Pfote in die Hand legt und den Kopf zur Seite neigt.
Als Tani Ben sieht und er sie lächelnd begrüßt, wird ihr warm ums Herz. Wow, so süß ist er mir noch gar nicht aufgefallen.. Als sie merkt, dass ihre Gedanken in eine für sie bislang unbekannte Richtung gehen, schüttelt sie den Kopf und sieht zu Toby.
Als Ben schließlich ankommt, lockert sich die Stimmung etwas. Besonders Toby, der Schäferhund begrüßte die Anwesenden freudig. Vero versucht dabei ihren Arm von ihm fern zu halten, damit kein Unglück passiert. "Hallo Ben", begrüßt auch Vero den Bruder von Ellie. "Wie geht es dir? Was macht die Arbeit?", fügt sie hinzu. Sie trinkt ihre Cola aus und lehnt sich in den Stuhl zurück.
"Oh, mir geht es gut. Ich habe die Prüfung bestanden!", antwortet Ben fröhlich, "Und die Ausbildung zum Gärtner ist nun endlich fertig!" Ben lächelt. "Und von dir hört man auch nur Gutes. Ellie sagt jedes Mal, wieviel Mut du doch hast, trotz deiner Verletzung. Ich hoffe, der Hand geht es bald besser." Ellie nickt. "Das hoffen wir alle!", bestätigt sie.
"Wow Ben, das ist ja super! ich wäre froh, wenn ich auch sagen könnte die Prüfungen sind geschafft...aber bei uns dauerts ja noch ein Weilchen." Nouki seufzt ein bisschen.
Vero erzählt weiter: "Shane wird auch kommen. Freu mich schon ihn wieder zu sehen", dabei errötet das Mädchen leicht. Um das Thema zu Wechseln, fragt sie in die Runde: "Wisst ihr eigentlich, wo ich eine Ratte adoptieren könnte? Ich wollte jetzt keine vom Züchter. Mich lässt der Gedanke nicht mehr los, eine haben zu wollen. Und 'Dicker' ist auch schon alt."
"Wie schön, dass Shane kommt. Er ist nett.", sagt Ellie und muss grinsen, als Vero kurz danach plötzlich von Ratten spricht. "Keine Ahnung? In der Tierhandlung vielleicht? Ich glaube, bei der Tierauffangstation gibt es eher Katzen und Hunde. Aber vielleicht haben sie da auch Ratten, das weiß ich jetzt grad nicht." Ihr ist nicht entgangen, dass Vero bei Shanes Erwähnung rot geworden ist, doch sie behält ihre Gedanken für sich.
Nouki lächelt Vero zu. "Cool dass Shane auch kommt, er ist ja sonst eher ein bisschen scheu glaub ich. " Dann überlegt sie wegen der Ratte. "Ich glaub Ellie hat schon recht. Ist bestimmt besser die in der Tierhandlung zu holen, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie in der Auffangstation welche haben." Sie schmunzelt. "Die kannst du dann überall hin mit nehmen und wenn sie auf deiner Schulter sitzt mit kleinen Leckereien füttern...nur wenn du mich besuchst müssen wir Bandido im Auge behalten, sonst .." Sie macht eine entsprechende Geste mit der Hand über den Hals und lacht.
Vero muss bei Noukis Erklärung mit der Katze schmunzeln. "Wisst ihr eigentlich wo diese Auffangstation ist?", nimmt Vero wieder den Gesprächsfaden auf. Sie erfährt, dass diese sich in Brindelton Bay befindet. Sie nimmt sich vor, wenn es ihrer Hand/Arm Sache wieder besser geht, dieser Einrichtung einen Besuch abzustatten. Sie quatschen im Anschluss noch über dies und das.
Der Nachmittag geht so schnell vorbei. Bis Ben sie schließlich zum Abendessen ruft. "Kommt Essen, ich habe gekocht!", ruft er die Mädels rein und gibt auch Toby sein Futter. Es gibt Lasagne. Vegetarisch zwar, damit auch Ben mitessen kann, aber sie schmeckt trotzdem gut. Mittlerweile ist der Abend angebrochen. Nun würde es wohl nicht mehr lange dauern, bis auch Shane ankommt.
Die "old North-Church" war im Jahr 1799 gebaut worden und lag zu diesem Zeitpunkt nahe dem alten Marktplatz von Arkham. Jetzt jedoch, nach dem verheerenden Brand von 1840 lag sie am Rand des großen "Hyde-Park" und grenzte ebenso am alten Friedhof an, wie die noch aus Backsteinen erbaute Weberei von Potter & Harley. Shane fühlte sich aber etwas unbehaglich als er aus dem Schatten der alten Weberei trat und langsam auf die Kirche zuging. Die Sonne war hinter dem Horizont bereits verschwunden und über den breiten Flussarm mit seinem dunklen Wasser stieg dünner Nebel auf, der zäh die steile Uferböschung heraufkroch und nach seinen Hosenbeinen zu greifen schien. Noch während er sich dem vorgelagerten Pfarrgarten näherte hörte er leises "klackklack-klackklack" und drehte sich in die Richtung der langsam lauter werdenden Geräusche um. Mit ruhigen, fließenden Bewegungen lief Victoria auf ihren Inlinern die leicht abfallende Straße vom Lovecraft Anwesen herunter. Die harten Rollen erzeugten dieses Klack-Geräusch da die alte Kopfsteinstraße sich nur bedingt für die Fahrt mit Skatebord, Inlinern oder Rollschuhen eignete. Bei Shane angekommen bremste sie und hob grüßend die Hand, wie immer in ihren beliebten, monochromen Farben schwarz und weiß gekleidet. Nickend grüßte Shane zurück und wartete bis sie die Rollen, die abnehmbar waren, von ihren Turnschuhen abgezogen und in ihre umgehängte Tasche verstaut hatte. "Bist du sicher, dass wir hier etwas rauskriegen?" fragte er und ließ seinen Blick Zweifelnd zu dem, sie überragenden Kirchturm empor wandern. Nervös leckte er sich über die Lippen. "Ich meine nur ... wie soll ich." Er zuckte hilflos mit den Schultern. "Ich habe keine Ahnung ob das mit Kruzifixen und so bei mir wirkt und wills ehrlich gesagt nicht ausprobieren." "Verständlich" antwortete Ria leise und nickte dabei während sie ihre Tasche schloss. "Aber ich glaube nicht, dass du dir ernsthafte Sorgen machen musst..."
Sie hob den Blick und ihre grauen Augen richteten sich auf ihn. "Ich weiß das, mit zunehmendem Alter, die Wirkung von Weihwasser, Kreuzen und auch nur gesprochenen Gebeten bei ... deiner Art zunimmt ... und wenn man dem Durst nachgibt und mehr und mehr zum Tier wird." Sie zuckte mit den schmalen Schultern, während ein kühler Windstoß den langsam anbrechenden Herbst ankündigte. "Wie dem auch sei, wir gehen ohnehin nicht in die Kirche."
"Nicht?" fragte Shane und gegen seinen Willen klang er erleichtert. Sie schüttelte den Kopf. "Father Rawlings ist ein anglikanisch-protestantischer Priester ... die einzige Art christlichen Glaubens die fast gänzlich ohne Bilderschmuck und Reliquien auskommt." Sie stockte kurz, dann schien sie - mehr zu sich selbst gewandt - zu murmeln. "Vielleicht kann ich sie deswegen so gut leiden." Bevor Shane fragen konnte, was sie damit meinte drückte Ria schon das Tor des niedrigen Gartenzauns auf und führte ihn über breite Steinplatten hinweg um die Kirche herum zu einem, im Schatten einer alten Trauerweide stehenden, Gebäude auf der Rückseite des Gotteshauses. Im inneren brannte Licht und die Teenager stiegen die drei flachen Steinstufen zur dunkelgrün gestrichenen Türe hinauf. "Ehm ... weiß er eigentlich..." wollte er noch fragen, als sie die Hand hob und an der Klingelschnur zog. "Das ich eine Magierin bin?" fragte Ria ruhig und blickte Shane gelassen an - als wollte sie noch hinzufügen: "Oder würde dir eher Hexe in den Sinn kommen?" Bevor der junge Vampir darauf etwas erwidern konnte, hörte er bereits Schritte hinter der Tür die bereits kurz darauf von einem hochgewachsenen, schlanken Mann mittleren Alters und ganz in Schwarz geöffnet wurde. Father Rawlings sah nicht so aus, wie ihn sich Shane vorgestellt hatte. Er wirkte eher jugendlich, als väterlich und schien braungebrannt wie ein Surfer zu sein. Ganz davon abgesehen das seine Schultern breit wie die eines Fitnessmodels waren.
"Ja, bitte?" Eine überaus sanfte, ruhige tiefe Stimme die gut zu den friedfertigen blauen Augen und dem dunkelblonden Vollbart passte, nahm Shane ungewollt für sich ein. Father Rawlings sah fragend zwischen ihnen hin und her ehe seine Mine sich aufhellte. "Ah, Victoria - schön dich zu sehen, ich hatte so spät nicht mehr mit dir gerechnet. Kommt rein, ihr beiden, seid willkommen in meinem Haus." Einladend trat der Pfarrer zur Seite und ließ Shane und Ria in einen langen, mit dunkelroten Fliesen ausgelegten Korridor eintreten. "Guten Abend, Father ..." sagte Ria freundlich lächelnd. "Tut mir leid sie noch so spät stören zu müssen." Sie drehte sich halb herum und deutete auf ihren Begleiter. "Das ist mein Klassenkamerad Shane und..." "Schön dich kennen zu lernen, Shane." sagte Rawlings und reichte dem jungen Vampir die Hand - der sich mehr über sich selbst wunderte, weil er den Handschlag so natürlich erwiderte als wären er und der Priester alte Bekannte. "Schön euch beide an diesem Abend hier zu haben." sagte Rawlings grinsend und sah dann etwas zynischer zu Ria herab. "Ich hoffe aber nicht, dass ihr hier seid, weil ihr mir was beichten müsst?" fragte er scherzhaft lächelnd und zu Shane Verwunderung wurde die ansonsten so kühle Teenagerin tatsächlich rot. "Father..." begann sie, doch Rawlings schob sie tiefer in den Korridor hinein. "Na, kommt erstmal rein, im Wohnzimmer brennt der Kamin ... möchtet ihr Tee?" fragte er und sah Shane dabei an.
Der schüttelte den Kopf und Victoria lehnte dankend ab. Father Rawlings führte sie in ein urgemütlich wirkendes Wohnzimmer, wie es vielleicht in den fünfziger oder sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Mode gewesen sein mochte. Trotzdem war die dunkle Ledercouch mehr als nur behaglich und der leise vor sich hin knackende, knisternde Kamin rundete das Bild eines erholsamen Abends geradezu perfekt ab.
Victoria ertappte Shane dabei, wie er kritisch die Wände nach ausgehangenen Kruzifixen und Heiligenbildern absuchte aber abgesehen von einem einzigen, schlichten Holzkreuz über der Tür hingen nur Bilder und Erinnerungsfotos an der Wand. "Nun" begann Rawlings und ließ sich in den Armlehnen Sessel zu ihrer linken fallen. Offenbar tat er das oft und gerne, den die Federung des Sessels knarzte Protestierend auf, was den Priester jedoch nicht zu stören schien. Auf dem niedrigen Wohnzimmertischchen stand eine grün-emaillierte Teekanne die von einer selbst gestrickten Wärmehaube überdeckt war. Shane dachte bei sich, dass die Wohnung eher zu einer liebevollen Großmutter als zu einem Priester passen würde... vor allem einen, der eher so aussah als würde er am Sonntag zum Surfen, Wandern oder Basketballspielen gehen.
"Womit kann ich euch helfen?" fragte er und griff nach seiner Teetasse die auf einem nahebei stehenden Lesetischchen stand. "Father" begann Victoria etwas zurückhaltend "...Shane ist ein Vampir. Ihm ist ein Teil eines Manuskripts in die Hände gefallen, dass ihn glauben lässt, dass es für seinen Zustand ein Heilmittel gibt." Shane verschluckte sich beinahe als er das hörte. Seine Augen weiteten sich und sein Kopf drehte sich beinahe wie in Zeitlupe seiner Begleiterin zu. Diese beachtete ihn aber nicht, sondern blickte weiterhin den Priester fest an. "Er ist damit zu uns gekommen und mein Großvater möchte sie bitten ihm dabei zu helfen, heraus zu kriegen wo die anderen Teile des Manuskripts oder möglicherweise eine komplette Abschrift des Textes zu finden."
Man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören können, so leise war es im Zimmer geworden. Abgesehen von dem untermalenden Knistern des Feuers im Kamin natürlich. Shane rang mit sich nicht sofort aufzuspringen und zur Tür zu fliehen, ehe der freundliche Priester sich noch zum Weihwasserverspritzenden Exorzisten mutierte. Sein nächster Impuls war, sich auf Ria zu stürzen und sie zu erwürgen und einen Herzschlag später wollte er schon loslachen um den 'schlechten Scherz' als solchen ab zu tun, aber Father Rawlings kam ihm mit einem ernsten "Ich verstehe" zuvor. Wieder drehte der Teenager in Zeitlupentempo den Kopf herum, bis er wieder Rawlings ansah.
Er öffnete den Mund, klappte ihn dann aber wieder genauso schnell wieder zu als er Ria´s Stimme neben sich hörte. "Father Rawlings weiß über uns Bescheid, er gehört zu einem Orden innerhalb der Kirche an, die den strikten Vernichtungsweg der Inquisition alter Tage gegenüber Wesen wie uns ablehnt und eine Koexistenz anstrebt. Er-" "Was unsere junge Freundin sagen will" unterbrach Rawlings sie milde tadelnd und hob einen Zeigefinger "ist, dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst. Ich weiß euer Geheimnis ebenso gut zu wahren wie ich jedes Beichtgeheimnis meiner Schäfchen zu hüten weiß." Er sah Ria ermahnend an und meinte mit einem leicht spöttischen Lächeln: "Und dir habe ich bereits mehr als einmal gesagt, dass du dich nicht immer hinter deiner Logik verstecken sollst. Ich weiß noch sehr gut wie nervös DU warst, als dein Großvater dich das erste Mal zu mir brachte." Er lachte und sah Shane Augenzwinkernd an. "Sie hat sich hinter meinen Kohlenkasten versteckt und mich wie eine Katze aus der Dunkelheit angefunkelt." Er schmunzelte als er sah das Ria s Wangen wieder dunkler wurde.
"Aber sie hat Recht, mein Glauben hat in der Vergangenheit in geistloser Verblendung jedes Wesen das nicht biblischen Ursprungs zu sein schien als ketzerisches Teufelswerk gejagt und mehr als einen unschuldigen Menschen im Zuge dieser Säuberung auf den Scheiterhaufen verbrannt." Rawlings Gesicht verzog sich schmerzhaft leidend und er schüttelte den Kopf. "Inzwischen sehen wir die Dinge etwas anders ... zwar sind wir immer noch ein schützendes Bollwerk gegen dunkle Kräfte in der Welt, doch ... versuchen wir durch diese Prüfung mit Liebe und Hingabe an ALLE Schöpfungen unseres Herrn heran zu gehen."
Er sah zu Shane und lachte auf "Ja, ich weiß - ich habe genauso geguckt als mein Lehrmeister mir dieses Geheimnis offenbart hat." Er gluckste leise und seufzte dann ehe er fortfuhr "Mumien, Geister, Vampire, Zauberer und Hexen .... als ehemaliger Ingenieursstudent war es ein ziemlicher Schock davon zu erfahren. Inzwischen habe ich bereits einige von Ihnen kennengelernt und erkannt das sie trotz allem Schäfchen unserer Gemeinde sind ... und vielleicht sogar noch mehr Aufmerksamkeit ihres Hirten benötigen als die gläubige Gemeinde denen es frei steht sich zu jeder Tageszeit Gott zu nähern." Er pausierte kurz und ließ das gesagte im Raum stehen während Shane nach Worten suchte. "W-Warum..." hob er an und brach wieder ab. "Warum wir es trotzdem geheim halten?" fragte Rawlings und erriet damit exakt die Frage des jungen Vampirs. "Im Mittelalter haben verblendete Männer im Namen des Kreuzes unsagbare Dinge getan, im festen Glauben das richtige zu tun. Sie taten Dinge von denen ich überzeugt bin, dass es ihre Seele trotzdem befleckt und verdunkelt hat und so Gott ihnen Vergeben hat sie nun bitterlich bereuen. Doch trotz ihrer damaligen 'Kenntnis' des Wortes waren sie dumme, unwissende Kinder." Er seufzte und blickte zum Fenster hinaus. "Dort draußen gibt es selbst heute eine große Menge von unwissenden Kindern, die nicht zögern würden die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen um die Welt, wie sie sie kennen, zu erhalten." Er sah zu Shane und lächelte schief. "Außerdem, wer würde uns glauben?" Er ließ den jungen Vampir selbst die Antwort darauf finden und sagte nach einigen Augenblicken." Gut, dann wollen wir mal anfangen, sonst muss ich euch beide bitten heute Nacht hier zu verbringen - natürlich in getrennten Zimmern. Als guter Christenmensch käme es mir nie in den Sinn euch nach 10 Uhr abends auf die Straße zu schicken." Er sah Shane an und lächelte entschuldigend. "Naja, dich vielleicht schon."
Gegen seinen Willen musste Shane zurücklächeln und er merkte das ihm dieser Priester irgendwie gefiel. Auch wenn er ihm nicht traute - zumindest noch nicht - war Rawlings ein Mann den er gerne als Lehrer gehabt hätte. "Was könnt ihr mir über das Manuskript sagen" fragte Rawlings und beugte sich aus seinen Sessel nach vorn. ... Es war bereits weit nach zehn Uhr als sie endlich einen Namen hatten. Das Kloster Kladrau im heutigen Tschechien. Heute hieß es Kladruby und galt als eines der schönsten Kirchenbesitzungen des Landes. Father Rawlings war nicht nur ein Mann Gottes, sondern auch ein leidenschaftlicher Historiker der Kirchengeschichte. Selbst wenn er selbst einen anderen Glauben praktizierte, wusste er dennoch viel über die katholische Geschichte. Nachdem er drei Bücher durchwühlt hatte, hatte er triumphierend den Finger auf eine Zeile gestochen und mit einem "Heureka" seinen Fund quittiert. "Ich will mich nicht festnageln lassen aber zumindest werdet ihr dort im Archiv möglicherweise einen Hinweis auf Bruder Malachias ... oder eher Matthias, wie man ihn heute nennen würde ... finden." "In Tschechien?" fragte Shane enttäuscht und seine Hoffnungen sanken um ein gutes Stück in sich zusammen.
"Nur Mut" tröstete ihn der Priester lächelnd ehe er seinen letzten Schluck Tee hinunterspülte. "Immerhin wisst ihr jetzt das es einen Bruder dieses Namens in jenem Kloster gab und er mehrere Texte, Herbarien und Pharmaka-Traktate dort hinterließ, die heute noch für moderne Studien herangezogen werden." Er lächelte leicht als sich nach vorne beugte und Shane aufmunternd auf die Schulter klopfte. "Ich freue mich über deinen Entschluss diese Herausforderung trotz aller Schwierigkeiten an zu nehmen. Die meisten Menschen würden ein ewiges Leben in der Finsternis einem befristeten Leben in der Sonne tatsächlich vorziehen. Und mein Glaube sagt mir, dass dich unser aller Vater unterstützen wird und du deine dir auferlegte Prüfung meistern wirst, wenn du die Hoffnung nicht aufgibst." Dann schmunzelte er noch etwas breiter "Und wenn du deine unsterbliche Seele wieder dem Satan entrissen hast, hoffe ich dich eines Tages in meiner Kirche willkommen heißen zu dürfen." Langsam ließ sich Rawlings zurücksinken und sah Ria fragend an. "Wenn du schonmal hier bist, Victoria - möchtest du vielleicht die Gelegenheit nutzen dein Gewissen etwas zu erleichtern? Deine letzte Beichte ist immerhin doch schon eine ganze Weile her."
Ria schien zu überlegen, dann schüttelte sie leicht den Kopf. "Heute nicht, Father. Danke." Rawlings sah sie eine Weile noch an, dann nickte er. "Du hast recht, es ist schon spät und eigentlich sollte ich dich gar nicht mehr raus auf die Straße lassen. Allerdings ..." damit sah er wieder zu Shane "... hast du ja einen jungen Mann bei dir, dem die Schrecknisse der Nacht nichts anhaben können." Nach einer weiteren, kurzen Pause setzte er hinzu. "Ich kann mich auf dich verlassen, Shane, dass du sie sicher nach Hause bringst?" fragte er und Shane nickte, nachdem er unsicher zu Ria geblickt hatte. "Gut." sagte Rawlings und ließ seine Hände klatschend auf seine Oberschenkel fallen. "Gut, dass es immer noch Gentleman in diesen Zeiten gibt. Wenn ihr mich aber jetzt bitte entschuldigen würdet - morgen verspricht es ein langer Tag zu werden." Er erhob sich und Shane und Ria taten es ihm gleich. "Sorry, dass es doch noch so spät geworden ist." murmelte Shane und sah entschuldigend zum Fenster hinüber, hinter dem es inzwischen stockdunkel geworden war. Ria folgte seinem Blick, dann sah sie wieder zum Priester und verbeugte sich leicht in seine Richtung. "Und vielen Dank für ihre Hilfe, Father." "Haltet mich auf dem Laufenden wie eure Suche läuft meine Kinder und wenn ich euch irgendwie bei irgendwas helfen kann, scheut euch nicht - meine Türe steht jedem mit gutem Herzen offen." Nachdem Rawlings ihnen beiden noch einmal an der Tür die Hand gegeben hatte, traten Ria und Shane in die Nacht hinaus. Inzwischen war der Nebel dichter geworden und schloss das Häuschen des Priesters bereits nach wenigen Schritten hinter ihnen in einen milchigen, von sanftem, gelbem Licht durchdrungenen Mantel ein. "Er ist interessant." sagte Ria als sie mitten im Pfarrgarten auf das niedrige Tor zuhielten, durch das sie vor wenigen Stunden in entgegengesetzter Richtung eingetreten waren. "Findest du nicht?"
"Ja..." antwortete Shane leise nachdenklich. Interessant traf es ganz gut. Er hatte nicht mit so viel Verständnis gerechnet. Oft genug las er über seine Art, dass sie als seelenlose Bestien bezeichnet wurden. So fühlte er sich nur wenn er
unvorbereitet auf Festivals ging und schließlich vergaß sich rechtzeitig vor der Sonne in Sicherheit zu bringen.
"Ich würde dich nie Hexe nennen." wich er vom Thema ab. Das lag ihm schon auf der Zunge als sie dieses Wort fallen ließ. "Jedenfalls nicht wenn es eine Beleidigung ist..." Shane warf ihr einen kurzen Blick zu, betrachtete sie von der Seite und ihr Profil um den Gesichtsausdruck zu deuten. Richtete seinen Blick jedoch bald wieder auf den Weg vor ihm. Die Hände steckten in seinem Pullover und er kickte einen Stein. Sie behielt ihre Gedanken für sich. Shanes Gedanken zogen weiter. Er versuchte sich nicht unwohl zu fühlen durch die Stille. Beinahe Stille. Immerhin hörte man ihrer beider Schritte auf der leicht bekiesten Straße. Er fragte sich ob der Priester Ria wirklich für so schutzlos hielt. Wenn er doch wusste, dass sie eine Magierin ist, dann... Magier konnten sich bestimmt auch wehren. Und Ria strahlte immer noch diese seltsame Ruhe aus die einerseits beruhigend aber ebenso mysteriös und interessant auf Shane wirkte. Er hatte im Gefühl, dass sie nicht so wehrlos ist, wie der Mann glaubte. Das spürte er schon als sie ihm zum ersten Mal die Tür aufgemacht hatte, bei ihr zu Hause. Zudem beichtete sie sogar hin und wieder etwas... Shane war sich nicht sicher ob er wissen wollte was. "Ich weiß gar nicht wie wir nach Prag kommen sollen." sagte er und ging automatisch davon aus, dass sie ihn begleiten würde. Er könnte fliegen. Er hatte es von England bis hierhergeschafft. Konnten Magier auch irgendwie schneller reisen? Er wusste einfach zu wenig über sie. "Ich habe gar kein Geld." Er dachte weiter. Es waren Sommerferien. Eigentlich sollten sie die Zeit nutzen.
"Sind in etwa 1700 Fledermausflugstunden" sagte Victoria und ihre dunkel geschminkten Lippen verzogen sich minimal zu einem Lächeln. "Grob geschätzt." Der Nebel zog sich etwas dichter zusammen als sie durch das Gartentor hinaus und in den milchigen Lichtkreis der Straßenlaterne traten. Es war fast so als würde die Welt außerhalb dieser scharf abgegrenzten Lichtmasse aufhören zu existieren. Wenn man lange genug in die Wabernde, dunstig-grauweiße Masse blickte schien es, als würden sich dahinter die Schatten anfangen sich zu bewegen. Als wäre die Nacht angefüllt von geisterhaften Erscheinungen, die nur durch den Nebel hindurch sichtbar wurden. "Aber es gibt auch andere Wege dorthin, zum einen schneller als auch preisgünstiger." Sie blickte Shane an und sah dann auf ihr linkes Handgelenk wo eine schmale, silberne Uhr hing. "Wir müssen nur die Zeitverschiebung richtig berechnen ... sonst landen wir dort mitten am helllichten Tag." Sie überschlug die Daten im Kopf und verzog leicht das Gesicht. "Ein leidiges Problem der Translation ... " sie seufzte leise "... Hast du die Tage schon was vor? Ansonsten verschieben wir es auf das Wochenende ... Allerdings würde ich dir dann anbieten oder eher gesagt nahelegen am Freitag direkt bei uns zu übernachten.“ Sie hob den Kopf und richtete den Blick ihrer grauen Augen auf ihn. "Dabei kann ich dir dann ganz genau den Unterschied zwischen einer Hexe und einer Magierin erläutern." Jetzt lächelte sie wirklich, wenn auch nur kurz.
Ihr Lächeln steckt ihn augenblicklich an. Umso enttäuschter ist er, als ihres sich wieder in der Neutralität versteckte. Shane der sich nichts dabei dachte, als sie ihn einlud in ihrem zu Hause zu 'schlafen', nickte ohne zu zögern. Er freute sich zu sehr über ein richtiges Dach über dem Kopf, als dass er sich Gedanken über den tieferen Sinn machte. Wo er als Fledermaus doch recht zügig von Forgotten Hollow nach Willow Creek reisen konnte. In Gedanken packte er schon seine Sachen. Was nicht viel war. Denn er besaß ja kaum was. "Warum lächelst du eigentlich in der Schule nie?" fragt er. Was für Ria sich vielleicht wie aus heiterem Himmel anfühlte, war für ihn ein Impuls der zu Stimmung passte. Es war ruhig, dunkel, friedlich. Und er war im Begriff mit ihr nach Tschechien zu reisen. Wo auch immer das war. Er wollte sie besser kennen lernen und herausfinden was sich hinter der mysteriösen Aura - die teilweise einschüchternd wirkte - verbarg.
Sie traten aus dem Lichtkreis und sofort schien der Nebel sich auf sie zu stürzen und zu verschlucken. Ihre Schritte tönten gedämpft auf dem Kopfsteinpflaster und aus der milchigen Dunkelheit schälte sich nur allmählich der Lichtschein der nächsten Straßenlaterne. Fast widerwillig zog sich die Nacht von diesen Inseln im Nebel zurück. Es dauerte eine ganze Weile ehe Ria auf die Frage antwortete. "Es ist ... nicht so, dass ich ..." begann sie zögernd " .. nicht lächeln will." Wieder senkte sich Stille zwischen auf sie herab, unterbrochen nur von den unterschiedlich klingenden Tapp-Tapp ihrer Schritte auf dem feuchten Kopfsteinpflaster. Dann gab sich die junge Teenagerin einen Ruck. "Ein Magus hat einmal ein Buch geschrieben das sich mit Lächeln als Ausdruck von Emotionen befasst ... für ihn ist das Lächeln eine Hinterlassenschaft unseres tierhaften Erbes. Ein anderer, wesentlich poetischer Schreiber nennt das Lächeln das "die Augen erfasst" einen Spiegel der Seele." Sie seufzte leise und drehte den Kopf zur Seite, betrachtete die wabernde Masse die sie umgab. "Ich empfinde nur nicht immer Emotionen genauso wie das Menschen tun …" Kurz stockte sie, dann sagte sie hastig als hätte sie was zu verbergen "… ich meine normalen Menschen." Shane fiel auf das sie sich nervös am linken Mittelfinger zog. Und als sie bemerkte, dass es ihm auffiel - schob sie die Hände tief in ihre Hosentaschen. So, wie sich die Jeans an den Stellen ausbeulte schien sie die Hände zu Fäusten zu ballen. "Außerdem .... Emotionen wie Freude, Angst, Trauer oder Lust resultieren immer wieder darin das logische, rationale Denken zu beeinflussen und zu verändern.... " sie wurde leiser während sie noch hinzusetzte "oder wir tun etwas, was wir später bereuen." Sie warf ihm einen schrägen Blick von unten zu. "Ich sage nicht, dass ich gar nicht fröhlich sein kann oder angstvoll, traurig oder auch ... " Sie stockte, stieß dann den angehaltenen Atem aus "...auch das andere ... nur -"
wieder stockte sie kurz "… ich fühle mich wohler, wenn die Welt rational, erklärbar und vor allem im Gleichgewicht bleibt." Sie atmete tief durch als wäre ihr mit dieser Erklärung eine Last von den Schultern genommen worden, dann sah sie wieder mit diesem kurzen Schmunzeln zu ihm hinüber, dass er kaum in der Dunkelheit wahrnehmen konnte und sagte geheimnisvoll. "Und du würdest es nicht mögen, wenn ich wütend werde."
Shane dachte über ihre Worte nach. Was auch immer sie damit meinte, für ihn hörte sich das nur nach einem halben Leben an. Er stellte sich vor ständig seine Gefühle unterdrücken zu müssen. Was er bei Negativen durchaus nachvollziehen konnte. Vor allem Traurigkeit. Aber wenn er einen Grund hatte glücklich zu sein, dann wollte er das auskosten. Wütend? Sie lächelte zwar, doch diesmal steckte es ihn nicht an. Er dachte ans Festival. Daran das er Blaze fast… Wütend wollte die Magierin IHN bestimmt auch nicht erleben. Er befand es jedoch besser zu dem Thema zu schweigen. Er sah sie an, setzte nun doch ein Lächeln auf und sagte ehrlich: "Aber wenn du Lächelst siehts du sofort viel hübscher aus." Er dachte an Vero und ja eigentlich an Jeden den er kannte. Lächelnde Menschen beruhigten ihn. Dann wiederholten sich seine Worte in seinem Kopf und er stottert schnell: "Also nicht das du sonst nicht… hübsch… wärst… also..." sich räuspernd wandte er den Blick ab und schwieg. Bestimmt eine tolle Idee das Mädchen, welches vor ihrer Wut warnte zu verärgern.
Und Siedend heiß viel ihm plötzlich ein...Vero! Seine Augen weiteten sich kurz und ein unangenehmer Schauer durchfuhr seinen ganzen Körper. Er hatte total vergessen, dass er verabredet gewesen wäre heute Abend. Innerlich seufzte er. Es brachte nichts sich jetzt aufzuregen er hatte es versaut. Er musste sich dringend bei ihr melden, sobald Ria sicher zu Hause war. Er versuchte sich nichts weiter anmerken zu lassen und blickte zu Ria die er ja grade möglicherweise auch verärgert hatte.
Anstelle wütend zu werden oder seine Worte als einen schüchternen Versuch zu halten mit ihr zu flirten, musste sie wieder lächeln. Er sah wie sich die Hände in ihrer Hosentasche entkrampften, flacher wurden und die Jeans nicht mehr so aussah als hätte sie zwei Äpfel in den Taschen versteckt. "Siehst du? Emotionen sorgen dafür das du versuchst deine Aussage ab zu ändern damit ich es nicht als Beleidigung auffasse ... Aus Furcht ich könnte dich dabei missverstehen ... auf einer gewissen Ebene ist dir dein Verhalten bewusst und du bewertest es emotional ... rein rational hast du natürlich recht. Wir empfinden lächelnde Vertreter des anderen Geschlechts angenehmer oder sogar attraktiver, da der Gesichtsausdruck uns mitteilt wie der andere sich fühlt ..." Sie zuckte mit den schmalen Schultern und seufzte wieder dabei " Dabei verstehst du glaub ich mehr als die meisten, was ich eigentlich damit sagen will, das mir die Welt ohne Gefühle fast lieber wäre ... Vielleicht auch ein Grund wieso ich mit dir darüber reden kann. " Er merkte plötzlich, das ihre grauen Augen im Dunkeln, bei einem gewissen Winkel, das Licht zurückwarfen, heller und somit fast weiß wirkten. Fast wie bei einer Katze. Sie bemerkte wie er sie musterte und fragte plötzlich, den Kopf ein wenig in den Nacken geschoben und ihn prüfend ansehend: "Wie alt bist du eigentlich nochmal?"
Er trat zwar hin und wieder in Fettnäpfchen, machte andere Vampire wütend und jagte Menschen Angst ein. Aber das war nur eine Seite der Medaille. Genau so konnte er mit Meermädchen lachen und seine Freunde mutig vor bösartigen Kreaturen schützen. Oder es wenigstens versuchen. Ihm waren Mensch einfach lieber als Roboter. Und das obschon er sich doch sowieso eher schwer tat in seinem Gegenüber zu lesen. Wenn er sich dann auch noch verstellte, wurde es unmöglich. Vielleicht is es das was sie für ihn so geheimnisvoll machte. "Ich werde in ein paar Tagen siebzehn. und du?"
"Ich bin sechzehn ..." sie sah ihn zweifelnd einen Augenblick lang prüfend an "... ich ... eh will dir nicht zu nahetreten aber reden wir beide von denselben Jahreszahlen? Ich ging davon aus, dass du als sechzehnjähriger ...verwandelt wurdest ... und vielleicht eher so um die ... naja unter hundert bist." Sie zuckte mit den Schultern und setzte sich wieder in Bewegung. "Wie lange ist es den jetzt schon her seit du ... " sie wackelte leicht mit dem Kopf als suchte sie nach einem bestimmten Wort, traute sich aber nicht es aus zu sprechen "... eher nachts unterwegs bist?"
Shane sah sie verwirrt an. Wie jetzt? "Klar dieselben. Siebzehn Jahre. Ich bin schon immer so. Meine Eltern waren auch ..." Stopp. Das stimmte ja gar nicht. Er kannte seine Eltern gar nicht. Laut Adam waren die Leute bei denen er aufwuchs nur seine Zieheltern. Aber sie waren beide Vampire gewesen. Shane wusste nichts über seine richtigen Eltern... Er fragte sich wie Ria auf die Idee kam, er sei verwandelt worden. "Warst du denn irgendwann mal keine Magierin?"
"Bei uns funktioniert das nicht ... so ..." sagte sie zögernd. "Meine ... Familie ist schon seit den Anfängen dabei ... zumindest den Anfängen der organisierten Gilde …" Sie zuckte innerlich mit den Schultern. Was sie ihm erzählten wollte, war eigentlich ein Geheimnis des Ordens - andererseits waren diese Regeln zum Schutz der Magier vor Menschen errichtet worden, von Vampiren war nie die Rede gewesen. "... Wir sind also, wenn du so willst 'alter Magier-Adel'" sagte sie säuerlich und schnaubte leise. Dann fühlte Sie sich genötigt die Aussage etwas näher zu erläutern "... und haben die daraus entstehenden Nachteile ... es war und ist gängige Praxis das Kinder von Magiern untereinander verheiratet werden um die Magie innerhalb dieser Blutlinien zu stärken und zu festigen ... zuerst war nur jedes dritte, vierte Kind in meiner Familie Magiebegabt, inzwischen ist es beinahe jede Generation. Durch diese Verinnerlichung oder wie es manche Puristen gerne nennen 'Reinerhaltung' wird es für uns immer leichter Magie an zu wenden. Das führt aber auch zu einer Art Kastendenken innerhalb des Ordens und der Gilde, man sieht neue Zweige der Magier Familie eher als Anfänger und kaum eines der alten Häuser, die Lovecrafts insbesondere, wollte eine ihrer Töchter oder Söhne nicht-standesgemäß verheiraten. Dadurch kam es zu den gleichen Problemen wie bei den blaublütigen Adelsfamilien der Könige und Kaiser der Vergangenheit... Inzest. Unfruchtbarkeit, manchmal geistige Behinderungen und sehr beliebt" sie lachte freudlos auf "Wahnsinn ... wenn du je eines der Bücher von meinem Ur-Urgroßvater gelesen hast und die Bücher die ÜBER Ihn geschrieben wurden wirst du feststellen das alles ziemlich gut zusammenpasst. Er war kränklich und verfiel mehr und mehr seinem genialen Wahnsinn."
Sie kickte einen Kiesel in den Straßengraben, ehe sie weiter ausführte: "Mein Vater war der erste der eine Magierin aus einem 'niederen' Haus heiratete. Deswegen habe ich noch eine gewisse 'kernige Gesundheit' wie mein Großpapa gerne sagt. Der Wahnsinn ist eine Begleiterscheinung des Alters und auch wenn er es mir gegenüber nie zugeben würde, er fürchtet den Tag genauso wie ich an dem er bei einem von uns beiden losbricht."
Fast schon ächzend schüttelte Ria den Kopf. "Aber um deine Frage zu beantworten …“ sie holte tief Luft und atmete seufzend wieder aus „Nein, ich war schon von Geburt an 'magisch'"
Shane war sprachlos. Was für eine Geschichte. Dem Wahnsinn nicht zu verfallen, damit kämpfte er jeden Tag. Er konnte allerdings etwas dagegen tun und war ihm nicht ausgeliefert. Zumindest glaubte er das. "Uhm.." begann er zögernd, "hast du denn vor mal einen anderen Magier zu... heiraten?" Er war neugierig. Gab es denn so viele Magier auf der Welt? Er wünschte sich wirklich sie hätte recht und er wäre an die hundert Jahre alt. Dann wäre er einiges erfahrener und musste sich nicht immer Gedanken machen ob er die richtigen Worte wählte.
Sie sah ihn etwas irritiert an, dann zuckte sie mit den Schultern. "In der Regel werden Ehen von den Ältesten 'befürwortet'. Das heißt, dass die Familienoberhäupter der beiden auserwählten Häuser eine entsprechende 'Erlaubnis' oder ‚Aufforderung‘ erhalten. Damit der Verlust an Magie in einem der Häuser nicht zu groß wird, erhält die Familie der Braut, je nach 'Wert' derselben eine durchaus stattliche Mitgift. Also genau anders rum als es bei den Familien alter Zeit allgemein üblich war, wo die Braut ihre Mitgift in die Ehe brachte.“ Sie seufzte freudlos auf.
„In der Regel sind das Artefakte, Bücher oder das Versprechen das zukünftige Nachkommen bevorzugt ins andere Haus überwechseln. Du kannst ruhig das Wort 'Zuchtprogramm' verwenden, wenn dir das lieber ist." meinte sie leicht säuerlich und kickte lustlos jetzt eine zerbeulte Cola-Dose über die Straße vor sich her. " An sich verstehe ich den Sinn hinter dem Ganzen. Nach der Inquisition gab es kaum noch überlebende Magier ... man wollte möglichst schnell die noch bestehenden Blutlinien stärken und das Fundament des Ordens festigen aber inzwischen ..." Ria zuckte erneut mit den Schultern. "... naja mein Großvater hat schon ein - zwei Anfragen diesbezüglich erhalten, da er das Familienoberhaupt der Lovecrafts hier ist. Wie du dir sicher denken kannst, versuchen vor allem junge Blutlinien möglichst altes Blut in ihre Familie zu holen."
Nach ein, zwei weiteren Schritten sah sie wieder zu ihm hinüber. "Ich dachte immer das Vampire von ihrem Erzeuger ... oder seinen Eltern ... begleitet werden bis sie von Neophyten zum eigenständigen Vampir mit eigenem Rang und Jagdgebiet aufsteigen ... bei dir scheint es aber eher so zu sein, dass du gar keinen ... naja, Lehrer hast. Bitte versteh das nicht falsch - ich will dich nicht herabwürdigen ... ich will"Was? Mehr von IHM wissen und erfahren oder ging es ihr um seinen Zustand? War er ein Studienobjekt oder ... war er einfach der erste gleichaltrige der in einem ähnlichen Zustand wie sie selber war und bei dem sich ein solches Gespräch zumindest teilweise NORMAL anfühlte?"... ich möchte verstehen wieso du aufhören willst Vampir zu sein."
Shane staunte, so dass er fast die Frage überhörte. "Also ich." jetzt musste er sich doch damit auseinandersetzen. Das hatte er doch eigentlich erst tun wollen, wenn er Adam nochmal begegnete. "Ich kenn meine Eltern nicht." gestand er. "Ich wuchs bei einem Vampirpaar auf. Ich weiß nicht warum. Hab das erst vor kurzem erfahren..." Es fühlte sich komisch an das so auszusprechen. Bis dato w a r e n die beiden seine Eltern gewesen. Er hätte das nie angezweifelt. "Meine Kräfte manifestierten sich erst vor... drei Jahren. Da waren die beiden schon tot." Shanes Stimme blieb normal. Kein Bruch zu hören. Der Gedanke machte ihn mittlerweile mehr wütend als traurig. "Ich bekam nur wenig mit auf den Weg... hab versucht allein zurecht zu kommen, aber ich mag das nicht. Ich hasse es den Leuten weh zu tun. Sie haben mir doch auch nichts getan. Aber wenn ich es nicht tue dann..." Shane hob die Schultern, blickte kurz zu der Magierin hinüber. "wirds noch schlimmer."
"Du meinst das 'dunkle Tier '?" fragte Ria ruhig, ohne dabei zu ihm zu sehen "Ich hab drüber gelesen .. Ich weiß nicht ob der Magier der es schrieb sein Wissen von einem Vampir hatte oder ob er es einfach nur durch Beobachtung erlangt hat ... wir glauben das, wenn ein Vampir zu lange keine Nahrung zu sich nimmt, in ihm ein Wille heranwächst der immer stärker wird und ihn irgendwann in den Wahnsinn treibt oder ihn ungezügelt 'fressen' lässt." Ria's Stimme wurde geprägt von dem typischen, ihr eigenen kühlen logischen Ton. So als würde sie aus einem Lexikon zitieren. "Je häufiger sie durch zügellose Wut, Durst oder Suchtverhalten dieses Tier in sich heraufbeschwören umso schwächer werden ihre psychischen Barrieren ... das was sie noch mit dem Menschsein verbindet. Fallen diese Barrieren ganz wird ein Vampir als 'Wild' bezeichnet und verfällt meistens durch dunkle Zeremonien und schließlich der Diablerie zu einem Strigoi … einem Vampir der andere Vampire Jagd und dessen Menschlichkeit fast gänzlich verschwunden ist , das 'Tier' in ihm hat die Kontrolle übernommen ...... sein Tierhaftes, meist bösartiges Verhalten löst dazu noch ........" Ria brach ab und sah irritiert vor sich in die Dunkelheit, ehe sie langsam den Kopf herumdrehte. "Ich habe jetzt erst realisiert was du gesagt hast ... du weißt davon überhaupt nichts?" Sie schluckte und biss sich dann leicht auf die Unterlippe. "...Tut mir leid."
Sie sah zu Boden, nachdem sie stehen geblieben war und schien nach Worten zu suchen. "... willst du lieber über was anderes reden?" fragte sie schließlich und setzte sich wieder in Bewegung
Er sah zu ihr zurück und setzte den Weg erst fort als sie wieder neben ihm ging. "Ich habe die letzten zwei Jahre viel darüber gelesen." sagte er. "Sehr viel. Ich hab nicht immer alles verstanden aber..." erneut hob er die Schultern. "ich weiß das es schlimm ist. Und ich will nicht..." Er schluckte. "Ich wäre lieber normal." Sie wusste so viel was er nicht wusste. Vielleicht musste er Viola doch nicht auf die Nerven gehen in dem er bei ihr zu Hause klingelte um ihre Eltern zu befragen. "Ich ähm..." Am Arm kratzend suchte er nach Worten, "Danke das ich mit dir darüber reden kann. Du bist die erste dies wenigstens versucht zu verstehen. Und du weißt viel." Ihn möge der Blitz treffen wenn das eine Lüge war. Viola meinte zwar sie wisse wovon er sprach, andererseits war sie vollkommen zufrieden damit ein Vampir zu sein. Deswegen konnte er ihr nie so recht glauben. Und deswegen waren sie auch nicht auf einer Wellenlänge. Und deswegen(!) hatte er insgeheim auch immer Angst ihre Eltern anzusprechen obwohl er zu allen immer sagte es wäre Okay und er würde es tun. "Sag mal... abgesehen davon dass dein Opa dich verkuppeln wird, bist du froh dass du... magisch bist?"
"Also erstens er WILL mich nicht verkuppeln .. aber kannst du dir vorstellen wie das ist ? Unsere ...Gabe... könnte verloren gehen wenn man zu achtlos damit umgeht ... Klar, ich bin ganz und gar nicht happy darüber das ich so ne Art .... Zuchtstute ... sein soll. Aber ich vertraue meinem Großvater ... er würde mich niemals mit jemanden 'verkuppeln' den ich nicht leiden kann, nur um einige seiner Kollegen zufrieden zu stellen. Nach dem Tod meiner Eltern ..." Ria brach ab und es schien als würde er gerade erst bewusst was sie grade gesagt hatte. Inzwischen waren Sie bis zum Stadtrand geschlendert und der Abstand zwischen den Laternen wurde immer größer. "Nachdem meine Eltern weg waren hat er seinen Platz im Rat aufgegeben um sich ganz um mich zu kümmern ... trotzdem ihn einige unter Druck gesetzt haben es nicht zu tun. Ich denke er ... hätte es lieber, wenn ich nicht seine Begabung hätte ... dann müsste er sich nicht den Kopf darüber zerbrechen mit welchen Familien in welchen Zeitabständen wir bereits verbunden wurden. Ich glaube auch deshalb hilft er dir ... deine Aufgabe intressiert ihn hundert mal mehr." Wieder huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, als sie Shane ansah. "Auch wenn er manchmal etwas ... verwirrend sein kann." Sie zog die Hände aus den Hosentaschen und rieb sich kurz über die Arme, als wolle sie sich wärmen. "Meine eigene Meinung dazu?" sagte sie schließlich nach einer Weile "Ich bin ehrlich gesagt lieber ... " sie blickte nach oben als suchte sie in dem Nebel nach den Sternen über ihnen "...ich selbst ... ich wünschte nur ich hätte nur nicht soviel Angst davor die Antwort darauf zu finden wer ich überhaupt bin."
Shane hat genug Filme gesehen um zu wissen was zu tun ist wenn jemand fror. Allerdings trug er nur den alten Pullover. Frisch in der Brindleton High gewaschen aber... naja... "Ist dir Kalt?" Er verringerte den Abstand zwischen ihr und sich, so das sie dichter nebeneinander her gingen. Er war sich kälte gewöhnt. Er hat schließlich auch zwei harte Winter ohne Strom überlebt. "Du kannst den Pullover überziehen wenn du willst... ich find kälte nicht schlimm... bin ja sozusagen untot..." Nicht dass er nicht auch frieren konnte, aber die Grenze lag weit unten. Das letze Worte füllte seinen Mund mit Bitterkeit. "Dein Grossvater ist einer von den Guten." sagte er nachdenklich. Eine Vermutung. Aber nach der Begegnung mit ihm sagte ihm irgendwie etwas dass es so war. "Kann er dir denn nicht helfen... dich selbst? zu finden?" Einerseits verstand er was sie sagte. Ihm fiel jedoch schwer, das was er darüber erfahren wollte, in Worte zu fassen.
"Naja, das ist eher ein ... anderes Problem " meinte Ria tonlos und senkte den Blick wieder auf Shane. "Danke, aber es geht schon ... außerdem, wenn du nur mit nem Shirt bekleidet durch die Straßen läufst fällst du vermutlich mehr auf, als in nem Dracula Cape und blutigen Gummizähnen." Sie sagte es ernst und meinte dann. "Aber danke dir .. " und nach einer Pause setzte sie hinzu "du scheinst auch eher zu den guten zu gehören .. ich meine das sowohl als auch." Einen Moment - wirklich nur einen Moment lang sah er etwas in ihren Augen aufkeimen - etwas das wie ein Lichtstrahl erschien das durch eine dicke Wolkenbank brach und sie von innen aufleuchten ließ. Zwar bewegten sich dieses mal nicht ihre Lippen aber er "sah" das Lächeln in ihren Augen. Es war als hätten sich all die Vorhänge hinter ihren Augen kurz geöffnet und ihn einen Blick in ihr innerstes werfen lassen. Dann verebbte das Licht wieder, falls es je da gewesen war. Es verklang ohne ein Echo und sie drehte den Kopf wieder zurück, blickte auf die Straße. "Was weißt du eigentlich über Magie ?" fragte sie unvermittelt und ohne ihn dabei nochmal an zu sehen.
"Wegen einem Shirt?" grinste er. "Ich glaube ich würde eher auffallen weil ich die Strasse erleuchte." Als Nachtwesen war er entsprechend bleich. "Aber im ernst... Was solls... Die Gegend ist nicht so schlimm wie Forgotten Hollow. Und Ich bin deine Security, schon vergessen?" fügte er vergnügt hinzu und stieß sie mit der Schulter leicht an. Nicht sicher was er gerade gesehen hatte, fand er erst nach einigen Momenten wieder die Sprache. Was hatte sie gefragt? Magie? Die Magie die ihm irgendwie erlaubte sich in eine Fledermaus zu verwandeln? "Magie? Du meinst deine?" Er schüttelte den Kopf. "So gut wie nichts..." gab er zu.
"Naja im Grunde kennst du ja die eine Art schon ... Blutmagie, für die man Vitae braucht .. Blut .. Im Fall der Vampire ist sie eine rein Introsphäre Magieform .. du kannst DICH damit verändern oder Menschen in deiner direkten Gegenwart manipulieren ... Solche Dinge eben .. du kannst schneller oder stärker sein, ausdauernder oder profitierst von erhöhter Heilfähigkeit." Sie schob die Hände wieder in die Hosentaschen und musste schmunzeln bei dem Gedanken eine eigene Security zu haben. "Allerdings nur so lange, wie du über diese Vitae verfügst." Sie rollte leicht mit den Schultern.
"Ähnlich wie die Lycanthrophane Magieform, wenn man sie so nennen will ... sie funktioniert allerdings nur wenn der Vollmond am Himmel steht. Die klassische Magie ... ist in Grundzügen ähnlich .. Unser Planet, jeder Planet um genau zu sein, hat ein eigenes Magie-Feld, meist dicht konzentriert am Kern. Ähnlich einer Plasmalampe reichen unterschiedlich dicke Arme vom Kern hinauf zur Hülle und wandern, durch Magnetfelder beeinflusst, an der inneren Hüllendecke entlang. So ein Vorbeizug kann Tage oder Wochen dauern ... es gibt aber auch Orte an denen solch ein Arm dauerhaft vernetzt ist und dort sind meist ....naja das führt zu weit, auf jeden Fall musst du wissen das ein Magier quasi wie eine leere Batterie ist .. er bezieht seine Kraft aus dem Fluss vom Erdkern aus .. er ist mächtiger wenn er direkt einen dieser wandernden Arme anzapfen kann aber er verfügt auch über seine Kraft, die durch seine Reserven im inneren gespeist wird, wenn er keinen Zugang zu diesem Magischen Feld hat. Jedenfalls so lange, bis diese gespeicherte Energie aufgebraucht ist. Dann muss er wieder eines dieser Felder betreten um sich in wenigen Stunden oder Augenblicken, je nach Können und Meisterschaft, aufzuladen." Sie sah zu Shane und versuchte anhand seines Gesichtsausdruckes zu erraten ob er ihr noch folgen konnte oder nicht. Oder ob es ihn überhaupt intressierte
Das was sie über Vampire sagte machte Sinn. Er funktionierte tatsächlich nur mit Blut. Und mit Sicherheit gab es Magier die das Auch konnten, wenn auch auf andere Weise. Im weiteren Verlauf des Vortrags wurde es einiges komplizierter und das sah man ihm an. "Was passiert denn wenn ein Magier... leer ist?" Er wusste nur zu gut was passierte wenn ein Vampir leer war. "Und was für Magie nutzt du denn?" Wenn sie jetzt Blutmagie sagte, schwor er, würde er einen Besen fressen.
"Ein Magier der leer ist ? Uff .. man fühlt sich todmüde ... man legt sich am liebsten hin und will ne Woche lang schlafen .. Es ist wie das härteste Workout das du dir vorstellen kannst ... man schläft ein und wacht erst wieder richtig auf wenn man nen gewissen Grundpegel an Magie wieder absorbiert hat. Etwa zwölf, sechzehn Stunden später fühlt man sich ziemlich groggy aber ist wieder wach ..." Ria erinnerte sich daran das sie´s mal übertrieben hatte und wie sich das angefühlt hatte. Seufzend schüttelte sie den Kopf. "Ich bin ....etwas anders ...." Sie blieb kurz stehen und sah zu der am nächsten stehenden Straßenlaterne hinauf, dann zu Shane hinüber. ".. und es ist ... kompliziert ..." Sie rang mit sich als wolle sie sich selbst in Ketten zurück halten aber das ganze Gespräch hatte so gut getan .. endlich einmal ganz normal über all das zu reden .. mit jemanden der es Verstand anders zu sein.
Sie fasste sich ein Herz und begann zu erzählen, mit einer seltsam leisen, distanzierten Stimmlage während sie den Blick in die Ferne schweifen ließ ohne dabei etwas zu direkt anzusehen.
".... Meine Eltern .... mein Vater ... Willburs Sohn ... Simon Lovecraft ... er war besessen von den Ideen meines Ur-Urgroßvaters ... die 'großen Alten' .. eine kosmische Rasse die angeblich unseren Planeten noch vor den Dinosauriern besucht hatten ... die M-Go .. die flüsternden Schatten ... die K'n-yan .. die Tiefen Wesen .. unsere Welt hat eine ziemlich düstere Seite, die kaum einer kennt."
Sie seufzte, ging dann wieder langsam weiter - immer auf seiner Höhe.
"Vater wollte mehr erfahren als der Rat erlaubt hatte. Es gibt verbotenes Wissen und verbotene Magie und ... naja .." sie zuckte mit den Schultern. "Der Wahnsinn in unserer Familie fing an sich in seiner Besessenheit zu manifestieren .. er wollte ein Tor zwischen unserer und ihrer Welt öffnen und die großen Alten wieder in unsere herüberkommen zu lassen.
Etwa 60 % aller Magier sind der Meinung, das damit so eine Art 'Ragnarök' ausgelöst wird. Die anderen 40 % glauben dagegen, das die großen Alten Hirngespinste meines Urgroßvaters sind " Sie hob langsam einen Arm und zog das langärmelige Feinrippshirt zurück das ihre Haut bedeckte, so dass Shane ihren innen Arm sehen konnte. Als sie direkt unter der Laterne standen blieb Ria stehen.
"Mein Großvater versuchte ihn auf zu halten ... dabei ging was schief ... das Tor kollabierte im halbgeöffneten Zustand und mein Vater und meine Mutter ... verschwanden .... Großvater konnte das Tor wieder schließen aber ... es stand eine Zeitlang einen Spaltbreit offen ..."
Sie hob den Kopf und sah zu Shane der jetzt von ihrem Arm aufsah und erkennen konnte das sich die Farben ihrer Augen umgeändert hatten. Der sonst weiße Lederhaut war schwarz geworden und unzählige schwarze miniäderchen breiteten sich auf ihren Lidern, ihrem Gesicht aus. Die Iris war nun von einem hellen grau in ein dunkles hinübergewandert - ihre Haut wurde mehr und mehr fahler, bleich wie der Tod und sie schien schwerer zu atmen, langsamer.
"... etwas kam von drüben herein ... und suchte sich einen Wirt.... eine Hülle mit der sie in dieser Welt überleben konnte."
Unter der vorher makellosen Haut ihres Arms erschienen nun ebenfalls kleine, schwarze Adern die sich schlangengleich unter der Haut fortbewegten und zur Hand hinstrebten.
"... keines der Wesen, das mein Vater heraufbeschworen hat ... ein ... kleineres, schwächeres ... Uralt aber im Vergleich zu den anderen dort noch ein Kind ... wie ich ..."
Die Äderchen wurden dicker und um ihren Arm herum schienen sie durch die Haut hindurch zu treten, schwarze Tentakel die sich reckten und peitschend aus der Haut erhoben. Unwillkürlich trat Shane einen Schritt zurück als er merkte das aus ihrem ganzen Körper, durch den Stoff hindurch diese Schattenranken heraustraten.
"... Es wollte mich umbringen um meinen Körper zu besitzen ... und Großvater versuchte ES zu vernichten bevor es damit Erfolg hatte. ..."
Sogar das Licht der Laterne hatte Schwierigkeiten Ria jetzt noch zu erreichen um die sich langsam eine Blase aus Schatten zu verdichten schien. Shane bemerkte das die Schatten dunkler waren als selbst die Nacht und jedes Licht aufzusaugen schienen. Wie schlangen bewegten sie sich über das Straßenpflaster, krochen in die Öffnungen des Gullideckels.
Langsam schob Ria den Ärmel wieder zurück.
"...aber er war zu geschwächt von dem ... Kampf mit meinem Dad und dem Schließen des Portals .... aber ES war auch nicht stark genug um noch länger gegen ihn zu kämpfen ... also schlossen wir einen Kompromiss ... Es .. und ich .... und wurden eins."
Sie seufzte und atmete mit geschlossenen Augen mehrfach tief ein und wieder aus. Die Schatten zogen sich langsam zurück und die Laterne, jetzt ein wenig flackernd, erreichte mit ihrem Licht wieder den Boden.
Als Ria nach einer gefühlten Ewigkeit wieder die Augen öffnete waren sie wieder ganz normal.
"Inzwischen weiß ich schon gar nicht mehr wie es vorher war ...." Sie stöhnte leise und rieb sich den Nacken "Jetzt weißt du auch wieso ich oft nicht so ... emotional reagieren kann, wie andere ... manchmal versteht ein Teil von mir es einfach nicht, was ... gerade spaßig oder traurig sein soll ... wir lernen beide noch damit umzugehen .. ich hoffe ich hab dir keine Angst gemacht damit ?" fragte sie und blickte ihn fragend, ein wenig schüchtern sogar an.
Shane hatte dem Impuls widerstanden zu fliehen. Er floh oft. Meistens aus Situationen die normale Menschen verursachten weil er oft nicht verstand wie die Situation zu Stande gekommen war. Aber Magisches verschreckte ihn interessanter weise deutlich weniger. Er schien eben doch ein wenig auch seine eigene Magie zu vertrauen. Wenn er sie los war, musste er unbedingt umdenken. Rias schüchterner Blick löste die Anspannung etwas. Tausend Fragen drangen an die Oberfläche seiner Gedanken. Er sah sie besorgt an, stellte jedoch nur eine: "Bist du... in Gefahr?"
"Was ? Nein, nein ... es ist .. stell dir vor .... du hättest ... gutartigen Krebs ... der Vergleich hinkt ziemlich aber es kommt hin .. es ist ein Teil von mir wie ich von ihm ... er .. sie ... es ist der Grund wieso ich so ungern unter Menschen gehe ... Es hat natürlich auch alles gelernt was ich gelernt habe und erlebt was ich erlebte ... es weiß um die Inquisition und die Hexenverbrennungen ... das wir fähig sind unsere eigene Spezies zu ..uns selbst so etwas anzutun erschreckt es mehr als wir Angst vor seinesgleichen hätten. Für Es ist jede Menschengruppe in etwa so ... wie ... wie du dich fühlen würdest wenn du in einen Löwenkäfig gehen würdest ... der Tierpfleger könnte dir tausend mal sagen das die Viecher grade pappsatt und träge und müde sind ..du würdest sie trotzdem als verdammt große Raubtiere wahr nehmen." Sie sah Shane an und setzte sich wieder in Bewegung, schlenderte neben ihm her während der Weg langsam anstieg. "Unsere Magie ist anders aber manifestiert sich in dieser Welt gleich ... also kriegen es die anderen Magier nicht wirklich mit das ich nicht ganz so bin wie sie ... " meinte Ria und rollte leicht mit den Schultern. "... die wenigsten würden es, glaub ich, verstehen."
Shane ging eine Weile nachdenklich neben ihr her. Sie hatte ihre Probleme so eie er seine. „Kann man…“ begann er, da er nicht recht deuten konnte wie es ihr mit dieser Situation ging. „Kann ich dir irgendwie damit helfen?“ Ihr fragender Blick lies ihn rasch ergänzen: „Ich weiss nicht. Irgendwie? So wie du mir bei meiner Sache hilfst… ich würde dir gern was zurückgeben.“ Er hatte nicht vor sich zu übernehmen, aber er hatte auch nicht das Gefühl dass es Probleme gab die nun mal nicht lösbar waren. „Zum Dank?“
Victoria sah ihn von der Seite her an. Ihre Mimik sagte kein bisschen über ihre Gefühle aus als sie seinen Worten lauschte doch als er geendet hatte schüttelte sie nur ganz leicht den Kopf. "Du verstehst es auch nicht" sagte sie mit einer unterschwelligen Endgültigkeit aber nicht unhöflich, sauer oder einer ähnlichen Emotion. "Ich danke dir für das Angebot aber ich helfe dir nicht nur um Deinetwillen sondern ...weil dein Anliegen seinen Reiz hat." sagte sie und schob ihre Hände zurück in ihre Hosentaschen - jetzt waren sämtliche dunklen Streifen, Äderchen und Wurzelgeflechte unter der Haut verschwunden und auch ihre Augen wirkten wieder klar, höchstens etwas heller als vorher aber das konnte auch daran liegen, da ihre Haut im moment weiß wie Schnee war. Wenn der Eindruck von ihr vorhin im Schatten vielleicht bedrohlich gewirkt hatte, wirkte er jetzt vielmehr...zerbrechlich wie dünnes Glas. Müde setzte sie einen Fuß von den anderen, ohne auf Shane zu warten der sich etwas später als sie wieder in Bewegung setzte. Als sie wieder aus dem Lichtkreis der Laterne traten sagte Ria leise: "Es gibt verlorenes Wissen von einigem Wert das wir entdecken könnten ...das alleine wäre schon die Anstrengungen wert dir bei deiner Suche zu helfen ... aber für mich .. also mich persönlich ...ist etwas ausschlaggebender, denke ich..." Sie hob den Kopf, drehte ihn halb zu Shane herum und er sah einen kurzen Moment das bezauberndste Lächeln auf ihrem Gesicht liegen, als sie meinte: "..Ich möchte dir helfen .."
Noch ehe er antworten konnte fuhr sie fort: "Jeder Mensch sollte den anderen Helfen,... nur so verbessern wir die Welt." Sie sah wieder zu ihm und ihr Lächeln verblasste allmählich. "..jedenfalls, glaube ich das es so ist .... Ich helfe dir, weil ich Menschlich sein will ... Du Schuldest mir also nichts, falls du das Verstehst oder sagen wir ... nachvollziehen kannst." schloss sie mit einem kurzen aufflackern in ihren Augen.
Shane sagte nichts. Natürlich verstand er es nicht. Er das dumme Kind, was keine Ahnung von nichts hatte. Das sagten sie alle. Ständig! Er verbarg die Enttäuschung und nickte einfach nur. Jeder Mensch sollte den anderen helfen. Eine Einstellung die Shane stehts verfolgte. Aber man musste sich eben auch helfen lassen. Und zuweilen war er der einzige der Hilfe suchte und auch annahm. Nein... Vero nahm seine Hilfe auch an. Und das tat so gut. Es war schön gebraucht zu werden. Allerdings um sich menschlich zu fühlen? Er versuchte nicht zu lachen. Deswegen tat er das nicht. Und das obwohl er kein Mensch ist, sich aber nichts mehr wünschte. Er sagte jedoch nichts dazu. Er hatte es satt zu hören zu bekommen dass er nichts verstand. Blaze, Viola.. auch die Rektorin machte den Eindruck. Und jetzt auch noch Ria... ihn im dunkeln tappen zu lassen machte den Leuten wahrscheinlich Spass. Na dann... bitte. Er entspannte die Hände die er unbewusst zu Fäusten geballt hatte und sah die Strasse entlang. "Vielleicht versteh ich manchmal besser als man denkt..." sagte er und zog das Schritttempo an. Er hatte manchmal nur nicht die richtigen Worte im Kopf oder sagte manchmal verdrehte Dinge. Er war ein empathisches Wesen. Eins mit schlicht zu wenig sozialen Kompetenzen. Aber das verstanden die Leute um ihn herum einfach nicht. Damit musste er sich endlich abfinden.
"Vielleicht" bestätigte die Teenagerin mit einem leichten Nicken. Der Nebel war inzwischen etwas dünner geworden, je höher die Straße über dem eigentlichen "Level" der statt emporführte. Schließlich traten sie ganz aus ihm heraus in die Nachtluft und sahen über die Schulter hinweg die Dächer und Türmchen der Altstadt aus dem weißgrauen Milchschwaden emporragen und vereinzelte Lichtflecken die verrieten wo noch Licht hinter den Fenstern brannten. "Die Vorbereitungen für die Translation werden wohl so einen Abend in Anspruch nehmen .. Willst du nun heute bei uns schlafen oder hast du schon was anderes vor?" fragte sie plötzlich unvermittelt und blickte zu dem, nur teilweise sichtbaren Nachthimmel empor. Zwar lagen die meisten Sterne hinter einer Wolkenschicht verborgen die Regen für morgen ankündigte aber trotzdem sah man vereinzelte funkelnde Splitter auf dem samtschwarzen Tuch der Nacht aufleuchten.
"Wenn wir dadurch schneller vorankommen, sicher." gab Shane zur Antwort, noch immer leicht resigniert. "Obwohl schlafen vielleicht nicht ganz das richtige Wort sein wird..." Sein Biorhythmus war durch die Schule zwar ein wenig durcheinander gekommen, dennoch brauchte er nicht die ganze Nacht um sich zu erholen. Das wurde einem Nachtwesen wohl einfach in den Schoss gelegt.
"Träumst du den nicht dabei ?" fragte Victoria und hob fragend und auch ein wenig überrascht eine Augenbraue als sie in ihn ansah. "Ich ... Mein Wissen über Vampire ist eher rein theoretisch ... langweilig, könnte man sagen." Sie musterte ihn kurz, wobei sie ein wenig zweifelnd die Augenbrauen zusammenzog und ihn kritischer musterte. ".. wenn ich zu neugierig werde ... sieh es mir bitte nach, ist ein altes Familienleiden das immer wieder mal durchbricht." Sie seufzte, dann sah sie etwas nach Links wo die Umrisse von ihrem Zuhause sich mehr und mehr von dem dunklen Hintergrund der, sich sanft im Nachtwind wiegenden Bäume, abzeichnete.
"Nein." gab er knapp zurück. "Nicht mehr seit drei Jahren." und fals doch, erinnerte er sich nie. Früher schlief er mehr und da gab es auch noch deutlich mehr REM-Phasen. Heute schlief er nur so lange wie nötig und wenn er wach war, war er wach. Und meistens auch durstig. "Ich schlafe wortwörtlich wie ein Stein." Er hatte nichts gegen ihre Neugier. Er wurde noch nie befragt. Nicht so richtig. Von wem auch. "Ich sollte bevor wir aufbrechen noch ein paar Dinge vorbereiten." fiel ihm ein. "Ich will nicht, dass mir das selbe passiert wie vor ein paar Tagen weil ich unvorbereitet war." Vielleicht konnte er in der Schule einen Vorrat an Saft ergattern und zusätzlich ein paar Früchte. Er wusste noch nicht was er tat wenn das Plasma nichts mehr bewirkte aber... "ich will nicht lügen," sagte Shane. "Ich werd irgendwann durst haben... solchen der nicht mit ein bisschen Plasmasaft erledigt ist..." sagte er ohne Ria anzusehen. Eine Warnung. "Ich kanns nicht verhindern."
"Verstehe" sagte Sie und verzog etwas das Gesicht. "Denkst du an sowas wie n Blutbanküberfall ?" fragte sie und griff nach seinem Ellenbogen, was aber nur eine flüchtige Berührung war als sie beide die Straße an diesem Punkt überquerten um auf der anderen Seite sich dem Mannshohen Tor der gusseisernen Umzäunung zu nähern. "Oder hattest du eine aktive Jagdeinlage im Sinn?" Als sie sich dem Tor näherten leuchtete das Schloss kurz in einem sanften, milchig grünen Licht auf und öffnete sich fast geräuschlos. Mit den ersten knirschenden Schritten auf den Kiesweg schien Victoria eine Last von den Schultern genommen worden zu sein, den sie Bewegte sich merklich freier, lockerer und fließend während sie an dem hüfthohen Riedgras vorbeischlenderte, das sich im Wind sanft hin und her wiegte. Shane sah kleine, flimmernde Punkte aus sanftem blauen oder grünem licht .. wie Leuchtkäfer die langsam, träge vom Boden rund um die grauen Findlinge herum aufstiegen die auf dem ganzen Anwesen, Einzeln oder in Gruppen, verteilt lagen. Es raschelte leise als der Wind durch die tiefhängenden Äste der Trauerwinde fuhren, die den Weg seitlich flankierte und in der Luft hing ein eigentümlicher, frischer Geruch von Immergrün.
Gute Frage. Shane schüttelte den Kopf. "Wenns soweit ist, dann..." er stellte sich vor was er dann tat. In die Nacht verschwinden und ein offenes Fenster suchen? So wie sonst immer? "sollst du dich nur nicht wundern." Vorbereiten kann und er will er es nicht. Echtes Blut mit sich herumzugraten war, selbst für ihn, irgendwie... Er hob die Schultern leicht an. Er würde gern sagen dass dies normal war, aber es hörte sich einfach nicht danach an. Er sah zum großen Anwesen hinauf. Sollte er ihr anbieten, dass sie, sollte er aus irgendeinem Grund nicht in der Lage sein den Durst zu stillen und wieder durchdrehen, dann unbedingt ihre Kräfte gegen ihn einsetzen sollte? Nein. Das würde sie auch so tun. Und er würde es begrüssen.
Wundern? Was meinte er damit? Es war klar, das er 'speisen' musste und somit war es für ihn ebenso natürlich wie für sie vermutlich, wenn sie ein Stück Lamm oder Hühnchen zu sich nahm. Ihr Blick mit dem sie in bedachte war zögerlich, als wollte sie ihn noch etwas sagen - doch dann glitt ihr Blick über seine Schulter hinweg und er sah phosphoreszierendes Licht sich in ihren Augen widerspiegeln. Gleichzeitig hatte er plötzlich das Gefühl - nein, die Gewissheit - das irgendetwas .. ein Wille .. ganz nah hinter ihm stand. Bevor er herumwirbeln konnte, spürte er wie irgendwas weiches, wie Gummi, ihn an der Schulter berührte und sofort erstarrte er wieder. Ria schloss kurz die Augen und nickte leicht um ihm zu zeigen das alles okay war. "Keine Sorge, das sind Himmels-Quallen ..." sagte sie und nickte nun in Richtung über seine Schulter hinweg. Langsam drehte sich Shane herum und sah wie etwa ein Handtellergroßes etwas vor ihm sanft in der Luft schaukelte und dabei in allen Farben des Regenbogens leuchtete. "Sie tun dir nichts."
Hinter dem Wesen schwebten zwei weitere, dann drei und schließlich acht dieser Wesen träge durch die Luft und streckten ihre langen schlanken Tentakel in den Nachtwind aus. Sie wirkten... wunderschön. Langsam kreisten die fliegenden Gebilde sie ein, schlugen in behutsamer Trägheit mit ihren Flügeln während ihre langen Tentakel, wie Fäden aus Licht hinter ihnen herschleppten. "Sie jagen nach Sternenlicht" sagte Ria und gab ein seltsam melodisches, sanftes gurren von sich - das das Wesen das direkt vor Shane in der Luft schwebte in einer regelrechten Farbexplosion aufleuchten ließ. ".. und sind schrecklich neugierig auch wenn sie zugleich sehr scheue Wesen sind .. " Das Mädchen oder besser, heranwachsende Frau verlagerte ihr Gewicht von ein Bein aufs andere und blickte nach oben, wo die größeren Himmels-Quallen ihre majestätischeren Bahnen zogen. "Man kann sie nur sehen, wenn man innerhalb des Zaunes steht ... von außen..." sie schüttelte den Kopf "..von außen gesehen sind sie unsichtbar." Die erste Qualle schien immer noch vor Shane in der Luft zu stehen und auf irgend etwas zu warten.
"Sie sind furchtbar neugierig und lernen sehr schnell dazu. Mit ihren Tentakeln sind sie genauso 'tastfreudig' wie Kopffüßer und im Gegensatz zu den maritimen Quallenarten ähnlich intelligent." Sie schob ihre Hände in ihre Jackentasche und betrachtete den Flug der anmutigen ... Tiere ?
"So eins hät ich gern als Haustier. Da fühlt man sich nie einsam." lächelte er Ria an. Er blickte zum Haus dann zum Mond. "Ich denke, ich muss vor der Reise noch was erledigen." Seinen Tank auffüllen. Dachte er. "Schauen ob der Herd aus ist und sowas." grinste er, wo er doch gar keinen Herd hatte. "Gib mir eine Stunde, maximal zwei, dann bin ich bereit." Dann musste er sich um nichts mehr kümmern und konnte sich ganz auf die bevorstehende Reise konzentrieren.
"Sicher, wenn du möchtest " sagte sie und legte den Kopf etwas zur Seite. "Ich denke, das es ohnehin erst morgen ...." sie stockte, zog ihre Hand aus der Jackentasche und blickte auf die schmale Silberkette und der ebenso schmalen Uhr an ihrem Handgelenk "... Mittag rum in Prag dunkel werden wird. Aber da möchte ich sowieso eher vorher nochmal Google zur Rate ziehen." meinte sie trocken-witzig und schob die Hand wieder in ihre Jackentasche zurück. "Ich sag Großvater bescheid und auch das Goral dich nicht fressen soll, wenn du später kommst." Jetzt huschte wirklich ein Grinsen über ihre Gesichtszüge. "...nnaaah.. lass dich überraschen." Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und schlenderte über den Kiesweg langsam auf den Eingang des Hauses zu
Shane sah ihr verwirrt hinter her, schob die Gedanken aber bei Seite. Es war nicht mehr lange Hing bis Sonnenaufgang. Er musste sich ein wenig beeilen.
Die Teenagerin tritt freundlich einen Schritt zurück und mustert die Gestalt offen von unten nach oben. Sie lächelt, grade verblasst der letzte Lichtstrahl und die Nacht bricht vollends ein. „Auch Hallo.“ Mel strahlt ihr übliches Simtube Selbstbewusstsein aus ohne überheblich zu wirken. Eine ihrer Eigenschaften die ihr bisher immerhin 4587 Follower eingebracht hat. Sie verzichtet vorerst auf den Namen weil ihr Gegenüber auch direkt zur Sache kommt. „Ich suche die Villa Victoria. Wissen Sie welches der Gebäude in dieser Gegend das ist? Ich bin - offensichtlich - zum ersten Mal hier.“ sie lacht.
Viktor mustert die junge Frau skeptisch. "Villa Victoria?, hakt er nach, "ich weiß, wo die ist, aber da wohnt schon lange niemand mehr!" Immer diese jungen Leute auf der Suche nach Grusel. Er hört, dass nun auch Viola die Treppe herunter kommt. Ihrem Blick nach zu urteilen wundert sie sich aber genauso über die Fremde.
Mel behält das Lächeln. „Ich weiss. Aber das ist in Ordnung.“ sie dreht sich kurz um und blickt durch die Gegend. „Wo steht das Gebäude denn?“ fragt sie und wendet sich wieder dem Mann mit den lila schimmernden Augen zu.
Nun, eigentlich kann ihm ja egal sein, was das Mädchen dort möchte. Je eher er die Antwort nennt, desto eher hat Viktor wieder seine Ruhe. Es ist schließlich kein Geheimnis, wo die Villa Victoria ist. Er merkt schon, dass sie sich nicht so schnell von ihrem Plan abbringen lassen würde, wie auch immer dieser Plan lautet. Also zeigt er in die grobe Richtung. "Dort oben!", sagt er, "den Weg dort nach oben folgen, dann ist die Villa nicht zu verfehlen." Es gibt keinen Grund, eine Lüge zu erzählen.
Viola fasst sich unwillkürlich an den Hals, als sie sich an die Geistervilla erinnert. Doch mittlerweile ist das Trauma nicht mehr so schlimm wie noch am Anfang. Was könnte die Fremde dort nur wollen? "Was willst du denn von der Villa?", fragt Viola daher direkt.
Mel folgt dem Fingerzeig und kann in der einbrechenden Dunkelheit die Umrisse erkennen. Ah… da! „Danke für die Auskunft.“ sagt sie. Ihr fällt die Vampirin hinter dem Mann auf. Rotes Haar wie die andere Frau die an die Tür gekommen ist. Sie wirkt als wäre sie die jüngste hier. Mel lächelt weiter. „Och ein… Freund hat dort etwas… hinterlegt. Und ich hole es ab.“ Sie hat sich an den Hals gefasst. Eine seltsame Geste. Es könnte Verlegenheit sein oder eine Geste des Nachdenkens. „Warst du schonmal dort?“ fragt Mel aus Neugier. Sie sind ja eigentlich so gut wie Nachbarn zu der Villa. Aber wer weiss. Wenn dort doch niemand wohnt.
Auch wenn Viola eher Einzelgängerin ist, so ist die Neugier diesmal zu groß, um die Fremde einfach zu ignorieren. Und so antwortet die Teenagerin wahrheitsgemäß: "Gewiss!", sagt sie, "ist von hier aus ja nicht weit."
Ein vergnügtes Schnauben entfährt Mel über die kurze Antwort. „Cool.“ sagt sie. Das rothaarige Mädchen wirkt neugierig. Melissa zeigt mit dem Daumen über die Schulter. „Okay! Dann geh ich mal dahin. Danke nochmal.“ grinst Mel und tritt einen weiteren Schritt zurück.
"Aber weck bloß die Toten nicht auf!", warnt Viola in geheimnisvollen Ton, "und nimm dich vor Skeletthänden in Acht!" Ob die Fremde diese Worte als Scherz auffasst oder nicht, weiß Viola nicht. Ob sie ihr folgen sollte? Nicht, dass die tatsächlich den Geist des Jungen wieder weckt... oder noch schlimmer, den bösen Geist, der Blaze übernommen hatte. Lilly und Viktor kennen ja nach wie vor nicht die ganze Geschichte darüber.
Mel hält kurz inne. Ah, also eine Erinnerung die sie nachdenken lies. Ihr Tonfall lässt erahnen dass sies ernst meint. Mel würde sich nicht wundern. Sie hatte schon mit genug übernatürlichem zu tun. Ist die Villa verflucht? Würde zu Taldren passen ausgerechnet dort etwas zu verstecken. „Du hast nicht zufällig ein auffälliges Buch gefunden als du dort warst?“ fragt Mel nach. Vielleicht erspart die Rothaarige ihr die Suche.
"Das kommt drauf an!", antwortet Viola, "Was genau soll an dem Buch denn so auffälliges sein?" Das Buch mit der Hand auf dem Cover war zwar auffällig, aber Viola kann sich nicht vorstellen, dass es dort jemand hinterlegt hatte... nicht, wenn sie bedenkt, wo sie es gefunden hatten.
Viktor betrachtet seine Tochter. Wovon redet Viola da bloß? Aber er und Lilly ahnen ja bereits, dass Dinge bei der Villa geschehen sind, die ihre Tochter nicht verraten möchte.
„Najaa…“ Mel dreht das Handgelenk für eine wage Geste. „Auffällig eben.“ sie grinst. „Auffällig unpassend vielleicht. Ich weiss nicht.“ sie weiss es wirklich nicht. Man sagte ihr sie wisse es wenn sie es sieht. Darauf muss Mel sich verlassen.
"Nur ein Buch mit einer Hand als Cover!", sagt Viola knapp. Was genau hatten sie mit dem Buch eigentlich gemacht? Wahrscheinlich einfach liegen gelassen. Sie kann sich zumindest nicht daran erinnern, dass es zerstört wurde. Liegt also wahrscheinlich immer noch auf dem Kamin oder in der Nähe davon. Aber ob die Fremde auch genau dieses Buch meint?
Eine Hand. Vielleicht. „Hast du es hier?“ fragt Mel.
"Nein!", antwortet Viola, "das dürfte noch immer in der Villa liegen. Am Kamin oder so."
Die blonde Vampirin nickt. „Okay. Schade. Aber Danke. Dann werd ich einfach mal nachsehen.“ wieder grinst sie unbekümmert. Die Rothaarige könnte eigentlich etwa das Alter haben wie ihre Community durchschnittlich so hat. Zu schade dass sie sie nicht erkennt. Aber was sind schon knapp 5000 Leute. Die Welt ist gross. Sie überlegt kurz ob sie sie mitnehmen soll. Einfach weil alleine reisen immer so langweilig ist. Andererseits ist der Auftrag ernst. Mels Blick richtet sich kurz ins innere, sie denkt nach. Ihr Bauchgefühl sagt: „Keine Lust mir den Weg zu zeigen?“ Ach je, grinst Mel in sich hinein, jetzt hat sies doch gesagt. Was ist sie doch für ein…. aufgeschlossener Sim. Fürchterlich.
Viola wirft einen Blick zur Villa Victoria. Hat die Frau Angst, alleine dort hinzugehen? Sie braucht nicht wirklich jemanden, der ihr den Weg zeigt. Die Villa ist nicht zu verfehlen, wenn man der Straße einfach nur folgt. Wirklich Lust hat Viola jedenfalls nicht, nicht nach allem, was sie dort erlebt hat. Aber wenn es vielleicht doch noch bei ihrem Trauma helfen kann? "Wenn es denn sein muss!", sagt Viola knapp, "aber dann sag mir vorher am besten mal deinen Namen."
Mel zieht die Mundwinkel nach unten. „Muss nicht sein.“ sagt sie und grinst. „Ich hab einfach nur gern Gesellschaft.“ sie legt den Kopf schief und mustert das andere Mädchen. „Aber wenn du keine Lust hast…“ sie hebt die Schultern. Ein wenig enttäuscht aber nicht zu sehr setzt sie ein Lächeln auf. „Ich bin Mel, falls das hilft.“ Sie hat kein Problem allenfalls eben doch allein loszuziehen. Es können nicht alle so kontaktfreudig sein wie sie.
"Viola", antwortet diese knapp. "Also gut. Aber nur um zu schauen, dass du nichts anstellst." Das hätte ihr noch gefehlt, wenn der Spuk von vorne los geht.
Mel lacht. „Okay alles klar.“ Irgendwie süss. Sie hebt die Hand und winkt den beiden anderen zu. „Einen wunderschönen Abend noch.“ verabschiedet sie sich. Dann nickt sie richtung Ausgang, dreht sich um und geht los. Sie hat keine Eile.
Viola folgt Mel schweigend. Wie auch bei Shane ist es auch die Neugier, die sie antreibt. Und andererseits aber auch wirklich der Grund, den sie genannt hat. "Wer ist denn dieser Typ, der dir das hinterlegt haben soll?", hakt sie schließlich doch noch nach.
„Ein ziemlich schusseliger Typ.“ sagt Mel belustigt. „Aber das ist Arbeit. Ich würd viel lieber über was interessanteres reden.“ Mel betrachtet ihre Begleiterin von der Seite. Spitze Ohren, orange Augen. Vielleicht versteckt sich dahinter eine dunkle Form. Aber das ist auch nicht das was Melissa an Sims spannend findet. Sie redet einfach gern. „Erzähl mir was über dich.“ Ein paar Gemeinsamkeiten werden sich doch bestimmt finden. „Worauf stehst du? Hast du Hobbies? Was für Musik hörst du?“ Mel lacht. „Sorry, brems mich wenn ich übertreibe.“
"Ja, du übertreibst!", knurrt Viola zurück, die nicht wirklich der Typ für Smalltalk ist. Zumal sie mit der hingeworfenen Antwort auch nicht wirklich viel anfangen kann. "Meiner Frage weichst du aus, und ich soll gleich aus dem Nähkästchen plaudern?"
Mel fällt nicht aus den Wolken und grinst. „Okay schon gut. Erst ich dann du. Deal?“ sie lacht. Sie pufft Viola ganz leicht im Gehen ein wenig an. „Gaaanz gechillt okay?“ Ist nicht das erste Mal dass sie auf andere zu aufgedreht wirkt. Das gibts halt. Die meisten gewöhnten sich dran. Oder eben nicht.
Viola funkelt ihre Begleiterin an. Was erlaubt die sich, sie einfach anzuknuffen, so als wären sie Freunde? Also wirklich... Alle Teenager-Vampire, außer ihr selbst, sind irgendwie seltsam. Doch Viola ist durchaus bewusst, dass andere sie sicherlich ebenfalls als seltsam einstufen würden.
"Deal!", sagt sie aber trotzdem.
„Cool.“ Mel überlegt. „Also er heisst Taldren.“ sie zählt an den Fingern auf. „Er ist ein wenig….“ sie kreist mit dem Finger an der Schläfe und pfeift den Kuckuck, dann zählt sie weiter auf. „Er iiist… alt.“ Wieder überlegt sie. „Er haat… einen Schnurrbart.“ Melissa grinst. „Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Ich kenn ihn nicht so gut. Er hat aus „Sicherheitsgründen“,“ Mel gestikuliert die Gänsefüsschen, „dieses Buch hier versteckt und ich hole es. Das ist alles.“
"Sicherheitsgründen?", fragt Viola verwundert. Diese Mel hat jedenfalls seltsame Freunde.
Mit erhobenen Schultern winkt Melissa ab. „Ich sag ja…“ wieder kreisen und pfeifen. „Kenn ihn noch nicht so lange. So.“ Mel grinst. „Jetzt du! Lebst du schon lange hier?“
"Ja, ich schätze schon.", sagt Viola nur, obwohl sie nach wie vor nicht wirklich versteht, wer denn nun dieser Taldren ist.
„Und was machst du?“ fragt Mel weiter. „Gibts hier noch mehr von…“ sie stockt. „…noch mehr Vampire mein ich.“ Sie wirft Viola ein lächeln zu.
"Klar!", ist Violas Antwort. "Was glaubst du denn, wo du hier bist? Der Vampir-Hotspot schlechthin!"
