0 Neuanfang …
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Danke für die Erfahrungen und Kenntnisse, die ich im RPG sammeln durfte. Nach einer kurzen rauschhaften Zeit gehen die Geschichten um Lotta und Co. hier in 🌺
HERLAND weiter - ein Stück weit im Crossover mit den 📜
WiWo News.
Wer weiß, vllt. mengt sich irgendwann sogar noch ein wenig
P. mit rein 😏 …
Hier in HERLAND bitte keine Kommentare. Wenn, dann lieber per PN … oder auch gerne in den WiWo-News (siehe Signatur) oder auf dem Discord Server. Dort ist alles auch als PDF hinterlegt. Zugang zum Discord Server auf Anfrage per PN.
Kommentare
1 PROLOG
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1.1.1 - Überleben … im hohen Norden …
Sie hatte sich letztendlich gegen Kenia entschieden …, die Einsamkeit skandinavischer Weiten gesucht hoch im Norden … bei nahezu ewiger Kälte und Schnee! Wochenlang hatte sie niemanden anderen gesprochen außer … Kind und Tier an ihre Seite. Zu tief sitzt noch immer der Schmerz, der Verlust, der Tod, das plötzliche Wegbrechen geliebter Menschen – quasi alles, was sie an Freundschaften hatte. Es hatte ihr fast das letzte Quäntchen Boden unter den Füssen weggerissen, die eh nie ganz sicher standen … in ihrem jungen Leben!
Lotta drömelt am frühen Morgen in Seitwärtslage mit offenen Augen auf dem schmalen Bett, das ihr nun als Schlafstätte dient, linst zur schalen Dämmerung hinaus. Drüben schläft Takatuka noch friedlich in ihrem Federbettchen. Sie hatte so oft nachgehakt, wo die ganzen Sims geblieben sind, die sie einst kannten … bis die Fragen zuletzt versiegten, weil die junge Mutter keine Antworten zu geben wusste. Tränen quellen augenblicklich in den Augenwinkeln empor, benetzen Lottas Wimpern, wie meist, wenn sie einen Gedanken an ihren letzten Lebensabschnitt zulässt. Eilig wischt sie sie fort. Zurückschauen darf sie nicht, kann es noch nicht zulassen, sonst würde sie nicht jeden Morgen aufstehen und für sich und Kind sorgen.
Sie hat noch keine Zukunft vor sich, kann nur von einem auf dem anderen Tag leben, sich an dem blütenreinen Schnee und der lichten Landschaft draußen erfreuen, den lieblichen wie gleißend rauen Anblick gleichermaßen wie Tropfen von Balsam in ihre Seele fließen lassen und einfach nur jeden Tag ein bisschen mehr davon genießen. Carpe Diem … so wie er kommt. Jeden Morgen aufs Neue …
Keine Seite hat bisher versucht, Kontakt aufzunehmen … Sie hat auch gar keinen Empfang hier, noch Strom! Wie es ihnen wohl gehen mag … genau entgegengesetzt in heißen Gefilden … auf der südlichen Halbkugel? Schnell drängt Lotta den Gedanken zurück. Nein das kann sie nicht! Zu schwer die tödliche Verstrickung der beiden Familien, die sie dann doch hinderte, sich der überlebenden anzuschließen und mitzugehen.
Verdrängen …! Noch geht es nicht. Auf jeden Fall verfolgt e i n e r sie nicht mehr ...
Denn e r ist gegangen … wie seine Opfer … in die Ewigkeit! Möge er Höllenqualen leiden!
Und der andere …? Niemand scheint ihr gefolgt zu sein! Lotta erhebt sich langsam von ihrer Bettstatt. Aufstehen! Fertig machen! Weiterleben! Takatuka wird bald erwachen, auch der Wolf blinzelt schon mit einem Auge, streckt sich ausgiebig, gähnt mit weit geöffnetem Maul. Sanft streicht Lotta ihm übers graue Haupt und weiter über den pelzigen Rücken, vergräbt ihre Fingerspitzen im dichten Fell. Spielt es noch eine Rolle, ob sie sich jemals wieder an ihren zweiten Lebensabschnitt erinnern kann … an ihre Zeit auf der Insel?
Sie beginnt nun ihren Vierten und ist … wieder in Schweden! Aber viel weiter oben in nördlicheren Gefilden als früher. Selbst Tommy und Annika erscheinen unerreichbar … ihre Kindheitsfreunde ...
Ein Stich zuckt plötzlich durch Lottas Brust, der sie erschrocken auf keuchen und sich auf dem kleinen Schränkchen im Zimmer mit beiden Händen schwer aufstützen lässt als sich urplötzlich andere Bilder über die uralten Freunde schieben …
Verdrängung tut weh, wenn sie schmerzhaft und blitzartig versucht, wieder nach oben zu steigen, durch kleinste Assoziationen geweckt, die Déjà-vus wie Stromschläge hervorzaubern - Bilder vom Angeln mit Freunden …
Nein, nein!, beruhigt Lotta sich. Das ist nur die Erinnerung, heute zu Mittag noch was aus dem eisigen Flusslauf zu fischen …
Sonst nichts …! Sonst nichts …!