Melissa schaut sich um. „Nach ‚Hotspot‘ sieht mir das nicht aus aber okay. Oder war das Sarkasmus?“ Mel grinst. „Wo ich her komme sieht man an jeder Strassenecke einen mit spitzen Ohren. Na gut, vielleicht nicht an jeder, aber du weisst was ich meine.“ Mel grinst. „Wie siehts denn mit welchen in unserem Alter aus?“ Verschmitzt zwinkert Mel. „Ich schätze ich bleibe eine Weile hier.“ Sie fährt fast ohne Punkt weiter im Text und blickt sich wieder um. „Ich brauche ein paar Connections. Sonst sterbe ich vor Langeweile. Gehst du noch zur Schule?“
"So? Wo kommst du denn her?", fragt Viola, ohne die Frage nach Vampiren im Teenageralter zu beantworten. Außer Shane muss es noch andere geben, da ist sie sich mittlerweile sicher. Mel ist ja der Beweis dafür.
„Transsylvanien.“ sagt Melissa ernst bevor sie wieder lächelt. „Nicht das rumänische. Es ist ein relativ… kleiner Ort. Geschützt. Sag blos du hörst zum ersten Mal davon.“
Viola hat bisher nur vom rumänischen Transsylvanien gehört, doch sie fragt nicht weiter nach sondern blickt Mel einfach nur skeptisch an. Komische Type... Schweigend geht sie einfach nur weiter, bis schließlich die Villa Victoria vor ihnen auftaucht.
Nicht die gesprächigste Sorte. Wie lahm. Mel verschränkt die Arme und sieht zur Villa hinauf. „Sag mal. Was hat es mit Skeletthänden und den Toten hier auf sich?“
Viola blickt zur Villa Victoria. "Hier spukt es!", sagt sie bestimmt, "Oder tat es zumindest das letzte Mal, als ich hier war." Hoffentlich konnten sie dem Jungen wirklich zur letzten Ruhe verhelfen. Sie weiß noch nicht recht, was sie von Mel halten sollte. Sie plappert jedenfalls gerne, das ist schon einmal klar.
„Wirklich!“ sagt sie weniger als Frage. „Interessant. Gibts eine Geschichte dazu?“
Viola antwortet nicht. Jetzt, so nah an der Villa kommt auch die Nervosität zurück, die sie vorher immer so gut verdrängt hatte. Das Trauma ist tatsächlich noch immer nicht fort. Sie reißt sich zusammen. "Was ist eigentlich mit dem Buch?", fragt sie. "Wofür brauchst du das?"
„Hey! Ich dachte wir haben einen Deal.“ Mel grinst.
Und dann immer dieses Gegrinse. So ganz warm wird Viola nicht mit dieser Mel... bisher jedenfalls nicht. "Deine Antworten waren bisher auch immer nur vage!", sagt Viola, "und ich habe dir überhaupt erst von dem Buch erzählt." Sie denkt an die Story, die diesen Ort umgibt. Von den Morden. Von dem Jungen, der verdächtigt wurde, der jedoch nur als Gefäß für einen bösen Geist genutzt wurde. Noch immer weiß sie nicht einmal, was mit den Morden überhaupt bezweckt wurde. Ob das überhaupt jemals ans Licht kommt? Kann sie Mel überhaupt trauen? Dieser Gedanke kommt Viola erst jetzt, wo das Buch so nah ist. Braucht sie es für dunkle Zwecke? Oder ihr Auftragsgeber, wenn der denn tatsächlich existiert? Vielleicht sollte sie wirklich nicht zu viel erzählen.
„Jaaa, hast recht, aber ich weiss so viel wie du. Ich erfahre erst mehr wenn ich es habe.“ Mel ist gut gelaunt. „Und von dem Buch wusste ich bereits, ich weiss nur nicht wo es genau ist. Aber…“ sie zeigt mit grosszügigen Armbewegungen auf das Gebäude. „Irgendwo hier, sagte man mir.“ Mel betrachtet Viola und runzelt die Stirn. „Bist du nervös? Wegen mir?“ sie winkt ab. „Brauchst du nicht. Ich rede viel, ich weiss, das ist mein Job.“ lächelnd blickt sie zurück zur Villa. „Hab ich mir irgendwie angewöhnt.“
Im ersten Reflex will Viola widersprechen. Sie gibt nicht gerne zu, wenn sie nervös ist. Doch ihre Nervosität ist wohl zu offensichtlich, um sie zu leugnen. "Wegen der Villa!", sagt Viola daher schließlich, "nicht wegen dir."
Dann ist an dem Fluch wohl was fieses dran. Denkt Melissa. „Das beruhigt mich.“ sie hebt die Hand. „Also das nicht ich es bin. Das mit der Villa, njää..“ sie wiegt den Kopf. „Mal sehn.“ Sie tritt auf das Haus zu und geht durch das Tor welches noch offen steht. Auch die Haustür ist nur angelehnt und die Scheiben sind eingeschlagen. Im inneren liegen Glasscherben. Einbrecherspuren. Melissa blickt sich im inneren um. „Warst du alleine hier als du hier warst?“ Die Atmosphäre ist beklemmend. Passend zur Einrichtung. Melissa bewegt sich langsam durch den Raum. Was hat Taldren gesagt? ‚Ein Buch, ja, ein Buch. Du wirst es erkennen. Es gehört dort nicht hin. Ja, weil es mein Buch ist. Irgendwo. Ich glaube es wird Bewacht. Das ist gut, ja, keine Angst, ja? Du findest es.‘
Viola schüttelt den Kopf auf die Frage, ob sie alleine hier war. Sie hätte nicht herkommen sollen. Sie hat geglaubt, sie sei stark. Sie hat geglaubt, das Trauma zumindest so weit unter Kontrolle zu haben, um nicht durchzudrehen. Und solange sie die Villa Victoria aus der Ferne gesehen hat, so als Nachbarhaus, war auch alles okay. Aber jetzt, so nah an dem verlassenen Gebäude, merkt Viola, dass das ein Irrtum war. Die Bilder der Hand kehren zurück. Blaze' Augen, als er übernommen wurde. Die Knochenhand um sein Fußgelenk. "Und weil irgendwer sagt, hol das Buch, machst du das einfach?", fragt sie schließlich.
Mel dreht sich zu Viola um. „Es ist wichtig. Es geht um…“ sie schüttelt den Kopf weil sies nicht weiss. „Ich traue den Leuten. Sie sind von den Guten.“ sie kommt etwas näher. „Ist alles in Ordnung? Brauchst du was?“ in ihrer Stimme schwingt nun etwas Besorgnis mit.
"Alles in Ordnung!", sagt Viola, obwohl das nicht der Wahrheit entspricht. Sie muss sich zusammenreißen. Sie ist doch kein Feigling! Doch sie kann nicht verhindern, dass sie sich erneut an den Hals fässt. "Beim Kamin in der Nähe ist vielleicht ein guter Anhaltspunkt... sofern wir vom selben Buch sprechen."
Melissa betrachtet Viola noch einen Moment. Traut ihr jedoch zu dass sie weiss was sie tut. Wenn etwas ist muss sie sich nicht schämen. Mel dreht sich zum Kamin um und tritt darauf zu. Der Boden knarrt. Das Sofa wurde vor kurzem mal verrückt und die Fussspuren deuten darauf hin, dass Viola die Wahrheit sagt. Es waren einige Leute hier.
Auf der Anrichte steht ein Buch mit einer Hand. Melissa mustert es. Sieht komisch aus. Sie nimmt es und blättert darin. Sieht nicht speziell aus. Jedenfalls nicht auf Taldren-Niveau. Sie legt es zurück. „Ich glaub nicht dass es das ist.“ ihr Blick schweift durch den Raum. „Gibts hier nen Keller?“
Viola schluckt, als sie an das Skelett im Keller erinnert wird, nickt dann aber. "Ja, durch die Tür dort, da gibt es eine Treppe nach unten!" Sie zeigt in die Richtung.
„Na dann.“ Mel wendet sich zur Tür die offen steht. Ein Badezimmer. Ziemlich runtergekommen. Das reinste Chaos. Dahinter erkennt sie eine weitere Tür und eine Treppe die dahinter hinab führt. „Wahrscheinlich zu offensichtlich.“ sagt sie mehr zu sich selbst und nimmt die erste knorrige Stufe. „Eine Taschenlampe wäre super gewesen. Ich bin manchmal schlimmer als dieser wirre Magier…“ Vorsichtig nimmt sie einen Tritt nach dem anderen. Aber unten ist es so finster dass sie nichts mehr erkennt. „Ich brauch ein Licht. Liegt da oben irgendwas rum? Eine Kerze vielleicht?“
"Da unten war zumindest kein Buch!", ruft Viola runter, "zumindest hätte ich keines gesehen. Und Kerzen sind hier überall irgendwo." Es knarzt plötzlich hinter ihr und Viola dreht sich erschrocken um. Ein langer dünner Schwanz verschwindet gerade noch durch ein Loch. Es ist nur eine Ratte gewesen. Viola hätte erleichtert sein müssen, doch die Nervosität hat sie noch immer fest im Griff. In den Keller würde sie Mel jedenfalls nicht folgen.
„Ist da unten gar nichts?“ fragt Mel. Dann kommt sie rauf. „Alles leer? Sicher dass es nicht nur die Illusion eines leeren Kellers ist?“ Mel grinst und sieht grade noch Viola wie sie sich wieder zurück dreht. Irgendwas geht ihr hier durch Mark und Bein. Sie weisst mit der Hand auf Viola und bewegt die Finger: „Hast du nicht diese Fähigkeit dass du spürst wenn was übernatürliches in der nähe ist?“ fragt sie freundlich.
Viola hatte nichts gespürt, nur das Knarzen gehört. Die Ratte ist also zumindest schon einmal nicht übernatürlich. Aber darauf zu achten, ob sie etwas spürt, bevor sie Panik bekommt funktioniert auch nicht. So funktioniert ihr Trauma nicht. Und die Knochenhand hatte sie damals auch nicht gespürt. "Es klappt nicht immer. Nicht alles hinterlässt diese Aura.", sagt Viola nur. "Was hätte ich denn spüren sollen?"
Mel schüttelt den Kopf. „Ich weiss nicht, ich hab diese Fähigkeit nicht.“ sie lächelt, dann greift sie in die Tasche und zieht einen weissen kleinen Stein hervor. Er ist leicht durchsichtig. „Ich hab das hier.“ sie hält ihn in der flachen Hand hoch. „Interessierst du dich für Magie?“
Viola denkt an Malecantus zurück. Der war vielleicht auch ein komischer Kauz. "Was kann der Stein?", fragt sie, nun doch wieder etwas neugierig geworden.
„Wenns hier einen Geist gibt, dann leuchtet er in der Farbe seiner Stimmung. Hab ich von Taldren.“ der Stein wirkt ruhig. Kein leuchten. Der Grund warum Mel so tiefen entspannt in dieser „Spuk“-Villa ist. Sie steckt den Stein wieder ein und blickt sich um. Am Boden liegt eine angebrannte Kerze die sie aufhebt. Mit einem reich verzieren Feuerzeug zündet sie sie an. Der Raum wird direkt ein Stückchen heller. Mels lächeln ist im Feuerschein gut zu erkennen. „Gegen anderes Viehzeug hab ich allerdings nichts dabei.“ sagt sie und gibt preis dass sie über mehr als nur Geister bescheid weiss.
Viola starrt den Stein an. Erzählt Mel die Wahrheit oder versucht sie nur damit, Viola zu beruhigen? Es ist wohl nicht zu übersehen, dass es nicht wirklich so in Ordnung ist, wie sie vorher noch sagte. Aber von Geistern merkt die Vampirin tatsächlich nichts. Im Moment scheint alles ruhig. Viola kann sich ihre Angst selber nicht erklären. Verdammtes Trauma. "Ich bin ja auch noch da.", antwortet Viola nur
„Genau!“ Mel freut sich. Dann dreht sie sich um und geht zurück in den Keller.
Viola blickt Mel nur wortlos nach.
Im Keller leuchtet Mel herum. Der Raum ist leer bis auf ein Erdloch. Seltsam. Sie geht in die Hocke und schaut es sich genauer an. Nichts interessantes zu sehen. Sie steht wieder auf und geht tiefer in den Raum der ebenso kahl wirkt wie der Rest. Aus der Tasche zieht sie einen weiteren etwas grösseren Stein. Ebenso durchschimmernd aber dunkelblau. Sie hält ihn hoch und geht herum. Nichts. Schade.
Mel steigt die Treppen wieder hinauf und schüttelt zu Viola den Kopf. „Fehlanzeige. Hattest Recht. Dann gehts jetzt rauf.“ Auf dem Weg zurück in die Eingangshalle bleibt sie kurz vor der Wand stehen. Ihr blauer Kristall schimmert leicht. Verwundert hebt sie ihn hoch und tastet damit die Wand ab. Doch das Leuchten wird nicht stärker. „Hm.“ sagt Mel und tut es ab. Sie geht in die Haupthalle.
Viola nickt. Was nun? Sollte sie gehen? Mel würde sicher auch alleine klarkommen, und sie ist ja immerhin keine Freundin, der sie unbedingt helfen müsste. Und mittlerweile glaubt sie auch nicht mehr daran, dass Mel vorhaben könnte, irgendwas wiederzuerwecken.. oder dass dies versehentlich geschehen könnte. Doch sie will auch nicht als Feigling gelten. "Ich wüsste jetzt nichts von anderen Büchern", sagt sie nur, "aber das heißt natürlich nicht, dass es keine gibt."
„Aah finden wir schon.“ Mel leuchtet die Treppe hinauf. „Er sagte es wird bewacht. Was auch immer das bedeutet. Finden es die anderen mit denen du hier warst auch so schlimm hier wie du?“ fragt sie beiläufig und leuchtet interessiert die Wände ab.
"Nennst du mich etwa feige?", knurrt Viola, die sich dadurch gleich angegriffen fühlt, "immerhin bin ich jetzt noch hier!" Auch die Anspannung trägt dazu bei, dass Viola die Frage gleich persönlich nimmt.
„Hab ich nicht gesagt.“ sagt Mel locker. „Du wirkst angespannt. Ist voll okay. Was auch immer ihr erlebt habt muss euch verstört haben. Weil du eigentlich ziemlich tough wirkst ausserhalb dieser Mauern.“ Mel kommt oben an und wirft einen Blick zurück. „Hat es euch wenigstens auch zusammengeschweisst?“
Zusammengeschweißt. Das Wort trifft es wohl recht gut. Zumindest was sie und Blaze betrifft. "Vielleicht!", sagt Viola nur, die nicht unbedingt gerne über ihr Trauma reden möchte.
Vielleicht. Mel wiegt den Kopf. „Ich kenn das.“ meint sie. Mehr kann sie nicht sagen weil ein Geräusch sie erschreckt. Schnell wendet sie sich zu Viola um.
Blaze langweilt sich in seinem Zimmer. Er hat grade seine Frust am Boxsack abgelassen und jetzt? Ohne Technik sind Lebensabende der Horror. Wie hat man das früher überhaupt durchstehen können? Er wartet auf Eve die irgendwas für die Pfadfinder erledigt. Gitarre hat er heute schon gespielt und sich auch an einem Text versucht aus der Erinnerung an Violas Melodie. Aber das ist eindeutig über seinen musikalischen Fähigkeiten. Wenn er ihr nur texten könnte…. Das kotzt ihn so an. Er sollte raus gehen. Vielleicht zum Skateplatz und eine Runde springen und hoffen dass jemand auftaucht. Zu Chip nach Hause ist immer so eine Sache wegen dessen Vater. Der hat den Pantoffel meistens schon parat wenn Blaze nur in die Strasse einbiegt. Und Viola Besuchen? Spontan? Kann er das bringen ohne Vorwarnung? Er hat keine grosse Lust in Forgotten Hollow herum zu wandern allein wenn sie dann nicht da ist oder beschäftigt. Aber was bleibt übrig?
Endlich Schritte draussen. Blaze richtet sich auf. Jap das ist Eve. Er macht die Tür auf und erwischt Eve von der Seite. Sie blickt erschrocken auf.
Ehe sie etwas sagen kann zieht er sie in sein Zimmer und schliesst die Tür. „Hey!“ sie sieht sich um. „Was ist?“ - „Ich brauch deine Hilfe.“ Sagt er widerwillig. „Ach was…“ Eve versucht nicht zu grinsen. „Ja ich brauch dein Handy.“ Blaze sieht sie an. „Wieso?“ fragt sie. „Weil ich keins habe.“
„Wo ist es?“ - „Mein Vater hat es.“ Blaze rollt mit den Augen. „C‘mon. Was willst du dafür?“ er sieht ihr an, dass sie das ansprechen will. Eve zuckt mit den Schultern. „Ich weiss nicht.“ sie mustert ihn offen. „Was krieg ich?“ Blaze wird ungeduldig. „Alles was du willst….“ ihm ist es langsam sowas von egal. Hauptsache er kann sich wieder mit der Welt verbinden. „Du brauchst es doch eh nicht.“ Eve hadert mit sich. „Ich will einen Gefallen.“ sagt sie. Clever. „Ja was du willst….“ wiederholt Blaze.
„Egal wann und wo.“ entscheidet sie. Blaze nickt. Er geht darauf ein. Was kann eine 12 Jährige schon gross verlangen. „Oder ich will zwei.“ überlegt sie weiter. „Ich hab dich immerhin auch nicht verpetzt.“ sie zeigt auf ihren Fuss der in einer Schiene im Schuh steckt. „Von mir aus.“
Eve wirkt zu frieden. „Oke. Ich hol es.“ sie verlässt das Zimmer und kommt wenig später mot Telefon und Ladekabel zurück. Blaze nimmt es ihr ab. „Danke.“ er betrachtet es. Die Fassung ist metallisch Pink.. naja… gibt schlimmeres. Er sieht sie an. „Ja das wars.“ er winkt sie weg. Eve wirft ihm einen undefinierbaren Blick zu den nur Frauen drauf haben, dann geht sie aus dem Zimmer.
Blaze blickt auf das Handy. Nur noch wenig Akku. Er schliesst es ans Stromnetz an und stellt fest dass es so gut wie leer ist. Kaum Fotos oder Kontakte. Wenn er jetzt Violas Nummer auswendig könnte… Aber wer lernt noch Nummern in Zeiten von Kurzwahlen. Er seufzt. Er durchsucht die Sozialen Medien nach Viola.
Nichts. Natürlich nicht. Sowas juckt sie doch nicht. Wer hat denn noch ihre Nummer….? Richtig! Shane! Aber ob der irgendwo angemeldet ist? Wie heisst er eigentlich zum Nachnamen? Mcirgendwas. McE… McEven? Blaze sucht im Netz und findet seine Simbookseite. Sie ist grösstenteils leer. Wenige Fotos von ihm. Die Freunde Anzahl ist nicht so gross. Da hat Blaze ja mehr bekannte. Er schreibt ihm im Messenger eine Nachricht.
Dann schreibt Blaze Chip:
Noch jemand wichtiges? Er wiederholt die Nachricht und schickt sie an Steph.
Delsyn lebt ohne Internet, da muss er nicht suchen, das weiss er. Den wird er besuchen müssen. Das reicht erstmal. Und da kommt auch schon die Nachricht von Steph. Er speichert die Nummer. Kurz darauf meldet sich Shane. Blaze rollt mit den Augen. War ja klar.
Blaze blufft einfach. Ist ihm doch egal was Shane sich dabei denkt so lang er die Nummer rausrückt. Eine Entschuldigung wegen Vero bekommt er jedenfalls nicht.
Es dauert einen Moment aber wenig später hat Shane ihm den Kontakt Viola Nebeljäger geschickt. Blaze freut sich. Er antwortet nicht sondern speichert ihre Nummer.
Dann wählt er sie direkt und lässt bei ihr klingeln. Dabei merkt er das er gar nicht mehr weiss was er eigentlich wollte.
Viola zuckt in dem Moment zusammen, als sich ihr Handy meldet. Sie bleibt stehen und betrachtet das Display. Die Nummer, die angezeigt wird, ist ihr jedoch fremd. Lilly hatte Veros Vater zwar ihre Visitenkarte gegeben, aber aus welchem Grund hätte er sich auch melden sollen? Sie hat Vero seit dem Gespräch nicht einmal gesehen. Und wenn, hat er ja nur Lillys Nummer. Aber wer kann es sonst sein? Viola seufzt. Am liebsten hätte sie den Anruf wieder weg gedrückt. Wahrscheinlich hat sich nur jemand verwählt. Doch sie hebt trotzdem ab.
„Viola?“ Blaze‘ Stimme fragt. „Ich bins, das ist Eve‘s Nummer.“
Melissa beruhigt sich als sich herausstellt dass es nur ein Telefon war. Sie wendet sich wieder der Suche zu, konzentriert sich auf den Raum und den Stein in ihrer Hand und hört nur mit einem Ohr zu was Viola spricht.
Viola erkennt die Stimme sofort. Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. Sie beachtet Mel nun nicht weiter und kümmert sich um den Anruf: "Warum rufst du denn von Eves Handy aus an?", fragt die Vampirin
„Ja… Veros Alter war hier…“ er zuckt die Schultern, wohl wissend dass Viola das nicht sieht. „Mein Dad hat mir das Handy abgenommen… er fands nicht so prikelnd dass der hergekommen ist um sich zu beschweren.“ Blaze lacht ein bisschen.
"Oh man", Viola stöhnt. Also hat Veros Vater doch Schuld an der unbekannten Nummer... wenn auch indirekt. "Soll ich deinem Dad mal klar machen, dass das nicht ganz fair ist?" Sie hat immerhin nichts zu verlieren. Ihr selbst kann Blaze' Dad nichts weiter tun. Und mit ihren Eltern oder mit Hans ist die Sache längst erledigt. Auch da hat sie nichts mehr zu befürchten.
Doch dann fragt sie: "Was hat Herr Engel denn erzählt?"
Blaze lacht. „Was willst du ihm sagen?“ er stellt sich vor wie Viola Irving anpflaumt. Dem sein Gesicht würde er gern sehen. „Der Engel wollte halt das ich was dazu sage. Hab gesagt: Ja sorry und kommt nicht mehr vor.“ Viola kann hören dass er grinst. „Ich hatte meinem Vater nichts gesagt, drum ist er jetzt wohl doppelt sauer. War peinlich für ihn. Aber dafür hats sich schon gelohnt…“
"Na, ich würde sagen, dass ich hier das Evil Mastermind an der ganzen Sache war und ich dich nur manipuliert habe und so.. So, dass du dein Handy wieder bekommst!" Viola fügt noch ein "Muahahaha!", hinterher, muss dann aber selber grinsen. "Naja, aber für den Ausflug gab es keinen Ärger? Hat Eve also dicht gehalten?"
„Das könnte vielleicht sogar klappen.“ scherzt er amüsiert. „Bisher alles gut. Eve hat gesagt sie sei auf der Treppe gestürzt. Naja. Dafür hat sie jetzt eben was gut bei mir. Und für das Telefon…. Wie auch immer. Was machst du?“ fragt er interessiert.
"Ja... Eve weiß wohl doch, was Loyalität ist. Kann ich dich über ihre Nummer erreichen?" Als Blaze die Frage stellt, was sie gerade treibt, wird ihr wieder bewusst, wo sie sich befindet. Der Anruf hat sie das völlig vergessen lassen. "Das wirst du mir nicht glauben!", sagt Viola und die Anspannung kommt nun wieder zurück. "Ich bin in der Spukvilla." Sie fasst die Ereignisse um den seltsamen Besucher bei der Villa Blutrose kurz zusammen.
Blaze bejaht ihre Frage. Er wird das Handy behalten so lang er kann. Er muss sich vielleicht was wegen Beth überlegen wenn sie mal wieder nach Eve sucht.
Als sie von der Villa erzählt vergeht ihm das Lachen. „Was zum…“ er ist nicht sicher was er davon halten soll.
„Sag deiner Freundin oder deinem Freund dass ich es gefunden habe…. Glaub ich wenigstens.“ ruft Melissa aus einem Raum. Sie hat gehört dass Viola den Abend wiedergegeben hat. Dann rumpelt es laut im Raum.
„Was war das?!“ Blaze ist echt nicht sicher. Die Villa ist DER Albtraum. „Wie gehts dir? Ist da wieder dieses… dieses… Ding? Hau bloß ab da.“ er fühlt sich ein wenig hilflos am anderen Ende der Leitung. Und wenn ihr da jetzt was zustösst ist das bestimmt Karma weil er Shane angelogen hat.
"Ich schätze, ich hab mich überschätzt!", gibt Viola zu, ohne auf Mels Rufen zu reagieren, "es war einerseits Neugier um diese seltsame Besucherin, aber ich ... ich wollte mir auch selber beweisen, dass ich kein Feigling bin... dass ich das schaffe. Damit lag ich wohl falsch. Selbst eine stinknormale Ratte konnte mich schon erschrecken." Viola schluckt. "Aber jetzt hat sie offenbar, was sie wollte und..." Die Vampirin hält inne, als plötzlich das Rumpeln zu hören ist. Was war das?
Es widerstrebt ihm es zu sagen, aber er tut es trotzdem ohne nachzudenken: „Brauchst du mich? Ich komm vorbei!“ bietet er an dann lauscht er angestrengt. Er will nicht zu dieser Villa aber für sie würde er es tun.
Bei Melissa rumpelt es erneut und die Tür wird zugeschlagen. „Hoppla…“ hört man sie im inneren sagen.
Anstatt einer Antwort ist ein lautes "Arghh!" durch das Handy zu hören. In Violas angespannter Gemütslage reichte auch das Zuschlagen der Tür, um sie zu erschrecken. Mel selbst scheint die Sache ja ruhiger zu sehen, wenn ein Hoppla alles ist, was sie dazu sagt.
„Viola?!“ klingt es aus dem Hörer. „Woah. Sag was! Was ist los?“
Die Tür geht auf und Melissa steht im Rahmen. Sie klopft sich die Hände ab. „Sorry. Das war ich…“ sie dreht sich um. Hinter liegt das Chaos. Das Bild ist nicht mehr an der Wand und eine Kommode wurde umgeschmissen. Alles was auf der Kommode gestanden hat liegt ebenfalls rum. Mel grinst unschuldig. „Aber hier.“ sie nimmt das Buch dass sie kurz zwischen die Knie geklemmt hat um sich die Hände abzuwischen und hält es hoch. Es wirkt auf den ersten Blick völlig normal. Wenn man genau hinsieht erkennt man jedoch dass der Einband glänzende Einkerbungen enthält. Das Buch wirkt druckfrisch. Unpassend wenn man den Rest des Hauses bedenkt.
Blaze klingt besorgt. "Alles gut!", versucht Viola ihn zu beruhigen, "Ich bin nur grad recht angespannt..." Sie dreht sich zu Mel um. "Was soll das?" Irgendwie ist ihr es peinlich, sich so erschrocken zu haben, doch diese Umgebung in der Spukvilla gefällt ihr nun einmal nicht. Blaze hat Recht. Hier sollte sie nicht zu lange bleiben. Viola bemerkt, dass sie zittert. Dabei ist bisher eigentlich nicht wirklich etwas Unheimliches passiert. Solange sie hier drin ist, hat Viola kein Interesse an dem Buch. "Schön. Können wir dann gehen!" Ansonsten kann sie ja auch ohne Mels Einverständnis hier raus.
"Jep!" sagt Mel, dann verblasst ihre fröhliche Stimmung. "Zitterst du? Okay, komm... Gehn wir." Sie erwartet keine Erklärung.
"Du zitterst? Viola echt... ..." sagt Blaze besorgt, der im Hintergrund nur halb mitbekommt was die Fremde sagt. Sie soll ihren Hintern da raus bewegen. Blaze ist kurz davor sich aufs BMX zu schwingen und nach Forgotten Hollow zu rasen.
Melissa lässt Viola vorgehen. Sie sieht sich nochmal um im gehen. Sie kann nichts furchteinflößendes feststellen. Abgesehen von dem magischen Bild welches sie vorhin von der Wand genommen und fallengelassen hat. Aber Violas Nerven sind so oder so schon bis zum zerreißen gespannt. Besser sie gehen jetzt einfach.
Viola schweigt. Es passierte überhaupt nichts gruseliges und trotzdem hat sie sich verhalten wie ein Feigling.. Sie ärgert sich über sich selbst. Kaum ist sie draußen, lehnt sie sich an die Außenmauer. Von ihrer sonst großen Klappe ist im Moment nichts zu merken. "Ich bin doch sonst nicht so feige...", sagt sie, "Okay Blaze, ich bin draußen!"
"Ich glaub nicht das du feige bist." sagt Mel ruhig. Sie blättert das Buch durch und findet einen Zettel den sie kurz begutachtet und dann in die Tasche steckt als gehöre er ihr.
Blaze ist kein bisschen erleichtert solange er nicht das Gefühl hat, dass sie sich wieder wie die starke, selbstsichere Viola anhört. "Du bist nicht feige." widerspricht er sofort. Denn es ist vollkommen klar, dass es ihr so geht. "Ein Wort und ich mach mich auf den Weg, oke?"
Mel hört die Stimme aus dem Hörer, weiss aber nicht genau was sie sagt. Es scheint Viola zu helfen sie zu hören. Sie legt den Kopf schief. Furchteinflößende, nachhaltige Begegnungen kennt sie zur Genüge. Vor allem als Kind in einem Ort wie der von dem sie stammt. Sie atmet die frische Luft ein und blickt Viola lächelnd an. "Alles okay?" fragt sie aufmunternd. "Du musst nicht darüber reden." fügt sie an. Mel will nur sicher gehen, dass es ihrem Gegenüber gut geht. Einigermassen.
Viola starrt Mel eine Weile an, die sich Sorgen machen zu scheint. Dabei kennen sich die beiden Mädchen kaum. Aber zugegeben... Im Gegensatz zu anderen Leuten hatte Mel auch noch nie Violas gemeinere Seite erleben müssen. Und diese hat im Moment auch nicht vor, das zu ändern. Erst als ihr Atem wieder ruhiger wird erhebt Viola die Stimme wieder: " Geht schon wieder. Aber für heute habe ich genug von dem Thema Spukvilla." Weder Mel noch Blaze halten sie offenbar für feige... Wahrscheinlich haben sie Recht. Immerhin hat Viola zumindest versucht, die Angst zu überwinden und hat die Villa betreten. Trotzdem ist ihr das Eegebnis nach wie vor ein wenig peinlich.
Zu Blaze sagt sie: "Ich glaube, deine Gesellschaft würde mir wirklich ganz gut tun!"
„Gib mit ne halbe Stunde.“ sagt Blaze. Nach Violas Bestätigung legt er auf.
Mel lächelt. „Komm ich bring dich heim.“ bietet sie an als kleine Gegenleistung weil Viola sie hergeführt hat. „Wenn du willst.“
Viola erhebt sich. Sie grinst nun schon wieder. "Also, was steht denn nun in deinem so wichtigen Buch?", fragt sie, während sie sich heimwärts wendet.
Froh über das Vertrauen geht Mel neben Viola her. Sie hält das Buch vor sich und schlägt es auf. Es wirkt wie ein stinknormaler Roman. Auch der Text hört sich wie das Gespinst eines Belletristik Autors an. „Ich glaube das können Leute wie wir nicht verstehen.“ sie blickt Viola freundlich an. „Taldren ist Magier. Ein ziemlich paranoider. Er sichert wichtige Dinge doppelt und dreifach und vergisst’s dann selbst.“ Mel wirft einen Blick über die Schulter. „Ich mag dich Viola. Du scheinst die Sorte Person zu sein, die Andere grundsätzlich erstmal nicht mag und das nicht versteckt. Das feier ich.“ die blonde Vampirin lacht. „Das ist mir sympathisch. Weil das ist ehrlich.“ sie denkt an sich. Sie mag auch nicht alle, aber sie tut häufig so als ob. Manchmal mit mehr, manchmal mit weniger Sarkasmus. Aber das gehörte zu ihrem Lebensstil und ihrem Wesen. Wenn sie jemanden jedoch mag, dann sagt sie das ohne Scham. „Wir kennen uns noch nicht wirklich. Aber das ist mein Eindruck.“
Viola betrachtet Mel neugierig. "Ha, ja dass ich direkt bin, sagt man mir nicht zum ersten Mal.", sagt sie. Nur, dass Leute wie Shane oder Vero mit dieser Art Ehrlichkeit nicht umgehen können. Aber Viola hat auch nicht vor, jedem zu gefallen. "Und was paranoide Magier betrifft... so einem bin ich auch mal begegnet. Aber keine Ahnung, ob der sich noch in der Nähe rumtreibt oder mit seinem Zirkus schon weitergezogen ist."
„So?“ Mel blickt ihrerseits neugierig zurück. „Wie ist sein Name? Reden wir vom selben?“
"Er hieß jedenfalls nicht Taldren!", ist Violas Antwort. "Doch an den Namen kann ich mich nicht mehr erinnern. Irgendwas mit M, glaub ich."
„Taldren hat nur ein M am ende.“ Mel denkt an seinen Nachnamen und zuckt die Schultern. „Naja macht nichts. Von der Sorte sollte es nicht zu viele auf einem Haufen geben.“ Sie grinst.
"Nein, wirklich nicht!", stimmt Viola zu. Sie entschließt sich dazu, Mel zu respektieren. Ob sie Freunde werden oder nicht, muss sie ja noch nicht sofort entscheiden. Mittlerweile sind sie bei der Villa Blutrose angekommen, doch noch ist Blaze nicht in Sicht. Aber es ist ja auch noch keine halbe Stunde vergangen.
Mel blickt zur Villa, dann zurück zu Viola. Sie erinnert sich an die letzten Worte die sie an die Person am anderen Ende des Hörers gerichtet hatte: "Und du erwartest jetzt noch jemanden?"
Viola sagt nichts, doch sie nickt. Mittlerweile hat sie sich zwar etwas von den Ereignissen in der Spukvilla erholt, aber sie freut sich trotzdem auf Blaze.
Melissa grinst als würde sie etwas wissen. Sie nickt aber nur. "Wollen wir in Kontakt bleiben? Ich bleibe wohl eine Weile und ich mags nicht ganz allein an einem neuen Ort zu sein. Es hat mich sehr gefreut, Viola. Vielleicht machen wir mal was?"
"Hm, du weißt ja wo ich wohne. Dann kannst du ja mal klingeln.", antwortet Viola nach einiger Überlegung. Mel ist eine ziemliche Plaudertasche, aber bisher hat Viola dennoch keinen Grund, die Andere zu hassen. Trotzdem gibt sie ihre Handynummer noch nicht raus. So gut kennt sie Mel dann auch nun wieder nicht.
„Das Angebot nehm ich an.“ Mel zwinkert. „Oh schau. Ich glaub da kommt dein Freund.“ sie sieht an Viola vorbei die Strasse runter. Den würde sie zu gern auch kennenlernen. Einfach weil sie es unheimlich spannend findet verschiedene Sims zu treffen und ihre Charakter zu erforschen. „Stellst du ihn mir vor? Oder ein ander Mal?“ Mel klemmt das Buch unter den Arm welches sie heute noch zu Taldren bringen wird. Doch sie hat keine Eile. Werder mit dem Buch abliefern, noch mit dem kennenlernen von neuen Sims. „Ich will schliesslich nicht euer Treffen verderben in dem ich das fünfte Rad bin.“ Sie überlässt es Viola die Situation einzuschätzen. Immerhin hat sie grade einiges Durchgemacht in kurzer Zeit und Mel respektiert es wenn jemand seine Ruhe will.
"Vielleicht mal später!", sagt Viola nur. Blaze weiß, dass auch eine weitere Person da war. Viola hatte ihm ja von der Besucherin erzählt, und er hat offenbar auch gehört, dass Mel vom Zittern redete. Aber trotzdem weiß sie nicht, wie lange Mel dann bleiben will und was Blaze von ihr hält. Sie winkt Blaze zu. Auch er müsste Mel jetzt sehen können.
"Kein Problem." Mel lächelt. Sie kann den Jungen jetzt schon erkennen. Sie hebt die Hand. "Machs gut. Und viel Spass noch."
Blaze wird langsamer. Wer zum..? "Danke das du mitgekommen bist." Hört er die Fremde sagen. Ein wenig außer Atem weil er her gerast ist, kommt neben Viola zum stehen und setzt einen Fuss ab. Sie lächelt Blaze an. "Bye." winkt sie, "ich freu mich schon auf ein wiedersehen." Blaze sieht ihr nach, wie sie sich auf den Weg macht.
Hat er grade richtig gesehen? Gelbe Augen? So leuchtend wie die von Viola und war das ein spitzes Ohr hinter das die blonden Haare gestrichen wurden? Noch immer schwer atmend wendet er den Blick von der schlanken Gestalt, die langsam in der Nacht verschwindet ab zu Viola und fragt: "Wer... zum Teufel... war das denn?" Als Shane aufgetaucht war, gabs nur ärger. Hoffentlich wird das diesmal nicht auch der Fall sein....
"Die Fremde, von der ich dir erzählt habe. Ne ziemliche Labertasche." Sie blickt Mel nach. "Ich weiß noch nicht genau, was ich von ihr halten soll."
"Sie ist ein Vampir..." stellt er fest weil es nicht zu übersehen ist. "Ich hoff die macht keinen Ärger..." Er richtet sich auf und der Atem beruhigt sich. "Hi." sagt er und umarmt sie kurz zur Begrüßung. "Ist alles okay? Das klang verflucht spooky am Telefon..." Sein Blick wandert zu Villa auf dem Hügel hinauf.
Viola folgt seinem Blick. "Ist sie!", bestätigt sie Blaze' Feststellung, "Behauptet, sie kommt aus Transsylvanien. Aber nicht aus dem rumänischen, sondern aus irgendeinem Ort, der so heißt." Viola zuckt die Schultern. "Jedenfalls ist sie wohl erst mal in der Gegend. Egal, sie ist jetzt ja nicht mehr da."
Sie seufzt. "Es gibt aber mehrere Gründe, warum ich mich in die Spukvilla gewagt habe. Neugier auf diese Fremde. Oder Mel, wie sie sich nannte. Aber auch, um sicher zu gehen, dass sie dort keinen Unfug anstellt. Und ja, auch weil ich dieses verdammte Trauma satt habe und gehofft hab, das könnte mir helfen." Sie sieht an sich hinab. Das Zittern hat sich gelegt und mittlerweile ist ihre Stimme auch wieder fester.
Hoffentlich hat Blaze nicht Recht mit seiner Vermutung, Mel könnte Ärger machen, oder dieser Taldren. Aber sie hätte sich das Buch so oder so geholt, selbst wenn Viola ihr nicht gefolgt wäre.
"Ich verstehe..." Blaze nickt und sieht Viola lange an. Er könnte von sich nicht behaupten, sich da nochmal hin zu trauen. Ob allein oder nicht. Wenn er die Mauern nochmal betritt, würde er wenige Minuten später in Embryonalhaltung am Boden kauern und wäre zu nichts mehr zu gebrauchen. Er grinst unwillkürlich was Viola verwirren könnte. Die Vorstellung ist vermutlich ein wenig übertrieben. Schnell kommt er zu sich und blinzelt. Er dreht das Gesicht nochmal zur Villa und denkt laut: "Vielleicht sollten wir das Ding abfackeln..." Ganz nach dem Motto, aus den Augen aus dem Sinn.
"Besser nicht. Wir wissen nicht, wen wir damit erzürnen könnten!", antwortet Viola darauf. Sie funkelt die Spukvilla wütend an. Doch nichts regt sich dort. "Aber zumindest habe ich nichts übernatürliches bemerkt, während ich wieder dort war. Nur eine Ratte. Der Lärm kam jedenfalls von Mels Suche."
Wahrscheinlich hat Viola recht. Ein Gedanke wars wert. "Ich hab nach dem Festival zwei weitere Male schlafgewandelt." gesteht er. Abgesehen von den Albträumen hin und wieder die er glücklicherweise wenige Minuten nach dem Aufstehen wieder vergessen kann. "Bin einmal neben dem Pool aufgewacht und einmal hat Eve mich im Bad geweckt..." Die Begegnung war unangenehm gewesen. "Ich wär auch froh wenn das vorbei ginge..." Blaze seufzt. "Schätze das geht nicht so einfach... Wir hätten da nicht hin gehen sollen." Dafür ist es ein bisschen zu Spät. "Ich glaub es hat nicht mal jemand gewusst wer uns alle da versammelt hat... Denkst du diese... Mel... hat was damit zu tun?"
Viola hört sich die Erzählung besorgt an. "Das klingt wirklich nicht gut!", sagt sie, "das mit dem Schlafwandeln und den Alpträumen." Aber jetzt lässt sich die Zeit nicht zurück drehen. Viola denkt über Blaze' weitere Aussage nach: "Dann hätte ich sie bestimmt vorher schon mal gesehen, wenn sie auch damals schon in der Gegend war.", bezweifelt Viola. "Und aus welchem Grund sollte sie das tun?"
Er hebt die Schultern. "Keine Ahnung. War nur so ein Gedanke. Die scheint ja überhaupt kein Problem mit 'Spuk'-Villen zu haben. Ich meine..." Blaze lächelt ein bisschen. "Sogar ich hatte ein bisschen Respekt vor der Hütte. Spätestens nach dem wir sie betreten haben. Mein Pokerface ist aber halt einfach zu gut." Jetzt grinst er gespielt selbstsicher.
Viola muss lachen. "Hey, aber trotz Trauma finden wir immer noch eine Möglichkeit zum Relaxen!", grinst sie. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass sie versucht, sich ihrer Angst zu stellen. Aber nicht mehr jetzt und heute. "Und ich habe keine Ahnung, ob Mel nicht vielleicht auch nur so tat, als ließe sie das alles kalt. Aber willst du nicht reinkommen? Wir müssen hier ja nicht vor der Haustür diskutieren!"
"Yes! Darin sind wir Meister." Blaze lacht und nickt. Er hatte auch genug Aufregung für heute. Er lässt Mel vorerst Mel sein. Vielleicht kriegt er ja mal die Chance die genauer zu betrachten. Auf dem Weg rein sagt er gut gelaunt: "Wir könnten uns einen Film reinziehen oder so. Was meinst du?"
"Ja, warum nicht!", erzählt Viola lächelnd, "solange keine Spukvillen dort vorkommen!" In diesem Moment kommt auch Lilly aus dem Wohnzimmer, die die Stimmen gehört hat. "Oh hallo Blaze!", sagt sie, "ich wusste nicht, dass Viola Besuch erwartet heute Abend."
Blaze richtet seinen Blick auf Lilly. "Hallo." Er schätzt es wirklich das sie, als Erwachsene ihn trotzdem nicht 'Sullivan' nennt, so wie es sonst alle immer tun. "War ein spontaner Einfall." sagt er unschuldig grinsend.
Lilly gibt sich mit dieser Antwort zufrieden. "Alles klar, dann viel Spaß!", sagt sie nur und geht ins Wohnzimmer zurück. Viola kann sehen, dass ihre Eltern gerade selber dabei sind, einen Film zu schauen. "Also, entweder wir weichen auf den Kinderfernseher im Keller aus oder wir machen was am PC oder so. Im Moment ist der TV jedenfalls belegt.", sagt Viola seufzend, "Da ist Mom einmal nicht damit beschäftigt, am Flügel zu musizieren..."
"Sag du was chilliger ist." Blaze zückt kurz das pinke Telefon weil es vibriert. Nur eine Nachricht von Beth. Eine Erinnerung, damit Eve nicht vergisst die Salbe für den Fuss aufzutragen. Er schreibt nichts zurück und steckt das Telefon wieder ein.
Auch wenn Viola nicht weiß, was für eine Nachricht Blaze da gerade liest, wird sie dadurch wieder daran erinnert, dass er Eves Handy dabei hat. "Soll ich dir mein Klavier-Video auch auf das Ersatzhandy schicken?", fragt sie. Selbst wenn Blaze vergessen sollte, das wieder zu löschen bevor er das Handy zurück gibt, wäre das ja nicht weiter schlimm. Es ist ihr nicht peinlich, selbst wenn Eve es versehentlich einmal bemerken sollte. Sie weiß, dass sie Talent hat.
Dann erst beantwortet sie Blaze ursprüngliche Frage: "Dann lass uns was zocken. Vielleicht ist der TV dann ja später frei.", sagt sie. "Auf dem Kinder-TV lassen sich zwar auch Filme anschauen, aber bei dem Winz-Bildschirm macht das zu zweit keinen Spaß."
"Ja mach das." Daran hatte Blaze noch gar nicht gedacht. "Ich hab auch schon versucht was zu schreiben." Er folgt Viola hinauf ins Turmzimmer wo ihr Computer steht wie damals an ihrem Geburtstag. "Bin noch nicht 100% sicher worum gehen wird." Dass er sich den Song zweihundert mal einfach nur so angesehen hat ohne überhaupt an einen Text zu denken, sagt er mal nicht. Wenn er sich auf das Gefühl verlässt was der Song und Viola die es spielt, auslösen, dann ginge der Song wahrscheinlich um... um... "Aber du sagtest ich hab alle Zeit der Welt. Dann nutz ich die auch." Er zwinkert.
"Natürlich.", sagt Viola lächelnd, ohne Blaze' Gedanken zu erahnen, "ich kann ja bei so einer Aufgabe kaum erwarten, dass das innerhalb von 5 Minuten geschieht!" Sie holt ihr Handy hervor und schickt das Video nun auch zu Eve. Viola betätigt die Maus und bemerkt, dass der PC die ganze Zeit an gewesen ist, schließlich war sie ja bereits am Zocken, als plötzlich Mel zu Besuch kam. Ursprünglich hatte sie ja gedacht, sie würde gleich wieder zurück kommen. Dass sie der anderen Vampirin folgt, war ja eine spontane Idee gewesen. "Oh, umso besser!", sagt Viola, "dann muss ich nicht extra hochfahren. Und die Zuflucht ist auch schon geöffnet. Das können wir dann gleich weiter zocken!"
"Cool. Ich logg sofort ein." Für Heute muss sich Blaze keine Gedanken mehr um irgendwas machen. Bei Viola fühlt er sich immer wohl und was zu Hause passiert soll ruhig passieren. Nichtsdestotrotz bleibt er trotz Angebot nicht über Nacht sondern verabschiedet sich einige Stunden und einen Film später wieder von den Nebeljägers. Er sagt Viola, dass er die Tage die Ente an den Doks fertig sprühen will und dass er sich bei ihr melden wird wenn's soweit ist damit sie mitkommen kann. Außerdem kümmert er sich um ein Schlagzeug damit sie noch in den Ferien endlich mal was üben können. Vielleicht covern sie erst mal was um rein zu kommen, das werden sie ja dann sehen. Blaze freut sich jedenfalls richtig drauf. Die kurze Begegnung mit der mysteriösen Mel hat er bereits wieder vergessen.
Ort: Forgotten Hollow, Villa Blutrose
Charakter: Viola
Titel: Tagesbeschäftigungen
Viola skatet über den Flur, den Vierbeinern ausweichend. Sonderlich spannend ist es auf der geraden Fläche nicht, aber besser als nichts. Wie gerne hätte sie mal wieder den Skatepark besucht, aber jetzt, mitten am Tag, ist das nicht möglich. Zu schade, dass Blaze nicht über Nacht geblieben ist. Ein wenig langweilig ist es ja schon tagsüber, so als Vampir.
Doch irgendwann ist ihr auch das langweilig. Viola klettert in ihr Turmzimmer zurück und stellt das Skateboard ab. Ihre Gedanken schweifen ab. Sie denkt an die Ereignisse mit dieser Mel. Erneut erinnert sie sich an Blaze' Sorgen, die Vampirin könnte Ärger bereiten. Aber ihr selber kam Mel eigentlich nicht gefährlich vor. Sie hat bemerkt, dass Viola in der Spukvilla nervös wurde. Doch Mel hat sich darüber nicht lustig darüber gemacht. Trotzdem heißt das natürlich nicht, dass Mel nie Ärger machen würde. Sie würden wohl abwarten müssen, ob sich da noch was draus entwickelt.
Nun an die Spukvilla erinnert hält Viola schützend die Hand vor die Augen und blickt aus dem Fenster. Der Anblick der Villa Victoria allein macht Viola keine Angst. Dazu sieht sie das Gebäude einfach zu oft. Die Unsicherheit fing erst an, als sie direkt davor stand, und vor allen, als sie die Villa betreten hatte.
Auch jetzt ist es eher das Tageslicht, das störend ist. Viola wendet sich wieder vom Fenster ab. Trotz der schützenden Hand brennt das Licht dann auf Dauer ja doch in den Augen. In Gedanken verloren wendet sich die Teenagerin nun wieder ihrem PC zu. Dann würde sie den Tag eben damit verbringen, die Zuflucht weiter zu zocken.
Endlich kommt sie bei dem abgelegenen Haus an. Sie klopft doch keiner öffnet. Sie klopft lauter. Im Inneren kann sie näher kommendes Gemurmel hören. Schliesslich macht Taldren die Tür auf. Er rückt seine Fliegermütze zurecht. „Melissa, komm rein. Hast du worum ich dich gebeten habe? Das musst du? Sonst wärst du nicht hier. Nicht wahr?“ er geht in den Raum und lässt Mel stehen. Erst als sie eingetreten ist und die Tür hinter ihr ins Schloss fällt dreht er sich wieder zu ihr um. Er wirkt nervös wie immer. „Sag mir dass du es hast. Es ist wichtig. Du weisst dass es wichtig ist.“
Mel hebt beschwichtigend die Hände, „Hier ist es.“ sie hebt das Buch auf. „Gut. Gut!“ Taldren nimmt ihr das Buch ab und blättert nickend darin. Mel nimmt den Zettel den sie vor Viola versteckt hatte und hebt ihn hoch. Sie wartet darauf dass der Magier sie danach fragt. Das Buch ist normal. Mel glaubt nicht dass darin irgend etwas wichtiges steht so wie sie es der rothaarigen Vampirin erzählt hat. Aber wer weiss. Der Einband ist dennoch speziell. Der Magier sieht auf und will etwas sagen. Dann sieht er den Zettel in Mels Hand und unterbricht sich. Schnell nimmt er ihn ihr ab. „Weisst du wo es war?“ fragt Mel rhetorisch. „Hinter einem Gemälde mit einem Mann. Als ich den Illusionenstein dran gehalten habe, hat er sich in eine Schreckens Version von sich selbst verwandelt. Nicht schlecht als Bewacher.“ Melissa greift in die Tasche und zieht den Stein heraus. „Hier.“ sie will ihn Taldren zurück geben doch dieser hört nicht zu. Er ist damit beschäftigt mit einer Lupe den Zettel zu untersuchen. „Weisst du wirklich nicht was da drauf steht? Ich dachte du hättest ihn geschrieben.“ Taldren nickt mit der Lupe vor dem Auge. „Das habe ich, das habe ich. Aber es ist zu lange her.“ er sieht auf. „Es ist bald wieder soweit. Das Gleichgewicht ist gestört. Das Gleichgewicht Melissa.“
Mel steckt den Stein schulterzuckend wieder ein. Dann behält sie ihn wenn er ihn nicht zurück will. „Welches Gleichgewicht?“ fragt sie wenig interessiert.
Sie nimmt ihr Handy und stellt fest dass sie hierkeinen Empfang hat. „Das Gleichgewicht der Kreaturen. Etwas ist passiert. Etwas, ja..“ Taldren geht nachdenklich im Raum umher. „Sims sind in Gefahr wenn wir nichts unternehmen. Es wurde wieder an den Portalen herum gepfuscht. Sicher versuchen die Deathdealer das wieder zu regeln aber ich fürchte das reicht nicht. Nicht diesmal.“ Mel sieht auf „Taldren, ich versteh deine kryptischen Aussagen nicht.“ Er geht zu einem Bücherregal und zieht ein dickes Buch hervor. Er schlägt es auf. „Es ist nicht das erste mal, verstehst du? Welten vermischen sich und das Gleichgewicht wird zerstört. Verstehst du? Verstehst du!“
„ich versteh gar nichts. Hör zu, brauchst du mich noch oder kann ich zurück nach Tra....“ Taldren unterbricht sie; „nein nein! Ich brauche dich hier. Deine Mutter hat recht. Du bist nützlich. Du bist klug und alt genug. Du bist anpassungsfähig.“ Nel runzelt die Stirn. „Ich äh hab nicht mal eine menschliche Form.“ sie zieht an ihren Ohren. Taldren winkt ab. „Das macht nichts. Die Leute mögen dich.“ Mel muss ein wenig lächeln. War das ein Kompliment? Er zeigt ihr die aufgeschlagene Seite. „Vier Kristalle die die Welt wie wir sie kennen retten müssen. Ich hab sie versteck. Alle vier hab ich sie versteckt….“ Mel betrachtet die Zeichnung auf dem alten Papier. „Lass mich raten, du weisst nicht wo.“ sie verschränkt die Arme.
Taldren blickt sie schweigend einen Moment an, dann widmet er sich wieder dem Buch als hätte sie nichts gesagt. „Du hilfst mir sie zu finden. Das tust du doch?“
Taldren ist ein seltsamer Kauz. Hat aber etwas sympathisches weswegen Mel sagt: „ja..“ sie hat sonst keine Aufgabe. Jeder in Transsylvanien hat eine. Melissa ist ein wenig… anders. Sie kann sich hier in Simswelt uneingeschränkt bewegen. Das können die meisten Vampire die aus dem Geheimen Ort stammen nicht. Ob Viola das kann? Sie könnte ihr helfen. Mel ist so ungern allein, sie würde jeden auf die Reise nehmen. Naja. Nicht jeden. Den Fiesling aus den Letzen 10 Jahren Schulzeit zum Beispiel nicht. „Ich muss aber verstehen was wir hier machen.“ Demonstrativ setzt sie sich an den kleinen Holztisch und faltet die Hände neugierig vorgelehnt. „Und ob ich dafür Hilfe brauche.“ „Die Sache ist Geheim. Geheim! Hörst du!“ Taldren kommt näher und setzt sich hin. Er versucht es zumindest. „Ich darf niemandem davon erzählen? Warum?“
Taldren steht auf und streicht über seinen Schnurrbart. Nachdenklich sieht er sich um. „Das ist zu verstörend. Zu verstören!“
Melissa seufzt, „So lange du mir nichts erzählst, tu ich gar nichts.“ Melissa hat Geduld, so ist es nicht. Aber der Magier ist seltsam, ohne Frage. Und sie hat nicht vor die Ganze Nacht hier zu verschwenden. Taldren legt das offene Buch auf den Tisch und Melissa zieht es zu sich heran. „Es ist nicht das erste Mal. Nein schon das dritte. Mindestens! Oder das vierte? Möglich!“ beginnt der Magier während Mel die Bilder im Buch betrachtet. „Wenn das Gleichgewicht nicht ins Lot gebracht wird, in dem wir die Kristalle zusammen setzen, passiert schlimmes! Schlimmer als Schlimm. Dann muss ich ein neues parallel Universum schaffen und ich werde langsam zu alt. Zu alt! Es ist ein graus…“
Melissa sieht neugierig auf. „Parallel Universum?“ - „Ja, jedes Mal wenn das passiert. Und das ist unfassbar kräftezehrend. Unfassbar.“ Taldren geht unruhig auf und ab und streichelt den Schnurrbart. Ein Wunder dass da überhaupt noch Haare dran sind so intensiv wie er ihn immer wieder mit den Fingern überfährt. „Gibt es mehr als eins?“
„Natürlich!“ ruft der Magier aus. Mels Interesse ist Geweckt. „Okay. Ich bin ganz Ohr.“ sagt sie und lehnt sich ihm wieder entgegen. Vielleicht ist die Aufgabe doch nicht so blöd wie sie gedacht hat.
Ort: San Myshuno, Haus der Hawk-Geschwister
Charaktere: Ellie, Ben, Vero, Nouki, Tani
Geschichtsstrang: Genesungsparty - Teil 2
"Mmmmmhh, das war sooo lecker, Ben! Wenn ich Bandido wäre würde ich schnurren wie eine alte Nähmaschine." Nouki legt Messer und Gabel nebeneinander auf den leer geputzten Teller und lächelt Ellies Bruder zufrieden an. „Danke dafür.“
Die Lasagne von Ben ist gut. Sicher, Vero fehlt die Fleischeinlage. Aber sie möchte die Arbeit, die Ben ins Kochen gesteckt hat, nicht herabwürdigen. Sie hebt einen Daumen als Lob. "Ist meine erste vegetarische Lasagne. Sie ist gut."
Ben freut sich über das Lob.
"Sag mal Ellie, du hast doch auch dein Zimmer renoviert, oder? Zeigst du uns das noch? Ich bin sooo neugierig." fragt Nouki ihre Freundin lächelnd.
"Klar!", sagt Ellie, "Kommt mit!" Das Essen ist nun beendet. Die Teenagerin steht auf und zeigt ihren Freundinnen ihr Zimmer. "Vor allem die Tapete ist neu!", sagt sie grinsend.
"Wow." Tani staunt nicht schlecht. Sie bekommt ebenfalls das Bedürfnis ihr Zimmer neu einzurichten. "Vielleicht täte mir ein Tapetenwechsel auch mal gut!", sagt sie begeistert zu den Mädels.
"Uuuuh, gut dass da nur die Spinnenetze zu sehen sind...die passenden Bewohner wären ziemlich groß." scherzt Nouki. "Sieht cool aus, ganz anders als vorher." Sie schaut zu Tani."Ja, ab und zu tut sowas echt gut, man muss ja nicht gleich umziehen, neue Farbe und Deko macht schon wieder ne ganz andere Stimmung." Im Stillen wundert sie sich etwas darüber, dass Ellie so düstere Farben gewählt hat. Obwohl ihr selbst das gut gefällt, kennt sie das von Ellie gar nicht.
Ellie freut sich darüber, dass ihren Freundinnen die Tapete so gut gefällt. Sie kichert über Noukis Scherz. "Ja, ich habe zwar keine Spinnenphobie, aber solch große Spinnen will ich dann auch nicht in meinem Zimmer haben!" Sie lächelt. "Außer der Tapete ist das Tischchen hier neu, und der Kram, der dort platziert ist!" Sie zeigt darauf. "Das Bild von Toby habe ich aber schon lange!"
Ellie schaut auf die Uhr. So langsam könnte Shane ja mal kommen. Also wendet sie sich an Vero: "Sag mal... kannst du Shane vielleicht mal schreiben wo er bleibt? Vielleicht findet er das Haus nicht und wir müssen ihm da helfen."
Die Gefragte dreht sich zu Ellie. "Klar. Ich schreibe ihn mal." Sie holt ihr Handy hervor und legt es auf den Tisch. So lässt es sich einfacher darauf tippen.
>Hi Shane. Alles ok? Wir warten auf dich. Weißt du, wo du hinkommen musst? Sag uns kurz Bescheid. Viele Grüße, Vero<
Die Nachricht wird verschickt und die Blondine sieht auf. "Ist gesendet. Jetzt müssen wir warten.“ Sie greift das Spinnen Thema erneut auf. "So eine Theraphosa hätte auch was ... aber ich glaub, dann kommt Nouki nicht mehr zu mir zu Besuch." Sie grinst die Mitschülerin verschmitzt an und grinst frech. "Wusstet ihr, dass in asiatischen Ländern Spinnen als Delikatesse gelten?"
Ellie wusste nicht über die Spinnendelikatesse Bescheid, findet das jedoch interessant.
"Brrr, Spinnen als Delikatesse? Das wäre ehrlich nix für mich." Nouki schüttelt sich. "Ich hab zwar keine Angst solange sie nicht zu groß sind, aber essen ? Das muss nicht. Aber du hast Recht..ich hab mal in einer Doku sowas gesehen..da haben die Leute frittierte Vogelspinnen gegessen wie bei uns an der Pommesbude. Sind schon recht abenteuerlich die verschiedenen Sitten und Gebräuche auf der Welt."
Während sie so über die verschiedenen Tiere sprechen, träumt Vero von ihren Nager. Es wär so nice. Ratten sind so niedlich. Laut denkt sie: "Hm ... ob ich ihn Pinky oder Brain nennen sollte?"
Bei Veros Namensvorschlägen muss Ellie lachen. "Dann brauchst du aber auch gleich zwei Ratten, dann kannst du beide Namen verwenden."
Die Jüngere lacht mit. "Papa würde das nie erlauben. Eine ist schon eine Zumutung. ... Hast du eine Idee für einen Namen?" Doch Ellie muss leider passen. "Wird es denn ein Männchen oder ein Weibchen?" Schulterzuckend erwidert Vero: "Habe ich nicht festgelegt. Daher bin ich da offen."
Nouki hat sich im Stillen über sich selbst gewundert, dass ihr die Vorstellung, Vero könnte eine Ratte mit sich herum tragen gar nicht mal so unsympathisch war. Mit Grausen erinnert sie sich noch an die Mäuse in der Geistervilla, als sie mit Chip das Badezimmer erkundet hat. Wobei es gar nicht mal das Aussehen der Tierchen ist, sondern diese Unberechenbarkeit mit der sie aus ihren Löchern huschen, einen zu Tode erschrecken damit, nur um dann blitzschnell wieder dahin zurück zu wuseln. So eine gechillte Ratte auf Veros Schulter, die genüsslich eine Leckerei verspeist erscheint ihr eher possierlich und wenig bedrohlich. Auch mit Bandidos "Liebesgaben" kann sie einigermaßen gut leben...die huschen ja nicht mehr durch die Gegend. Als Vero jetzt die essbaren Spinnen erwähnt wird es ihr allerdings schon etwas zweierlei. Sie ist froh über die gedankliche Ablenkung, als Vero Ellie nach einem Namen für die Ratte fragt. "Hm, ich würd sie glaub ich auch nach nem Musiker meiner Lieblingsband benennen oder nem Charakter aus einem Game ..oder meinem Lieblingsfilm ...das heisst also...wenn es ein Männchen ist, dann würde sie Kurt heißen und ein Weibchen?...hm..Diva vielleicht." klinkt sie sich mit ein und grinst.
>Eine Nachricht erreicht Vero. Sie ist von Shane: >Tut mir Leid, ich hab das total vergessen.... Ich bin mit Victoria unterwegs wegen einer Sache... ich machs wieder gut! Versprochen.<
Irritiert starrt Vero aufs Display. Wer ist Victoria? Ihre Augenbrauen ziehen sich zusammen. Angepisst will sie schreiben: 'Schön für dich!' ... Doch sie hält inne. Soll sie so garstig zu Shane sein, der stets freundlich zu ihr war? ... Nein, dass wäre nicht in Ordnung. Sie atmet durch und antwortet dem Vampirjungen schließlich: >Okay. Es ist schade, dass du nicht dabei bist. Ellie, Nouki und Tani hätten sich ebenfalls gefreut, wenn du dabei gewesen wärst. Hab einen schönen Abend. Vero.< Seufzend schickt sie die Nachricht ab und sieht zu den Freundinnen. "Shane kommt leider nicht. Er hat was zu erledigen", dabei sieht das Mädchen enttäuscht auf den Tisch.
Ellie sieht enttäuscht zu Vero. Shane hat Vero einfach vergessen? Weil ihm etwas dazwischen gekommen ist? Aber dann hätte er sich ja auch selber melden können, oder? Laut sagt sie jedoch nur: "Wir werden auch ohne ihn Spaß haben." Sie sieht Vero jedoch an, dass ihr Shanes Absage auch nicht wirklich passt.
Wie schade dass Shane nicht kommt, Nouki hätte ihn gern dabei gehabt und Vero offensichtlich auch. Ihrem Mienenspiel nach zu urteilen hat die Nachricht sie erst ziemlich ärgerlich gemacht. Verständlicherweise...'was zu erledigen' ist ja auch mehr als banal. Sie lächelt Vero aufmunternd an, schweigt aber zu dem Ganzen.
In diesem Moment kommt auch Ben ins Zimmer, um die Mädchen daran zu erinnern, bald zu packen. Doch bevor er irgendetwas sagen kann, wird er angesprochen. Vero sieht zu Ben und fragt ihn direkt: "Papa würde mich in meinem Zustand nicht allein nach Sulani lassen ... würdest du ... wenns ok wäre ... auf mich aufpassen? Damit ich mit darf?"
Ben hatte ja sowieso schon entschieden, die Mädchen nach Sulani zu begleiten, und nickt Vero daher zu. "Natürlich! Ich passe auf, und Toby ebenfalls!" Der Hund kommt nun auch schwanzwedelnd ins Zimmer gelaufen, als er seinen Namen hört.
Vero dankt Ben. "Ich würde kurz telefonieren." Sie verlässt den Raum und ruft ihren Vater an. Innerhalb der Unterhaltung gibt Hans zu verstehen, dass ihm nicht wohl sei. Doch er ist beruhigt, dass Ben auf seine Tochter aufpasst. "Hab viel Spaß und pass auf dich auf!", sagt er mahnend zu Vero und beendet schließlich das Telefonat. Vero fühlt sich einerseits erleichtert, andererseits nervt es sie, dass sie wie ein kleines Baby behandelt wird. Sie kehrt zu den Freundinnen zurück und sagt: "Alles ok, mein Papa hat nichts dagegen."
Die Mädels freuen sich darüber. "Dann sollten wir wirklich mal packen!", sagt Ellie, ohne dass Ben das Thema überhaupt ansprechen musste. "Sucht euch was aus von meinen Ersatz-Schlafsachen!" Sie breitet die Klamotten auf dem Bett aus.
Nouki nickt freudig, als sie hört das Vero mit kommen darf und hakt Vero und Tani unter. "Super, dann könne wir ja loslegen." Sie wählt ein langes Shirt mit Ärmeln, das reicht ihr zum schlafen, schließlich ist es nur für eine Nacht. "Ich bin versorgt, wie sieht's bei euch aus?"
Nachdem auch Tani und Vero ihre Wahl getroffen haben, holen sie das Zelt. Auch Ben hat sein eigenes Zelt dabei, so dass er nicht zusammen mit den Mädels in einem schlafen müsste. Die letzten Details werden mit Bea abgeklärt, und dann macht sich die kleine Truppe, mitsamt Ben und Toby, auf den Weg zur Fähre... Sulani wartet.
Ort: Forgotten Hollow
Charakter: Aidaria Mara
Titel: Besuch bei Vampiren
Aidaria betrachtet die Statue, die es hier in Forgotten Hollow öfters mal versteckt waren. Eigentlich, so dachte sie, hat das Gebiet trotz seines Rufs schon schöne Ecken... z.B. der Wasserfall in der Nähe. Aber vielleicht wäre es nachts hier viel gruseliger.
"Komm, Ony!", ruft sie ihrem Drachen zu. Es ist niemand in der Nähe der sie dabei beobachtet, und so hält sie auch niemand für verrückt, auch wenn nur sie selbst - oder andere Magier - den fliegenden Begleiter sehen können. Dass sie keinen Vampiren begegnet, ist nicht weiter verwunderlich, jetzt am Tag. Aber dass nicht mal irgendjemand anderes zu sehen ist, zeigt nur, dass Forgotten Hollow vielleicht nicht das beliebteste Reiseziel ist.
Doch Aidaria lässt sich von dem Ruf der Gegend nicht abschrecken und läuft weiter. Irgendwann landet sie am Hauptplatz, mit der Statue von Vlad. Hier war sie schon ewig nicht mehr gewesen. Und doch sieht es hier immer noch genauso aus wie damals. Veränderungen passen nicht zu einer Gegend wie dieser.
Selbst die alte Villa Victoria steht noch, wie sie feststellt, als sie ihren Blick zum Hügel wendet. Dabei muss die doch schon seit Ewigkeiten leer stehen! Die alte Magierin erinnert sich an die Morde... und auch an die Gerüchte, die diese umgaben. Ob jemand neues dort eingezogen ist seit damals? Doch Aidaria bezweifelt das. Auch von weitem kann sie erkennen, dass das Gebäude schon längst verfallen ist und nur noch eine Ruine. Dabei war es ein wirklich schönes Haus, damals als noch alles damit in Ordnung war. In jeder anderen Gegend wäre die Ruine längst abgerissen worden um Platz für etwas anderes zu schaffen. Nur hier, in Forgotten Hollow steht das Haus noch wie damals, als Erinnerung an andere Zeiten.
Doch die Villa Victoria ist nicht ihr Ziel. Stattdessen wendet sie sich einer kleineren Villa am Fuße des Berges zu. Ob Viktor wohl immer noch hier lebt? Die Villa Blutrose sieht zumindest nach wie vor bewohnt aus. Aber ob von Viktor oder sonst wem kann sie von außen nicht erkennen. Leben seine Eltern eigentlich noch? Bei Vampiren weiß man das nie so genau. Vielleicht leben die noch immer in der Villa und Viktor ist längst ausgezogen... Oder hat eine ganz andere Familie den Platz der Nebeljägers eingenommen?
Nein... das Türschild bestätigt: Hier wohnt Nebeljäger. Aidaria muss grinsen. Der Stil ist eher comichaft und niedlich.. und nicht so abschreckend wie die Figuren die neben dem großen Tor stehen. Das war ganz sicher nicht Viktors Idee gewesen. Ob das zu seinen Eltern passt? Doch dazu kannte Aidaria die beiden zu wenig. Wie hießen sie eigentlich noch einmal? Doch Aidaria fällt das nicht mehr ein. Es ist einfach zu lange her.
Erst jetzt bemerkt Aidaria die Katzen im Garten. Okay, die Villa wird definitiv noch bewohnt. Viktor hatte schon immer Katzen geliebt, wie sie weiß. Doch noch zögert sie. Ein wenig nervös ist sie ja schon. Bei Viktors Eltern war sie nie sehr beliebt gewesen. Die werden sie doch bestimmt einfach fort schicken und ihr nicht sagen, wohin ihr Sohn gezogen ist, sofern er das überhaupt tat.
Anstatt zu klingeln beobachtet Aidaria eine Weile die beiden Tiere. Es sind ganz normale Katzen. Die beiden Vierbeiner mustern sie skeptisch, aber sie verhalten sich nicht außergewöhnlich. Nein, wer immer hier wohnt scheint ein Tierfreund zu sein... und was hatte sie zu verlieren? Selbst wenn man sie fortschickt, braucht sie sich wohl keine Sorgen um einen Angriff zu machen.. nicht, wenn der Bewohner dazu sich an das Tageslicht hätte wagen müssen. Sie nimmt ihren Mut zusammen und klingelt.
Ort: Sulani
Charaktere: Ellie, Ben, Vero, Nouki, Tani
Geschichtsstrang: Genesungsparty - Teil 3
Die Überfahrt verläuft ohne große Zwischenfälle und bald kommen alle in Sulani an. Bea wartet bereits am Steg. Sie lächelt, als sie die Truppe sieht und winkt ihnen zu. "Hallo, schön, dass es geklappt hat!", sagt sie fröhlich, und wendet sich dann dem Vierbeiner zu: "Und dir auch hallo! Ich hab dich beim Schulball ja auch schon gesehen!" Sie streichelt das Tier, was Ellie lächeln lässt. "Hi Bea!", antwortet sie.
Auch Ben gibt der Teenagerin die Hand und grüßt sie. "Ich bin Ben!", stellt er sich vor, "Ellies Bruder." Bea hat ihn sicher schon beim Schulball gesehen, aber nun weiß sie auch, wer er ist.
Tani lächelt und geht freudig auf Bea zu. "Hallo Bea! Vielen Dank für die Einladung!!" Sie drückt sie dankbar.
Vero winkt ebenfalls und begrüßt Bea freundlich.
Bea wirft einen Blick auf Veros geschienten Arm. "Also, wenn es dir lieber ist, mit der Verletzung in einem Bett zu übernachten als in einem Zelt, kannst du mein Bett nehmen und ich schlaf dann im Zelt!", bietet sie an, "das heißt, wenn du das möchtest."
Vero hört dem Gespräch zu. "Das Bett wäre vielleicht besser als ein Zelt. Aber mir ist beides recht. Möchte keine Umstände machen."
"Das sind keine Umstände, keine Sorge!", versichert Bea.
"Danke, dann nehme ich das Angebot gerne an." erwidert Vero.
"Hi Bea, schön dich zu sehen." Nouki begrüßt ihre Gastgeberin lächelnd. "Das war eine tolle Idee von dir mit der Übernachtung, auch wenn der Anlass unseres Besuchs heute ein bisschen anders ist, als ursprünglich geplant."
"Ja leider!", seufzt Bea, nun wieder an Yuna erinnert. "Der Anlass ist wirklich traurig."
"Aber wir machen etwas Besonderes daraus ..alle zusammen." Nouki lächelt Bea zu. "Das ist wichtig und schön finde ich."
Die grünhaarige Teenagerin nickt.
Vero setzt sich auf eine freie Bank. "Wie habt ihr euch das so gedacht jetzt? Also was ist genau der Plan?"
"Falls ihr noch Hunger habt, könnten wir noch etwas essen!", schlägt Bea vor, doch Ellie erklärt ihr, dass sie bereits gegessen hätten. Bea nimmt die Information einfach nur auf, ohne beleidigt zu sein. "Dann können wir erst mal zu mir nach Hause und euer Gepäck abladen. Und dann bald die Glückslaternen starten lassen."
Vero nickt und folgt der Gruppe in Richtung von Beas Zuhause.
"Wow, direkt am Strand!", freut sich Ellie, als sie Beas Haus sieht. "Das ist dann doch etwas anderes als der Teich bei uns!" Bea lächelt. "So ein Teich ist aber sicher auch schön! Den musst du mir irgendwann auch mal zeigen!" Ellie nickt. "Ich habe Fotos auf dem Handy. Ich zeig es dir gleich!"
Bevor sie das Haus betreten, zeigt Ellie Bea tatsächlich die Handyfotos. Dann gehen sie rein. Theo kommt auch gleich an und Bea stellt ihn vor: "Das ist mein Bruder Theo!" Der sagt nur knapp "Hallo", lässt den Hund aber nicht aus den Augen. Ben bemerkt das. Er lächelt. "Keine Sorge, Toby ist super freundlich! Den kannst du streicheln!" Das lässt sich Theo nicht zweimal sagen. Das Tier freut sich über die Aufmerksamkeit.
Auch Bella bemerkt die Stimmen im Wohnzimmer und betritt nun den Raum. Sie begrüßt die Gäste freundlich.
Tani sieht begeistert das Haus von Bea an. "Das ist ja schön!" Es bestätigt sie erneut, dass die Idee der Mädels genau das Richtige für ihre Trauer ist. Tani begrüßt Beas Bruder und Mutter. "Sie haben ein traumhaftes Domizil! Vielen Dank für die Einladung!"
"Das ist ja richtig ins Wasser rein gebaut, wie cool ist das denn!" ruft Nouki bewundernd, als sie bei Bea ankommen. Auch im Hausinneren wirkt alle heimelig. Nouki begrüßt Theo und bedankt sich ebenfalls bei Bella für die Einladung.
Bella freut sich sichtlich darüber, wie den Gästen ihr Heim gefällt. "Wir wohnen auch sehr gerne hier!", erzählt sie.
"Ich wusste gar nicht, dass du einen Bruder hast." , bemerkt Nouki zu Bea. "Hast du noch mehr Geschwister?"
"Nein, aber Theo reicht schon, glaubt mir!", sagt Bea grinsend, "Noch mehr von seiner Sorte wären schlimm!" Worauf Theo dann kommentiert: "Jaja, ich mag dich auch!" Doch dann wendet er sich wieder Toby zu und krault das Tier weiter.
Schließlich wendet sich Bea an die Gruppe: "Ich schlage vor, dass ich Vero kurz mein Zimmer zeige, wo sie nachher dann schlafen kann. Ihr könnt wenn ihr wollt ja schon mal die Zelte am Strand aufbauen. So dass es nachher nicht zu dunkel wird dazu. Die Glückslaternen können wir dann ja dann auch bald steigen lassen!" - "Klingt nach einem Plan!", findet auch Ben, doch er wartet ab, wie die anderen darauf reagieren würden, bevor er wirklich mit dem Zelt aufbauen beginnt.
Vero schaut sich, wie ihre Freundinnen in Beas Zuhause um. Es ist völlig anders, als die Häuser auf dem Festland. Die Blondine sieht solche Häuser das erste Mal in ihrem Leben. Auch sie begrüßt Bella und Theo freundlich und dankt für die Einladung. Schließlich zeigt die Mitschülerin ihr das Zimmer, wo Vero übernachten kann. Als sie den Raum gemeinsam betreten, sticht Vero sofort das Bild von Bea und Yuna ins Auge. Irgendwie verspürt die Teenagerin einen Kloß im Hals. War es eine gute Idee hier zu schlafen? ... Sie versucht sich nichts anmerken zu lassen. Sie schmunzelt Bea an und sagt: "Schönes Zimmer."
Bea bemerkt zwar, dass Vero Keitos Gemälde anschaut, doch sie denkt sich nichts weiter dabei. "Freut mich, dass es dir gefällt!", sagt sie nur. Was für ein Verhältnis hatte Vero eigentlich mit Yuna? Bea muss sich eingestehen, dass sie das nicht so genau weiß, auch wenn sie nicht glaubt, dass die beiden Freunde waren. Sie erinnert sich an Yunas Worte, die über Vero geredet hat. Nein.. Freunde waren sie wohl wirklich nicht. Aber auch egal. Bea mag Vero eigentlich, selbst wenn sie nicht wegen Yuna hier sein sollte sondern nur um bei ihren Freundinnen zu sein.
Die anderen Mädels und Ben gehen nach der Zimmerbesichtigung nach unten, um sich um das Zelte aufbauen zu kümmern. Hier kann Vero aufgrund ihrer Verletzung nicht mithelfen. Ben grinst, als er bemerkt, dass Theo Toby hinterher jagt. Dem Hund macht die Bewegung mindestens genauso viel Spaß wie dem Kind.
Als schließlich die Zelte aufgebaut sind, sind Kind und Hund immer noch dabei, miteinander zu spielen. Diesmal wirft Theo einen Ball für den Schäferhund, den dieser apportieren soll.
Nun da das mit den Zelten erledigt ist, geht es weiter. "Wir sollten die Laternen von dort drüben steigen lassen, nicht direkt am Haus. Nicht dass noch was schief geht!", sagt Bea und die Mädels gehen ein paar Meter am Strand lang, bis sie schließlich stehen bleiben. Zu Theos Missgefallen ist auch der Hund gefolgt. Er selbst bleibt jedoch zurück, da ihn Bella daran erinnerte, dass er die Mädels in ihrer Trauer doch in Ruhe lassen soll.
Ohne Theo und auch ohne Ben, der es aus dem selben Grund ebenfalls bevorzugt hat, etwas zurück zu bleiben, stehen die Mädchen nun an der geeigneten Stelle. Hier lassen sie nun die Laternen steigen.
Vero greift den Vorschlag ihrer Freunde auf und lässt ein Licht für ihre Mama aufsteigen. Wehmütig sieht sie dabei zu, wie die Laterne immer mehr dem Himmel entgegen steigt.
Tani muss weinen, als sie ihre Laterne aufsteigen lässt. "Danke für alles!", murmelt sie Richtung Himmel und spricht im Stillen ein Gebet an Gott. So hatte Marina ihr doch gelehrt in schweren Zeiten dem Schöpfer ihre Sorgen mitzuteilen. Anschließend wischt Tani sich die Tränen aus dem Gesicht.
Der Mond spiegelt sich hell in der fast glatten Oberfläche des Meeres, nur ab und zu kräuselt eine Welle die schwarze Wasserfläche. Nouki schaut in die Weite und unwillkürlich wandern ihre Gedanken zum Festival ..das letzte Mal dass sie am Meer war. Beim Festival hatten sie noch Zeit zusammen verbracht mit Yuna und Keito...und Pläne geschmiedet. So schnell kann sich alles ändern. Nouki seufzt, faltet ihren Brief und legt ihn in die Laterne. Dann entzündet sie den Wachsring im Inneren und sieht zu, wie die Laternen nacheinander aufsteigen und sich am Nachthimmel verteilen. Es sieht wunderschön aus. Sie stellt sich vor dass auch die Seelen der Verstorbenen jetzt frei sind und schwerelos durch Zeit und Raum gleiten, wie die Lichter hier am Nachthimmel. Als sie bemerkt, dass Tani neben ihr weint, nimmt sie ihre Hand und drückt sie.
Bis auf Toby, der den Laternen anfangs noch aufgeregt hinterher gebellt hat, ist es ruhig. Ellie ermahnt den Hund zur Ruhe, der auch gehorcht. Dann blickt sie nach oben, den Laternen hinterher. Sie selber würde sich zwar nicht als Freundin von Yuna bezeichnen, doch ihren Tod hätte sie auch nicht gewollt. Das hat das Mädchen nicht verdient.
Erst als die Laternen aus ihrem Blickfeld verschwunden sind, drehen die Mädchen ihre Köpfe wieder nach unten. Noch eine Weile stehen sie schweigend da, bis Bea schließlich das Wort ergreift: "Und? Wollen wir wieder zurück? Seid ihr schon müde oder wollen wir noch etwas labern oder so?" Sie selbst hätte noch Lust auf Schwimmen. Aber Vero wird das mit ihrer Verletzung nicht können, und Bea möchte die Blondine auch nicht ausschließen.
Nachdem sie einen letzten Blick aufs Meer geworfen hat, antwortet Nouki :“ Ehrlich gesagt fühl ich mich grade nicht so danach noch was zu unternehmen. Ein bisschen reden im Zelt bevor wir schlafen fänd ich aber schön.“ Sie lächelt Bea an und drückt nochmal Tanis Hand, bevor sie beginnt die Utensilien, die übrig geblieben sind wieder in ihrem Rucksack zu verstauen.
"Ja, ich werde auch langsam müde!", bestätigt Ellie, "Lass uns morgen weiter schauen." Bea gibt sich damit einverstanden und die Mädels gehen zum Haus zurück. "Ich lege die Hausschlüssel hier ins Zelt!", sagt Bea und zeigt auf die Ecke, wo sie diese platziert, "falls ihr also mal in der Nacht auf das Klo müsst oder so, müsst ihr Mama nicht wecken und klingeln." Sie selbst würde noch eine Runde schwimmen gehen, während sich die anderen Mädels nun schon ins Zelt und in Veros Fall ins Schlafzimmer zurück ziehen. So würde auch niemand mitbekommen, was sie ist...
Als Bea schließlich zurück kommt und ebenfalls ins Zelt kriecht, sind die anderen Mädels noch immer wach und am quatschen, und so beteiligt sich auch Bea noch eine Weile an den Gesprächen, bis dann schließlich alle schlafen.
Ort: Forgotten Hollow
Charakter: Aidaria Mara, Familie Nebeljäger
Titel: Besuch bei Vampiren
„Was ist denn los in letzter Zeit?“, wundert sich Lilly, als es an der Tür klingelt, „Erst Mel und nun erneut Besuch? Und das auch noch am Tag!“ Sie erhebt sich vom Computer, an dem sie gerade an einem neuen Krimi arbeitete. Hm... vielleicht hätte sie doch nicht dieses Türschild anbringen sollen.. sie fand es ja ganz witzig, auch wenn sie genau weiß, dass es nicht Viktors Stil ist. Doch der hat ihren Wunsch einfach so akzeptiert, ohne zu diskutieren. So wichtig war es ihm auch nun wieder nicht.
Und das Türschild allein kann natürlich auch keine Schuld am ständigen Besuch in letzter Zeit haben, das weiß auch Lilly. Sonst hätte Viktor sich mehr darüber beschwert. Vielleicht sollte sie mal öffnen.
Ugh... blöde Sonne... Wer ist bloß diese Frau? Lilly merkt schnell, dass eine Magierin vor ihr steht, doch sie kommentiert das nicht. Schützend hält sie sich die Hand vor die Augen und blinzelt. „Was willst du?“, knurrt sie und klingt dabei gereizter als beabsichtigt. Doch die Sonne brennt und das stresst sie.
Aidaria betrachtet die Vampirin vor ihr. Das ist auf jeden Fall nicht Viktors Mutter. Auch wenn sie diese schon lange nicht gesehen hat, sah sie ganz anders aus... Viktors Schwester vielleicht? Nein, sie sieht ihm dazu nicht ähnlich genug. Wahrscheinlich seine Gefährtin? Es wundert Aidaria nicht wirklich, dass Viktor nach all der langen Zeit jemanden für's ewige Leben gefunden hat. Dennoch seufzt sie. Vielleicht hätte sie ihm damals doch ihre Liebe gestehen sollen... Doch jetzt ist es zu spät.
„Und?“, hakt Lilly nach, als die Fremde noch immer nicht geantwortet hat, „Wer bist du?“
In diesem Moment nutzen die Katzen die offen stehende Haustür, um hindurch zu schlüpfen. Moritz kommt näher und holt sich bei Lilly Streicheleinheiten ab, die das Tier dann auch gleich in die Arme nimmt und hochhebt. Der Kater schnurrt.
Aidaria lächelt und antwortet nun endlich: „Aidaria Mara!“, stellt sie sich vor, „Eine alte Freundin von Viktor. Lebt er noch immer hier?“
Aidaria? Überrascht lässt Lilly den Kater beinahe fallen. Von dem Namen hatte sie schon oft aus Viktors Erzählungen gehört. Auch der Magierin entgeht nicht, dass der Vampirin dieser Name nicht fremd ist, was sie freut.
Diese setzt Moritz erst einmal wieder auf den Boden, der sich nun beleidigt die Pfote leckt. „Er lebt noch hier, ja!“, sagt sie, „komm rein.“ Sie schließt die Haustür, kaum dass Aidaria hindurch ist. Endlich ist die Sonne wieder ausgesperrt. „Ich bin übrigens Lilly!“
Aidaria lächelt. „Viktor und ich... wir kennen uns schon lange!“, sagt sie unnötigerweise. Doch Lilly scheint sie nicht als Konkurrentin zu sehen. „Er wird sich jedenfalls wundern“, sagt die Vampirin, „komm!“
Lilly hat Aidaria zwar nie gesehen, aber die pinken Haare stimmen mit Viktors Erzählung überein. Und woher hätte jemand anderes von der ganzen Sache wissen sollen, der zudem auch ebenfalls Magier ist? Sie glaubt nicht, dass Aidaria nur ein Imposter ist... und wenn, dann würde Viktor den Schwindel sicherlich aufdecken.
Sie führt die Magierin die Kellertreppe hinunter, dort, wo Viktor, und auch Viola, gerade sein dürften. Tatsächlich findet sie die beiden beim Schach spielen.
„Besuch für dich!“, ruft Lilly fröhlich, und Viktor starrt die Frau eine Weile verwirrt an. Dann zeigt sich das Erkennen auf seinem Gesicht: „Aidaria!“, ruft er überrascht, „Bist du das wirklich?“
Was für eine Frage... Natürlich ist sie das. Er erkennt sie wieder. „Was führt dich hierher?“, fragt Viktor daher, bevor sie die vorherige Frage beantworten musste. Viola schweigt und sieht die Magierin nur mit undefinierbarem Blick an.