Und plötzlich noch … Visionen von Teatime am Nachmittag mit mütterlicher Freundin, Nachbarn und … Torte!
Ja, ja, ich sollte gleich Tee kochen, das wars. Daran wollte ich gerade nur denken, gleich Teewasser aufzusetzen …
Nichts anderes …! Nichts anderes …!
Das gemalte Bild von der Insel! Auch das taucht vor ihrem inneren Auge auf. Sie hat es sorgsam eingewickelt und mitgenommen. Irgendwann … wird sie es auspacken und wieder aufhängen können! Nur noch nicht jetzt gleich …
Langsam richtet sich der Rotschopf wieder auf, atmet einmal kräftig durch, um das ruckartig angespannte Zwerchfell wieder zu lockern. Lotta tritt vor den Spiegel und beginnt, ihr vom Schlaf zerzaustes Haar Strähne für Strähne mit der Bürste zu entwirren und endet mit dem Flechten zweier Zöpfe, während sie sich sinnend dabei betrachtet. Wie eine mechanische Puppe!
Sie löst die Haare augenblicklich wieder und beginnt von vorn … lächelt diesmal ihrem Spiegelbild zu und schlingt sich nun verspielt sinnlich die fließende seidige rote Pracht um die schlanken blassen Finger bis … genau das gleiche entsteht: zwei geflochtene Zöpfe … mit Pudelmütze obendrauf! Lotta lacht! Solche Albernheiten retten sie etwas über den Tag.
Der Wolf schaut erstaunt hoch … Wie lange sie heute braucht! Aber sie war erheitert! Alles gut … oder?! Lotta schaut lächelnd zum treuen Begleiter runter. Du hattest einst grüne Augen … wie … Meeresschaum. Erneut stockt Lottas Atem bei herauf dräuenden Erinnerungen … an den vorhergehenden Lebensabschnitt … an andere Augen mit grüner Iris, umrahmt von einem wilden Lockenschopf. Ein bitterer Abschied. So kurz, so knapp, so wehmütig, so …
Schnell füllt sie ihre Hände wie einen Kelch unter fließendem Wasser … Pitsch! Eine kalte Ladung direkt ins Gesicht. „Brrrrrrrrr!“, schüttelt Lotta sich, fast wie ein … Hund … ein Schäferhund! Nebenan …! Schon wieder! Sie muss damit aufhören …
Sie hatte in der Eile nicht mehr allen Bescheid gegeben. War fluchtartig gegangen … von einem Moment zum anderen. Wieder kriecht niedergerungene Erinnerung wie eine Schlange im Innern empor … Sie kann nicht, sie darf nicht daran denken … Guck nach vorn!, schilt sie sich. Sie weiß nur nicht, wohin … in der endlosen schneeweißen Weite …
Zum Glück rekelt sich nun Takatuka und fordert gleich lautstark nach der Mutter: „Aufwacht bin … Mama, … Arm …“ Das Kind gluckts vergnügt vor sich hin als Lotta, es aus seinem Bettchen hebt und gleich einmal durch die Luft schwingt: „Hast du gut geschlafen, mein Schatz?“
Anfangs schlief das Kind nicht gut, musste jede Nacht eng angeschmiegt an die junge Mutter ruhen … wie nach der traumatischen Flucht von dem verlorenen Eiland, auf dem sie geboren war.
Werden wir immer nur auf der Flucht sein? Lotta fragt sich das nicht zum ersten Mal. Dies ist ihre dritte und sie ist noch nicht einmal dreiundzwanzig. Diesmal hatte Takatuka nichts vergleichbar Dramatisches erlebt, aber das Verschwinden vertrauter Menschen …, der gewohnten Umgebung …, der Aussicht auf andere Kinder, die plötzlich wieder verloren war, hinterlässt doch Spuren beim Kind. Takatukas ganze Bildung und Sprachentwicklung hängt nun wieder allein von Lotta ab, von einer kaum gebildeten und noch nicht sehr lebenserfahrenen jungen Mutter – halb verloren in menschenleerer Wildnis.
Lotta macht sich ans Richten des Frühstücks. Eine Tätigkeit, bei der wieder die Gedanken zu schweifen beginnen … Zumeist sucht sie umtriebige Beschäftigung und Aktivitäten, die sie vom Denken ablenken: Klettern, Wandern, die Berge runtersausen, Fischen, Jagen, Früchte der Natur sammeln … Groß anbauen lässt sich hier nichts. Aber sie kommen durch, finden genug zum Essen, wenn Lotta sich nur weit genug in die Wälder vorwagt. Mehr braucht es momentan nicht. Grundversorgung und dann … abends tot ins Bett fallen. Das Stick- und Strickzeug hat Lotta noch für Kaminabende eingepackt, falls sie doch mal nicht einfach nur gleich einschläft. Und wenn sie noch was Winterfestes brauchen, hat Lotta wenigstens noch einen Vorrat an Garn und Wollknäulen zur Hand.