Aidaria betrachtet das bekannte Gesicht vor ihr eine Weile. Die Narben sind neu. Was mag da wohl passiert sein? Aber sie erkennt ihn und auch seine Aura trotzdem noch immer... Das hatte sich nicht geändert.
Ort: Zuhause von Familie Jaspers
Chraktere: Nouki und Emily
Geschichtsstrang: Pläne schmieden
Nouki ist wieder aus Sulani zurück und schon vermisst sie ein wenig den Strand und das Meer. Die Mädels hatten beschlossen, dass es viel mehr Sinn macht alle zusammen etwas zu unternehmen, wenn Veros Arm wieder voll einsatzfähig ist. So gab es noch ein herrliches Frühstück mit Inselspezialitäten zusammen mit Bea und ihrer Familie , bevor alle wieder nach Hause aufgebrochen waren. Nouki freut sich schon darauf, aber im Moment hat sie gar keine Zeit sich mit Plänen für Sulani zu beschäftigen...
„Helga, du kleine Ausreisserin...komm zu Mama, putt, putt, putt..!“ Die Hand voller getrockneter Mehlwürmer läuft Nouki gebückt hinter der neuesten Erwerbung ihrer Mutter her und versucht die Henne für die Leckereien in ihrer Handfläche zu interessieren.“Guck mal...mmmmhhh...Veros Dicker würde sich drum reißen.
Sie wirft ein paar Würmer auf halbe Strecke zwischen sich und Helga, um das Tier näher zu locken, während ihre Mutter, Emily Jaspers,eine kleinen Strickdecke wie ein Torero schwenkend, versucht Helga den Rückweg zu verwehren. Die Henne schlägt einen Zickzackkurs ein, der jedem Hasen Ehre machen würde und pickt schnell ein paar der Würmer auf, bevor sie erneut einen Haken in die andere Richtung schlägt. Nicht zum ersten Mal ist sie aus dem Gehege im Garten ausgebüchst und in den gegenüberliegenden Park geflüchtet, wo ihrer Meinung nach wohl die besseren Käfer und Würmer im Boden leben. Nouki muss lachen und wirft nochmal ein paar der Leckerbissen etwas näher zu sich heran, während sich ihre Mutter von hinten an das Tier heranpirscht. Dieser geballten Ladung Mehlwürmer kann Helga nicht widerstehen und lässt sich dazu hinreißen etwas länger zu verweilen, was Emily die Gelegenheit gibt sich das Huhn zu schnappen. Mit aufgeregtem Gegacker flattert das gefiederte Wesen noch einen Moment auf dem Arm herum und entspannt sich schließlich unter dem sanften Streicheln der Hand ihrer Besitzerin. „Was für ein Kampf, aber der Torero ist siegreich geblieben. Ein weiterer Triumph in einer langen Reihe Hühnereinfangwettstreite!“ Beide müssen bei Noukis Lobeshymne lachen und Helga gluckst zufrieden.
„Ich bring sie mal wieder zu den Anderen, dann kann sie von ihrem Abenteuer berichten.“ sagt Emily schmunzelnd.
Nouki schlendert neben ihrer Mutter her und ist froh, dass sich Bandido gerade irgendwo auf Tour durch sein Revier befindet, er hätte sich sonst bestimmt auch an der Einfangaktion 'beteiligt'. Interessanterweise jagt er die Hühner und Küken nur selten zum Zeitvertreib und dann auch nur kurz. Es ist als hätte er akzeptiert das die Tiere zu Emily gehören und deshalb für ihn tabu sind. Ansonsten kommt es nämlich durchaus öfter vor, dass der Kater Nouki oder ihre Eltern mit 'Geschenken' beglückt, die irgendwann einmal ein ganzer Vogel waren. Bevorzugt platziert an der Türschwelle oder vor dem Bett....
Plötzlich klingelt Noukis Handy. Sie nimmt das Gespräch an und bleibt etwas hinter ihrer Mutter zurück. Es ist der Liftbesitzer aus Mt. Komerebi, bei dem Nouki in den letzten Winterferien einen Kinderkurs im Snowboard fahren gegeben hat. Wow, wenn der sie wieder nehmen würde, das wäre der Hammer. Sie will Geld verdienen für die geplante Reise mit Leon und seinen Eltern im nächsten Sommer und die Arbeit in Mt.Komorebi wurde nicht nur super bezahlt, sondern hat ihr auch wirklich Spaß gemacht. Nouki würde gerne nach der Schule eine Ausbildung machen, die es ihr ermöglicht Kinder zu trainieren und zu fördern. Dafür ist sie auch bereit weiter diszipliniert zu lernen um eine richtig guten Abschluss hin zu legen.
Mit aufgeregt klopfendem Herzen nimmt sie das Gespräch an und tatsächlich möchte der Liftbetreiber sie wieder engagieren. Er wäre dankbar, falls sie noch eine oder zwei Personen zu einem Vorstellungsgespräch mitbringen würde, er suche auch noch für die älteren Kinder und einen Kurs für Jugendliche Mitarbeiter. Nouki sagt zu in den nächsten Tagen vorbeizukommen um die Einzelheiten zu besprechen und verspricht sich umzuhören.
Wow! Was für ein Glücksfall. Der Winter ist noch eine Weile weg und sie hatte gar nicht mehr an diese Möglichkeit gedacht, weil sie im Moment so viel mit kellnern und der Urlaubsplanung mit Ellie zu tun hat.
Während sie ihre Schritte beschleunigt, um ihrer Mutter die Neuigkeit zu erzählen, überlegt sie, wen sie als Verstärkung engagieren könnte. Leon ist ein guter Snowboarder, aber ob er Lust hat Kinder zu unterrichten? Und Chip...? Mit ihm hat sie schon öfter drüber geredet, dass er doch eigentlich nen passablen Snowboarder abgeben könnte, so gut wie er skatet. Vor kurzem hat er ihr erzählt, dass er nach Möglichkeiten sucht, Geld zu verdienen..er hat wohl auch Pläne, über die Nouki zwar nichts weiß, aber sie war positiv überrascht, dass er ernsthaft nach Arbeit Ausschau hält.
Chip ist echt ein guter Kumpel, aber seine „Komm ich heut nicht, komm ich morgen“-Mentalität liegt Nouki nicht. Ihrer Meinung nach vergeudet er massiv sportliches Talent und auch geistige Fähigkeiten. Vielleicht hat das auch mit dem kiffen zu tun, dass er mehr nach Lust und Laune lebt und wenig Ehrgeiz an den Tag legt. Um so mehr hat sie sein Anliegen überrascht. Na..wenn er nen Job will..kann er haben.
„Mama!!“ Sie läuft freudig strahlend zu ihrer Mutter, die gerade Helga wieder zu ihren gefiederten Mitbewohnerinnen setzt. Die Henne mischt sich sofort unter das munter pickende Völkchen und tut als wäre nichts gewesen.
„Ja? Was gibt’s denn so Aufregendes?“ Emily muss schmunzeln, als Nouki auf sie zu gestürmt kommt.
„Ich kann im Winter wieder einen Snowboardkurs geben in Mt.Komorebi..ich bin reeeiiich!!“ Beide lachen und Emily umarmt ihre Tochter. „Glückwunsch Schatz.“ Sie schließt das Gatter zum Hühnerstall, hakt Nouki unter und setzt sich mit ihr auf die Bank hinter dem Haus. „Will dich Hr. Tanaka sehen? Hat er was gesagt wegen einem Gespräch?“ Noukis Eltern kennen den Liftbesitzer schon lange, weil sie seit einigen Jahren ein Ferienhaus in Mt.Komorebi besitzen, dass unweit der Anlage liegt.
Nouki nickt. „Ja, ich hab ihm gesagt, wir sehen uns in den nächsten paar Tagen..das geht doch, oder Mum?“ Bittend schaut Nouki ihre Mutter an. Emily nickt schmunzelnd. „Wir wollten sowieso ins Ferienhaus fahren. Dein Vater will ein paar Kleinigkeiten am Haus reparieren, bevor wir im Winter wieder dort sind. Also können wir das gut miteinander verbinden.“
„Cool!“ Nouki springt auf und umarmt ihre Mutter. „Es kann sein, dass Leon und ein Kumpel aus der Schule mitkommen, das muss ich aber erst noch klären. Hr. Tanaka sucht noch mehr Lehrer. Ich sag dir dann Bescheid, okay?“
Sie läuft ins Haus, hoch in ihr Zimmer uns lässt sich auf ihr Bett plumpsen. Emsig tippt sie eine Nachricht.
< Heya Chip,suchst du noch nen Job? Ich wüsste dir was für die Winterferien. Du könntest Kindern Snowboard fahren beibringen. Der Typ zahlt richtig gut, ich hab dir ja schon erzählt davon. Dieses Jahr brauchen sie mehr Leute. Meld dich wenn du mit machen willst, wir fahren in den nächsten Tagen nach Mt.Komorebi. LG Nouki >
Und..senden.
Leon würde sie dann persönlich fragen, wenn sie sich morgen zum klettern treffen. Das könnte eine spaßige Sache werden, wenn die beiden mitmachen.
Ort: Oasis Springs, Haus der Familie Töpfer
Charaktere: Bertl, Marga, Chip
Geschichtsstrang: Sie sind überall!
Das metallische Klackern des Lötkolbens, der unkontrolliert gegen das zu bearbeitende Metallstück schlägt, lässt ein paar Vögel im Gebüsch wachsam verstummen. Bertl wirft frustriert das Gerät auf die Werkbank und stützt sich am Holz ab um sich zu beruhigen. Auf seiner Stirn stehen Schweißperlen, die nichts mit der spätsommerlichen Hitze zu tun haben. Er steht mit gesenktem Kopf und kämpft gegen die unbändige Gier an, in die Küche zu gehen, eine Flasche Wodka aus dem Kühlschrank zu reißen und sie einfach in sich hinein zu kippen.
Stattdessen greift er zur halbvollen Bierflasche neben sich und leert sie vollständig.
Das beruhigt die Nerven etwas, aber an löten ist nicht zu denken. Die Arbeit an einer Kopfbedeckung, die seine Familie deutlich besser schützen würde, als der Aluhut, ist so immens wichtig. Er muss es schaffen ohne Schnaps auszukommen...sie können sonst in sein Gehirn eindringen und dort Gedanken manifestieren, die er nicht von seinen Eigenen würde unterscheiden können. Diese Wesen sind hochintelligent und verfügen über unglaublich raffinierte Mittel zur Infiltrierung der Welt der Sims, deshalb muss er es schaffen sich vom Schnaps fern zu halten.
Das Tier in seinem Inneren beginnt sich wieder zu rühren..er kann fühlen wie es den Kopf hebt , die Zähne fletscht und erneut zu einem mächtigen Gebrüll nach dem einzig befriedigenden Mittel ansetzt: hochprozentiger Alkohol.
Bertl wischt sich mit einem Zipfel seines Hemdes die Stirn ab und geht leicht schwankend zum Schuppen, wo er sich eine neue Flasche Bier holt. Zitternd leert er auch diese in einem Zug zur Hälfte und geht dann, die Flasche in der einen Hand, Meterstab und Spaten in der anderen, in Richtung Gemüsegarten. Je weiter er von Küche und Kühlschrank weg ist, desto besser.
Marga kniet im Gemüsebeet und zupft Raupen und gelbe Blätter von den Pflanzen. Ihre Gedanken sind beim heutigen Morgen, als Bertl einen großen Umschlag aus dem Briefkasten geholt hat..wieder von dieser Organisation. Ob sie sich ernsthafte Sorgen machen sollte? Ihre Gefühle sind so zwiespältig. Einerseits hat er derzeit tagsüber eine Verfassung, die es ermöglicht Gespräche zu führen, aber erschreckenderweise gibt es mittlerweile nichts mehr, worüber sie reden können, außer Adrian und eben..die Außerirdischen. Jahrelang hat sie sich gewünscht wieder gemeinsam am Tisch zu sitzen wie früher und einfach zu reden..nichts kompliziertes, nur das Tagesgeschehen, Pläne fürs Wochenende ..irgendwas Leichtes. Jetzt sitzen sie da mit ihren Aluhüten, rühren in ihren Kaffeetassen und Marga kann nur zuhören, wenn Bertl von seinen Theorien spricht, die sie eh nur zur Hälfte versteht. Sie seufzt und kratzt sich an der Stirn. Fürchterliches Ding. Gerade hier bei der Gartenarbeit, wenn die Sonne drauf scheint ist es besonders unangenehm. Man schwitzt, es kratzt und das Teil verrutscht einfach ständig. Energisch zieht sie den Hut vom Kopf und wirft ihn neben sich ins Beet. Aaah, was für eine Erleichterung.
Bertl biegt gerade in den Garten ein, als er sieht wie Marga den Hut vom Kopf nimmt. „Um Gottes Willen! Gerade hier darfst du den auf keinen Fall abnehmen!“ Er eilt zu ihr, wirft das Werkzeug ins Gras, stellt das Bier ab und greift nach dem kostbaren Teil. Mit Nachdruck setzt er es Marga wieder auf und klärt sie auf:“ Der Garten ist derzeit der gefährlichste Teil des Grundstücks, du solltest nicht ohne mich hier arbeiten.“ Er schweigt kurz. „Beziehungsweise vorerst gar nicht, bis ich das alles vermessen habe und die Areale, die sicher sind gekennzeichnet habe.“
Stöhnend richtet sich Marga auf. „Wie meinst du denn das? Areale? Ich kann doch die Pflanzen nicht unversorgt lassen, die sind fast erntereif.“ Verblüfft reißt sie die Augen auf und starrt ihren Mann an. „Was um alles in der Welt willst du denn da ausmessen?“
Vorsichtig blickt sich Bertl um und zieht dann Marga näher zu sich. „Das kann ich dir nicht im Einzelnen erklären jetzt..zu kompliziert.“ Er bückt sich nach der Bierflasche und zieht Marga mit auf die Gartenbank. „Setz dich, ich erzähl dir ein paar Sachen im Vertrauen.“
Er ext das Bier und legt Marga eine Arm um die Schultern, als wolle er ihr Halt geben.
„Ich hab heute die Unterlagen dafür bekommen, wie ich den Garten in Planquadrate einteilen kann und die Flächen berechnen kann, die du gefahrlos bearbeiten kannst. Ich hoffe es werden genügend sein.“ Er schaut Marga ernst an, die ihm schweigend zuhört.“Sie leben nicht nur unter uns...sondern auch UNTER uns.“ Er zeigt bedeutungsschwanger mit einer tippenden Fingerbewegung auf den Boden zu ihren Füßen.
„Da unten existieren Gebiete, in denen sie ihren Nachwuchs groß ziehen und wenn du an Stellen gräbst, die sensibel sind, dann übertragen sich die Schwingungen dorthin und diese alarmieren die Wächter.“ Er zieht sie noch näher zu sich.“Die gehen dann in den Verteidigungsmodus, weil sie die Brut schützen müssen und senden Energien aus, die durch das Erdreich bis zu dir durch dein Grabwerkzeug in deinen Körper dringen und ihn infiltrieren.“ Bertl legt eine Kunstpause ein und sehnt sich nach einer weiteren Flasche Bier.“Wenn dich diese Energie durchdringt, wirst du erst nicht viel spüren..ein Kribbeln vielleicht, eine leichte Unruhe..aber irgendwann veränderst du dich, deine Gedanken werden sich nur noch um Pflanzen drehen, du fühlst dich selbst wie eine Pflanze und du wirst nur noch von Sonnenlicht und Wasser leben wollen, nicht mehr fähig sein dein Leben zu leben...irgendwann wirst du sterben daran, weil niemand von uns nur von Licht und Wasser leben kann.“ Bertl schaut Marga wieder ernst an. „Und deshalb werde ich dafür sorgen, dass so etwas nicht passiert und den Garten umgestalten.“
Marga schluckt einmal schwer und schweigt vorerst. Wo soll das nur alles hinführen? Und...wenn da womöglich auch nur ein Quäntchen Wahrheit dahinter steckt? Ihr wird ganz schummerig bei der Vorstellung. Außerdem ist der Garten ihr Refugium und auch ihr Rückzugsort...zum träumen, nachdenken, ungestört sein. Bertls Einmischung gefällt ihr überhaupt nicht.
„Weißt du, wir müssen einfach sehr vorsichtig und umsichtig sein, das ist das A und O...folge dem weißen Kaninchen sag ich da nur ..“ setzt Bertl noch leise hinzu.
„Aber..aber die in unserem Garten sind doch braun.“ sagt Marga ganz verzagt guckend, während sie zu ergründen versucht, was denn nun wieder die possierlichen Tierchen mit der Alienverschwörung zu tun haben.“Sie sind ganz harmlos und niedlich.“ schickt sie noch hinterher. Wie aufs Stichwort hoppelt einer der kleinen Nager durchs Gemüsebeet und verschwindet dann in dem alten Baumstumpf, in dem sie wohl ihre Höhle haben. Hoffentlich hat Bertl den noch nicht entdeckt und lässt die Tierchen in Ruhe.
Marga ist verunsichert von Bertls Theorien. Trotzdem muss sie ihn unterstützen, er versucht das Beste für sie alle zu tun und hat endlich wieder Ideen und ein wenig Tatkraft. Als er noch die Abteilung in der Fischfabrik geleitet hat, war er oft so einfallsreich gewesen, hatte sich auch da Gedanken um seine Untergebenen gemacht..um die Arbeitsbedingungen und was man verbessern könnte. Dafür hat sie ihn sehr respektiert. Marga betrachtet ihren Mann von der Seite. Gealtert ist er und gezeichnet von der Sucht..hoffentlich wird er die besiegen können..
Vielleicht steckt ja doch noch ein wenig von dem Mann von damals in ihm und ...ach, kommt Zeit, kommt Rat denkt sie seufzend und streicht ihre Schürze glatt.
Als hätte er Margas Gedanken gelesen sagt Bertl unvermittelt. „Geh jetzt ins Haus, ich will anfangen..und entsorge den Schnapsvorrat..der muss weg.“ Schwerfällig steht Bertl auf und geht zu seinem Werkzeug. Kurz darauf kniet er schon am Boden und vermisst neben Margas geliebten Kirschbäumen den Boden.
Hoffentlich lässt er von denen die Finger. Seufzend steht auch Marga auf und geht ins Haus. Wo soll sie nur mit ihrem Selbstgebrannten hin, wenn Bertl jetzt überall herumgeistert und das Haus „sicher“ machen will. Probleme über Probleme, nur anderer Natur als bisher üblich. Vielleicht sollte sie sich erstmal einen genehmigen und dann weiter nachdenken..
Zwischenzeitlich in Adrians Universum...
Ein paar Stunden hat Chip damit verbracht auf seinem Bett zu liegen und die Mathe-und Physikaufgaben zu bearbeiten, die Denize ihm mit nach Hause gegeben hat.
Sie waren schwimmen und als „Sahnehäubchen“ gab's diesmal keinen Nachhilfeunterricht, sondern einen Packen Papier, voll mit Denkstoff. Nachdem er sich abschließend noch durch den 'Energieerhaltungssatz der Mechanik' gequält hat, muss ein Ausgleich her. Chip hat das Gefühl dass sein Gehirn sich erst wieder an solche Art Denken gewöhnen muss..und er sich auch. Verdammt anstrengend. Schwankend ob er lieber Bass üben soll oder sprayen gehen, hat er er sich letztlich für Sound über Kopfhörer und sprayen entschieden und steht jetzt unter einer kleinen Brücke vor seinem Werk, das genau das ausdrückt, worin er im Moment seine Hoffnungen setzt.
Hoffentlich findet sich bald ein Schlagzeug für Stephen und sie können mit den Proben beginnen. Zufrieden mit sich und seinem Werk packt Chip schnell seine Dosen wieder in den Rucksack, schwingt sich aufs Board und macht sich auf den Heimweg. Vielleicht später zur Ablenkung noch beim Skatepark vorbei schauen, zuhause ist es einfach nicht gemütlich zur Zeit.
Als er vor dem Haus ankommt, sieht er seinen Vater im Garten herum knien und kleine Pflöcke in die Erde schlagen. Was wird das denn wieder? Er ist wirklich überall und es gibt keinen Ort mehr an dem man entspannt ungestört sein kann.Vor ein paar Tagen wollte er sogar in sein Zimmer kommen um irgendwas zu überprüfen. Nach einer lautstarken Diskussion durch die verschlossene Türe, die sich Chip geweigert hatte aufzumachen, war er wieder abgezogen.
„Adrian, gut dass du da bist...hilf mir mal kurz!“ Chip wirft stöhnend den Kopf in den Nacken. Zu langsam gewesen. Er lehnt das Board an die Hauswand und trottet lustlos zu seinem Vater hinüber. „Was gibt’s?“
Bertl blickt auf und drückt Chip eine Spule mit Schnur in die Hand. „Ich schlag die Pflöcke ein und du spannst die Schnur, dann geht’s schneller.“
Soll er fragen warum sein Vater hier so ein Spektakel veranstaltet? Lieber nicht. Die Vorstellung was da vielleicht alles an wirrer Info rüber kommt macht Chip regelrecht Angst. Bertl betrunken und schnarchend auf dem Sofa war eine berechenbare Größe...das hier ist einfach nur ..creepy. Vor allem ist das Margas Revier...das sie das so zulässt..kaum zu glauben. Schweigend arbeiten sie eine Weile, nur unterbrochen von Bertls gelegentlichen Anweisungen. Chips Nerven sind ziemlich angespannt. So nahe mit seinem Vater zusammen zu sein ist ungewohnt und er traut ihm seit er diese 'Ideen' hat noch weniger als vorher. Die häusliche Situation ist so ungemütlich und verunsichernd, dass er schon überlegt hat, ob er nicht eine Weile zum zelten fahren soll...einfach um
..ja, einfach um leben zu können. Hier rechnet er jede Minute mit einer neuen Aktion von Bertl, was mit Sicherheit in Kürze zu einem gewaltigen Krach führen wird...auch wenn er seiner Mutter versprochen hat, sich zusammen zu reißen.
Nach einer Stunde, in der sie, in für Chip nicht nachvollziehbaren Mustern, Schnüre durch den ganzen Garten gezogen haben, entlässt ihn Bertl.
„Danke Adrian.“
Chip fällt fast ein Ohr ab. Er wirft Bertl einen misstrauischen Blick zu und nickt dann nur, bevor er eilig ins Haus geht. Bloß weg hier jetzt.
Als er durstig die Küche betritt, ist seine Mutter gerade dabei den Inhalt diverser Schnapsflaschen in den Abfluss zu gießen. „Mom! STOP!!“
Schnell greift er die Wodkaflasche, die sie grade in Arbeit hat und stellt sich schützend vor die anderen Flaschen. „Das ist teures Zeug, das kannst du doch nicht einfach so weggießen!“
„Doch!“ Marga entwindet ihm den Wodka und schüttet den Rest energisch in den Ausguss. „Dein Vater will damit aufhören und ich unterstütze ihn dabei.“
Ja, der vielleicht, aber ich kann die brauchen..
„Warte!“ Chip schnappt die restlichen Flaschen und stellt sie auf den Küchentisch. „Ähm..ich bin bald auf eine Party eingeladen und hab eh keine Kohle auch was mitzubringen..du weißt doch wie das ist, alle haben was dabei und ich müsste mit leeren Händen kommen..ich nehm sie mit dahin, dann haben sie noch Verwendung, okay? Ich trink das ja nicht alleine, da sind ne Menge Leute ...komm, gib dir nen Ruck.“ Chips Stimme wird leicht bittend und er lächelt sie so lieb an wie möglich.
Marga seufzt. Wenn er so guckt, kann sie ganz schlecht Nein sagen und das weiß Adrian ganz genau. Trotzdem muss sie schmunzeln und eigentlich hat er ja Recht..wenn er sie mit zu seinen Freunden nimmt und die das alle zusammen trinken, dann ist das ja nicht so schlimm..da bekommt jeder nur ein, zwei Gläschen ab und gut.“Na gut, aber übertreib's nicht, hörst du?“
„Natürlich nicht.“ Chip triumphiert innerlich. „Danke, du bist die Beste.“ Er küsst sie auf die Wange und will sich mit seinen Schätzen davon machen, als doch noch eine Frage kommt.“Wo ist denn die Party? Kenn ich die Leute?“
Seufzend dreht Chip sich nochmal um. „Es ist bei Stephen, ne kleine Feier unter Freunden...nix Wildes. Du kennst ja Steph, er ist in Ordnung und seine Kumpels auch.“
Hoffentlich reicht das zur Beruhigung.
„Ach, bei Stephen, wie nett.“ Marga denkt nach.“Er wollte doch mal zu Kaffee trinken vorbei kommen, erinnerst du dich noch? Haben wir beim Schulball besprochen. Mach doch bei der Gelegenheit was aus mit ihm und sag's mir dann, ja?“
„Mmmh, mach ich.“ Chip verkneift sich ein Grinsen. „Freut er sich bestimmt, er liebt deine Kuchen.“ Im selben Augenblick brummelt sein Handy. Zwei Nachrichten? Eine davon von Blaze auf simbook ? Irving hat ihm sein Handy abgenommen?? Alter! Schnell schickt er Blaze seine Nummer und öffnet dann die andere Nachricht, die, wie er überrascht feststellt von Nouki kommt.
< Heya Chip,suchst du noch nen Job? Ich wüsste dir was für die Winterferien. Du könntest Kindern Snowboard fahren beibringen. Der Typ zahlt richtig gut, ich hab dir ja schon erzählt davon. Dieses Jahr brauchen sie mehr Leute. Meld dich wenn du mit machen willst, wir fahren in den nächsten Tagen nach Mt.Komorebi. LG Nouki >
Wow, wie cool. Nicht nur dass er Geld verdienen kann, sondern auch dass sie an ihn gedacht hat. Chip ist noch nicht oft Snowboard gefahren, aber mit ein bisschen Übung bekommt er das sicher hin, vor allem wenn es ein Kinderkurs ist. Die müssen ja nur die Grundlagen lernen...aber Kinder? So nervige Rotzgören wie Eve und kleine Möchtegernsupermen, die dann beim kleinsten Sturz ein Heulkonzert anstimmen? Puh..aber egal, es bringt Kohle und das ist das Wichtigste.
„Mom, du wirst es nicht glauben, aber ich hab noch nen Job für die Winterferien. Ein Snowboardkurs in Mt.Komerebi, der gut bezahlt wird.Eine Klassenkameradin hat mir grad geschrieben.“ Kann er gleich nochmal nen guten Eindruck machen bei Marga.
„Ach, wie schön!“ Marga ist angenehm überrascht. Ihr Sohn mausert sich scheinbar langsam, was eigentlich kaum zu glauben ist. Als sie vorhin den Korb mit seiner Wäsche in sein Zimmer gestellt hat, lagen Mathematikaufgaben auf dem Bett herum ...mit seiner Handschrift. Derzeit keimt ein leiser Hoffnungsschimmer in Marga auf, dass ihr Adrian doch noch die Kurve kriegen könnte. Aber die Erfahrung hat sie gelehrt, sich nicht zu vorschnell zu freuen..erstmal abwarten ob das Bestand hat. „Das wird ja eine ganz neue Erfahrung für dich, da bin ich mal gespannt.“ schmunzelt Marga.
„Jup, ich auch.“ antwortet Chip, schnappt sich erneut die Flaschen und geht in sein Zimmer, um Nouki anzurufen. Chip ist neugierig wie das ablaufen soll mit dem Kurs ..wohnen sie dann in Mt.Komorebi? So viel er weiß haben ihre Eltern da ein Ferienhaus...aber das kann er nicht bringen..einfach zu Denize sagen: Hey, ich bleib mal eben für zwei Wochen mit Nouki da im Ferienhaus, wir geben nen Kurs, alles ganz harmlos... Ja, ne..is klar. Dann kommt Denize eben mit.Wäre auch schön, zwei Wochen da eingeschneit mit ihr...sie kann ja dann die heulenden Kiddies trösten, wenn sie kopfüber im Schnee stecken, dann muss er das schon nicht tun. Schmunzelnd bei der Vorstellung tippt er Noukis Nummer.Vielleicht kann er sich irgendwie bei ihr revanchieren. Er könnte sie zur Party bei Stephen einladen.. warum eigentlich nicht?
Nicht mehr lange bis zur Party zu der Steph ihn und Chip eingeladen hat. Blaze ist gespannt. Sie waren ewig nicht mehr richtig mit ihm Feiern. Das am Festival war ja eher verhalten. Wenn Steph Party macht, hat man meistens doppelt so lang danach nen Kater. Nicht das Blaze weiss wie das wirklich ist. Damals war er knapp so alt wie Eve gewesen. Während Steph Chip was über Frauen erzählt hat, hat Blaze sich das Regal mit dem Alkohol angesehen.
Steph war schon seit Stunden hinüber. Seine Freunde die alle mindestens zwei Jahre älter waren als Steph, fanden es witzig ihn abzufüllen. Sie waren anfangs auch nicht begeistert dass er Blaze und Chip angeschleppt hat. Mit steigendem Pegel hat sich das jedoch gelegt. Blaze war das sowieso egal. Ihm war schummrig von einem seiner aller ersten Hochprozentigen Drinks und er weiss nur noch dass er die bunten Flaschen so unglaublich faszinierend gefunden hat. Und er hat sich geschworen das er irgendwann von jeder probieren wird. Weil er das immer für cool hielt. Dabei hat er nicht mal den einen Drink geschafft.
Als sie nach der Party dachten, sie müssten Steph wiederbeleben wie im Fernsehen war der Schock zu gross und der Alk schneller ausgeschwitzt als ihnen lieb gewesen war. Gut das jemand anders ihn aufgestellt hat. Nie wieder vergisst Blaze wie Steph da im Raum stand wie ein aufgehängter nasser Sack…. Ne er stand nicht von selbst. Da war ein Typ, doppelt so gross und breit wie Steph, der ihn wie eine Puppe vor sich hielt. Dann schlug er ihm ins Gesicht. Die Szene war beängstigend und beeindruckend zu gleich für den zwölfjährigen Blaze. Ihm ging’s furchtbar nach dem ersten halben Glas und er erinnert sich nur halb an jene Nacht. Ihm war schlecht und schwindlig aber das vergass er schnell wenn er sich mit Steph verglich. Der konnte weder stehen noch reden. Eigentlich hätte das abschreckend wirken müssen. Und Blaze war sich zu dem Zeitpunkt auch sicher, dass er niemals so viel trinken wird. Steph hatte null Kontrolle mehr. Blaze’ grösste Angst. Jeder hätte mit ihm machen können was er wollte. Naja. Die Nächte in denen Blaze es schliesslich doch übertrieb liessen nicht all zu lange auf sich warten. Aber er hat einen packt mit Chip. Wenn sie abstürzen, dann gemeinsam. Sie sagten sich sie würden aufeinander aufpassen wenn das passiert. Der Plan hinkt zwar, aber es war immer irgendwie beruhigend.
Nachdem Steph die zweite flache Hand kassiert hat übergab er sich grosszügig auf den Teppich der Wohnung des Freundes die kaum noch als solche erkennbar war. Darauf hin zog der Grosse Kerl ab und versicherte den Anwesenden, dass alles in Ordnung sei. Es interessierte sich ansonsten eigentlich niemand mehr für Stephs Zustand. Blaze und Chip waren die einzigen. Denn es war morgen, die Party vorbei und sie mussten irgendwie nach Hause. Im nachhinein wäre Blaze lieber nicht Heim gegangen wenn er gewusst hätte wie penetrant er nach Alkohol und Zigaretten gestunken hat. Da hat er sich eine von Irving eingefangen und direkt darauf auch von Megan die ihn zusätzlich hysterisch in spanisch angeschnauzt hatte.
Steph konnten sie nicht heim bringen, denn er war absolut unfähig einen Fuss vor den anderen zu setzen. Einer der „Freunde“ bot an dass er in der Party-Wohnung ausschlafen könne. Aber Blaze und Chip wurden rausgeworfen. Dann liefen sie die fünf Kilometer nach Hause und kamen entsprechend früh - oder spät - zu Hause an.
Aber die Abwesenheit des zwölfjährigen war nicht das wofür Irving ihn bestraft hat. Er erinnert sich kaum aber Blaze glaubt dass es für seinen Vater viel schlimmer war dass er überhaupt so nach Hause gekommen war. Rückblickend fühlt es sich so an als wäre Irving froh gewesen wenn er gar nicht mehr gekommen wäre. Aber das ist Spekulation.
Seine rebellische Haltung hatte da schon angeeckt obwohl er noch relativ gut in der Schule war. Der Kontakt mit Steph hat ihn geprägt und das hat auch sein Vater mitbekommen. Darum hatte Blaze sich nie gekümmert. Nach… der Sache die er nach Stephs Wegzug erlebt hat, wurde im vieles nur noch egal. Sein Vater wollte ihn sowieso nie und überhaupt… das Leben war anstrengend. Sein Vorbild musste wegziehen. Er war quasi tot wenn er nicht anwesend war.
Da brachte all das Chatten über Sozial Media nix. Also wen interessierte es was für Noten er schrieb. Die Meinung der Lehrer war ihm egal weil er Stephs Geist bei sich behalten wollte und etablierte sich einfach zu einer Grundhaltung an die er sich gewöhnte. Gepaart mit Schuldgefühlen die er nicht als solche erkannte. Blaze wusste immer nur, dass er allein auf der Welt war. Ob er sich nun anstrengte oder nicht. Es galt immer nur alles zu tun um es erträglicher zu machen. Sei es die Leute gegen sich aufbringen, weil ihn das amüsierte oder sich mit Jinohs Leuten am Skatplatz mit Weed in einen besseren Gefühlszustand zu versetzen.
Ob das Gesund war, für Körper oder Seele, so weit dachte Blaze nie.
Ort: Forgotten Hollow
Charakter: Aidaria Mara, Familie Nebeljäger
Titel: Besuch bei Vampiren
Aidaria setzt sich auf einen Barhocker: „Und daher wollte ich erst mal in das Seniorenheim!“, erzählt sie gerade, als sie von ihren Missgeschicken berichtet, was das unbeabsichtigte Zaubern betrifft. „Auch wenn es im Nachhinein vielleicht nicht so gut ist, andere Senioren damit in Gefahr zu bringen. Aber ich wusste nicht, ob ich jetzt noch für mich selber sorgen kann.“
Es ist ihr vor Viktor und seiner Familie nicht peinlich, darüber zu berichten. „Für dein Alter hast du dich jedenfalls gut gehalten!“, erhebt Viktor das Wort, „wenn man bedenkt, dass du kein Vampir bist natürlich.“ Das Schachspiel mit seiner Tochter ist so gut wie vergessen, die aber nun ebenfalls eher zuhört als an das Spiel denkt.
„Sagt mal, habt ihr zufällig was zu Essen für mich?“, wechselt Aidaria schließlich das Thema, die es nicht wagt, ihre Magie dazu zu verwenden. Seitdem Blaze auch immer regelmäßig zum Gitarrenunterricht kommt, haben die Nebeljägers sogar davon etwas da.
„Klar“, sagt Lilly daher, „oben ist es auch etwas gemütlicher als hier unten.“ Und so sitzen die vier schließlich oben. Das Schachspiel könnten sie später noch zu Ende spielen.
Vor Aidaria steht ein Teller mit Gemüsetaschen, die ihr sogar super gut schmecken. „Und so dachte ich halt, schau ich mal, ob Viktor da überhaupt noch lebt!“, erzählt die Magierin gerade, „Das Türschild bestätigte zumindest den Nachnamen, und so habe ich dann einfach mal geklingelt!“
Viktor muss grinsen. „Ja, das sieht dir ähnlich!“, sagt er lächelnd, „einfach deinen eigenen Kopf durchsetzen, ganz egal was andere denken. So warst du auch damals schon.“ - „Und ich bin stolz darauf!“, sagt Aidaria und grinst genauso zurück.
„Wenn du dich etwas früher gezeigt hättest, hätte ich mich mit Malecantus gar nicht erst abgeben müssen!“, erzählt Viktor nun, ohne daran zu denken, dass Aidaria gar nichts von der Geschichte weiß. Tatsächlich sieht sie verwirrt aus.
„Malecantus?“, fragt sie, „wer ist das?“ Irgendwie kommt ihr der Name bekannt vor, auch wenn sie nicht weiß woher... Moment... das Zirkusplakat! Da stand der Name drauf, auch wenn aus dem Zirkusbesuch selbst aufgrund Moemas Tod dann doch nichts draus wurde. Aber ob das der selbe Malecantus ist oder die Namensgleichheit nur Zufall kann Aidaria nicht beurteilen.
Und so ist es nun an Viktors Reihe, zu berichten. Er erzählt vom Mord an seinen Eltern. Von den Rätseln. Und wie er mit Adams Hilfe schließlich über die Portale erfahren hatte. „Im Moment hängt die Suche nach dem Mörder allerdings wieder etwas!“, erzählt er seufzend.
Aidaria hört zu. „Das tut mir leid mit deinen Eltern!“, seufzt sie. Von der Sache mit den Portalen hatte sie noch nie etwas gehört. Aber sie war nie die allerbeste Magierin, der man so etwas anvertraut hätte. Und sie glaubt dem Vampir. Sie kennt ihn gut genug um zu wissen, dass er nicht zu Scherzen neigt.
Viola, die bislang nur schweigend zugehört hat, lehnt sich im Schreibtischsessel zurück und meldet sich nun auch mal zu Wort: „Dann liegt es bestimmt an diesen Portalen, dass Vero von diesem Werwolf angegriffen wurde.“, sagt sie beiläufig.
Davon hatten Lilly und Viktor ja bereits gehört, als sie mit Adam auf Spurensuche waren, doch für Aidaria ist diese Information neu: „Ein Werwolf?“, fragt sie überrascht, „Das kann nichts gutes bedeuten!“
„Nein, ganz sicher nicht!“, bestätigt nun auch Lilly, „wir müssen in der Geschichte endlich einmal weiter kommen.“ Nun bietet Aidaria ihre Hilfe an: „Wenn ihr etwas herausfindet, oder meine Hilfe braucht, meldet euch. Ich bin vielleicht alt, aber ich bin kein Feigling.“ Sie beschließt, auch weiterhin nichts von ihrer alten Liebe zu ihm zu verraten. Nicht jetzt, wo er eine Gefährtin gefunden und sogar eine Tochter hat. Dass Viktor die beiden sehr schätzt, ist nicht zu übersehen. Sie möchte sich nicht in dieses Familienglück einmischen.
Sie tauschen ihre Handynummern aus und Aidaria gibt auch die Adresse des Seniorenheims weiter.
Danach wechselt das Gespräch in belanglosere Richtungen und alle reden noch über dieses und jenes. „Ich muss bald zurück!“, sagt Aidaria schließlich, „es war schön, dich mal wieder zu sehen.“ Doch Viktor lässt nicht locker: „Nicht bis du Lilly in Aktion erlebt hast!“, beharrt er, wohl wissend, dass diese nichts dagegen sagen würde. „Die beste Pianistin überhaupt!“
Und so erlebt Aidaria noch zum Abschluss das schönste Konzert, und erst danach macht sie sich auf den Heimweg. Schön, dass Viktor noch lebt und dass es ihm noch gut geht... Auch wenn Werwölfe und Portale momentan zu Problemen führen. Aber Aidaria meinte ihr Hilfeangebot ernst. Wenn sie helfen kann, wie auch immer, würde sie das tun.
Ort: Strangerville
Charakter: Blaze / Chip
Geschichtsstrang: Tot aber Lebendig
Ein stechender Schmerz bohrt sich in Blaze' Schädel. Seine geschlossenen Augen kneifen sich noch fester zusammen als Reaktion auf das Stechen. Kurz darauf spürt er auch das ungute Gefühl in der Kehle. Zuviel getrunken... Zuviel geraucht. Weitere Körperregionen beginnen sich zu beschweren. Er liegt auf hartem Boden auf dem Rücken. Unter ihm liegt irgendetwas Unbequemes. Ein Ballen aus Stoff und die Erleichterung ist endlos als er es unter sich hervor zieht und flach liegen kann. Als nächstes fällt ihm auf dass sein Bein eingeschlafen ist und als er sich endlich traut die Augen zu öffnen versteht er auch warum. Er liegt irgendwo zwischen einem Bett und der Wand am Boden, ein Bein auf dem Bett, das andere darunter. Er will sich aufsetzen und bemerkt dass er einen Arm nicht frei hat, weil dieser irgendwie in einem Stoffgefängnis verheddert ist. Er stellt fest, dass er sein Shirt nur noch zur Hälfte trägt. Er sitzt halb drauf, der Arm ist darin eingewickelt und ohne hinzusehen versucht er sich zu befreien, denn das Stechen im Kopf ist weit besser zu ertragen solange es dunkel ist. Was war das bloß für eine Party? Als er endlich das Shirt wieder richtig trägt, stützt er sich am Boden ab und setzt sich an die Wand auf. Er bemerkt, dass seine Hose auch offen ist. Damn... So schnell es ihm in seinem verkaterten Zustand möglich ist, knöpft er sie zu und zieht den Reißverschluss hoch. Jetzt endlich kann er sich im Raum umblicken und erkennt zum ersten Mal was auch auf dem Bett liegt. Besser gesagt wer. Würde es ihm nicht so elend gehen, würde er jetzt die Luft anhalten und stocken vor Schreck. Aber sein Körper hat dafür keine Reserven. Das was an Pein Richtung Oberfläche steigt, bleibt in seiner Brust und setzt sich fest. Er versucht sich zu erklären wie es dazu kam, dass er hier neben dem Bett gelandet ist und vor ihm liegt eine nackte junge Frau, vielleicht Anfang Zwanzig? Oder macht das verschmierte MakeUp sie im fahlen Morgenlicht älter? Wie auch immer. Viel wichtiger ist, was zum Teufel Chip neben ihr macht. Und noch viel viel wichtiger; Was hatte er, Blaze, gemeinsam mit den beiden hier zu suchen? Sie haben doch nicht... etwa.... Er fasst sich an den Kopf. Oh mann... Nie wieder Alkohol... nie wieder...
„Pfff“Pff!! Irgendwas liegt auf Chips Gesicht.. kitzelt und hindert ihn daran richtig zu atmen. „Pfff!!“ Nochmal bläst er die Fäden weg, nur um gleich darauf wieder ein paar in die Nase einzusaugen, was ihm kurz den Atem raubt. Keuchend dreht er Kopf und Schultern zur Seite und bekommt einen Hustenanfall, der ihn etwas zu sich kommen lässt. Baaahh... sein Schädel platzt gleich und bei jedem Husten hat er das Gefühl sein Mageninhalt kommt hoch. Erschöpft lässt er sich zurück fallen, macht ein Auge einen winzigen Spalt auf.. und sofort wieder zu. Er versteht nicht was er da gerade gesehen hat. Noch herrscht Leere und Schmerz in seinem Kopf, nur langsam kann er sein Gehirn minimal hochfahren. Neben ihm liegt das Mädchen von der Party...ihre Haare waren es, die ihn geweckt haben. Die Party...!! Erschrocken auf keuchend öffnet Chip mit einem Ruck die Augen. Sein Herz beginnt zu hämmern. Ein fremder Raum, fremdes Bett und ..das Mädchen ist nackt!
Geblendet, trotz des gedämpften Lichts, krümmt sich Chip erneut zusammen und gräbt sein Gesicht nochmal ins Kissen. Das ist doch alles nur ein schlechter Traum! Neben ihm murmelt - Jessica! schießt es Chip durch den Kopf- etwas Unverständliches und wirft im Schlaf einen Arm zu ihm herüber, der ihn am Kopf trifft und den Schmerz explodieren lässt. Es ist KEIN Traum!...Fuck! Denize!
Schnell dreht sich Chip um und deckt Jessica zu. Sie darf auf keinen Fall wach werden. Wie zum Teufel ist das hier passiert und vor allem...WAS ist überhaupt passiert?? Im Aufsetzen registriert er endlich, dass sein Oberkörper nackt ist, ein Bein steckt noch in der Jeans den Schuh hat er auch noch an....am anderen Bein fehlt beides. Unterwäsche? Hat er noch an...oder wieder?
Die Übelkeit, die jetzt vehement in ihm aufsteigt, niederkämpfend rollt sich Chip zur anderen Seite und versucht mühsam sein zweites Bein in die Hose zu fädeln. Wo ist seine Cap? Unfähig seine Bewegungen zu koordinieren, strampelt er zu heftig und kugelt mit einem Rumms aus dem Bett. Sein verwirrter Blick, als er sich aufsetzt, trifft auf den von Blaze, der gerade auf der anderen Seite zwischen Bett und Wand hoch krabbelt und offensichtlich genauso wenig Peilung hat wie er selbst.
What the...? Schweigend starren sie sich einen Augenblick lang an, dann legt Chip einen Finger an die Lippen und macht eine Kopfbewegung Richtung Tür. Was zur Hölle macht Blaze hier drin?
Blaze starrt Chip an und will grade etwas sagen als er ihn anweist leise zu sein. Das Mädchen mit den gefärbten Haaren atmet gleichmäßig. Er war noch nie in so einer Situation… Chip muss es besser wissen. Drum sagt er nichts.
Blaze kneift erneut die Augen zusammen und greift sich an den Kopf während er sich an die Wand gelehnt daran unbeholfen hoch drückt bis er die Beine strecken kann. Sein rechtes Bein kribbelt unangenehm. Er kickt aus Versehen eine leere Glasflasche davon, die klirrend am Bett abprallt und in einem Wäschehaufen zum liegen kommt. Das helle Geräusch hört sich zehn mal lauter an in Blaze‘ Kopf, weshalb er den Kopf einzieht und dann blinzelnd wieder zu Chip sieht. Das Mädchen schläft leise schnarchend weiter. Daraufhin beginnt er sich abzutasten. Seine Geldbörse hängt noch an der Kette die an der Hose befestigt ist. Nie hätte er gedacht dass er mal so froh drum sein würde. Er blickt sich auf dem Boden um, denn irgendwo sollten noch seine Schuhe liegen. Er entdeckt sie vorne an der Tür. Gott… was ist bloß passiert? Versuchend nicht zu stolpern, torkelt er mit schwachen Beinen auf die Schuhe zu. Da liegt auch sein rotes Hemd welches er aufhebt und halb hinein schlüpft. Gleichzeitig stützt er sich an der Wand ab um in die Springer zu steigen. Er war sogar geistesgegenwärtig genug gewesen sie aufzuschnüren. Blaze blickt zu Chip. Er ist sich nicht sicher was er grade von dem allem halten soll. Vage Erinnerungen kommen zurück und hinterlassen ein seltsames Gefühl seinem besten Freund gegenüber. Das Mädchen da hätte eigentlich…? Aber Chip..? Blaze wendet sich ab und verlässt den Raum durch die mit Postern zugekleisterte Tür. kurz darauf steht er in einem noch viel größeren Chaos und die Sonne blendet ihn durch ein zersprungenes Fenster so fest, dass er den Arm hochreißen muss.
„…ich dachte du warst der King im Knast.“ scherzte Blaze der mit Steph auf dem Sofa saß.
Der Blaze von vor zehn Stunden. Als er noch gut drauf gewesen war und keine donnernde Bohrmaschine sich in sein Gehirn vorarbeitete. Jetzt wo er hier steht, früh morgens im hellen Wohnzimmer, sieht er sich wie von außen. Wie ein Fremder der hier nicht hingehört. Er erinnert sich an Stephs Antwort als wäre er Lichtjahre in die Zukunft gereist und sähe sich diese alten Bilder nochmal an.
„Ja…. Nein…“ Stephen lehnte sich zurück und nippte von der Flasche. „Die sind da alle zehn Mal breiter als ich und ich hatte keine Chance.“ er gestand es als wäre das nebensächlich. Das Thema kam nur auf weil Blaze damit angegeben hatte, dass er das Auto geliehen und nicht erwischt worden war. „Du willst da nicht hin. Glaub mir.“ erneut trank Stephen, dann sah er Blaze wissend an. Dieser erinnerte sich gut an die erste Version die Steph erzählt hatte. Mit der Waffel die er sich erobert hatte und den Typen die ihn deswegen fürchteten. „Die sind auf mich losgestürmt, haben mir meine Nippelpiercings rausgerissen und mir meine Waffeln geklaut.“ erörterte der neunzehnjährige.
Blaze hob die Brauen und griff unbewusst und reflexartig an seine eigene Brust. Stephen dem das aufgefallen war, nickte mit bedeutungsschwangerem Blick. „Lass dich bloß nie erwischen, Kleiner.“
Blaze blinzelt gegen das helle Licht an und gewöhnt sich endlich daran. Das Sofa steht nicht mehr ganz so da wie als er mit Steph über die Knastsache gesprochen hatte. Es wurde während der Party verschoben, aus welchen Gründen auch immer. Zu viel fehlt von dieser Nacht. Blaze ist sich nicht sicher ob er sich erinnern will, denn als er nochmal zurück sieht und Chip näher kommt, überfällt ihn wieder dieses Gefühl, dass er irgendwie sauer auf ihn sein müsste. Wegen… wegen?
Endlich drin im Hosenbein, zieht Chip erleichtert im Liegen die Hose hoch. Jetzt fehlen noch Pulli, der Schuh ..und vor allem die Cap! Chip fühlt sich hundeelend und hat nur einen Gedanken...raus hier, bevor Jessica aufwacht und irgendwas gesprochen werden muss. Während er unter dem Bett nach dem anderen Schuh angelt, versucht er krampfhaft einen vernünftigen Gedanken zu fassen, aber das gelingt nicht. Er kann sich nicht sammeln, zu sehr ist er im Moment geschockt von der Situation im Raum. Er tastet unterm Bett nach dem Schuhbändel der Chucks, als seine Hand etwas Kaltes, Glattes zu fassen bekommt...sein Handy!! Was für ein Glück! Schnell lässt er es in seiner Hosentasche verschwinden und greift den Schuh. Im selben Moment knallt mit lautem Gedängel eine leere Flasche gegen das Bettgestell und jagt wieder Torpedos durch seinen Kopf. Blaze ist wohl auch noch nicht koordiniert unterwegs...aber über ihm auf dem Bett regt sich nichts. Mit dem Schuh in der Hand robbt Chip rückwärts wieder unterm Bett hervor und richtet sich mühsam auf. Vom Rest seiner Sachen ist nichts zu sehen. Schwankend folgt er Blaze nach draußen und schließt vorsichtig die Tür. Grelles Tageslicht erhellt den angrenzenden Raum und Chip kneift automatisch die Augen zu. „Alter..!“ Aufstöhnend lässt er sich an der Tür herunter gleiten , um im Sitzen den Schuh anzuziehen. Dann blickt er auf und seine Augen leiten ein chaotisches Szenario im Raum vor ihnen an sein Gehirn weiter, dass vorerst nur speichert, nicht verarbeitet.
Umgekippte Stühle und Unmengen an Flaschen, leeren Verpackungen, überquellenden Aschenbechern und Kippen wo man hinschaut. Vor ihnen am Boden pennt Moth halb in einer Bierpfütze liegend..an der Küchentheke, in unmittelbarer Nähe, schnarcht der Typ mit dem roten Iro, den Kopf in den Armen vergraben.. Eric , erinnert sich Chip unvermittelt. Der Anblick der Theke triggert ihn...
„Los, komm rauf! Wird Zeit dass wir mal zu zweit auf m Board stehen.“ Mit der einen Hand die Wodkaflasche an die Lippen setzend, balanciert Chip auf der Küchentheke auf einem Skateboard, das irgendwo an der Wand gelehnt hat. Mit der anderen Hand hält er sich an dem Gestell für Töpfe und Pfannen, dass über ihm hängt. Nach einem kräftigen Schluck winkt er Blaze mit der Flasche zu sich nach oben. Dichte Rauchschwaden hängen in der Luft und durch den Raum dröhnt ohrenbetäubender Metalsound. Hinter der Theke johlen ein paar Mädels anfeuernd zu ihm hoch. Chip ist in Hochstimmung und will nur das ganze Theater zuhause vergessen. Heute lässt er's krachen. Mit Blaze zum Sound grölend, versucht er das Board im Gleichgewicht zu halten, was zunächst auch halbwegs gut geht, nur das headbangen ist ein schlechter Einfall. Das Board kippt, Blaze fällt in die eine Richtung und Chip wird, ohne Möglichkeit zu reagieren, durch seinen eigenen Schwung von der Theke katapultiert, direkt in die Arme eines der Mädels. Ineinander verknäult, reißt er sie ein Stück weit mit, bis sie schließlich lachend irgendwo zum liegen kommen. „Auf meine Retterin!“ Chip, auf dem Rücken liegend, hält die Wodkaflasche hoch, die wie durch ein Wunder ganz geblieben ist und sogar noch ein bisschen Inhalt aufweist, nimmt einen großen Schluck und hält dann die Flasche der Unbekannten an die Lippen. „Jessica!“ grinst das Mädchen, bevor sie in einem Zug die Flasche leert.
Der Erinnerungsfetzen macht die Situation nicht besser. Chip hat keinen Schimmer mehr was dann weiter geschehen ist. Resigniert schließt er für einen Moment die Augen. Denize...schießt es ihm wieder durch den Kopf. Er sieht sie vor sich.. beim Ausflug, da im Gras, wie sie sich lächelnd zu ihm beugt: "Mir kannst du 's sagen. Ich bin deine Freundin. ..deine Freundin...deine Freundin...deine..“ Das Echo in Chips Kopf setzt sich endlos fort und gleichzeitig wird ihm heiß und kotzübel. Stolpernd springt er auf und rennt, einen Arm fest auf den Magen gepresst, zum Spülbecken. Begleitet von würgenden Geräuschen ergießt sich ein Schwall säuerlicher Mageninhalt ins Becken. Chip dreht nebenbei den Wasserhahn auf und erbricht hustend weiter. Es ist, als wollte der ganze Ekel über sich selbst und sein Verhalten, aus ihm heraus. Keuchend, die Arme am Beckenrand abstützend, verharrt er schließlich für einige Momente und versucht wieder zu Atem zu kommen. Dann wäscht er sich das Gesicht mit kaltem Wasser Verdammter Alkohol! . Er wendet sich Blaze zu, unfähig etwas zur Lage zu äußern oder eine klärende Frage zu stellen. „Wir sollten Nouki suchen und abhauen.“
Blaze beobachtet wie Chip an ihm vorbei stürmt und ihn dabei halb aus dem Weg schubst. Dann kotzt er sich aus. Mmh. So ist ihm auch zu mute aber die Erinnerung dass er gestern schon die Hälfte seines Mageninhalts irgendwo verloren hat, kommt ihm in den Sinn. War das vor oder nachdem Jessica ihm dieses kleine Quadrätchen gegeben hat? Gegeben ist nicht das richtige Wort. Nachdem Stephen sich nach Blaze’ Techtelmechtelleben erkundigte und dieser vage blieb zog er ihn zu dem Mädchen welches jetzt - am nächsten Morgen - kleiderlos auf dem Bett liegt.
Ein wenig widerwillig stand Blaze vor Jessica. Sie sah okay aus, aber eigentlich…
Blaze schüttelt den Kopf. Die Erinnerung ist schon verschwommen. Er weiß nur noch dass sie gegrinst hat, ihn bat den Mund aufzumachen und ihm dann mit dem Finger die kleine Pappe auf seine Zunge legte. Zehn Minuten später sah er sie mit anderen Augen und dann stand er plötzlich mit Chip auf der Küchentheke. Blaze erinnert sich an den Sturz und versteht woher die Rückenschmerzen kommen. Er greift sich an die Stelle als wäre er ein 80ig jähriger Mann mit Beschwerden. „…Nouki suchen und Abhauen.“ sagt Chip und Blaze richtet sich wieder auf. Achja… sie war auch hier. Er blickt sich müde im Zimmer um. „Vielleicht ist sie bei Steph…“ Nouki… Er hatte auf dem Hinweg noch darüber gescherzt... sie ist doch nicht wirklich so blöd und... Blaze geht durch das Wohnzimmer Richtung Bad und Hintertür. Dabei muss er über allerhand leerer Dosen und Flaschen steigen. Es waren eine Menge Menge Leute hier auf kleinem Raum gewesen, die teilweise noch hier schliefen. Blaze will grade die Toilettentür öffnen als er im Inneren eine Spülung hört. Kurz darauf öffnet sich die Tür und ein Riese steht vor ihm. Er blickt ihn mit leerem Gesichtsausdruck an, dann tritt Blaze zur Seite. Der Bär geht weiter und verlässt das Haus durch die Hintertür ohne ein Wort zu sagen. Ein wenig hypnotisiert von seinem schweren schaukelnden Gang, sieht Blaze ihm nach. Als er sich dem Klo zuwendet, ätzt es ihm fast die Nasenhaare weg. Er dreht sich um. Das war mit Sicherheit nicht der Bär allein gewesen. Blaze geht schnurstracks zurück. Über den Zustand dieser Toilette wird er nie wieder reden.
Was ist der Plan? Nouki finden und abhauen.
Nouki… Wo hat er sie zuletzt gesehen?
Eine weitere Erinnerung steigt in ihm hoch. Er hatte mit ihr gesprochen. Das war wahrscheinlich der längste Wortwechsel den er je mit ihr geführt hat. Worum ging es…? Er war auf jeden Fall zu dicht dafür gewesen. Das kann nichts Gutes bedeuten.
Blaze schaut sich erneut um. Hier ist sie nicht. „Ich seh draußen nach..“ sagt Blaze und geht zur Haustür. Als er sie öffnet kommt warme sonnige frische Luft herein. Er nimmt einen tiefen Atemzug. Wie gut das tut.
Ein paar Schritte später stolpert er und fällt auf den Kies. Autsch. Mühselig dreht er sich auf den Rücken und stöhnt verzweifelt. Die Handflächen brennen und als er den Kopf endlich hebt um zu sehen was ihn stürzen ließ, erkennt er Stephen. Er liegt da und schläft. Die Lache neben ihm ist schon versickert aber man kann sich denken was dort „verschüttet“ wurde. Blaze schwört sich. Nie wieder eine Steph-Party. War er früher auch so schlimm gewesen? Nein. Blaze hat fast nur gute Erinnerungen an frühere Feste mit Steph. Vor 5 Jahren… Der Freund hat deutlich zugelegt was den Grad an abgef**ktheit von Partys angeht... Das hier ist einfach nur unerträglich.
Schweigend folgt Chip Blaze durch den Raum. Es geht ihm etwas besser jetzt, aber der Geruch nach kaltem Rauch und abgestandenem Alkohol, der hier in der Luft hängt lässt ihn nur ganz flach atmen. "Ich muss noch die Cap und Pulli finden." sagt er zu Blaze, der Richtung Toilette unterwegs ist. "Ich komm nach." Wenn er nur wüsste seit wann ihm die fehlt...Chip hebt alkoholgetränkte Kissen hoch, lugt unter das Sofa, schiebt einen Kerl zur Seite, der am Boden schläft und kann nur knapp der Faust ausweichen, die der im Schlaf in seine Richtung ausfährt. Vergeblich. Keine Cap. Sein Blick schweift durch den Raum - Nouki ist nirgends zu sehen - und bleibt dann an der halboffenen Tür zu einem Nebenraum hängen.
"Ich bin ne gute Hausfrau, komm ich zeig's dir..." Jessica, die ihn kichernd hinter sich her zieht..
Er lenkt seine Schritte dort hin. Chip erinnert sich, dass sie sich an einer Waschmaschine zu schaffen gemacht haben.. ja...irgendwie war sein Pulli mit etwas Ekligem getränkt und Jessica wollte ihn unbedingt waschen. Ein unbedachter Schritt lässt Chip über einen Schmutzwäschehaufen stolpern und als er sich an der Waschmaschine abstützt, entdeckt er seine Cap im Spalt zwischen Gerät und Wand. Erleichtert klopft er sie aus, inspiziert sie kurz - der Splitter ist da - und setzt sie wieder auf. Den Verlust hätte er sich nicht verziehen. Eine rote Lampe blinkt an der Waschmaschine und signalisiert 'Fertig'. Das haben sie noch hin bekommen?? Chip drückt verschiedene Knöpfe, bis schließlich die Tür aufspringt und sich ein Schwall kaltes Wasser über seine Füße ergießt. Alter! Genervt zieht er den tropfnassen Inhalt heraus. Tatsächlich.. sein Pulli und ..ein kleines schwarzes Shirt das Jessica getragen hatte, wie er sich erinnert, und ein Schuh?, der sicher keinem von ihnen gehört, eine Chipstüte und matschige Klumpen, die mal Pappteller oder so etwas ähnliches gewesen sein könnten. Das hatten sie wohl witzig gefunden.. wie besoffen kann man sein? Entsprechend sehen die Kleidungsstücke aus, aber Chip besitzt nicht so viele Klamotten, als dass er den Pulli hier zurücklassen könnte. Angewidert windet er das nasse Teil aus und legt dann Jessicas Shirt sorgfältig auf die Waschmaschine. Ein weiterer Erinnerungsfetzen.. er sieht sie auf der Waschmaschine sitzen.. sie haben rumgeknutscht hier, oh Mann.
So schnell es seine weichen Knie erlauben kehrt er in das 'Wohnzimmer' zurück und folgt Blaze nach draußen. Von Nouki immer noch keine Spur. Chip öffnet die Haustür und saugt gierig die frische Luft ein. Verwirrt sieht er Blaze und Stephen nebeneinander am Boden liegen. Okay.. Steph pennt und Blaze' Gesicht ist schmerzverzerrt, ihn hat's wohl hin gehauen. Als Chip Stephen so liegen sieht, überkommt ihn eine Mischung aus Ekel, Mitleid und etwas Undefinierbarem. Es fühlt sich völlig falsch an. Das ist Steph. Er hat die Lage im Griff...immer. Chip reicht Blaze die Hand, um aufzustehen. "Komm wir ziehen ihn irgendwo hin, so kann er da nicht liegen bleiben." Chip hat das Bedürfnis seinem Vorbild von früher ein bisschen Würde zurück zu geben.
Blaze ergreift die Hand und lässt sich auf die Beine ziehen. „So wie er aussieht, kann er froh sein dass er nicht an seiner eigenen Kotze erstickt ist.“ Er tritt zu ihm, fühlt sich angeekelt. Ein ernsthaftes Wort mit ihm wäre mal angebracht. Er greift ihn an der linken und Chip an der rechten Schulter. Sie ziehen ihn aus dem Weg bis auf die Veranda wo er vor den meisten Blicken geschützt ist. Er stöhnt dabei, dann hustet er. Blaze tritt zurück und muss wirklich aufpassen dass er sich nicht auch nochmal übergibt als Stephen leicht gurgelnd die Sauce aus dem Mund läuft. Blaze wendet sich ab und reibt sich mit einer Hand die Augen.
„Weißt du, es gibt verschiedene betrunkene Archetypen.“ sagte Jessica nach dem sie selbst auch eins dieser kleinen Vierecke auf die Zunge gelegt hatte. Dabei hatte sie lasziv den Finger abgeleckt und Blaze angegrinst. Blaze hatte schon ein paar Biere und Shots intus und die begannen langsam zu wirken. „Und welche…?“ fragte er denn er musste sich mit ihr unterhalten weil Steph ihn zwang. Das Gespräch diente ohnehin nur, um die Wartezeit bis die Droge kickte zu überbrücken. Jessica stellte sich neben ihn an die Theke und sah sich im Raum um. „Es gibt die wimmernden betrunkenen.“ sie zeigte auf Moth dem es nicht gut zu gehen schien. Er sass neben der Musikanlage und sah aus als würde er gleich heulen. Er behielt die Toilette im Blick. Man könnte meinen er habe Todesangst. „Dann gibt 's die fröhlichen Betrunkenen.“ sie zeigte auf Chip der sich grade mit Stephen unterhielt. Kurz bevor er das Skateboard entdeckte. Blaze nickte da ihre Worte einleuchteten. „Dann gibts noch die zornigen Betrunkenen.“ Ihr Finger zeigte auf einen Kerl und zwei Typen die aussahen als würden sie sich gleich in die Haare bekommen. Der Kerl im Mantel hatte Steph schon am Kragen gepackt und mit der Faust ausgeholt als der große Bär dazwischen ging. Wieder nickte Blaze. Plötzlich kam Jessi ihm so smart vor. „Und zu guter Letzt, gibt 's noch die strippenden Betrunkenen.“ sie grinste wieder und begann damit die schwarze Jeansjacke die sie über ihrem dunklen Top trug, leicht hin und her tanzenden auszuziehen. Blaze kapierte das erst gar nicht. Und als Chip ihn dann auf die Theke holte vergaß er fürs erste was grade passiert war.
Blaze nimmt die Hand runter und seufzt. Was ist jetzt mit Nouki? Liegt sie auch noch irgendwo hier rum? Wie spät ist es? „Kannst du sie nicht anrufen?“ fragt Blaze an Chip gewannt. Dabei versucht er Steph nicht anzusehen. „Wir leben im 21. Jahrhundert. Wir müssen uns nicht mehr mit Muskatnuss zudröhnen.“ hatte er mal gesagt und damals hat Blaze darüber gegrinst. Heute nach dem er Nicht-Muskatnuss abbekommen hat, sieht die Sache anders aus.
Jetzt erinnert er sich auch woher das Gefühl gegenüber Chip kommt. Das Zeug hatte ihm total den Kopf verdreht. Gegen Ende, kurz vor dem Knock-out hatte er sich an das kurze Gespräch mit Jessica erinnert und zwei Millionen Jahre zu spät endlich geschnallt. Zeit war relativ geworden und er hatte das Gefühl er könne nochmal an den Punkt zurück. Quasi in der Zeit zurück. Blaze schüttelt den Kopf über sich selbst. Das einzige was noch schlimmer ist als die Kontrolle zu verlieren, ist die Kontrolle verloren zu haben während man denkt man hätte sie noch fest in der Hand. Mittlerweile ist Blaze sich sicher er hat da nicht mitgemischt in dem Raum mit Jessi und.. Chip. Zumindest redet er sich das ab jetzt und für immer ein. So lange bis es von unsicher zur absoluten Wahrheit mutiert ist. Er blickt zu Chip der Oberkörperfrei auf Stephen schaut. In der Hand den nassen, mit feuchten Krümeln und Kartonfetzen gespickt Pullover, den er gestern getragen hatte. Chip hat keinen Fehler gemacht. Keinen auf den man sauer sein kann. Blaze zumindest nicht... er wil nicht wissen was Denize..... Blaze streift das karierte Hemd ab und reicht es Chip wortlos. Blaze trägt darunter ein T-Shirt und es ist nicht das erste mal, dass Blaze seinem Freund in Sachen Textilien aushilft. Chip nickt dankend nimmt es und schlüpft hinein.
Was für ein surreales Szenario. Chip kann den Anblick von Steph kaum ertragen. Damals, an dem Abend im Proberaum war sein Auftritt schon merkwürdig gewesen, aber offensichtlich hat er mittlerweile kein Problem damit sich komplett abzuschießen, mit was auch immer. Dabei war er es gewesen, der Chip früher ins Gewissen geredet hat, wenn er neugierige Fragen gestellt hat...was ein paar Jungs da für Pulver durch die Nase zogen und wie das wirkt. "Erst brennts dir n Loch in die Nase und dann noch n viel größeres ins Hirn. Lass die Finger weg von sowas." hatte er ihm eingeschärft.
„Und? Wie läufts bei dir? Hast was am Start?“ fragt Stephen nicht ohne Hintergedanken. Ihm brennt was auf der Zunge, das kann Chip aus zehn Kilometer Entfernung erkennen. „Am Start?“ Chip grinst und stößt mit Steph an. „Denk schon.. besser geht‘s nicht.“ er nimmt einen Schluck und fragt: “Und bei dir so?“ „Besser gehts nicht.“ wiederholt Stephen und zieht dabei die Brauen hoch. „Seit wann muss ich dir die Details aus der Nase ziehen?“ fragt er rhetorisch. Er trinkt grinsend einen Schluck und knufft Chip hart in den Arm. Dann setzt er sich an die Polsterkante der Sitzecke auf und zieht den kleinen, mit Stickern beklebten Holztisch heran. Bei Stephs Kommentar grinst Chip noch breiter, aber aus irgendeinem Grund will er nicht sagen, dass es um Denize geht. Die Beziehung zu ihr steht auf einem ganz anderen Blatt und es fühlt sich nicht richtig an, hier über sie zu reden. Während Stephen leere Flaschen und die obligatorischen Plastikbecher, die es gefühlt auf jeder Hausparty immer gibt und die sich schon beginnen zu stapeln, etwas bei Seite schiebt, erzählt er: „Ich bin da an was dran. Schon länger eigentlich, aber ich glaube das lohnt sich.“ er wendet sich Chip zu und zeigt mit einem Finger auf ihn. „Nicht dass die die Einzige wäre und ich würd auch nicht von „Liebe“ sprechen.“ Steph deutet mit beiden Händen die Gänsefüßchen an und wendet sich wieder dem Tisch zu auf dem er jetzt ein wenig freien Platz geschaffen hat. Es scheint im wichtig die Frage ob er verknallt sei, vorab aus der Welt zu schaffen. „Du kennst meine Meinung dazu. Und so lang ich sie nicht in reallife gesehn hab, sowieso, aber!“ mit einem routinierten Griff zur Gesäßtasche, zieht er die Geldbörse hervor und zückt eine Karte und einen Geldschein. Bevor er anfängt das Pulver, welches er auf die freie Fläche gekippt hat, in zwei außerordentlich gerade Linien zu schieben und den Geldschein zu rollen, fährt er fort: „Wir haben nen totalen Draht zueinander.“ mit der Mimik eines weisen Mannes meint er an Chip gewandt, „Ne schnelle Nummer ist eine Sache. Es geht aber nix über ne Nacht mit einer Braut die dich auch noch versteht.“ er deutet ein ‚Chefskiss’ an um seine Worte zu untermauern, dann wird seine Miene wieder neutral: „Die ganzen egoistischen … sind nur für eine Sache gut.“ ergänzt Stephen halbherzig und beugt sich mit dem Geldschein an der Nase über den Tisch.
Interessiert hört Chip Stephens Ausführungen zu und ihn beschleicht ein merkwürdiges Gefühl, er kann es nicht definieren, aber es kratzt an seiner Komfortzone. Ihm kommt Nouki beim Festival in den Sinn... Chip hat schon oft mit Stephen über das Thema Mädels geredet und ohne ihn wüsste Chip heute wohl nur die Hälfte von allem was Mann und Frau angeht, außerdem hat er immer einen guten Rat für ihn parat gehabt...trotzdem teilt Chip seine Einstellung nicht. Früher hat er relativ kritiklos einfach Stephs Ansichten übernommen, aber er ist keine dreizehn mehr und hat mittlerweile selber Erfahrungen gemacht, die sich nicht mit dem decken, was sein Freund grade erzählt. Der Verlust des Gefühls der Übereinstimmung ist.. unangenehm, deshalb sagt er einfach nur: "Hey, das klingt aber schon danach als wär's was Ernsteres... erzähl mir nix von einer Nacht." Er schmunzelt und beobachtet wiederum mit gemischten Gefühlen Stephen bei seinen Vorbereitungen. Stephen hält inne, dann zieht er doch erst das Pulver durch die Nase. Er schüttelt sich mit dem ganzen Körper ehe er Chip anstrahlt und ihm das Geldröhrchen hin hält. "Chill. Überstürzt du immer alles so? Damn... hab ich dir denn gar nichts beigebracht?" er grinst. "He, he..." Chip lacht und kontert dann: "Wer hat beim Festival gesagt 'Wenn du weiter so rumtrödelst kommt dir einer zuvor?' Hab ich mir zu Herzen genommen und kann mich nicht beschweren."
Er grinst und trinkt einen Schluck Wodka Bull, ehe er von Steph das Röhrchen entgegen nimmt. Eine Stimme in seinem Inneren sagt, dass das keine gute Idee ist, aber .. f...it, es ist Stephen und .. Er drängt alle Gedanken weg, zieht die Line und wartet darauf, dass das besagte Gefühl von Loch in die Nase brennen eintritt, aber alles was er spürt ist, wie ihm etwas den Rachen hinab läuft, sich mit seinem Speichel mischt, seine Zunge betäubt und einen ziemlich bitteren Geschmack hinterlässt, den er schnell los werden will und deshalb schluckt. "Hab ich das?" Stephen fragt scherzhaft und lacht weil es ihm wirklich egal ist, klopft Chip aber stolz auf den Rücken nach dem dieser die Missetat begangen hat. "Jetzt kann die Party rrrrrrichtig losgehen!" ruft er zu allen die ihn hören und springt vom Sofa auf. Für einen Moment fühlt Chip gar nichts, dann setzt die Wirkung der Droge ein. Er hat das Gefühl, dass ihm nichts und niemand mehr in die Quere kommen kann und lässt sich von Stephens Euphorie anstecken. Irgendjemand dreht den Sound auf und Chips Blick bleibt an einem Skateboard hängen, dass an der Wand lehnt...
Ja, das war es warum er sich derart gepusht gefühlt hat und kurz darauf hat er sich das herrenlose Skateboard geschnappt und ... Jessica 'kennen gelernt'. Chip fährt sich mit beiden Händen übers Gesicht und verharrt kurz, mit geschlossenen Augen und vor der Nase gefalteten Händen, in dieser Position. Es war okay gewesen mit Jessi, er hat sie nett gefunden, das weiß er noch und nach der Waschaktion..
“Angie, Angie..when will those clouds all disappear? Angie, Angie..where will it lead us from here?“
Der Song der Rolling Stones war dumpf durch die geschlossene Zimmertür gedrungen, wer auch immer den ausgesucht hatte. Er hat getanzt mit ihr, eng umschlungen, bis sie irgendwann aufs Bett gefallen sind..
Chip nimmt die Hände vom Gesicht. Das darf doch alles nicht wahr sein. Aber in seiner Erinnerung kommt Blaze nicht vor... im Gegensatz zu der Aufwachsituation vorhin gerade. Wieder leicht verwirrt sieht er zu seinem Freund und erinnert sich, dass er was zu ihm gesagt hat. Nouki, stimmt ja. „Ich ruf sie an.“
Mit leicht zittrigen Fingern tippt er Nouki in den Kontakten an. Es läutet, aber niemand nimmt ab. “Warte mal.“ Chip öffnet die Tür aus der sie gerade gekommen sind, geht ein paar Schritte ins Rauminnere und lauscht angestrengt, während es an seinem Ohr weiter tutet. Dann legt er auf und kehrt zu Blaze zurück. “Sie nimmt nicht ab, aber hier klingelt auch nirgendwo ihr Handy. ..vielleicht war sie klüger und ist gegangen bevor sie irgend ne Scheiße passiert . Noch einen letzten Blick auf Stephen werfend sagt er zu Blaze: “Lass uns endlich abhauen.“
Blaze hat nichts dagegen zu verschwinden. Ihm ist hundeelend, die warme Luft in dieser Gegend die gegen Mittag noch dicker werden würde, wird langsam unerträglich. Er hätte lieber kühle frische Luft... oh er wird sich sowas von in die Badewanne legen und den Rest vom Kater auskurieren. Wehe wenn ihn einer dabei stört. "Gehn wir..." sagt er zu Chip und checkt ob er alles hat und nichts liegen lässt. Er kann nicht beschwören ob er versehentlich etwas hier zurück lässt was er noch braucht... außer vielleicht ein Teil seiner Würde. Vielleicht ist es gut sich nicht an alles erinnern zu können.
Mit den Händen in den Taschen geht er neben Chip her. Er starrt auf seine Füße und beobachtet den einen losen Schnürsenkel der bei jedem Schritt jeweils um den rechten und um den linken Schuh peitscht. Er hat nicht das Bedürfnis etwas zu sagen, obwohl es einiges gibt was grade in der Luft hängt.
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Charakter: Blaze / Viola / Chip / Denize
Geschichtsstrang: Ausflug - Teil 4
Viola betrachtet amüsiert das Geschehen. Sie muss zugeben, dass die Kleine kein Feigling ist. Trotzdem hätte sie natürlich lieber auf Kindergesellschaft verzichtet, aber solange Denize sich um das Mädchen kümmert und ein wenig beschäftigt, wird es schon irgendwie gehen. Die Vampirin sieht sich um. Auf dem Gras lässt sich das Skateboard jetzt nicht so gut fahren aber vielleicht gibt es bei der Ruine eine geeignetere Stelle?
"Wollen wir die mal erkunden?", fragt sie in die Runde und zeigt in die Richtung.
Das hat jetzt grade noch gefehlt. Die Kleine am Hals und ade chillige Zeit mit seiner Freundin. Klar dass Denize da wieder ein weiches Herz bekommt, nett wie sie ist. Soll sich doch Blaze um das Gör kümmern. Chip ist genervt, sagt aber erstmal nichts, weil er sich denken kann, dass Denize dann sauer auf ihn wird. Also ist gute Miene machen angesagt. Violas Vorschlag kommt ganz gelegen. "Weiter unten ist ne Brücke, da kommt man über den Fluss." Er zeigt in die Richtung. "Von da aus ist es nicht mehr weit." Er dreht sich zu Blaze. "Was meinst du dazu?"
Blaze' Blick folgt dem Fingerzeig. Er schaut kurz zum Auto und steckt die Hände in die Taschen und drückt im Inneren auf den Schlüssel. Das Auto blinkt und es verriegelt sich. Auch wenn sich keiner ausgerechnet hier her verirren wird, sicher ist sicher. Ihm hätte die Verantwortung für die Karre gereicht. Aber jetzt kommt auch noch Eve dazu... Hat Beth deswegen angerufen? "Jo.. " sagt er. Sie haben später noch Zeit in der Runde zu chillen und was zu essen oder so. Er setzt sich schlendernd in Bewegung. Vorne an der Spitze dreht er sich um und geht die Hände immer noch in den Taschen rückwärts. Die Gruppe beginnt zu folgen. Eve lächelt Denize an, die lächelt zurück. Manchmal hätte Blaze gern diese 'nachdenkfreie' Ader von Chip.
Eve eilt vor und Blaze hält sie auf. "Ey.." sagt er mit nicht mal der Hälfte an Begeisterung, die Eve an den Tag legt. Sie dreht sich zu ihm um. "Hast du dein Handy dabei..?"
Eve greift in die Tasche und zeigt es Blaze. "Is aus." sagt sie unbesorgt. Blaze atmet tief ein und aus. War ja klar... Er schiebt das Thema bei Seite und überlegt sich später was.
Viola hätte es sich sparen können, zur Brücke zu laufen. Stattdessen hätte sie in Fledermausgestalt auch so trocken den Fluss überqueren können. Doch sie bleibt trotzdem bei der Gruppe. Wozu vorfliegen, wenn sie dann am Ende ohnehin nur auf die anderen warten müsste?
Ob die kleine Göre weiß, dass sie kein Mensch ist? Wenn ja, lässt sie sich jedenfalls nichts anmerken. Aber die spitzen Zähne und ihre Augen sollten eigentlich eindeutig genug sein. Doch Viola sagt nichts sondern folgt den anderen einfach nur schweigend. Das Skateboard hat sie dabei unter den Arm geklemmt.
Viola hat das Board dabei, cool. Vielleicht kann er ihr in dem alten Gemäuer ein paar Tricks zeigen oder es findet sich eine Mauer zum grinden. Chip lässt Denize' Hand los." Bin gleich wieder da." Er geht vor zu Blaze und läuft ein paar Schritte neben ihm, bis er schließlich sagt: "So sieht das also aus, hm? Da hast ja echt die ganze Packung abbekommen..wieso hast dich denn nie ausgekotzt?" Er schaut in Richtung Eve, die fröhlich vor ihnen weg hüpft.
Blaze blickt zu Chip auf und denkt kurz darüber nach. Dann setzt er beide Zeige-und Mittelfinger an der Schläfen an und sagt angestrengt als hätte er mentale Superkräfte: "Ich hab 's versucht weg-zu-ignorieren!" Er grinst kurz dann steckt er die Hände wieder ein und geht wieder normal neben ihm her. "Keine Ahnung... Ist erst seit dem Umzug irgendwie... real." Er sieht auf und haut Chip wie aus einer Eingebung heraus den Handrücken vor dir Brust; "Ey, wir sollten einfach öfter wieder sprayen."
"Verstehe." Chip kann sich das gut vorstellen, wie Blaze einfach versucht hat sein normales Leben weiter zu leben. Die Taktik ist ihm vertraut. Als er das Energiebündel betrachtet, dass vor ihnen her läuft, schwant ihm allerdings, dass der Alltag wohl gerade nicht allzu angenehm aussieht für seinen Freund. Wie bei ihm auch...nur anders. Deshalb nickt er auch sofort zustimmend, als Blaze das sprayen erwähnt. "Jo...ist echt mal überfällig. Gar nicht lang aufschieben...die nächsten Tage mal?" Vielleicht kann er ihm bei der Gelegenheit von Bertl erzählen...das Ganze lastet ihm auf der Seele.
"Geht klar." stimmt Blaze sofort zu. Es ist die beste Zeit jetzt in den Ferien. Und er hat recht… auskotzen ist echt mal angebracht.
Denize geht jetzt als Schlusslicht. Sie betrachtet die Rücken ihrer Mitreisenden. "Skatest du denn schon lange?" versucht sie eine Konversation mit Viola um sich hier weniger verloren zu fühlen.
Viola hat nicht unbedingt Interesse an Smalltalk mit dem Moralapostel Denize, und so bleibt ihre Antwort auch nur knapp: "Geht so!" Zum Thema sprayen kann sie allerdings auch nicht soviel beitragen. Und so bleibt die Vampirin größtenteils schweigsam, bis sie die Ruine erreichen.
Eve geht voraus und betritt bereits die Brücke. Sie klettert auf das Geländer und schaut ins Wasser hinab. Aber spannend ist das nicht. Ihr Blick geht zu der Gruppe hinter ihr, dann springt sie wieder herab und läuft zur Ruine vor. Ihre Fantasie wird direkt angekurbelt als sie die schweren, bemoosten Gemäuer betrachtet.
Steinige Stufen führen nach oben und rund herum sind Felsen, die sich zum Skaten jedenfalls auch besser eignen als das Gras. Sofort fallen Viola die kunstvollen Reliefs an der Außenmauer auf, die einen Fuchs und einen Hasen zeigen. Ungewöhnlich gut erhalten, doch auf das Innere des Gebäudes trifft das nicht zu. Das ist kaum noch zu erkennen. Die Natur hat sich das Gebiet schon lange zurück geholt. Was wohl der ursprüngliche Zweck des Gebäudes war, so mitten im Nirgendwo?
Naja, eigentlich egal, was das hier früher mal war. Auf den Mauern lässt sich jedenfalls ein wenig skaten. Sollte sie stürzen kann sie sich immer noch in die Fledermausgestalt retten, bevor sie sich verletzt. "Du wolltest ja sehen, was ich kann!", sagt sie zu Chip. Was er wohl erwartet? Sie klettert auf ein Mauerstück und fährt dort entlang. Die Mauer ist uneben und es ruckelt ziemlich, trotzdem schafft sie es, das Gleichgewicht zu halten.
"Hier sagen sich wohl echt Fuchs und Hase gute Nacht?" Chip mustert, wie Viola die Reliefs an der Frontseite des verfallenen Gebäudes, die noch recht gut erhalten sind. Er beobachtet wie Viola die Mauer erklimmt und auf der holprigen Oberfläche mit dem Board rollt. Nicht schlecht. "Und jetzt nen Sprung zum Abschluss!" Chip ist gespannt ob sie sich traut.
Eve beobachtet Viola und klettert anschließend hinter ihr ebenfalls auf die Mauer. Statt zu skaten breitet sie die Arme aus und balanciert auf der Mauer entlang hinter der Vampirin hinter her. Blaze hat kurz das Bedürfnis Eve zu sagen sie soll das lassen, belehrt sich aber eines besseren. Soll sie doch aufs Maul fallen. Dann lernt sie 's.
Chip knufft Blaze kurz und geht wieder zu Denize. "Hey, wir sollten auch mal zum Skateplatz und ein bisschen üben. Kann Cook ja mit dabei sein, was meinst du? Ich mach dich zu meinem Skatergirl." Er lächelt so, dass sie sehen kann dass es ihm nicht wirklich ernst ist mit der letzten Äußerung, aber ein bisschen zum Spaß mit ihr da herumturnen wär schon ganz witzig. Womöglich mit Blaze und Viola zusammen? Na..man wird sehen.
Denize lächelt verlegen und nickt eifrig als Chip Cook erwähnt. Sie freut sich, dass er ihm eine Chance gibt. "Ja unbedingt." sagt sie sogleich zu. Sie muss plötzlich daran denken wie ihr Cousin an die Tür klopfte als sie mit Chip... 'gelernt' hat. Sie lächelt verliebt und kriegt einen Schub an Mut. "Vielleicht zeigst du mir ja auch mal ein paar... Tricks...?"
Chips Herz macht einen Sprung als Denize ihn so anlächelt . "Klar mach ich das..wer weiß was alles für verborgene Talente in dir schlummern." Ihr am Skateplatz was zu zeigen und selber ein paar Tricks zum Besten zu geben macht ihn jetzt schon irgendwie stolz. Cool dass sie das wirklich machen will. Er strahlt sie an und gibt ihr einen Kuss.
Chip will also nen Jump sehen? Bei Sprüngen fehlt Viola noch ein wenig die Übung, doch sie ist kein Feigling. Und so wagt sie es, auf einen niedrigeren Mauerteil zu springen. Zu ihrer eigenen Überraschung kommt das Board auch richtig unten auf, doch sie selbst verliert kurz danach dann doch noch das Gleichgewicht. Zum Glück bleibt ihr noch genug Zeit sich in eine Fledermaus zu verwandeln und so ihren Sturz zu verhindern. "Tja... ich schätze, das lief nicht ganz so wie geplant!", sagt sie, grinst aber trotz allem.
Oh, oh...was wird das denn? Chip sieht wie Eve hinter Viola her balanciert..hoffentlich bringt sie sie nicht draus. Nein...Viola schafft den Sprung. "Boah...wenn ich das könnte, hätt ich ein paar Narben und Schrammen weniger." Nicht zum ersten Mal beneidet Chip die Vampirin um die Fähigkeit sich zu verwandeln. "Cool..du hast Mut, das ist wichtig. Warte mal.." Er geht zu Viola und nimmt ihr das Skateboard ab. Die Treppen, die hinauf zur Ruine führen haben acht Stufen...das ist viel, mehr als sechs hat er bisher nie versucht...es könnte gehen, auch wenn es gewagt ist..zu wenig Schwung vielleicht... Egal ob er sich jetzt auf die Nase legt, er hat Bock Denize ein bisschen zu beeindrucken.
Das Gespräch über den Skateplatz hat ihm einen Kick gegeben. Er bringt sich vor der Treppe in Position, gibt dem Board Schwung so gut es geht, zieht hoch und kommt unten ganz gut auf, dann allerdings ins straucheln und kann sich gerade noch irgendwie in die Wiese abrollen. Stürzen hat er schließlich auch jahrelang geübt. Das Board poltert die nächste Treppe runter und bleibt unten liegen. Stöhnend setzt er sich auf. "Bei mir offensichtlich auch nicht." grinst er in Richtung Viola, sammelt das Skateboard ein und bringt es ihr wieder. Seine Schulter tut weh, aber vor Denize wird er sicher nicht herumjammern. "Das Wichtigste ist, dass du dir nicht tausend Sachen ausmalst bevor du was machst. Denk dran was du geübt und gelernt hast, die richtige Technik und bleib auf den Moment fokussiert." Er gibt Viola das Board zurück. "Und sei bereit Schmerzen zu auszuhalten und die Narben mit Stolz zu tragen." Er lächelt verschmitzt. "Ich zeig dir gleich noch was im Sitzen. Fussarbeit quasi."
Eve springt hinter Viola auf den Boden und fällt als sie sich 'puff' verwandelt rückwärts auf den Hintern. Sie bleibt sitzen und staunt. "Boaah! Wie hast du das gemacht!?"
Viola war so auf das Skaten konzentriert gewesen, dass sie erst jetzt bemerkt, wer ihr da auf die Mauer gefolgt ist. Sie ignoriert die Frage des Mädchens. Was hätte sie auch antworten sollen? Dunkle Magie? Stattdessen wendet sie sich Chip zu, der ihr das Board wieder in die Hand drückt. "Klar, wäre nicht das erste Mal, dass irgendetwas schmerzt!", sagt sie grinsend. Auch Veros Tritte in der Höhle waren nicht von schlechten Eltern, doch auch da hat sie nicht gejammert. Nicht, dass das, was sie stattdessen getan hat, die bessere Wahl gewesen ist...
Doch sie verwirft den Gedanken an die Oberzicke wieder. "Dann zeig mal deine Fußarbeit.", sagt sie zu Chip.
Eve steht auf und reibt sich den Hintern. "Dann eben nicht." schmollt sie darüber ignoriert worden zu sein. "Gut für dich, auch ein taubes Huhn findet mal ein Korn." grummelt sie. Sie sieht sich um und mustert die Umgebung. Ihre Aufmerksamkeit richtet sich auf Blaze der an der Mauer lehnt und mit halbem Ohr nur zuhört. Er schaut konzentriert auf sein Telefon. Sie hat nicht vor ihn anzusprechen.
Eve nervt so langsam aber wirklich. So gerne Viola diese nun erneut ignoriert hätte, so sehr hasst sie es dann doch, als "Taubes Huhn" bezeichnet zu werden. Und so reagiert sie nun doch auf die Kleine: "Du solltest in Biologie wohl besser mal aufpassen. Das ist eine Fledermaus und kein Huhn!"
"Was kann ich dafür wenn du nicht zuhörst." sagt Eve provozierend und verschränkt die Arme.
"Was kann ich dafür, wenn du dumme Fragen stellst?", kontert Viola, hat jedoch nicht vor, sich weiter von der Göre nerven zu lassen. Vielleicht sollte sie sie nun doch ignorieren.
Eve streckt Viola die Zunge raus.
Blaze schaut auf. Er sieht grad noch Eve wie sie wieder kindisch ist. "Ich schneid dir das Ding raus, hab ich gesagt." Eve saugt die Zunge wieder ein und wendet sich Chip zu.
"Okay." Chip nimmt das Board wieder an sich und setzt sich auf eine niedrige Mauer. "Es ist nicht das Gleiche wie im Stehen oder Fahren, aber manche Bewegungen und Fußpositionen kann man ganz gut im Sitzen üben." Er zeigt Viola wie sie für ein paar einfache Tricks ihre Füße stellen muss, wie sie das Board dann am besten hochziehen kann und was sie vermeiden muss. Am Schluss steht er auf und zeigt ihr noch den Kickflip. Er führt den Trick aus und bietet ihr an: "Den können wir mal auf ebenem Gelände üben, wenn du Lust hast. Ich zeichne dir mal noch an, wie du deinen Fuß rausziehen musst, damit das klappt." Er nimmt einen Stein und zeichnet mit Schwung einen weißen Strich, der die Linie des Schuhs markiert. "So...und jetzt hab ich mich genug wichtig gemacht...was steht an? Mein Magen grummelt langsam und im Fluss schwimmen noch Fische die auf einen dicken Wurm warten." Er schielt zu Denize als er das sagt. "Habt ihr denn keinen Hunger?"
Viola sieht Chip zu und nimmt sich vor, die Übungen auch tatsächlich zu machen. Vor allem, wenn sie tagsüber nicht nach draußen kann.
"Ich hab Hunger!" gibt Eve zum Besten und hüpft Chip direkt entgegen.
Chip schaut Eve an und meint: " Okay, dann gräbst du nach dem Wurm, sonst gibt's keinen Fisch heute Abend."
Eve blickt Chip an, dann Denize. Sie grinst. "Okay! Mach ich!"
Chip hebt kurz amüsiert die Brauen, zündet sich eine Zigarette an und geht mit Denize voraus. Konversation mit Kindern ist nicht sein Ding, auch wenn Eve eigentlich ganz amüsant ist..besser gesagt..frech. Viola die Stirn zu bieten traut sich meistens nicht mal Breuer .
Als sie wieder am Auto angekommen sind fragt er in die Runde: "Erstmal Feuerholz sammeln, oder? Das machen wir...sammelt ihr ein paar Steine für die Feuerstelle?"
Er nimmt Denize bei der Hand und zieht sie mit sich, ein Stück weg vom Geschehen. Seit ihrem Blick von vorhin will er eigentlich nur eins. Sie ausgiebig küssen, was er jetzt auch nachholt.
Denize legt die Arme um ihn und schiebt das Holzsammeln aus dem Gedächtnis. Chillen, Party, keine Sorgen machen. Sie lächelt, küsst ihn und ignoriert alles um sie herum. Erst als es anfängt wilder zu werden und sie merkt in welche Richtung es geht zieht sie die Bremse sanft lächelnd. Es hat ihr gefallen beim letzten und ersten Mal und sie möchte das gern noch öfter erleben aber nicht jetzt sofort. Nicht vor Viola und Blaze… oder Eve…
Noch etwas ausser Atem schaut ihr Chip nochmal tief in die Augen und schmunzelt dann, auf Abstand gehend: "Okay...dann gehen wir eben Holz sammeln."
Auch Viola schleppt Feuerholz zum Lager zurück. Eve hat sie mittlerweile wieder vergessen. Als sie sieht, wie Chip Denize wegzieht, verdreht sie nur die Augen. Was findet er nur an diesem Moralapostel? Aber das ist ja seine Entscheidung und sie hat nicht vor, sich da einzumischen. Wozu auch?
(In Zusammenarbeit mit @Ripzha und @simscat2 )
Charakter: Blaze / Viola / Chip / Denize
Geschichtsstrang: Ausflug - Teil 5
Auf dem Rückweg bleibt Blaze ein wenig zurück und telefoniert. Er muss ein wenig Vorbeugen wenn er demnächst nochmal mit Chip sprayen will. Oder allgemein... atmen.
Während die anderen das Feuerholz sammeln, Würmer ausgraben und anderen Aktivitäten nachgehen.... spricht er mit Beth.
"Nein sie ist hier..."
"Was kann ich dafür wenn sie dauernd ihr dämliches Handy ausschaltet."
"Das ist nicht mein Problem..."
Blaze hält das Handy vom Ohr weg und überprüft ob Beth noch dran ist oder ob der Empfang abgebrochen ist. Gleichzeitig fragt er sich warum zum Teufel streitet er mit Beth? Auf sowas lässt er sich normalerweise gar nicht erst ein. Aber Eve... die hat einfach alles verändert...
"H-hallo?"
"Ja."
"Okay...."
Blaze drückt den roten Hörer und steckt das Telefon weg. Er tritt näher.
Chip und Denize hat er aus den Augen verloren. Er blickt sich wegen Beth kurz nach Eve um die am Wasser im Dreck wühlt - gut. Bis Viola ihn anspricht. Er fühlt sich wie auf einer Hochspannungsleitung, kämpft die Anspannung aber gekonnt runter. Blaze hatte nicht vor hier zu Babysitten oder sonst was... er wollte entspannen.
Die Vampirin sieht sich zu Blaze um. "Jetzt noch Musik und der Abend ist super!", sagt sie grinsend. "War jedenfalls eine gute Idee, hierher zu kommen. Dass kleine Gören hinzukommen, konnte ja niemand ahnen."
Er nickt Viola zu. "Gut das dus sagst." Er geht zum Auto und öffnet den Kofferraum. Er hat noch eine Decke zum sitzen, die Gitarre, Essen zum grillen - falls Chip doch nix fängt - und die Boxen. Ausserdem genug zu trinken und einen Rucksack mit Kleidung für den Fall. Zudem will er noch in diesen Fluss springen. Unbedingt!
Wenig später kehren Denize und Chip mit einer großen Portion Feuerholz zum Lager zurück. Jetzt kommt richtig Festivalfeeling auf bei Chip und diesmal wird er den Abend mit Denize nicht versauen. Besser nen Joint mehr als zu viel Alkohol.
Nachdem er noch trockenes Zeitungspapier zerknüllt und unter dem Holz verteilt hat, entzündet Chip das Feuer. Es knistert sofort und die Funken stieben. Cool. Er schnappt sich die Angel und geht damit zu Eve ans Ufer. "Und...wie sieht' s aus. Hast du Einen ausgegraben?" fragt er sie und geht neben ihr in die Hocke, um ein paar Steine aufzuschichten, in die er dann die Angel legen will. So würde sie halten und er muss nicht die ganze Zeit darauf aufpassen. Vom Lager klingt Musik zu ihnen herüber und Chip fühlt sich trotz Eves Gegenwart frei und unbeschwert.
"Ich hab diesen Käfer. Geht das auch?" sie zeigt Chip einen fetten Engerling in den hohlen Händen.
"Klar, der ist dick genug." Chip nimmt ihr die Larve ab und befestigt sie mit geübtem Griff am Angelhaken. Er wirft aus und legt die Angel sicher in der Steinkonstruktion ab. "Du hast jetzt die Verantwortung. Wenn was anbeißt und der Schwimmer zuckt, dann schreist du und holst mich, dann wird gegrillt." Er fixiert sie kurz mit den Augen. "Und wenn du Fehlalarm machst um mich zu verarschen, dann kriegst du nix ab." Er steht auf und geht zu den anderen zurück. Vielleicht ist die Kleine so etwas beschäftigt.
Eve blickt auf die Schnur im Wasser und wartet.
Viola bemerkt Blaze' Gesichtsausdruck erst jetzt. "Gibt's Probleme?", fragt sie. Ob das Fehlen des Wagens und des Mädchens bereits bemerkt wurde?
Blaze sieht Viola an und setzt sich hin. Er winkt ab. "Nein alles okay.." Er wirft ein Grasbüschel ins Feuer. "Eve schaltet ständig ihr Telefon aus und dann erreicht ihre Mutter sie nicht." Er rückt ein wenig auf dem Tuch zur Seite damit Viola mit sitzen kann. "Und dann ruft sie mich an.... aber sie sind noch nicht zu Hause also alles im grünen Bereich." Hoffentlich schaut Beth nicht in Eves Zimmer wenn sie nach Hause kommt... Das wäre... suboptimal...
Die Vampirin setzt sich neben Blaze. "Na dann!", sagt sie, fragt dann allerdings doch noch mehr: "Wird die Kleine dicht halten? Du kennst sie besser als ich."
Blaze muss grinsen. "Keine Ahnung." er kennt sie genau so wenig. Er will sie gar nicht kennen. "Aber wenn ihr ihr Leben lieb ist, wärs besser für sie.." er schüttelt den Kopf und reibt sich das Gesicht. Es hätte echt nicht blöder laufen können mit der Rotzgöre.
Denize nimmt verhalten Platz am Feuer auf der Decke, die Chip ausgebreitet hat. Sie lächelt sofort wieder als sie ihn heran nahen sieht. Sie blickt sich um. "Wo hast du Eve gelassen?"
Nachdem er kurz im Rucksack gekramt und das angefangene Bier von vorhin wieder gefunden hat, setzt sich Chip wieder ans Feuer. Als Denize fragt, grinst er. "Die passt auf die Angel auf und sagt Bescheid wenn was beißt." Dann nimmt er Blättchen, Tabak und Gras zur Hand und beginnt einen Joint zu bauen.
Viola grinst, als Chip erwähnt, was Eve so treibt. "Hoffentlich dauert es eine Weile, bis sie rufen muss!", sagt sie, "aber Hauptsache, sie ist beschäftigt und nervt nicht rum." Sie holt ihr Plasma Jane aus dem Rucksack und sieht Chip dabei zu, wie er sich einen Joint dreht. Sie lässt ihn jedoch einfach machen, ohne es zu kommentieren. Als Chip fertig ist, wendet Viola ihren Blick Richtung Fluss. "Lange her, dass ich mal was angeln war. Meistens bevorzuge ich dann ja doch menschliche Opfer, anstatt Fische. Zur Not helfen die aber auch ein wenig." Dann hebt sie beschwichtigend die Hände. "Aber mittlerweile solltet ihr mich ja gut genug kennen, um zu wissen, dass ich niemanden angreife, den ich auch persönlich kenne." Wäre zu riskant, wenn sie einen Namen hätten, mit dem die Opfer zur Polizei gehen könnten.
Blaze schaut Viola zu wie sie den Drink auspackt und ihm fällt direkt etwas ein. "Ich hab was für dich!" Er steht auf und läuft zum Auto um darin zu kramen.
Denize blickt auf Chips Finger und das, was sie da machen. Schon wieder...? Sie fragt sich ob das denn immer sein muss. Sagt aber nichts. Sie wendet sich Viola zu. Sie merkt, dass diese ihr gegenüber eher wortkarg ist, aber das kennt sie schon von ihr. Sie gehen schon zu lange zusammen in die selbe Schule. Ihr Blick wandert zum Fluss wo es prompt ruft: "Fiiiiiiisch!"
Viola sieht Blaze nach, wie er zum Auto läuft und ignoriert Eves Ruf. Irgendwie ist sie ja schon neugierig, was Blaze geplant hat. Sie bemerkt gar nicht erst, dass Denize sie kurz mustert.
Gerade fertig mit drehen kommt Chip nicht zum anzünden, weil Eve vom Ufer aus schreit. Das ging aber verdammt schnell..wehe, wenn sie nur blufft. Er springt auf und drückt Blaze die Tüte in die Hand. "Hier, rauch an."
Blaze blickt auf, nimmt etwas verblüfft den Dreher entgegen und sieht Chip nach wie er davon eilt. Er zuckt die Schultern steckt den Joint in den Mundwinkel und kramt weiter. Wo hat er denn jetzt.... doch nicht etwas zu hause liegen lassen…
Chip läuft schnell zu Eve, nur um festzustellen, dass die Angel unverändert friedlich zwischen den Steinen liegt. Seine Augen verengen sich als er sich zu ihr umdreht. "Hab ich dir nicht gesagt du kriegst nix ab später, wenn du mich veräppelst?"
Eve lacht über Chip, dann fängt sie sich. "Okay okay. Ich mach jetzt richtig." grinst sie vergnügt.
"Von wegen!" Chip spürt dass ihm schon ein bisschen heiss wird und bevor sich das steigert...Er nimmt Eve beim Oberarm und schiebt sie vor sich her Richtung Feuer. "Du bist eindeutig zu kindisch für so ne verantwortungsvolle Aufgabe und brauchst wohl doch Babysitter. " Als sie bei den anderen ankommen entschuldigt er sich:" Sorry, sie ist zu dämlich für den Job...ich hab sie wieder mitgebracht."
"Eher zu klug." korrigiert Eve während sie sich schieben lässt. "Was ist langweiliger als stundenlanges angeln? Stunden langes zuschauen beim angeln!" Denize muss grinsen. Ganz anders als Blaze. Er hat endlich gefunden was er sucht und stellt sich zurück ans Feuer. "Halt den Rand, Nervensäge." sagt er weil sie weder witzig noch klug ist und wirft Chip einen Blick zu.
Chip setzt sich zu Denize, legt einen Arm um sie und blickt schulterzuckend zu Blaze. <Was soll ich machen?> sagt sein Blick.
Blaze winkt ab. Er zündet mit einem zugekniffenen Auge den Dreher an und zieht erst mal daran, dann blickt er zu Viola. Stolz und mit einer Werbesendung-reifen Handbewegung präsentiert er Viola eine Dose. "Tadaa... Hier.. Probier mal. Vielleicht schmeckts ja." Er reicht ihr das salzige Lama in der Dose und setzt sich wieder zu ihr hin. Er zieht am Dreher und reicht ihn an Chip.
Die Vampirin probiert und erkennt das Getränk sofort. Irgendwie freut sie sich darüber, dass Blaze sich daran erinnert, was ihr Lieblingsgetränk ist. "Eine gute Wahl, danke!", lobt sie. "So lässt es sich hier aushalten!" Mit einem Blick zu Eve fügt sie dann noch hinzu: "Trotz nerviger Göre." Sie sieht zum Auto zurück, wo sich - wie sie ja weiß - die Gitarre befindet. Ein wenig Musik würde wirklich nicht schaden.
Eve verzieht den Mund auf Violas Kommentar, sagt aber diesmal nichts.
Blaze grinst. "Schmeckt wahrscheinlich wie Whisky Cola in der Dose schmeckt. Man erkennt 's aber is nich so das selbe."
Chip nimmt den Joint dankbar entgegen. Er ignoriert Eves Geplapper und beobachtet was Blaze da Viola überreicht. Nachdem er kräftig inhaliert hat, bietet er Denize anstandshalber den Joint an.
Denize zieht den Kopf zurück und schüttelt ihn. Verlegen lächelnd sagt sie: "Nein danke..."
" 'kay." Chip zuckt kurz mit den Schultern. Er hat nichts anderes erwartet. Er inhaliert nochmal und hält ihn grinsend Viola entgegen, wohl wissend dass diese ihren Standpunkt am Festival schon deutlich vertreten hat. Dann fragt er einfach mal so ins Blaue. "Was habt ihr eigentlich so für Pläne in den Ferien?"
Als Chip Viola den Dreher entgegen hält, wird diese aus ihren Gedanken gerissen, doch diesmal nimmt sie ihn schon entgegen. Nach einem Zug reicht sie diesen dann allerdings zurück. "Bringt mir nicht so viel!", sagt sie nur, "Resistenz und so."
Blaze nimmt ihr den Dreher aus der Hand bevor Chip ihn nehmen kann und behält ihn bei sich. Er deutet auf die Dose Salziges Lama: "Kann ich ma probieren?"
"Klar!", sagt Viola nur grinsend.
Blaze nimmt die Dose entgegen und probiert. Er nickt nachdenklich hin und her und reicht ihr das Getränk wieder. "Is Okay." grinst er. "Hab noch zwei, für den Fall." er zeigt auf das Auto. Er zieht am Joint und gibt ihn vor Denize' Nase an Chip weiter, da sie erneut ausweicht.
"Also ich geh nirgendwo hin im Sommer... ich war schlecht in Mathe und Mom sagt ich muss das nachholen." Greift Eve Chips Frage endlich auf. Sie klingt enttäuscht.
Auf Chips Frage nach den Urlaubsplänen überlegt Viola kurz. "Ich habe jetzt nichts bestimmtes geplant!", sagt sie, "ist immer etwas schwierig, wenn man tagsüber nicht raus darf." Sie seufzt. "Aber so kann sich immer noch was spontan ergeben."
Schon angenehm stoned mittlerweile gibt sich Chip ein paar Träumereien über Ferien mit Denize hin, während er ins Feuer guckt. Eves Worte holen ihn zurück. "Mmmh...da kenn ich was von.." murmelt er nur für Denize hörbar und drückt ihre Hand. Er muss lächeln beim Gedanken an die letzte 'Mathestunde'. Dann raucht er, gibt an Viola weiter, die verblüffenderweise heute mal dran gezogen hat und sagt an sie gewandt:" Aber jetzt hast du zumindest schon mal ein Skateprogramm und der Platz ist abends eh interessanter als tagsüber." Er streckt sich aus, mit den Füßen Richtung Feuer. "Ich will auch nur chillen ..und sprayen..und ...kein Plan..sprayen? " Bei diesen Worten guckt er lachend zu Blaze.
Viola blickt zu Chip. "Das kann ich nicht beurteilen, ob es da tagsüber interessanter ist als abends.", sagt sie, "die Sonnenempfindlichkeit ist halt der größte Nachteil am Vampir-Leben. Ein paar Minuten oder so komm ich ja noch klar. Wäre sonst schwierig mit der Schule. Aber dauerhaft geht es einfach nicht." Aber dann grinst sie: "Aber die Skateübungen im Sitzen gehen ja auch im Flur." Sie sieht von Chip zu Blaze. "Meine künstlerische Leistung hat sich nach meinem Geburtstagssprayen jedenfalls immer noch nicht verbessert!"
Blaze lehnt sich auf einen Arm zurück und lässt sie den Dreher ein letztes Mal weiter reichen. "Das is okay." sagt er zu Viola und lächelt. "Kunst liegt im Auge des Betrachters. Ich muss die Docks noch fertig machen. Wurd von den Bullen gestört damals..." denkt er laut und raucht den letzten Zug. Jetzt hat er die Stimmung die er angestrebt hat. Entspannt, ruhig und sorglos.
"Die Bullen haben aber auch keine Ahnung von Kunst!", kommentiert Viola, "Da beschwert sich sonst doch eh keiner drüber. Sag Bescheid, wenn du da weiter machen willst, ich komm dann mit!"
"Is gut." Er zwinkert Viola zu.
"Ich hab Hunger..." entgegnet Eve jetzt. "Müssen wir echt auf einen Fisch warten?"
Fisch! Chip zuckt zusammen und springt dann auf. "Ich guck mal nach der Angel." Unten am Fluss zappelt tatsächlich einer am Haken. Oh Mann, das war so nicht gedacht, er wollte eigentlich ein wachsames Auge darauf haben. Schnell holt er die Beute ein, tötet den Fisch rasch und kehrt dann mit dem Prachtexemplar von einer Bachforelle und der Angel ins Lager zurück. "So, jetzt nur noch ne Alufolie und ein bisschen Gewürz, dann kann das Kerlchen gegart werden." verkündet er, stolz den Fisch hoch hebend.
"Ein Fisch für alle?" Eve bleibt skeptisch. "Haben wir nichts dabei sonst?"
Blaze wendet sich genervt um, greift nach der Tasche und wirft sie Eve entgegen. Diese fängt sie vor sich und fällt fast rücklings zurück. "Brat dir selber was." Eve setzt sich auf und wühlt in der Tasche herum. Dann nickt sie. "Okay!" Blaze hebt die Brauen. "Das war ja einfach." kommentiert er und lacht. "All Zeit bereit." sagt Pfadfinderin Eve und kümmert sich selbst um ihr Essen.
Denize setzt sich näher zu Chip. Sie ist stolz auf ihn. "Ich bin gespannt wie 's schmeckt." lächelt sie, spricht aber leise nur mit ihm. Sie denkt nach. "Es gefällt mir wie... erfahren du bist." Ihr Mund wird zu einem schiefen Lächeln. Vielleicht klappt 's diesmal?
Blaze, dem grad gar nicht nach essen ist, der Heisshunger kommt später, greift zur Gitarre und löst sie aus ihrer schwarzen Schutzhülle. Einmal über alle Saiten. Klingt gut. "Immerhin sind drei viertel der Band anwesend." stellt er fest und versucht sich an etwas zu erinnern was er spielen kann. "Hast du eigentlich mal über nen Text für deinen Song nachgedacht?" fragt er Viola.
"Ja, allerdings ist mir nichts Gescheites eingefallen!", antwortet die Vampirin, "texten liegt meiner Mom wohl mehr als mir." Sie grinst. "Ich weiß nicht, ob euch die Krimiautorin Roselyn Dark etwas sagt. Aber das ist Moms Pseudonym." Aber dann grinst sie. "Aber naja, Songtexte sind dann wohl auch nicht ihr Metier." Sie erinnert sich an die Szene auf dem Skatepark, als Shane anbot, beim Schreiben zu helfen. "Und Shane will ich nicht fragen. Seit der Sache mit Vero hat er wohl kein Interesse mehr an meiner Freundschaft und geht mir eher aus dem Weg." Ups... dass Chip mittlerweile die Story gehört hat, bezweifelt Viola nicht. Und bei ihm ist ihr das auch egal. Aber weiß Denize eigentlich davon?
Aber selbst wenn... soll sie das halt wissen. Die Sache ist schließlich erledigt.
Kartoffeln und der gewürzte Fisch schmoren in der Glut und Chip hat Zeit sich wieder zurück zu lehnen. Freudig sieht er wie Blaze die Gitarre zur Hand nimmt, dann fällt ihm ein, dass er selbst die Mundharmonika vergessen hat. Mist...dabei hört Denize das so gern wenn er spielt...und in romantische Stimmung versetzt es sie auch. Als er ihre Worte hört blinzelt er kurz. ..wie erfahren er ist? Sein Herzschlag beschleunigt sich unwillkürlich als er sich langsam zu ihr dreht und sie anlächelt. Beim Gedanken dass sie nicht das Angeln meinen könnte bekommt er einen trockenen Mund. "Gemeinsame Erfahrung ist aber immer noch die Schönste." sagt er leise und versenkt seinen Blick in ihren. Er traut sich kaum zu atmen. Diese Seite kennt er noch nicht an ihr...
Denize lächelt. Ein wenig siegreich möchte man meinen. Es erfüllt sie mit Selbstbewusstsein, dass sie so eine Art Macht ausüben kann.
Am Rande bekommt Chip mit, dass Viola etwas von ihrer Mutter erzählt hat und von Shane? Er ist zu abgelenkt um richtig zuzuhören und registriert nur, dass die Vampirin jetzt Denize anschaut. Hat er was verpasst grade?
Blaze winkt ab. "Wen juckt Shane." er zupft an den Saiten.
"Also mich nicht!", versichert die Vampirin, "keine Sorge." Sie merkt, dass Blaze nicht begeistert darüber ist, dass sie ihn erwähnte. Ist er etwa eifersüchtig? Dabei war es nur ein spontaner Gedanke, ohne dass da irgendetwas dahinter steckte.
"Worum ging 's als du den Song geschrieben hast?" fragt er ohne die Saiten aus den Augen zu lassen. Sie weiss doch das er an eigenen Songs arbeitet, warum denkt sie noch vor ihm zu erst an Shane wenn sie Hilfe braucht...? Er belässt es jedoch bei der einen Frage.
"Hast du denn eine Idee für einen Songtext?", fragt sie nun Blaze. "Da es nie einen Songtext gab, gibt es da jedenfalls auch kein Thema, um das es dabei ging. Das ist alles offen."
Blaze hebt den Kopf. "Dafür muss ich ihn nochmal hören. Ich dachte nur es gab vielleicht was woran du beim komponieren gedacht hast... an irgendwas denkt man doch immer... oder?" Er lächelt. "Vielleicht mach auch nur ich das." Er lässt nochmal die Saiten klingen während Eve schon an irgend etwas kaut. Gut, mit vollem Mund ist sie wenigstens still.
"Klar kannst du ihn noch mal hören.“, sagt Viola lächelnd, "Leider passte ein Piano nicht in meinen Rucksack. Aber zum Beispiel wenn du das nächste Mal zu Lillys Gitarrenstunde kommst, kann ich dir das noch einmal vorspielen." Dann beantwortet sie die andere Frage: "Es ist ja ein eher ruhiges Lied gewesen, kein Rocksong. Ich dachte auch an ruhige, entspannende Zeiten. Was genau kann ich dir allerdings nicht mehr sagen. Vielleicht auch, weil ich das ja nicht komplett alleine komponierte, sondern mit Lillys Hilfe."
Blaze nickt verstehend und lächelt Viola an. Sein Kopf ist etwas träge durch das Gras aber er fühlt sich gut. Etwas zu lange dauert es bis er den Blick abwendet. Denize und Chip sind mit sich selbst beschäftigt und Eve beendet grade ihr Essen. Kauend blickt sie ihn an. Er registriert das erst gar nicht. "Spiel mal was." sagt sie. "Mach mal was zu essen." gibt er ohne nach zu denken im selben Tonfall zurück. Eve schaut ihn an, dann hebt sie die Schultern. "Oke." Blaze wird aus der Kleinen nicht schlau.
Obwohl sein Zeitgefühl gerade nicht das Beste ist, kommt es Chip so vor, als ob die Speisen in der Glut gar sein könnten. Mühsam richtet er seine Aufmerksamkeit weg von Denize , hin zum Geschehen in der Runde. Eve ist beschäftigt damit Sachen zu schnipseln. Gut. Er steht auf, kramt Pappteller und Einmalbesteck aus dem Rucksack und holt dann Fisch und Beilagen aus dem Feuer. Er hat Übung darin und so dauert es nicht lange, bis alles auf Teller verteilt ist und köstlich duftet. Er reicht Blaze und Denize einen Teller und fragt dann Viola:" Möchtest du jetzt wirklich was davon..oder meintest du mehr so rohen Fisch.. vorhin?" Blutig ist der hier jetzt ja nicht mehr... Eve ignoriert er. Sie weiß dass sie verkackt hat.
Auch Viola hätte nichts dagegen, wenn Blaze hier zeigt, was er gelernt hat - von der besten Musikerin, die Viola kennt. Aber anstatt etwas zu sagen, macht sie sich Gedanken, welche Aufgabe sie für den Stein nutzen könnte. Diesmal jedenfalls nichts, was mit Breuer oder Vero zu tun hätte....
Chip holt sie allerdings aus ihren Gedanken, als er ihr Fisch anbietet. Der riecht wirklich gut, das muss Viola zugeben. Trotzdem muss sie ablehnen: "Gekocht wird er nicht viel nützen.", sagt sie auf Chips Angebot. "Aber keine Sorge, ich habe schon vorgesorgt. Ich hab das unter Kontrolle." Sie würde schon keinen hier anfallen. Soviel Verantwortungsbewusstsein hat selbst sie, um notfalls nach Alternativen zu schauen.
Eve spießt diverse Sachen auf einen Stock und macht mehrere, zugegeben köstlich aussehende, Grillspieße. Hat doch was gelernt bei Beth oder bei den Pfadfindern. Mann, mit Del tauschen will Blaze echt nicht. Will er sich das echt antun mit den ganzen Kids?
Blaze nimmt den Teller entgegen und stellt ihn vor sich ab. "Danke Mann." Der Fisch darf noch ne Runde abkühlen. Er sieht Viola an. 'Unter Kontrolle'. Das triggert ihn ein wenig aber auch auf eine gute Weise. Die Finger gleiten über die Saiten und stimmen eine ruhige Melodie an. Lilly hat auch ihm Fragen zum komponieren beantwortet und er übt sich ständig darin. Und meistens schreibt er was er kennt.
Ich bin zu oft in der Kneipe und da bleib' ich zu lang
Und dann trink' ich soviel bis ich nach Hause wank'
Hab' zu viel Ärger mit andern und stell' mir zu viele Fragen
Verschenke zu viel Zeit und nutze selten die Tage
Verbring' ich zu viel Zeit damit Erwachsen zu bleiben
Erwachsen zu werden oder erwachsen zu sein
Ob mehr aus mir werden soll und ich das eigentlich will
Und ob sich dann etwas ändert und ich ein besserer bin
Ich bin so, sag mir was falsch daran ist wenn du die Antwort weißt
Ich bin so, es gibt nur einen Weg, es geht geradeaus ........
Blaze legt die Gitarre weg und greift nach dem Fisch der verdammt lecker schmeckt. "Reich mal das Brot rüber." er streckt die Hand Richtung Eve aus. Sie nimmt den ersten Spieß vom Feuer auf dem auch knusprig duftendes Weissbrot steckt und hält ihm den hin. Blaze nimmt ihn nickend entgegen. Eve verzieht keine Mine, dann reicht sie einen anderen Spieß an Chip und Denize. Violas Worte machen für sie irgendwie keinen Sinn aber sie hört heraus dass sie nichts essen wird. Sie behält einen Spiess bei sich. Es ist ihr nicht peinlich jetzt für alle zu 'kochen' obwohl sie weiss das Chip und Blaze verärgert sind. Pfadfinder halten zusammen. Egal was kommt und sie hält keinem hier etwas vor. Mit ihrer Art von Humor kommen die wenigsten klar, aber ihre Mama sagt, dass es okay ist. Auch wenn sie dadurch kaum Freunde hat. Eve beißt in ein gegrilltes Stück Paprika und sieht Blaze an. "Warum weißt du nicht ob mehr aus dir werden soll?"
Blaze zuckt kauend die Schulter. Weil so gut wie kein Erwachsener an ihn glaubt? Noch nie. Ob gut oder schlecht in der Schule, ob blauer Brief oder nicht, ob begabt oder kreuzdumm. Nicht dass er das je erwartet hätte... - hat er - aber egal. Blaze schüttelt die Gedanken ab. "Wieso? Was wird aus dir mal?" Eve grinst. "Ich werd Archäologieprofessorin oder so." sie kaut überzeugt und fügt an: "Wie Indiana Jones."
Während er sein Essen genießt beobachtet Chip Eve wie sie die Spieße zubereitet. Geschickt die Kleine. Das nötigt ihm fast ein bisschen Respekt ab. „Sieht gut aus.“ lobt er deshalb, als sie ihm auch einen reicht. „Thanks.“ Dann hört er Blaze zu. ..verschenke zu viel Zeit und nutze selten die Tage…ja, so fühlt es sich für ihn zur Zeit auch an. Er muss die Zeit nutzen um nächstes Jahr raus zu kommen.. zu leben. Geld verdienen zu können für ein besseres Leben. Seufzend rückt er näher zu Denize. Mit ihr wird er es schaffen. Sicher. Eves Berufswunsch entlockt ihm ein Schmunzeln. „ Vielleicht solltest du hier dann schon mal survival üben… ohne Essen und Nahrung ein paar Tage in die Wildnis ziehen.“ und uns hier Ruhe gönnen Dann wird er neugierig. „Viola, wie ist das eigentlich bei dir? Hast du schon nen Plan beruflich?“ Für Vampire dürfte es nicht ganz einfach sein nen geeigneten Arbeitsplatz zu finden.. ihre Mutter scheint ja auch selbstständig zu arbeiten und ihr Vater? Kein Plan…
Viola lauscht Blaze' Songtext. Das Problem mit zu viel Zeit verschenken hat sie selber wohl nicht. Zeit ist etwas, was sie mehr als genug hat. Doch trotzdem versteht sie, worum es Blaze geht. Auch für sie gibt es die Frage, was denn später mal werden soll.
Sie muss grinsen, als Chip Eve den Survival-Vorschlag macht. Dann antwortet sie auf die Berufsfrage: "Ich weiß nicht. Ehrlich. Nicht viele würden einen Vampir einstellen, also hat Mom es wohl ganz richtig gemacht, sich ein Pseudonym zu suchen und einfach Geschichten zu schreiben. Dazu muss sie auch nicht an die Sonne.. Was ein weiteres Problem ist. Nicht jeder Beruf eignet sich, selbst wenn man eingestellt werden würde. Und ich bin eigentlich nicht gesellig genug, um eine Musiker-Karriere anzustreben.. Was aber sicherlich besser wäre als gar nichts. Vielleicht sollte ich was machen, bei dem man mit Computern zu tun hat" Sie seufzt. Sie hat sich das Leben als Vampirin nicht ausgesucht, sondern sie ist so geboren wurden. Als Tochter von Menschen hätte sie es bei der Berufswahl sicherlich leichter. "Aber ich schätze, dann doch eher Musikerin. Ich muss die Konzerte dann halt auf den Abend legen, oder innerhalb Gebäuden auftreten. Oder aber, ich muss mir doch noch mehr Computerkenntnisse aneignen", fügt sie dann noch hinzu. Sie zockt zwar gerne am PC, aber für einen Beruf reicht das ja nicht.
Dann wendet sie sich an Chip: "Was sind denn deine Pläne?"
Während er Violas Antwort verarbeitet, ist Chip nebenbei damit beschäftigt sich vorzustellen, wie er Denize‘ Haare öffnet. Zu gern würde er wieder dieses Schimmern im Feuerschein sehen wenn sich die Fülle über ihren Rücken ergießt… „Meine Pläne?“ er schaut Viola an und denkt kurz nach, wieviel er davon preis geben soll. Er zuckt mit den Schultern. „ Ich denk an Ingenieurswesen.. Raumfahrttechnik wenn möglich.. und ne Menge Kohle verdienen irgendwann.“ Seine Hand gleitet zu Denize' Rücken und streichelt sanft darüber. „Ich hab auch schon die beste Lehrerin , die mich auf Vordermann bringt dafür.“ Er lächelt seine Freundin an.
Blaze fühlt was Viola sagt. Er weiss es auch nicht. Er wäre gern berühmt durch die Band oder irgend ein Agent kommt und 'entdeckt' seine Kunst.... Nur reicht dafür noch ein halbes Jahr? Er hat ja noch seinen Plan C.
Blaze beendet sein essen und muss kurz ein wenig lachen als Chip seine Ziele offenbart. Ziele die etwa so möglich sind wie die von Eve. Ausserdem... Nachhilfe? Er blickt das Pärchen an. Von Denize? Denize kriegt eher Nachhilfe von Chip in.... Er hustet kurz weil er sich verschluckt und dann bringt ihn der Gedanke in Verbindung mit Chips Gras erst recht zum lachen. "Als ob das bisschen Nachhilfe dafür reicht."
Eve betrachtet Viola. Sie erwähnt schon wieder das mit der Sonne. Wartet sie darauf dass man Mitleid mit ihr hat? Eve zuckt die Schultern obwohl sie wirklich gerne ein wenig die Rothaarige ärgert. Ihr Temperament ist einfach heraus zu kitzeln als das von Blaze. Und auch der Typ mit den Weltraumplänen der die Finger nicht von der Dunkelhaarigen lassen kann. Eve beendet ihr Essen und klopft sich die Finger ab. Sie packt den ganzen Müll der entstanden ist in die Tasche zurück. Das Umweltabzeichen hat sie schon.
Viola bemerkt zwar, dass Eve sie mustert, doch sie sagt nichts. Solange auch Eve die Klappe hält, sieht die Vampirin keinen Grund, jetzt auf die Göre zu reagieren. Chips Berufswunsch ist auch nichts alltägliches. Wahrscheinlich wird da nie was draus. Aber soll er halt träumen. Irgendetwas wird er in seinem Leben schon finden, auch wenn es vielleicht nicht sein Wunschjob ist.
"Wann proben wir denn mal gemeinsam?", fragt sie an Blaze und Chip gerichtet.
Im Streicheln inne haltend visiert Chip Blaze an. Was gibt‘s da zu lachen? Er rückt von Denize ab und setzt sich auf. „Was findst daran so witzig?“ blafft er zu ihm rüber, Violas Frage ignorierend. Denkt er Denize ist unfähig ihm was beizubringen oder hält er ihn für zu dumm zum gute Noten schreiben?
Uff.. das hat er ernst gemeint. Blaze kämpft das Grinsen runter und sagt nur halb ernst: "C'mon. Sei realistisch..." In einem Jahr ist Abschluss und vom nicht mal durchschnittlichen Schüler zur Raumfahrttechnik. Blaze richtet sich auf. "Seit wann kümmert dich dein Abschluss?" Das Chip mal gern viel Kohle hätte und sorglos wäre weiss Blaze, aber die Methode die er jetzt dafür einschlägt passt so gar nicht zu seinem Kumpel. Er blickt zu Denize. Ahja... Da war ja was...
Viola stellt fest, dass niemand auf ihre Frage achtet. "Jetzt zickt nicht rum!", sagt sie und verdreht die Augen. Ist Denize schon wieder das Problem? Doch sie kann sich nicht vorstellen, dass die kleine Kabbelei um Chips Berufswunsch hier so ernst ist wie auf dem Festival. "Ich verarzte eure Nasen und Augen dann aber nicht." Sie grinst jedoch um zu zeigen, dass sie es eher scherzhaft meint. Sie stellt ihre Frage nach dem gemeinsamen Proben allerdings nicht erneut.
Chips Blick wandert kurz zu Viola, dann wieder zu Blaze. Er hat nicht vor zu zicken...er hat vor hier was klar zu stellen. Blaze' Getue nervt ihn. "Ich bin realistischer als du's jemals warst..meine Freundin ist ne Einserschülerin und kann mir Sachen erklären, die ich in nem halben Jahr Schule nicht kapieren würde...es bringt mir also definitiv was." Er schaut zu Denize, dann wieder zu Blaze. "Ist auf jeden Fall realistischer als drauf zu warten, dass einer vorbeischlendert und den großen Künstler entdeckt...ohne Abschluss." Chip regt sich jetzt ziemlich auf, auch wenn er das eigentlich gar nicht will.
Blaze lässt sich nicht beeindrucken. Ja, viel realistischer. Is klar. Violas Versuch beide zur Zurückhaltung zu animieren, klingt im Moment nicht an. Chip will streiten? Kann er haben: "Als würdet ihr zwei lernen wenn ihr in einem Raum allein seid." Er zeigt auf Denize und Chip und lacht bedauernd. Als ob er Chip nicht besser kennt. Er wendet sich Viola zu und schüttelt den Kopf um zu sagen: Das ist nichts. Legt sich schon wieder.
Denize hat das Bedürfnis etwas beizutragen. So ein Gespräch hatte sie mit Blaze doch auch schon mal. Erfolglos wie es aussieht. Gegen uneinsichtig kommt man nicht an. Glücklicherweise ist Chip auf dem richtigen Weg.
Eve schaut einfach nur zu. Besser die wilden Tiere sich austoben lassen so lange sie nicht auf sie selbst los gehen.
Viola macht sich keine Sorgen darum, dass es zu einem endgültigen Bruch zwischen den Jungs kommt. Sie bezweifelt nicht, dass sie sich von selbst wieder beruhigen. Doch so streitsüchtig sie auch ist: Wenn sie nur die unbeteiligte Zuschauerin in einem Streit ist, nervt das dann schon. Sie traut Chip nicht wirklich zu, dass der sich jetzt nur wegen Denize so gut zusammenreißen kann, dass es mit so einem Berufswunsch klappt. Aber auch Blaze' Wunsch ist nicht unbedingt realistisch. Auch wenn sie selber auch nicht unbedingt bessere Pläne hat.
"Ruhe jetzt. Diskutiert das später aus. Die Nacht wird nicht ewig bleiben und ich wollte die Zeit bis zum Aufbruch eigentlich genießen!", ruft sie daher dazwischen.
Chip streckt abwehrend den Arm in Richtung Viola und funkelt Blaze an. Jetzt reicht's. Der Ärger kocht hoch und er steht auf. " Halt's Maul und lass Denize aus dem Spiel! ..und überhaupt..wenn ich rich kid Blaisdell wäre könnte ich auch so daherreden. Daddy wirds schon richten mit der Jobsuche...auch ohne Abschluss! Nur leider schlag ich mich mit nem versoffenen Vater rum und kann selber schauen wie ich irgendwann aus dem Mief rauskomm!" Er erschrickt...scheiße...Er schaut zu Denize, dann in die Runde. Sein Herz überschlägt sich fast, als sich die Wut mit Scham mischt. Das sollte vor allem Denize so nicht erfahren. Er schaut nochmal wütend zu Blaze. "Ach leck mich!" Damit dreht er sich um und haut ab in die Dunkelheit.
Fortsetzung folgt...
(in Zusammenarbeit mit simscat2 und murloc)
Charakter: Blaze / Viola / Chip / Denize
Geschichtsstrang: Ausflug - Teil 6
"Und Tschüss." Blaze blickt Chip nach. Denize wirft ihm einen Blick zu den er nicht deuten mag, dann folgt sie Chip. Das Ganze ist nichts was er nicht schon kennen würde. Und er weiss, dass Chip es besser weiss. Er hätte ihm jetzt irgendwas nachrufen können, aber was solls... er versucht sich nicht anmerken zu lassen, dass die Streitereien mit Chip ihm auf die Eier gehen. Nein, die Streits an sich nicht, aber die Häufigkeit in letzter Zeit.
"Wow..." sagt Eve. "Ich versteh das. Das mit dem Geld sagen sie zu mir auch immer..."
Blaze blickt Eve ein wenig irritiert an. "Wer hat dich denn gefragt?"
Blaze erinnert sich an Violas Frage und wendet sich ihr zu als wär grade nichts weiter passiert. Er muss das unter Banalitäten vergraben. Die beste Taktik die er hat um ruhig zu bleiben. "Ähm... was die Band angeht... so bald wir n Schlagzeug haben kanns los gehn." Blaze steht auf. "Traust dich mit ins eiskalte Wasser?" fragt er die Vampirin und zieht schon mal den Pulli aus. Am besten nicht weiter an das ganze hier denken. Das renkt sich schon wieder ein. Versichert er sich und hofft auf das beste.
Viola blickt Chip hinterher, folgt ihm aber nicht. Es geht sicherlich nicht nur um den Berufswunsch. Offenbar hat sich schon lange etwas angestaut und das war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Aber auch wenn sie Chip mittlerweile mehr respektiert als früher, so ist ihr Blaze noch immer wichtiger... nach allem, was während der Geisternacht oder des Festivals passiert ist, das sie gemeinsam mit ihm erlebte...
Mit der verspäteten Antwort auf die Bandfrage hat sie jedoch nun überhaupt nicht mehr gerechnet. Sie merkt, dass Blaze vom Streit ablenken und nicht mehr darüber reden will. Doch sie geht darauf ein. Die Jungs würden sich schon wieder einkriegen. Sie hat nicht vor, jetzt noch länger Streitschlichterin zu spielen.
Sie kommentiert das Bandthema nicht weiter sondern reagiert nur auf Blaze weitere Frage: "Du weißt doch, so schnell schreckt mich nichts ab!" Dann geht sie zu ihrem Rucksack. Mit den Straßenklamotten würde sie jedenfalls nicht ins Wasser gehen wollen.
Blaze ist froh dass sie sich mitreissen und die Situation erstmal so stehen lässt. Auf sie ist Verlass. Blaze zieht grade die Hose aus unter der er die Badehose schon trägt da fällt sein Blick auf Eve. "Was ist mit mir? Ich hab nichts dabei..." Natürlich hat sie nichts zum Schwimmen dabei, sie hatte nicht gewusst worauf sie sich einlässt wenn sie sich einfach ins Auto schmuggelt. "Du bleibst hier und machst kein Scheiss.." Blaze zieht das Shirt über den Kopf und wirft es auf den Haufen am Boden. "Das ist total doof!" sagt Eve. Sie weiss nicht wohin die anderen Beiden gelaufen sind und kann ihnen nicht folgen. Blaze tritt auf sie zu: "Hör zu, is nicht meine Schuld, dass du jetzt hier bist und nix zu tun hast. Hast du dir selber eingebrockt, komm klar." er schubst sie leicht aus dem Weg, dann folgt er dem Weg zum Ufer um auf Viola zu warten. Das Wasser ist schon recht frisch stellt er fest. Umso besser. Sein Blick wandert nach oben zu der Klippe. Das wär doch mal ne Mutprobe... Er dreht sich zu Viola um, um ihr etwas vorzuschlagen.
Viola hat sich in der Zwischenzeit umgezogen. Das Badezeug hat sie vorausschauend mit eingepackt. "Stell einfach nichts an!", sagt sie noch zu Eve, als sie an dieser vorbei läuft. Ihren Rucksack nimmt sie lieber mit... nicht dass der Göre noch einfällt, dort aus Langeweile rumzuwühlen. Wer einfach in den Kofferraum eines Autos steigt, dem ist alles zuzutrauen.
"Sieh mal da!" sagt er und zeigt auf den Felsen hoch. Rechts davon ist ein Wasserfall und unten wirkt das Wasser tief genug. Es führt eine kleine Strasse daran vorbei. Er sieht Viola vielsagend an. Er muss ihr nicht sagen was er denkt.
Sie folgt Blaze' Blick auf den Felsen. "Na dann mal los!", grinst sie. Sie stellt den Rucksack irgendwo ab, wo sie ihn im Blick hat und nutzt ihre Fledermausgestalt, um schnell auf dem Felsen zu landen. Dort wartet sie, bis Blaze zu ihr aufschließen würde.
Blaze ist froh dass er in letzter Zeit so wütend war. Durch das boxen ist er wieder fit. Fitter als vor ein paar Wochen als er sich wegen der Verletzungen kaum bewegen konnte. Er kommt oben an und hält nicht inne. Er will gar nicht wissen wie hoch es von hier oben aussieht. Auch wenn das katastrophale Folgen haben könnte, dagegen wirkt Chips Gras. Er sieht Viola im vorbeilaufen noch an, hält die Zunge raus und springt einfach. Es gibt kein zurück mehr und er schreit die Überraschung darüber das es doch viel höher ist als gedacht im Flug heraus und Sekunden später taucht er ins kalte Nass ein.
Viola wartet, bis Blaze etwas Abstand gewonnen hat - schließlich will sie ihm nicht versehentlich auf den Kopf springen - und dann springt sie hinterher. Das Wasser ist wirklich viel kälter als erwartet... und da sie vorher nicht einmal mit den Füßen drin war, ist es im ersten Moment ein großer Kälteschock. Doch sie schafft es, wieder aufzutauchen. "Das ist wirklich kalt, das Wasser...", sagt sie noch. Aber das war es wert gewesen.
Blaze schüttelt den Kopf so dass das Wasser spritzt und grinst ein bisschen außer Atem. Sie hat recht, es ist... frisch. Aber es macht wach. "Es war auch höher als gedacht." lacht er.
"Naja, die Höhe war weniger das Problem!", antwortet Viola grinsend, "Höhe bin ich gewöhnt. Das bringt die Sache so mit sich, wenn man sich in eine Fledermaus verwandeln kann!"
Blaze plitscht ihr ein wenig Wasser entgegen: "Angeberin!" er grinst, dann sieht er sich um. "Lass mal da zum Wasserfall schwimmen." er zeigt darauf. Es wirkt als wäre dahinter etwas verborgen, aber das wünscht man sich insgeheim doch bei jedem Wasserfall den man sieht.
Viola spürt die kühlen Wassertropfen in ihrem Gesicht. "Hey!", ruft sie mit gespielter Empörung, doch dann blickt sie tatsächlich Richtung Wasserfall. "Wer zuerst da ist!", ruft sie noch, wartet jedoch die Antwort nicht ab. Sie schwimmt einfach drauf los.
Er krault ihr sofort hinterher kommt aber trotzdem nach ihr an. Verdammte Vampirstärke denkt er amüsiert. Das Wasser rauscht laut weswegen Blaze einfach nur zu einem Fels deutet zu dem er schwimmt und sich hochzieht. Er streckt Viola die Hand runter um sie aufzuziehen. „Kein verborgener Schatz hier, wies scheint.“ meint er.
"Zu schade!", sagt Viola, auch wenn sie natürlich nicht damit gerechnet hat, fündig zu werden, "Dann musst du wohl einen vergraben, wenn du da etwas finden willst."
"Ich kann dich ja nicht einfach einbuddeln." scherzt er ohne nachzudenken. Er stockt. Was zum F..? Dang it! "Ähm.. sorry... das ist... weil wegen... Chips Gras. Ich red Blödsinn." er lacht verlegen und wendet sich ab um sich dann verwirrt und stumm zu fragen: What!?
Viola sieht Blaze verwundert an. Hat er sie da gerade als Schatz bezeichnet? Es wäre ihr jedenfalls neu, wenn Blaze romantische Gefühle für sie hegen würde. Vielleicht liegt es ja tatsächlich an Chips Gras. "Du kannst es ja mal versuchen!", sagt sie schließlich, ohne weiter auf die Bezeichnung "Schatz" einzugehen.
"Haha..." lacht er ein wenig gezwungen wegen der peinlichen Situation: "Ja.... nein..." er blickt zur Vampirin: "Du würdest mich fertig machen." er grinst verhalten.
"He, ja ich schätze schon!", ist Violas Antwort. Sie grinst dabei und denkt nicht weiter über das Wort "Schatz" nach. Sie blickt den Mond im Himmel an. "Jedenfalls ist das eine tolle Nacht hier bisher!", wechselt sie das Thema, "Die Gegend ist schön abgelegen und niemand stört... wenn man von kleinen Gören, die sich im Kofferraum verstecken, einmal absieht."
Blaze wandert ein wenig auf dem Fels auf und ab. Tolle Nacht, niemand stört... Er blickt die Felsen an. "Erinnert mich ein bisschen ans Festival." Warum schlägt sein Herz eigentlich bis zum Hals? "Cool wenns hier auch ne Höhle gehabt hätte..." Er sieht nach oben. Doch hier hinter dem Wasserfall gibt keinen Eingang. Nur diese irgendwie gemütliche Nische.
"Ja.", sagt Viola. "Ich hab ein Zelt mit, das für den Notfall wenigstens etwas Schutz vor der Sonne bieten würde, aber eine Höhle wäre tagsüber eine bessere Wahl.... Die alte Ruine hat ja leider kein Dach mehr." Sie lächelt. "Aber wenn, dann bitte eine Höhle ohne Skelett!"
"Und ohne Vero und ohne Shane..." ergänzt er. Er denkt an morgen Früh. "Ich kann auch das Verdeck vom Auto schließen wenns nötig ist." Er würde im Leben nicht zu lassen das Viola sich der Sonne aussetzen muss. Wahrscheinlich würde er nicht mal zu lassen dass sie durstet. Nicht mal wenn sie so würde wie Shane in der Höhle. Er setzt sich auf den Stein und blickt zwischen dem fliessenden Wasser auf die in Mondlicht getauchte idyllische Landschaft. "Hast du das mit Vero regeln können?"
"Ja, vor allem ohne Vero und Shane!", stimmt die Vampirin zu. Sie grinst, durch Blaze Frage wieder daran erinnert, dass sie nun tatsächlich eine Sorge weniger hat. "Ja!", sagt sie, "ich hatte das Gespräch mit Veros Vater. Und weil ich mich vorher bei ihr entschuldigt habe, wenn auch ungerne, hat er mir geglaubt, dass es tatsächlich keine Absicht gewesen ist. Er verzichtet auf eine Anzeige, wenn ich Vero im Gegenzug dann ab jetzt in Ruhe lasse. Klingt nach einem fairen Deal würde ich sagen."
Blaze lächelt. "Ja stimmt..." Er hat das Problem noch an der Backe. Oder vielleicht auch nicht? Del sagte er wird Irving diese Karte aushändigen aber bisher hat sein Vater noch nichts in diese Richtung unternommen. Bleibt nur abzuwarten. "Vielleicht muss ich das auch noch. Keine Ahnung." Er sieht von hier das Feuer unter dem Baum. Er streckt die Hand aus und fängt ein paar Wassertropfen. "Übrigens cool das du mitgekommen bist. Das mit Eve tut mir Leid. Hab ich nicht kommen sehen dass die sich einschleicht..." er fragt sich grade wie sein Abend aussähe wären nur Denize und Chip dabei. Wobei er Denize gar nicht mitgenommen hätte, wäre Viola nicht da. Weil.. "Hab aber irgendwie gehofft dass wir heute nochmal ohne die andern... abhängen."
"Das mit Eve hat wohl keiner ahnen können!", sagt Viola. "Hoffentlich hat sie nicht sonst was angestellt während wir hier waren!" Sie lächelt. "Aber die Hauptschuld an Veros Verletzung trag ja immer noch ich. Es ist so schnell passiert, dass du es nicht verhindern konntest. Wenn er selbst bei mir auf eine Anzeige verzichtet, sollte es für dich auch klappen.. Sofern du höflich bleibst und so." Auch ihr selbst fiel das Gespräch nicht leicht, aber mittlerweile ist sie froh darüber, dass Lilly sie in dem Punkt so gedrängt hatte.
"'Wenn' ich höflich bleibe." Blaze schmunzelt. Sie kennt ihn halt.
Viola lässt ihre Beine vom Felsen runter baumeln. "Jedenfalls haben wir hier einen Platz zum Abhängen, ohne Chip und Denize." Auf den Streit hätte Viola jetzt ohnehin keine Lust. Vielleicht ganz gut, dass beide Parteien sich wieder beruhigen können, ohne aufeinander zu hocken.
Blaze betrachtet Viola lange. "Ist das... okay für dich?" er ist sich unsicher ob sie sich überhaupt wohlfühlt so. Er hat mehr oder wenig nur an sich gedacht und es zieht ihn irgendwie ständig an Orte allein mit ihr obwohl er nicht genau sagen kann wie das kommt. "Du weisst du kannst mir alles sagen. Egal was." Er denkt nach und fügt schnell hinzu: "Ich mein... wenn du willst.... und ich halt dicht." Er sieht sie an und wünscht sich eigentlich nichts mehr, als dass sie ihm Informationen über sich gibt die er aufsaugen kann, weils ihn so brennend interessiert. Auf welche Art auch immer.
Viola zuckt die Schultern. "Du weißt doch, dass ich eher Einzelgänger bin. Ich komme ganz gut damit klar, wenn nicht zu viele Leute um mich herum wuseln.. Und wenn, dann am liebsten welche die ich mag!" Sie hat überhaupt kein Problem damit, alleine mit Blaze zu sein. "Natürlich ist das okay für mich!", versichert sie. Nach wie vor glaubt sie daran, dass Chip sich von alleine beruhigen würde. Blaze scheint ja zumindest momentan eh nicht an ihn zu denken.
Blaze rückt vorsichtig ein wenig näher. "Naja geht mir größtenteils auch so... also mit Leuten rumhängen die ich mag..." er lächelt leicht. "Ich kenn n Haufen Leute aber die sind nur... Statisten." Er denkt an die Leute in seinem Leben denen er wirklich traut. "Im Grunde hab ich nur Chip.... und dich." Ihm fällt Steph ein, aber der war vor 9 Jahren wichtig gewesen. Jetzt ist er... jemand zu dem er mal aufgesehen hat. In der Vergangenheit.
Viola freut sich über das Vertrauen. "Jedenfalls, ich bin froh, dass du da warst!", sagt sie, "als ich Hilfe brauchte. Als ich mich alleine gefühlt habe." Sie erinnert sich noch daran, dass Blaze während des Festivals nicht gezögert hat, sie zu besuchen, nachdem sie das Skelett entdeckt hatte. Nicht einmal Lilly und Viktor hatte sie davon erzählt.
Blaze senkt den Kopf und verkneift ein wirklich breites Grinsen zu einem kleinen. Sie kann sich gar nicht vorstellen was ihre Worte bei ihm auslösen. "Weil du das selbe für mich tun würdest.." er sieht sie an, die leuchtenden orangen Augen... das Wasser dass sich darin spiegelt und er erinnert sich sofort an ihre Traumabewältigungssessions und assoziiert den Gedanken mit dem Versprechen. An das er sich immer noch hält. Von Umarmungen mal abgesehen, denn die hat sie ihm jetzt schon oft genug erlaubt, so das es okay sein muss. Er legt den Kopf schief und grinst. "Oder?"
"Na klar würde ich das! Und wenn noch so viele blutdürstige Shanes plötzlich auftauchen würden!", antwortet Viola grinsend. Also wirklich. Er weiß doch, dass er irgendwann Durst bekommen würde. Wenn er sich da nicht vorbereitet, ist er selber Schuld.
Blaze muss lachen, dann zieht er sie in den Arm und drückt sie einfach. Einfach weil er echt dankbar ist dass es sie gibt. Aber das sagt er nicht.
"Sollen wir gucken ob Chip sich beruhigt hat?" er lächelt sie unbekümmert an und nickt Richtung Lager.
"Klingt nach einem Plan!", sagt Viola, "Und wir schauen dann auch gleich, ob die Göre das Lager überhaupt hat stehen lassen!"
Blaze steht auf und streckt sich. Er schaut aufs Wasser hinab. Jetzt nochmal durch die Kälte weil er nicht einfach fliegen kann. Er grinst. "Eins zwei drei!" sagt er schnell und springt durch den Wasserfall ins Wasser zurück. Nach dem Auftauchen krault er zum Ufer und stapft an Land. Er blickt zurück, dann in die Luft um zu sehen wo Viola bleibt.
Viola verzichtet auf ein weiteres Bad im kalten Nass und flattert Blaze als Fledermaus hinterher.
Blaze grinst sie an: "Ist das Wasser doch zu kalt?"
Die Vampirin grinst zurück. "Ich nutze halt die Fähigkeiten aus, die ich habe!", sagt sie lachend.
"Ja ja ja." Blaze sieht sie herausfordernd an. "Na warte." er will auf sie zugehen für eine klatschnasse, eiskalte Umarmung...
Viola bemerkt zu spät, was Blaze vorhat. "Hey!", sagt sie mit gespielter Empörung, lacht dann aber.
Blaze knuddelt sie grinsend, sieht aber davon ab sie hochzuheben und löst sich. "Jetzt sind wir wieder gleich auf." Er zwinkert.
"Sieht so aus!", antwortet Viola grinsend. "Gut, dass ich Badesachen mitgenommen habe. Aber das kriegst du früher oder später zurück!" Aber natürlich ist diese "Drohung" nicht wirklich böse gemeint. Ein bisschen Spaß versteht selbst Viola.
"Das hoff ich doch." lacht Blaze. Er mag Herausforderungen und dass sie sich nicht alles gefallen lässt und dass sie Spass versteht und... Blaze sieht sie lächelnd an.
Tropfend kommen sie am Lager an, das Feuer brennt noch. Blaze schüttelt sich und die Tropfen die das Feuer treffen zischen. Er zieht ein Handtuch aus dem Rucksack und reibt sich über das Gesicht. Irgendwie ist es ruhig hier. Er sieht sich um. "Eve?" Keine Antwort. Nachdem er sich einigermaßen abgetrocknet hat und das Shirt wieder übergestreift schaut er sich ausgiebiger in der Umgebung um. Langsam aber sicher steigt Unbehagen in ihm auf. "Eve!?"
Viola seufzt. War ja klar, dass die Göre irgendwas anstellt. Entweder mit dem Lager selbst oder eben abhauen würde. "Soll ich schauen, ob ich sie aus der Luft finde?", fragt sie Blaze.
Blaze zieht das Handy aus der Tasche der Hose am Boden und flucht direkt. Er schaut auf. "Ähm. Ja.. bitte..." er schaut in die Richtung in die zuvor Chip und Denize gegangen waren. Er kann nur hoffen das die beiden wissen wo sie ist, wenn Viola sie jetzt nicht ausmachen kann.
Viola zieht sich schnell um und schnappt sich den Rucksack, in dem auch das Handy ist. Sie erhebt sich in die Lüfte. Sie würde Blaze per Handy informieren, wenn sie etwas finden sollte. Doch bisher ist keine Spur von der kleinen Nervensäge zu sehen. Die Vampirin flattert in die entgegengesetzte Richtung als die, in der Chip und Denize verschwunden sind. Bisher jedoch ohne Erfolg.
Blaze beschließt nach Chip zu suchen. Für den Fall dass er sich vergebens aufregt und Eve bei den beiden rumhängt. Er schlüpft in die Schuhe und geht ein Stück in die Richtung um sich umzuschauen. Viel Möglichkeiten haben sie nicht um sich zu 'verstecken'. Er hätte Viola sagen sollen sie soll nach den Turteltauben Ausschau halten. Was ist das? Da drüben sieht es verlassen aus und das Gras ist nicht zu hoch. Eine Art Scheune oder sowas. Blaze nimmt das Telefon und wählt Chips Nummer. Er hört es irgendwo klingeln. Blaze sieht sich um. Er schaut aufs Display. Hat er ihn grade weggedrückt? Ist er immer noch pissed?.... Blaze versucht es erneut. Diesmal hört er genau hin wo das klingeln herkommt und stellt fest es ist da bei dem kleinen Holzgehäuse sein muss. Sieht heruntergekommen aus. Blaze stapft durch das Gras. Die Halme kitzeln auf der Haut. Blaze klingelt erneut durch und ist jetzt ganz sicher dass das Telefon hinter der Ecke da schellt. "Alter, Chip, komm runter, war doch nicht so gem..." Blaze tritt um die Ecke und stockt im Satz.
Fortsetzung folgt...
(In Zusammenarbeit mit murloc)
Charaktere: Chip, Denize
Geschichtsstrang: Ausflug - Teil 7
Wie konnte er nur so gedankenlos daher reden? Chip eilt mit weit ausholenden Schritten durchs hohe Gras, ohne auf seine Umgebung zu achten. Was wird Denize jetzt von ihm denken? Dass er ein Lügner ist? Oder noch schlimmer...ein Asi, mit dem sie sich nicht weiter abgeben wird? Vor ihm taucht der Umriss einer kleinen Scheune auf. Wahrscheinlich irgendein Unterstand fürs Vieh auf der Weide. Chip geht darum herum und lässt sich dahinter ins Gras fallen. Wann wird er endlich lernen sich besser zu beherrschen? Er holt eine Zigarette heraus und zündet sie an. Gierig inhaliert er den Rauch, als könnte ihm das helfen die Situation von vorhin zu vergessen.
Denize sieht grade noch wie er hinter der Ecke verschwindet und ihre Schritte werden schneller. "Adrian!" Sie tritt um den Unterstand herum und sieht ihn dort sitzen. Ihr Atem ist etwas erhöht und sie geht in die Hocke. "Warum läufst vor mir weg?" fragt sie und legt eine Hand auf sein Bein.
Ihre Hand wegschiebend antwortet Chip:" Ich weiß nicht ob vor dir oder vor mir..." Er zieht wieder an der Zigarette und lässt beim ausatmen den Kopf sinken.
Denize versucht im Geist nochmal zu reproduzieren was er gesagt hat bevor er umgedreht ist. Sie legt die Hände zusammen und betrachtet Chip. Ist es weil Blaze nicht an ihn glaubt? "Was beschäftigt dich?" Sie kommt in ihrer Kauerstellung näher und setzt sich neben ihn an die Wand. "Mir kannst du 's sagen. Ich bin deine Freundin." Sie lächelt. Sie hat es zum ersten mal laut ausgesprochen und es fühlt sich richtig an.
Chip blickt auf, raucht einen letzten Zug und schnippst die Kippe im hohen Bogen ins Gras. Sie hat es gar nicht gehört? Soll er das einfach als Geschenk nehmen und irgendwas anderes erzählen? Sie ist seine Freundin.. und die Worte kamen aus ihrem Mund. Das ist es was ihn gerade leicht atemlos macht und seine Pulsfrequenz in die Höhe treibt. Irgendwann wird er ehrlich sein müssen, also warum nicht jetzt und hier. "Du hast den Satz über meinen Vater nicht mitbekommen?" Er schaut sie an und greift nach ihrer Hand, die neben ihm im Gras liegt. " Dass er ein Säufer ist?"
Denize blickt ihn an. "Doch.." Das ist es was ihn so runterzieht? Das kann sie verstehen, aber dass es so schlimm ist? Sie überlegt was sie sagen kann. Bestimmt war diese Information für Blaze nichts Neues. "Willst du darüber reden?" fragt sie. "Ich meine, es ist okay... Ich bin für dich da.." Wenn Blaze es nicht ist, dann sie. Sie fühlt sich fast ein wenig verpflichtet.
Verwundert schaut Chip sie an. Sie nimmt das so locker hin? Denkt sich nichts weiter? Er dreht sich zu ihr und sitzt jetzt im Schneidersitz schräg vor ihr. Ihre zweite Hand auch noch nehmend sagt er ernst: "Was gibt's darüber viel zu reden? Ich hab dich angelogen beim Eis essen...das ist das Eine. Weil ich mich geschämt hab für ihn und nicht wollte dass du ihn triffst. Wir...wir haben nicht das beste Verhältnis..also...eigentlich gar keins und wenn wir aufeinander treffen, dann krachts meistens gewaltig." Er schaut ihr in die Augen . "Ich hab einfach gedacht du willst nichts mit nem Typ zu tun haben, der aus so nem Umfeld kommt.. du, die Einserschülerin mit dem netten Vater und dem gepflegten Zuhause." Er runzelt die Stirn. "Obwohl meine Mom ihr Bestes gibt, ich darf eigentlich gar nichts sagen." Er stößt einen verbitterten Laut aus. "Sie leidet sicher mehr unter der ganzen Situation als ich. Wie auch immer...es ist mir peinlich und Punkt." Von Bertls neuen Ideen will er jetzt nicht auch noch erzählen, es reicht schon über die Sauferei reden zu müssen.
Denize drückt seine Hände und beugt sich etwas vor um ihre Worte zu bekräftigen. „Das tut mir Leid für deine Mutter und dich. Es muss dir nicht peinlich sein..“ Dass er gelogen hat kümmert sie nicht weiter. Er sagte es gehe ihm nicht gut und das ist wahrscheinlich sehr wahr. „Es ist nicht deine Schuld. Und bestimmt unterstützt du deine Mom wo du kannst. Mehr kannst und musst du nicht tun.“ Denize rückt lächelnd etwas näher und nimmt sein Gesicht in die Hände. „Und du bist außerdem bald auch ein Einserschüler.“ sie zwinkert.
Na ja...unterstützt deine Mom wo du kannst? Chip lässt das mal so stehen. Was ihn richtig erstaunt ist, dass sie gar nicht darauf herumreitet, dass er sie so dreist angelogen hat..normalerweise dulden Mädels sowas überhaupt nicht. Oder versteht sie ihn wirklich? Wie sehr ihn das alles belastet..und beschämt? Es ist nicht seine Schuld dass sein Vater säuft, das stimmt wohl..aber einen Teil trägt er auch bei zur häuslichen Misere..dass weiß Chip und kann, beziehungsweise will das nicht ändern. Auch wenn er ihr die Hintergründe nicht sagen möchte,beruhigt es ihn, dass sie sein Verhalten akzeptiert, ja sogar entschuldigt. Eine warme Welle der Zuneigung und Dankbarkeit ihr gegenüber überkommt ihn, als sie sein Gesicht hält.
Er rückt eng an sie heran, nimmt ihre Hände von seinen Wangen, legt sie um seinen Nacken, umarmt sie und sagt leise, dicht an ihren Lippen:“ Ja, weil du die beste Lehrerin bist.“ Chip küsst sie sanft, lässt sich ins Gras fallen und zieht sie mit sich. Wie er dieses Mädchen liebt.. sie übt eine schon fast magische Anziehungskraft auf ihn aus. „Komm, lass uns nochmal Mathe üben....“ flüstert er, während seine Hand den Weg in ihr Haar findet und seine Lippen wieder die ihren.
Fortsetzung folgt...
(in Zusammenarbeit mit @Ripzha)
Charaktere: Chip, Denize, Viola, Blaze
Geschichtsstrang: Ausflug - Teil 7
Chip hat das nervige Handy jetzt auf stumm geschaltet, er hat anderes zu tun als sich um Blaze zu kümmern. Gerade lässt er einen Grashalm von Denize' Ohr, über ihren Hals tanzen und steuert damit weitere interessante Gegenden an, als ihn plötzlich Blaze' Stimme aus der zärtlichen Stimmung reißt. "Was zum...!" Chip richtet sich überrascht auf, schirmt dabei instinktiv Denize mit seinem Körper ab und starrt für einen Moment verwirrt seinen Kumpel an. "Hau ab, Mann!" raunzt er ihn dann an, begleitet von einer entsprechenden Geste. Er schwankt zwischen richtig sauer werden und grinsen. Die Situation, die Wirkung des Joints und auch Blaze' Gesichtsausdruck entbehren nicht einer gewissen Komik . "Verschwinde!" Er funkelt Blaze verärgert an, weil dann doch der Beschützerinstinkt gegenüber Denize durchkommt.
Denize erschreckt sich und versucht sich sofort hinter Chip zu verstecken. "Was starrst du so! Geh schon!"
Blaze würde grinsen wenn die Lage nicht so verdammt ernst wäre. Er dreht sich um und geht zurück um die Ecke bevor Denize einen Schuh wirft. "Boah, zieht euch was an, ey! Eve is verschwunden... wir müssen sie finden."
Denize blickt zu Chip, ihr Gesichtsausdruck wird augenblicklich besorgt.
Aufseufzend rollt Chip mit den Augen. War ja klar dass es noch irgendeinen Ärger mit der Kleinen geben würde. Er erwidert Denize' Blick und beugt sich dann kurz zu ihr um sie zu küssen. "Tut mir leid... aber hilft wohl nix." Er reicht ihr einen Teil ihrer Sachen und beginnt auch sich anzuziehen. Wenig später stehen sie bei Blaze. "Was heisst verschwunden? Wie konnte das denn passieren?" Chip blickt Blaze stirnrunzelnd an. "Und wo steckt überhaupt Viola?"
Blaze versucht Eve anzurufen, natürlich vergeblich. Erst als Chip ihn angezogen anspricht dreht er sich um.
"Woher soll ich das wissen! Viola sucht von oben.. ❤️❤️❤️❤️.." Blaze legt die Hand ans Kinn und denkt nach. "Wenn wir sie nicht finden bin ich sowas von tot." Die Kleine bringt einfach nix als Ärger.
Denize blickt Blaze an. Er sieht besorgt aus. Aber ob er sich sorgen um Eve oder nur um sich selbst macht ist schwer zu sagen. "Wo hast du sie zu lezt gesehen?"
"Na am Feuer." Blaze weisst in die Richtung. "Als wir wieder kamen war sie weg... Ich hab sie gerufen aber sie antwortet nicht und das Telefon ist aus."
"Wieder kamen?" Chip dreht sich fragend zu Blaze.
Blaze rollt mit den Augen. "Wir waren kurz schwimmen.... ganz kurz.." Najaa vielleicht ein wenig länger aber hey, er hatte ihr doch gesagt sie soll da warten.
Diesmal trifft Blaze ein längerer Blick. Alles klar. Er hatte Spaß mit Viola, wie auch immer und die kleine Kröte hat sich verkrümelt in der Zeit. Kurz ist Chip versucht einen bissigen Kommentar abzugeben, dann besinnt er sich. Erstens steht Denize daneben und zweitens ist jetzt wirklich Teamwork gefragt und nicht festzustellen, wer Schuld an der Situation hat. Wenn sie Eve nicht finden, wären sie alle zusammen sowas von tot. "Dann bleibt wohl nichts, als loszuziehen und weiter zu suchen." Chip zieht sein Handy aus der Tasche und schaltet die Taschenlampe ein. "Was könnte in so nem Kopf vorgehen? Ihr ist langweilig..die Ruine hat sie schon gesehen..also zieht sie los und schaut, ob es noch irgendwas anderes Interessantes gibt." Er überlegt. "...oder glaubst du sie ist euch beiden gefolgt und irgendwo da in der Gegend?" fragt er dann zweifelnd Blaze.
Ne am Wasser war die Nervensäge nicht. Blaze sieht sich um, dann schaut er in den Nachthimmel. Er schreibt Viola eine Nachricht. Kopfschüttelnd und tippend sagt er: "Ich hoffe Viola hat was...."
Denize blickt nach oben. Chips Gedankengang ist nachvollziehbar. Was wenn sie sich nur in der Nähe versteckt oder Pinkeln musste. Oder was wenn sie sich einen Scherz erlaubt und absichtlich nicht rauskommt bei den Rufen. Sie dreht sich um und legt die Hände an den Mund: "Eve! Bitte komm raus! Eve!"
Die Vampirin flattert weiter über das abendliche Gelände. Sie hat sich bewusst dafür entschieden, ausgerechnet die entgegengesetzte Richtung zu wählen, in der Chip und Denize verschwunden sind. Wenn die Göre sich dazu entschieden hat, den beiden zu folgen, würde sie zwar völlig falsch fliegen, aber man würde sie ja sicherlich benachrichtigen, wenn sie dort ist. Tatsächlich macht sich nun ihr Handy bemerkbar. Hoffentlich gute Nachrichten.
Sie landet und liest Blaze' Nachricht. Er erzählt, dass er zwar Chip und Denize gefunden hat, aber es weiterhin keine Spur von Eve gibt. Viola seufzt. Miese kleine Göre. Dabei sollte der Abend eigentlich schön werden. Sie antwortet: Ihr fällt auf, dass hier in der Nähe ein Bauernhof ist. Ob Eve dort ist? Sich die Tiere anschauen oder so? Noch ist das Gebäude zu weit weg, um erkennen zu können, ob es dort überhaupt Tiere gibt, und ob es überhaupt noch bewohnt ist. Die Vampirin beschließt dennoch, dort nachzusehen.
Die Taschenlampe in der einen Hand , Denize mit der anderen haltend stapft Chip in entgegengesetzter Richtung zur Ruine los. Eve kann überall stecken, also erstmal egal wohin. Er leuchtet über Büsche und Bäume, Richtung Fluss und über die Wiesen. Schließlich stößt er einen durchdringenden Pfiff auf zwei Fingern aus und ruft:“ Eeeevee!! Los, zeig dich, wir wissen das du da bist! Der Spaß ist vorbei!“ Nichts zu hören außer dem Rauschen und Gurgeln des Flusses. Er seufzt und schickt nochmal einen Pfiff hinterher.
Blaze stapft ungeduldig durch die Wiese und blickt sich um. Sie könnte einfach überall sein... Wehe wenn das nur ein Scherz ist um sie zu verarschen. Er sieht sich schon vor Beth und Irving stehen um ihnen zu beichten dass er Eve verloren hat. Das Auto wird zweitrangig und in der nächsten Szene wird die Landschaft hier mit Blaulicht erhellt und eine Truppe Freiwilliger hilft die Gegend abzuklemmen. Aber Eve wird nicht gefunden weil sie irgendwo Hilfe gesucht hat und der Mann, der dort wo sie klopft, wohnte, war im schlimmsten Fall keine Hilfe sondern ein... Blaze schüttelt den Kopf. Der Stresspegel steigt. Er kann sein verdammtes Testament machen. "Eve!!"
Je näher Viola dem alten Bauernhof kommt, desto deutlicher wird, dass das Gebäude längst verlassen ist. "Eve, bist du hier?", ruft sie durch die Nacht. Ihre vampirischen Augen sind an die Dunkelheit gewöhnt aber auf Eve trifft das sicherlich nicht zu. Die könnte Viola aber hören. "Eve!", ruft Viola erneut, doch niemand antwortet. Doch da sie bei der Suche nach der Göre nicht den direkten Weg zum Bauernhof genommen hat sondern in Schlangenlinien geflogen ist könnte Eve es durchaus geschafft haben, zu Fuß dort anzukommen. Wenn die eben nicht die ganzen Kurven mitgenommen hat die Viola geflogen ist. Plötzlich fällt Violas Blick auf erdige Fußspuren auf dem Weg, die von der Größe zu Eve passen könnten. Leider ist die Erde an den Schuhen bald abgeklopft gewesen so dass die Spur nicht bis ganz zum Ende verfolgt werden konnte aber die Richtung wies zum Bauernhof. Viola erhöht das Tempo und ist bald an dem Gebäude angekommen. Wieder einmal ruft sie nach der kleinen Göre.
„Vielleicht hat sie das Survivaltraining ernst genommen und hockt jetzt schlammbeschmiert irgendwo im Gebüsch und jagt… wer weiß was die bei den Pfadfindern alles lernen.“ Chip wird‘s langsam mulmig. Das ist kein Spaß mehr. Blaze wird voll verantwortlich gemacht werden und dann würde auch noch die Sache mit dem Autoklau auffliegen. Er pfeift nochmal energisch, ohne Erfolg. Von weitem kann er plötzlich Violas Stimme hören. Sie ruft Eves Namen. Etwas entfernt von ihrer Gruppe kann Chip schemenhaft die Umrisse eines Gebäudes erkennen. Sucht Viola dort das Mädchen? „Schaut mal da vorne.“ Er zeigt in Richtung des Häuserschattens. „Vielleicht ist sie dahin gelaufen.“
Denize sieht besorgt in die Richtung in die Chip zeigt. Vielleicht hat er recht. "Lass uns mal nachsehen." sagt sie und beeilt sich durch das hohe Gras.
Blaze folgt Chips Pfiff. Pfeift er nach Eve oder nach dem Suchtrupp? Hat er was gefunden? Er sieht im Schatten zwei Gestalten die er als Denize und Chip ausmachen kann, bestimmt in eine Richtung gehen. Er folgt schnell, springt über Hindernisse und hört bald darauf auch Viola rufen. Da ist ein großes Gebäude mit Stall und Gärten. Alles ist überwuchert. Die Zufuhr ist nur noch an den beiden Rillen zu erkennen wo früher möglicherweise der Traktor gefahren ist. In der Mitte und an den Seiten wächst hohes Gras. Wenn hier noch jemand Wohnt, dann jemand der alles bewusst verkommen lässt. Es ist nicht zu übersehen das hier lange Zeit niemand mehr irgend ein Gartenwerkzeug in die Hand genommen hat. Die Gegend ist unsagbar unheimlich und erinnert Blaze an die Geistervilla. Unbewusst schluckt er während er seine Schritte verlangsamt aber dennoch stetig aber vorsichtiger näher kommt. Hätte er diesen Geistermist nicht erlebt, würde ihn dieser Anblick nicht so sehr beklemmen, da ist er sich sicher. "Habt ihr was?" fragt er die Schatten in der Ferne auf die er zusteuert.
Viola hört plötzlich einen Pfiff hinter sich und dreht sich um. Ist das Eve, die ihr einen Streich spielen will? Doch dann erkennt sie Chip und Denize. Hinter den beiden nähert sich auch eine weitere Gestalt. Die ist zwar noch zu weit weg, um sie genau zu erkennen, aber die Vampirin vermutet dennoch, dass es Blaze sein muss. Tatsächlich, er ist es! Viola hört seine Stimme, die wohl an Denize und Chip gerichtet ist. Sie selbst ist jedoch zu weit entfernt, um die Worte zu verstehen. Wollten sie sich nicht aufteilen? Außer Fußspuren hat sie doch nichts gefunden. Und keinen Beweis, dass Eve hier ist.
Das unheimliche Gefühl in seinem Inneren niederringend, drückt Chip Denize' Hand. Einerseits soll es sie beruhigen, andererseits beruhigt es auch ihn selbst. Unweigerlich kommen Gedanken an die Geistervilla hoch und die sind nicht die Angenehmsten. Wobei... Er schaut Denize an und lächelt. Er hat sein Herz geöffnet...teilweise, dafür sollte er dem Geist wahrscheinlich schon irgendwie dankbar sein. Wer weiß ob er ohne diese Spuknacht überhaupt mit ihr hier wäre.. "Nein, Totenstille ringsrum bisher." antwortet er Blaze, der gerade zu ihnen aufschließt und sieht sich weiter in der Dunkelheit um. Der Strahl seiner Taschenlampe gleitet über das verwilderte Gelände. "Was war denn das mal hier? Schaut euch mal den Garten an...der ist riiiesig ." Der Lichtstrahl erhellt alte Gemüsebeete, Mauern, die verschiedenen Bereiche abtrennen, ein paar alte Hühnerställe und..einen großen Teich. "Ob da noch jemand lebt?" Die Vorstellung dass Eve sich hier herumtreibt und das Haus womöglich noch bewohnt ist, macht Chip ein ungutes Gefühl im Magen. "Wir sollten erstmal Viola treffen und dann gemeinsam weiter schauen." sagt er im Weitergehen und zuckt zusammen, als seine Taschenlampe plötzlich die Augen der Vampirin im Dunkeln zum Leuchten bringt. "Alter..sag doch was dass du hier rumstehst, hab mich voll erschreckt." mault Chip erst, muss aber dann doch lachen.
"Gah!" Violas lichtempfindlichen Augen schmerzen, als Chips Taschenlampe dorthin leuchtet, "Pass doch auf, wohin du mit dem Ding rumfuchtelst!" Gleichzeitig schimpft auch Chip, so dass die Vampirin schnell kapiert, dass es wirklich nur ein Versehen war. Sie reibt sich über die Augen und muss dann selber lachen. Die ganze Anspannung wegen Eve, da ist dieses alberne Lachen ein wenig befreiend. Hoffentlich würden sie die kleine Ausreißerin noch vor den Morgenstunden finden können und zwar lebend.
Die Gegend bereitet Denize ein unwohles Gefühl. Vielleicht wird es auch durch Chip auf sie projiziert als er ihre Hand drückt. Hat er Angst? Muss sie dann auch Angst haben. Sie lächelt aufmunternd zurück. Wenn Eve keine Angst hat hier allein nachts rumzulaufen, dann ja wohl sie auch nicht.
Blaze tritt zur Gruppe die endlich wieder zusammen gefunden hat. Wer hatte eigentlich die Idee sich aufzuteilen? Das ist der erste Schritt der einem in einem Horrorfilm zum Verhängnis wird.... Clever... Er betrachtet das Haus und den Stall. "Wieso genau sind wir hier?" fragt er zögernd und hofft, Eve hat sich nicht hier her verirrt sondern taucht plötzlich von der anderen Seite auf und wundert sich warum sie sich alle so weit vom Lager entfernt haben... Er weiss dir Frage ist blöd und eigentlich nur rhetorischer Natur. Er betrachtet das Gebäude im Schatten etwas genauer und nimmt sich zusammen. "Denkt ihr sie ist hier?"
"Keine Ahnung!", antwortet Viola, "aber ich habe zumindest Fußspuren in Kindergröße gesehen. Die Spur ließ sich aber nicht weit verfolgen, aber zumindest stimmte die Richtung." Sie sieht sich um. "Die Scheune ist wohl einfacher zugänglich als das alte Wohnhaus. Vielleicht sollten wir dort mit der Suche anfangen. Oder teilen wir uns hier auf?"
Aufteilen? Chip runzelt zweifelnd die Stirn. Lieber wär's ihm sie blieben zusammen, aber andererseits können sie beim Suchen mehr Fläche abdecken wenn sie zwei Gruppen bilden. Er schaut zu Denize. "Ich wär dafür wir teilen uns in Zweiergruppen, das dürfte effektiver sein." Er schaut die Anderen an. "Lasst uns aber in Kontakt bleiben." Er hebt seine rechte Hand mit dem Handy hoch. "Ich würd mir mit Denize diesen Teil hier vornehmen." Er zeigt auf den doppelstöckigen Scheunenanbau." Ist das okay für euch?"
Na klar will er das. Blaze seufzt innerlich läst sich aber nichts anmerken. "Sicher.." er will Eve so schnell finden wie möglich, doch kommt ihm die Aufteil-Idee immer noch unbehaglich vor. Das kann er sich jedoch nicht anmerken lassen. Was ist er? Ein Weichei? Nein, nein.. "Wir sehn uns das Haus an.." Er blickt zum Wohnbereich der im Dunkeln liegt, dann zu Viola. "Okay?"
"Ja, gehen wir!", sagt die Angesprochene. Sie geht nun mit Blaze zum Eingang es Wohnhauses. "Auch wenn ich nicht weiß, ob Eve einen Zugang zum Haus hat finden können. In die Scheune ist es jedenfalls einfacher, hinein zu kommen. Aber wenn sie dort ist, werden Chip und Denize sie schon finden." Sie sieht sich um, ob nicht irgendwo ein zerbrochenes Fenster zu finden ist, durch das Eve geklettert sein kann. Sie hat keinen Erfolg, doch als sie gedankenlos die Haustürklinke betätigt, ist gar nicht abgeschlossen. "Oh!", sagt Viola nur, "dann mal hereinspaziert!"
Langsam setzt sich Chip mit Denize in Bewegung und betritt die Scheune. Er geht voraus, hält aber fest ihre Hand. „Mist, ich hab nur noch ganz wenig Akku, wie ist's mit deinem Handy?“ fragt er sie, während er vorsichtig im Dunkeln weiter geht. „Wir brauchen Licht.“ Vor ihm tauchen große Fahrzeuge auf. Er erkennt einen Traktor und einen alten Lastwagen. "Kannst du mal hier rumleuchten? "
Chip ruft halblaut:"Eve?Eve! Wenn du hier drin bist dann zeig dich endlich. Wir haben nicht ewig Zeit hier rum zu suchen." Richtig schreien will er nicht, noch weiß keiner ob sich nicht noch Menschen hier auf dem Gelände aufhalten und wenn ja, was für welche. Wenn sie hier drin sein sollte, dann würde sie ihn schon hören.
Denize nimmt ihr Handy und schaltet die Taschenlampe ein. Sie leuchtet durch den staubigen Schuppen. Die Fahrzeuge wurden auch schon länger nicht mehr bewegt. Wenn Eve hier etwas zugestoßen ist, ist sie ganz allein......
"Hier ist nichts." sagt Denize zu Chip. "Lass uns mal außen nach sehen." Sie wendet sich den Toren zu um draußen nachzusehen. Sie stockt draußen als ein Geheul die Nacht erfüllt. Was war das? Ein Hund? Ein Fuchs? Ein... Wolf? Erschrocken zuckt Denize zusammen.
"Wie locker du bist." sagt Blaze und folgt Viola ins Haus. Er blickt sich im Flur um. Sie haben die Wahl nach rechts, nach links oder nach Oben. Es riecht nach Staub. Blaze entscheidet sich links durch die Tür zu spähen. Er linst in den Raum und stutzt. Ein kleines Wohnzimmer. Sehr einfach eingerichtet. Es würde bewohnt wirken wenn nicht überall eine Schicht Staub liegen würde. Vielleicht haben die Bewohner nur das Nötigste gepackt als sie auszogen...
"Eve?" sagt Blaze in Zimmerlautstärke. Keine Antwort...
Verwundert sieht Viola Blaze an. Ja, sie ist tatsächlich recht locker. Nächtliche Ausflüge sind ihr nicht fremd. Aber Blaze wird schon allein wegen Eves Verschwinden angespannt sein. Für ihn muss das Ganze noch viel schlimmer sein als für die Vampirin. Staub überall. Hier war schon lange niemand mehr. Sie schaut über Blaze' Schulter in das kleine Wohnzimmer. Eve scheint nicht hier zu sein. "Ich schau mal weiter in die Räume!", sagt Viola zu Blaze, "erst im Erdgeschoss und dann weiter oben."
Sie geht zur Tür gegenüber des Wohnzimmers. Dieses Mal erblickt sie das Esszimmer mit einem großen Tisch. Verärgert wischt die Vampirin Spinnenweben aus dem Türrahmen. "Eve, du Nervensäge, bist du hier? Sonst überlassen wir dich dem Wolf!" Auch Viola ist das Geheul, das von draußen kommt, nicht entgangen. Sie versucht, im Staub Spuren zu finden, die auf die Anwesenheit der Göre schließen könnten.
Chip fährt der Schrecken durch die Glieder. Ist ja schlimmer als in der Geisternacht...da waren sie mehr Leute und Shane und Viola waren dabei um nach Kreaturen zu gucken, die vielleicht übernatürliche Kräfte haben könnten, wer weiß was da grade geheult hat...Egal, sie müssen weiter suchen. "Komm, gib mir dein Handy, ich geh voraus." Als Chip um die Ecke biegt, sieht er eine Außentreppe, die nach oben führt. Die Scheune ist mehrstöckig, also noch Platz genug für Eve um sich zu verstecken. Chip beißt die Zähne zusammen. Langsam wird er sauer. ..wenn ich das kleine Biest in die Finger kriege..
Langsam erklimmen sie die Stiegen nach oben. "Bleib dicht bei mir." Chip leuchtet kurz Denize an, um zu sehen wie es ihr geht. "Alles klar bei dir?"
Denize bleibt dicht bei Chip. Sie erinnert sich nur zu gut an die Gesiternacht und an das was Vero zugestoßen ist. Sie folgt ihm die Treppe hinauf und nickt zurückhaltend auf Chips Frage.
Der Lichtstrahl der Taschenlampe erhellt nur eine kurze Strecke hinein ins undurchdringliche Dunkel. Hier würde sich Eve doch nicht verstecken...oder? Chip sieht große Heuballen links und rechts an den Wänden. Oder doch? "Eve?" Immer noch in verhaltener Lautstärke wünscht er sich mittlerweile nichts mehr als dass von irgendwo ein piepsiges "Ja" oder sowas kommen würde. Vor ihnen führt nochmal eine Treppe in das oberste Stockwerk.
"Eve?" versucht auch sie es. Erfolglos. Langsam aber sicher macht sie sich ernsthafte Sorgen. Sie wirkt so klein und zerbrechlich.
"Okay, dann eben da auch noch rauf." Womöglich liegt sie ja irgendwo bewusstlos, weil sie im Dunkeln abgestürzt ist oder weiß der Geier...Vorsichtig steigt Chip weiter, hält dabei fest Denize' Hand und kann oben angekommen erstmal nicht viel erkennen. Vor ihnen liegt irgendwelches Gerümpel und ehe er mit der Lampe in die andere Richtung leuchten kann, kommt aus dem Dunkel ein tiefes Knurren, gefolgt von einer drohenden Stimme:" Noch einen Schritt weiter und ich lass den Hund los." Ein metallisches Klicken ertönt und Chip erstarrt zur Salzsäule.
Fortsetzung folgt...
(In Zusammenarbeit mit @Ripzha und @simscat2 )
Charakter: Blaze / Viola / Chip / Denize
Geschichtsstrang: Ausflug - Teil 9
Erschrocken saugt Denize Luft ein und versteckt sich ruckartig hinter Chip. Wer hat das gesagt? Hat da grade eine Waffe geklickt? Denize traut sich kaum zu atmen. "Sag was." flüstert sie Chip zu unfähig selber das Wort zu ergreifen.
Blaze schaut auf über die Schulter zurück zu Viola wie sie die andere Seite erkundet. Schon wieder aufteilen. Er schüttelt den Kopf. Na schön. Mit der eigenen Handylampe geht er durch die Wohnzimmertür, dann durch eine Weitere die in einen winzigen Gang führt. Er findet ein gefließtes Badezimmer, welches weitestgehend uninteressant ist. Danach kommt er in eine Art Speisekammer. Aber keine Spur von Eve. In der Küche trifft er erneut auf Viola. Das ganze scheint im Kreis zu führen. "Lass uns oben nachsehen."
Die Treppe hinauf fällt Blaze als erstes der grosse Flügel ins Auge. "Ist das Ding nicht etwas zu wertvoll um es zurück zu lassen?" denkt er laut. Er drückt auf eine einsame Taste und verwischt dadurch den Staub. Wenn Eve hier gewesen ist, hat sie die Finger von dem Instrument gelassen. Mehr und mehr beschleicht ihn das Gefühl dass sie hier nicht am richtigen Ort suchen.
Viola betrachtet das Musikinstrument. "Also, der Flügel in der Villa Blutrose ist jedenfalls besser im Schuss!", erzählt sie, "aber ich könnte dir natürlich schon jetzt mein Musikstück noch einmal vorspielen... zumindest wenn dazu jetzt die Zeit wäre. Die kleine Nervensäge hat wohl Vorrang." So langsam wird auch Viola unruhiger. Anfangs dachte sie ja noch, die kleine Göre versteckt sich nur. Aber ist ihr vielleicht doch etwas zugestoßen?
"Hat sie wohl..." sagt Blaze nachdenklich.
Eine weitere Treppe führt nach oben, aber zuerst sollten sie vielleicht die anderen Räume dieser Etage durchsuchen. Allerdings hätte Eve sie sicherlich längst gehört, wenn sie im Gebäude ist. Entweder, sie versteckt sich tatsächlich und macht sich einen Spaß draus oder... sie ist nicht hier.
Chip hört Denize' Worte und weiß auch dass er reagieren muss, aber das Knurren des Hundes, den er nicht sehen kann im Dunkel raubt ihm den Atem und er ist unfähig sich zu rühren oder etwas zu sagen. Schon einmal war da ein Hund...nachts...und seitdem hat er einfach tierische Angst vor den Viechern. Sein Herz rast und der Schweiß bricht ihm aus allen Poren. Endlich bringt er ein: " Wir..wir bleiben wo wir sind. Wir wollen nichts von Ihnen...bitte ..hören Sie mir kurz zu." heraus, mehr gekrächzt, als gesprochen. Seine Kehle ist staubtrocken und er unterdrückt seinen fast keuchenden Atem.
Seinen Worten folgen drei Sekunden Stille, dann ein kurzer Befehl:" Cooper..Platz!" Das Knurren verstummt und Chip hört ein leises Rascheln, als ob der Hund sich hingelegt hat. Er atmet minimal auf. Dann flammt plötzlich ein Lichtkegel auf und blendet ihn. Schützend hält er einen Arm vors Gesicht, während der Lichtstrahl über ihn und Denize wandert. "Okay...ihr seid wohl echt keine Bedrohung...und auch keine Bullen." Die Lampe erlischt und ein leises Zischen ertönt. Kurz darauf erhellen zwei Kerzenstummel den kleinen Dachraum der Scheune. Auch hier Strohballen und ein Haufen Kisten und ein Typ, der ziemlich verwahrlost, aber nicht bösartig aussieht. Er ist im mittleren Alter, wobei Chip nie weiß was das eigentlich konkret bedeutet...40 vielleicht? und trägt eine schmuddelige Beanie, unter der lange, zerzauste Haarsträhnen hervorschauen. Von seinem Gesicht sieht man nicht allzu viel, weil ein struppiger, langer Bart und buschige Augenbrauen fast alles davon verdecken.
Die Augen darüber haben Gott sei Dank keinen bedrohlichen Ausdruck. Allerdings hält der Typ tatsächlich eine Schrotflinte in der Armbeuge, deren Lauf im Moment nach unten zeigt. Sie starren sich einen Augenblick an, dann fragt der Mann misstrauisch:" Was treibt ihr hier mitten in der Nacht?" dann wandert sein Blick zu Denize..und wieder zurück zu Chip. Ein breites Grinsen erscheint auf seinem Gesicht, welches eine Reihe brauner Zahnruinen entblößt. "Muss ich wohl nicht wirklich fragen, was?" Er lacht dreckig. "Komm raus da Kleine, ich tu euch nix." sagt er in Richtung Denize und Chip wird bewusst, wie fest er sie wieder gehalten halt.
Chip wirft Denize einen entschuldigenden Blick zu und sagt dann, mit Blick auf die Waffe: "Könnten Sie die vielleicht weglegen? Das macht mich echt nervös..". ..genauso nervös wie der Köter da Der Typ grinst noch breiter. "Die da? Die ist nicht geladen..die hab ich hier gefunden und zur Abschreckung taugt sie." Er lacht wieder. "Mein Cooper hier ist da viel effektiver wenn's sein muss." Chip beobachtet angespannt, wie der Hund, der gefühlt die Größe eines Kalbes hat, den Kopf hebt, als sein Name genannt wird. Der Vagabund, wie Chip vermutet, legt die Waffe auf einem Schränkchen ab. Chip will eigentlich nur noch weg von hier. "Wir hauen gleich wieder ab, nur.." Chip sieht im Hintergrund den Schlafplatz und die Habseligkeiten des Mannes...hier war Eve sicher nicht, sonst hätte der schon was gesagt. "..wir suchen ein Mädchen, blond, zierlich, kurze Haare..deshalb sind wir hier raufgeklettert. Haben Sie vielleicht irgendwas gehört oder gesehen von ihr?"
Es gefällt Denize nicht wie dieser schäbige alte Mann sie anschaut. Sie fühlt sich von seinen Blicken durchbohrt weswegen sie auch nicht hinter Chip hervortritt. Außerdem wirkt der Hund als könnte er sie jederzeit anspringen. So bedrohlich wie er zuvor geknurrt hat... Nein Denize traut dem Mann nicht. Im Gegenteil. Sie weiss dass sie vielleicht - mal wieder - auf diverse Vorurteile reinfällt, doch ist es ihr hier deutlich lieber vorsichtig zu sein. Sie setzt dennoch ein Lächeln auf als der Mann in eine Richtung deutet und meint: "Mh... doch doch... vielleicht fällt mir da was ein. Vielleicht gegen eine kleine Spende..?" Der Mann streckt die behandschuhte Hand aus. Der Handschuh ist löchrig und fingerlos. Schmutzig sowieso. Denize mustert ihn. Was will er Geld? Das ist nicht sein Ernst oder? "Hören sie, dem Mädchen ist vielleicht etwas zugestoßen und braucht Hilfe..." traut sie sich zu sagen. Der Mann hustet. "Genau wie ich... und?" er hebt die Hand auffordernd an.
Blaze fährt über die Tasten die eine ziemlich verstimmte Tonleiter wiedergeben. Vielleicht doch nicht Ideal um Musik damit zu machen. "Die kleine nervige Kröte.... Die kann was erleben, ich schwöre..." wieder von Ärger gepackt wendet er sich den Zimmern zu, was schnell erledigt ist, denn mehr als zwei Schlafzimmer und zwei Bäder gibt es hier nicht mehr. Doch eine Treppe führt noch weiter hinauf. Ein Stockwerk nur mit Kinderzimmern. "Uff.... Stell dir vor 5 von Eves Sorte. Ich würd mir die Kugel geben.." missmutig betrachtet er das herumliegende Spielzeug. Was mag hier passiert sein, dass alles so mir nichts dir nichts zurückgelassen wurde?
"Oje, das würde die Welt nicht verkraften!", stimmt Viola zu, "hoffentlich sind die Kinder dieser Familie nicht so geworden, die hier mal gelebt hat." Sie spricht in der Vergangenheit, da der Bauernhof mittlerweile ja verlassen wirkt. Was wohl aus den ursprünglichen Bewohnern geworden ist? Warum sind sie fort ohne etwas mitzunehmen? Mussten sie vor etwas flüchten? Das könnte dann auch erklären, warum sie keine Zeit hatten, die Haustür wieder abzuschließen. Viola denkt wieder an die Gruselvilla. Dort rechneten die Teens wenigstens von vornerein mit Spuk. Aber eigentlich kann Viola ja auch egal sein was mit den alten Bauern passiert ist, solange sie Eve finden würden.
"Oh Mann, es geht noch weiter hoch!", stöhnt Viola genervt, als sie eine Leiter entdeckt, die auf den Dachboden führt. Immerhin, danach würde keine Etage mehr kommen. Da Eve in den Kinderzimmern nicht zu finden ist, flattert Viola in Fledermausgestalt durch die Luke und sieht sich um. Überall steht Gerümpel rum. Und eine alte, verstaubte Staffelei. Aber keine Eve. Oder versteckt die sich nur? Viola ruft zu Blaze runter: "Also hier oben finde ich sie auch nicht!"
..wenn der Hund nicht wäre, würd ich dir die Fr... polieren Zähneknirschend beherrscht sich Chip und zieht Denize enger an sich. "Wir haben nur nen Ausflug ins Grüne gemacht..wir haben kein Geld dabei, aber.." Er zieht den Tabak und Blättchen aus der Gesäßtasche seiner Jeans. "Das ist alles was ich dir anbieten kann." Nach der Nummer von eben sieht Chip keine Veranlassung mehr den Typen zu siezen. Er streckt dem Mann die Dinge entgegen. "Hast du das Mädchen gesehen? "
Kurz verengen sich die Augen seines Gegenübers, es wirkt als wäre er verärgert und wolle das Angebot ausschlagen. Dann siegt aber doch die Gier. Seine nikotingelben Finger greifen blitzschnell nach dem Tabak und lassen ihn mitsamt den Blättchen in seiner Jackentasche verschwinden, bevor er Chip wieder mit seinem Blick fixiert. "Ich war vorhin mal für kleine Jungs..da ist jemand durch den Garten geschlichen, könnt schon ein Mädchen gewesen sein." Er grinst wieder und entblößt erneut die Zahnstummel. Chip wird es ganz zweierlei bei dem Anblick. "Ich hab tief Luft geholt und nen ordentlichen Brüller losgelassen, da ist sie davongestoben Richtung Stallungen." Er bricht in Gelächter aus. "Vielleicht versteckt sie sich bei Franz." Er zieht amüsiert die Brauen hoch.
"Franz?!" fragt Chip beunruhigt. Wieviele Typen leben hier?
"He, he, he...das ist n Lama...ist irgendwie zurückgelassen worden und jetzt wohnt er hier gemeinsam mit Cooper und mir." Er zieht den Tabak aus der Tasche und beginnt zu drehen. Ihre Anwesenheit scheint ihn nicht weiter zu interessieren. "Okay...dann suchen wir mal bei den Ställen. Danke.." Chip dreht sich um und zieht Denize im Laufschritt mit, die von den Kerzen matt erhellte Treppe hinunter.
Zum Glück können sie endlich weg von dieser finsteren Gestalt. Denize folgt Chip ohne Widerwillen. Wenn sie könnte würde sie sogar voraus laufen. Sie denkt über das Gesagte nach. Ein Lama. Das ist bestimmt spannend für ein Kind. Tiere ziehen doch jeden wie magisch an. "Das Lama ist ein guter Hinweis. Ich schreib gleich Blaze." sagt Denize als sie unten im Hof wieder ankommen. Sie schaltet die Taschenlampe aus und tippt eine Nachricht an Blaze.
Blaze blickt hinauf zu Viola und will grade antworten, als das Telefon mit dem er nach oben leuchtet vibriert. Er schaut auf das Display. "Denize meint sie sei möglicherweise bei den Ställen." Er blickt hinauf. "Sehn wir nach." Und winkt Viola mit sich.
Sie steigen die ganzen Stufen wieder hinab und kommen draußen an. Der Mond erhellt die Gegend und die Grillen zirpen laut. Dort drüben kann Blaze Denize und Chip ausmachen die schon auf sie warten. Eve haben sie nicht bei sich. Er geht auf die beiden zu. Denize sieht ihn an, dann Richtung Ställe. "Da wohnt Franz." sagt sie und versucht nicht über die Absurdität zu lachen. Blaze sieht sie an. "Wer ist Franz..?"
"Ein Lama." grinst Denize und sieht es schon ungeladenen Gäste anspucken.
Blaze schüttelt verwirrt den Kopf. Ok? Ein Lama. Na und? "Sehn wir nach.." sagt er und geht voraus.
Ein Lama? Viola hätte vieles erwartet, aber nicht, dass sich tatsächlich noch Tiere hier auf dem Grundstück befinden. Offenbar ist noch jemand hier, der sich um das Tier kümmert. Schließlich hat es ja offenbar sogar einen Namen. Auch wenn Franz ein seltsamer Name für ein exotisches Tier wie ein Lama ist. Aber sie hätten wohl jetzt ohnehin die Ställe durchsucht, wenn die Scheune und das Wohnhaus keinen Erfolg brachten.
"Woher weißt du denn, wie das Lama heißt?", fragt Viola in Denize' Richtung, "Es wird dir das bestimmt nicht selbst gesagt haben."
"Wir hatten grade ne abgefahrene Begegnung mit nem Typen, der echt strange war." Chip erzählt im gehen alles was sie gerade erlebt haben und schließt dann zu Blaze auf." ..und dann sagt er: ..vielleicht versteckt sie sich ja bei Franz." Er dreht den Kopf zu seinem Freund. "Alter, du willst gar nicht wissen was mir in dem Moment alles durch den Kopf gegangen ist...viel, aber sicher kein Lama." Mit etwas zeitlichem Abstand kann Chip schon wieder über das Vorgefallene grinsen. Vor ihnen tauchen die Umrisse der Stallgebäude auf. Auch dieses Gelände sieht groß aus.
Viola hört Chips Erzählung neugierig zu. Dann stammte das Heulen vorhin vielleicht nicht von einem Wolf sondern von diesem Cooper? Sie wirft einen Blick zur Scheune. Klar... die hat ein Dach und ist leicht zugänglich, so dass dieser Typ es sich mit Leichtigkeit dort heimelig machen kann. Vielleicht weiß der Kerl einfach nicht, dass er auch ganz leicht ins Haus hätte umziehen können. Oder hat er etwas mit dem Verschwinden der ursprünglichen Bewohner zu tun? Viola verwirft den Gedanken und folgt den anderen Richtung Stall.
Chips Aufregung kann Blaze nachvollziehen. Wenn er an den Köter denkt läuft es ihm kalt den Rücken runter. Drum ist er heute ein Katzensim.
„Dann besuchen wir mal Franz..“ sagt Blaze und wenige Schritte vor ihnen tritt auch schon das stolze Geschöpf unter dem Vordach hervor. Es kaut gelassen an einem Grashalm. Blaze weiss viel aber über Lamas so gut wie nichts. Sind sie aggressiv oder friedliebend? Ehe er etwas sagen kann hören sie alle aus dem Stall ein Schniefen.
Blaze‘ Blick wandert zu der Stallöffnung. Franz zuckt mit den Ohren. Wurde Eve vom Superschurken Franz verschleppt?
Ohne weiter auf das Lama zu achten welches unbeeindruckt bleibt als er sich dem Stall nähert, betritt er den Unterschlupf und leuchtet im inneren herum. Er erkennt das Wimmern kommt von unten und tatsächlich kann er im Boden einen Durchbruch feststellen. Sofort rutscht ihm das Herz in die Hose und er fällt auf die Knie. Er leuchtet in das Loch. „Eve!“
„Hier..“ sagt sie leise mit brüchiger Stimme.
„Gehts dir gut?“ ruft Blaze zurück. Oh das gibt ärger. Verdammt viel ärger.
„Mein Fuss tut weh.. holt mich bitte hier raus.“ wimmert sie.
Blaze würde am liebsten laut los fluchen, schluckt den ganzen ungesunden Ärger jedoch runter.
Die Vampirin wirft Franz nur einen kurzen Blick zu. Dann schaut sie über Blaze' Schulter und bemerkt dort die Göre. Seufzend flattert sie durch das Loch nach unten. "Warum schreibst du Blaze nicht einfach eine Nachricht, wenn du verletzt bist? Wir hätten dich viel früher finden können!", sagt sie vorwurfsvoll. "Und warum haust du überhaupt erst ab?" Doch im Grunde ist auch sie erleichtert, das Mädchen noch lebend zu finden.
Sie hebt Eve hoch, was mit ihren Vampirkräften kein Problem ist. Sie hievt das Kind nach oben, wo dann Chip und Blaze übernehmen können. Dann flattert Viola nach oben. Sie überlässt es den anderen, sich Eves Fuß genauer anzuschauen. Falls ein Verbandskasten nötig ist, würden sie den ja spätestens im Auto finden.
Neben dem Loch knieend greift Chip Eves Hände und kann sie aus dem Loch ziehen, so dass sie am Boden zum sitzen kommt. "Alter...was ist bloß los mit dir? Haust einfach ab, verletzt dich und jetzt sollen wir dich wahrscheinlich auch noch verarzten!" Chip, dem die Sache mit dem Typ in der Scheune noch in den Knochen steckt, hat keine Geduld mehr für die Faxen von Eve. Was hat sie noch gesagt? Sie hat Schmerzen im Fuß? "Welcher Fuß ist es denn, der weh tut?" Überprüfen muss man es auf jeden Fall...aber gebrochen scheint nichts, da hätte sie sicher herumgebrüllt, als Viola sie hochgehoben hat.
Blaze greift nach den Beinen als Eve von Chip hochgehoben wird und sie wird mehr oder weniger sorgfältig neben dem Loch abgesetzt. Sie weint nicht. Doch Denize stösst Chip in die Seite als er sie anfährt. „Ihr war offensichtlich langweilig.“ verteidigt sie sie. „Sie ist was? 12?“ Eve nickt. „Sie ist 12 und neugierig..“ In Denize schwingt dieser Tonfall mit der all anprangert weil sie ihr nicht die nötige Aufmerksamkeit gegeben haben die das hier verhindert hätte… inklusive sich selbst… aber vorallem Blaze. Der ignoriert sie. Er achtet mit einer Spur Besorgnis in den Augen jetzt nur auf Eve. Sie deutet auf den verletzten Fuss und hält die Luft an als sie glaubt jemand fasst dran. Blaze sieht sie an während Denize an das Kopfende kniet und sich… kümmert. Er weiss dass Eve nicht angerufen hat weil sie das Telefon nie anhat. Oder nicht geladen was den selben Effekt hat. Er stimmt Viola zu. „Siehst du für was so ein verdammtes Handy gut ist… kannst du den Fuss bewegen..?“ Blaze seufzt erleichtert als sie das gesamte Fussgelenk vor und zurück bewegt. Scheint also wenigstens nicht gebrochen. Aber wenn das anschwillt, wird Beth das mitkriegen. Blaze hat noch keine Idee wie er das vertuschen soll… „Los komm…“ er dreht sich um. Denize hilft ihr sich an ihm festzuhalten, dann steht Blaze mit ihr als Rucksack auf. Doch gut dass sie so klein gewachsen ist.. „Lasst uns zurück gehen…“ sagt er und tritt hinaus wo Franz noch immer entspannt wiederkäut. Damit ist der Abend wohl gelaufen….
Viola kann Chips Frust durchaus nachvollziehen. Auch sie selber ist schon lange genervt von Eve. Vielleicht ganz gut, dass sie Einzelkind ist. "Niemand lässt sich gerne ein Kind zum Babysitten aufdringen, wenn eigentlich ein gemütlicher Abend geplant war!", knurrt sie, ohne deutlich zu machen, ob der Satz an Eve oder Denize gerichtet ist, die das Mädchen verteidigt hat. "Vor allem nicht eines, das nicht mal eine Nachricht hinterlässt, wenn sie abhaut." Sie selbst hat nicht einmal gewusst, dass Blaze eine Stiefschwester hat. Dass es offenbar von Anfang an Blaze' Job gewesen ist, auf Eve aufzupassen, er aber trotzdem den Ausflug überhaupt erst angetreten hat, ignoriert sie dabei. Sie kann sich ohnehin nicht vorstellen, dass er freiwillig babysitten würde.
Dabei hatte Viola sich so auf diesen Ausflug gefreut! Der hatte ja auch schöne Stunden: Das Skateboarden bei der Ruine. Oder das Schwimmen am Wasserfall. Aber ohne die Göre hätten sie nicht soviel Zeit mit der Suche verschwenden müssen. Aber es hilft wohl nichts. "Ja, gehen wir!", sagt Viola nur.
Chip sieht Denize mit einem unergründlichen Blick an, als sie Eve auch noch in Schutz nimmt, sagt aber nichts. Stattdessen beschleunigt er seinen Schritt und geht mit Blaze voran. Diesmal hat Viola seine volle Sympathie mit ihrem Ärger über Eve, obwohl er eigentlich an Denize die Art mag, wie sie in jeder Situation und jedem Sim noch das Gute sehen kann. Aber was zu viel ist, ist zu viel. Schweigend geht Chip eine Weile neben Blaze her. „Wir sollten den Knöchel kühlen sobald wir wieder am Wasser sind.. n shirt nass machen und drum rum wickeln, dann geht die Schwellung zurück.“ Chip hat mehr als genug Erfahrung mit verstauchten Gelenken, wenn auch sonst wenig Ahnung von erster Hilfe. Er schaut Blaze an und bemerkt dass sein Atem schon ziemlich schwer geht. „Hey, ich nehm sie dir ne Weile ab.“ bietet er ihm an, mit Blick auf Eve, die ziemlich still auf seinem Rücken hängt wie ein Klammeräffchen.
Eve hebt den Kopf und klammert sich direkt noch ein Stück fester. „Nein!“
Blaze sagt nichts. Chip weiss je ruhiger Blaze wird desto übler die Situation. Warum kann sie nicht einfach zu Hause am PC hocken und der Welt nicht auf den Wecker gehen… Eve dreht den Kopf zu Viola und streckt ihr die Zunge raus. „Ich bin 12 und neugierig!“ sagt sie als wäre das eine Entschuldigung.
Blaze geht stumm weiter. Er schüttelt nur leicht angedeutet den Kopf. Das der Ausflug in die Hose ging, ist ihm echt peinlich aber das kommentiert er nicht. Das wird Eve ihm sowas von büssen.
"Du bist 12 und nicht einmal halb so klug wie du von dir selber denkst!", knurrt Viola zurück, "und eine Nervensäge bist du noch dazu!" Wie kommt die Göre dazu, den Teens so den Abend zu verderben?
„Und du bist ein Genie oder was?“ keift Eve zurück. „Boah haltet einfach die Klappe!“ sagt Blaze geladen. Er will Viola nicht den Mund verbieten aber das Gezanke verträgt er grade nicht und er geht halb bewusst das Risiko ein, sie zu verstimmen. Was Eve angeht ists ihm egal. Die kann gleich selber laufen wenn sie nicht still ist.
"Ich bin hier nicht diejenige, die hier mit verletztem Fuß durch die Gegend humpelt!", antwortet Viola. Sie ist so genervt von der kleinen Göre, dass sie im ersten Moment gar nicht realisiert, dass Blaze auch sie angesprochen hat. Als ihr dies dann doch dämmert, ist der Satz bereits ausgesprochen. Viola wirft Blaze einen unergründlichen Blick zu, sagt nun aber nichts weiter. Eigentlich hat Blaze ja recht. Die Göre ist es nicht wert, dass sie wegen ihr sich die Laune verdirbt. Missmutig trottet sie weiter. Doch als sie wieder am Lager angekommen sind, hat Viola sich wieder etwas beruhigt und das Ganze vergessen.
Beim Lager angelangt setzt er Eve ab. Sie hüpft auf einem Bein und setzt sich dann. Blaze dreht sich um und sieht sie an, dann Chip und Denize und schliesslich Viola. „Haben wir was da zum kühlen?“ fragt Denize die sich zu Eve kniet. Blaze gibt ihr wortlos sein Shirt. Denize sieht ihn kurz aber intensiv an als sie es entgegennimmt. Es ist schwer zu deuten was der Austausch bedeutet. Sie geht zum Fluss und macht das Kleidungsstück im kalten Wasser nass. Sie kommt zurück und verarztet Eve während sie leise mit ihr spricht.
Blaze stemmt die Hände inndie Seiten. „Jo… was jetz..?“ er hebt das Bier auf welches noch am Boden steht. „Nach Hause? Wie ist die Stimmung…?“ er sieht Chip und Viola an. Er hat das Gefühl jetzt nicht entscheiden zu können was das beste ist. Zu viel ist schief gelaufen.
Auch Blaze hat keinen Bock auf Eve, das ist deutlich zu sehen. Viola starrt in den Abendhimmel. Eine Stunde oder so hätten sie sicher noch Zeit, bevor sie aufbrechen müssten, um vor Sonnenaufgang zurück zu sein. Aber mit dieser nervigen Göre an der Seite ist auch Viola ein wenig die Lust vergangen. Trotzdem... wenn sie schon mal hier sind: "Ne Stunde oder so haben wir ja noch Zeit. Die sollten wir nutzen!", sagt sie daher.
Siedendheiß fällt Chip ein, was er Denize' Vater versprochen hat. Das können sie wohl vergessen mit 1.00 zuhause sein. War ja klar irgendwie..aber dann könne sie ja eigentlich auch chillen...verkackt ist verkackt. Er schaut zu Denize die Eve hilft, dann zu Blaze. "Wie spät ist es eigentlich? Ich hab kein Akku mehr." Ein Bierchen zum runter kommen wär schon noch angenehm. "Lass sie doch den Fuß ins Wasser hängen...ist kälter." schlägt er Denize dann vor. Wenn sie mit ihr zum Fluss geht, dann gibt's schon keine Diskussionen wenn er noch was trinkt.
Denize sieht auf. „Ich finde eigentlich dass wir gehen sollten.“ sie lächelt Eve kurz an als diese ein Gesicht macht wie drei Tage Regenwetter weil sie den Ausflug wegen ihr vorzeitig beenden will. „Und jemand sollte sich das morgen ansehen. Vielleicht braucht sie eine Schiene.“ Denize blickt zum Lager, das Feuer ist fast aus. Eve sagt nichts. „Es ist auch schon… früh…“ erwiedert Denize mit Blick zu Chip. Das mit ihrem Vater kriegt sie schon hin. Aber er hat ihr offensichtlich vertraut, sonst hätte er gegen 1 Uhr angerufen.
Blaze hört sich an was jeder sagt. Er fährt sich über den Kopf und saugt die Luft ein ehe er einen Schluck trinkt. „Ja…. Keine Ahnung, dann mach doch was Chip sagt und wir räumen währenddessen den Kram zusammen.“ damit können sie sich ja Zeit lassen wenn der Morgen erst in ein, zwei Stunden graut.
Denize wirkt einverstanden mit dem Kompromiss und hilft Eve zum Fluss zu humpeln.
Blaze bewegt sich nicht. Er ext das Bier aus und würde gern die leere Flasche auf den Boden pfeffern so fest es geht. Als Ventil. Aber er lässt es und erträgt die wütende Anspannung die in seinem Arm zurück bleibt und lässt die Flasche normal fallen.
Damit sie etwas Unterhaltung haben, will er die Boxen wieder einschalten und merkt dass die Batterien tot sind. Natürlich. „Hey Viola, warum spielst du nicht was?“ er hebt die Gitarre auf. Er weiss dass sie schon ein bisschen geübt hat. Vielleicht noch nicht so gut wie sie Keyboard spielt, aber das interessiert ja nicht. Hauptsache nicht diese bedrückende Stille. „Und wir schmeissen den Kram ins Auto…. Gechillt. Kein bock rumzustressen.“ er weisst auf das Lager und sieht Chip an. Er würde zu gern noch ne Flasche öffnen aber irgendwie hat er Respekt vor Alkohol am Steuer. Er weiss wie er drauf ist wenns anfängt zu kreisen und ihm langsam sie Kontrolle entgleitet.
Viola kickt missmutig einen Stein durch die Gegend. So ganz in der Stimmung zum Gitarre spielen ist sie nun auch nicht wirklich. Diese Göre hat ihr dann doch die Laune verdorben, wie sehr sie auch versucht hat, Eve zu ignorieren. Aber sie greift trotzdem zu dem Musikinstrument. Bei Lilly hilft das ja immer, dass sie durchs Musizieren ihre Laune verbessert. Vielleicht klappt es ja auch bei ihr?
Viola klimpert ein bisschen vor sich hin. Der Flügel in der Villa liegt ihr mehr, aber einfache Melodien bekommt sie auch mit der Gitarre hin. Doch sie muss feststellen, dass sie eben nicht Lilly ist. Sie bleibt immer noch missmutig.
"Okay, Moment kurz." Chip nickt Blaze bestätigend zu, als dieser vorschlägt zusammen zu packen. Schnell öffnet er noch eine Flasche Bier, nimmt ein paar Schlucke , stellt es am Boden ab und beginnt seine und Denize' Habseligkeiten zusammen zu packen. Viel ist es ja nicht.
Als er die Sachen auf den Rücksitz wirft, fragt er Blaze, der gerade am Kofferraum zugange ist:" Was meinst du? Wird sie dir Schwierigkeiten machen bei ihrer Mutter und Irving...oder meinst du wir kriegen sie dazu dicht zu halten?" Mit Blaze' Vater ist bekanntlich nicht gut Kirschen essen und die Ferien würden sicher anders verlaufen als geplant, wenn Eve ihn richtig verpetzen würde bei den beiden. Chip lehnt sich rücklings an die Seitentür des Wagens, schlägt die Füße übereinander, verschränkt die Arme vor der Brust und hört Violas Gitarrenspiel zu, während er auf Blaze' Antwort wartet. Irgendwie beruhigend das Gezupfe.
Blaze schließt den Kofferraum und zieht mit den Zähnen eine Zigarette aus einer Packung. Er zündet sie an. Er weiss nicht genau wie Eve das sieht aber wenn er sie dazu kriegt ihre Mutter anzulügen was den Fuss angeht dann könnte das vielleicht noch gut ausgehen. "Ich weiss nich'.." er inhaliert Rauch und hält Chip die Packung hin während er weiter Viola zuhört und der Blick zum Fluss schweift wo Denize mit der Kröte sitzt. "Ich hab nichts gegen sie in der Hand und von Drohungen lässt sie sich bekanntlich nicht einschüchtern. Dummerweise ist sie ziemlich gewitzt..." Er schüttelt den Kopf. Wenn Irving das alles hier erfährt, kann er einpacken. Blaze kann sich nicht im mindesten vorstellen was ihn dann erwartet aber es muss die Höchststrafe sein - was immer die beinhaltet. Und Beth wird auch nicht mehr so gut auf ihn zu sprechen sein. Er hat ihr Auto entwendet, hat damit ihr Baby durch die Gegend gefahren welches jetzt auch noch verletzt ist. Und er dachte sein zu Hause ist jetzt schon die Hölle. "Mir fällt schon was ein..." sagt er wenig überzeugt. Aber darauf muss er sich verlassen.
Denize kommt mit Eve zurück. "Können wir fahren? Der Fuss wird immer dicker..."
"Fahren wir halt!", sagt Viola missmutig in Denize' Richtung, "Gepackt ist ja!" Sie sieht zu Eve: "Ich schlage vor, wir sperren die Göre wieder zurück in den Kofferraum, wo sie ja auch am Anfang war." Natürlich meint Viola diesen Satz nicht wirklich ernst, aber verkneifen konnte sie sich ihn auch nicht.
Ohne ein weiteres Wort verstaut Viola ihre eigenen Sachen im Auto. Dem Gespräch zwischen Chip und Blaze hat sie nur am Rande zugehört, doch soviel mitbekommen, dass Blaze wohl zu Hause Probleme bekommen wird. Doch sie sagt auch dazu nichts und schweigt.
Mit einem leisen Lachen kommentiert Chip Violas Einwurf zu Eve, während er eine Zigarette aus der angebotenen Packung nimmt und sie anzündet. Er bedankt sich und fragt Blaze: „Gibt’ s nix was sie unbedingt will und du möglich machen kannst.. also dass du irgend nen Deal aushandelst mit ihr?“ Mit drohen wird man bei Eve nicht viel ausrichten, das hat er ja beim Fischen schon gemerkt.
„Warte mal ..“ Chip wirft den Zigarettenstummel weg, geht zu Denize und Eve und begutachtet den Knöchel, der schon bläulich schimmert. „Ich weiß da noch was, das macht meine Mutter immer bei mir wenns mich mal wieder übel hingehauen hat. Gib mir nochmal dein Handy zum leuchten.“ Denize reicht es ihm und er geht ein Stück in die Wiese. Dort rupft er an verschiedenen Stellen etwas aus. Wieder bei Eve angekommen nimmt er das Shirt vom Knöchel ab, faltet es schmal wie eine Binde, quetscht die Blätter, die er eben gesammelt hat und bindet sie als Umschlag fest um Eves Knöchel. „Das ist Spitzwegerich, sollte helfen.“ teilt er Denize mit und meint dann an Eve gewandt: „ Also mehr kann man jetzt nicht tun… ich hoffe du weißt die Hilfe zu schätzen.“ Er hofft den Boden für Blaze‘ eventuelle Verhandlungen mit ihr damit nochmal ein bisschen besser vorbereitet zu haben, ansonsten hätte es seinem Empfinden nach der kalte Umschlag allein auch getan, nervig wie sie war den ganzen Abend über.
Viola beobachtet, wie Chip Eves Fuß mit den Kräutern einreibt. Ein wenig beeindruckt es sie ja schon, dass er über so etwas Bescheid weiß. Das hätte sie nicht erwartet.
"Wenn du mich nachdenken lässt, vielleicht." sagt Blaze eine spur gereizt. "sorry.." Er sieht Chip nach. Wie er es auf seine Art probiert. Sympathiepunkte sammeln bei Eve. Blaze ist sich nicht sicher ob das was bringt. Er sie zu Hause zur rede stellen. Bis dahin hat vielleicht eine Idee..
Er schmeißt den Stummel weg, schaut sich nochmal um und zieht dann die braune Jacke wieder an.
Eve schaut Chip zu. Sie hört seinen Tonfall. 'Ich hoffe du weisst die Hilfe zu schätzen.' Sie ist kein kleines Kind. Eine Hand wäscht die Andere. "Ich denke für den vorenthaltenen Fisch wird's reichen." sagt sie und behält einen tödlich neutralen Gesichtsausdruck bei. Sie hinkt zum Auto, vorbei an Viola. "Geh du doch in den Kofferraum."
Die Vampirin wirft der Göre einen kurzen Blick zu. Nicht einmal Vero ist so nervig wie Eve. Aber natürlich sollte sie dem Kind jetzt nicht auch noch das Handgelenk brechen. "Wow, deine Konter sind so kreativ!", sagt Viola sarkastisch, "Ich bin beeindruckt."
Eve will grade auf den Vordersitz klettern doch Blaze hält sie auf. "Du gehst nach hinten." - "Wieso?" - "Weil ich es sage." Blaze setzt sich auf den Fahrersitz und funkelt Eve sauer an. "Los jetzt." Eve wirkt beleidigt, klettert dann aber auf den Rücksitz in die Mitte. "Nur weils hier bequemer ist." sie verschränkt die Arme.
Denize setzt sich neben sie. "Wirds schon besser?" fragt sie Eve. Diese nickt. Mit blick zu Chip fährt Denize fort. "Ganz schön clever mit den Kräutern, nicht war? Wusstest du das auch? Als Pfadfinderin?" Eve sieht Denize an. Das hat sie noch nicht gelernt. "Nein.." gibt sie zu. "Vielleicht sagt er dir was darüber. Dann hast du deinen Kameradinnen was voraus." Denize lächelt Chip an.
Eigentlich hat Chip keine Ahnung von Kräutern, nur das, was seine Mom ihm erzählt, wenn sie seine Wunden verarztet, aber er hat ein wenig darauf gehofft die Pfadfinderin in Eve anzusprechen und Denize hatte wohl den gleichen Gedanken. Er weiß dass die Kleine nicht dumm ist und vom zäh sein her, könnte sie auch Blaisdell heißen...Hm..Lust hat er keine mehr ihr entgegen zu kommen, aber wenn es auch nur irgendwie dazu beiträgt, dass Blaze weniger Ärger bekommt...versuchen kann man 's ja . Er steigt ein , so dass Eve sich zwischen ihm und Denize befindet, schließt die Türe und schaut sie an. Dann hebt er die rechte Hand und formt mit den Fingern den Pfadfindergruß. "Den kennst du ja." stellt er fest und das Motto "Allzeit bereit auch.". Er lässt die Hand sinken. "Mal sehen, ob du schon klug genug bist für erwachsenere Sachen." Er schaut sie abwägend an und reibt dabei über die Narbe, die immer noch die Blutsbrüderschaft von ihm, Blaze und Stephen bezeugt. "Blaze ist mein Freund und wahre Freundschaft bedeutet: Einer für alle und alle für einen. Man steht füreinander ein, wie die Pfadfinder auch..und weil du jetzt zu seinem Clan gehörst, würde ich dir auch noch ziemlich Spannendes über diese und andere Pflanzen erzählen, obwohl du uns so viel Schwierigkeiten gemacht hast...sonst würd ich das sicher nicht tun." Erschaut sei ernst an. " Ich erwarte, dass du im Gegenzug loyal bist uns gegenüber und ich es nicht bereuen muss, dass ich dich hier auf Augenhöhe behandle. Gibst du darauf dein Pfadfinderehrenwort? " Ob die Göre überhaupt versteht worauf er hinaus will? Andererseits lernt man bei den Pfadfindern sicher auch, dass man keine Gruppenmitglieder verpfeift oder ihnen schadet...ob er das rüber gebracht hat? Innerlich schulterzuckend wartet Chip auf ihre Reaktion.
Denize lächelt Chip an. Sie hat nicht gewusst das er so gut mit Kindern kann.
Eve mustert ihn. Sie hat ihnen Schwierigkeiten gemacht? Ihr Blick geht zu Blaze der mit der Rothaarigen spricht. Er reitet sich selbst in Schwierigkeiten, da muss sie nicht nachhelfen. „Wenn überhaupt gehört er zu meinem „Clan“.“ entgegnet Eve um das mal klar zu stellen. „Er wohnt in unserem Haus und fährt grade unser Auto…“ sie klingt nicht wütend darüber oder genervt. Es ist eine trockene Tatsache. „Und ich bin Loyal. Gleichzeitig bin ich weit weniger nachtragend als ihr alle zusammen.“ sie gibt Denize ein Zeichen damit sie sich nicht angesprochen fühlt. „Ich hab dir Essen gemacht. Obwohl du mich angepflaumt hast.“ wendet sie sich wieder an Chip. „Behalt dein Wissen. Wir kriegen bald einen neuen Pfadfinderführer, der bringt uns das bei wenn ich frage..“ sie verschränkt die Arme. „Wahre Pfadfinder verlangen keine Gegenleistung.“ Sie blickt Chip fest an. „Warum muss ich mir deinen Respekt erst verdienen? Bin ich weniger Wert als du? Warum? Weil ich 12 bin? Du hast mein Pfadfinderehrenwort das ich stehts sage was ich denke und tue was ich sage.“ sie hebt dabei die Hand wie Chip vorhin und schliesst die Augen. „Auf die Ehre der Pfadfinderin ist verlass. Die Pfadfinderin ist treu. Die Pfadfinderin ist hilfsbereit. Die Pfadfinderin ist Freundin jedes Menschen und Schwester aller Pfadfinder…“ zitiert sie das Pfadfindergesetz. Sie sieht Chip an. Genau wie er sie zuvor betrachtet hat und fragt sich ob er überhaupt versteht was sie sagen will.
Blaze blickt zu Viola die wieder vorne sitzen kann. Ihre Stimmung ist im Keller und er fühlt sich verantwortlich. Er kann nichts dafür das die Mistkröte sich eingeschlichen hat aber trotzdem gehört sie leider zu ihm. Und sie hat seinen Ausflug versaut den er für seine Freunde organisiert hat und alles endet jetzt irgendwie be...scheiden. "Ich machs wieder gut." verspricht wer an die Vampirin gewandt. Er will irgendwas sagen um ihre Laune wieder aufzubessern.
Da Eve dann am Ende ohnehin nach hinten ins Auto geklettert ist, beachtet Viola die Kleine nun nicht weiter. Viola setzt sich neben Blaze ins Auto. "Ich gebe dir da nicht die Schuld für!", sagt sie zu ihm.
Blaze antwortet: „Nein das nicht aber ich wollte dass du Spass hast.“ weil wenn du lachst fühl ich mich sofort gut. Er startet den Motor. „Und das hier eine gute Erinnerung wird. Naja.“ sein Blick zuckt kurz zu Eve die mit Chip diskutiert. Er drückt aufs Gaspedal, wendet langsam den Wagen und fährt auf die Schotterstrasse zurück. Sein Zustand fühlt sich normal an. Er hat keine Bedenken dass ihn das Gras und das Bier einschränkt. Allerdings macht es ihn wohl grade ein wenig sentimental. Er räuspert sich und nimmt sich vor das zu lassen. „Jedenfalls. Du weisst schon was ich meine..“ ergänzt er ohne die Strasse aus den Augen zu lassen.
Viola versteht, dass Chip versucht, die Kleine auf seine Seite zu ziehen, damit sie ihrer Mutter und ihrem Stiefvater nichts verrät. Sie ist froh, dass das nicht von ihr selbst verlangt wird. Wie bei ihr Friedensgespräche laufen, weiß sie ja, seit sie versucht hat, sich bei Vero zu entschuldigen. Dabei hatte sie sich ursprünglich wirklich vorgenommen, sich Mühe zu geben. Aber die jahrelange Feindschaft ließ das Entschuldigungsgespräch dann doch nicht wirklich glatt laufen. Egal... die Sache mit Vero ist zumindest erledigt.
"Ich hatte Spaß!", versichert Viola, "zumindest bis wir dann Stunden verschwenden mussten, um eine gewisse Göre zu suchen!" Doch sie blickt nicht zurück auf den Hintersitz. sondern dreht Eve weiterhin den Rücken zu. Sie hatte nicht mal die Möglichkeit, über das Steinchen zu reden. Viola beschließt, das später anzusprechen, aber nicht jetzt. Schließlich sollte sich Blaze jetzt auf das Fahren konzentrieren. Stattdessen fragt sie: "Wie wäre es mit etwas Musik?" Viola wartet die Antwort jedoch nicht ab sondern sucht auf ihrem Handy, bis sie fündig geworden ist.
https://www.youtube.com/watch?v=fregObNcHC8
Was für eine nervige kleine Kröte. Wenn Denize nicht daneben säße würde Chip ihr einfach über den Mund fahren...aber wahrscheinlich mit geringem Erfolg. Er lässt die Sache mit dem Haus und dem Auto beiseite und steigt stattdessen bei einem Punkt ein, der ihn selbst betrifft. "Scheinbar lernt ihr bei den Pfadfindern auch, wie man Tatsachen zu den eigenen Gunsten verdreht." Chip erwidert stirnrunzelnd ihren Blick. "Du hast dich einfach eingeschlichen in unsere Gruppe und was den Fisch angeht..ich hab dich angepflaumt, weil du mich verarscht hast trotz Warnung .. hast du da getan was du gesagt hast? Nein. Dann bist du einfach in die Nacht gelaufen, wie es nur kindische, kleine Mädchen von 12 Jahren machen, die null nachdenken... soll ich dich dafür respektieren?" In neutralem Ton fährt er fort. "Denize und ich wurden auf der Suche nach dir bedroht, Blaze hat sich Sorgen gemacht, Viola ist überall herumgeflogen...denk da mal drüber nach. Du hast dich verletzt und wer hat dich aus dem Loch gezogen? Wir. Wer hat dich verarztet? Wir....ich hoffe dass du wenigstens das Wort Loyalität mit Hirn verwendest. " Er seufzt auf." Ich hab alles gesagt, wer nicht will der hat schon." Damit verschränkt er die Arme vor der Brust und legt den Kopf auf die Nackenlehne der Rückbank. Vielleicht kann man hier wenigstens noch ein bisschen chillen, soll Denize sich mit ihr abgeben. Gut dass er ihr nicht das ganze Zeug über Kräuter erzählen braucht. Er ist sich nicht sicher, aber irgendwie hat er trotzdem das Gefühl, auf irgendeiner Ebene haben sie sich doch verstanden.
Widerwillig muss Chip sich erneut eingestehen, dass er es nach wie vor interessant findet, wie tough die Kleine sich verteidigt.. wenn die mal ein paar Jährchen älter ist, haben die Jungs nichts zu lachen, denkt er amüsiert.
Da der Typ mental die Finger in die Ohren steckt und sowieso nicht mehr zuhört, wendet Eve sich Denize zu. "Was findest du an dem eigentlich?"
Die Frage verblüfft sie, dass sie nicht sofort antwortet und Eve direkt weiter spricht. "Wie traurig muss man sein ein Kind so fertig zu machen. Als würde er immer alles richtig machen. War doch keine Absicht." Denize lächelt schmal. "Er ist netter als die meisten Leute denken." Sie sieht kurz zu Chip und zwinkert. "Ich weiss das du dich nicht absichtlich verletzt hast. Aber vielleicht magst du nächstes Mal dein Telefon einschalten bevor du auf Abenteuerreise gehst." Eve hebt die Schultern. Ja das wurde ihr schon öfter gesagt. "Das versteh ich ja...." sagt sie und fügt absichtlich kein 'aber' an. "Mir war langweilig. Alle hatten Spass und ich war allein beim Feuer. Ich wollte mich nur ein bisschen umschauen und zurück sein bevor ihr es merkt." gibt sie zu. "Ich wollte keinen Ärger machen." - "Das ist okay." sagt Denize sanft. "Es hätte schlimmer ausgehen können." Eve lächelt leicht. "Ich hab meine Strafe auch bekommen..." sie zeigt auf ihren Fuss.
Blaze lenkt den Wagen und hört der Musik zu. 'Bis auf die letzten Stunden'. Ja das ist der Punkt. Aber er sagt nichts.
Viola hört den Gesprächen auf der hinteren Sitzreihe nicht weiter zu. Sie erkennt an der Stimme, dass Denize freundlich mit dem Mädchen redet, aber sie achtet nicht auf die Worte. Stattdessen lauscht sie der Musik und denkt weiter über die Steinchenaufgabe nach. Sie hat schon eine Idee.
Etwas missmutig, weil Eve zwischen ihm und Denize sitzt, genießt Chip die Heimfahrt trotzdem. Er verliert sich in Träumereien über eine Zukunft, in der ihre Band erfolgreich ist und in seiner Garage nicht nur ein solches Prachtstück stehen wird. Er sieht sich Denize zum Geburtstag einen Drink überreichen, in dem er die Schlüssel für einen Sportwagen versenkt hat...sie ist überglücklich und sie machen eine Spritztour zusammen, halten irgendwo im Nirgendwo und...Chip wird von Denize' Stimme in die Realität geholt. Sie sagt, er sei netter als die meisten Leute denken. Chip klappt die Augen auf und sieht noch, wie sie ihm zuzwinkert. Wovon reden die beiden bloß? Er lächelt Denize an und nachdem Eve verstummt ist sagt er:" Begleite ich dich noch bis nach Hause? Immerhin haben wir ein 'bisschen' überzogen...falls du empfangen wirst, kann ich dir beistehen." Er hat gerade gesehen, dass sie langsam
wieder in heimische Umgebung kommen und macht sich Gedanken über sein nicht eingehaltenes Versprechen Denize' Vater gegenüber.
Blaze hält nahe dem alten rottenden Gebäude in Chips Nachbarschaft. Es ist eine unheilige Uhrzeit und die meisten Leute schlafen. Auffallen wird er mit dem roten Flitzer so oder so in dieser Gegend. Er dreht sich auf dem Sitz um und blickt nach hinten. Er hat den letzten Satz gehört. "Ich mach nen Abstecher nach Willow, du musst nicht laufen.. Sollte drin liegen bevor's hell wird."
Denize sieht Chip an, dann Blaze. Sie lächelt. "Das ist nett." Sie blickt zurück zu Chip. "Ist schon okay... Ich werd mit ihm fertig. Ich schreib dir."
Erleichter nickt Chip und greift nach seinen Sachen. "Mach mal die Augen zu." sagt er grinsend zu Eve, beugt sich zu Denize und gibt ihr einen kurzen Kuss. "Okay, ja schreib mir." Dann steigt er aus und verabschiedet sich von Viola:" Ciao Viola, wie gesagt, vielleicht üben wir alle zusammen mal ein paar Tricks abends am Skateplatz."
"Machen wir!", sagt Viola grinsend und zeigt auf ihr Skateboard, "Ich üb vorher!"
Chip nickt Eve zu und schaut dann zu Blaze. Chip schlägt mit ihm ein. "Mach Meldung sobald es geht." Er zieht die Brauen hoch und signalisiert mit Blick und einem schiefen Lächeln: Hals-und Beinbruch! Wenn Blaze ihn aus irgendeinem Grund brauchen sollte, wird er zur Stelle sein.
Blaze nickt ihm zu, danach macht er sich mit dem Rest der Gruppe auf nach Willow. Er weiss wo Denize wohnt hält aber wie bei Chip einen block vorher. "Danke fürs fahren." sagt Denize und steigt aus. Sie nimmt ihren Rucksack. Sie winkt Viola und zu Eve sagt sie: "Schon deinen Fuss, ja?" - "Jap!" Denize tritt zurück. "Kommt gut nach Hause. War ein schöner Ausflug." Blaze hebt die Hand. "Jo. Man sieht sich."
Viola nickt Denize nur kurz zu, dann wendet sie sich Blaze zu. "Na dann los!" Was die Göre ihren Eltern wohl erzählen wird wegen des Fußes? Hoffentlich nichts, was Blaze Probleme bereiten würde. Doch es gibt nichts, was Viola dagegen tun könnte, wenn Eve tatsächlich alles ausplaudert.
Blaze fährt weiter nach Forgotten Hollow und hält an der Stelle wo er Viola aufgesammelt hatte. Dann steigt er aus. Er wirft Eve einen bestimmten Blick zu. Sie versteht "Mein Fuss tut weh ich lauf schon nicht weg...." Blaze wartet bis Viola ihre Sachen genommen hat und geht ein paar Schritte mit ihr damit Eve nicht mithört. "Okay. Also... schön das du dabei warst."
Viola lächelt. "Hier in der Gegend hättest du sicherlich keinen Spaß an einem nächtlichen Ausflug.", sagt sie zu Eve, bevor sie mit Blaze weiter läuft. "Danke für's Fahren!", sagt sie, "und wenn du mal Pause von der kleinen Nervensäge brauchst, kannst du sicherlich auch mal bei mir übernachten. Du weißt ja, dass Lilly und Viktor dir nichts tun würden." Oder wenn dein Vater wieder zu streng mit dir ist, fügt sie in Gedanken noch hinzu, ohne es laut auszusprechen.
Belustigt steckt Blaze die Hände in die Taschen und wiegt sich leicht vor und zurück. "Das hört sich gut an." Damn wird er grade rot? Sicher nicht! Gut dass es noch dunkel ist. "Krieg ich dann einen Sarg statt einem Bett?" fragt er grinsend.
Viola muss lachen. "Nur, wenn du das wünscht! In meinem alten Kinderzimmer steht auch ein ganz normales Bett." Sie grinst. Nun, da Eve außer Hörreichweite ist, steigert sich ihre Laune wieder. "Und wegen des Steinchens melde ich mich. Da fehlen noch die Details."
"Ich bin gespannt." Er nimmt Viola in den Arm. "Wir sehn uns." Er grinst sie verschmitzt an und tritt zurück.
Viola winkt ihm nach und wendet sich nach Hause. Was sie ihren Eltern wohl erzählen soll von diesem Abend? Von Eve kann sie nichts berichten.. sie würden sich wundern, wie sich ein kleines Mädchen unbemerkt auf einem Bike verstecken kann, immerhin wissen sie ja nichts von dem Auto. Aber vom Skateboarden an der Ruine und dem Schwimmen am Wasserfall.. davon kann sie erzählen.
Blaze sieht ihr kurz nach und wendet sich um Auto um. Er setzt sich hin. Eve schaut ihn an. Sie ist kurz davor etwas zu sagen weil seine Körperhaltung im Gespräch mit der Rothaarigen so komisch war, doch er spricht sie zu erst an: "Dieser Ausflug bleibt unter uns. Wir waren den ganzen Abend zu Hause. Okay?" Eve lehnt sich zurück. "Mal sehn.." Blaze schließt die Augen. Es hat einfach keinen Zweck. "Wenn wir ankommen bist du leise und gehst direkt in dein Zimmer..." - "Sicher..." Blaze schüttelt den Kopf, wendet sich wieder um, startet den Wagen und fährt nach Newcrest.
(In Zusammenarbeit mit simscat2 und murloc, Danke für die Hilfe bei den Bildern @simscat2)
Charaktere: Shane
Geschichtsstrang: Nachricht von Vero
Vero sitzt in ihrem Zimmer und erhält eine Einladung für einen gemeinsamen Treffen bei Ellie. Sie freut sich darauf und bekommt die Idee auch Shane einzuladen. Sie schreibt ihm.
Shane der grade dabei ist aufzuräumen liest die Nachricht. Er freut sich dass sie an ihn denkt.
Sie schreibt ihm die Uhrzeit und fügt hinzu, dass sie weiß, dass der Freund erst abends kann. Die Teenagerin freut sich aufs Wiedersehen.
Shane lächelt zufrieden und steckt das Handy weg.
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Ausflug - Postpost
Blaze parkt das Auto in der Garage. Eve klettert heraus. Es wird bald hell. Das Auto von Irving ist jedoch noch nicht da. Seltsam... Das versetzt ihn ein wenig in Stress. Was wenn sie jeden Moment ankommen? "Verzieh dich in dein Zimmer." Befielt er. "Und du?" fragt Eve zurück. "Ich muss die Karre aufräumen bevor jemand kommt..." Wäre praktisch wenn sie ihm jetzt helfen könnte, doch mit dem Fuss wird das nichts. "Und Ich sags nochmal; Kein Wort, oder du bereust es."
Eve sagt nichts. Blaze kann nur hoffen, dass sie versteht was auf dem Spiel steht. Sie hebt wie schon zu vor die Schultern und mimt ein 'Ich überlegs mir.' Blaze hat keine Zeit sich mit ihr anzulegen. Er sucht alle leeren Flaschen, das Gepäck und Taschen zusammen und räumt alles aus dem Fahrzeug. Eve macht sich unterdessen daran auf drei 'Beinen' die Treppe hoch zu humpeln.
Nachdem Blaze den ganzen Kram in sein Zimmer geräumt hat, geht er zurück nach unten und muss feststellen dass das Auto ein wenig Staubig von der Schotterstrasse geworden ist. Merkt sie das? Was sie auf jeden fall merkt ist, wenn der Boden nass ist wenn sie nach Hause kommt... Mist... Dabei hat er das noch einkalkuliert gehabt bevor er los fuhr. Und Eve hat ihn aus dem Konzept gebracht... Zu sagen er hätte das Auto einfach so aus Lust an der Laune und um was gutes zu tun gewaschen, kauft ihm sein Vater bestimmt nicht ab. Allerdings ist es besser als den Staub zu erklären... Schwere Entscheidung Blaze beschliesst das Auto mit dem Schlauch abzuspritzen und zu hoffen dass er gar nichts erklären muss...
Endlich in seinem Zimmer, lässt er sich aufs Bett fallen. Dang... Das alles hatte er sich wirklich entspannter vorgestellt. Jetzt heiss duschen und schlafen. Alles andere kommt morgen..
Am nächsten Morgen hört er auf dem Weg nach unten eine Unterhaltung. Eve sitzt auf dem Sofa und spricht mit Beth. Sie schaut direkt zu ihm und hält ihn auf. "Wart ihr beim Arzt damit?" fragt sie. Blaze krazt sich und gähnt. "Womit?"
"Mit dem Fuss!" Beth macht sich sichtlich sorgen.
"Ne?" gibt Blaze zur Antwort. Er versucht sich nichts vom Ausflug anmerken zu lassen. Verdammt. Er hätte ja sagen sollen und dann behaupten er hätte dafür das Auto... nein. Blöde Idee...
Blaze hällt inne. Was hat Eve ihr erzählt? Er schaut zu wie Beth Eve aufhilft. "Dann gehen wir jetzt." Im Gehen blickt Eve zu Blaze und dann lächelt sie leicht. Blaze blickt ihnen nach. Sie hat ihn nicht verpetzt. Stellt er fest. Erleichtert atmet er auf.
Dann kann er den Rest vom Tag ja geniessen.
Charaktere: Familie Nebeljäger
Titel: Steinchen-Aufgabe
"Und dann hat Blaze mit der Gitarre einen eigenen Songtext vorgespielt!", erzählt Viola gerade ihren neugierigen Eltern, "während wir am Lager saßen!" Nach wie vor hat sie Eve mit keinem Wort erwähnt. "Oh!", freut sich Lilly, "Dann haben ihm meine Tipps, was das Komponieren betrifft, ja wohl geholfen!" Die Musikerin ist sehr stolz darüber, dass Blaze ihren Rat dabei offenbar beherzigt hat.
"Aber ja!", bestätigt Viola grinsend. "Und du hast meine Gitarre ja auch gar nicht gebraucht, wenn er seine eigene dabei hatte!", grinst Lilly zurück, doch Viola antwortet darauf nichts. Und auch Lilly belässt es dabei. Die Musikerin freut sich nach wie vor, dass ihre Tochter Freundschaft mit jemanden schließen konnte und nicht jeden mit ihrer Art vergrault. Viola scheint richtig aufzublühen. Und so wie es sich anhört, war der Abend ja auch sehr spaßig. Skaten an einer Ruine, schwimmen am Wasserfall... Lilly muss lächeln. Wenn Viola sogar akzeptiert, dass Blaze' Kumpel sowie dessen Freundin mitkommen, muss ihr ja einiges an dem Gitarrenschüler liegen.
Viktor sagt nichts, doch seinem Grinsen ist zu entnehmen, dass auch er sich für seine Tochter freut. Viola dreht sich zu ihm um. "Oh, noch was!", fragt sie ihren Vater schließlich, "kannst du mal kurz ein Video aufnehmen, von meinem Song?" Sie reicht ihm das Handy. Zu Lilly sagt sie: "Dann musst du natürlich kurz Platz machen am Flügel!"
"Klar!", sagen beide Eltern gleichzeitig. Lilly steht auf. Während Viola erneut ihr Lied spielt, nimmt Viktor das Ganze mit dem Handy auf. Lilly steht stolz daneben und schaut zu.
https://www.youtube.com/watch?v=BCEckwlKyRs
Viktor gibt seiner Tochter ihr Handy zurück. "Wofür brauchtest du das?", fragt er. Viola antwortet ihm nur knapp: "Für Blaze!" Dass das Video auch einen anderen Grund hatte, behält sie für sich. Bislang hat sie ihren Eltern noch nie von dem Steinchenspiel erzählt.
Sie schickt nun Blaze das Video, mit dem Text:
Viola muss selber grinsen bei der Vorstellung. Aber sie glaubt auch nicht wirklich, dass Blaze tatsächlich so einen Stilbruch begehen würde. Es ist ein eher ruhiges Lied, für ein eher ruhigeres Thema. Sie überlegt kurz und schreibt die Nachricht dann weiter:
Sie schickt ab. Hoffentlich würde Blaze die Aufgabe gefallen.
Charakter: Blaze / Irving / Hans
Geschichtsstrang: Die Sache mit Vero
Iriving sitzt in seinem Bürostuhl und lehnt sich zurück. Leicht wiegt er sich mit dem Drehstuhl hin und her. Er denkt nach bis sein Blick auf die Karte fällt die Delsyn ihm letztens gegeben hat. Er blickt auf die Uhr, dann greift er nach dem Telefon. Er wählt Hans Engels Nummer und wartet das leise tuut-tuut ab bis jemand den Hörer abnimmt.
Hans nimmt den Anruf entgegen. "Engel am Apparat. Was kann ich für Sie tun?"
"Guten Tag. Hier ist Irving Blaisdell. Ich sollte Sie anrufen. Ich hörte es geht um Sullivan...." Obwohl sich in Irvings inneren dieses Gefühl von Blamage aufbaut welches sein jüngster Sohn öfter in ihm auslöst, bleibt die Stimme geschäftsmännisch und unbeeindruckt.
Nun weiß Hans mit wem er es zun tun hat. "Ah ja. Danke, dass Sie zurückrufen. Ja es geht um Ihren Sohn. Wäre es möglich mit Ihnen unter vier Augen zu sprechen?" Auch Hans bleibt ruhig.
"Sicher." Irving seufzt lautlos und blickt erneut auf die teure Armbanduhr. "Wo möchten Sie sich treffen?" Er denkt grade an das Café in Windenburg, doch Hans antwortet vor ihm.
"Ich würde direkt zu Ihnen kommen, wenn dies in Ordnung ist", erwidert er.
Irving blickt sich fast reflexartig im Raum um. "Natürlich.." Er steht auf und gibt Hans die neue Adresse in Newcrest.
"In Ordnung. Ich mache mich nun auf den Weg. Bis gleich."
Hans steht mit dem Auto an einer Ampel. Er hat Zeit die Sache mit Blazes Vater anzugehen. Daher nimmt Hans die Autobahn Richtung Newcrest.
Schließlich erreicht der Mechaniker das Haus der Familie Blaisdell. Er parkt, geht zur Eingangstür und klingelt.
Irivng öffnet die Tür. Er bitten Hans höfflich einzutreten und führt ihn an den Küchentisch. Beth ist nicht zu Hause und auch die Kinder derzeit nicht. "Bitte." sagt er und weisst auf den Stuhl. "Etwas zu trinken?"
Hans setzt sich und bedankt sich bei Irving. Er winkt ab. "Danke fürs Angebot, aber gerade keinen Bedarf. ... Kommen wir gleich zur Sache: Es geht um den Vorfall beim Musikfestival, bei dem meine Tochter verletzt wurde und ins Krankenhaus eingewiesen wurde."
Irving setzt sich Hans gegenüber. "Davon höre ich zum ersten mal." Ihm schwant übles. "Sagen Sie nicht Sullivan ist dafür verantwortlich...."
Hans hebt verwundert seine Augenbraue. "Nun ... Ihr Sohn ist dabei gewesen, als die Verletzung geschehen ist. Ich kann nur das wiedergeben, was mein Kind mir erzählt hat. Ich bin nun hier, um mit Ihnen eine Lösung zu finden. Immerhin steht unterlassene Hilfeleistung im Raume."
"Aha?" Irving fällt es schwer an der Geschichte zu zweifeln. passt zu Sullivan. Andererseits... was wäre er für eine Vater, wenn er sein (nichtsnutziges) Kind ohne Beweise ausliefert? Es ist so schon bekannt das er ein Taugenichts ist, aber zu Gewalt hat er ihn sicher nicht erzogen! Oder? Nein! "Soll ich ihn anrufen damit er herkommt? Ich kenne wie gesagt noch gar keine Version..."
Hans Verwunderung nimmt nicht ab. Er hat den Eindruck, dass der eigene Vater nicht weiß was sein Sohn tut. Er lässt sich nichts anmerken und antwortet: "Ich habe nichts dagegen. Rufen Sie ihn ruhig her."
Irving nimmt sein Telefon und ruft den Jungen an.
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Blaze sitzt draussen irgendwo und starrt unentwegt auf den kleinen zerschlissenen Bildschirm seines Handys wo Viola ihr selbst komponiertes Lied spielt. Er hat sich unfassbar über das Video gefreut wo sie konzentriert und sie Ruhe selbst dieses Lied spielt. Er klickt grade bestimmt zum zwanzigsten Mal auf wiederholen, ohne auch nur eine Notiz für den Text aufzuschreiben, als der Bildschirm schwarz wird und der Name seines Vaters aufleuchtet. Was will der jetzt?
"Hallo?" sagt Blaze.
"Ja. Wo bist du?" Irving hört zu und wirft Hans einen entschuldigenden Blick zu.
"Draussen...?" Blaze gibt nie seinen genauen Standort preis. Wer weiss auf was für Ideen der Mann kommt.
"Komm nach Hause. Wie lange brauchst du?" Irving wendet sich ein wenig von seinem Gast ab.
"Pfff..." Blaze überlegt. "Wieso? Hat das nicht am Abend Zeit?"
Irving spricht nachdem er zugehört hat: "Nein sofort."
"Schon gut...!" Blaze schüttelt den Kopf. Sein Vater klingt ruhig aber er hört den Unterschied zu normaler Ruhe und aufgebrachter Ruhe. "Gib mir.... 10 Minuten..."
Irving nickt. "Das will ich hoffen."
Blaze legt auf und atmet aus. Was zum....? Irving weiss schon warum er ihm nicht sagte worum es geht. Bestimmt würde er dann nicht auftauchen. Das weiss auch Blaze. Ist etwas mit dem Auto? Hm.. Er beschliesst neugierig zu sein und macht sich auf den Weg.
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Irving sieht Hans an. "Tut mir Leid. Er ist unterwegs. Dauert nicht lange. Sicher kein Getränk? Kaffee?"
Hans nickt. "In Anbetracht der Dinge wäre ein Kaffee ganz gut. Gern Schwarz." Nun müssen die Erwachsenen auf Blaze warten.
Während Irving den feinen arabischen Kaffee aufbrüht, dreht er sich zu Hans um. "Wie wurde sie verletzt?" fragt Irving.
"Meine Tochter hat mir erzählt, dass sie in eine Falle gelockt wurde und dann anstatt auf ihren Freund auf Miss Nebeljäger und Ihren Sohn getroffen ist. Dabei wurde ihr Handgelenk gebrochen. Mit der Familie Nebeljäger habe ich bereits gesprochen. Nun steht nur noch Ihr Sohn aus."
Irving seufzt und giesst den Kaffee in zwei Tassen. Er serviert die Getränke und setzt sich. Fast hätte er gesagt, dass er sich oft frag was in den Jungen gefahren ist, doch er hat nicht vor sich bei seinem Mechaniker auszuheulen. Wer ist Miss Nebeljäger? Hat er die schon mal gesehen? Irivng ist sich nicht sicher. "Das tut mir wirklich sehr Leid für Ihre Tochter..." Er versucht sich die Situation vorzustellen. "Und Miss........ Nebeljäger sagte es wäre Sullivans Schuld gewesen?" fragt er nach.
Hans nimmt einen Schluck und spricht weiter. "Nein, die Hand wurde von Miss Nebeljäger verletzt. Vampire haben einfach mehr Kraft als wir Normalsterblichen. ..." Hans nimmt einen weiteren Schluck. "Soviel mir erzählt wurde, hat er nichts getan, um diese Situation zu deeskalieren. Eher soll er sich darüber gefreut haben, dass meine Tochter schikaniert wird." Der Mechaniker schaut seinen Gesprächspartner ernst an. "Unterlassene Hilfeleistung ist kein Kavaliersdelikt." Wieder genehmigt sich Hans einen Schluck Kaffee.
Irving mustert Hans und versucht sich an die Nummer seines Anwalts zu erinnern als hinter ihm die Haustür aufgeht. Wenig später kommt Blaze in den Raum. Er hat schon beim Reinkommen gesehen wer da am Tisch sitzt und ahnt worum es geht. Gut dass er weiss das es Viola eine einsame Entschuldigung gekostet hat und mehr nicht. Er stellt sich in den Raum. "So. Hier bin ich..." Blaze verschränkt die Arme. Irivng sieht ihn an. Er sieht dem Sohn an dass er ihm die Geschichte bewusst vorenthalten hat. "Ich gehe davon aus du weisst worum es geht. Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?"
Blaze hebt die Schultern. "Ich hatte keine Zeit was zu unternehmen. Das ging viel zu schnell."
Hans schweigt und trinkt seinen Kaffee. Erstmal hört er nur zu.
"Das heisst also Mister Engel ist umsonst hier, und dich trifft überhaupt keine Schuld?" fragt Irving eine Spur provokant. Blaze atmet aus. Viola hat ihm und ihren Eltern die Wahrheit erzählt. Keine Lügen, weil sie meinte dass sie damit besser fährt. Bei Veros Vater und ihren Eltern schien das ja geklappt zu haben. Er blickt Irving an. Bei ihm ist er sich da nicht so sicher. "Warum sollte ich mich in einen Streit einmischen? Dad..." appelliert Blaze. "Weisst du wie oft ich mich schon mit Chip geschlagen hab? Und noch nie ist einer der Töpfers hier aufgetaucht des wegen..." Sein Blick zuckt kurz anprangernd zu Hans.
Hans stellt die Tasse Kaffee ruhig ab und sagt neutral: "Ist das alles, was Sie dazu zu sagen haben? Junger Blaisdell? ..." Der Ältere hebt sein Haupt und mustert Blaze eindringlich.
"Ich hab sie zu den Sanis gebracht. Zählt das gar nichts?" Blaze fragt sich was er von ihm will. Eine Entschuldigung? Wofür? Er hat ihm doch gar nichts getan. Viola hat recht. Sie trägt die Hauptschuld. Das würde er niemals so sagen und er hat versprochen sie in Schutz zu nehmen, aber jetzt wo sie es eh schon zugegeben und geklärt hat, braucht er das nicht mehr zu tun. Sie ist aus dem Schneider.
Hans sieht zu Irving und blickt erneut zu Blaze. "Nun, junger Mann, dass Sie meine Tochter zu den Sanitäter gebracht haben, war in dieser Situation die richtige Entscheidung. Dafür bin ich dankbar. So konnten größere Schäden verhindert werden. ... Jedoch ... Ich bedaure allerdings, dass Sie bezüglich Ihres Streiches weder Reue noch Empathie zeigen. Anders wie Miss Nebeljäger." Hans erhebt sich. "Ich denke, ich habe genug gehört." Hans sieht zu Irving. "Haben Sie noch etwas hinzuzufügen?"
Irving reibt sich mit einer Hand durchs Gesicht. "Was ist los mit dir? Entschuldige dich. Ihr habt Mist gebaut. ... wie so oft.... jetzt steh grade dafür." fährt er den Jungen an. Blaze rührt sich nicht. Sein Blick geht von Irving zu Hans. "Es war keine Absicht." sagt er neutral. "Keiner hat gewollt das Vero ins Krankenhaus muss... Ich bin sicher das hat Viola auch schon gesagt." - "Hast du oder hast du nicht dafür gesorgt das Mister Engels Tochter in diese Situation gerät?" streng blickt er Blaze an. Dieser blickt zur Zimmerdecke und hebt erneut die Schultern. "Ja..." Zugegeben, hätte er gewusst dass es so ausartet... er blickt Hans an. In Irvings Gesicht kann er sehen dass das alles ein übles Nachspiel haben wird. Will er wirklich noch ein zweites riskieren? "Tut mir leid." Blaze sieht Hans an. "Es war einfach nur ein dummer Streich. Kommt nie wieder vor..." Irving sieht Blaze an dass das das höchste ist was man von Blaze erwarten kann. Er blickt zu Hans und sagt wieder mit freundlicher Stimmlage: "Ich entschuldige mich ebenfalls aufrichtig für das Verhalten meines Sohnes. Was gedenken Sie jetzt zu tun?"
Neutral antwortet Hans: "Ursprünglich hatte ich vor, eine Anzeige zu schalten. Um meinem Kind Gerechtigkeit zukommen zu lassen." Dabei sieht Hans Blaze nun doch streng an. Dann wendet er sich an Irving. "Ich werd davon aber nun absehen. Auch Miss Nebeljäger wird keine bekommen. Allerdings, Herr Blaisdell, würde ich an Ihrer Stelle nochmal mit Ihrem Sohn allein sprechen. Wie Sie es bereits selbst sagen: Man muss für seine Fehltritte Verantwortung übernehmen. Allein wie dieses Gespräch jetzt verlaufen ist, bin ich skeptisch ob Ihr Sohn dies tatsächlich tut. ... Als gut gemeinter Rat von Vater zu Vater. ... Ich danke Ihnen für den kurzfristigen Gesprächstermin und den leckeren Kaffee. Er hatte die perfekte Stärke. Ich verlasse Sie nun. Falls es noch Fragen oder Klärungsbedarf gibt, können Sie sich jederzeit an mich wenden. Wiedersehen."
Diesen Seitenhieb kann sich Hans nicht verkneifen. Er ist, anders als bei Viola, nicht davon überzeugt, dass es Blaze tatsächlich Leid tat. Genauso ist es Hans bewusst, dass ein Rechtstreit wenig Aussicht auf Erfolg hat. Dafür verfügt die Familie Engel nicht über die nötigen Finanzmittel.
"Werde ich. Haben Sie vielen Dank." Trotzdem ist Irving froh das sich jetzt nicht auch noch um irgendwelche Rechtsstreits kümmern muss. Diesen zu gewinnen, davon hätte er absolut nichts.
Hans verlässt das Anwesen und fährt mit seinem Auto nach Hause zurück. Damit sind beide notwendige Gespräche erledigt. Die Zukunft wird zeigen, wie sich alles weiter entwickelt.
Irving verabschiedet Hans und schliesst die Tür. Dann dreht er sich zu Blaze um....
Blaze schaut ihn an. Jetz kommts. Er macht sich auf eine Standpauke gefasst die sich gewaschen hat. Irving streckt die Hand aus. "Dein Telefon."
Verwirrt sieht Blaze Irving an. "Wie jetz?" Er fordert den Sohn erneut auf. "Gib es mir." Blaze tritt einen schritt zurück. "Äh nein? Das brauch ich." Ja, noch mehr als den Fernseher oder den Computer. "Her damit." Irving sieht in Blaze Gesicht das er wohl endlich etwas gefunden hat, was ihm wirklich weh tut wenn er es verliert. "Auf keinen Fall. Da sind wichtige Sachen drauf."
Der Mann macht einen Schritt auf Blaze zu um den Abstand wieder zu verringern. "Ständig widersprichst du und blamierst mich, es reicht jetzt! Dein Telefon. Sofort." sagt er ruhig. Blaze sucht bereits nach einem Fluchtweg. Sein Telefon? Mit all seinen Kontakten? Das Tor zum Internet wo auch immer er grade ist? Violas Video..? Er denkt nicht dran. "Muss ich es mir holen?" fragt Irving. Er klingt wie die Ruhe vor dem Sturm. Blaze könnte seinen Vater nicht schlagen. Oft genug hat er es sich vorgestellt aber in echt? Was auch immer ihn davon abhält, aber das würde er nicht tun. Anders als Irving, bei dem es nicht das erste Mal wäre, dass er die Hand erhebt. Nicht oft, aber wenn dann tut es auf zwei Arten weh. Blaze greift in die Tasche und umschliesst das Handy mit der Hand. Zögernd zieht er es heraus und blickt es an. "Kann ich wenigstens bescheid sagen, dass ich demnächst nicht erreichbar bin?" Irving schüttelt leicht aber bedrohlich den Kopf. "Das ist dein Problem. Du kannst es wieder haben wenn du gelernt hast was Respekt ist." - "Alter ich bin kein Kind. Was ist das für eine Methode?" Irving nimmt Blaze das Handy ab, blickt es kurz skeptisch an weil das Display wie sau aussieht um dann Blaze einen vorwurfsvollen Blick zu zu werfen. Auf seine Sachen aufpassen kann er auch nicht.. "Scheinbar die Einzige die du begreifst." Er geht am Sohn vorbei und lässt ihn allein im Flur zurück.
Charakter: Melissa
Geschichtsstrang: Melissa
Forgotten Hollow? Hat er gesagt Forgotten Hollow? Mel ist sich nicht sicher. Sie kommt sich schon so verwirrt vor wie der Magier selbst. Das ganze ist sowieso ein schlechter Scherz. Um den Dusel könnte sich eigentlich auch jemand anders kümmern. Naja. Sie ist halt die einzige die den meisten anderen Vampiren etwas voraus hat. Mehr Zeit zum suchen.
Vor der Villa Blutrose bleibt sie stehen. Ist es das? Sieht ein wenig zu… bewohnt aus. Vielleicht kann sie ja mal klopfen und nachfragen. Was ist schon dabei.
Melissa tritt an das schmiedeeiserne Tor und spät durch das Gitter. Die letzten Sonnenstrahlen brechen durch den doch irgendwie düsteren Himmel. Das hier ist ein Schattenloch. Das ist jedoch nichts was Mel belasten würde. Die Bewohner könnten noch schlafen, das wäre viel mühseliger. Dann muss sie allein weiter suchen und hoffen dass sie findet was Taldren versteckt hat. Mel seufzt. Auf gehts. Sie schiebt das Tor mühelos auf und tritt an den Weg entlang, die Stufen hinauf und späht kurz durch das Türfenster. Es wirkt still im inneren. Aber wer weiss. Furchtlos betätigt sie die alte Türklingel und wartet.
Charaktere: Familie Nebeljäger
Geschichtsstrang: Melissa
Viola zockte in ihrem Zimmer. Mittlerweile hat ihr Charakter schon das Maxlevel erreicht und sie ist nicht mehr ganz so unerfahren wie damals, als Blaze ihr das Game zum Geburtstag schenkte. Doch sie spielt es nach wie vor sehr gerne.
Gerade, als sie mitten in einer Quest steckt, klingelt die Haustürglocke. Nanu? Sie erwartet keinen Besuch, und wenn Lilly oder Viktor jemanden erwarten würde, hätten die das bestimmt auch mal irgendwann erwähnt. Ob das Blaze ist? Jetzt ist zwar nicht die Zeit für seinen Gitarrenunterricht, aber immerhin hat sie ihm ja das Angebot gemacht, herzukommen, wenn die Göre zu sehr nervt. Doch der hätte sich doch bestimmt vorher angekündigt.
Viola blickt auf ihr Handy. Vielleicht hat er das, und sie hat die Nachricht einfach nicht bemerkt. Nein... er hat das Video mit dem Klavierstück bereits erhalten, das wird ihr angezeigt. Aber danach kam kein weiteres Lebenszeichen. Aber Viola macht sich keine Sorgen deswegen. Es dauert schließlich so seine Zeit, einen Songtext zu schreiben und eine Bestätigung, dass er die Aufgabe verstanden hat, ist bei so simplen Sätzen auch unnötig. Das würde aber auch heißen, dass es wahrscheinlich jemand anderes ist, der an der Tür klingelt. Diese zu öffnen würde wohl die Antwort bringen.
Doch Lilly oder Viktor sind bestimmt näher an der Haustür, daher überlässt Viola das Öffnen ihren Eltern. Aus ihrem Turmzimmer aus hat sie einen guten Blick auf das Tor, aber wenn der Besucher schon zur Haustür selbst vorgelaufen wäre, hätte sie trotzdem niemanden mehr erkennen können. Sie schaut aus dem Fenster. Doch niemand ist zu sehen.
„Erwartest du jemanden?“ Viktor ist genauso überrascht wie seine Gefährtin. Doch Lilly hat ebenfalls keine Ahnung, wer das sein könnte.
Viktor erhebt sich. Bereits durch das Türfenster kann er erkennen, dass er die Person nicht kennt. Nanu? Der Zaun und das Tor sollten doch abschreckend genug sein, zumindest für Leute, die nicht erwartet werden. Dennoch öffnet Viktor die Tür. „Ähm, worum geht es?“, fragt er kurz angebunden.
Lilly, ebenfalls neugierig geworden, folgt ihrem Gefährten und sieht nun ebenfalls diese unbekannte Frau.
Charaktere: Ellie, Ben, Vero, Nouki, Tani
Geschichtsstrang: Genesungsparty - Teil 1
Ellie sitzt im Wohnzimmer und wartet. Sie hatte mit Nouki und Tani ausgemacht, sich vor der Reise nach Sulani bei ihr im Garten zu treffen. Den neuen Teich möchte sie ihren Freundinnen dann ja schon zeigen. Aber auch Vero ist zum Garten eingeladen, denn es ist ja immerhin ihre Genesung, die sie ebenfalls noch feiern wollten. Ob die Blondine wohl tatsächlich Shane mitbringt? Ihn einzuladen hat Ellie Vero überlassen. Sie selbst kennt Shanes Handynummer nicht. Sie würde sich überraschen lassen, ob der Vampir nun dabei ist oder nicht. Gerade fällt Ellie ein, dass Vero ja noch gar nichts von den Glückslaternen weiß, die sie später am Abend - wenn sie dann in Sulani sind - steigen lassen wollen. Naja, sie würde es ihr dann schon noch sagen. Vero würde sicherlich einsehen, dass das für Tani sehr wichtig ist. Bisher ist aber noch keine von Ellies Freundinnen angekommen. Doch bald wird sich das sicher ändern.
Marina ist am Haus von Ellie angekommen. "Viel Freude Schatz!", ruft sie ihrer Tochter hinterher. Tani geht zur Tür und klingelt.
Ellie hört das Klingeln an der Tür. Es ist Tani. "Oh hallo!", freut sie sich, "komm rein. Du bist die Erste!" Sie umarmt ihre Freundin und bietet ihr was zu trinken an. "Ben hat auch gekocht, aber mit dem Essen sollten wir auf die anderen warten."
Tani freut sich Ellie zu sehen und wartet mit ihr gemeinsam auf die Anderen.
Vero freut sich über die Einladung von Ellie sehr. Ihr Papa fährt sie dafür zu der Freundin. Zuvor hat Vero Shane über einen kurzen Nachrichtenaustausch ebenfalls zu dem Anlass eingeladen. Während der Fahrt sprechen Vater und Tochter über dies und das. Als sie an Ellies Wohnort ankommen, steigt Vero aus dem Auto. "Hab viel Spaß Kleines. Wenn was ist, ich bin erreichbar." "Danke Papa. Ja, ich weiß. Hab dich lieb", erwidert Vero Hans und winkt ihm zum Abschied. Anschließend betätigt sie die Hausklingel. Ihr Arm ist noch immer in einem Gips fixiert. Um den Gips ist ein Tuch zur Schulter gespannt, welches den Arm zusätzlich ruhig stellen soll. Doch die Teenagerin will sich dadurch die gute Laune nicht verderben lassen.
Ellie begrüßt Vero lächelnd. "Super, dass es geklappt hat!", sagt sie. Dann, mit Blick auf den Gips fügt sie noch hinzu: "Trotz Hindernisse. Aber wir helfen dir natürlich, falls nötig!" Die Angesprochene nickt und lächelt. "Wir machen das Beste draus, oder?" - "Natürlich, wir machen auf jeden Fall das Beste draus!", bestätigt Ellie. Sie und Tani umarmen nun den Neuankömmling. "Jetzt fehlt nur noch Nouki.", sagt sie, doch dann fällt ihr ein, dass Vero ja auch Shane einladen wollte. "Hast du Shane geschrieben? Wird er auch kommen?", fragt sie neugierig. Die Blondine nickt. "Ja, ich habe ihm geschrieben und er freut sich ebenfalls darauf, Zeit mit uns zu verbringen."
Nouki kommt mit dem Fahrrad bei Ellie an. Sie schließt es ab und nimmt ihren Rucksack vom Gepäckträger. Darin hat sie unter anderem die Glückslaternen, ihren Brief und Kerzen. Als sie auf die Haustüre zugeht, fallen ihr sofort schon Neuerungen am Haus auf. Es wurde teilweise rot gestrichen und an der Hauswand prangt ein großes Graffiti. Nouki muss unwillkürlich grinsen. Da durfte sich Ellie austoben, ziemlich cool sowas! Nouki ist sich nicht sicher, ob ihre Eltern das erlauben würden..aber Ben ist ja auch noch sehr jung, der sieht das offensichtlich locker. Sie drückt auf die Klingel und kann schon durch die Türe hören, dass sie nicht die Erste ist, die hier eintrudelt.
"Das wird Nouki sein!", sagt Tani. Sie lässt Ellie den Vortritt, um die Tür zu öffnen. Ellie nickt Tani zu. Sie hat sicherlich Recht mit ihrer Vermutung, und auch Ellie denkt das selbe. Sie öffnet die Tür und es ist tatsächlich Nouki. "Komm rein, Nouki!", sagt sie daraufhin, "Nun sind wir Mädels vollständig!"
Vero grinst und fügt hinzu: "Dann ist der Girls Club wieder vollständig oder?“ - "Ja, endlich wieder!" Nouki umarmt Tani und Ellie herzlich und geht mit den beiden ins Wohnzimmer zu Vero. Ihr fällt auf, dass Tani gelöster wirkt und das freut sie.
Vero sagt nun: „Wir sollten uns mal nen coolen Namen einfallen lassen. Fällt euch was spontanes ein?" Dabei schaut sich die Schülerin um. Sie ist ewig nicht mehr bei Ellie zu Besuch gewesen. Es hat sich so manches verändert. Aber diese Veränderungen gefallen ihr. Ellie muss lachen, als Vero sich Gedanken über den Namen der Gruppe macht. "Wie wäre es mit Chaos Mädels?", schlägt sie vor. Ihr fällt im Moment nichts besseres ein.
Schließlich sucht Vero das Sofa im Wohnzimmer auf und setzt sich darauf. "Hey Ellie, hast du vielleicht eine Cola zum Trinken da?", ruft sie der Freundin zu. "Aber natürlich!", sagt Ellie lächelnd und reicht Vero das gewünschte Getränk.
Nouki lässt sich aufs Sofa fallen und umarmt auch Vero vorsichtig, um nicht in Konflikt mit ihrem Gips zu geraten. "Hey Glückskind. Wie geht's dir? Alles klar soweit bei ?" Dann fällt ihr Blick auf die Cola in Veros Hand. "Ah...ich seh schon...fehlt nur noch die Riesenportion Pommes dazu, hm? Du bist eindeutig am gesund werden." lacht sie.
Tani setzt sich ebenfalls zu den anderen aufs Sofa und hört zunächst den Mädels zu.
Vero freut sich, dass alle Freundinnen nun wieder mit ihr vereint sind. Bei deren Aussagen wie Chaos Girls oder Pommes muss sie schmunzeln. "Aber klar doch Nouki. Kann doch nicht ewig herum versauern oder?", dabei lacht sie gelöst. Sie klopft neben sich, um Ellie den Platz neben sich anzubieten. "Erzählt mal, was gibt es Neues?", fragt sie unbefangen in die Runde.
Ellie setzt sich neben ihre Freundin. Wie schön, dass es der Blondine wieder besser geht und sie wieder lächeln kann. Und auch Tani scheint sich besser zu fühlen. "Da ist vor allem schon mal der Teich im Garten!", erzählt Ellie, "Der sieht super schön aus und Liegestühle haben wir auch schon in den Garten gebracht. Wollen wir uns dorthin setzen? Die Cola kannst du natürlich mitnehmen!" Die Mädchen gehen nun in den Garten und setzen sich auf die Stühle dort. Einige Enten haben den Weg zum Teich gefunden und genießen das Wasser und auch sonst wirkt es hier sehr ruhig und gemütlich. "Gefällt es euch?", fragt Ellie in die Runde.
Nouki bekommt noch ein Wasser von Ellie und folgt den anderen in den Garten. "Oh, die sind voll bequem eure neuen Liegestühle!" ruft sie, als sie mit Blick auf den neuen Teich zum Sitzen kommt. "Da sind ja sogar Enten...süß. Ihr habt den Teich echt selber angelegt? Ist toll geworden." Ellie bestätigt dies. „Mit der Hilfe von Ben und zwei Freunden.“, sagt sie.
Tani ist begeistert von der Umgestaltung des Hauses.
"Wenn Ben vom Gassi gehen zurück kommt, können wir dann bald essen!", erzählt Ellie, "aber es gibt noch etwas, was wir besprechen sollten. Diese junge Dame da...", sie schielt in Noukis Richtung, "hatte eine tolle Idee, wie wir uns von Yuna verabschieden können. Wir wollen Briefe an Yuna in Sulani steigen lassen, mit Glückslaternen. Wir würden heute Abend mit der Fähre hin und dort auch Bea treffen, die auch von der Idee begeistert war. Und mit der letzten Fähre von Sulani aus dann wieder zurück. Da würde Ben auch mitkommen, damit wir Mädchen nicht alleine durch die Nacht irren müssen. Du kannst dich gerne anschließen wenn du möchtest und dein Vater es erlaubt. Aber wenn du lieber nach Hause möchtest, verstehen wir das. Es ist keine Pflicht sondern deine Entscheidung." Dann lächelt sie: "Und bis wir die Fähre nehmen, dauert es ja auch noch etwas. Bis dahin haben wir dann hier unseren Spaß."
"Oooh, diese junge Dame da drüben?" Nouki lacht los. "Was ist mit dir Ellie? So förmlich heute?" Dann dreht sie sich zu Vero und sagt mit einem Schmunzeln in Richtung Ellie: "Aber ja, die andere junge Dame da drüben hat Recht. Was hältst du von der Idee?"
Vero hört den Mädchen zu. Die Idee mit den Laternen findet sie dem Anlass entsprechend gut. Allerdings hat sie keine Ahnung, was sie schreiben soll. Immerhin hatten die Verstorbene und sie nicht das beste Verhältnis. Zwar meinte ihr Vater: Den Toten sollte man Respekt zollen ... aber ... Was tut man wenn man weiterhin keine Trauer empfindet? Vero holt den Anhänger, der um ihren Hals hängt hervor und betrachtet das Bild darauf. Was soll ich tun, Mama?
Als ihr Handy einen Ton von sich gibt, ist Nouki kurz vom Gespräch abgelenkt. Überrascht sieht sie dass Bea geschrieben hat. Sie liest kurz und sagt dann freudig überrascht:" Hey, hört mal...Bea lädt uns ein in Sulani zu übernachten. In Zelten zwar, aber wir können bei ihr essen und sie würde uns gerne alles zeigen und so." Nouki schaut fragend in die Runde. "Ich finde den Gedanken schön, dann brauchen wir nicht zu hetzen und vielleicht machen wir noch was Anderes zusammen."
Den Vorschlag findet Tani gut. "Also ich wäre dabei!"
"Oh, das ist wirklich super!", sagt Ellie freudig, als Nouki von Beas Nachricht berichtet. "Ich kann euch gerne Ersatzschlafsachen von mir leihen, und Zahnbürsten kann man bestimmt auch irgendwo in Sulani kaufen. Ein Zelt haben wir auch, und wenn Bea dann noch was hat, sollte das ja reichen. Dann könnten wir auch von hier aus direkt los." Sie lächelt vor Vorfreude. Zelten am Strand, das klingt wirklich super. "Aber natürlich könnt ihr auch vorher nach Hause gehen um eure Sachen zu packen und wir treffen uns dann wieder an der Fähre. Dann müsstet ihr halt etwas früher los."
Nouki nickt zustimmend. "Also ich nehm dein Angebot mir den Schlafsachen gerne an, wir dürften von der Kleidergröße her nicht so weit auseinander liegen, außerdem ist's ja egal womit man im Schlafsack liegt." Tani nickt ebenfalls auf bzgl. der Schlafsachen. Sie schreibt ihrer Mam noch eine Nachricht, damit sich Marina keine Sorgen macht.
Vero wirkt etwas abwesend. Schließlich fragt sie die Freundinnen direkt, wobei ihr Blick sich nicht vom Anhänger löst: "Was würdet ihr in meiner Situation machen? Wie würdet ihr euch entscheiden?"
Ellie wirft Vero einen Blick zu. Schwierig, der Blondine die Entscheidung abzunehmen. Yuna war mit Tani befreundet, aber ihr Verhältnis zu Vero war nie das beste. Ob Vero deshalb zögert? "Ich fürchte, das ich dir das nicht beantworten kann!", sagt Ellie schließlich, "Das musst du selber wissen. Würde dein Vater dir die Reise denn erlauben?" Vero zuckt mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nur, wenn ich immer bei euch bin."
Dann macht Ellie doch noch einen Vorschlag: "Und vielleicht kannst du statt an Yuna deiner Mutter so einen Brief schreiben und trotzdem mitkommen."
Als der Vorschlag mit dem Brief an die eigene Mutter kommt, bekommt Vero Tränen in die Augen. Sie wischt sich diese mit dem Armrücken weg. Schluckend sagt sie dazu: "Das wäre eine schöne Idee ... Ich vermisse sie sehr ..."
Nachdenklich schaut Nouki Vero an. Dass ihre Freundin wohl nicht wirklich Trauer empfindet kann sie verstehen. Vero und Yuna sind sich immer fremd geblieben. Sie lächelt bei Ellies Vorschlag zustimmend und sagt dann zu Vero: "Schwer zu sagen, ich steck nicht in dir drin... eigentlich kann ja alles mögliche in diesem Brief stehen. und Trauer zu empfinden ist ja schließlich keine Pflicht. Manchmal möchte man einer verstorbenen Person auch ganz andere Sachen sagen...ich hab meiner Oma nie gesagt, dass ihre Bettwäsche immer so gut gerochen hat wenn ich bei ihr übernachten durfte und mich das meine ganze Kindheit lang glücklich gemacht hat...würde ich ihr gerne noch heute sagen." Sie schmunzelt kurz. "Oder..du erzählst ihr einfach wie das war für dich, dass ihr euch nicht verstanden habt...oder du gehst einfach mit, weil wir Freundinnen sind und du dieses Erlebnis mit uns teilen magst und wenn es dir kein Bedürfnis ist, brauchst du dich daran ja auch nicht zu beteiligen, warum auch? Ist doch genauso in Ordnung...vielleicht entscheidest du das einfach spontan? Vor Ort?"
Tani weiß nicht, was Vero Yuna schreiben kann. Ihre Gedanken sind bei ihrem Brief und sie denkt wie so oft in letzter Zeit an ihre letzten Stunden mit Yuna.
Auch der Vorschlag von Nouki ist nicht verkehrt. Yuna ist und war für die Blondine eine Fremde. Die beiden Mädchen haben niemals zueinander gefunden.
In diesem Moment kommt auch Ben mit Toby zurück. Er sieht die Mädels im Garten sitzen und winkt ihnen zu. "Na, alles klar bei euch?", fragt er. Toby begrüßt Ellies Gäste neugierig und hofft, Streicheleinheiten zu bekommen. "Aber ja!", sagt Ellie, "Und Bea hat vorgeschlagen, dass wir in Sulani übernachten, damit wir nicht so spät nach Hause irren müssen."
Ellie berichtet von der Nachricht. Ben gefällt die Idee. Er hatte die grünhaarige Schülerin während des Schulballs ja gesehen. Und auch wenn er selber keine Worte mit ihr gewechselt hat, scheint sie doch eine nette und gesellige Person zu sein.
"Hi Ben!" begrüßt Nouki freudig Ellies Bruder und wundert sich gar nicht, dass er nichts einzuwenden hat, dass die Mädels bei Bea übernachten. Er ist einfach supernett und vertraut Ellie..und ihnen wohl auch, was Nouki doppelt freut. Dann beginnt sie Toby zu kraulen, der sich gerade unterm Liegestuhl durchgeschlängelt hat und sich nun ein paar Streicheleinheiten abholt. "Er ist sooo knuffig." lacht sie, als der Hund ihr die Pfote in die Hand legt und den Kopf zur Seite neigt.
Als Tani Ben sieht und er sie lächelnd begrüßt, wird ihr warm ums Herz. Wow, so süß ist er mir noch gar nicht aufgefallen.. Als sie merkt, dass ihre Gedanken in eine für sie bislang unbekannte Richtung gehen, schüttelt sie den Kopf und sieht zu Toby.
Als Ben schließlich ankommt, lockert sich die Stimmung etwas. Besonders Toby, der Schäferhund begrüßte die Anwesenden freudig. Vero versucht dabei ihren Arm von ihm fern zu halten, damit kein Unglück passiert. "Hallo Ben", begrüßt auch Vero den Bruder von Ellie. "Wie geht es dir? Was macht die Arbeit?", fügt sie hinzu. Sie trinkt ihre Cola aus und lehnt sich in den Stuhl zurück.
"Oh, mir geht es gut. Ich habe die Prüfung bestanden!", antwortet Ben fröhlich, "Und die Ausbildung zum Gärtner ist nun endlich fertig!" Ben lächelt. "Und von dir hört man auch nur Gutes. Ellie sagt jedes Mal, wieviel Mut du doch hast, trotz deiner Verletzung. Ich hoffe, der Hand geht es bald besser." Ellie nickt. "Das hoffen wir alle!", bestätigt sie.
"Wow Ben, das ist ja super! ich wäre froh, wenn ich auch sagen könnte die Prüfungen sind geschafft...aber bei uns dauerts ja noch ein Weilchen." Nouki seufzt ein bisschen.
Vero erzählt weiter: "Shane wird auch kommen. Freu mich schon ihn wieder zu sehen", dabei errötet das Mädchen leicht. Um das Thema zu Wechseln, fragt sie in die Runde: "Wisst ihr eigentlich, wo ich eine Ratte adoptieren könnte? Ich wollte jetzt keine vom Züchter. Mich lässt der Gedanke nicht mehr los, eine haben zu wollen. Und 'Dicker' ist auch schon alt."
"Wie schön, dass Shane kommt. Er ist nett.", sagt Ellie und muss grinsen, als Vero kurz danach plötzlich von Ratten spricht. "Keine Ahnung? In der Tierhandlung vielleicht? Ich glaube, bei der Tierauffangstation gibt es eher Katzen und Hunde. Aber vielleicht haben sie da auch Ratten, das weiß ich jetzt grad nicht." Ihr ist nicht entgangen, dass Vero bei Shanes Erwähnung rot geworden ist, doch sie behält ihre Gedanken für sich.
Nouki lächelt Vero zu. "Cool dass Shane auch kommt, er ist ja sonst eher ein bisschen scheu glaub ich. " Dann überlegt sie wegen der Ratte. "Ich glaub Ellie hat schon recht. Ist bestimmt besser die in der Tierhandlung zu holen, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie in der Auffangstation welche haben." Sie schmunzelt. "Die kannst du dann überall hin mit nehmen und wenn sie auf deiner Schulter sitzt mit kleinen Leckereien füttern...nur wenn du mich besuchst müssen wir Bandido im Auge behalten, sonst .." Sie macht eine entsprechende Geste mit der Hand über den Hals und lacht.
Vero muss bei Noukis Erklärung mit der Katze schmunzeln. "Wisst ihr eigentlich wo diese Auffangstation ist?", nimmt Vero wieder den Gesprächsfaden auf. Sie erfährt, dass diese sich in Brindelton Bay befindet. Sie nimmt sich vor, wenn es ihrer Hand/Arm Sache wieder besser geht, dieser Einrichtung einen Besuch abzustatten. Sie quatschen im Anschluss noch über dies und das.
Der Nachmittag geht so schnell vorbei. Bis Ben sie schließlich zum Abendessen ruft. "Kommt Essen, ich habe gekocht!", ruft er die Mädels rein und gibt auch Toby sein Futter. Es gibt Lasagne. Vegetarisch zwar, damit auch Ben mitessen kann, aber sie schmeckt trotzdem gut. Mittlerweile ist der Abend angebrochen. Nun würde es wohl nicht mehr lange dauern, bis auch Shane ankommt.
(In Zusammenarbeit mit @Spatz , @simscat2 , @KFutagoh89 )
Fortsetzung folgt...
Sie hob den Blick und ihre grauen Augen richteten sich auf ihn. "Ich weiß das, mit zunehmendem Alter, die Wirkung von Weihwasser, Kreuzen und auch nur gesprochenen Gebeten bei ... deiner Art zunimmt ... und wenn man dem Durst nachgibt und mehr und mehr zum Tier wird." Sie zuckte mit den schmalen Schultern, während ein kühler Windstoß den langsam anbrechenden Herbst ankündigte. "Wie dem auch sei, wir gehen ohnehin nicht in die Kirche."
"Nicht?" fragte Shane und gegen seinen Willen klang er erleichtert. Sie schüttelte den Kopf. "Father Rawlings ist ein anglikanisch-protestantischer Priester ... die einzige Art christlichen Glaubens die fast gänzlich ohne Bilderschmuck und Reliquien auskommt." Sie stockte kurz, dann schien sie - mehr zu sich selbst gewandt - zu murmeln. "Vielleicht kann ich sie deswegen so gut leiden." Bevor Shane fragen konnte, was sie damit meinte drückte Ria schon das Tor des niedrigen Gartenzauns auf und führte ihn über breite Steinplatten hinweg um die Kirche herum zu einem, im Schatten einer alten Trauerweide stehenden, Gebäude auf der Rückseite des Gotteshauses. Im inneren brannte Licht und die Teenager stiegen die drei flachen Steinstufen zur dunkelgrün gestrichenen Türe hinauf. "Ehm ... weiß er eigentlich..." wollte er noch fragen, als sie die Hand hob und an der Klingelschnur zog. "Das ich eine Magierin bin?" fragte Ria ruhig und blickte Shane gelassen an - als wollte sie noch hinzufügen: "Oder würde dir eher Hexe in den Sinn kommen?" Bevor der junge Vampir darauf etwas erwidern konnte, hörte er bereits Schritte hinter der Tür die bereits kurz darauf von einem hochgewachsenen, schlanken Mann mittleren Alters und ganz in Schwarz geöffnet wurde. Father Rawlings sah nicht so aus, wie ihn sich Shane vorgestellt hatte. Er wirkte eher jugendlich, als väterlich und schien braungebrannt wie ein Surfer zu sein. Ganz davon abgesehen das seine Schultern breit wie die eines Fitnessmodels waren.
"Ja, bitte?" Eine überaus sanfte, ruhige tiefe Stimme die gut zu den friedfertigen blauen Augen und dem dunkelblonden Vollbart passte, nahm Shane ungewollt für sich ein. Father Rawlings sah fragend zwischen ihnen hin und her ehe seine Mine sich aufhellte. "Ah, Victoria - schön dich zu sehen, ich hatte so spät nicht mehr mit dir gerechnet. Kommt rein, ihr beiden, seid willkommen in meinem Haus." Einladend trat der Pfarrer zur Seite und ließ Shane und Ria in einen langen, mit dunkelroten Fliesen ausgelegten Korridor eintreten. "Guten Abend, Father ..." sagte Ria freundlich lächelnd. "Tut mir leid sie noch so spät stören zu müssen." Sie drehte sich halb herum und deutete auf ihren Begleiter. "Das ist mein Klassenkamerad Shane und..." "Schön dich kennen zu lernen, Shane." sagte Rawlings und reichte dem jungen Vampir die Hand - der sich mehr über sich selbst wunderte, weil er den Handschlag so natürlich erwiderte als wären er und der Priester alte Bekannte. "Schön euch beide an diesem Abend hier zu haben." sagte Rawlings grinsend und sah dann etwas zynischer zu Ria herab. "Ich hoffe aber nicht, dass ihr hier seid, weil ihr mir was beichten müsst?" fragte er scherzhaft lächelnd und zu Shane Verwunderung wurde die ansonsten so kühle Teenagerin tatsächlich rot. "Father..." begann sie, doch Rawlings schob sie tiefer in den Korridor hinein. "Na, kommt erstmal rein, im Wohnzimmer brennt der Kamin ... möchtet ihr Tee?" fragte er und sah Shane dabei an.
Der schüttelte den Kopf und Victoria lehnte dankend ab. Father Rawlings führte sie in ein urgemütlich wirkendes Wohnzimmer, wie es vielleicht in den fünfziger oder sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Mode gewesen sein mochte. Trotzdem war die dunkle Ledercouch mehr als nur behaglich und der leise vor sich hin knackende, knisternde Kamin rundete das Bild eines erholsamen Abends geradezu perfekt ab.
Victoria ertappte Shane dabei, wie er kritisch die Wände nach ausgehangenen Kruzifixen und Heiligenbildern absuchte aber abgesehen von einem einzigen, schlichten Holzkreuz über der Tür hingen nur Bilder und Erinnerungsfotos an der Wand. "Nun" begann Rawlings und ließ sich in den Armlehnen Sessel zu ihrer linken fallen. Offenbar tat er das oft und gerne, den die Federung des Sessels knarzte Protestierend auf, was den Priester jedoch nicht zu stören schien. Auf dem niedrigen Wohnzimmertischchen stand eine grün-emaillierte Teekanne die von einer selbst gestrickten Wärmehaube überdeckt war. Shane dachte bei sich, dass die Wohnung eher zu einer liebevollen Großmutter als zu einem Priester passen würde... vor allem einen, der eher so aussah als würde er am Sonntag zum Surfen, Wandern oder Basketballspielen gehen.
"Womit kann ich euch helfen?" fragte er und griff nach seiner Teetasse die auf einem nahebei stehenden Lesetischchen stand. "Father" begann Victoria etwas zurückhaltend "...Shane ist ein Vampir. Ihm ist ein Teil eines Manuskripts in die Hände gefallen, dass ihn glauben lässt, dass es für seinen Zustand ein Heilmittel gibt." Shane verschluckte sich beinahe als er das hörte. Seine Augen weiteten sich und sein Kopf drehte sich beinahe wie in Zeitlupe seiner Begleiterin zu. Diese beachtete ihn aber nicht, sondern blickte weiterhin den Priester fest an. "Er ist damit zu uns gekommen und mein Großvater möchte sie bitten ihm dabei zu helfen, heraus zu kriegen wo die anderen Teile des Manuskripts oder möglicherweise eine komplette Abschrift des Textes zu finden."
Man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören können, so leise war es im Zimmer geworden. Abgesehen von dem untermalenden Knistern des Feuers im Kamin natürlich. Shane rang mit sich nicht sofort aufzuspringen und zur Tür zu fliehen, ehe der freundliche Priester sich noch zum Weihwasserverspritzenden Exorzisten mutierte. Sein nächster Impuls war, sich auf Ria zu stürzen und sie zu erwürgen und einen Herzschlag später wollte er schon loslachen um den 'schlechten Scherz' als solchen ab zu tun, aber Father Rawlings kam ihm mit einem ernsten "Ich verstehe" zuvor. Wieder drehte der Teenager in Zeitlupentempo den Kopf herum, bis er wieder Rawlings ansah.
Er öffnete den Mund, klappte ihn dann aber wieder genauso schnell wieder zu als er Ria´s Stimme neben sich hörte. "Father Rawlings weiß über uns Bescheid, er gehört zu einem Orden innerhalb der Kirche an, die den strikten Vernichtungsweg der Inquisition alter Tage gegenüber Wesen wie uns ablehnt und eine Koexistenz anstrebt. Er-" "Was unsere junge Freundin sagen will" unterbrach Rawlings sie milde tadelnd und hob einen Zeigefinger "ist, dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst. Ich weiß euer Geheimnis ebenso gut zu wahren wie ich jedes Beichtgeheimnis meiner Schäfchen zu hüten weiß." Er sah Ria ermahnend an und meinte mit einem leicht spöttischen Lächeln: "Und dir habe ich bereits mehr als einmal gesagt, dass du dich nicht immer hinter deiner Logik verstecken sollst. Ich weiß noch sehr gut wie nervös DU warst, als dein Großvater dich das erste Mal zu mir brachte." Er lachte und sah Shane Augenzwinkernd an. "Sie hat sich hinter meinen Kohlenkasten versteckt und mich wie eine Katze aus der Dunkelheit angefunkelt." Er schmunzelte als er sah das Ria s Wangen wieder dunkler wurde.
"Aber sie hat Recht, mein Glauben hat in der Vergangenheit in geistloser Verblendung jedes Wesen das nicht biblischen Ursprungs zu sein schien als ketzerisches Teufelswerk gejagt und mehr als einen unschuldigen Menschen im Zuge dieser Säuberung auf den Scheiterhaufen verbrannt." Rawlings Gesicht verzog sich schmerzhaft leidend und er schüttelte den Kopf. "Inzwischen sehen wir die Dinge etwas anders ... zwar sind wir immer noch ein schützendes Bollwerk gegen dunkle Kräfte in der Welt, doch ... versuchen wir durch diese Prüfung mit Liebe und Hingabe an ALLE Schöpfungen unseres Herrn heran zu gehen."
Er sah zu Shane und lachte auf "Ja, ich weiß - ich habe genauso geguckt als mein Lehrmeister mir dieses Geheimnis offenbart hat." Er gluckste leise und seufzte dann ehe er fortfuhr "Mumien, Geister, Vampire, Zauberer und Hexen .... als ehemaliger Ingenieursstudent war es ein ziemlicher Schock davon zu erfahren. Inzwischen habe ich bereits einige von Ihnen kennengelernt und erkannt das sie trotz allem Schäfchen unserer Gemeinde sind ... und vielleicht sogar noch mehr Aufmerksamkeit ihres Hirten benötigen als die gläubige Gemeinde denen es frei steht sich zu jeder Tageszeit Gott zu nähern." Er pausierte kurz und ließ das gesagte im Raum stehen während Shane nach Worten suchte. "W-Warum..." hob er an und brach wieder ab. "Warum wir es trotzdem geheim halten?" fragte Rawlings und erriet damit exakt die Frage des jungen Vampirs. "Im Mittelalter haben verblendete Männer im Namen des Kreuzes unsagbare Dinge getan, im festen Glauben das richtige zu tun. Sie taten Dinge von denen ich überzeugt bin, dass es ihre Seele trotzdem befleckt und verdunkelt hat und so Gott ihnen Vergeben hat sie nun bitterlich bereuen. Doch trotz ihrer damaligen 'Kenntnis' des Wortes waren sie dumme, unwissende Kinder." Er seufzte und blickte zum Fenster hinaus. "Dort draußen gibt es selbst heute eine große Menge von unwissenden Kindern, die nicht zögern würden die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen um die Welt, wie sie sie kennen, zu erhalten." Er sah zu Shane und lächelte schief. "Außerdem, wer würde uns glauben?" Er ließ den jungen Vampir selbst die Antwort darauf finden und sagte nach einigen Augenblicken." Gut, dann wollen wir mal anfangen, sonst muss ich euch beide bitten heute Nacht hier zu verbringen - natürlich in getrennten Zimmern. Als guter Christenmensch käme es mir nie in den Sinn euch nach 10 Uhr abends auf die Straße zu schicken." Er sah Shane an und lächelte entschuldigend. "Naja, dich vielleicht schon."
Gegen seinen Willen musste Shane zurücklächeln und er merkte das ihm dieser Priester irgendwie gefiel. Auch wenn er ihm nicht traute - zumindest noch nicht - war Rawlings ein Mann den er gerne als Lehrer gehabt hätte. "Was könnt ihr mir über das Manuskript sagen" fragte Rawlings und beugte sich aus seinen Sessel nach vorn. ... Es war bereits weit nach zehn Uhr als sie endlich einen Namen hatten. Das Kloster Kladrau im heutigen Tschechien. Heute hieß es Kladruby und galt als eines der schönsten Kirchenbesitzungen des Landes. Father Rawlings war nicht nur ein Mann Gottes, sondern auch ein leidenschaftlicher Historiker der Kirchengeschichte. Selbst wenn er selbst einen anderen Glauben praktizierte, wusste er dennoch viel über die katholische Geschichte. Nachdem er drei Bücher durchwühlt hatte, hatte er triumphierend den Finger auf eine Zeile gestochen und mit einem "Heureka" seinen Fund quittiert. "Ich will mich nicht festnageln lassen aber zumindest werdet ihr dort im Archiv möglicherweise einen Hinweis auf Bruder Malachias ... oder eher Matthias, wie man ihn heute nennen würde ... finden." "In Tschechien?" fragte Shane enttäuscht und seine Hoffnungen sanken um ein gutes Stück in sich zusammen.
"Nur Mut" tröstete ihn der Priester lächelnd ehe er seinen letzten Schluck Tee hinunterspülte. "Immerhin wisst ihr jetzt das es einen Bruder dieses Namens in jenem Kloster gab und er mehrere Texte, Herbarien und Pharmaka-Traktate dort hinterließ, die heute noch für moderne Studien herangezogen werden." Er lächelte leicht als sich nach vorne beugte und Shane aufmunternd auf die Schulter klopfte. "Ich freue mich über deinen Entschluss diese Herausforderung trotz aller Schwierigkeiten an zu nehmen. Die meisten Menschen würden ein ewiges Leben in der Finsternis einem befristeten Leben in der Sonne tatsächlich vorziehen. Und mein Glaube sagt mir, dass dich unser aller Vater unterstützen wird und du deine dir auferlegte Prüfung meistern wirst, wenn du die Hoffnung nicht aufgibst." Dann schmunzelte er noch etwas breiter "Und wenn du deine unsterbliche Seele wieder dem Satan entrissen hast, hoffe ich dich eines Tages in meiner Kirche willkommen heißen zu dürfen." Langsam ließ sich Rawlings zurücksinken und sah Ria fragend an. "Wenn du schonmal hier bist, Victoria - möchtest du vielleicht die Gelegenheit nutzen dein Gewissen etwas zu erleichtern? Deine letzte Beichte ist immerhin doch schon eine ganze Weile her."
Ria schien zu überlegen, dann schüttelte sie leicht den Kopf. "Heute nicht, Father. Danke." Rawlings sah sie eine Weile noch an, dann nickte er. "Du hast recht, es ist schon spät und eigentlich sollte ich dich gar nicht mehr raus auf die Straße lassen. Allerdings ..." damit sah er wieder zu Shane "... hast du ja einen jungen Mann bei dir, dem die Schrecknisse der Nacht nichts anhaben können." Nach einer weiteren, kurzen Pause setzte er hinzu. "Ich kann mich auf dich verlassen, Shane, dass du sie sicher nach Hause bringst?" fragte er und Shane nickte, nachdem er unsicher zu Ria geblickt hatte. "Gut." sagte Rawlings und ließ seine Hände klatschend auf seine Oberschenkel fallen. "Gut, dass es immer noch Gentleman in diesen Zeiten gibt. Wenn ihr mich aber jetzt bitte entschuldigen würdet - morgen verspricht es ein langer Tag zu werden." Er erhob sich und Shane und Ria taten es ihm gleich. "Sorry, dass es doch noch so spät geworden ist." murmelte Shane und sah entschuldigend zum Fenster hinüber, hinter dem es inzwischen stockdunkel geworden war. Ria folgte seinem Blick, dann sah sie wieder zum Priester und verbeugte sich leicht in seine Richtung. "Und vielen Dank für ihre Hilfe, Father."
"Haltet mich auf dem Laufenden wie eure Suche läuft meine Kinder und wenn ich euch irgendwie bei irgendwas helfen kann, scheut euch nicht - meine Türe steht jedem mit gutem Herzen offen." Nachdem Rawlings ihnen beiden noch einmal an der Tür die Hand gegeben hatte, traten Ria und Shane in die Nacht hinaus. Inzwischen war der Nebel dichter geworden und schloss das Häuschen des Priesters bereits nach wenigen Schritten hinter ihnen in einen milchigen, von sanftem, gelbem Licht durchdrungenen Mantel ein. "Er ist interessant." sagte Ria als sie mitten im Pfarrgarten auf das niedrige Tor zuhielten, durch das sie vor wenigen Stunden in entgegengesetzter Richtung eingetreten waren. "Findest du nicht?"
"Ja..." antwortete Shane leise nachdenklich. Interessant traf es ganz gut. Er hatte nicht mit so viel Verständnis gerechnet. Oft genug las er über seine Art, dass sie als seelenlose Bestien bezeichnet wurden. So fühlte er sich nur wenn er
unvorbereitet auf Festivals ging und schließlich vergaß sich rechtzeitig vor der Sonne in Sicherheit zu bringen.
"Sind in etwa 1700 Fledermausflugstunden" sagte Victoria und ihre dunkel geschminkten Lippen verzogen sich minimal zu einem Lächeln. "Grob geschätzt." Der Nebel zog sich etwas dichter zusammen als sie durch das Gartentor hinaus und in den milchigen Lichtkreis der Straßenlaterne traten. Es war fast so als würde die Welt außerhalb dieser scharf abgegrenzten Lichtmasse aufhören zu existieren. Wenn man lange genug in die Wabernde, dunstig-grauweiße Masse blickte schien es, als würden sich dahinter die Schatten anfangen sich zu bewegen. Als wäre die Nacht angefüllt von geisterhaften Erscheinungen, die nur durch den Nebel hindurch sichtbar wurden. "Aber es gibt auch andere Wege dorthin, zum einen schneller als auch preisgünstiger." Sie blickte Shane an und sah dann auf ihr linkes Handgelenk wo eine schmale, silberne Uhr hing. "Wir müssen nur die Zeitverschiebung richtig berechnen ... sonst landen wir dort mitten am helllichten Tag." Sie überschlug die Daten im Kopf und verzog leicht das Gesicht. "Ein leidiges Problem der Translation ... " sie seufzte leise "... Hast du die Tage schon was vor? Ansonsten verschieben wir es auf das Wochenende ... Allerdings würde ich dir dann anbieten oder eher gesagt nahelegen am Freitag direkt bei uns zu übernachten.“ Sie hob den Kopf und richtete den Blick ihrer grauen Augen auf ihn. "Dabei kann ich dir dann ganz genau den Unterschied zwischen einer Hexe und einer Magierin erläutern." Jetzt lächelte sie wirklich, wenn auch nur kurz.
Ihr Lächeln steckt ihn augenblicklich an. Umso enttäuschter ist er, als ihres sich wieder in der Neutralität versteckte. Shane der sich nichts dabei dachte, als sie ihn einlud in ihrem zu Hause zu 'schlafen', nickte ohne zu zögern. Er freute sich zu sehr über ein richtiges Dach über dem Kopf, als dass er sich Gedanken über den tieferen Sinn machte. Wo er als Fledermaus doch recht zügig von Forgotten Hollow nach Willow Creek reisen konnte. In Gedanken packte er schon seine Sachen. Was nicht viel war. Denn er besaß ja kaum was. "Warum lächelst du eigentlich in der Schule nie?" fragt er. Was für Ria sich vielleicht wie aus heiterem Himmel anfühlte, war für ihn ein Impuls der zu Stimmung passte. Es war ruhig, dunkel, friedlich. Und er war im Begriff mit ihr nach Tschechien zu reisen. Wo auch immer das war. Er wollte sie besser kennen lernen und herausfinden was sich hinter der mysteriösen Aura - die teilweise einschüchternd wirkte - verbarg.
Sie traten aus dem Lichtkreis und sofort schien der Nebel sich auf sie zu stürzen und zu verschlucken. Ihre Schritte tönten gedämpft auf dem Kopfsteinpflaster und aus der milchigen Dunkelheit schälte sich nur allmählich der Lichtschein der nächsten Straßenlaterne. Fast widerwillig zog sich die Nacht von diesen Inseln im Nebel zurück. Es dauerte eine ganze Weile ehe Ria auf die Frage antwortete. "Es ist ... nicht so, dass ich ..." begann sie zögernd " .. nicht lächeln will." Wieder senkte sich Stille zwischen auf sie herab, unterbrochen nur von den unterschiedlich klingenden Tapp-Tapp ihrer Schritte auf dem feuchten Kopfsteinpflaster. Dann gab sich die junge Teenagerin einen Ruck. "Ein Magus hat einmal ein Buch geschrieben das sich mit Lächeln als Ausdruck von Emotionen befasst ... für ihn ist das Lächeln eine Hinterlassenschaft unseres tierhaften Erbes. Ein anderer, wesentlich poetischer Schreiber nennt das Lächeln das "die Augen erfasst" einen Spiegel der Seele." Sie seufzte leise und drehte den Kopf zur Seite, betrachtete die wabernde Masse die sie umgab. "Ich empfinde nur nicht immer Emotionen genauso wie das Menschen tun …" Kurz stockte sie, dann sagte sie hastig als hätte sie was zu verbergen "… ich meine normalen Menschen." Shane fiel auf das sie sich nervös am linken Mittelfinger zog. Und als sie bemerkte, dass es ihm auffiel - schob sie die Hände tief in ihre Hosentaschen. So, wie sich die Jeans an den Stellen ausbeulte schien sie die Hände zu Fäusten zu ballen. "Außerdem .... Emotionen wie Freude, Angst, Trauer oder Lust resultieren immer wieder darin das logische, rationale Denken zu beeinflussen und zu verändern.... " sie wurde leiser während sie noch hinzusetzte "oder wir tun etwas, was wir später bereuen." Sie warf ihm einen schrägen Blick von unten zu. "Ich sage nicht, dass ich gar nicht fröhlich sein kann oder angstvoll, traurig oder auch ... " Sie stockte, stieß dann den angehaltenen Atem aus "...auch das andere ... nur -"
wieder stockte sie kurz "… ich fühle mich wohler, wenn die Welt rational, erklärbar und vor allem im Gleichgewicht bleibt." Sie atmete tief durch als wäre ihr mit dieser Erklärung eine Last von den Schultern genommen worden, dann sah sie wieder mit diesem kurzen Schmunzeln zu ihm hinüber, dass er kaum in der Dunkelheit wahrnehmen konnte und sagte geheimnisvoll. "Und du würdest es nicht mögen, wenn ich wütend werde."
Shane dachte über ihre Worte nach. Was auch immer sie damit meinte, für ihn hörte sich das nur nach einem halben Leben an. Er stellte sich vor ständig seine Gefühle unterdrücken zu müssen. Was er bei Negativen durchaus nachvollziehen konnte. Vor allem Traurigkeit. Aber wenn er einen Grund hatte glücklich zu sein, dann wollte er das auskosten. Wütend? Sie lächelte zwar, doch diesmal steckte es ihn nicht an. Er dachte ans Festival. Daran das er Blaze fast… Wütend wollte die Magierin IHN bestimmt auch nicht erleben. Er befand es jedoch besser zu dem Thema zu schweigen. Er sah sie an, setzte nun doch ein Lächeln auf und sagte ehrlich: "Aber wenn du Lächelst siehts du sofort viel hübscher aus." Er dachte an Vero und ja eigentlich an Jeden den er kannte. Lächelnde Menschen beruhigten ihn. Dann wiederholten sich seine Worte in seinem Kopf und er stottert schnell: "Also nicht das du sonst nicht… hübsch… wärst… also..." sich räuspernd wandte er den Blick ab und schwieg. Bestimmt eine tolle Idee das Mädchen, welches vor ihrer Wut warnte zu verärgern.
Und Siedend heiß viel ihm plötzlich ein...Vero! Seine Augen weiteten sich kurz und ein unangenehmer Schauer durchfuhr seinen ganzen Körper. Er hatte total vergessen, dass er verabredet gewesen wäre heute Abend. Innerlich seufzte er. Es brachte nichts sich jetzt aufzuregen er hatte es versaut. Er musste sich dringend bei ihr melden, sobald Ria sicher zu Hause war. Er versuchte sich nichts weiter anmerken zu lassen und blickte zu Ria die er ja grade möglicherweise auch verärgert hatte.
Anstelle wütend zu werden oder seine Worte als einen schüchternen Versuch zu halten mit ihr zu flirten, musste sie wieder lächeln. Er sah wie sich die Hände in ihrer Hosentasche entkrampften, flacher wurden und die Jeans nicht mehr so aussah als hätte sie zwei Äpfel in den Taschen versteckt. "Siehst du? Emotionen sorgen dafür das du versuchst deine Aussage ab zu ändern damit ich es nicht als Beleidigung auffasse ... Aus Furcht ich könnte dich dabei missverstehen ... auf einer gewissen Ebene ist dir dein Verhalten bewusst und du bewertest es emotional ... rein rational hast du natürlich recht. Wir empfinden lächelnde Vertreter des anderen Geschlechts angenehmer oder sogar attraktiver, da der Gesichtsausdruck uns mitteilt wie der andere sich fühlt ..." Sie zuckte mit den schmalen Schultern und seufzte wieder dabei " Dabei verstehst du glaub ich mehr als die meisten, was ich eigentlich damit sagen will, das mir die Welt ohne Gefühle fast lieber wäre ... Vielleicht auch ein Grund wieso ich mit dir darüber reden kann. " Er merkte plötzlich, das ihre grauen Augen im Dunkeln, bei einem gewissen Winkel, das Licht zurückwarfen, heller und somit fast weiß wirkten. Fast wie bei einer Katze. Sie bemerkte wie er sie musterte und fragte plötzlich, den Kopf ein wenig in den Nacken geschoben und ihn prüfend ansehend: "Wie alt bist du eigentlich nochmal?"
Er trat zwar hin und wieder in Fettnäpfchen, machte andere Vampire wütend und jagte Menschen Angst ein. Aber das war nur eine Seite der Medaille. Genau so konnte er mit Meermädchen lachen und seine Freunde mutig vor bösartigen Kreaturen schützen. Oder es wenigstens versuchen. Ihm waren Mensch einfach lieber als Roboter. Und das obschon er sich doch sowieso eher schwer tat in seinem Gegenüber zu lesen. Wenn er sich dann auch noch verstellte, wurde es unmöglich. Vielleicht is es das was sie für ihn so geheimnisvoll machte. "Ich werde in ein paar Tagen siebzehn. und du?"
"Ich bin sechzehn ..." sie sah ihn zweifelnd einen Augenblick lang prüfend an "... ich ... eh will dir nicht zu nahetreten aber reden wir beide von denselben Jahreszahlen? Ich ging davon aus, dass du als sechzehnjähriger ...verwandelt wurdest ... und vielleicht eher so um die ... naja unter hundert bist." Sie zuckte mit den Schultern und setzte sich wieder in Bewegung. "Wie lange ist es den jetzt schon her seit du ... " sie wackelte leicht mit dem Kopf als suchte sie nach einem bestimmten Wort, traute sich aber nicht es aus zu sprechen "... eher nachts unterwegs bist?"
Shane sah sie verwirrt an. Wie jetzt? "Klar dieselben. Siebzehn Jahre. Ich bin schon immer so. Meine Eltern waren auch ..." Stopp. Das stimmte ja gar nicht. Er kannte seine Eltern gar nicht. Laut Adam waren die Leute bei denen er aufwuchs nur seine Zieheltern. Aber sie waren beide Vampire gewesen. Shane wusste nichts über seine richtigen Eltern... Er fragte sich wie Ria auf die Idee kam, er sei verwandelt worden. "Warst du denn irgendwann mal keine Magierin?"
"Bei uns funktioniert das nicht ... so ..." sagte sie zögernd. "Meine ... Familie ist schon seit den Anfängen dabei ... zumindest den Anfängen der organisierten Gilde …" Sie zuckte innerlich mit den Schultern. Was sie ihm erzählten wollte, war eigentlich ein Geheimnis des Ordens - andererseits waren diese Regeln zum Schutz der Magier vor Menschen errichtet worden, von Vampiren war nie die Rede gewesen. "... Wir sind also, wenn du so willst 'alter Magier-Adel'" sagte sie säuerlich und schnaubte leise. Dann fühlte Sie sich genötigt die Aussage etwas näher zu erläutern "... und haben die daraus entstehenden Nachteile ... es war und ist gängige Praxis das Kinder von Magiern untereinander verheiratet werden um die Magie innerhalb dieser Blutlinien zu stärken und zu festigen ... zuerst war nur jedes dritte, vierte Kind in meiner Familie Magiebegabt, inzwischen ist es beinahe jede Generation. Durch diese Verinnerlichung oder wie es manche Puristen gerne nennen 'Reinerhaltung' wird es für uns immer leichter Magie an zu wenden. Das führt aber auch zu einer Art Kastendenken innerhalb des Ordens und der Gilde, man sieht neue Zweige der Magier Familie eher als Anfänger und kaum eines der alten Häuser, die Lovecrafts insbesondere, wollte eine ihrer Töchter oder Söhne nicht-standesgemäß verheiraten. Dadurch kam es zu den gleichen Problemen wie bei den blaublütigen Adelsfamilien der Könige und Kaiser der Vergangenheit... Inzest. Unfruchtbarkeit, manchmal geistige Behinderungen und sehr beliebt" sie lachte freudlos auf "Wahnsinn ... wenn du je eines der Bücher von meinem Ur-Urgroßvater gelesen hast und die Bücher die ÜBER Ihn geschrieben wurden wirst du feststellen das alles ziemlich gut zusammenpasst. Er war kränklich und verfiel mehr und mehr seinem genialen Wahnsinn."
Sie kickte einen Kiesel in den Straßengraben, ehe sie weiter ausführte: "Mein Vater war der erste der eine Magierin aus einem 'niederen' Haus heiratete. Deswegen habe ich noch eine gewisse 'kernige Gesundheit' wie mein Großpapa gerne sagt. Der Wahnsinn ist eine Begleiterscheinung des Alters und auch wenn er es mir gegenüber nie zugeben würde, er fürchtet den Tag genauso wie ich an dem er bei einem von uns beiden losbricht."
Fast schon ächzend schüttelte Ria den Kopf. "Aber um deine Frage zu beantworten …“ sie holte tief Luft und atmete seufzend wieder aus „Nein, ich war schon von Geburt an 'magisch'"
Shane war sprachlos. Was für eine Geschichte. Dem Wahnsinn nicht zu verfallen, damit kämpfte er jeden Tag. Er konnte allerdings etwas dagegen tun und war ihm nicht ausgeliefert. Zumindest glaubte er das. "Uhm.." begann er zögernd, "hast du denn vor mal einen anderen Magier zu... heiraten?" Er war neugierig. Gab es denn so viele Magier auf der Welt? Er wünschte sich wirklich sie hätte recht und er wäre an die hundert Jahre alt. Dann wäre er einiges erfahrener und musste sich nicht immer Gedanken machen ob er die richtigen Worte wählte.
Sie sah ihn etwas irritiert an, dann zuckte sie mit den Schultern. "In der Regel werden Ehen von den Ältesten 'befürwortet'. Das heißt, dass die Familienoberhäupter der beiden auserwählten Häuser eine entsprechende 'Erlaubnis' oder ‚Aufforderung‘ erhalten. Damit der Verlust an Magie in einem der Häuser nicht zu groß wird, erhält die Familie der Braut, je nach 'Wert' derselben eine durchaus stattliche Mitgift. Also genau anders rum als es bei den Familien alter Zeit allgemein üblich war, wo die Braut ihre Mitgift in die Ehe brachte.“ Sie seufzte freudlos auf.
„In der Regel sind das Artefakte, Bücher oder das Versprechen das zukünftige Nachkommen bevorzugt ins andere Haus überwechseln. Du kannst ruhig das Wort 'Zuchtprogramm' verwenden, wenn dir das lieber ist." meinte sie leicht säuerlich und kickte lustlos jetzt eine zerbeulte Cola-Dose über die Straße vor sich her. " An sich verstehe ich den Sinn hinter dem Ganzen. Nach der Inquisition gab es kaum noch überlebende Magier ... man wollte möglichst schnell die noch bestehenden Blutlinien stärken und das Fundament des Ordens festigen aber inzwischen ..." Ria zuckte erneut mit den Schultern. "... naja mein Großvater hat schon ein - zwei Anfragen diesbezüglich erhalten, da er das Familienoberhaupt der Lovecrafts hier ist. Wie du dir sicher denken kannst, versuchen vor allem junge Blutlinien möglichst altes Blut in ihre Familie zu holen."
Nach ein, zwei weiteren Schritten sah sie wieder zu ihm hinüber. "Ich dachte immer das Vampire von ihrem Erzeuger ... oder seinen Eltern ... begleitet werden bis sie von Neophyten zum eigenständigen Vampir mit eigenem Rang und Jagdgebiet aufsteigen ... bei dir scheint es aber eher so zu sein, dass du gar keinen ... naja, Lehrer hast. Bitte versteh das nicht falsch - ich will dich nicht herabwürdigen ... ich will" Was? Mehr von IHM wissen und erfahren oder ging es ihr um seinen Zustand? War er ein Studienobjekt oder ... war er einfach der erste gleichaltrige der in einem ähnlichen Zustand wie sie selber war und bei dem sich ein solches Gespräch zumindest teilweise NORMAL anfühlte? "... ich möchte verstehen wieso du aufhören willst Vampir zu sein."
Shane staunte, so dass er fast die Frage überhörte. "Also ich." jetzt musste er sich doch damit auseinandersetzen. Das hatte er doch eigentlich erst tun wollen, wenn er Adam nochmal begegnete. "Ich kenn meine Eltern nicht." gestand er. "Ich wuchs bei einem Vampirpaar auf. Ich weiß nicht warum. Hab das erst vor kurzem erfahren..." Es fühlte sich komisch an das so auszusprechen. Bis dato w a r e n die beiden seine Eltern gewesen. Er hätte das nie angezweifelt. "Meine Kräfte manifestierten sich erst vor... drei Jahren. Da waren die beiden schon tot." Shanes Stimme blieb normal. Kein Bruch zu hören. Der Gedanke machte ihn mittlerweile mehr wütend als traurig. "Ich bekam nur wenig mit auf den Weg... hab versucht allein zurecht zu kommen, aber ich mag das nicht. Ich hasse es den Leuten weh zu tun. Sie haben mir doch auch nichts getan. Aber wenn ich es nicht tue dann..." Shane hob die Schultern, blickte kurz zu der Magierin hinüber. "wirds noch schlimmer."
"Du meinst das 'dunkle Tier '?" fragte Ria ruhig, ohne dabei zu ihm zu sehen "Ich hab drüber gelesen .. Ich weiß nicht ob der Magier der es schrieb sein Wissen von einem Vampir hatte oder ob er es einfach nur durch Beobachtung erlangt hat ... wir glauben das, wenn ein Vampir zu lange keine Nahrung zu sich nimmt, in ihm ein Wille heranwächst der immer stärker wird und ihn irgendwann in den Wahnsinn treibt oder ihn ungezügelt 'fressen' lässt." Ria's Stimme wurde geprägt von dem typischen, ihr eigenen kühlen logischen Ton. So als würde sie aus einem Lexikon zitieren. "Je häufiger sie durch zügellose Wut, Durst oder Suchtverhalten dieses Tier in sich heraufbeschwören umso schwächer werden ihre psychischen Barrieren ... das was sie noch mit dem Menschsein verbindet. Fallen diese Barrieren ganz wird ein Vampir als 'Wild' bezeichnet und verfällt meistens durch dunkle Zeremonien und schließlich der Diablerie zu einem Strigoi … einem Vampir der andere Vampire Jagd und dessen Menschlichkeit fast gänzlich verschwunden ist , das 'Tier' in ihm hat die Kontrolle übernommen ...... sein Tierhaftes, meist bösartiges Verhalten löst dazu noch ........" Ria brach ab und sah irritiert vor sich in die Dunkelheit, ehe sie langsam den Kopf herumdrehte. "Ich habe jetzt erst realisiert was du gesagt hast ... du weißt davon überhaupt nichts?" Sie schluckte und biss sich dann leicht auf die Unterlippe. "...Tut mir leid."
Er sah zu ihr zurück und setzte den Weg erst fort als sie wieder neben ihm ging. "Ich habe die letzten zwei Jahre viel darüber gelesen." sagte er. "Sehr viel. Ich hab nicht immer alles verstanden aber..." erneut hob er die Schultern. "ich weiß das es schlimm ist. Und ich will nicht..." Er schluckte. "Ich wäre lieber normal." Sie wusste so viel was er nicht wusste. Vielleicht musste er Viola doch nicht auf die Nerven gehen in dem er bei ihr zu Hause klingelte um ihre Eltern zu befragen. "Ich ähm..." Am Arm kratzend suchte er nach Worten, "Danke das ich mit dir darüber reden kann. Du bist die erste dies wenigstens versucht zu verstehen. Und du weißt viel." Ihn möge der Blitz treffen wenn das eine Lüge war. Viola meinte zwar sie wisse wovon er sprach, andererseits war sie vollkommen zufrieden damit ein Vampir zu sein. Deswegen konnte er ihr nie so recht glauben. Und deswegen waren sie auch nicht auf einer Wellenlänge. Und deswegen(!) hatte er insgeheim auch immer Angst ihre Eltern anzusprechen obwohl er zu allen immer sagte es wäre Okay und er würde es tun. "Sag mal... abgesehen davon dass dein Opa dich verkuppeln wird, bist du froh dass du... magisch bist?"
"Also erstens er WILL mich nicht verkuppeln .. aber kannst du dir vorstellen wie das ist ? Unsere ...Gabe... könnte verloren gehen wenn man zu achtlos damit umgeht ... Klar, ich bin ganz und gar nicht happy darüber das ich so ne Art .... Zuchtstute ... sein soll. Aber ich vertraue meinem Großvater ... er würde mich niemals mit jemanden 'verkuppeln' den ich nicht leiden kann, nur um einige seiner Kollegen zufrieden zu stellen. Nach dem Tod meiner Eltern ..." Ria brach ab und es schien als würde er gerade erst bewusst was sie grade gesagt hatte. Inzwischen waren Sie bis zum Stadtrand geschlendert und der Abstand zwischen den Laternen wurde immer größer. "Nachdem meine Eltern weg waren hat er seinen Platz im Rat aufgegeben um sich ganz um mich zu kümmern ... trotzdem ihn einige unter Druck gesetzt haben es nicht zu tun. Ich denke er ... hätte es lieber, wenn ich nicht seine Begabung hätte ... dann müsste er sich nicht den Kopf darüber zerbrechen mit welchen Familien in welchen Zeitabständen wir bereits verbunden wurden. Ich glaube auch deshalb hilft er dir ... deine Aufgabe intressiert ihn hundert mal mehr." Wieder huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, als sie Shane ansah. "Auch wenn er manchmal etwas ... verwirrend sein kann." Sie zog die Hände aus den Hosentaschen und rieb sich kurz über die Arme, als wolle sie sich wärmen. "Meine eigene Meinung dazu?" sagte sie schließlich nach einer Weile "Ich bin ehrlich gesagt lieber ... " sie blickte nach oben als suchte sie in dem Nebel nach den Sternen über ihnen "...ich selbst ... ich wünschte nur ich hätte nur nicht soviel Angst davor die Antwort darauf zu finden wer ich überhaupt bin."
Shane hat genug Filme gesehen um zu wissen was zu tun ist wenn jemand fror. Allerdings trug er nur den alten Pullover. Frisch in der Brindleton High gewaschen aber... naja... "Ist dir Kalt?" Er verringerte den Abstand zwischen ihr und sich, so das sie dichter nebeneinander her gingen. Er war sich kälte gewöhnt. Er hat schließlich auch zwei harte Winter ohne Strom überlebt. "Du kannst den Pullover überziehen wenn du willst... ich find kälte nicht schlimm... bin ja sozusagen untot..." Nicht dass er nicht auch frieren konnte, aber die Grenze lag weit unten. Das letze Worte füllte seinen Mund mit Bitterkeit. "Dein Grossvater ist einer von den Guten." sagte er nachdenklich. Eine Vermutung. Aber nach der Begegnung mit ihm sagte ihm irgendwie etwas dass es so war. "Kann er dir denn nicht helfen... dich selbst? zu finden?" Einerseits verstand er was sie sagte. Ihm fiel jedoch schwer, das was er darüber erfahren wollte, in Worte zu fassen.
"Naja, das ist eher ein ... anderes Problem " meinte Ria tonlos und senkte den Blick wieder auf Shane. "Danke, aber es geht schon ... außerdem, wenn du nur mit nem Shirt bekleidet durch die Straßen läufst fällst du vermutlich mehr auf, als in nem Dracula Cape und blutigen Gummizähnen." Sie sagte es ernst und meinte dann. "Aber danke dir .. " und nach einer Pause setzte sie hinzu "du scheinst auch eher zu den guten zu gehören .. ich meine das sowohl als auch." Einen Moment - wirklich nur einen Moment lang sah er etwas in ihren Augen aufkeimen - etwas das wie ein Lichtstrahl erschien das durch eine dicke Wolkenbank brach und sie von innen aufleuchten ließ. Zwar bewegten sich dieses mal nicht ihre Lippen aber er "sah" das Lächeln in ihren Augen. Es war als hätten sich all die Vorhänge hinter ihren Augen kurz geöffnet und ihn einen Blick in ihr innerstes werfen lassen. Dann verebbte das Licht wieder, falls es je da gewesen war. Es verklang ohne ein Echo und sie drehte den Kopf wieder zurück, blickte auf die Straße. "Was weißt du eigentlich über Magie ?" fragte sie unvermittelt und ohne ihn dabei nochmal an zu sehen.
"Wegen einem Shirt?" grinste er. "Ich glaube ich würde eher auffallen weil ich die Strasse erleuchte." Als Nachtwesen war er entsprechend bleich. "Aber im ernst... Was solls... Die Gegend ist nicht so schlimm wie Forgotten Hollow. Und Ich bin deine Security, schon vergessen?" fügte er vergnügt hinzu und stieß sie mit der Schulter leicht an. Nicht sicher was er gerade gesehen hatte, fand er erst nach einigen Momenten wieder die Sprache. Was hatte sie gefragt? Magie? Die Magie die ihm irgendwie erlaubte sich in eine Fledermaus zu verwandeln? "Magie? Du meinst deine?" Er schüttelte den Kopf. "So gut wie nichts..." gab er zu.
"Naja im Grunde kennst du ja die eine Art schon ... Blutmagie, für die man Vitae braucht .. Blut .. Im Fall der Vampire ist sie eine rein Introsphäre Magieform .. du kannst DICH damit verändern oder Menschen in deiner direkten Gegenwart manipulieren ... Solche Dinge eben .. du kannst schneller oder stärker sein, ausdauernder oder profitierst von erhöhter Heilfähigkeit." Sie schob die Hände wieder in die Hosentaschen und musste schmunzeln bei dem Gedanken eine eigene Security zu haben. "Allerdings nur so lange, wie du über diese Vitae verfügst." Sie rollte leicht mit den Schultern.
"Ähnlich wie die Lycanthrophane Magieform, wenn man sie so nennen will ... sie funktioniert allerdings nur wenn der Vollmond am Himmel steht. Die klassische Magie ... ist in Grundzügen ähnlich .. Unser Planet, jeder Planet um genau zu sein, hat ein eigenes Magie-Feld, meist dicht konzentriert am Kern. Ähnlich einer Plasmalampe reichen unterschiedlich dicke Arme vom Kern hinauf zur Hülle und wandern, durch Magnetfelder beeinflusst, an der inneren Hüllendecke entlang. So ein Vorbeizug kann Tage oder Wochen dauern ... es gibt aber auch Orte an denen solch ein Arm dauerhaft vernetzt ist und dort sind meist ....naja das führt zu weit, auf jeden Fall musst du wissen das ein Magier quasi wie eine leere Batterie ist .. er bezieht seine Kraft aus dem Fluss vom Erdkern aus .. er ist mächtiger wenn er direkt einen dieser wandernden Arme anzapfen kann aber er verfügt auch über seine Kraft, die durch seine Reserven im inneren gespeist wird, wenn er keinen Zugang zu diesem Magischen Feld hat. Jedenfalls so lange, bis diese gespeicherte Energie aufgebraucht ist. Dann muss er wieder eines dieser Felder betreten um sich in wenigen Stunden oder Augenblicken, je nach Können und Meisterschaft, aufzuladen." Sie sah zu Shane und versuchte anhand seines Gesichtsausdruckes zu erraten ob er ihr noch folgen konnte oder nicht. Oder ob es ihn überhaupt intressierte
Das was sie über Vampire sagte machte Sinn. Er funktionierte tatsächlich nur mit Blut. Und mit Sicherheit gab es Magier die das Auch konnten, wenn auch auf andere Weise. Im weiteren Verlauf des Vortrags wurde es einiges komplizierter und das sah man ihm an. "Was passiert denn wenn ein Magier... leer ist?" Er wusste nur zu gut was passierte wenn ein Vampir leer war. "Und was für Magie nutzt du denn?" Wenn sie jetzt Blutmagie sagte, schwor er, würde er einen Besen fressen.
"Ein Magier der leer ist ? Uff .. man fühlt sich todmüde ... man legt sich am liebsten hin und will ne Woche lang schlafen .. Es ist wie das härteste Workout das du dir vorstellen kannst ... man schläft ein und wacht erst wieder richtig auf wenn man nen gewissen Grundpegel an Magie wieder absorbiert hat. Etwa zwölf, sechzehn Stunden später fühlt man sich ziemlich groggy aber ist wieder wach ..." Ria erinnerte sich daran das sie´s mal übertrieben hatte und wie sich das angefühlt hatte. Seufzend schüttelte sie den Kopf. "Ich bin ....etwas anders ...." Sie blieb kurz stehen und sah zu der am nächsten stehenden Straßenlaterne hinauf, dann zu Shane hinüber. ".. und es ist ... kompliziert ..." Sie rang mit sich als wolle sie sich selbst in Ketten zurück halten aber das ganze Gespräch hatte so gut getan .. endlich einmal ganz normal über all das zu reden .. mit jemanden der es Verstand anders zu sein.
Sie fasste sich ein Herz und begann zu erzählen, mit einer seltsam leisen, distanzierten Stimmlage während sie den Blick in die Ferne schweifen ließ ohne dabei etwas zu direkt anzusehen.
".... Meine Eltern .... mein Vater ... Willburs Sohn ... Simon Lovecraft ... er war besessen von den Ideen meines Ur-Urgroßvaters ... die 'großen Alten' .. eine kosmische Rasse die angeblich unseren Planeten noch vor den Dinosauriern besucht hatten ... die M-Go .. die flüsternden Schatten ... die K'n-yan .. die Tiefen Wesen .. unsere Welt hat eine ziemlich düstere Seite, die kaum einer kennt."
Sie seufzte, ging dann wieder langsam weiter - immer auf seiner Höhe.
"Vater wollte mehr erfahren als der Rat erlaubt hatte. Es gibt verbotenes Wissen und verbotene Magie und ... naja .." sie zuckte mit den Schultern. "Der Wahnsinn in unserer Familie fing an sich in seiner Besessenheit zu manifestieren .. er wollte ein Tor zwischen unserer und ihrer Welt öffnen und die großen Alten wieder in unsere herüberkommen zu lassen.
Etwa 60 % aller Magier sind der Meinung, das damit so eine Art 'Ragnarök' ausgelöst wird. Die anderen 40 % glauben dagegen, das die großen Alten Hirngespinste meines Urgroßvaters sind " Sie hob langsam einen Arm und zog das langärmelige Feinrippshirt zurück das ihre Haut bedeckte, so dass Shane ihren innen Arm sehen konnte. Als sie direkt unter der Laterne standen blieb Ria stehen.
"Mein Großvater versuchte ihn auf zu halten ... dabei ging was schief ... das Tor kollabierte im halbgeöffneten Zustand und mein Vater und meine Mutter ... verschwanden .... Großvater konnte das Tor wieder schließen aber ... es stand eine Zeitlang einen Spaltbreit offen ..."
Sie hob den Kopf und sah zu Shane der jetzt von ihrem Arm aufsah und erkennen konnte das sich die Farben ihrer Augen umgeändert hatten. Der sonst weiße Lederhaut war schwarz geworden und unzählige schwarze miniäderchen breiteten sich auf ihren Lidern, ihrem Gesicht aus. Die Iris war nun von einem hellen grau in ein dunkles hinübergewandert - ihre Haut wurde mehr und mehr fahler, bleich wie der Tod und sie schien schwerer zu atmen, langsamer.
"... etwas kam von drüben herein ... und suchte sich einen Wirt.... eine Hülle mit der sie in dieser Welt überleben konnte."
Unter der vorher makellosen Haut ihres Arms erschienen nun ebenfalls kleine, schwarze Adern die sich schlangengleich unter der Haut fortbewegten und zur Hand hinstrebten.
"... keines der Wesen, das mein Vater heraufbeschworen hat ... ein ... kleineres, schwächeres ... Uralt aber im Vergleich zu den anderen dort noch ein Kind ... wie ich ..."
Die Äderchen wurden dicker und um ihren Arm herum schienen sie durch die Haut hindurch zu treten, schwarze Tentakel die sich reckten und peitschend aus der Haut erhoben. Unwillkürlich trat Shane einen Schritt zurück als er merkte das aus ihrem ganzen Körper, durch den Stoff hindurch diese Schattenranken heraustraten.
"... Es wollte mich umbringen um meinen Körper zu besitzen ... und Großvater versuchte ES zu vernichten bevor es damit Erfolg hatte. ..."
Sogar das Licht der Laterne hatte Schwierigkeiten Ria jetzt noch zu erreichen um die sich langsam eine Blase aus Schatten zu verdichten schien. Shane bemerkte das die Schatten dunkler waren als selbst die Nacht und jedes Licht aufzusaugen schienen. Wie schlangen bewegten sie sich über das Straßenpflaster, krochen in die Öffnungen des Gullideckels.
Langsam schob Ria den Ärmel wieder zurück.
"...aber er war zu geschwächt von dem ... Kampf mit meinem Dad und dem Schließen des Portals .... aber ES war auch nicht stark genug um noch länger gegen ihn zu kämpfen ... also schlossen wir einen Kompromiss ... Es .. und ich .... und wurden eins."
Sie seufzte und atmete mit geschlossenen Augen mehrfach tief ein und wieder aus. Die Schatten zogen sich langsam zurück und die Laterne, jetzt ein wenig flackernd, erreichte mit ihrem Licht wieder den Boden.
Als Ria nach einer gefühlten Ewigkeit wieder die Augen öffnete waren sie wieder ganz normal.
"Inzwischen weiß ich schon gar nicht mehr wie es vorher war ...." Sie stöhnte leise und rieb sich den Nacken "Jetzt weißt du auch wieso ich oft nicht so ... emotional reagieren kann, wie andere ... manchmal versteht ein Teil von mir es einfach nicht, was ... gerade spaßig oder traurig sein soll ... wir lernen beide noch damit umzugehen .. ich hoffe ich hab dir keine Angst gemacht damit ?" fragte sie und blickte ihn fragend, ein wenig schüchtern sogar an.
Shane hatte dem Impuls widerstanden zu fliehen. Er floh oft. Meistens aus Situationen die normale Menschen verursachten weil er oft nicht verstand wie die Situation zu Stande gekommen war. Aber Magisches verschreckte ihn interessanter weise deutlich weniger. Er schien eben doch ein wenig auch seine eigene Magie zu vertrauen. Wenn er sie los war, musste er unbedingt umdenken. Rias schüchterner Blick löste die Anspannung etwas. Tausend Fragen drangen an die Oberfläche seiner Gedanken. Er sah sie besorgt an, stellte jedoch nur eine: "Bist du... in Gefahr?"
"Was ? Nein, nein ... es ist .. stell dir vor .... du hättest ... gutartigen Krebs ... der Vergleich hinkt ziemlich aber es kommt hin .. es ist ein Teil von mir wie ich von ihm ... er .. sie ... es ist der Grund wieso ich so ungern unter Menschen gehe ... Es hat natürlich auch alles gelernt was ich gelernt habe und erlebt was ich erlebte ... es weiß um die Inquisition und die Hexenverbrennungen ... das wir fähig sind unsere eigene Spezies zu ..uns selbst so etwas anzutun erschreckt es mehr als wir Angst vor seinesgleichen hätten. Für Es ist jede Menschengruppe in etwa so ... wie ... wie du dich fühlen würdest wenn du in einen Löwenkäfig gehen würdest ... der Tierpfleger könnte dir tausend mal sagen das die Viecher grade pappsatt und träge und müde sind ..du würdest sie trotzdem als verdammt große Raubtiere wahr nehmen." Sie sah Shane an und setzte sich wieder in Bewegung, schlenderte neben ihm her während der Weg langsam anstieg. "Unsere Magie ist anders aber manifestiert sich in dieser Welt gleich ... also kriegen es die anderen Magier nicht wirklich mit das ich nicht ganz so bin wie sie ... " meinte Ria und rollte leicht mit den Schultern. "... die wenigsten würden es, glaub ich, verstehen."
Shane ging eine Weile nachdenklich neben ihr her. Sie hatte ihre Probleme so eie er seine. „Kann man…“ begann er, da er nicht recht deuten konnte wie es ihr mit dieser Situation ging. „Kann ich dir irgendwie damit helfen?“ Ihr fragender Blick lies ihn rasch ergänzen: „Ich weiss nicht. Irgendwie? So wie du mir bei meiner Sache hilfst… ich würde dir gern was zurückgeben.“ Er hatte nicht vor sich zu übernehmen, aber er hatte auch nicht das Gefühl dass es Probleme gab die nun mal nicht lösbar waren. „Zum Dank?“
Victoria sah ihn von der Seite her an. Ihre Mimik sagte kein bisschen über ihre Gefühle aus als sie seinen Worten lauschte doch als er geendet hatte schüttelte sie nur ganz leicht den Kopf. "Du verstehst es auch nicht" sagte sie mit einer unterschwelligen Endgültigkeit aber nicht unhöflich, sauer oder einer ähnlichen Emotion. "Ich danke dir für das Angebot aber ich helfe dir nicht nur um Deinetwillen sondern ...weil dein Anliegen seinen Reiz hat." sagte sie und schob ihre Hände zurück in ihre Hosentaschen - jetzt waren sämtliche dunklen Streifen, Äderchen und Wurzelgeflechte unter der Haut verschwunden und auch ihre Augen wirkten wieder klar, höchstens etwas heller als vorher aber das konnte auch daran liegen, da ihre Haut im moment weiß wie Schnee war. Wenn der Eindruck von ihr vorhin im Schatten vielleicht bedrohlich gewirkt hatte, wirkte er jetzt vielmehr...zerbrechlich wie dünnes Glas. Müde setzte sie einen Fuß von den anderen, ohne auf Shane zu warten der sich etwas später als sie wieder in Bewegung setzte. Als sie wieder aus dem Lichtkreis der Laterne traten sagte Ria leise: "Es gibt verlorenes Wissen von einigem Wert das wir entdecken könnten ...das alleine wäre schon die Anstrengungen wert dir bei deiner Suche zu helfen ... aber für mich .. also mich persönlich ...ist etwas ausschlaggebender, denke ich..." Sie hob den Kopf, drehte ihn halb zu Shane herum und er sah einen kurzen Moment das bezauberndste Lächeln auf ihrem Gesicht liegen, als sie meinte: "..Ich möchte dir helfen .."
Noch ehe er antworten konnte fuhr sie fort: "Jeder Mensch sollte den anderen Helfen,... nur so verbessern wir die Welt." Sie sah wieder zu ihm und ihr Lächeln verblasste allmählich. "..jedenfalls, glaube ich das es so ist .... Ich helfe dir, weil ich Menschlich sein will ... Du Schuldest mir also nichts, falls du das Verstehst oder sagen wir ... nachvollziehen kannst." schloss sie mit einem kurzen aufflackern in ihren Augen.
Shane sagte nichts. Natürlich verstand er es nicht. Er das dumme Kind, was keine Ahnung von nichts hatte. Das sagten sie alle. Ständig! Er verbarg die Enttäuschung und nickte einfach nur. Jeder Mensch sollte den anderen helfen. Eine Einstellung die Shane stehts verfolgte. Aber man musste sich eben auch helfen lassen. Und zuweilen war er der einzige der Hilfe suchte und auch annahm. Nein... Vero nahm seine Hilfe auch an. Und das tat so gut. Es war schön gebraucht zu werden. Allerdings um sich menschlich zu fühlen? Er versuchte nicht zu lachen. Deswegen tat er das nicht. Und das obwohl er kein Mensch ist, sich aber nichts mehr wünschte. Er sagte jedoch nichts dazu. Er hatte es satt zu hören zu bekommen dass er nichts verstand. Blaze, Viola.. auch die Rektorin machte den Eindruck. Und jetzt auch noch Ria... ihn im dunkeln tappen zu lassen machte den Leuten wahrscheinlich Spass. Na dann... bitte. Er entspannte die Hände die er unbewusst zu Fäusten geballt hatte und sah die Strasse entlang. "Vielleicht versteh ich manchmal besser als man denkt..." sagte er und zog das Schritttempo an. Er hatte manchmal nur nicht die richtigen Worte im Kopf oder sagte manchmal verdrehte Dinge. Er war ein empathisches Wesen. Eins mit schlicht zu wenig sozialen Kompetenzen. Aber das verstanden die Leute um ihn herum einfach nicht. Damit musste er sich endlich abfinden.
"Vielleicht" bestätigte die Teenagerin mit einem leichten Nicken. Der Nebel war inzwischen etwas dünner geworden, je höher die Straße über dem eigentlichen "Level" der statt emporführte. Schließlich traten sie ganz aus ihm heraus in die Nachtluft und sahen über die Schulter hinweg die Dächer und Türmchen der Altstadt aus dem weißgrauen Milchschwaden emporragen und vereinzelte Lichtflecken die verrieten wo noch Licht hinter den Fenstern brannten. "Die Vorbereitungen für die Translation werden wohl so einen Abend in Anspruch nehmen .. Willst du nun heute bei uns schlafen oder hast du schon was anderes vor?" fragte sie plötzlich unvermittelt und blickte zu dem, nur teilweise sichtbaren Nachthimmel empor. Zwar lagen die meisten Sterne hinter einer Wolkenschicht verborgen die Regen für morgen ankündigte aber trotzdem sah man vereinzelte funkelnde Splitter auf dem samtschwarzen Tuch der Nacht aufleuchten.
"Wenn wir dadurch schneller vorankommen, sicher." gab Shane zur Antwort, noch immer leicht resigniert. "Obwohl schlafen vielleicht nicht ganz das richtige Wort sein wird..." Sein Biorhythmus war durch die Schule zwar ein wenig durcheinander gekommen, dennoch brauchte er nicht die ganze Nacht um sich zu erholen. Das wurde einem Nachtwesen wohl einfach in den Schoss gelegt.
"Träumst du den nicht dabei ?" fragte Victoria und hob fragend und auch ein wenig überrascht eine Augenbraue als sie in ihn ansah. "Ich ... Mein Wissen über Vampire ist eher rein theoretisch ... langweilig, könnte man sagen." Sie musterte ihn kurz, wobei sie ein wenig zweifelnd die Augenbrauen zusammenzog und ihn kritischer musterte. ".. wenn ich zu neugierig werde ... sieh es mir bitte nach, ist ein altes Familienleiden das immer wieder mal durchbricht." Sie seufzte, dann sah sie etwas nach Links wo die Umrisse von ihrem Zuhause sich mehr und mehr von dem dunklen Hintergrund der, sich sanft im Nachtwind wiegenden Bäume, abzeichnete.
"Nein." gab er knapp zurück. "Nicht mehr seit drei Jahren." und fals doch, erinnerte er sich nie. Früher schlief er mehr und da gab es auch noch deutlich mehr REM-Phasen. Heute schlief er nur so lange wie nötig und wenn er wach war, war er wach. Und meistens auch durstig. "Ich schlafe wortwörtlich wie ein Stein." Er hatte nichts gegen ihre Neugier. Er wurde noch nie befragt. Nicht so richtig. Von wem auch.
"Ich sollte bevor wir aufbrechen noch ein paar Dinge vorbereiten." fiel ihm ein. "Ich will nicht, dass mir das selbe passiert wie vor ein paar Tagen weil ich unvorbereitet war." Vielleicht konnte er in der Schule einen Vorrat an Saft ergattern und zusätzlich ein paar Früchte. Er wusste noch nicht was er tat wenn das Plasma nichts mehr bewirkte aber... "ich will nicht lügen," sagte Shane. "Ich werd irgendwann durst haben... solchen der nicht mit ein bisschen Plasmasaft erledigt ist..." sagte er ohne Ria anzusehen. Eine Warnung. "Ich kanns nicht verhindern."
"Verstehe" sagte Sie und verzog etwas das Gesicht. "Denkst du an sowas wie n Blutbanküberfall ?" fragte sie und griff nach seinem Ellenbogen, was aber nur eine flüchtige Berührung war als sie beide die Straße an diesem Punkt überquerten um auf der anderen Seite sich dem Mannshohen Tor der gusseisernen Umzäunung zu nähern. "Oder hattest du eine aktive Jagdeinlage im Sinn?" Als sie sich dem Tor näherten leuchtete das Schloss kurz in einem sanften, milchig grünen Licht auf und öffnete sich fast geräuschlos. Mit den ersten knirschenden Schritten auf den Kiesweg schien Victoria eine Last von den Schultern genommen worden zu sein, den sie Bewegte sich merklich freier, lockerer und fließend während sie an dem hüfthohen Riedgras vorbeischlenderte, das sich im Wind sanft hin und her wiegte. Shane sah kleine, flimmernde Punkte aus sanftem blauen oder grünem licht .. wie Leuchtkäfer die langsam, träge vom Boden rund um die grauen Findlinge herum aufstiegen die auf dem ganzen Anwesen, Einzeln oder in Gruppen, verteilt lagen. Es raschelte leise als der Wind durch die tiefhängenden Äste der Trauerwinde fuhren, die den Weg seitlich flankierte und in der Luft hing ein eigentümlicher, frischer Geruch von Immergrün.
Gute Frage. Shane schüttelte den Kopf. "Wenns soweit ist, dann..." er stellte sich vor was er dann tat. In die Nacht verschwinden und ein offenes Fenster suchen? So wie sonst immer? "sollst du dich nur nicht wundern." Vorbereiten kann und er will er es nicht. Echtes Blut mit sich herumzugraten war, selbst für ihn, irgendwie... Er hob die Schultern leicht an. Er würde gern sagen dass dies normal war, aber es hörte sich einfach nicht danach an. Er sah zum großen Anwesen hinauf. Sollte er ihr anbieten, dass sie, sollte er aus irgendeinem Grund nicht in der Lage sein den Durst zu stillen und wieder durchdrehen, dann unbedingt ihre Kräfte gegen ihn einsetzen sollte? Nein. Das würde sie auch so tun. Und er würde es begrüssen.
Wundern? Was meinte er damit? Es war klar, das er 'speisen' musste und somit war es für ihn ebenso natürlich wie für sie vermutlich, wenn sie ein Stück Lamm oder Hühnchen zu sich nahm. Ihr Blick mit dem sie in bedachte war zögerlich, als wollte sie ihn noch etwas sagen - doch dann glitt ihr Blick über seine Schulter hinweg und er sah phosphoreszierendes Licht sich in ihren Augen widerspiegeln. Gleichzeitig hatte er plötzlich das Gefühl - nein, die Gewissheit - das irgendetwas .. ein Wille .. ganz nah hinter ihm stand. Bevor er herumwirbeln konnte, spürte er wie irgendwas weiches, wie Gummi, ihn an der Schulter berührte und sofort erstarrte er wieder. Ria schloss kurz die Augen und nickte leicht um ihm zu zeigen das alles okay war. "Keine Sorge, das sind Himmels-Quallen ..." sagte sie und nickte nun in Richtung über seine Schulter hinweg. Langsam drehte sich Shane herum und sah wie etwa ein Handtellergroßes etwas vor ihm sanft in der Luft schaukelte und dabei in allen Farben des Regenbogens leuchtete. "Sie tun dir nichts."
Hinter dem Wesen schwebten zwei weitere, dann drei und schließlich acht dieser Wesen träge durch die Luft und streckten ihre langen schlanken Tentakel in den Nachtwind aus. Sie wirkten... wunderschön. Langsam kreisten die fliegenden Gebilde sie ein, schlugen in behutsamer Trägheit mit ihren Flügeln während ihre langen Tentakel, wie Fäden aus Licht hinter ihnen herschleppten. "Sie jagen nach Sternenlicht" sagte Ria und gab ein seltsam melodisches, sanftes gurren von sich - das das Wesen das direkt vor Shane in der Luft schwebte in einer regelrechten Farbexplosion aufleuchten ließ. ".. und sind schrecklich neugierig auch wenn sie zugleich sehr scheue Wesen sind .. " Das Mädchen oder besser, heranwachsende Frau verlagerte ihr Gewicht von ein Bein aufs andere und blickte nach oben, wo die größeren Himmels-Quallen ihre majestätischeren Bahnen zogen. "Man kann sie nur sehen, wenn man innerhalb des Zaunes steht ... von außen..." sie schüttelte den Kopf "..von außen gesehen sind sie unsichtbar." Die erste Qualle schien immer noch vor Shane in der Luft zu stehen und auf irgend etwas zu warten.
"Sie sind furchtbar neugierig und lernen sehr schnell dazu. Mit ihren Tentakeln sind sie genauso 'tastfreudig' wie Kopffüßer und im Gegensatz zu den maritimen Quallenarten ähnlich intelligent." Sie schob ihre Hände in ihre Jackentasche und betrachtete den Flug der anmutigen ... Tiere ?
"So eins hät ich gern als Haustier. Da fühlt man sich nie einsam." lächelte er Ria an. Er blickte zum Haus dann zum Mond. "Ich denke, ich muss vor der Reise noch was erledigen." Seinen Tank auffüllen. Dachte er. "Schauen ob der Herd aus ist und sowas." grinste er, wo er doch gar keinen Herd hatte. "Gib mir eine Stunde, maximal zwei, dann bin ich bereit." Dann musste er sich um nichts mehr kümmern und konnte sich ganz auf die bevorstehende Reise konzentrieren.
"Sicher, wenn du möchtest " sagte sie und legte den Kopf etwas zur Seite. "Ich denke, das es ohnehin erst morgen ...." sie stockte, zog ihre Hand aus der Jackentasche und blickte auf die schmale Silberkette und der ebenso schmalen Uhr an ihrem Handgelenk "... Mittag rum in Prag dunkel werden wird. Aber da möchte ich sowieso eher vorher nochmal Google zur Rate ziehen." meinte sie trocken-witzig und schob die Hand wieder in ihre Jackentasche zurück. "Ich sag Großvater bescheid und auch das Goral dich nicht fressen soll, wenn du später kommst." Jetzt huschte wirklich ein Grinsen über ihre Gesichtszüge. "...nnaaah.. lass dich überraschen." Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und schlenderte über den Kiesweg langsam auf den Eingang des Hauses zu
Shane sah ihr verwirrt hinter her, schob die Gedanken aber bei Seite. Es war nicht mehr lange Hing bis Sonnenaufgang. Er musste sich ein wenig beeilen.
(In Zusammenarbeit mit Ripzah)
Charakter: Melissa / Viola
Geschichtsstrang: Melissa
Die Teenagerin tritt freundlich einen Schritt zurück und mustert die Gestalt offen von unten nach oben. Sie lächelt, grade verblasst der letzte Lichtstrahl und die Nacht bricht vollends ein. „Auch Hallo.“ Mel strahlt ihr übliches Simtube Selbstbewusstsein aus ohne überheblich zu wirken. Eine ihrer Eigenschaften die ihr bisher immerhin 4587 Follower eingebracht hat. Sie verzichtet vorerst auf den Namen weil ihr Gegenüber auch direkt zur Sache kommt. „Ich suche die Villa Victoria. Wissen Sie welches der Gebäude in dieser Gegend das ist? Ich bin - offensichtlich - zum ersten Mal hier.“ sie lacht.
Viktor mustert die junge Frau skeptisch. "Villa Victoria?, hakt er nach, "ich weiß, wo die ist, aber da wohnt schon lange niemand mehr!" Immer diese jungen Leute auf der Suche nach Grusel. Er hört, dass nun auch Viola die Treppe herunter kommt. Ihrem Blick nach zu urteilen wundert sie sich aber genauso über die Fremde.
Mel behält das Lächeln. „Ich weiss. Aber das ist in Ordnung.“ sie dreht sich kurz um und blickt durch die Gegend. „Wo steht das Gebäude denn?“ fragt sie und wendet sich wieder dem Mann mit den lila schimmernden Augen zu.
Nun, eigentlich kann ihm ja egal sein, was das Mädchen dort möchte. Je eher er die Antwort nennt, desto eher hat Viktor wieder seine Ruhe. Es ist schließlich kein Geheimnis, wo die Villa Victoria ist. Er merkt schon, dass sie sich nicht so schnell von ihrem Plan abbringen lassen würde, wie auch immer dieser Plan lautet. Also zeigt er in die grobe Richtung. "Dort oben!", sagt er, "den Weg dort nach oben folgen, dann ist die Villa nicht zu verfehlen." Es gibt keinen Grund, eine Lüge zu erzählen.
Viola fasst sich unwillkürlich an den Hals, als sie sich an die Geistervilla erinnert. Doch mittlerweile ist das Trauma nicht mehr so schlimm wie noch am Anfang. Was könnte die Fremde dort nur wollen? "Was willst du denn von der Villa?", fragt Viola daher direkt.
Mel folgt dem Fingerzeig und kann in der einbrechenden Dunkelheit die Umrisse erkennen. Ah… da! „Danke für die Auskunft.“ sagt sie. Ihr fällt die Vampirin hinter dem Mann auf. Rotes Haar wie die andere Frau die an die Tür gekommen ist. Sie wirkt als wäre sie die jüngste hier. Mel lächelt weiter. „Och ein… Freund hat dort etwas… hinterlegt. Und ich hole es ab.“ Sie hat sich an den Hals gefasst. Eine seltsame Geste. Es könnte Verlegenheit sein oder eine Geste des Nachdenkens. „Warst du schonmal dort?“ fragt Mel aus Neugier. Sie sind ja eigentlich so gut wie Nachbarn zu der Villa. Aber wer weiss. Wenn dort doch niemand wohnt.
Auch wenn Viola eher Einzelgängerin ist, so ist die Neugier diesmal zu groß, um die Fremde einfach zu ignorieren. Und so antwortet die Teenagerin wahrheitsgemäß: "Gewiss!", sagt sie, "ist von hier aus ja nicht weit."
Ein vergnügtes Schnauben entfährt Mel über die kurze Antwort. „Cool.“ sagt sie. Das rothaarige Mädchen wirkt neugierig. Melissa zeigt mit dem Daumen über die Schulter. „Okay! Dann geh ich mal dahin. Danke nochmal.“ grinst Mel und tritt einen weiteren Schritt zurück.
"Aber weck bloß die Toten nicht auf!", warnt Viola in geheimnisvollen Ton, "und nimm dich vor Skeletthänden in Acht!" Ob die Fremde diese Worte als Scherz auffasst oder nicht, weiß Viola nicht. Ob sie ihr folgen sollte? Nicht, dass die tatsächlich den Geist des Jungen wieder weckt... oder noch schlimmer, den bösen Geist, der Blaze übernommen hatte. Lilly und Viktor kennen ja nach wie vor nicht die ganze Geschichte darüber.
Mel hält kurz inne. Ah, also eine Erinnerung die sie nachdenken lies. Ihr Tonfall lässt erahnen dass sies ernst meint. Mel würde sich nicht wundern. Sie hatte schon mit genug übernatürlichem zu tun. Ist die Villa verflucht? Würde zu Taldren passen ausgerechnet dort etwas zu verstecken. „Du hast nicht zufällig ein auffälliges Buch gefunden als du dort warst?“ fragt Mel nach. Vielleicht erspart die Rothaarige ihr die Suche.
"Das kommt drauf an!", antwortet Viola, "Was genau soll an dem Buch denn so auffälliges sein?" Das Buch mit der Hand auf dem Cover war zwar auffällig, aber Viola kann sich nicht vorstellen, dass es dort jemand hinterlegt hatte... nicht, wenn sie bedenkt, wo sie es gefunden hatten.
Viktor betrachtet seine Tochter. Wovon redet Viola da bloß? Aber er und Lilly ahnen ja bereits, dass Dinge bei der Villa geschehen sind, die ihre Tochter nicht verraten möchte.
„Najaa…“ Mel dreht das Handgelenk für eine wage Geste. „Auffällig eben.“ sie grinst. „Auffällig unpassend vielleicht. Ich weiss nicht.“ sie weiss es wirklich nicht. Man sagte ihr sie wisse es wenn sie es sieht. Darauf muss Mel sich verlassen.
"Nur ein Buch mit einer Hand als Cover!", sagt Viola knapp. Was genau hatten sie mit dem Buch eigentlich gemacht? Wahrscheinlich einfach liegen gelassen. Sie kann sich zumindest nicht daran erinnern, dass es zerstört wurde. Liegt also wahrscheinlich immer noch auf dem Kamin oder in der Nähe davon. Aber ob die Fremde auch genau dieses Buch meint?
Eine Hand. Vielleicht. „Hast du es hier?“ fragt Mel.
"Nein!", antwortet Viola, "das dürfte noch immer in der Villa liegen. Am Kamin oder so."
Die blonde Vampirin nickt. „Okay. Schade. Aber Danke. Dann werd ich einfach mal nachsehen.“ wieder grinst sie unbekümmert. Die Rothaarige könnte eigentlich etwa das Alter haben wie ihre Community durchschnittlich so hat. Zu schade dass sie sie nicht erkennt. Aber was sind schon knapp 5000 Leute. Die Welt ist gross. Sie überlegt kurz ob sie sie mitnehmen soll. Einfach weil alleine reisen immer so langweilig ist. Andererseits ist der Auftrag ernst. Mels Blick richtet sich kurz ins innere, sie denkt nach. Ihr Bauchgefühl sagt: „Keine Lust mir den Weg zu zeigen?“ Ach je, grinst Mel in sich hinein, jetzt hat sies doch gesagt. Was ist sie doch für ein…. aufgeschlossener Sim. Fürchterlich.
Viola wirft einen Blick zur Villa Victoria. Hat die Frau Angst, alleine dort hinzugehen? Sie braucht nicht wirklich jemanden, der ihr den Weg zeigt. Die Villa ist nicht zu verfehlen, wenn man der Straße einfach nur folgt. Wirklich Lust hat Viola jedenfalls nicht, nicht nach allem, was sie dort erlebt hat. Aber wenn es vielleicht doch noch bei ihrem Trauma helfen kann? "Wenn es denn sein muss!", sagt Viola knapp, "aber dann sag mir vorher am besten mal deinen Namen."
Mel zieht die Mundwinkel nach unten. „Muss nicht sein.“ sagt sie und grinst. „Ich hab einfach nur gern Gesellschaft.“ sie legt den Kopf schief und mustert das andere Mädchen. „Aber wenn du keine Lust hast…“ sie hebt die Schultern. Ein wenig enttäuscht aber nicht zu sehr setzt sie ein Lächeln auf. „Ich bin Mel, falls das hilft.“ Sie hat kein Problem allenfalls eben doch allein loszuziehen. Es können nicht alle so kontaktfreudig sein wie sie.
"Viola", antwortet diese knapp. "Also gut. Aber nur um zu schauen, dass du nichts anstellst." Das hätte ihr noch gefehlt, wenn der Spuk von vorne los geht.
Mel lacht. „Okay alles klar.“ Irgendwie süss. Sie hebt die Hand und winkt den beiden anderen zu. „Einen wunderschönen Abend noch.“ verabschiedet sie sich. Dann nickt sie richtung Ausgang, dreht sich um und geht los. Sie hat keine Eile.
Viola folgt Mel schweigend. Wie auch bei Shane ist es auch die Neugier, die sie antreibt. Und andererseits aber auch wirklich der Grund, den sie genannt hat. "Wer ist denn dieser Typ, der dir das hinterlegt haben soll?", hakt sie schließlich doch noch nach.
„Ein ziemlich schusseliger Typ.“ sagt Mel belustigt. „Aber das ist Arbeit. Ich würd viel lieber über was interessanteres reden.“ Mel betrachtet ihre Begleiterin von der Seite. Spitze Ohren, orange Augen. Vielleicht versteckt sich dahinter eine dunkle Form. Aber das ist auch nicht das was Melissa an Sims spannend findet. Sie redet einfach gern. „Erzähl mir was über dich.“ Ein paar Gemeinsamkeiten werden sich doch bestimmt finden. „Worauf stehst du? Hast du Hobbies? Was für Musik hörst du?“ Mel lacht. „Sorry, brems mich wenn ich übertreibe.“
"Ja, du übertreibst!", knurrt Viola zurück, die nicht wirklich der Typ für Smalltalk ist. Zumal sie mit der hingeworfenen Antwort auch nicht wirklich viel anfangen kann. "Meiner Frage weichst du aus, und ich soll gleich aus dem Nähkästchen plaudern?"
Mel fällt nicht aus den Wolken und grinst. „Okay schon gut. Erst ich dann du. Deal?“ sie lacht. Sie pufft Viola ganz leicht im Gehen ein wenig an. „Gaaanz gechillt okay?“ Ist nicht das erste Mal dass sie auf andere zu aufgedreht wirkt. Das gibts halt. Die meisten gewöhnten sich dran. Oder eben nicht.
Viola funkelt ihre Begleiterin an. Was erlaubt die sich, sie einfach anzuknuffen, so als wären sie Freunde? Also wirklich... Alle Teenager-Vampire, außer ihr selbst, sind irgendwie seltsam. Doch Viola ist durchaus bewusst, dass andere sie sicherlich ebenfalls als seltsam einstufen würden.
"Deal!", sagt sie aber trotzdem.
„Cool.“ Mel überlegt. „Also er heisst Taldren.“ sie zählt an den Fingern auf. „Er ist ein wenig….“ sie kreist mit dem Finger an der Schläfe und pfeift den Kuckuck, dann zählt sie weiter auf. „Er iiist… alt.“ Wieder überlegt sie. „Er haat… einen Schnurrbart.“ Melissa grinst. „Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Ich kenn ihn nicht so gut. Er hat aus „Sicherheitsgründen“,“ Mel gestikuliert die Gänsefüsschen, „dieses Buch hier versteckt und ich hole es. Das ist alles.“
"Sicherheitsgründen?", fragt Viola verwundert. Diese Mel hat jedenfalls seltsame Freunde.
Mit erhobenen Schultern winkt Melissa ab. „Ich sag ja…“ wieder kreisen und pfeifen. „Kenn ihn noch nicht so lange. So.“ Mel grinst. „Jetzt du! Lebst du schon lange hier?“
"Ja, ich schätze schon.", sagt Viola nur, obwohl sie nach wie vor nicht wirklich versteht, wer denn nun dieser Taldren ist.
„Und was machst du?“ fragt Mel weiter. „Gibts hier noch mehr von…“ sie stockt. „…noch mehr Vampire mein ich.“ Sie wirft Viola ein lächeln zu.
"Klar!", ist Violas Antwort. "Was glaubst du denn, wo du hier bist? Der Vampir-Hotspot schlechthin!"
Melissa schaut sich um. „Nach ‚Hotspot‘ sieht mir das nicht aus aber okay. Oder war das Sarkasmus?“ Mel grinst. „Wo ich her komme sieht man an jeder Strassenecke einen mit spitzen Ohren. Na gut, vielleicht nicht an jeder, aber du weisst was ich meine.“ Mel grinst. „Wie siehts denn mit welchen in unserem Alter aus?“ Verschmitzt zwinkert Mel. „Ich schätze ich bleibe eine Weile hier.“ Sie fährt fast ohne Punkt weiter im Text und blickt sich wieder um. „Ich brauche ein paar Connections. Sonst sterbe ich vor Langeweile. Gehst du noch zur Schule?“
"So? Wo kommst du denn her?", fragt Viola, ohne die Frage nach Vampiren im Teenageralter zu beantworten. Außer Shane muss es noch andere geben, da ist sie sich mittlerweile sicher. Mel ist ja der Beweis dafür.
„Transsylvanien.“ sagt Melissa ernst bevor sie wieder lächelt. „Nicht das rumänische. Es ist ein relativ… kleiner Ort. Geschützt. Sag blos du hörst zum ersten Mal davon.“
Viola hat bisher nur vom rumänischen Transsylvanien gehört, doch sie fragt nicht weiter nach sondern blickt Mel einfach nur skeptisch an. Komische Type... Schweigend geht sie einfach nur weiter, bis schließlich die Villa Victoria vor ihnen auftaucht.
Nicht die gesprächigste Sorte. Wie lahm. Mel verschränkt die Arme und sieht zur Villa hinauf. „Sag mal. Was hat es mit Skeletthänden und den Toten hier auf sich?“
Viola blickt zur Villa Victoria. "Hier spukt es!", sagt sie bestimmt, "Oder tat es zumindest das letzte Mal, als ich hier war." Hoffentlich konnten sie dem Jungen wirklich zur letzten Ruhe verhelfen. Sie weiß noch nicht recht, was sie von Mel halten sollte. Sie plappert jedenfalls gerne, das ist schon einmal klar.
„Wirklich!“ sagt sie weniger als Frage. „Interessant. Gibts eine Geschichte dazu?“
Viola antwortet nicht. Jetzt, so nah an der Villa kommt auch die Nervosität zurück, die sie vorher immer so gut verdrängt hatte. Das Trauma ist tatsächlich noch immer nicht fort. Sie reißt sich zusammen. "Was ist eigentlich mit dem Buch?", fragt sie. "Wofür brauchst du das?"
„Hey! Ich dachte wir haben einen Deal.“ Mel grinst.
Und dann immer dieses Gegrinse. So ganz warm wird Viola nicht mit dieser Mel... bisher jedenfalls nicht. "Deine Antworten waren bisher auch immer nur vage!", sagt Viola, "und ich habe dir überhaupt erst von dem Buch erzählt." Sie denkt an die Story, die diesen Ort umgibt. Von den Morden. Von dem Jungen, der verdächtigt wurde, der jedoch nur als Gefäß für einen bösen Geist genutzt wurde. Noch immer weiß sie nicht einmal, was mit den Morden überhaupt bezweckt wurde. Ob das überhaupt jemals ans Licht kommt? Kann sie Mel überhaupt trauen? Dieser Gedanke kommt Viola erst jetzt, wo das Buch so nah ist. Braucht sie es für dunkle Zwecke? Oder ihr Auftragsgeber, wenn der denn tatsächlich existiert? Vielleicht sollte sie wirklich nicht zu viel erzählen.
„Jaaa, hast recht, aber ich weiss so viel wie du. Ich erfahre erst mehr wenn ich es habe.“ Mel ist gut gelaunt. „Und von dem Buch wusste ich bereits, ich weiss nur nicht wo es genau ist. Aber…“ sie zeigt mit grosszügigen Armbewegungen auf das Gebäude. „Irgendwo hier, sagte man mir.“ Mel betrachtet Viola und runzelt die Stirn. „Bist du nervös? Wegen mir?“ sie winkt ab. „Brauchst du nicht. Ich rede viel, ich weiss, das ist mein Job.“ lächelnd blickt sie zurück zur Villa. „Hab ich mir irgendwie angewöhnt.“
Im ersten Reflex will Viola widersprechen. Sie gibt nicht gerne zu, wenn sie nervös ist. Doch ihre Nervosität ist wohl zu offensichtlich, um sie zu leugnen. "Wegen der Villa!", sagt Viola daher schließlich, "nicht wegen dir."
Dann ist an dem Fluch wohl was fieses dran. Denkt Melissa. „Das beruhigt mich.“ sie hebt die Hand. „Also das nicht ich es bin. Das mit der Villa, njää..“ sie wiegt den Kopf. „Mal sehn.“ Sie tritt auf das Haus zu und geht durch das Tor welches noch offen steht. Auch die Haustür ist nur angelehnt und die Scheiben sind eingeschlagen. Im inneren liegen Glasscherben. Einbrecherspuren. Melissa blickt sich im inneren um. „Warst du alleine hier als du hier warst?“ Die Atmosphäre ist beklemmend. Passend zur Einrichtung. Melissa bewegt sich langsam durch den Raum. Was hat Taldren gesagt? ‚Ein Buch, ja, ein Buch. Du wirst es erkennen. Es gehört dort nicht hin. Ja, weil es mein Buch ist. Irgendwo. Ich glaube es wird Bewacht. Das ist gut, ja, keine Angst, ja? Du findest es.‘
Viola schüttelt den Kopf auf die Frage, ob sie alleine hier war. Sie hätte nicht herkommen sollen. Sie hat geglaubt, sie sei stark. Sie hat geglaubt, das Trauma zumindest so weit unter Kontrolle zu haben, um nicht durchzudrehen. Und solange sie die Villa Victoria aus der Ferne gesehen hat, so als Nachbarhaus, war auch alles okay. Aber jetzt, so nah an dem verlassenen Gebäude, merkt Viola, dass das ein Irrtum war. Die Bilder der Hand kehren zurück. Blaze' Augen, als er übernommen wurde. Die Knochenhand um sein Fußgelenk. "Und weil irgendwer sagt, hol das Buch, machst du das einfach?", fragt sie schließlich.
Mel dreht sich zu Viola um. „Es ist wichtig. Es geht um…“ sie schüttelt den Kopf weil sies nicht weiss. „Ich traue den Leuten. Sie sind von den Guten.“ sie kommt etwas näher. „Ist alles in Ordnung? Brauchst du was?“ in ihrer Stimme schwingt nun etwas Besorgnis mit.
"Alles in Ordnung!", sagt Viola, obwohl das nicht der Wahrheit entspricht. Sie muss sich zusammenreißen. Sie ist doch kein Feigling! Doch sie kann nicht verhindern, dass sie sich erneut an den Hals fässt. "Beim Kamin in der Nähe ist vielleicht ein guter Anhaltspunkt... sofern wir vom selben Buch sprechen."
Melissa betrachtet Viola noch einen Moment. Traut ihr jedoch zu dass sie weiss was sie tut. Wenn etwas ist muss sie sich nicht schämen. Mel dreht sich zum Kamin um und tritt darauf zu. Der Boden knarrt. Das Sofa wurde vor kurzem mal verrückt und die Fussspuren deuten darauf hin, dass Viola die Wahrheit sagt. Es waren einige Leute hier.
Auf der Anrichte steht ein Buch mit einer Hand. Melissa mustert es. Sieht komisch aus. Sie nimmt es und blättert darin. Sieht nicht speziell aus. Jedenfalls nicht auf Taldren-Niveau. Sie legt es zurück. „Ich glaub nicht dass es das ist.“ ihr Blick schweift durch den Raum. „Gibts hier nen Keller?“
Viola schluckt, als sie an das Skelett im Keller erinnert wird, nickt dann aber. "Ja, durch die Tür dort, da gibt es eine Treppe nach unten!" Sie zeigt in die Richtung.
„Na dann.“ Mel wendet sich zur Tür die offen steht. Ein Badezimmer. Ziemlich runtergekommen. Das reinste Chaos. Dahinter erkennt sie eine weitere Tür und eine Treppe die dahinter hinab führt. „Wahrscheinlich zu offensichtlich.“ sagt sie mehr zu sich selbst und nimmt die erste knorrige Stufe. „Eine Taschenlampe wäre super gewesen. Ich bin manchmal schlimmer als dieser wirre Magier…“ Vorsichtig nimmt sie einen Tritt nach dem anderen. Aber unten ist es so finster dass sie nichts mehr erkennt. „Ich brauch ein Licht. Liegt da oben irgendwas rum? Eine Kerze vielleicht?“
"Da unten war zumindest kein Buch!", ruft Viola runter, "zumindest hätte ich keines gesehen. Und Kerzen sind hier überall irgendwo." Es knarzt plötzlich hinter ihr und Viola dreht sich erschrocken um. Ein langer dünner Schwanz verschwindet gerade noch durch ein Loch. Es ist nur eine Ratte gewesen. Viola hätte erleichtert sein müssen, doch die Nervosität hat sie noch immer fest im Griff. In den Keller würde sie Mel jedenfalls nicht folgen.
„Ist da unten gar nichts?“ fragt Mel. Dann kommt sie rauf. „Alles leer? Sicher dass es nicht nur die Illusion eines leeren Kellers ist?“ Mel grinst und sieht grade noch Viola wie sie sich wieder zurück dreht. Irgendwas geht ihr hier durch Mark und Bein. Sie weisst mit der Hand auf Viola und bewegt die Finger: „Hast du nicht diese Fähigkeit dass du spürst wenn was übernatürliches in der nähe ist?“ fragt sie freundlich.
Viola hatte nichts gespürt, nur das Knarzen gehört. Die Ratte ist also zumindest schon einmal nicht übernatürlich. Aber darauf zu achten, ob sie etwas spürt, bevor sie Panik bekommt funktioniert auch nicht. So funktioniert ihr Trauma nicht. Und die Knochenhand hatte sie damals auch nicht gespürt. "Es klappt nicht immer. Nicht alles hinterlässt diese Aura.", sagt Viola nur. "Was hätte ich denn spüren sollen?"
Mel schüttelt den Kopf. „Ich weiss nicht, ich hab diese Fähigkeit nicht.“ sie lächelt, dann greift sie in die Tasche und zieht einen weissen kleinen Stein hervor. Er ist leicht durchsichtig. „Ich hab das hier.“ sie hält ihn in der flachen Hand hoch. „Interessierst du dich für Magie?“
Viola denkt an Malecantus zurück. Der war vielleicht auch ein komischer Kauz. "Was kann der Stein?", fragt sie, nun doch wieder etwas neugierig geworden.
„Wenns hier einen Geist gibt, dann leuchtet er in der Farbe seiner Stimmung. Hab ich von Taldren.“ der Stein wirkt ruhig. Kein leuchten. Der Grund warum Mel so tiefen entspannt in dieser „Spuk“-Villa ist. Sie steckt den Stein wieder ein und blickt sich um. Am Boden liegt eine angebrannte Kerze die sie aufhebt. Mit einem reich verzieren Feuerzeug zündet sie sie an. Der Raum wird direkt ein Stückchen heller. Mels lächeln ist im Feuerschein gut zu erkennen. „Gegen anderes Viehzeug hab ich allerdings nichts dabei.“ sagt sie und gibt preis dass sie über mehr als nur Geister bescheid weiss.
Viola starrt den Stein an. Erzählt Mel die Wahrheit oder versucht sie nur damit, Viola zu beruhigen? Es ist wohl nicht zu übersehen, dass es nicht wirklich so in Ordnung ist, wie sie vorher noch sagte. Aber von Geistern merkt die Vampirin tatsächlich nichts. Im Moment scheint alles ruhig. Viola kann sich ihre Angst selber nicht erklären. Verdammtes Trauma. "Ich bin ja auch noch da.", antwortet Viola nur
„Genau!“ Mel freut sich. Dann dreht sie sich um und geht zurück in den Keller.
Viola blickt Mel nur wortlos nach.
Im Keller leuchtet Mel herum. Der Raum ist leer bis auf ein Erdloch. Seltsam. Sie geht in die Hocke und schaut es sich genauer an. Nichts interessantes zu sehen. Sie steht wieder auf und geht tiefer in den Raum der ebenso kahl wirkt wie der Rest. Aus der Tasche zieht sie einen weiteren etwas grösseren Stein. Ebenso durchschimmernd aber dunkelblau. Sie hält ihn hoch und geht herum. Nichts. Schade.
Mel steigt die Treppen wieder hinauf und schüttelt zu Viola den Kopf. „Fehlanzeige. Hattest Recht. Dann gehts jetzt rauf.“ Auf dem Weg zurück in die Eingangshalle bleibt sie kurz vor der Wand stehen. Ihr blauer Kristall schimmert leicht. Verwundert hebt sie ihn hoch und tastet damit die Wand ab. Doch das Leuchten wird nicht stärker. „Hm.“ sagt Mel und tut es ab. Sie geht in die Haupthalle.
Viola nickt. Was nun? Sollte sie gehen? Mel würde sicher auch alleine klarkommen, und sie ist ja immerhin keine Freundin, der sie unbedingt helfen müsste. Und mittlerweile glaubt sie auch nicht mehr daran, dass Mel vorhaben könnte, irgendwas wiederzuerwecken.. oder dass dies versehentlich geschehen könnte. Doch sie will auch nicht als Feigling gelten. "Ich wüsste jetzt nichts von anderen Büchern", sagt sie nur, "aber das heißt natürlich nicht, dass es keine gibt."
„Aah finden wir schon.“ Mel leuchtet die Treppe hinauf. „Er sagte es wird bewacht. Was auch immer das bedeutet. Finden es die anderen mit denen du hier warst auch so schlimm hier wie du?“ fragt sie beiläufig und leuchtet interessiert die Wände ab.
"Nennst du mich etwa feige?", knurrt Viola, die sich dadurch gleich angegriffen fühlt, "immerhin bin ich jetzt noch hier!" Auch die Anspannung trägt dazu bei, dass Viola die Frage gleich persönlich nimmt.
„Hab ich nicht gesagt.“ sagt Mel locker. „Du wirkst angespannt. Ist voll okay. Was auch immer ihr erlebt habt muss euch verstört haben. Weil du eigentlich ziemlich tough wirkst ausserhalb dieser Mauern.“ Mel kommt oben an und wirft einen Blick zurück. „Hat es euch wenigstens auch zusammengeschweisst?“
Zusammengeschweißt. Das Wort trifft es wohl recht gut. Zumindest was sie und Blaze betrifft. "Vielleicht!", sagt Viola nur, die nicht unbedingt gerne über ihr Trauma reden möchte.
Vielleicht. Mel wiegt den Kopf. „Ich kenn das.“ meint sie. Mehr kann sie nicht sagen weil ein Geräusch sie erschreckt. Schnell wendet sie sich zu Viola um.
(In Zusammenarbeit mit Murloc)
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Melissa
Blaze langweilt sich in seinem Zimmer. Er hat grade seine Frust am Boxsack abgelassen und jetzt? Ohne Technik sind Lebensabende der Horror. Wie hat man das früher überhaupt durchstehen können? Er wartet auf Eve die irgendwas für die Pfadfinder erledigt. Gitarre hat er heute schon gespielt und sich auch an einem Text versucht aus der Erinnerung an Violas Melodie. Aber das ist eindeutig über seinen musikalischen Fähigkeiten. Wenn er ihr nur texten könnte…. Das kotzt ihn so an. Er sollte raus gehen. Vielleicht zum Skateplatz und eine Runde springen und hoffen dass jemand auftaucht. Zu Chip nach Hause ist immer so eine Sache wegen dessen Vater. Der hat den Pantoffel meistens schon parat wenn Blaze nur in die Strasse einbiegt. Und Viola Besuchen? Spontan? Kann er das bringen ohne Vorwarnung? Er hat keine grosse Lust in Forgotten Hollow herum zu wandern allein wenn sie dann nicht da ist oder beschäftigt. Aber was bleibt übrig?
Endlich Schritte draussen. Blaze richtet sich auf. Jap das ist Eve. Er macht die Tür auf und erwischt Eve von der Seite. Sie blickt erschrocken auf.
Ehe sie etwas sagen kann zieht er sie in sein Zimmer und schliesst die Tür. „Hey!“ sie sieht sich um. „Was ist?“ - „Ich brauch deine Hilfe.“ Sagt er widerwillig. „Ach was…“ Eve versucht nicht zu grinsen. „Ja ich brauch dein Handy.“ Blaze sieht sie an. „Wieso?“ fragt sie. „Weil ich keins habe.“
„Wo ist es?“ - „Mein Vater hat es.“ Blaze rollt mit den Augen. „C‘mon. Was willst du dafür?“ er sieht ihr an, dass sie das ansprechen will. Eve zuckt mit den Schultern. „Ich weiss nicht.“ sie mustert ihn offen. „Was krieg ich?“ Blaze wird ungeduldig. „Alles was du willst….“ ihm ist es langsam sowas von egal. Hauptsache er kann sich wieder mit der Welt verbinden. „Du brauchst es doch eh nicht.“ Eve hadert mit sich. „Ich will einen Gefallen.“ sagt sie. Clever. „Ja was du willst….“ wiederholt Blaze.
„Egal wann und wo.“ entscheidet sie. Blaze nickt. Er geht darauf ein. Was kann eine 12 Jährige schon gross verlangen. „Oder ich will zwei.“ überlegt sie weiter. „Ich hab dich immerhin auch nicht verpetzt.“ sie zeigt auf ihren Fuss der in einer Schiene im Schuh steckt. „Von mir aus.“
Eve wirkt zu frieden. „Oke. Ich hol es.“ sie verlässt das Zimmer und kommt wenig später mot Telefon und Ladekabel zurück. Blaze nimmt es ihr ab. „Danke.“ er betrachtet es. Die Fassung ist metallisch Pink.. naja… gibt schlimmeres. Er sieht sie an. „Ja das wars.“ er winkt sie weg. Eve wirft ihm einen undefinierbaren Blick zu den nur Frauen drauf haben, dann geht sie aus dem Zimmer.
Blaze blickt auf das Handy. Nur noch wenig Akku. Er schliesst es ans Stromnetz an und stellt fest dass es so gut wie leer ist. Kaum Fotos oder Kontakte. Wenn er jetzt Violas Nummer auswendig könnte… Aber wer lernt noch Nummern in Zeiten von Kurzwahlen. Er seufzt. Er durchsucht die Sozialen Medien nach Viola.
Nichts. Natürlich nicht. Sowas juckt sie doch nicht. Wer hat denn noch ihre Nummer….? Richtig! Shane! Aber ob der irgendwo angemeldet ist? Wie heisst er eigentlich zum Nachnamen? Mcirgendwas. McE… McEven? Blaze sucht im Netz und findet seine Simbookseite. Sie ist grösstenteils leer. Wenige Fotos von ihm. Die Freunde Anzahl ist nicht so gross. Da hat Blaze ja mehr bekannte. Er schreibt ihm im Messenger eine Nachricht.
Dann schreibt Blaze Chip:
Noch jemand wichtiges? Er wiederholt die Nachricht und schickt sie an Steph.
Delsyn lebt ohne Internet, da muss er nicht suchen, das weiss er. Den wird er besuchen müssen. Das reicht erstmal. Und da kommt auch schon die Nachricht von Steph. Er speichert die Nummer. Kurz darauf meldet sich Shane. Blaze rollt mit den Augen. War ja klar.
Blaze blufft einfach. Ist ihm doch egal was Shane sich dabei denkt so lang er die Nummer rausrückt. Eine Entschuldigung wegen Vero bekommt er jedenfalls nicht.
Es dauert einen Moment aber wenig später hat Shane ihm den Kontakt Viola Nebeljäger geschickt. Blaze freut sich. Er antwortet nicht sondern speichert ihre Nummer.
Dann wählt er sie direkt und lässt bei ihr klingeln. Dabei merkt er das er gar nicht mehr weiss was er eigentlich wollte.
Charakter: Blaze / Viola / Melissa
Geschichtsstrang: Melissa
Viola zuckt in dem Moment zusammen, als sich ihr Handy meldet. Sie bleibt stehen und betrachtet das Display. Die Nummer, die angezeigt wird, ist ihr jedoch fremd. Lilly hatte Veros Vater zwar ihre Visitenkarte gegeben, aber aus welchem Grund hätte er sich auch melden sollen? Sie hat Vero seit dem Gespräch nicht einmal gesehen. Und wenn, hat er ja nur Lillys Nummer. Aber wer kann es sonst sein? Viola seufzt. Am liebsten hätte sie den Anruf wieder weg gedrückt. Wahrscheinlich hat sich nur jemand verwählt. Doch sie hebt trotzdem ab.
„Viola?“ Blaze‘ Stimme fragt. „Ich bins, das ist Eve‘s Nummer.“
Melissa beruhigt sich als sich herausstellt dass es nur ein Telefon war. Sie wendet sich wieder der Suche zu, konzentriert sich auf den Raum und den Stein in ihrer Hand und hört nur mit einem Ohr zu was Viola spricht.
Viola erkennt die Stimme sofort. Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. Sie beachtet Mel nun nicht weiter und kümmert sich um den Anruf: "Warum rufst du denn von Eves Handy aus an?", fragt die Vampirin
„Ja… Veros Alter war hier…“ er zuckt die Schultern, wohl wissend dass Viola das nicht sieht. „Mein Dad hat mir das Handy abgenommen… er fands nicht so prikelnd dass der hergekommen ist um sich zu beschweren.“ Blaze lacht ein bisschen.
"Oh man", Viola stöhnt. Also hat Veros Vater doch Schuld an der unbekannten Nummer... wenn auch indirekt. "Soll ich deinem Dad mal klar machen, dass das nicht ganz fair ist?" Sie hat immerhin nichts zu verlieren. Ihr selbst kann Blaze' Dad nichts weiter tun. Und mit ihren Eltern oder mit Hans ist die Sache längst erledigt. Auch da hat sie nichts mehr zu befürchten.
Doch dann fragt sie: "Was hat Herr Engel denn erzählt?"
Blaze lacht. „Was willst du ihm sagen?“ er stellt sich vor wie Viola Irving anpflaumt. Dem sein Gesicht würde er gern sehen. „Der Engel wollte halt das ich was dazu sage. Hab gesagt: Ja sorry und kommt nicht mehr vor.“ Viola kann hören dass er grinst. „Ich hatte meinem Vater nichts gesagt, drum ist er jetzt wohl doppelt sauer. War peinlich für ihn. Aber dafür hats sich schon gelohnt…“
"Na, ich würde sagen, dass ich hier das Evil Mastermind an der ganzen Sache war und ich dich nur manipuliert habe und so.. So, dass du dein Handy wieder bekommst!" Viola fügt noch ein "Muahahaha!", hinterher, muss dann aber selber grinsen. "Naja, aber für den Ausflug gab es keinen Ärger? Hat Eve also dicht gehalten?"
„Das könnte vielleicht sogar klappen.“ scherzt er amüsiert. „Bisher alles gut. Eve hat gesagt sie sei auf der Treppe gestürzt. Naja. Dafür hat sie jetzt eben was gut bei mir. Und für das Telefon…. Wie auch immer. Was machst du?“ fragt er interessiert.
"Ja... Eve weiß wohl doch, was Loyalität ist. Kann ich dich über ihre Nummer erreichen?" Als Blaze die Frage stellt, was sie gerade treibt, wird ihr wieder bewusst, wo sie sich befindet. Der Anruf hat sie das völlig vergessen lassen. "Das wirst du mir nicht glauben!", sagt Viola und die Anspannung kommt nun wieder zurück. "Ich bin in der Spukvilla." Sie fasst die Ereignisse um den seltsamen Besucher bei der Villa Blutrose kurz zusammen.
Blaze bejaht ihre Frage. Er wird das Handy behalten so lang er kann. Er muss sich vielleicht was wegen Beth überlegen wenn sie mal wieder nach Eve sucht.
Als sie von der Villa erzählt vergeht ihm das Lachen. „Was zum…“ er ist nicht sicher was er davon halten soll.
„Sag deiner Freundin oder deinem Freund dass ich es gefunden habe…. Glaub ich wenigstens.“ ruft Melissa aus einem Raum. Sie hat gehört dass Viola den Abend wiedergegeben hat. Dann rumpelt es laut im Raum.
„Was war das?!“ Blaze ist echt nicht sicher. Die Villa ist DER Albtraum. „Wie gehts dir? Ist da wieder dieses… dieses… Ding? Hau bloß ab da.“ er fühlt sich ein wenig hilflos am anderen Ende der Leitung. Und wenn ihr da jetzt was zustösst ist das bestimmt Karma weil er Shane angelogen hat.
"Ich schätze, ich hab mich überschätzt!", gibt Viola zu, ohne auf Mels Rufen zu reagieren, "es war einerseits Neugier um diese seltsame Besucherin, aber ich ... ich wollte mir auch selber beweisen, dass ich kein Feigling bin... dass ich das schaffe. Damit lag ich wohl falsch. Selbst eine stinknormale Ratte konnte mich schon erschrecken." Viola schluckt. "Aber jetzt hat sie offenbar, was sie wollte und..." Die Vampirin hält inne, als plötzlich das Rumpeln zu hören ist. Was war das?
Es widerstrebt ihm es zu sagen, aber er tut es trotzdem ohne nachzudenken: „Brauchst du mich? Ich komm vorbei!“ bietet er an dann lauscht er angestrengt. Er will nicht zu dieser Villa aber für sie würde er es tun.
Bei Melissa rumpelt es erneut und die Tür wird zugeschlagen. „Hoppla…“ hört man sie im inneren sagen.
Anstatt einer Antwort ist ein lautes "Arghh!" durch das Handy zu hören. In Violas angespannter Gemütslage reichte auch das Zuschlagen der Tür, um sie zu erschrecken. Mel selbst scheint die Sache ja ruhiger zu sehen, wenn ein Hoppla alles ist, was sie dazu sagt.
„Viola?!“ klingt es aus dem Hörer. „Woah. Sag was! Was ist los?“
Die Tür geht auf und Melissa steht im Rahmen. Sie klopft sich die Hände ab. „Sorry. Das war ich…“ sie dreht sich um. Hinter liegt das Chaos. Das Bild ist nicht mehr an der Wand und eine Kommode wurde umgeschmissen. Alles was auf der Kommode gestanden hat liegt ebenfalls rum. Mel grinst unschuldig. „Aber hier.“ sie nimmt das Buch dass sie kurz zwischen die Knie geklemmt hat um sich die Hände abzuwischen und hält es hoch. Es wirkt auf den ersten Blick völlig normal. Wenn man genau hinsieht erkennt man jedoch dass der Einband glänzende Einkerbungen enthält. Das Buch wirkt druckfrisch. Unpassend wenn man den Rest des Hauses bedenkt.
Blaze klingt besorgt. "Alles gut!", versucht Viola ihn zu beruhigen, "Ich bin nur grad recht angespannt..." Sie dreht sich zu Mel um. "Was soll das?" Irgendwie ist ihr es peinlich, sich so erschrocken zu haben, doch diese Umgebung in der Spukvilla gefällt ihr nun einmal nicht. Blaze hat Recht. Hier sollte sie nicht zu lange bleiben. Viola bemerkt, dass sie zittert. Dabei ist bisher eigentlich nicht wirklich etwas Unheimliches passiert. Solange sie hier drin ist, hat Viola kein Interesse an dem Buch. "Schön. Können wir dann gehen!" Ansonsten kann sie ja auch ohne Mels Einverständnis hier raus.
"Jep!" sagt Mel, dann verblasst ihre fröhliche Stimmung. "Zitterst du? Okay, komm... Gehn wir." Sie erwartet keine Erklärung.
"Du zitterst? Viola echt... ..." sagt Blaze besorgt, der im Hintergrund nur halb mitbekommt was die Fremde sagt. Sie soll ihren Hintern da raus bewegen. Blaze ist kurz davor sich aufs BMX zu schwingen und nach Forgotten Hollow zu rasen.
Melissa lässt Viola vorgehen. Sie sieht sich nochmal um im gehen. Sie kann nichts furchteinflößendes feststellen. Abgesehen von dem magischen Bild welches sie vorhin von der Wand genommen und fallengelassen hat. Aber Violas Nerven sind so oder so schon bis zum zerreißen gespannt. Besser sie gehen jetzt einfach.
Viola schweigt. Es passierte überhaupt nichts gruseliges und trotzdem hat sie sich verhalten wie ein Feigling.. Sie ärgert sich über sich selbst. Kaum ist sie draußen, lehnt sie sich an die Außenmauer. Von ihrer sonst großen Klappe ist im Moment nichts zu merken. "Ich bin doch sonst nicht so feige...", sagt sie, "Okay Blaze, ich bin draußen!"
"Ich glaub nicht das du feige bist." sagt Mel ruhig. Sie blättert das Buch durch und findet einen Zettel den sie kurz begutachtet und dann in die Tasche steckt als gehöre er ihr.
Blaze ist kein bisschen erleichtert solange er nicht das Gefühl hat, dass sie sich wieder wie die starke, selbstsichere Viola anhört. "Du bist nicht feige." widerspricht er sofort. Denn es ist vollkommen klar, dass es ihr so geht. "Ein Wort und ich mach mich auf den Weg, oke?"
Mel hört die Stimme aus dem Hörer, weiss aber nicht genau was sie sagt. Es scheint Viola zu helfen sie zu hören. Sie legt den Kopf schief. Furchteinflößende, nachhaltige Begegnungen kennt sie zur Genüge. Vor allem als Kind in einem Ort wie der von dem sie stammt. Sie atmet die frische Luft ein und blickt Viola lächelnd an. "Alles okay?" fragt sie aufmunternd. "Du musst nicht darüber reden." fügt sie an. Mel will nur sicher gehen, dass es ihrem Gegenüber gut geht. Einigermassen.
Viola starrt Mel eine Weile an, die sich Sorgen machen zu scheint. Dabei kennen sich die beiden Mädchen kaum. Aber zugegeben... Im Gegensatz zu anderen Leuten hatte Mel auch noch nie Violas gemeinere Seite erleben müssen. Und diese hat im Moment auch nicht vor, das zu ändern. Erst als ihr Atem wieder ruhiger wird erhebt Viola die Stimme wieder: " Geht schon wieder. Aber für heute habe ich genug von dem Thema Spukvilla." Weder Mel noch Blaze halten sie offenbar für feige... Wahrscheinlich haben sie Recht. Immerhin hat Viola zumindest versucht, die Angst zu überwinden und hat die Villa betreten. Trotzdem ist ihr das Eegebnis nach wie vor ein wenig peinlich.
Zu Blaze sagt sie: "Ich glaube, deine Gesellschaft würde mir wirklich ganz gut tun!"
„Gib mit ne halbe Stunde.“ sagt Blaze. Nach Violas Bestätigung legt er auf.
Mel lächelt. „Komm ich bring dich heim.“ bietet sie an als kleine Gegenleistung weil Viola sie hergeführt hat. „Wenn du willst.“
Viola erhebt sich. Sie grinst nun schon wieder. "Also, was steht denn nun in deinem so wichtigen Buch?", fragt sie, während sie sich heimwärts wendet.
Froh über das Vertrauen geht Mel neben Viola her. Sie hält das Buch vor sich und schlägt es auf. Es wirkt wie ein stinknormaler Roman. Auch der Text hört sich wie das Gespinst eines Belletristik Autors an. „Ich glaube das können Leute wie wir nicht verstehen.“ sie blickt Viola freundlich an. „Taldren ist Magier. Ein ziemlich paranoider. Er sichert wichtige Dinge doppelt und dreifach und vergisst’s dann selbst.“ Mel wirft einen Blick über die Schulter. „Ich mag dich Viola. Du scheinst die Sorte Person zu sein, die Andere grundsätzlich erstmal nicht mag und das nicht versteckt. Das feier ich.“ die blonde Vampirin lacht. „Das ist mir sympathisch. Weil das ist ehrlich.“ sie denkt an sich. Sie mag auch nicht alle, aber sie tut häufig so als ob. Manchmal mit mehr, manchmal mit weniger Sarkasmus. Aber das gehörte zu ihrem Lebensstil und ihrem Wesen. Wenn sie jemanden jedoch mag, dann sagt sie das ohne Scham. „Wir kennen uns noch nicht wirklich. Aber das ist mein Eindruck.“
Viola betrachtet Mel neugierig. "Ha, ja dass ich direkt bin, sagt man mir nicht zum ersten Mal.", sagt sie. Nur, dass Leute wie Shane oder Vero mit dieser Art Ehrlichkeit nicht umgehen können. Aber Viola hat auch nicht vor, jedem zu gefallen. "Und was paranoide Magier betrifft... so einem bin ich auch mal begegnet. Aber keine Ahnung, ob der sich noch in der Nähe rumtreibt oder mit seinem Zirkus schon weitergezogen ist."
„So?“ Mel blickt ihrerseits neugierig zurück. „Wie ist sein Name? Reden wir vom selben?“
"Er hieß jedenfalls nicht Taldren!", ist Violas Antwort. "Doch an den Namen kann ich mich nicht mehr erinnern. Irgendwas mit M, glaub ich."
„Taldren hat nur ein M am ende.“ Mel denkt an seinen Nachnamen und zuckt die Schultern. „Naja macht nichts. Von der Sorte sollte es nicht zu viele auf einem Haufen geben.“ Sie grinst.
"Nein, wirklich nicht!", stimmt Viola zu. Sie entschließt sich dazu, Mel zu respektieren. Ob sie Freunde werden oder nicht, muss sie ja noch nicht sofort entscheiden. Mittlerweile sind sie bei der Villa Blutrose angekommen, doch noch ist Blaze nicht in Sicht. Aber es ist ja auch noch keine halbe Stunde vergangen.
Mel blickt zur Villa, dann zurück zu Viola. Sie erinnert sich an die letzten Worte die sie an die Person am anderen Ende des Hörers gerichtet hatte: "Und du erwartest jetzt noch jemanden?"
Viola sagt nichts, doch sie nickt. Mittlerweile hat sie sich zwar etwas von den Ereignissen in der Spukvilla erholt, aber sie freut sich trotzdem auf Blaze.
Melissa grinst als würde sie etwas wissen. Sie nickt aber nur. "Wollen wir in Kontakt bleiben? Ich bleibe wohl eine Weile und ich mags nicht ganz allein an einem neuen Ort zu sein. Es hat mich sehr gefreut, Viola. Vielleicht machen wir mal was?"
"Hm, du weißt ja wo ich wohne. Dann kannst du ja mal klingeln.", antwortet Viola nach einiger Überlegung. Mel ist eine ziemliche Plaudertasche, aber bisher hat Viola dennoch keinen Grund, die Andere zu hassen. Trotzdem gibt sie ihre Handynummer noch nicht raus. So gut kennt sie Mel dann auch nun wieder nicht.
„Das Angebot nehm ich an.“ Mel zwinkert. „Oh schau. Ich glaub da kommt dein Freund.“ sie sieht an Viola vorbei die Strasse runter. Den würde sie zu gern auch kennenlernen. Einfach weil sie es unheimlich spannend findet verschiedene Sims zu treffen und ihre Charakter zu erforschen. „Stellst du ihn mir vor? Oder ein ander Mal?“ Mel klemmt das Buch unter den Arm welches sie heute noch zu Taldren bringen wird. Doch sie hat keine Eile. Werder mit dem Buch abliefern, noch mit dem kennenlernen von neuen Sims. „Ich will schliesslich nicht euer Treffen verderben in dem ich das fünfte Rad bin.“ Sie überlässt es Viola die Situation einzuschätzen. Immerhin hat sie grade einiges Durchgemacht in kurzer Zeit und Mel respektiert es wenn jemand seine Ruhe will.
"Vielleicht mal später!", sagt Viola nur. Blaze weiß, dass auch eine weitere Person da war. Viola hatte ihm ja von der Besucherin erzählt, und er hat offenbar auch gehört, dass Mel vom Zittern redete. Aber trotzdem weiß sie nicht, wie lange Mel dann bleiben will und was Blaze von ihr hält. Sie winkt Blaze zu. Auch er müsste Mel jetzt sehen können.
"Kein Problem." Mel lächelt. Sie kann den Jungen jetzt schon erkennen. Sie hebt die Hand. "Machs gut. Und viel Spass noch."
Blaze wird langsamer. Wer zum..?
"Danke das du mitgekommen bist." Hört er die Fremde sagen. Ein wenig außer Atem weil er her gerast ist, kommt neben Viola zum stehen und setzt einen Fuss ab. Sie lächelt Blaze an. "Bye." winkt sie, "ich freu mich schon auf ein wiedersehen." Blaze sieht ihr nach, wie sie sich auf den Weg macht.
Hat er grade richtig gesehen? Gelbe Augen? So leuchtend wie die von Viola und war das ein spitzes Ohr hinter das die blonden Haare gestrichen wurden? Noch immer schwer atmend wendet er den Blick von der schlanken Gestalt, die langsam in der Nacht verschwindet ab zu Viola und fragt: "Wer... zum Teufel... war das denn?" Als Shane aufgetaucht war, gabs nur ärger. Hoffentlich wird das diesmal nicht auch der Fall sein....
"Die Fremde, von der ich dir erzählt habe. Ne ziemliche Labertasche." Sie blickt Mel nach. "Ich weiß noch nicht genau, was ich von ihr halten soll."
"Sie ist ein Vampir..." stellt er fest weil es nicht zu übersehen ist. "Ich hoff die macht keinen Ärger..." Er richtet sich auf und der Atem beruhigt sich. "Hi." sagt er und umarmt sie kurz zur Begrüßung. "Ist alles okay? Das klang verflucht spooky am Telefon..." Sein Blick wandert zu Villa auf dem Hügel hinauf.
Viola folgt seinem Blick. "Ist sie!", bestätigt sie Blaze' Feststellung, "Behauptet, sie kommt aus Transsylvanien. Aber nicht aus dem rumänischen, sondern aus irgendeinem Ort, der so heißt." Viola zuckt die Schultern. "Jedenfalls ist sie wohl erst mal in der Gegend. Egal, sie ist jetzt ja nicht mehr da."
Sie seufzt. "Es gibt aber mehrere Gründe, warum ich mich in die Spukvilla gewagt habe. Neugier auf diese Fremde. Oder Mel, wie sie sich nannte. Aber auch, um sicher zu gehen, dass sie dort keinen Unfug anstellt. Und ja, auch weil ich dieses verdammte Trauma satt habe und gehofft hab, das könnte mir helfen." Sie sieht an sich hinab. Das Zittern hat sich gelegt und mittlerweile ist ihre Stimme auch wieder fester.
Hoffentlich hat Blaze nicht Recht mit seiner Vermutung, Mel könnte Ärger machen, oder dieser Taldren. Aber sie hätte sich das Buch so oder so geholt, selbst wenn Viola ihr nicht gefolgt wäre.
"Ich verstehe..." Blaze nickt und sieht Viola lange an. Er könnte von sich nicht behaupten, sich da nochmal hin zu trauen. Ob allein oder nicht. Wenn er die Mauern nochmal betritt, würde er wenige Minuten später in Embryonalhaltung am Boden kauern und wäre zu nichts mehr zu gebrauchen. Er grinst unwillkürlich was Viola verwirren könnte. Die Vorstellung ist vermutlich ein wenig übertrieben. Schnell kommt er zu sich und blinzelt. Er dreht das Gesicht nochmal zur Villa und denkt laut: "Vielleicht sollten wir das Ding abfackeln..." Ganz nach dem Motto, aus den Augen aus dem Sinn.
"Besser nicht. Wir wissen nicht, wen wir damit erzürnen könnten!", antwortet Viola darauf. Sie funkelt die Spukvilla wütend an. Doch nichts regt sich dort. "Aber zumindest habe ich nichts übernatürliches bemerkt, während ich wieder dort war. Nur eine Ratte. Der Lärm kam jedenfalls von Mels Suche."
Wahrscheinlich hat Viola recht. Ein Gedanke wars wert. "Ich hab nach dem Festival zwei weitere Male schlafgewandelt." gesteht er. Abgesehen von den Albträumen hin und wieder die er glücklicherweise wenige Minuten nach dem Aufstehen wieder vergessen kann. "Bin einmal neben dem Pool aufgewacht und einmal hat Eve mich im Bad geweckt..." Die Begegnung war unangenehm gewesen. "Ich wär auch froh wenn das vorbei ginge..." Blaze seufzt. "Schätze das geht nicht so einfach... Wir hätten da nicht hin gehen sollen." Dafür ist es ein bisschen zu Spät. "Ich glaub es hat nicht mal jemand gewusst wer uns alle da versammelt hat... Denkst du diese... Mel... hat was damit zu tun?"
Viola hört sich die Erzählung besorgt an. "Das klingt wirklich nicht gut!", sagt sie, "das mit dem Schlafwandeln und den Alpträumen." Aber jetzt lässt sich die Zeit nicht zurück drehen. Viola denkt über Blaze' weitere Aussage nach: "Dann hätte ich sie bestimmt vorher schon mal gesehen, wenn sie auch damals schon in der Gegend war.", bezweifelt Viola. "Und aus welchem Grund sollte sie das tun?"
Er hebt die Schultern. "Keine Ahnung. War nur so ein Gedanke. Die scheint ja überhaupt kein Problem mit 'Spuk'-Villen zu haben. Ich meine..." Blaze lächelt ein bisschen. "Sogar ich hatte ein bisschen Respekt vor der Hütte. Spätestens nach dem wir sie betreten haben. Mein Pokerface ist aber halt einfach zu gut." Jetzt grinst er gespielt selbstsicher.
Viola muss lachen. "Hey, aber trotz Trauma finden wir immer noch eine Möglichkeit zum Relaxen!", grinst sie. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass sie versucht, sich ihrer Angst zu stellen. Aber nicht mehr jetzt und heute. "Und ich habe keine Ahnung, ob Mel nicht vielleicht auch nur so tat, als ließe sie das alles kalt. Aber willst du nicht reinkommen? Wir müssen hier ja nicht vor der Haustür diskutieren!"
"Yes! Darin sind wir Meister." Blaze lacht und nickt. Er hatte auch genug Aufregung für heute. Er lässt Mel vorerst Mel sein. Vielleicht kriegt er ja mal die Chance die genauer zu betrachten. Auf dem Weg rein sagt er gut gelaunt: "Wir könnten uns einen Film reinziehen oder so. Was meinst du?"
"Ja, warum nicht!", erzählt Viola lächelnd, "solange keine Spukvillen dort vorkommen!" In diesem Moment kommt auch Lilly aus dem Wohnzimmer, die die Stimmen gehört hat. "Oh hallo Blaze!", sagt sie, "ich wusste nicht, dass Viola Besuch erwartet heute Abend."
Blaze richtet seinen Blick auf Lilly. "Hallo." Er schätzt es wirklich das sie, als Erwachsene ihn trotzdem nicht 'Sullivan' nennt, so wie es sonst alle immer tun. "War ein spontaner Einfall." sagt er unschuldig grinsend.
Lilly gibt sich mit dieser Antwort zufrieden. "Alles klar, dann viel Spaß!", sagt sie nur und geht ins Wohnzimmer zurück. Viola kann sehen, dass ihre Eltern gerade selber dabei sind, einen Film zu schauen. "Also, entweder wir weichen auf den Kinderfernseher im Keller aus oder wir machen was am PC oder so. Im Moment ist der TV jedenfalls belegt.", sagt Viola seufzend, "Da ist Mom einmal nicht damit beschäftigt, am Flügel zu musizieren..."
"Sag du was chilliger ist." Blaze zückt kurz das pinke Telefon weil es vibriert. Nur eine Nachricht von Beth. Eine Erinnerung, damit Eve nicht vergisst die Salbe für den Fuss aufzutragen. Er schreibt nichts zurück und steckt das Telefon wieder ein.
Auch wenn Viola nicht weiß, was für eine Nachricht Blaze da gerade liest, wird sie dadurch wieder daran erinnert, dass er Eves Handy dabei hat. "Soll ich dir mein Klavier-Video auch auf das Ersatzhandy schicken?", fragt sie. Selbst wenn Blaze vergessen sollte, das wieder zu löschen bevor er das Handy zurück gibt, wäre das ja nicht weiter schlimm. Es ist ihr nicht peinlich, selbst wenn Eve es versehentlich einmal bemerken sollte. Sie weiß, dass sie Talent hat.
Dann erst beantwortet sie Blaze ursprüngliche Frage: "Dann lass uns was zocken. Vielleicht ist der TV dann ja später frei.", sagt sie. "Auf dem Kinder-TV lassen sich zwar auch Filme anschauen, aber bei dem Winz-Bildschirm macht das zu zweit keinen Spaß."
"Ja mach das." Daran hatte Blaze noch gar nicht gedacht. "Ich hab auch schon versucht was zu schreiben." Er folgt Viola hinauf ins Turmzimmer wo ihr Computer steht wie damals an ihrem Geburtstag. "Bin noch nicht 100% sicher worum gehen wird." Dass er sich den Song zweihundert mal einfach nur so angesehen hat ohne überhaupt an einen Text zu denken, sagt er mal nicht. Wenn er sich auf das Gefühl verlässt was der Song und Viola die es spielt, auslösen, dann ginge der Song wahrscheinlich um... um... "Aber du sagtest ich hab alle Zeit der Welt. Dann nutz ich die auch." Er zwinkert.
"Natürlich.", sagt Viola lächelnd, ohne Blaze' Gedanken zu erahnen, "ich kann ja bei so einer Aufgabe kaum erwarten, dass das innerhalb von 5 Minuten geschieht!" Sie holt ihr Handy hervor und schickt das Video nun auch zu Eve. Viola betätigt die Maus und bemerkt, dass der PC die ganze Zeit an gewesen ist, schließlich war sie ja bereits am Zocken, als plötzlich Mel zu Besuch kam. Ursprünglich hatte sie ja gedacht, sie würde gleich wieder zurück kommen. Dass sie der anderen Vampirin folgt, war ja eine spontane Idee gewesen. "Oh, umso besser!", sagt Viola, "dann muss ich nicht extra hochfahren. Und die Zuflucht ist auch schon geöffnet. Das können wir dann gleich weiter zocken!"
"Cool. Ich logg sofort ein." Für Heute muss sich Blaze keine Gedanken mehr um irgendwas machen. Bei Viola fühlt er sich immer wohl und was zu Hause passiert soll ruhig passieren. Nichtsdestotrotz bleibt er trotz Angebot nicht über Nacht sondern verabschiedet sich einige Stunden und einen Film später wieder von den Nebeljägers. Er sagt Viola, dass er die Tage die Ente an den Doks fertig sprühen will und dass er sich bei ihr melden wird wenn's soweit ist damit sie mitkommen kann. Außerdem kümmert er sich um ein Schlagzeug damit sie noch in den Ferien endlich mal was üben können. Vielleicht covern sie erst mal was um rein zu kommen, das werden sie ja dann sehen. Blaze freut sich jedenfalls richtig drauf. Die kurze Begegnung mit der mysteriösen Mel hat er bereits wieder vergessen.
(In Zusammenarbeit mit murloc)
Charakter: Viola
Titel: Tagesbeschäftigungen
Viola skatet über den Flur, den Vierbeinern ausweichend. Sonderlich spannend ist es auf der geraden Fläche nicht, aber besser als nichts. Wie gerne hätte sie mal wieder den Skatepark besucht, aber jetzt, mitten am Tag, ist das nicht möglich. Zu schade, dass Blaze nicht über Nacht geblieben ist. Ein wenig langweilig ist es ja schon tagsüber, so als Vampir.
Doch irgendwann ist ihr auch das langweilig. Viola klettert in ihr Turmzimmer zurück und stellt das Skateboard ab. Ihre Gedanken schweifen ab. Sie denkt an die Ereignisse mit dieser Mel. Erneut erinnert sie sich an Blaze' Sorgen, die Vampirin könnte Ärger bereiten. Aber ihr selber kam Mel eigentlich nicht gefährlich vor. Sie hat bemerkt, dass Viola in der Spukvilla nervös wurde. Doch Mel hat sich darüber nicht lustig darüber gemacht. Trotzdem heißt das natürlich nicht, dass Mel nie Ärger machen würde. Sie würden wohl abwarten müssen, ob sich da noch was draus entwickelt.
Nun an die Spukvilla erinnert hält Viola schützend die Hand vor die Augen und blickt aus dem Fenster. Der Anblick der Villa Victoria allein macht Viola keine Angst. Dazu sieht sie das Gebäude einfach zu oft. Die Unsicherheit fing erst an, als sie direkt davor stand, und vor allen, als sie die Villa betreten hatte.
Auch jetzt ist es eher das Tageslicht, das störend ist. Viola wendet sich wieder vom Fenster ab. Trotz der schützenden Hand brennt das Licht dann auf Dauer ja doch in den Augen. In Gedanken verloren wendet sich die Teenagerin nun wieder ihrem PC zu. Dann würde sie den Tag eben damit verbringen, die Zuflucht weiter zu zocken.
Charakter: Melissa
Geschichtsstrang: Taldren
Endlich kommt sie bei dem abgelegenen Haus an. Sie klopft doch keiner öffnet. Sie klopft lauter. Im Inneren kann sie näher kommendes Gemurmel hören. Schliesslich macht Taldren die Tür auf. Er rückt seine Fliegermütze zurecht. „Melissa, komm rein. Hast du worum ich dich gebeten habe? Das musst du? Sonst wärst du nicht hier. Nicht wahr?“ er geht in den Raum und lässt Mel stehen. Erst als sie eingetreten ist und die Tür hinter ihr ins Schloss fällt dreht er sich wieder zu ihr um. Er wirkt nervös wie immer. „Sag mir dass du es hast. Es ist wichtig. Du weisst dass es wichtig ist.“
Mel hebt beschwichtigend die Hände, „Hier ist es.“ sie hebt das Buch auf. „Gut. Gut!“ Taldren nimmt ihr das Buch ab und blättert nickend darin. Mel nimmt den Zettel den sie vor Viola versteckt hatte und hebt ihn hoch. Sie wartet darauf dass der Magier sie danach fragt. Das Buch ist normal. Mel glaubt nicht dass darin irgend etwas wichtiges steht so wie sie es der rothaarigen Vampirin erzählt hat. Aber wer weiss. Der Einband ist dennoch speziell. Der Magier sieht auf und will etwas sagen. Dann sieht er den Zettel in Mels Hand und unterbricht sich. Schnell nimmt er ihn ihr ab. „Weisst du wo es war?“ fragt Mel rhetorisch. „Hinter einem Gemälde mit einem Mann. Als ich den Illusionenstein dran gehalten habe, hat er sich in eine Schreckens Version von sich selbst verwandelt. Nicht schlecht als Bewacher.“ Melissa greift in die Tasche und zieht den Stein heraus. „Hier.“ sie will ihn Taldren zurück geben doch dieser hört nicht zu. Er ist damit beschäftigt mit einer Lupe den Zettel zu untersuchen. „Weisst du wirklich nicht was da drauf steht? Ich dachte du hättest ihn geschrieben.“ Taldren nickt mit der Lupe vor dem Auge. „Das habe ich, das habe ich. Aber es ist zu lange her.“ er sieht auf. „Es ist bald wieder soweit. Das Gleichgewicht ist gestört. Das Gleichgewicht Melissa.“
Mel steckt den Stein schulterzuckend wieder ein. Dann behält sie ihn wenn er ihn nicht zurück will. „Welches Gleichgewicht?“ fragt sie wenig interessiert.
Sie nimmt ihr Handy und stellt fest dass sie hierkeinen Empfang hat. „Das Gleichgewicht der Kreaturen. Etwas ist passiert. Etwas, ja..“ Taldren geht nachdenklich im Raum umher. „Sims sind in Gefahr wenn wir nichts unternehmen. Es wurde wieder an den Portalen herum gepfuscht. Sicher versuchen die Deathdealer das wieder zu regeln aber ich fürchte das reicht nicht. Nicht diesmal.“ Mel sieht auf „Taldren, ich versteh deine kryptischen Aussagen nicht.“ Er geht zu einem Bücherregal und zieht ein dickes Buch hervor. Er schlägt es auf. „Es ist nicht das erste mal, verstehst du? Welten vermischen sich und das Gleichgewicht wird zerstört. Verstehst du? Verstehst du!“
„ich versteh gar nichts. Hör zu, brauchst du mich noch oder kann ich zurück nach Tra....“ Taldren unterbricht sie; „nein nein! Ich brauche dich hier. Deine Mutter hat recht. Du bist nützlich. Du bist klug und alt genug. Du bist anpassungsfähig.“ Nel runzelt die Stirn. „Ich äh hab nicht mal eine menschliche Form.“ sie zieht an ihren Ohren. Taldren winkt ab. „Das macht nichts. Die Leute mögen dich.“ Mel muss ein wenig lächeln. War das ein Kompliment? Er zeigt ihr die aufgeschlagene Seite. „Vier Kristalle die die Welt wie wir sie kennen retten müssen. Ich hab sie versteck. Alle vier hab ich sie versteckt….“ Mel betrachtet die Zeichnung auf dem alten Papier. „Lass mich raten, du weisst nicht wo.“ sie verschränkt die Arme.
Taldren blickt sie schweigend einen Moment an, dann widmet er sich wieder dem Buch als hätte sie nichts gesagt. „Du hilfst mir sie zu finden. Das tust du doch?“
Taldren ist ein seltsamer Kauz. Hat aber etwas sympathisches weswegen Mel sagt: „ja..“ sie hat sonst keine Aufgabe. Jeder in Transsylvanien hat eine. Melissa ist ein wenig… anders. Sie kann sich hier in Simswelt uneingeschränkt bewegen. Das können die meisten Vampire die aus dem Geheimen Ort stammen nicht. Ob Viola das kann? Sie könnte ihr helfen. Mel ist so ungern allein, sie würde jeden auf die Reise nehmen. Naja. Nicht jeden. Den Fiesling aus den Letzen 10 Jahren Schulzeit zum Beispiel nicht. „Ich muss aber verstehen was wir hier machen.“ Demonstrativ setzt sie sich an den kleinen Holztisch und faltet die Hände neugierig vorgelehnt. „Und ob ich dafür Hilfe brauche.“
„Die Sache ist Geheim. Geheim! Hörst du!“ Taldren kommt näher und setzt sich hin. Er versucht es zumindest. „Ich darf niemandem davon erzählen? Warum?“
Taldren steht auf und streicht über seinen Schnurrbart. Nachdenklich sieht er sich um. „Das ist zu verstörend. Zu verstören!“
Melissa seufzt, „So lange du mir nichts erzählst, tu ich gar nichts.“ Melissa hat Geduld, so ist es nicht. Aber der Magier ist seltsam, ohne Frage. Und sie hat nicht vor die Ganze Nacht hier zu verschwenden. Taldren legt das offene Buch auf den Tisch und Melissa zieht es zu sich heran. „Es ist nicht das erste Mal. Nein schon das dritte. Mindestens! Oder das vierte? Möglich!“ beginnt der Magier während Mel die Bilder im Buch betrachtet. „Wenn das Gleichgewicht nicht ins Lot gebracht wird, in dem wir die Kristalle zusammen setzen, passiert schlimmes! Schlimmer als Schlimm. Dann muss ich ein neues parallel Universum schaffen und ich werde langsam zu alt. Zu alt! Es ist ein graus…“
Melissa sieht neugierig auf. „Parallel Universum?“ - „Ja, jedes Mal wenn das passiert. Und das ist unfassbar kräftezehrend. Unfassbar.“ Taldren geht unruhig auf und ab und streichelt den Schnurrbart. Ein Wunder dass da überhaupt noch Haare dran sind so intensiv wie er ihn immer wieder mit den Fingern überfährt. „Gibt es mehr als eins?“
„Natürlich!“ ruft der Magier aus. Mels Interesse ist Geweckt. „Okay. Ich bin ganz Ohr.“ sagt sie und lehnt sich ihm wieder entgegen. Vielleicht ist die Aufgabe doch nicht so blöd wie sie gedacht hat.
Charaktere: Ellie, Ben, Vero, Nouki, Tani
Geschichtsstrang: Genesungsparty - Teil 2
"Mmmmmhh, das war sooo lecker, Ben! Wenn ich Bandido wäre würde ich schnurren wie eine alte Nähmaschine." Nouki legt Messer und Gabel nebeneinander auf den leer geputzten Teller und lächelt Ellies Bruder zufrieden an. „Danke dafür.“
Die Lasagne von Ben ist gut. Sicher, Vero fehlt die Fleischeinlage. Aber sie möchte die Arbeit, die Ben ins Kochen gesteckt hat, nicht herabwürdigen. Sie hebt einen Daumen als Lob. "Ist meine erste vegetarische Lasagne. Sie ist gut."
Ben freut sich über das Lob.
"Sag mal Ellie, du hast doch auch dein Zimmer renoviert, oder? Zeigst du uns das noch? Ich bin sooo neugierig." fragt Nouki ihre Freundin lächelnd.
"Klar!", sagt Ellie, "Kommt mit!" Das Essen ist nun beendet. Die Teenagerin steht auf und zeigt ihren Freundinnen ihr Zimmer. "Vor allem die Tapete ist neu!", sagt sie grinsend.
"Wow." Tani staunt nicht schlecht. Sie bekommt ebenfalls das Bedürfnis ihr Zimmer neu einzurichten. "Vielleicht täte mir ein Tapetenwechsel auch mal gut!", sagt sie begeistert zu den Mädels.
"Uuuuh, gut dass da nur die Spinnenetze zu sehen sind...die passenden Bewohner wären ziemlich groß." scherzt Nouki. "Sieht cool aus, ganz anders als vorher." Sie schaut zu Tani."Ja, ab und zu tut sowas echt gut, man muss ja nicht gleich umziehen, neue Farbe und Deko macht schon wieder ne ganz andere Stimmung." Im Stillen wundert sie sich etwas darüber, dass Ellie so düstere Farben gewählt hat. Obwohl ihr selbst das gut gefällt, kennt sie das von Ellie gar nicht.
Ellie freut sich darüber, dass ihren Freundinnen die Tapete so gut gefällt. Sie kichert über Noukis Scherz. "Ja, ich habe zwar keine Spinnenphobie, aber solch große Spinnen will ich dann auch nicht in meinem Zimmer haben!" Sie lächelt. "Außer der Tapete ist das Tischchen hier neu, und der Kram, der dort platziert ist!" Sie zeigt darauf. "Das Bild von Toby habe ich aber schon lange!"
Ellie schaut auf die Uhr. So langsam könnte Shane ja mal kommen. Also wendet sie sich an Vero: "Sag mal... kannst du Shane vielleicht mal schreiben wo er bleibt? Vielleicht findet er das Haus nicht und wir müssen ihm da helfen."
Die Gefragte dreht sich zu Ellie. "Klar. Ich schreibe ihn mal." Sie holt ihr Handy hervor und legt es auf den Tisch. So lässt es sich einfacher darauf tippen.
>Hi Shane. Alles ok? Wir warten auf dich. Weißt du, wo du hinkommen musst? Sag uns kurz Bescheid. Viele Grüße, Vero<
Die Nachricht wird verschickt und die Blondine sieht auf. "Ist gesendet. Jetzt müssen wir warten.“ Sie greift das Spinnen Thema erneut auf. "So eine Theraphosa hätte auch was ... aber ich glaub, dann kommt Nouki nicht mehr zu mir zu Besuch." Sie grinst die Mitschülerin verschmitzt an und grinst frech. "Wusstet ihr, dass in asiatischen Ländern Spinnen als Delikatesse gelten?"
Ellie wusste nicht über die Spinnendelikatesse Bescheid, findet das jedoch interessant.
"Brrr, Spinnen als Delikatesse? Das wäre ehrlich nix für mich." Nouki schüttelt sich. "Ich hab zwar keine Angst solange sie nicht zu groß sind, aber essen ? Das muss nicht. Aber du hast Recht..ich hab mal in einer Doku sowas gesehen..da haben die Leute frittierte Vogelspinnen gegessen wie bei uns an der Pommesbude. Sind schon recht abenteuerlich die verschiedenen Sitten und Gebräuche auf der Welt."
Während sie so über die verschiedenen Tiere sprechen, träumt Vero von ihren Nager. Es wär so nice. Ratten sind so niedlich. Laut denkt sie: "Hm ... ob ich ihn Pinky oder Brain nennen sollte?"
Bei Veros Namensvorschlägen muss Ellie lachen. "Dann brauchst du aber auch gleich zwei Ratten, dann kannst du beide Namen verwenden."
Die Jüngere lacht mit. "Papa würde das nie erlauben. Eine ist schon eine Zumutung. ... Hast du eine Idee für einen Namen?" Doch Ellie muss leider passen. "Wird es denn ein Männchen oder ein Weibchen?" Schulterzuckend erwidert Vero: "Habe ich nicht festgelegt. Daher bin ich da offen."
Nouki hat sich im Stillen über sich selbst gewundert, dass ihr die Vorstellung, Vero könnte eine Ratte mit sich herum tragen gar nicht mal so unsympathisch war. Mit Grausen erinnert sie sich noch an die Mäuse in der Geistervilla, als sie mit Chip das Badezimmer erkundet hat. Wobei es gar nicht mal das Aussehen der Tierchen ist, sondern diese Unberechenbarkeit mit der sie aus ihren Löchern huschen, einen zu Tode erschrecken damit, nur um dann blitzschnell wieder dahin zurück zu wuseln. So eine gechillte Ratte auf Veros Schulter, die genüsslich eine Leckerei verspeist erscheint ihr eher possierlich und wenig bedrohlich. Auch mit Bandidos "Liebesgaben" kann sie einigermaßen gut leben...die huschen ja nicht mehr durch die Gegend. Als Vero jetzt die essbaren Spinnen erwähnt wird es ihr allerdings schon etwas zweierlei. Sie ist froh über die gedankliche Ablenkung, als Vero Ellie nach einem Namen für die Ratte fragt. "Hm, ich würd sie glaub ich auch nach nem Musiker meiner Lieblingsband benennen oder nem Charakter aus einem Game ..oder meinem Lieblingsfilm ...das heisst also...wenn es ein Männchen ist, dann würde sie Kurt heißen und ein Weibchen?...hm..Diva vielleicht." klinkt sie sich mit ein und grinst.
>Eine Nachricht erreicht Vero. Sie ist von Shane: >Tut mir Leid, ich hab das total vergessen.... Ich bin mit Victoria unterwegs wegen einer Sache... ich machs wieder gut! Versprochen.<
Irritiert starrt Vero aufs Display. Wer ist Victoria? Ihre Augenbrauen ziehen sich zusammen. Angepisst will sie schreiben: 'Schön für dich!' ... Doch sie hält inne. Soll sie so garstig zu Shane sein, der stets freundlich zu ihr war? ... Nein, dass wäre nicht in Ordnung. Sie atmet durch und antwortet dem Vampirjungen schließlich:
>Okay. Es ist schade, dass du nicht dabei bist. Ellie, Nouki und Tani hätten sich ebenfalls gefreut, wenn du dabei gewesen wärst. Hab einen schönen Abend. Vero.<
Seufzend schickt sie die Nachricht ab und sieht zu den Freundinnen. "Shane kommt leider nicht. Er hat was zu erledigen", dabei sieht das Mädchen enttäuscht auf den Tisch.
Ellie sieht enttäuscht zu Vero. Shane hat Vero einfach vergessen? Weil ihm etwas dazwischen gekommen ist? Aber dann hätte er sich ja auch selber melden können, oder? Laut sagt sie jedoch nur: "Wir werden auch ohne ihn Spaß haben." Sie sieht Vero jedoch an, dass ihr Shanes Absage auch nicht wirklich passt.
Wie schade dass Shane nicht kommt, Nouki hätte ihn gern dabei gehabt und Vero offensichtlich auch. Ihrem Mienenspiel nach zu urteilen hat die Nachricht sie erst ziemlich ärgerlich gemacht. Verständlicherweise...'was zu erledigen' ist ja auch mehr als banal. Sie lächelt Vero aufmunternd an, schweigt aber zu dem Ganzen.
In diesem Moment kommt auch Ben ins Zimmer, um die Mädchen daran zu erinnern, bald zu packen. Doch bevor er irgendetwas sagen kann, wird er angesprochen. Vero sieht zu Ben und fragt ihn direkt: "Papa würde mich in meinem Zustand nicht allein nach Sulani lassen ... würdest du ... wenns ok wäre ... auf mich aufpassen? Damit ich mit darf?"
Ben hatte ja sowieso schon entschieden, die Mädchen nach Sulani zu begleiten, und nickt Vero daher zu. "Natürlich! Ich passe auf, und Toby ebenfalls!" Der Hund kommt nun auch schwanzwedelnd ins Zimmer gelaufen, als er seinen Namen hört.
Vero dankt Ben. "Ich würde kurz telefonieren." Sie verlässt den Raum und ruft ihren Vater an. Innerhalb der Unterhaltung gibt Hans zu verstehen, dass ihm nicht wohl sei. Doch er ist beruhigt, dass Ben auf seine Tochter aufpasst. "Hab viel Spaß und pass auf dich auf!", sagt er mahnend zu Vero und beendet schließlich das Telefonat. Vero fühlt sich einerseits erleichtert, andererseits nervt es sie, dass sie wie ein kleines Baby behandelt wird. Sie kehrt zu den Freundinnen zurück und sagt: "Alles ok, mein Papa hat nichts dagegen."
Die Mädels freuen sich darüber. "Dann sollten wir wirklich mal packen!", sagt Ellie, ohne dass Ben das Thema überhaupt ansprechen musste. "Sucht euch was aus von meinen Ersatz-Schlafsachen!" Sie breitet die Klamotten auf dem Bett aus.
Nouki nickt freudig, als sie hört das Vero mit kommen darf und hakt Vero und Tani unter. "Super, dann könne wir ja loslegen." Sie wählt ein langes Shirt mit Ärmeln, das reicht ihr zum schlafen, schließlich ist es nur für eine Nacht. "Ich bin versorgt, wie sieht's bei euch aus?"
Nachdem auch Tani und Vero ihre Wahl getroffen haben, holen sie das Zelt. Auch Ben hat sein eigenes Zelt dabei, so dass er nicht zusammen mit den Mädels in einem schlafen müsste. Die letzten Details werden mit Bea abgeklärt, und dann macht sich die kleine Truppe, mitsamt Ben und Toby, auf den Weg zur Fähre... Sulani wartet.
Fortsetzung folgt...
(in Zusammenarbeit mit @Murloc , @Spatz , @KFutagoh89 und @Ripzha /Shane )
(Bilder Murloc und simscat2)
Charakter: Aidaria Mara
Titel: Besuch bei Vampiren
Aidaria betrachtet die Statue, die es hier in Forgotten Hollow öfters mal versteckt waren. Eigentlich, so dachte sie, hat das Gebiet trotz seines Rufs schon schöne Ecken... z.B. der Wasserfall in der Nähe. Aber vielleicht wäre es nachts hier viel gruseliger.
"Komm, Ony!", ruft sie ihrem Drachen zu. Es ist niemand in der Nähe der sie dabei beobachtet, und so hält sie auch niemand für verrückt, auch wenn nur sie selbst - oder andere Magier - den fliegenden Begleiter sehen können. Dass sie keinen Vampiren begegnet, ist nicht weiter verwunderlich, jetzt am Tag. Aber dass nicht mal irgendjemand anderes zu sehen ist, zeigt nur, dass Forgotten Hollow vielleicht nicht das beliebteste Reiseziel ist.
Doch Aidaria lässt sich von dem Ruf der Gegend nicht abschrecken und läuft weiter. Irgendwann landet sie am Hauptplatz, mit der Statue von Vlad. Hier war sie schon ewig nicht mehr gewesen. Und doch sieht es hier immer noch genauso aus wie damals. Veränderungen passen nicht zu einer Gegend wie dieser.
Selbst die alte Villa Victoria steht noch, wie sie feststellt, als sie ihren Blick zum Hügel wendet. Dabei muss die doch schon seit Ewigkeiten leer stehen! Die alte Magierin erinnert sich an die Morde... und auch an die Gerüchte, die diese umgaben. Ob jemand neues dort eingezogen ist seit damals? Doch Aidaria bezweifelt das. Auch von weitem kann sie erkennen, dass das Gebäude schon längst verfallen ist und nur noch eine Ruine. Dabei war es ein wirklich schönes Haus, damals als noch alles damit in Ordnung war. In jeder anderen Gegend wäre die Ruine längst abgerissen worden um Platz für etwas anderes zu schaffen. Nur hier, in Forgotten Hollow steht das Haus noch wie damals, als Erinnerung an andere Zeiten.
Doch die Villa Victoria ist nicht ihr Ziel. Stattdessen wendet sie sich einer kleineren Villa am Fuße des Berges zu. Ob Viktor wohl immer noch hier lebt? Die Villa Blutrose sieht zumindest nach wie vor bewohnt aus. Aber ob von Viktor oder sonst wem kann sie von außen nicht erkennen. Leben seine Eltern eigentlich noch? Bei Vampiren weiß man das nie so genau. Vielleicht leben die noch immer in der Villa und Viktor ist längst ausgezogen... Oder hat eine ganz andere Familie den Platz der Nebeljägers eingenommen?
Nein... das Türschild bestätigt: Hier wohnt Nebeljäger. Aidaria muss grinsen. Der Stil ist eher comichaft und niedlich.. und nicht so abschreckend wie die Figuren die neben dem großen Tor stehen. Das war ganz sicher nicht Viktors Idee gewesen. Ob das zu seinen Eltern passt? Doch dazu kannte Aidaria die beiden zu wenig. Wie hießen sie eigentlich noch einmal? Doch Aidaria fällt das nicht mehr ein. Es ist einfach zu lange her.
Erst jetzt bemerkt Aidaria die Katzen im Garten. Okay, die Villa wird definitiv noch bewohnt. Viktor hatte schon immer Katzen geliebt, wie sie weiß. Doch noch zögert sie. Ein wenig nervös ist sie ja schon. Bei Viktors Eltern war sie nie sehr beliebt gewesen. Die werden sie doch bestimmt einfach fort schicken und ihr nicht sagen, wohin ihr Sohn gezogen ist, sofern er das überhaupt tat.
Anstatt zu klingeln beobachtet Aidaria eine Weile die beiden Tiere. Es sind ganz normale Katzen. Die beiden Vierbeiner mustern sie skeptisch, aber sie verhalten sich nicht außergewöhnlich. Nein, wer immer hier wohnt scheint ein Tierfreund zu sein... und was hatte sie zu verlieren? Selbst wenn man sie fortschickt, braucht sie sich wohl keine Sorgen um einen Angriff zu machen.. nicht, wenn der Bewohner dazu sich an das Tageslicht hätte wagen müssen. Sie nimmt ihren Mut zusammen und klingelt.
(Fortsetzung folgt)
Charaktere: Ellie, Ben, Vero, Nouki, Tani
Geschichtsstrang: Genesungsparty - Teil 3
Die Überfahrt verläuft ohne große Zwischenfälle und bald kommen alle in Sulani an. Bea wartet bereits am Steg. Sie lächelt, als sie die Truppe sieht und winkt ihnen zu. "Hallo, schön, dass es geklappt hat!", sagt sie fröhlich, und wendet sich dann dem Vierbeiner zu: "Und dir auch hallo! Ich hab dich beim Schulball ja auch schon gesehen!" Sie streichelt das Tier, was Ellie lächeln lässt. "Hi Bea!", antwortet sie.
Auch Ben gibt der Teenagerin die Hand und grüßt sie. "Ich bin Ben!", stellt er sich vor, "Ellies Bruder." Bea hat ihn sicher schon beim Schulball gesehen, aber nun weiß sie auch, wer er ist.
Tani lächelt und geht freudig auf Bea zu. "Hallo Bea! Vielen Dank für die Einladung!!" Sie drückt sie dankbar.
Vero winkt ebenfalls und begrüßt Bea freundlich.
Bea wirft einen Blick auf Veros geschienten Arm. "Also, wenn es dir lieber ist, mit der Verletzung in einem Bett zu übernachten als in einem Zelt, kannst du mein Bett nehmen und ich schlaf dann im Zelt!", bietet sie an, "das heißt, wenn du das möchtest."
Vero hört dem Gespräch zu. "Das Bett wäre vielleicht besser als ein Zelt. Aber mir ist beides recht. Möchte keine Umstände machen."
"Das sind keine Umstände, keine Sorge!", versichert Bea.
"Danke, dann nehme ich das Angebot gerne an." erwidert Vero.
"Hi Bea, schön dich zu sehen." Nouki begrüßt ihre Gastgeberin lächelnd. "Das war eine tolle Idee von dir mit der Übernachtung, auch wenn der Anlass unseres Besuchs heute ein bisschen anders ist, als ursprünglich geplant."
"Ja leider!", seufzt Bea, nun wieder an Yuna erinnert. "Der Anlass ist wirklich traurig."
"Aber wir machen etwas Besonderes daraus ..alle zusammen." Nouki lächelt Bea zu. "Das ist wichtig und schön finde ich."
Die grünhaarige Teenagerin nickt.
Vero setzt sich auf eine freie Bank. "Wie habt ihr euch das so gedacht jetzt? Also was ist genau der Plan?"
"Falls ihr noch Hunger habt, könnten wir noch etwas essen!", schlägt Bea vor, doch Ellie erklärt ihr, dass sie bereits gegessen hätten. Bea nimmt die Information einfach nur auf, ohne beleidigt zu sein. "Dann können wir erst mal zu mir nach Hause und euer Gepäck abladen. Und dann bald die Glückslaternen starten lassen."
Vero nickt und folgt der Gruppe in Richtung von Beas Zuhause.
"Wow, direkt am Strand!", freut sich Ellie, als sie Beas Haus sieht. "Das ist dann doch etwas anderes als der Teich bei uns!" Bea lächelt. "So ein Teich ist aber sicher auch schön! Den musst du mir irgendwann auch mal zeigen!" Ellie nickt. "Ich habe Fotos auf dem Handy. Ich zeig es dir gleich!"
Bevor sie das Haus betreten, zeigt Ellie Bea tatsächlich die Handyfotos. Dann gehen sie rein. Theo kommt auch gleich an und Bea stellt ihn vor: "Das ist mein Bruder Theo!" Der sagt nur knapp "Hallo", lässt den Hund aber nicht aus den Augen. Ben bemerkt das. Er lächelt. "Keine Sorge, Toby ist super freundlich! Den kannst du streicheln!" Das lässt sich Theo nicht zweimal sagen. Das Tier freut sich über die Aufmerksamkeit.
Auch Bella bemerkt die Stimmen im Wohnzimmer und betritt nun den Raum. Sie begrüßt die Gäste freundlich.
Tani sieht begeistert das Haus von Bea an. "Das ist ja schön!" Es bestätigt sie erneut, dass die Idee der Mädels genau das Richtige für ihre Trauer ist. Tani begrüßt Beas Bruder und Mutter. "Sie haben ein traumhaftes Domizil! Vielen Dank für die Einladung!"
"Das ist ja richtig ins Wasser rein gebaut, wie cool ist das denn!" ruft Nouki bewundernd, als sie bei Bea ankommen. Auch im Hausinneren wirkt alle heimelig. Nouki begrüßt Theo und bedankt sich ebenfalls bei Bella für die Einladung.
Bella freut sich sichtlich darüber, wie den Gästen ihr Heim gefällt. "Wir wohnen auch sehr gerne hier!", erzählt sie.
"Ich wusste gar nicht, dass du einen Bruder hast." , bemerkt Nouki zu Bea. "Hast du noch mehr Geschwister?"
"Nein, aber Theo reicht schon, glaubt mir!", sagt Bea grinsend, "Noch mehr von seiner Sorte wären schlimm!" Worauf Theo dann kommentiert: "Jaja, ich mag dich auch!" Doch dann wendet er sich wieder Toby zu und krault das Tier weiter.
Schließlich wendet sich Bea an die Gruppe: "Ich schlage vor, dass ich Vero kurz mein Zimmer zeige, wo sie nachher dann schlafen kann. Ihr könnt wenn ihr wollt ja schon mal die Zelte am Strand aufbauen. So dass es nachher nicht zu dunkel wird dazu. Die Glückslaternen können wir dann ja dann auch bald steigen lassen!" - "Klingt nach einem Plan!", findet auch Ben, doch er wartet ab, wie die anderen darauf reagieren würden, bevor er wirklich mit dem Zelt aufbauen beginnt.
Vero schaut sich, wie ihre Freundinnen in Beas Zuhause um. Es ist völlig anders, als die Häuser auf dem Festland. Die Blondine sieht solche Häuser das erste Mal in ihrem Leben. Auch sie begrüßt Bella und Theo freundlich und dankt für die Einladung. Schließlich zeigt die Mitschülerin ihr das Zimmer, wo Vero übernachten kann. Als sie den Raum gemeinsam betreten, sticht Vero sofort das Bild von Bea und Yuna ins Auge. Irgendwie verspürt die Teenagerin einen Kloß im Hals. War es eine gute Idee hier zu schlafen? ... Sie versucht sich nichts anmerken zu lassen. Sie schmunzelt Bea an und sagt: "Schönes Zimmer."
Bea bemerkt zwar, dass Vero Keitos Gemälde anschaut, doch sie denkt sich nichts weiter dabei. "Freut mich, dass es dir gefällt!", sagt sie nur. Was für ein Verhältnis hatte Vero eigentlich mit Yuna? Bea muss sich eingestehen, dass sie das nicht so genau weiß, auch wenn sie nicht glaubt, dass die beiden Freunde waren. Sie erinnert sich an Yunas Worte, die über Vero geredet hat. Nein.. Freunde waren sie wohl wirklich nicht. Aber auch egal. Bea mag Vero eigentlich, selbst wenn sie nicht wegen Yuna hier sein sollte sondern nur um bei ihren Freundinnen zu sein.
Die anderen Mädels und Ben gehen nach der Zimmerbesichtigung nach unten, um sich um das Zelte aufbauen zu kümmern. Hier kann Vero aufgrund ihrer Verletzung nicht mithelfen. Ben grinst, als er bemerkt, dass Theo Toby hinterher jagt. Dem Hund macht die Bewegung mindestens genauso viel Spaß wie dem Kind.
Als schließlich die Zelte aufgebaut sind, sind Kind und Hund immer noch dabei, miteinander zu spielen. Diesmal wirft Theo einen Ball für den Schäferhund, den dieser apportieren soll.
Nun da das mit den Zelten erledigt ist, geht es weiter. "Wir sollten die Laternen von dort drüben steigen lassen, nicht direkt am Haus. Nicht dass noch was schief geht!", sagt Bea und die Mädels gehen ein paar Meter am Strand lang, bis sie schließlich stehen bleiben. Zu Theos Missgefallen ist auch der Hund gefolgt. Er selbst bleibt jedoch zurück, da ihn Bella daran erinnerte, dass er die Mädels in ihrer Trauer doch in Ruhe lassen soll.
Ohne Theo und auch ohne Ben, der es aus dem selben Grund ebenfalls bevorzugt hat, etwas zurück zu bleiben, stehen die Mädchen nun an der geeigneten Stelle. Hier lassen sie nun die Laternen steigen.
Vero greift den Vorschlag ihrer Freunde auf und lässt ein Licht für ihre Mama aufsteigen. Wehmütig sieht sie dabei zu, wie die Laterne immer mehr dem Himmel entgegen steigt.
Tani muss weinen, als sie ihre Laterne aufsteigen lässt. "Danke für alles!", murmelt sie Richtung Himmel und spricht im Stillen ein Gebet an Gott. So hatte Marina ihr doch gelehrt in schweren Zeiten dem Schöpfer ihre Sorgen mitzuteilen. Anschließend wischt Tani sich die Tränen aus dem Gesicht.
Der Mond spiegelt sich hell in der fast glatten Oberfläche des Meeres, nur ab und zu kräuselt eine Welle die schwarze Wasserfläche. Nouki schaut in die Weite und unwillkürlich wandern ihre Gedanken zum Festival ..das letzte Mal dass sie am Meer war. Beim Festival hatten sie noch Zeit zusammen verbracht mit Yuna und Keito...und Pläne geschmiedet. So schnell kann sich alles ändern. Nouki seufzt, faltet ihren Brief und legt ihn in die Laterne. Dann entzündet sie den Wachsring im Inneren und sieht zu, wie die Laternen nacheinander aufsteigen und sich am Nachthimmel verteilen. Es sieht wunderschön aus. Sie stellt sich vor dass auch die Seelen der Verstorbenen jetzt frei sind und schwerelos durch Zeit und Raum gleiten, wie die Lichter hier am Nachthimmel. Als sie bemerkt, dass Tani neben ihr weint, nimmt sie ihre Hand und drückt sie.
Bis auf Toby, der den Laternen anfangs noch aufgeregt hinterher gebellt hat, ist es ruhig. Ellie ermahnt den Hund zur Ruhe, der auch gehorcht. Dann blickt sie nach oben, den Laternen hinterher. Sie selber würde sich zwar nicht als Freundin von Yuna bezeichnen, doch ihren Tod hätte sie auch nicht gewollt. Das hat das Mädchen nicht verdient.
Erst als die Laternen aus ihrem Blickfeld verschwunden sind, drehen die Mädchen ihre Köpfe wieder nach unten. Noch eine Weile stehen sie schweigend da, bis Bea schließlich das Wort ergreift: "Und? Wollen wir wieder zurück? Seid ihr schon müde oder wollen wir noch etwas labern oder so?" Sie selbst hätte noch Lust auf Schwimmen. Aber Vero wird das mit ihrer Verletzung nicht können, und Bea möchte die Blondine auch nicht ausschließen.
Nachdem sie einen letzten Blick aufs Meer geworfen hat, antwortet Nouki :“ Ehrlich gesagt fühl ich mich grade nicht so danach noch was zu unternehmen. Ein bisschen reden im Zelt bevor wir schlafen fänd ich aber schön.“ Sie lächelt Bea an und drückt nochmal Tanis Hand, bevor sie beginnt die Utensilien, die übrig geblieben sind wieder in ihrem Rucksack zu verstauen.
"Ja, ich werde auch langsam müde!", bestätigt Ellie, "Lass uns morgen weiter schauen." Bea gibt sich damit einverstanden und die Mädels gehen zum Haus zurück. "Ich lege die Hausschlüssel hier ins Zelt!", sagt Bea und zeigt auf die Ecke, wo sie diese platziert, "falls ihr also mal in der Nacht auf das Klo müsst oder so, müsst ihr Mama nicht wecken und klingeln." Sie selbst würde noch eine Runde schwimmen gehen, während sich die anderen Mädels nun schon ins Zelt und in Veros Fall ins Schlafzimmer zurück ziehen. So würde auch niemand mitbekommen, was sie ist...
Als Bea schließlich zurück kommt und ebenfalls ins Zelt kriecht, sind die anderen Mädels noch immer wach und am quatschen, und so beteiligt sich auch Bea noch eine Weile an den Gesprächen, bis dann schließlich alle schlafen.
(In Zusammenarbeit mit @simscat2 , @spatz , @KFutagoh89 )
Charakter: Aidaria Mara, Familie Nebeljäger
Titel: Besuch bei Vampiren
„Was ist denn los in letzter Zeit?“, wundert sich Lilly, als es an der Tür klingelt, „Erst Mel und nun erneut Besuch? Und das auch noch am Tag!“ Sie erhebt sich vom Computer, an dem sie gerade an einem neuen Krimi arbeitete. Hm... vielleicht hätte sie doch nicht dieses Türschild anbringen sollen.. sie fand es ja ganz witzig, auch wenn sie genau weiß, dass es nicht Viktors Stil ist. Doch der hat ihren Wunsch einfach so akzeptiert, ohne zu diskutieren. So wichtig war es ihm auch nun wieder nicht.
Und das Türschild allein kann natürlich auch keine Schuld am ständigen Besuch in letzter Zeit haben, das weiß auch Lilly. Sonst hätte Viktor sich mehr darüber beschwert. Vielleicht sollte sie mal öffnen.
Ugh... blöde Sonne... Wer ist bloß diese Frau? Lilly merkt schnell, dass eine Magierin vor ihr steht, doch sie kommentiert das nicht. Schützend hält sie sich die Hand vor die Augen und blinzelt. „Was willst du?“, knurrt sie und klingt dabei gereizter als beabsichtigt. Doch die Sonne brennt und das stresst sie.
Aidaria betrachtet die Vampirin vor ihr. Das ist auf jeden Fall nicht Viktors Mutter. Auch wenn sie diese schon lange nicht gesehen hat, sah sie ganz anders aus... Viktors Schwester vielleicht? Nein, sie sieht ihm dazu nicht ähnlich genug. Wahrscheinlich seine Gefährtin? Es wundert Aidaria nicht wirklich, dass Viktor nach all der langen Zeit jemanden für's ewige Leben gefunden hat. Dennoch seufzt sie. Vielleicht hätte sie ihm damals doch ihre Liebe gestehen sollen... Doch jetzt ist es zu spät.
„Und?“, hakt Lilly nach, als die Fremde noch immer nicht geantwortet hat, „Wer bist du?“
In diesem Moment nutzen die Katzen die offen stehende Haustür, um hindurch zu schlüpfen. Moritz kommt näher und holt sich bei Lilly Streicheleinheiten ab, die das Tier dann auch gleich in die Arme nimmt und hochhebt. Der Kater schnurrt.
Aidaria lächelt und antwortet nun endlich: „Aidaria Mara!“, stellt sie sich vor, „Eine alte Freundin von Viktor. Lebt er noch immer hier?“
Aidaria? Überrascht lässt Lilly den Kater beinahe fallen. Von dem Namen hatte sie schon oft aus Viktors Erzählungen gehört. Auch der Magierin entgeht nicht, dass der Vampirin dieser Name nicht fremd ist, was sie freut.
Diese setzt Moritz erst einmal wieder auf den Boden, der sich nun beleidigt die Pfote leckt. „Er lebt noch hier, ja!“, sagt sie, „komm rein.“ Sie schließt die Haustür, kaum dass Aidaria hindurch ist. Endlich ist die Sonne wieder ausgesperrt. „Ich bin übrigens Lilly!“
Aidaria lächelt. „Viktor und ich... wir kennen uns schon lange!“, sagt sie unnötigerweise. Doch Lilly scheint sie nicht als Konkurrentin zu sehen. „Er wird sich jedenfalls wundern“, sagt die Vampirin, „komm!“
Lilly hat Aidaria zwar nie gesehen, aber die pinken Haare stimmen mit Viktors Erzählung überein. Und woher hätte jemand anderes von der ganzen Sache wissen sollen, der zudem auch ebenfalls Magier ist? Sie glaubt nicht, dass Aidaria nur ein Imposter ist... und wenn, dann würde Viktor den Schwindel sicherlich aufdecken.
Sie führt die Magierin die Kellertreppe hinunter, dort, wo Viktor, und auch Viola, gerade sein dürften. Tatsächlich findet sie die beiden beim Schach spielen.
„Besuch für dich!“, ruft Lilly fröhlich, und Viktor starrt die Frau eine Weile verwirrt an. Dann zeigt sich das Erkennen auf seinem Gesicht: „Aidaria!“, ruft er überrascht, „Bist du das wirklich?“
Was für eine Frage... Natürlich ist sie das. Er erkennt sie wieder. „Was führt dich hierher?“, fragt Viktor daher, bevor sie die vorherige Frage beantworten musste. Viola schweigt und sieht die Magierin nur mit undefinierbarem Blick an.
Aidaria betrachtet das bekannte Gesicht vor ihr eine Weile. Die Narben sind neu. Was mag da wohl passiert sein? Aber sie erkennt ihn und auch seine Aura trotzdem noch immer... Das hatte sich nicht geändert.
Dann erst beginnt sie mit ihrer Erzählung.
(Fortsetzung folgt...)
Chraktere: Nouki und Emily
Geschichtsstrang: Pläne schmieden
Nouki ist wieder aus Sulani zurück und schon vermisst sie ein wenig den Strand und das Meer. Die Mädels hatten beschlossen, dass es viel mehr Sinn macht alle zusammen etwas zu unternehmen, wenn Veros Arm wieder voll einsatzfähig ist. So gab es noch ein herrliches Frühstück mit Inselspezialitäten zusammen mit Bea und ihrer Familie , bevor alle wieder nach Hause aufgebrochen waren. Nouki freut sich schon darauf, aber im Moment hat sie gar keine Zeit sich mit Plänen für Sulani zu beschäftigen...
„Helga, du kleine Ausreisserin...komm zu Mama, putt, putt, putt..!“ Die Hand voller getrockneter Mehlwürmer läuft Nouki gebückt hinter der neuesten Erwerbung ihrer Mutter her und versucht die Henne für die Leckereien in ihrer Handfläche zu interessieren.“Guck mal...mmmmhhh...Veros Dicker würde sich drum reißen.
Sie wirft ein paar Würmer auf halbe Strecke zwischen sich und Helga, um das Tier näher zu locken, während ihre Mutter, Emily Jaspers,eine kleinen Strickdecke wie ein Torero schwenkend, versucht Helga den Rückweg zu verwehren. Die Henne schlägt einen Zickzackkurs ein, der jedem Hasen Ehre machen würde und pickt schnell ein paar der Würmer auf, bevor sie erneut einen Haken in die andere Richtung schlägt. Nicht zum ersten Mal ist sie aus dem Gehege im Garten ausgebüchst und in den gegenüberliegenden Park geflüchtet, wo ihrer Meinung nach wohl die besseren Käfer und Würmer im Boden leben. Nouki muss lachen und wirft nochmal ein paar der Leckerbissen etwas näher zu sich heran, während sich ihre Mutter von hinten an das Tier heranpirscht. Dieser geballten Ladung Mehlwürmer kann Helga nicht widerstehen und lässt sich dazu hinreißen etwas länger zu verweilen, was Emily die Gelegenheit gibt sich das Huhn zu schnappen. Mit aufgeregtem Gegacker flattert das gefiederte Wesen noch einen Moment auf dem Arm herum und entspannt sich schließlich unter dem sanften Streicheln der Hand ihrer Besitzerin. „Was für ein Kampf, aber der Torero ist siegreich geblieben. Ein weiterer Triumph in einer langen Reihe Hühnereinfangwettstreite!“ Beide müssen bei Noukis Lobeshymne lachen und Helga gluckst zufrieden.
„Ich bring sie mal wieder zu den Anderen, dann kann sie von ihrem Abenteuer berichten.“ sagt Emily schmunzelnd.
Nouki schlendert neben ihrer Mutter her und ist froh, dass sich Bandido gerade irgendwo auf Tour durch sein Revier befindet, er hätte sich sonst bestimmt auch an der Einfangaktion 'beteiligt'. Interessanterweise jagt er die Hühner und Küken nur selten zum Zeitvertreib und dann auch nur kurz. Es ist als hätte er akzeptiert das die Tiere zu Emily gehören und deshalb für ihn tabu sind. Ansonsten kommt es nämlich durchaus öfter vor, dass der Kater Nouki oder ihre Eltern mit 'Geschenken' beglückt, die irgendwann einmal ein ganzer Vogel waren. Bevorzugt platziert an der Türschwelle oder vor dem Bett....
Plötzlich klingelt Noukis Handy. Sie nimmt das Gespräch an und bleibt etwas hinter ihrer Mutter zurück. Es ist der Liftbesitzer aus Mt. Komerebi, bei dem Nouki in den letzten Winterferien einen Kinderkurs im Snowboard fahren gegeben hat. Wow, wenn der sie wieder nehmen würde, das wäre der Hammer. Sie will Geld verdienen für die geplante Reise mit Leon und seinen Eltern im nächsten Sommer und die Arbeit in Mt.Komorebi wurde nicht nur super bezahlt, sondern hat ihr auch wirklich Spaß gemacht. Nouki würde gerne nach der Schule eine Ausbildung machen, die es ihr ermöglicht Kinder zu trainieren und zu fördern. Dafür ist sie auch bereit weiter diszipliniert zu lernen um eine richtig guten Abschluss hin zu legen.
Mit aufgeregt klopfendem Herzen nimmt sie das Gespräch an und tatsächlich möchte der Liftbetreiber sie wieder engagieren. Er wäre dankbar, falls sie noch eine oder zwei Personen zu einem Vorstellungsgespräch mitbringen würde, er suche auch noch für die älteren Kinder und einen Kurs für Jugendliche Mitarbeiter. Nouki sagt zu in den nächsten Tagen vorbeizukommen um die Einzelheiten zu besprechen und verspricht sich umzuhören.
Wow! Was für ein Glücksfall. Der Winter ist noch eine Weile weg und sie hatte gar nicht mehr an diese Möglichkeit gedacht, weil sie im Moment so viel mit kellnern und der Urlaubsplanung mit Ellie zu tun hat.
Während sie ihre Schritte beschleunigt, um ihrer Mutter die Neuigkeit zu erzählen, überlegt sie, wen sie als Verstärkung engagieren könnte. Leon ist ein guter Snowboarder, aber ob er Lust hat Kinder zu unterrichten? Und Chip...? Mit ihm hat sie schon öfter drüber geredet, dass er doch eigentlich nen passablen Snowboarder abgeben könnte, so gut wie er skatet. Vor kurzem hat er ihr erzählt, dass er nach Möglichkeiten sucht, Geld zu verdienen..er hat wohl auch Pläne, über die Nouki zwar nichts weiß, aber sie war positiv überrascht, dass er ernsthaft nach Arbeit Ausschau hält.
Chip ist echt ein guter Kumpel, aber seine „Komm ich heut nicht, komm ich morgen“-Mentalität liegt Nouki nicht. Ihrer Meinung nach vergeudet er massiv sportliches Talent und auch geistige Fähigkeiten. Vielleicht hat das auch mit dem kiffen zu tun, dass er mehr nach Lust und Laune lebt und wenig Ehrgeiz an den Tag legt. Um so mehr hat sie sein Anliegen überrascht. Na..wenn er nen Job will..kann er haben.
„Mama!!“ Sie läuft freudig strahlend zu ihrer Mutter, die gerade Helga wieder zu ihren gefiederten Mitbewohnerinnen setzt. Die Henne mischt sich sofort unter das munter pickende Völkchen und tut als wäre nichts gewesen.
„Ja? Was gibt’s denn so Aufregendes?“ Emily muss schmunzeln, als Nouki auf sie zu gestürmt kommt.
„Ich kann im Winter wieder einen Snowboardkurs geben in Mt.Komorebi..ich bin reeeiiich!!“ Beide lachen und Emily umarmt ihre Tochter. „Glückwunsch Schatz.“ Sie schließt das Gatter zum Hühnerstall, hakt Nouki unter und setzt sich mit ihr auf die Bank hinter dem Haus. „Will dich Hr. Tanaka sehen? Hat er was gesagt wegen einem Gespräch?“ Noukis Eltern kennen den Liftbesitzer schon lange, weil sie seit einigen Jahren ein Ferienhaus in Mt.Komorebi besitzen, dass unweit der Anlage liegt.
Nouki nickt. „Ja, ich hab ihm gesagt, wir sehen uns in den nächsten paar Tagen..das geht doch, oder Mum?“ Bittend schaut Nouki ihre Mutter an. Emily nickt schmunzelnd. „Wir wollten sowieso ins Ferienhaus fahren. Dein Vater will ein paar Kleinigkeiten am Haus reparieren, bevor wir im Winter wieder dort sind. Also können wir das gut miteinander verbinden.“
„Cool!“ Nouki springt auf und umarmt ihre Mutter. „Es kann sein, dass Leon und ein Kumpel aus der Schule mitkommen, das muss ich aber erst noch klären. Hr. Tanaka sucht noch mehr Lehrer. Ich sag dir dann Bescheid, okay?“
Sie läuft ins Haus, hoch in ihr Zimmer uns lässt sich auf ihr Bett plumpsen. Emsig tippt sie eine Nachricht.
< Heya Chip,suchst du noch nen Job? Ich wüsste dir was für die Winterferien. Du könntest Kindern Snowboard fahren beibringen. Der Typ zahlt richtig gut, ich hab dir ja schon erzählt davon. Dieses Jahr brauchen sie mehr Leute. Meld dich wenn du mit machen willst, wir fahren in den nächsten Tagen nach Mt.Komorebi. LG Nouki >
Und..senden.
Leon würde sie dann persönlich fragen, wenn sie sich morgen zum klettern treffen. Das könnte eine spaßige Sache werden, wenn die beiden mitmachen.
Charaktere: Bertl, Marga, Chip
Geschichtsstrang: Sie sind überall!
Das metallische Klackern des Lötkolbens, der unkontrolliert gegen das zu bearbeitende Metallstück schlägt, lässt ein paar Vögel im Gebüsch wachsam verstummen. Bertl wirft frustriert das Gerät auf die Werkbank und stützt sich am Holz ab um sich zu beruhigen. Auf seiner Stirn stehen Schweißperlen, die nichts mit der spätsommerlichen Hitze zu tun haben. Er steht mit gesenktem Kopf und kämpft gegen die unbändige Gier an, in die Küche zu gehen, eine Flasche Wodka aus dem Kühlschrank zu reißen und sie einfach in sich hinein zu kippen.
Stattdessen greift er zur halbvollen Bierflasche neben sich und leert sie vollständig.
Das beruhigt die Nerven etwas, aber an löten ist nicht zu denken. Die Arbeit an einer Kopfbedeckung, die seine Familie deutlich besser schützen würde, als der Aluhut, ist so immens wichtig. Er muss es schaffen ohne Schnaps auszukommen...sie können sonst in sein Gehirn eindringen und dort Gedanken manifestieren, die er nicht von seinen Eigenen würde unterscheiden können. Diese Wesen sind hochintelligent und verfügen über unglaublich raffinierte Mittel zur Infiltrierung der Welt der Sims, deshalb muss er es schaffen sich vom Schnaps fern zu halten.
Das Tier in seinem Inneren beginnt sich wieder zu rühren..er kann fühlen wie es den Kopf hebt , die Zähne fletscht und erneut zu einem mächtigen Gebrüll nach dem einzig befriedigenden Mittel ansetzt: hochprozentiger Alkohol.
Bertl wischt sich mit einem Zipfel seines Hemdes die Stirn ab und geht leicht schwankend zum Schuppen, wo er sich eine neue Flasche Bier holt. Zitternd leert er auch diese in einem Zug zur Hälfte und geht dann, die Flasche in der einen Hand, Meterstab und Spaten in der anderen, in Richtung Gemüsegarten. Je weiter er von Küche und Kühlschrank weg ist, desto besser.
Marga kniet im Gemüsebeet und zupft Raupen und gelbe Blätter von den Pflanzen. Ihre Gedanken sind beim heutigen Morgen, als Bertl einen großen Umschlag aus dem Briefkasten geholt hat..wieder von dieser Organisation. Ob sie sich ernsthafte Sorgen machen sollte? Ihre Gefühle sind so zwiespältig. Einerseits hat er derzeit tagsüber eine Verfassung, die es ermöglicht Gespräche zu führen, aber erschreckenderweise gibt es mittlerweile nichts mehr, worüber sie reden können, außer Adrian und eben..die Außerirdischen. Jahrelang hat sie sich gewünscht wieder gemeinsam am Tisch zu sitzen wie früher und einfach zu reden..nichts kompliziertes, nur das Tagesgeschehen, Pläne fürs Wochenende ..irgendwas Leichtes. Jetzt sitzen sie da mit ihren Aluhüten, rühren in ihren Kaffeetassen und Marga kann nur zuhören, wenn Bertl von seinen Theorien spricht, die sie eh nur zur Hälfte versteht. Sie seufzt und kratzt sich an der Stirn. Fürchterliches Ding. Gerade hier bei der Gartenarbeit, wenn die Sonne drauf scheint ist es besonders unangenehm. Man schwitzt, es kratzt und das Teil verrutscht einfach ständig. Energisch zieht sie den Hut vom Kopf und wirft ihn neben sich ins Beet. Aaah, was für eine Erleichterung.
Bertl biegt gerade in den Garten ein, als er sieht wie Marga den Hut vom Kopf nimmt. „Um Gottes Willen! Gerade hier darfst du den auf keinen Fall abnehmen!“ Er eilt zu ihr, wirft das Werkzeug ins Gras, stellt das Bier ab und greift nach dem kostbaren Teil. Mit Nachdruck setzt er es Marga wieder auf und klärt sie auf:“ Der Garten ist derzeit der gefährlichste Teil des Grundstücks, du solltest nicht ohne mich hier arbeiten.“ Er schweigt kurz. „Beziehungsweise vorerst gar nicht, bis ich das alles vermessen habe und die Areale, die sicher sind gekennzeichnet habe.“
Stöhnend richtet sich Marga auf. „Wie meinst du denn das? Areale? Ich kann doch die Pflanzen nicht unversorgt lassen, die sind fast erntereif.“ Verblüfft reißt sie die Augen auf und starrt ihren Mann an. „Was um alles in der Welt willst du denn da ausmessen?“
Vorsichtig blickt sich Bertl um und zieht dann Marga näher zu sich. „Das kann ich dir nicht im Einzelnen erklären jetzt..zu kompliziert.“ Er bückt sich nach der Bierflasche und zieht Marga mit auf die Gartenbank. „Setz dich, ich erzähl dir ein paar Sachen im Vertrauen.“
Er ext das Bier und legt Marga eine Arm um die Schultern, als wolle er ihr Halt geben.
„Ich hab heute die Unterlagen dafür bekommen, wie ich den Garten in Planquadrate einteilen kann und die Flächen berechnen kann, die du gefahrlos bearbeiten kannst. Ich hoffe es werden genügend sein.“ Er schaut Marga ernst an, die ihm schweigend zuhört.“Sie leben nicht nur unter uns...sondern auch UNTER uns.“ Er zeigt bedeutungsschwanger mit einer tippenden Fingerbewegung auf den Boden zu ihren Füßen.
„Da unten existieren Gebiete, in denen sie ihren Nachwuchs groß ziehen und wenn du an Stellen gräbst, die sensibel sind, dann übertragen sich die Schwingungen dorthin und diese alarmieren die Wächter.“ Er zieht sie noch näher zu sich.“Die gehen dann in den Verteidigungsmodus, weil sie die Brut schützen müssen und senden Energien aus, die durch das Erdreich bis zu dir durch dein Grabwerkzeug in deinen Körper dringen und ihn infiltrieren.“ Bertl legt eine Kunstpause ein und sehnt sich nach einer weiteren Flasche Bier.“Wenn dich diese Energie durchdringt, wirst du erst nicht viel spüren..ein Kribbeln vielleicht, eine leichte Unruhe..aber irgendwann veränderst du dich, deine Gedanken werden sich nur noch um Pflanzen drehen, du fühlst dich selbst wie eine Pflanze und du wirst nur noch von Sonnenlicht und Wasser leben wollen, nicht mehr fähig sein dein Leben zu leben...irgendwann wirst du sterben daran, weil niemand von uns nur von Licht und Wasser leben kann.“ Bertl schaut Marga wieder ernst an. „Und deshalb werde ich dafür sorgen, dass so etwas nicht passiert und den Garten umgestalten.“
Marga schluckt einmal schwer und schweigt vorerst. Wo soll das nur alles hinführen? Und...wenn da womöglich auch nur ein Quäntchen Wahrheit dahinter steckt? Ihr wird ganz schummerig bei der Vorstellung. Außerdem ist der Garten ihr Refugium und auch ihr Rückzugsort...zum träumen, nachdenken, ungestört sein. Bertls Einmischung gefällt ihr überhaupt nicht.
„Weißt du, wir müssen einfach sehr vorsichtig und umsichtig sein, das ist das A und O...folge dem weißen Kaninchen sag ich da nur ..“ setzt Bertl noch leise hinzu.
„Aber..aber die in unserem Garten sind doch braun.“ sagt Marga ganz verzagt guckend, während sie zu ergründen versucht, was denn nun wieder die possierlichen Tierchen mit der Alienverschwörung zu tun haben.“Sie sind ganz harmlos und niedlich.“ schickt sie noch hinterher. Wie aufs Stichwort hoppelt einer der kleinen Nager durchs Gemüsebeet und verschwindet dann in dem alten Baumstumpf, in dem sie wohl ihre Höhle haben. Hoffentlich hat Bertl den noch nicht entdeckt und lässt die Tierchen in Ruhe.
Marga ist verunsichert von Bertls Theorien. Trotzdem muss sie ihn unterstützen, er versucht das Beste für sie alle zu tun und hat endlich wieder Ideen und ein wenig Tatkraft. Als er noch die Abteilung in der Fischfabrik geleitet hat, war er oft so einfallsreich gewesen, hatte sich auch da Gedanken um seine Untergebenen gemacht..um die Arbeitsbedingungen und was man verbessern könnte. Dafür hat sie ihn sehr respektiert. Marga betrachtet ihren Mann von der Seite. Gealtert ist er und gezeichnet von der Sucht..hoffentlich wird er die besiegen können..
Vielleicht steckt ja doch noch ein wenig von dem Mann von damals in ihm und ...ach, kommt Zeit, kommt Rat denkt sie seufzend und streicht ihre Schürze glatt.
Als hätte er Margas Gedanken gelesen sagt Bertl unvermittelt. „Geh jetzt ins Haus, ich will anfangen..und entsorge den Schnapsvorrat..der muss weg.“ Schwerfällig steht Bertl auf und geht zu seinem Werkzeug. Kurz darauf kniet er schon am Boden und vermisst neben Margas geliebten Kirschbäumen den Boden.
Hoffentlich lässt er von denen die Finger. Seufzend steht auch Marga auf und geht ins Haus. Wo soll sie nur mit ihrem Selbstgebrannten hin, wenn Bertl jetzt überall herumgeistert und das Haus „sicher“ machen will. Probleme über Probleme, nur anderer Natur als bisher üblich. Vielleicht sollte sie sich erstmal einen genehmigen und dann weiter nachdenken..
Zwischenzeitlich in Adrians Universum...
Ein paar Stunden hat Chip damit verbracht auf seinem Bett zu liegen und die Mathe-und Physikaufgaben zu bearbeiten, die Denize ihm mit nach Hause gegeben hat.
Sie waren schwimmen und als „Sahnehäubchen“ gab's diesmal keinen Nachhilfeunterricht, sondern einen Packen Papier, voll mit Denkstoff. Nachdem er sich abschließend noch durch den 'Energieerhaltungssatz der Mechanik' gequält hat, muss ein Ausgleich her. Chip hat das Gefühl dass sein Gehirn sich erst wieder an solche Art Denken gewöhnen muss..und er sich auch. Verdammt anstrengend. Schwankend ob er lieber Bass üben soll oder sprayen gehen, hat er er sich letztlich für Sound über Kopfhörer und sprayen entschieden und steht jetzt unter einer kleinen Brücke vor seinem Werk, das genau das ausdrückt, worin er im Moment seine Hoffnungen setzt.
Hoffentlich findet sich bald ein Schlagzeug für Stephen und sie können mit den Proben beginnen. Zufrieden mit sich und seinem Werk packt Chip schnell seine Dosen wieder in den Rucksack, schwingt sich aufs Board und macht sich auf den Heimweg. Vielleicht später zur Ablenkung noch beim Skatepark vorbei schauen, zuhause ist es einfach nicht gemütlich zur Zeit.
Als er vor dem Haus ankommt, sieht er seinen Vater im Garten herum knien und kleine Pflöcke in die Erde schlagen. Was wird das denn wieder? Er ist wirklich überall und es gibt keinen Ort mehr an dem man entspannt ungestört sein kann.Vor ein paar Tagen wollte er sogar in sein Zimmer kommen um irgendwas zu überprüfen. Nach einer lautstarken Diskussion durch die verschlossene Türe, die sich Chip geweigert hatte aufzumachen, war er wieder abgezogen.
„Adrian, gut dass du da bist...hilf mir mal kurz!“ Chip wirft stöhnend den Kopf in den Nacken. Zu langsam gewesen. Er lehnt das Board an die Hauswand und trottet lustlos zu seinem Vater hinüber. „Was gibt’s?“
Bertl blickt auf und drückt Chip eine Spule mit Schnur in die Hand. „Ich schlag die Pflöcke ein und du spannst die Schnur, dann geht’s schneller.“
Soll er fragen warum sein Vater hier so ein Spektakel veranstaltet? Lieber nicht. Die Vorstellung was da vielleicht alles an wirrer Info rüber kommt macht Chip regelrecht Angst. Bertl betrunken und schnarchend auf dem Sofa war eine berechenbare Größe...das hier ist einfach nur ..creepy. Vor allem ist das Margas Revier...das sie das so zulässt..kaum zu glauben. Schweigend arbeiten sie eine Weile, nur unterbrochen von Bertls gelegentlichen Anweisungen. Chips Nerven sind ziemlich angespannt. So nahe mit seinem Vater zusammen zu sein ist ungewohnt und er traut ihm seit er diese 'Ideen' hat noch weniger als vorher. Die häusliche Situation ist so ungemütlich und verunsichernd, dass er schon überlegt hat, ob er nicht eine Weile zum zelten fahren soll...einfach um
..ja, einfach um leben zu können. Hier rechnet er jede Minute mit einer neuen Aktion von Bertl, was mit Sicherheit in Kürze zu einem gewaltigen Krach führen wird...auch wenn er seiner Mutter versprochen hat, sich zusammen zu reißen.
Nach einer Stunde, in der sie, in für Chip nicht nachvollziehbaren Mustern, Schnüre durch den ganzen Garten gezogen haben, entlässt ihn Bertl.
„Danke Adrian.“
Chip fällt fast ein Ohr ab. Er wirft Bertl einen misstrauischen Blick zu und nickt dann nur, bevor er eilig ins Haus geht. Bloß weg hier jetzt.
Als er durstig die Küche betritt, ist seine Mutter gerade dabei den Inhalt diverser Schnapsflaschen in den Abfluss zu gießen. „Mom! STOP!!“
Schnell greift er die Wodkaflasche, die sie grade in Arbeit hat und stellt sich schützend vor die anderen Flaschen. „Das ist teures Zeug, das kannst du doch nicht einfach so weggießen!“
„Doch!“ Marga entwindet ihm den Wodka und schüttet den Rest energisch in den Ausguss. „Dein Vater will damit aufhören und ich unterstütze ihn dabei.“
Ja, der vielleicht, aber ich kann die brauchen..
„Warte!“ Chip schnappt die restlichen Flaschen und stellt sie auf den Küchentisch. „Ähm..ich bin bald auf eine Party eingeladen und hab eh keine Kohle auch was mitzubringen..du weißt doch wie das ist, alle haben was dabei und ich müsste mit leeren Händen kommen..ich nehm sie mit dahin, dann haben sie noch Verwendung, okay? Ich trink das ja nicht alleine, da sind ne Menge Leute ...komm, gib dir nen Ruck.“ Chips Stimme wird leicht bittend und er lächelt sie so lieb an wie möglich.
Marga seufzt. Wenn er so guckt, kann sie ganz schlecht Nein sagen und das weiß Adrian ganz genau. Trotzdem muss sie schmunzeln und eigentlich hat er ja Recht..wenn er sie mit zu seinen Freunden nimmt und die das alle zusammen trinken, dann ist das ja nicht so schlimm..da bekommt jeder nur ein, zwei Gläschen ab und gut.“Na gut, aber übertreib's nicht, hörst du?“
„Natürlich nicht.“ Chip triumphiert innerlich. „Danke, du bist die Beste.“ Er küsst sie auf die Wange und will sich mit seinen Schätzen davon machen, als doch noch eine Frage kommt.“Wo ist denn die Party? Kenn ich die Leute?“
Seufzend dreht Chip sich nochmal um. „Es ist bei Stephen, ne kleine Feier unter Freunden...nix Wildes. Du kennst ja Steph, er ist in Ordnung und seine Kumpels auch.“
Hoffentlich reicht das zur Beruhigung.
„Ach, bei Stephen, wie nett.“ Marga denkt nach.“Er wollte doch mal zu Kaffee trinken vorbei kommen, erinnerst du dich noch? Haben wir beim Schulball besprochen. Mach doch bei der Gelegenheit was aus mit ihm und sag's mir dann, ja?“
„Mmmh, mach ich.“ Chip verkneift sich ein Grinsen. „Freut er sich bestimmt, er liebt deine Kuchen.“ Im selben Augenblick brummelt sein Handy. Zwei Nachrichten? Eine davon von Blaze auf simbook ? Irving hat ihm sein Handy abgenommen?? Alter! Schnell schickt er Blaze seine Nummer und öffnet dann die andere Nachricht, die, wie er überrascht feststellt von Nouki kommt.
< Heya Chip,suchst du noch nen Job? Ich wüsste dir was für die Winterferien. Du könntest Kindern Snowboard fahren beibringen. Der Typ zahlt richtig gut, ich hab dir ja schon erzählt davon. Dieses Jahr brauchen sie mehr Leute. Meld dich wenn du mit machen willst, wir fahren in den nächsten Tagen nach Mt.Komorebi. LG Nouki >
Wow, wie cool. Nicht nur dass er Geld verdienen kann, sondern auch dass sie an ihn gedacht hat. Chip ist noch nicht oft Snowboard gefahren, aber mit ein bisschen Übung bekommt er das sicher hin, vor allem wenn es ein Kinderkurs ist. Die müssen ja nur die Grundlagen lernen...aber Kinder? So nervige Rotzgören wie Eve und kleine Möchtegernsupermen, die dann beim kleinsten Sturz ein Heulkonzert anstimmen? Puh..aber egal, es bringt Kohle und das ist das Wichtigste.
„Mom, du wirst es nicht glauben, aber ich hab noch nen Job für die Winterferien. Ein Snowboardkurs in Mt.Komerebi, der gut bezahlt wird.Eine Klassenkameradin hat mir grad geschrieben.“ Kann er gleich nochmal nen guten Eindruck machen bei Marga.
„Ach, wie schön!“ Marga ist angenehm überrascht. Ihr Sohn mausert sich scheinbar langsam, was eigentlich kaum zu glauben ist. Als sie vorhin den Korb mit seiner Wäsche in sein Zimmer gestellt hat, lagen Mathematikaufgaben auf dem Bett herum ...mit seiner Handschrift. Derzeit keimt ein leiser Hoffnungsschimmer in Marga auf, dass ihr Adrian doch noch die Kurve kriegen könnte. Aber die Erfahrung hat sie gelehrt, sich nicht zu vorschnell zu freuen..erstmal abwarten ob das Bestand hat. „Das wird ja eine ganz neue Erfahrung für dich, da bin ich mal gespannt.“ schmunzelt Marga.
„Jup, ich auch.“ antwortet Chip, schnappt sich erneut die Flaschen und geht in sein Zimmer, um Nouki anzurufen. Chip ist neugierig wie das ablaufen soll mit dem Kurs ..wohnen sie dann in Mt.Komorebi? So viel er weiß haben ihre Eltern da ein Ferienhaus...aber das kann er nicht bringen..einfach zu Denize sagen: Hey, ich bleib mal eben für zwei Wochen mit Nouki da im Ferienhaus, wir geben nen Kurs, alles ganz harmlos... Ja, ne..is klar. Dann kommt Denize eben mit.Wäre auch schön, zwei Wochen da eingeschneit mit ihr...sie kann ja dann die heulenden Kiddies trösten, wenn sie kopfüber im Schnee stecken, dann muss er das schon nicht tun. Schmunzelnd bei der Vorstellung tippt er Noukis Nummer.Vielleicht kann er sich irgendwie bei ihr revanchieren. Er könnte sie zur Party bei Stephen einladen.. warum eigentlich nicht?
Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Vergangenheit
Nicht mehr lange bis zur Party zu der Steph ihn und Chip eingeladen hat. Blaze ist gespannt. Sie waren ewig nicht mehr richtig mit ihm Feiern. Das am Festival war ja eher verhalten. Wenn Steph Party macht, hat man meistens doppelt so lang danach nen Kater. Nicht das Blaze weiss wie das wirklich ist. Damals war er knapp so alt wie Eve gewesen. Während Steph Chip was über Frauen erzählt hat, hat Blaze sich das Regal mit dem Alkohol angesehen.
Steph war schon seit Stunden hinüber. Seine Freunde die alle mindestens zwei Jahre älter waren als Steph, fanden es witzig ihn abzufüllen. Sie waren anfangs auch nicht begeistert dass er Blaze und Chip angeschleppt hat. Mit steigendem Pegel hat sich das jedoch gelegt. Blaze war das sowieso egal. Ihm war schummrig von einem seiner aller ersten Hochprozentigen Drinks und er weiss nur noch dass er die bunten Flaschen so unglaublich faszinierend gefunden hat. Und er hat sich geschworen das er irgendwann von jeder probieren wird. Weil er das immer für cool hielt. Dabei hat er nicht mal den einen Drink geschafft.
Als sie nach der Party dachten, sie müssten Steph wiederbeleben wie im Fernsehen war der Schock zu gross und der Alk schneller ausgeschwitzt als ihnen lieb gewesen war. Gut das jemand anders ihn aufgestellt hat. Nie wieder vergisst Blaze wie Steph da im Raum stand wie ein aufgehängter nasser Sack…. Ne er stand nicht von selbst. Da war ein Typ, doppelt so gross und breit wie Steph, der ihn wie eine Puppe vor sich hielt. Dann schlug er ihm ins Gesicht. Die Szene war beängstigend und beeindruckend zu gleich für den zwölfjährigen Blaze. Ihm ging’s furchtbar nach dem ersten halben Glas und er erinnert sich nur halb an jene Nacht. Ihm war schlecht und schwindlig aber das vergass er schnell wenn er sich mit Steph verglich. Der konnte weder stehen noch reden. Eigentlich hätte das abschreckend wirken müssen. Und Blaze war sich zu dem Zeitpunkt auch sicher, dass er niemals so viel trinken wird. Steph hatte null Kontrolle mehr. Blaze’ grösste Angst. Jeder hätte mit ihm machen können was er wollte. Naja. Die Nächte in denen Blaze es schliesslich doch übertrieb liessen nicht all zu lange auf sich warten. Aber er hat einen packt mit Chip. Wenn sie abstürzen, dann gemeinsam. Sie sagten sich sie würden aufeinander aufpassen wenn das passiert. Der Plan hinkt zwar, aber es war immer irgendwie beruhigend.
Nachdem Steph die zweite flache Hand kassiert hat übergab er sich grosszügig auf den Teppich der Wohnung des Freundes die kaum noch als solche erkennbar war. Darauf hin zog der Grosse Kerl ab und versicherte den Anwesenden, dass alles in Ordnung sei. Es interessierte sich ansonsten eigentlich niemand mehr für Stephs Zustand. Blaze und Chip waren die einzigen. Denn es war morgen, die Party vorbei und sie mussten irgendwie nach Hause. Im nachhinein wäre Blaze lieber nicht Heim gegangen wenn er gewusst hätte wie penetrant er nach Alkohol und Zigaretten gestunken hat. Da hat er sich eine von Irving eingefangen und direkt darauf auch von Megan die ihn zusätzlich hysterisch in spanisch angeschnauzt hatte.
Steph konnten sie nicht heim bringen, denn er war absolut unfähig einen Fuss vor den anderen zu setzen. Einer der „Freunde“ bot an dass er in der Party-Wohnung ausschlafen könne. Aber Blaze und Chip wurden rausgeworfen. Dann liefen sie die fünf Kilometer nach Hause und kamen entsprechend früh - oder spät - zu Hause an.
Aber die Abwesenheit des zwölfjährigen war nicht das wofür Irving ihn bestraft hat. Er erinnert sich kaum aber Blaze glaubt dass es für seinen Vater viel schlimmer war dass er überhaupt so nach Hause gekommen war. Rückblickend fühlt es sich so an als wäre Irving froh gewesen wenn er gar nicht mehr gekommen wäre. Aber das ist Spekulation.
Seine rebellische Haltung hatte da schon angeeckt obwohl er noch relativ gut in der Schule war. Der Kontakt mit Steph hat ihn geprägt und das hat auch sein Vater mitbekommen. Darum hatte Blaze sich nie gekümmert. Nach… der Sache die er nach Stephs Wegzug erlebt hat, wurde im vieles nur noch egal. Sein Vater wollte ihn sowieso nie und überhaupt… das Leben war anstrengend. Sein Vorbild musste wegziehen. Er war quasi tot wenn er nicht anwesend war.
Da brachte all das Chatten über Sozial Media nix. Also wen interessierte es was für Noten er schrieb. Die Meinung der Lehrer war ihm egal weil er Stephs Geist bei sich behalten wollte und etablierte sich einfach zu einer Grundhaltung an die er sich gewöhnte. Gepaart mit Schuldgefühlen die er nicht als solche erkannte. Blaze wusste immer nur, dass er allein auf der Welt war. Ob er sich nun anstrengte oder nicht. Es galt immer nur alles zu tun um es erträglicher zu machen. Sei es die Leute gegen sich aufbringen, weil ihn das amüsierte oder sich mit Jinohs Leuten am Skatplatz mit Weed in einen besseren Gefühlszustand zu versetzen.
Ob das Gesund war, für Körper oder Seele, so weit dachte Blaze nie.
Charakter: Aidaria Mara, Familie Nebeljäger
Titel: Besuch bei Vampiren
Aidaria setzt sich auf einen Barhocker: „Und daher wollte ich erst mal in das Seniorenheim!“, erzählt sie gerade, als sie von ihren Missgeschicken berichtet, was das unbeabsichtigte Zaubern betrifft. „Auch wenn es im Nachhinein vielleicht nicht so gut ist, andere Senioren damit in Gefahr zu bringen. Aber ich wusste nicht, ob ich jetzt noch für mich selber sorgen kann.“
Es ist ihr vor Viktor und seiner Familie nicht peinlich, darüber zu berichten. „Für dein Alter hast du dich jedenfalls gut gehalten!“, erhebt Viktor das Wort, „wenn man bedenkt, dass du kein Vampir bist natürlich.“ Das Schachspiel mit seiner Tochter ist so gut wie vergessen, die aber nun ebenfalls eher zuhört als an das Spiel denkt.
„Sagt mal, habt ihr zufällig was zu Essen für mich?“, wechselt Aidaria schließlich das Thema, die es nicht wagt, ihre Magie dazu zu verwenden. Seitdem Blaze auch immer regelmäßig zum Gitarrenunterricht kommt, haben die Nebeljägers sogar davon etwas da.
„Klar“, sagt Lilly daher, „oben ist es auch etwas gemütlicher als hier unten.“ Und so sitzen die vier schließlich oben. Das Schachspiel könnten sie später noch zu Ende spielen.
Vor Aidaria steht ein Teller mit Gemüsetaschen, die ihr sogar super gut schmecken. „Und so dachte ich halt, schau ich mal, ob Viktor da überhaupt noch lebt!“, erzählt die Magierin gerade, „Das Türschild bestätigte zumindest den Nachnamen, und so habe ich dann einfach mal geklingelt!“
Viktor muss grinsen. „Ja, das sieht dir ähnlich!“, sagt er lächelnd, „einfach deinen eigenen Kopf durchsetzen, ganz egal was andere denken. So warst du auch damals schon.“ - „Und ich bin stolz darauf!“, sagt Aidaria und grinst genauso zurück.
„Wenn du dich etwas früher gezeigt hättest, hätte ich mich mit Malecantus gar nicht erst abgeben müssen!“, erzählt Viktor nun, ohne daran zu denken, dass Aidaria gar nichts von der Geschichte weiß. Tatsächlich sieht sie verwirrt aus.
„Malecantus?“, fragt sie, „wer ist das?“ Irgendwie kommt ihr der Name bekannt vor, auch wenn sie nicht weiß woher... Moment... das Zirkusplakat! Da stand der Name drauf, auch wenn aus dem Zirkusbesuch selbst aufgrund Moemas Tod dann doch nichts draus wurde. Aber ob das der selbe Malecantus ist oder die Namensgleichheit nur Zufall kann Aidaria nicht beurteilen.
Und so ist es nun an Viktors Reihe, zu berichten. Er erzählt vom Mord an seinen Eltern. Von den Rätseln. Und wie er mit Adams Hilfe schließlich über die Portale erfahren hatte. „Im Moment hängt die Suche nach dem Mörder allerdings wieder etwas!“, erzählt er seufzend.
Aidaria hört zu. „Das tut mir leid mit deinen Eltern!“, seufzt sie. Von der Sache mit den Portalen hatte sie noch nie etwas gehört. Aber sie war nie die allerbeste Magierin, der man so etwas anvertraut hätte. Und sie glaubt dem Vampir. Sie kennt ihn gut genug um zu wissen, dass er nicht zu Scherzen neigt.
Viola, die bislang nur schweigend zugehört hat, lehnt sich im Schreibtischsessel zurück und meldet sich nun auch mal zu Wort: „Dann liegt es bestimmt an diesen Portalen, dass Vero von diesem Werwolf angegriffen wurde.“, sagt sie beiläufig.
Davon hatten Lilly und Viktor ja bereits gehört, als sie mit Adam auf Spurensuche waren, doch für Aidaria ist diese Information neu: „Ein Werwolf?“, fragt sie überrascht, „Das kann nichts gutes bedeuten!“
„Nein, ganz sicher nicht!“, bestätigt nun auch Lilly, „wir müssen in der Geschichte endlich einmal weiter kommen.“ Nun bietet Aidaria ihre Hilfe an: „Wenn ihr etwas herausfindet, oder meine Hilfe braucht, meldet euch. Ich bin vielleicht alt, aber ich bin kein Feigling.“ Sie beschließt, auch weiterhin nichts von ihrer alten Liebe zu ihm zu verraten. Nicht jetzt, wo er eine Gefährtin gefunden und sogar eine Tochter hat. Dass Viktor die beiden sehr schätzt, ist nicht zu übersehen. Sie möchte sich nicht in dieses Familienglück einmischen.
Sie tauschen ihre Handynummern aus und Aidaria gibt auch die Adresse des Seniorenheims weiter.
Danach wechselt das Gespräch in belanglosere Richtungen und alle reden noch über dieses und jenes. „Ich muss bald zurück!“, sagt Aidaria schließlich, „es war schön, dich mal wieder zu sehen.“ Doch Viktor lässt nicht locker: „Nicht bis du Lilly in Aktion erlebt hast!“, beharrt er, wohl wissend, dass diese nichts dagegen sagen würde. „Die beste Pianistin überhaupt!“
Und so erlebt Aidaria noch zum Abschluss das schönste Konzert, und erst danach macht sie sich auf den Heimweg. Schön, dass Viktor noch lebt und dass es ihm noch gut geht... Auch wenn Werwölfe und Portale momentan zu Problemen führen. Aber Aidaria meinte ihr Hilfeangebot ernst. Wenn sie helfen kann, wie auch immer, würde sie das tun.
Charakter: Blaze / Chip
Geschichtsstrang: Tot aber Lebendig
Ein stechender Schmerz bohrt sich in Blaze' Schädel. Seine geschlossenen Augen kneifen sich noch fester zusammen als Reaktion auf das Stechen. Kurz darauf spürt er auch das ungute Gefühl in der Kehle. Zuviel getrunken... Zuviel geraucht. Weitere Körperregionen beginnen sich zu beschweren. Er liegt auf hartem Boden auf dem Rücken. Unter ihm liegt irgendetwas Unbequemes. Ein Ballen aus Stoff und die Erleichterung ist endlos als er es unter sich hervor zieht und flach liegen kann. Als nächstes fällt ihm auf dass sein Bein eingeschlafen ist und als er sich endlich traut die Augen zu öffnen versteht er auch warum. Er liegt irgendwo zwischen einem Bett und der Wand am Boden, ein Bein auf dem Bett, das andere darunter. Er will sich aufsetzen und bemerkt dass er einen Arm nicht frei hat, weil dieser irgendwie in einem Stoffgefängnis verheddert ist. Er stellt fest, dass er sein Shirt nur noch zur Hälfte trägt. Er sitzt halb drauf, der Arm ist darin eingewickelt und ohne hinzusehen versucht er sich zu befreien, denn das Stechen im Kopf ist weit besser zu ertragen solange es dunkel ist. Was war das bloß für eine Party? Als er endlich das Shirt wieder richtig trägt, stützt er sich am Boden ab und setzt sich an die Wand auf. Er bemerkt, dass seine Hose auch offen ist. Damn... So schnell es ihm in seinem verkaterten Zustand möglich ist, knöpft er sie zu und zieht den Reißverschluss hoch. Jetzt endlich kann er sich im Raum umblicken und erkennt zum ersten Mal was auch auf dem Bett liegt. Besser gesagt wer. Würde es ihm nicht so elend gehen, würde er jetzt die Luft anhalten und stocken vor Schreck. Aber sein Körper hat dafür keine Reserven. Das was an Pein Richtung Oberfläche steigt, bleibt in seiner Brust und setzt sich fest. Er versucht sich zu erklären wie es dazu kam, dass er hier neben dem Bett gelandet ist und vor ihm liegt eine nackte junge Frau, vielleicht Anfang Zwanzig? Oder macht das verschmierte MakeUp sie im fahlen Morgenlicht älter? Wie auch immer. Viel wichtiger ist, was zum Teufel Chip neben ihr macht. Und noch viel viel wichtiger; Was hatte er, Blaze, gemeinsam mit den beiden hier zu suchen? Sie haben doch nicht... etwa.... Er fasst sich an den Kopf. Oh mann... Nie wieder Alkohol... nie wieder...
„Pfff“Pff!! Irgendwas liegt auf Chips Gesicht.. kitzelt und hindert ihn daran richtig zu atmen. „Pfff!!“ Nochmal bläst er die Fäden weg, nur um gleich darauf wieder ein paar in die Nase einzusaugen, was ihm kurz den Atem raubt. Keuchend dreht er Kopf und Schultern zur Seite und bekommt einen Hustenanfall, der ihn etwas zu sich kommen lässt. Baaahh... sein Schädel platzt gleich und bei jedem Husten hat er das Gefühl sein Mageninhalt kommt hoch. Erschöpft lässt er sich zurück fallen, macht ein Auge einen winzigen Spalt auf.. und sofort wieder zu. Er versteht nicht was er da gerade gesehen hat. Noch herrscht Leere und Schmerz in seinem Kopf, nur langsam kann er sein Gehirn minimal hochfahren. Neben ihm liegt das Mädchen von der Party...ihre Haare waren es, die ihn geweckt haben. Die Party...!! Erschrocken auf keuchend öffnet Chip mit einem Ruck die Augen. Sein Herz beginnt zu hämmern. Ein fremder Raum, fremdes Bett und ..das Mädchen ist nackt!
Geblendet, trotz des gedämpften Lichts, krümmt sich Chip erneut zusammen und gräbt sein Gesicht nochmal ins Kissen. Das ist doch alles nur ein schlechter Traum! Neben ihm murmelt - Jessica! schießt es Chip durch den Kopf- etwas Unverständliches und wirft im Schlaf einen Arm zu ihm herüber, der ihn am Kopf trifft und den Schmerz explodieren lässt. Es ist KEIN Traum!...Fuck! Denize!
Schnell dreht sich Chip um und deckt Jessica zu. Sie darf auf keinen Fall wach werden. Wie zum Teufel ist das hier passiert und vor allem...WAS ist überhaupt passiert?? Im Aufsetzen registriert er endlich, dass sein Oberkörper nackt ist, ein Bein steckt noch in der Jeans den Schuh hat er auch noch an....am anderen Bein fehlt beides. Unterwäsche? Hat er noch an...oder wieder?
Die Übelkeit, die jetzt vehement in ihm aufsteigt, niederkämpfend rollt sich Chip zur anderen Seite und versucht mühsam sein zweites Bein in die Hose zu fädeln. Wo ist seine Cap? Unfähig seine Bewegungen zu koordinieren, strampelt er zu heftig und kugelt mit einem Rumms aus dem Bett. Sein verwirrter Blick, als er sich aufsetzt, trifft auf den von Blaze, der gerade auf der anderen Seite zwischen Bett und Wand hoch krabbelt und offensichtlich genauso wenig Peilung hat wie er selbst.
What the...? Schweigend starren sie sich einen Augenblick lang an, dann legt Chip einen Finger an die Lippen und macht eine Kopfbewegung Richtung Tür. Was zur Hölle macht Blaze hier drin?
Blaze starrt Chip an und will grade etwas sagen als er ihn anweist leise zu sein. Das Mädchen mit den gefärbten Haaren atmet gleichmäßig. Er war noch nie in so einer Situation… Chip muss es besser wissen. Drum sagt er nichts.
Blaze kneift erneut die Augen zusammen und greift sich an den Kopf während er sich an die Wand gelehnt daran unbeholfen hoch drückt bis er die Beine strecken kann. Sein rechtes Bein kribbelt unangenehm. Er kickt aus Versehen eine leere Glasflasche davon, die klirrend am Bett abprallt und in einem Wäschehaufen zum liegen kommt. Das helle Geräusch hört sich zehn mal lauter an in Blaze‘ Kopf, weshalb er den Kopf einzieht und dann blinzelnd wieder zu Chip sieht. Das Mädchen schläft leise schnarchend weiter. Daraufhin beginnt er sich abzutasten. Seine Geldbörse hängt noch an der Kette die an der Hose befestigt ist. Nie hätte er gedacht dass er mal so froh drum sein würde. Er blickt sich auf dem Boden um, denn irgendwo sollten noch seine Schuhe liegen. Er entdeckt sie vorne an der Tür. Gott… was ist bloß passiert? Versuchend nicht zu stolpern, torkelt er mit schwachen Beinen auf die Schuhe zu. Da liegt auch sein rotes Hemd welches er aufhebt und halb hinein schlüpft. Gleichzeitig stützt er sich an der Wand ab um in die Springer zu steigen. Er war sogar geistesgegenwärtig genug gewesen sie aufzuschnüren. Blaze blickt zu Chip. Er ist sich nicht sicher was er grade von dem allem halten soll. Vage Erinnerungen kommen zurück und hinterlassen ein seltsames Gefühl seinem besten Freund gegenüber. Das Mädchen da hätte eigentlich…? Aber Chip..? Blaze wendet sich ab und verlässt den Raum durch die mit Postern zugekleisterte Tür. kurz darauf steht er in einem noch viel größeren Chaos und die Sonne blendet ihn durch ein zersprungenes Fenster so fest, dass er den Arm hochreißen muss.
„…ich dachte du warst der King im Knast.“ scherzte Blaze der mit Steph auf dem Sofa saß.
Der Blaze von vor zehn Stunden. Als er noch gut drauf gewesen war und keine donnernde Bohrmaschine sich in sein Gehirn vorarbeitete. Jetzt wo er hier steht, früh morgens im hellen Wohnzimmer, sieht er sich wie von außen. Wie ein Fremder der hier nicht hingehört. Er erinnert sich an Stephs Antwort als wäre er Lichtjahre in die Zukunft gereist und sähe sich diese alten Bilder nochmal an.
„Ja…. Nein…“ Stephen lehnte sich zurück und nippte von der Flasche. „Die sind da alle zehn Mal breiter als ich und ich hatte keine Chance.“ er gestand es als wäre das nebensächlich. Das Thema kam nur auf weil Blaze damit angegeben hatte, dass er das Auto geliehen und nicht erwischt worden war. „Du willst da nicht hin. Glaub mir.“ erneut trank Stephen, dann sah er Blaze wissend an. Dieser erinnerte sich gut an die erste Version die Steph erzählt hatte. Mit der Waffel die er sich erobert hatte und den Typen die ihn deswegen fürchteten. „Die sind auf mich losgestürmt, haben mir meine Nippelpiercings rausgerissen und mir meine Waffeln geklaut.“ erörterte der neunzehnjährige.
Blaze hob die Brauen und griff unbewusst und reflexartig an seine eigene Brust. Stephen dem das aufgefallen war, nickte mit bedeutungsschwangerem Blick. „Lass dich bloß nie erwischen, Kleiner.“
Blaze blinzelt gegen das helle Licht an und gewöhnt sich endlich daran. Das Sofa steht nicht mehr ganz so da wie als er mit Steph über die Knastsache gesprochen hatte. Es wurde während der Party verschoben, aus welchen Gründen auch immer. Zu viel fehlt von dieser Nacht. Blaze ist sich nicht sicher ob er sich erinnern will, denn als er nochmal zurück sieht und Chip näher kommt, überfällt ihn wieder dieses Gefühl, dass er irgendwie sauer auf ihn sein müsste. Wegen… wegen?
Endlich drin im Hosenbein, zieht Chip erleichtert im Liegen die Hose hoch. Jetzt fehlen noch Pulli, der Schuh ..und vor allem die Cap! Chip fühlt sich hundeelend und hat nur einen Gedanken...raus hier, bevor Jessica aufwacht und irgendwas gesprochen werden muss. Während er unter dem Bett nach dem anderen Schuh angelt, versucht er krampfhaft einen vernünftigen Gedanken zu fassen, aber das gelingt nicht. Er kann sich nicht sammeln, zu sehr ist er im Moment geschockt von der Situation im Raum. Er tastet unterm Bett nach dem Schuhbändel der Chucks, als seine Hand etwas Kaltes, Glattes zu fassen bekommt...sein Handy!! Was für ein Glück! Schnell lässt er es in seiner Hosentasche verschwinden und greift den Schuh. Im selben Moment knallt mit lautem Gedängel eine leere Flasche gegen das Bettgestell und jagt wieder Torpedos durch seinen Kopf. Blaze ist wohl auch noch nicht koordiniert unterwegs...aber über ihm auf dem Bett regt sich nichts. Mit dem Schuh in der Hand robbt Chip rückwärts wieder unterm Bett hervor und richtet sich mühsam auf. Vom Rest seiner Sachen ist nichts zu sehen. Schwankend folgt er Blaze nach draußen und schließt vorsichtig die Tür. Grelles Tageslicht erhellt den angrenzenden Raum und Chip kneift automatisch die Augen zu. „Alter..!“ Aufstöhnend lässt er sich an der Tür herunter gleiten , um im Sitzen den Schuh anzuziehen. Dann blickt er auf und seine Augen leiten ein chaotisches Szenario im Raum vor ihnen an sein Gehirn weiter, dass vorerst nur speichert, nicht verarbeitet.
Umgekippte Stühle und Unmengen an Flaschen, leeren Verpackungen, überquellenden Aschenbechern und Kippen wo man hinschaut. Vor ihnen am Boden pennt Moth halb in einer Bierpfütze liegend..an der Küchentheke, in unmittelbarer Nähe, schnarcht der Typ mit dem roten Iro, den Kopf in den Armen vergraben.. Eric , erinnert sich Chip unvermittelt. Der Anblick der Theke triggert ihn...
„Los, komm rauf! Wird Zeit dass wir mal zu zweit auf m Board stehen.“ Mit der einen Hand die Wodkaflasche an die Lippen setzend, balanciert Chip auf der Küchentheke auf einem Skateboard, das irgendwo an der Wand gelehnt hat. Mit der anderen Hand hält er sich an dem Gestell für Töpfe und Pfannen, dass über ihm hängt. Nach einem kräftigen Schluck winkt er Blaze mit der Flasche zu sich nach oben. Dichte Rauchschwaden hängen in der Luft und durch den Raum dröhnt ohrenbetäubender Metalsound. Hinter der Theke johlen ein paar Mädels anfeuernd zu ihm hoch. Chip ist in Hochstimmung und will nur das ganze Theater zuhause vergessen. Heute lässt er's krachen. Mit Blaze zum Sound grölend, versucht er das Board im Gleichgewicht zu halten, was zunächst auch halbwegs gut geht, nur das headbangen ist ein schlechter Einfall. Das Board kippt, Blaze fällt in die eine Richtung und Chip wird, ohne Möglichkeit zu reagieren, durch seinen eigenen Schwung von der Theke katapultiert, direkt in die Arme eines der Mädels. Ineinander verknäult, reißt er sie ein Stück weit mit, bis sie schließlich lachend irgendwo zum liegen kommen. „Auf meine Retterin!“ Chip, auf dem Rücken liegend, hält die Wodkaflasche hoch, die wie durch ein Wunder ganz geblieben ist und sogar noch ein bisschen Inhalt aufweist, nimmt einen großen Schluck und hält dann die Flasche der Unbekannten an die Lippen. „Jessica!“ grinst das Mädchen, bevor sie in einem Zug die Flasche leert.
Der Erinnerungsfetzen macht die Situation nicht besser. Chip hat keinen Schimmer mehr was dann weiter geschehen ist. Resigniert schließt er für einen Moment die Augen. Denize...schießt es ihm wieder durch den Kopf. Er sieht sie vor sich.. beim Ausflug, da im Gras, wie sie sich lächelnd zu ihm beugt: "Mir kannst du 's sagen. Ich bin deine Freundin. ..deine Freundin...deine Freundin...deine..“ Das Echo in Chips Kopf setzt sich endlos fort und gleichzeitig wird ihm heiß und kotzübel. Stolpernd springt er auf und rennt, einen Arm fest auf den Magen gepresst, zum Spülbecken. Begleitet von würgenden Geräuschen ergießt sich ein Schwall säuerlicher Mageninhalt ins Becken. Chip dreht nebenbei den Wasserhahn auf und erbricht hustend weiter. Es ist, als wollte der ganze Ekel über sich selbst und sein Verhalten, aus ihm heraus. Keuchend, die Arme am Beckenrand abstützend, verharrt er schließlich für einige Momente und versucht wieder zu Atem zu kommen. Dann wäscht er sich das Gesicht mit kaltem Wasser Verdammter Alkohol! . Er wendet sich Blaze zu, unfähig etwas zur Lage zu äußern oder eine klärende Frage zu stellen. „Wir sollten Nouki suchen und abhauen.“
Blaze beobachtet wie Chip an ihm vorbei stürmt und ihn dabei halb aus dem Weg schubst. Dann kotzt er sich aus. Mmh. So ist ihm auch zu mute aber die Erinnerung dass er gestern schon die Hälfte seines Mageninhalts irgendwo verloren hat, kommt ihm in den Sinn. War das vor oder nachdem Jessica ihm dieses kleine Quadrätchen gegeben hat? Gegeben ist nicht das richtige Wort. Nachdem Stephen sich nach Blaze’ Techtelmechtelleben erkundigte und dieser vage blieb zog er ihn zu dem Mädchen welches jetzt - am nächsten Morgen - kleiderlos auf dem Bett liegt.
Ein wenig widerwillig stand Blaze vor Jessica. Sie sah okay aus, aber eigentlich…
Blaze schüttelt den Kopf. Die Erinnerung ist schon verschwommen. Er weiß nur noch dass sie gegrinst hat, ihn bat den Mund aufzumachen und ihm dann mit dem Finger die kleine Pappe auf seine Zunge legte. Zehn Minuten später sah er sie mit anderen Augen und dann stand er plötzlich mit Chip auf der Küchentheke. Blaze erinnert sich an den Sturz und versteht woher die Rückenschmerzen kommen. Er greift sich an die Stelle als wäre er ein 80ig jähriger Mann mit Beschwerden.
„…Nouki suchen und Abhauen.“ sagt Chip und Blaze richtet sich wieder auf. Achja… sie war auch hier. Er blickt sich müde im Zimmer um. „Vielleicht ist sie bei Steph…“ Nouki… Er hatte auf dem Hinweg noch darüber gescherzt... sie ist doch nicht wirklich so blöd und... Blaze geht durch das Wohnzimmer Richtung Bad und Hintertür. Dabei muss er über allerhand leerer Dosen und Flaschen steigen. Es waren eine Menge Menge Leute hier auf kleinem Raum gewesen, die teilweise noch hier schliefen. Blaze will grade die Toilettentür öffnen als er im Inneren eine Spülung hört. Kurz darauf öffnet sich die Tür und ein Riese steht vor ihm. Er blickt ihn mit leerem Gesichtsausdruck an, dann tritt Blaze zur Seite. Der Bär geht weiter und verlässt das Haus durch die Hintertür ohne ein Wort zu sagen. Ein wenig hypnotisiert von seinem schweren schaukelnden Gang, sieht Blaze ihm nach. Als er sich dem Klo zuwendet, ätzt es ihm fast die Nasenhaare weg. Er dreht sich um. Das war mit Sicherheit nicht der Bär allein gewesen. Blaze geht schnurstracks zurück. Über den Zustand dieser Toilette wird er nie wieder reden.
Was ist der Plan? Nouki finden und abhauen.
Nouki… Wo hat er sie zuletzt gesehen?
Eine weitere Erinnerung steigt in ihm hoch. Er hatte mit ihr gesprochen. Das war wahrscheinlich der längste Wortwechsel den er je mit ihr geführt hat. Worum ging es…? Er war auf jeden Fall zu dicht dafür gewesen. Das kann nichts Gutes bedeuten.
Blaze schaut sich erneut um. Hier ist sie nicht. „Ich seh draußen nach..“ sagt Blaze und geht zur Haustür. Als er sie öffnet kommt warme sonnige frische Luft herein. Er nimmt einen tiefen Atemzug. Wie gut das tut.
Ein paar Schritte später stolpert er und fällt auf den Kies. Autsch. Mühselig dreht er sich auf den Rücken und stöhnt verzweifelt. Die Handflächen brennen und als er den Kopf endlich hebt um zu sehen was ihn stürzen ließ, erkennt er Stephen. Er liegt da und schläft. Die Lache neben ihm ist schon versickert aber man kann sich denken was dort „verschüttet“ wurde. Blaze schwört sich. Nie wieder eine Steph-Party. War er früher auch so schlimm gewesen? Nein. Blaze hat fast nur gute Erinnerungen an frühere Feste mit Steph. Vor 5 Jahren… Der Freund hat deutlich zugelegt was den Grad an abgef**ktheit von Partys angeht... Das hier ist einfach nur unerträglich.
Schweigend folgt Chip Blaze durch den Raum. Es geht ihm etwas besser jetzt, aber der Geruch nach kaltem Rauch und abgestandenem Alkohol, der hier in der Luft hängt lässt ihn nur ganz flach atmen. "Ich muss noch die Cap und Pulli finden." sagt er zu Blaze, der Richtung Toilette unterwegs ist. "Ich komm nach." Wenn er nur wüsste seit wann ihm die fehlt...Chip hebt alkoholgetränkte Kissen hoch, lugt unter das Sofa, schiebt einen Kerl zur Seite, der am Boden schläft und kann nur knapp der Faust ausweichen, die der im Schlaf in seine Richtung ausfährt. Vergeblich. Keine Cap. Sein Blick schweift durch den Raum - Nouki ist nirgends zu sehen - und bleibt dann an der halboffenen Tür zu einem Nebenraum hängen.
"Ich bin ne gute Hausfrau, komm ich zeig's dir..." Jessica, die ihn kichernd hinter sich her zieht..
Er lenkt seine Schritte dort hin. Chip erinnert sich, dass sie sich an einer Waschmaschine zu schaffen gemacht haben.. ja...irgendwie war sein Pulli mit etwas Ekligem getränkt und Jessica wollte ihn unbedingt waschen. Ein unbedachter Schritt lässt Chip über einen Schmutzwäschehaufen stolpern und als er sich an der Waschmaschine abstützt, entdeckt er seine Cap im Spalt zwischen Gerät und Wand. Erleichtert klopft er sie aus, inspiziert sie kurz - der Splitter ist da - und setzt sie wieder auf. Den Verlust hätte er sich nicht verziehen. Eine rote Lampe blinkt an der Waschmaschine und signalisiert 'Fertig'. Das haben sie noch hin bekommen?? Chip drückt verschiedene Knöpfe, bis schließlich die Tür aufspringt und sich ein Schwall kaltes Wasser über seine Füße ergießt. Alter! Genervt zieht er den tropfnassen Inhalt heraus. Tatsächlich.. sein Pulli und ..ein kleines schwarzes Shirt das Jessica getragen hatte, wie er sich erinnert, und ein Schuh?, der sicher keinem von ihnen gehört, eine Chipstüte und matschige Klumpen, die mal Pappteller oder so etwas ähnliches gewesen sein könnten. Das hatten sie wohl witzig gefunden.. wie besoffen kann man sein? Entsprechend sehen die Kleidungsstücke aus, aber Chip besitzt nicht so viele Klamotten, als dass er den Pulli hier zurücklassen könnte. Angewidert windet er das nasse Teil aus und legt dann Jessicas Shirt sorgfältig auf die Waschmaschine. Ein weiterer Erinnerungsfetzen.. er sieht sie auf der Waschmaschine sitzen.. sie haben rumgeknutscht hier, oh Mann.
So schnell es seine weichen Knie erlauben kehrt er in das 'Wohnzimmer' zurück und folgt Blaze nach draußen. Von Nouki immer noch keine Spur. Chip öffnet die Haustür und saugt gierig die frische Luft ein. Verwirrt sieht er Blaze und Stephen nebeneinander am Boden liegen. Okay.. Steph pennt und Blaze' Gesicht ist schmerzverzerrt, ihn hat's wohl hin gehauen. Als Chip Stephen so liegen sieht, überkommt ihn eine Mischung aus Ekel, Mitleid und etwas Undefinierbarem. Es fühlt sich völlig falsch an. Das ist Steph. Er hat die Lage im Griff...immer. Chip reicht Blaze die Hand, um aufzustehen. "Komm wir ziehen ihn irgendwo hin, so kann er da nicht liegen bleiben." Chip hat das Bedürfnis seinem Vorbild von früher ein bisschen Würde zurück zu geben.
Blaze ergreift die Hand und lässt sich auf die Beine ziehen. „So wie er aussieht, kann er froh sein dass er nicht an seiner eigenen Kotze erstickt ist.“ Er tritt zu ihm, fühlt sich angeekelt. Ein ernsthaftes Wort mit ihm wäre mal angebracht. Er greift ihn an der linken und Chip an der rechten Schulter. Sie ziehen ihn aus dem Weg bis auf die Veranda wo er vor den meisten Blicken geschützt ist. Er stöhnt dabei, dann hustet er. Blaze tritt zurück und muss wirklich aufpassen dass er sich nicht auch nochmal übergibt als Stephen leicht gurgelnd die Sauce aus dem Mund läuft. Blaze wendet sich ab und reibt sich mit einer Hand die Augen.
„Weißt du, es gibt verschiedene betrunkene Archetypen.“ sagte Jessica nach dem sie selbst auch eins dieser kleinen Vierecke auf die Zunge gelegt hatte. Dabei hatte sie lasziv den Finger abgeleckt und Blaze angegrinst. Blaze hatte schon ein paar Biere und Shots intus und die begannen langsam zu wirken. „Und welche…?“ fragte er denn er musste sich mit ihr unterhalten weil Steph ihn zwang. Das Gespräch diente ohnehin nur, um die Wartezeit bis die Droge kickte zu überbrücken. Jessica stellte sich neben ihn an die Theke und sah sich im Raum um. „Es gibt die wimmernden betrunkenen.“ sie zeigte auf Moth dem es nicht gut zu gehen schien. Er sass neben der Musikanlage und sah aus als würde er gleich heulen. Er behielt die Toilette im Blick. Man könnte meinen er habe Todesangst. „Dann gibt 's die fröhlichen Betrunkenen.“ sie zeigte auf Chip der sich grade mit Stephen unterhielt. Kurz bevor er das Skateboard entdeckte. Blaze nickte da ihre Worte einleuchteten. „Dann gibts noch die zornigen Betrunkenen.“ Ihr Finger zeigte auf einen Kerl und zwei Typen die aussahen als würden sie sich gleich in die Haare bekommen. Der Kerl im Mantel hatte Steph schon am Kragen gepackt und mit der Faust ausgeholt als der große Bär dazwischen ging. Wieder nickte Blaze. Plötzlich kam Jessi ihm so smart vor. „Und zu guter Letzt, gibt 's noch die strippenden Betrunkenen.“ sie grinste wieder und begann damit die schwarze Jeansjacke die sie über ihrem dunklen Top trug, leicht hin und her tanzenden auszuziehen. Blaze kapierte das erst gar nicht. Und als Chip ihn dann auf die Theke holte vergaß er fürs erste was grade passiert war.
Blaze nimmt die Hand runter und seufzt. Was ist jetzt mit Nouki? Liegt sie auch noch irgendwo hier rum? Wie spät ist es? „Kannst du sie nicht anrufen?“ fragt Blaze an Chip gewannt. Dabei versucht er Steph nicht anzusehen.
„Wir leben im 21. Jahrhundert. Wir müssen uns nicht mehr mit Muskatnuss zudröhnen.“ hatte er mal gesagt und damals hat Blaze darüber gegrinst. Heute nach dem er Nicht-Muskatnuss abbekommen hat, sieht die Sache anders aus.
Jetzt erinnert er sich auch woher das Gefühl gegenüber Chip kommt. Das Zeug hatte ihm total den Kopf verdreht. Gegen Ende, kurz vor dem Knock-out hatte er sich an das kurze Gespräch mit Jessica erinnert und zwei Millionen Jahre zu spät endlich geschnallt. Zeit war relativ geworden und er hatte das Gefühl er könne nochmal an den Punkt zurück. Quasi in der Zeit zurück. Blaze schüttelt den Kopf über sich selbst. Das einzige was noch schlimmer ist als die Kontrolle zu verlieren, ist die Kontrolle verloren zu haben während man denkt man hätte sie noch fest in der Hand. Mittlerweile ist Blaze sich sicher er hat da nicht mitgemischt in dem Raum mit Jessi und.. Chip. Zumindest redet er sich das ab jetzt und für immer ein. So lange bis es von unsicher zur absoluten Wahrheit mutiert ist. Er blickt zu Chip der Oberkörperfrei auf Stephen schaut. In der Hand den nassen, mit feuchten Krümeln und Kartonfetzen gespickt Pullover, den er gestern getragen hatte. Chip hat keinen Fehler gemacht. Keinen auf den man sauer sein kann. Blaze zumindest nicht... er wil nicht wissen was Denize..... Blaze streift das karierte Hemd ab und reicht es Chip wortlos. Blaze trägt darunter ein T-Shirt und es ist nicht das erste mal, dass Blaze seinem Freund in Sachen Textilien aushilft. Chip nickt dankend nimmt es und schlüpft hinein.
Was für ein surreales Szenario. Chip kann den Anblick von Steph kaum ertragen. Damals, an dem Abend im Proberaum war sein Auftritt schon merkwürdig gewesen, aber offensichtlich hat er mittlerweile kein Problem damit sich komplett abzuschießen, mit was auch immer. Dabei war er es gewesen, der Chip früher ins Gewissen geredet hat, wenn er neugierige Fragen gestellt hat...was ein paar Jungs da für Pulver durch die Nase zogen und wie das wirkt. "Erst brennts dir n Loch in die Nase und dann noch n viel größeres ins Hirn. Lass die Finger weg von sowas." hatte er ihm eingeschärft.
„Und? Wie läufts bei dir? Hast was am Start?“ fragt Stephen nicht ohne Hintergedanken. Ihm brennt was auf der Zunge, das kann Chip aus zehn Kilometer Entfernung erkennen.
„Am Start?“ Chip grinst und stößt mit Steph an. „Denk schon.. besser geht‘s nicht.“ er nimmt einen Schluck und fragt: “Und bei dir so?“
„Besser gehts nicht.“ wiederholt Stephen und zieht dabei die Brauen hoch. „Seit wann muss ich dir die Details aus der Nase ziehen?“ fragt er rhetorisch. Er trinkt grinsend einen Schluck und knufft Chip hart in den Arm. Dann setzt er sich an die Polsterkante der Sitzecke auf und zieht den kleinen, mit Stickern beklebten Holztisch heran.
Bei Stephs Kommentar grinst Chip noch breiter, aber aus irgendeinem Grund will er nicht sagen, dass es um Denize geht. Die Beziehung zu ihr steht auf einem ganz anderen Blatt und es fühlt sich nicht richtig an, hier über sie zu reden.
Während Stephen leere Flaschen und die obligatorischen Plastikbecher, die es gefühlt auf jeder Hausparty immer gibt und die sich schon beginnen zu stapeln, etwas bei Seite schiebt, erzählt er: „Ich bin da an was dran. Schon länger eigentlich, aber ich glaube das lohnt sich.“ er wendet sich Chip zu und zeigt mit einem Finger auf ihn. „Nicht dass die die Einzige wäre und ich würd auch nicht von „Liebe“ sprechen.“ Steph deutet mit beiden Händen die Gänsefüßchen an und wendet sich wieder dem Tisch zu auf dem er jetzt ein wenig freien Platz geschaffen hat. Es scheint im wichtig die Frage ob er verknallt sei, vorab aus der Welt zu schaffen. „Du kennst meine Meinung dazu. Und so lang ich sie nicht in reallife gesehn hab, sowieso, aber!“ mit einem routinierten Griff zur Gesäßtasche, zieht er die Geldbörse hervor und zückt eine Karte und einen Geldschein. Bevor er anfängt das Pulver, welches er auf die freie Fläche gekippt hat, in zwei außerordentlich gerade Linien zu schieben und den Geldschein zu rollen, fährt er fort: „Wir haben nen totalen Draht zueinander.“ mit der Mimik eines weisen Mannes meint er an Chip gewandt, „Ne schnelle Nummer ist eine Sache. Es geht aber nix über ne Nacht mit einer Braut die dich auch noch versteht.“ er deutet ein ‚Chefskiss’ an um seine Worte zu untermauern, dann wird seine Miene wieder neutral: „Die ganzen egoistischen … sind nur für eine Sache gut.“ ergänzt Stephen halbherzig und beugt sich mit dem Geldschein an der Nase über den Tisch.
Interessiert hört Chip Stephens Ausführungen zu und ihn beschleicht ein merkwürdiges Gefühl, er kann es nicht definieren, aber es kratzt an seiner Komfortzone. Ihm kommt Nouki beim Festival in den Sinn... Chip hat schon oft mit Stephen über das Thema Mädels geredet und ohne ihn wüsste Chip heute wohl nur die Hälfte von allem was Mann und Frau angeht, außerdem hat er immer einen guten Rat für ihn parat gehabt...trotzdem teilt Chip seine Einstellung nicht. Früher hat er relativ kritiklos einfach Stephs Ansichten übernommen, aber er ist keine dreizehn mehr und hat mittlerweile selber Erfahrungen gemacht, die sich nicht mit dem decken, was sein Freund grade erzählt. Der Verlust des Gefühls der Übereinstimmung ist.. unangenehm, deshalb sagt er einfach nur: "Hey, das klingt aber schon danach als wär's was Ernsteres... erzähl mir nix von einer Nacht." Er schmunzelt und beobachtet wiederum mit gemischten Gefühlen Stephen bei seinen Vorbereitungen.
Stephen hält inne, dann zieht er doch erst das Pulver durch die Nase. Er schüttelt sich mit dem ganzen Körper ehe er Chip anstrahlt und ihm das Geldröhrchen hin hält. "Chill. Überstürzt du immer alles so? Damn... hab ich dir denn gar nichts beigebracht?" er grinst.
"He, he..." Chip lacht und kontert dann: "Wer hat beim Festival gesagt 'Wenn du weiter so rumtrödelst kommt dir einer zuvor?' Hab ich mir zu Herzen genommen und kann mich nicht beschweren."
Er grinst und trinkt einen Schluck Wodka Bull, ehe er von Steph das Röhrchen entgegen nimmt. Eine Stimme in seinem Inneren sagt, dass das keine gute Idee ist, aber .. f...it, es ist Stephen und .. Er drängt alle Gedanken weg, zieht die Line und wartet darauf, dass das besagte Gefühl von Loch in die Nase brennen eintritt, aber alles was er spürt ist, wie ihm etwas den Rachen hinab läuft, sich mit seinem Speichel mischt, seine Zunge betäubt und einen ziemlich bitteren Geschmack hinterlässt, den er schnell los werden will und deshalb schluckt.
"Hab ich das?" Stephen fragt scherzhaft und lacht weil es ihm wirklich egal ist, klopft Chip aber stolz auf den Rücken nach dem dieser die Missetat begangen hat. "Jetzt kann die Party rrrrrrichtig losgehen!" ruft er zu allen die ihn hören und springt vom Sofa auf.
Für einen Moment fühlt Chip gar nichts, dann setzt die Wirkung der Droge ein. Er hat das Gefühl, dass ihm nichts und niemand mehr in die Quere kommen kann und lässt sich von Stephens Euphorie anstecken. Irgendjemand dreht den Sound auf und Chips Blick bleibt an einem Skateboard hängen, dass an der Wand lehnt...
Ja, das war es warum er sich derart gepusht gefühlt hat und kurz darauf hat er sich das herrenlose Skateboard geschnappt und ... Jessica 'kennen gelernt'. Chip fährt sich mit beiden Händen übers Gesicht und verharrt kurz, mit geschlossenen Augen und vor der Nase gefalteten Händen, in dieser Position. Es war okay gewesen mit Jessi, er hat sie nett gefunden, das weiß er noch und nach der Waschaktion..
“Angie, Angie..when will those clouds all disappear? Angie, Angie..where will it lead us from here?“
Der Song der Rolling Stones war dumpf durch die geschlossene Zimmertür gedrungen, wer auch immer den ausgesucht hatte. Er hat getanzt mit ihr, eng umschlungen, bis sie irgendwann aufs Bett gefallen sind..
Chip nimmt die Hände vom Gesicht. Das darf doch alles nicht wahr sein. Aber in seiner Erinnerung kommt Blaze nicht vor... im Gegensatz zu der Aufwachsituation vorhin gerade. Wieder leicht verwirrt sieht er zu seinem Freund und erinnert sich, dass er was zu ihm gesagt hat. Nouki, stimmt ja. „Ich ruf sie an.“
Mit leicht zittrigen Fingern tippt er Nouki in den Kontakten an. Es läutet, aber niemand nimmt ab. “Warte mal.“ Chip öffnet die Tür aus der sie gerade gekommen sind, geht ein paar Schritte ins Rauminnere und lauscht angestrengt, während es an seinem Ohr weiter tutet. Dann legt er auf und kehrt zu Blaze zurück. “Sie nimmt nicht ab, aber hier klingelt auch nirgendwo ihr Handy. ..vielleicht war sie klüger und ist gegangen bevor sie irgend ne Scheiße passiert . Noch einen letzten Blick auf Stephen werfend sagt er zu Blaze: “Lass uns endlich abhauen.“
Blaze hat nichts dagegen zu verschwinden. Ihm ist hundeelend, die warme Luft in dieser Gegend die gegen Mittag noch dicker werden würde, wird langsam unerträglich. Er hätte lieber kühle frische Luft... oh er wird sich sowas von in die Badewanne legen und den Rest vom Kater auskurieren. Wehe wenn ihn einer dabei stört. "Gehn wir..." sagt er zu Chip und checkt ob er alles hat und nichts liegen lässt. Er kann nicht beschwören ob er versehentlich etwas hier zurück lässt was er noch braucht... außer vielleicht ein Teil seiner Würde. Vielleicht ist es gut sich nicht an alles erinnern zu können.
Mit den Händen in den Taschen geht er neben Chip her. Er starrt auf seine Füße und beobachtet den einen losen Schnürsenkel der bei jedem Schritt jeweils um den rechten und um den linken Schuh peitscht. Er hat nicht das Bedürfnis etwas zu sagen, obwohl es einiges gibt was grade in der Luft hängt.
(In Zusammenarbeit mit simscat2)
Keine Macht den Drogen / www.kmdd.de