Manchmal fehlt ihr erwachsene Gesellschaft, doch zumeist kann sie sich bisher noch kaum einen weiteren Sims um sich herum vorstellen als die zwei an ihrer Seite: Tochter und tierischer Begleiter. Verluste lassen sich nicht einfach neu auffüllen. Alles hinterlässt Lücken, Narben, die sich eingraben, summieren und die persönliche innere Landkarte fortschreiben mit Tälern, Bergen, Mooren wie auch … Erosionen und Erdrutschen ... Nein, noch ist es zu früh für …
Lotta hält beim Zerteilen des Brotes für Takatuka mit dem Messer in der Hand plötzlich inne … lauscht … horcht …
Was ist … d a s? Hört sie da … ernsthaft … Baggergeräusche?
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Lotta tritt neben Kind und Wolf aus der Hütte, ausgerüstet mit Pfeil, Bogen und Speer im Rücken. Weit entfernt dröhnt unverkennbar von Süden Motorenlärm durch die Wälder. Sie sieht Bäume fallen, hochgewachsene Kieferstämme wie Streichhölzer brechen. Die Zivilisation rückt näher. Jetzt blitzen auch schon gelb leuchtenden Greifarme der Gerätschaften zwischen schnell lichter werdenden Stellen hervor. Ein Ruck und stolze Tannen fallen binnen weniger Minuten.
Sie haben es auf dem Weg hierher gesehen, an den abgelegensten Orten – die großflächigen kahlen Einschnitte der Holzfäller. Quadratisch, praktisch gut … für Kiefernmöbel in Europa. Aber so weit im Norden? Im ewigen Eis? Miyu würde weinen, würde klagen ...
Eine heimliche Träne stiehlt sich durch die Wimpern. Lotta weiß noch nicht, was sie von diesem ‚Fortschritt‘ halten soll. „Kommt! Gehen wir jagen! Wir brauchen was Frisches auf den Tisch!“, hält sie Wolf und Kind an und wendet sich von diesem Anblick moderner ‚Errungenschaft‘ ab in Richtung nördlichem Waldgebiet.
Sie werden die Tiere aufscheuchen … Bären, Wölfe, Rens und all die Flugtiere …
Unwillkürlich steigt tatsächlich ein Raubvogel auf - vom Flugbild erst ein Wanderfalke - sieht Lotta dann aber doch, dass der Vogel zierlicher ist … Ein Merlin, der in der Luft auf sein Opfer zustößt, es packt und mit sich herab zieht … irgendwo da drüben Richtung Weiher. Der Smyril bevorzugt offeneres Gebiet. Wird er die Schneisen, die die Fällgreifer schlagen, vielleicht sogar lieben? Auch einige Waldbeeren mehren sich eher auf freiem Feld. Nur Bären und Wölfe mögen nicht … die freie Sicht. Lotta schaut sich um und zum Wolf herab. Sie hat noch nicht erkennen können, ob er hier auf Seinesgleichen getroffen ist …, wenn man überhaupt von gleicher Art reden kann, denn dieses Tier stammt … wohl von der Anderswelt. Fenris ist es aber nicht!
Noch immer weiß Lotta nicht annähernd des Wolfes Geschichte. Eine Zeit lang lebten sie schon einmal beisammen – damals auf der Insel, als der Wolf ein wunderschönes Mädchen war mit Meerschaum grünen Augen ... ebenso wie … … …
Lotta wendet sich schnell ihrer Tochter zu, um zu schauen, was die gerade vorhat.
Takatuka schwingt sich auf den pelzigen Rücken von Böser und schon traben die beiden los, näher an den Baulärm heran, denn das Kind ist neugierig … und furchtlos. „Bleibt außer Sicht!“, weist Lotta die beiden an. Der Wolf dreht noch einmal den Kopf wie zur Bestätigung um, so als hätte er ihre Worte vernommen. „Man weiß nie, wer da kommt!“, warnt sie mit einem weiteren Satz. Ja, das weiß man nie. Wahrscheinlich ähnlich wie auf den meisten Baustellen in der Welt … keine Frauen.
Sie wird sehen, wogegen sie sich gegebenenfalls durchsetzen muss. Zuerst einmal brauchen sie Nahrung. Lotta taucht in das dunkle Tannengrün ein, folgt den engen Waldpfaden von Huftieren, um leichter voran zu kommen.
Im Moment herrscht um die Hütte noch rechtes Dickicht, doch immer wieder durchbrechen zugefrorene Weiher – ehemals aus Gletscherschmelze in Warmzeiten entstanden - und Moore den borealen Nadelwald, der ihre Wohnstätte noch umgibt. In Richtung der entfernt liegenden Felsen wird es freier - Taiga geht in Tundra über. Die Rens lieben die Flechten auf dem nackten Gestein. Lotta strebt tiefer in das Tannenwerk hinein, heute will sie nur Kleines erjagen, ein Schneehuhn aus der sicheren Deckung des Waldes heraus und dann noch ein Eisloch in den Weiher schlagen. Lotta trägt dafür ihre Axt am Gurt um die Taille.
Leise pirscht sie an einer kleinen bemoosten Felshöhle vorbei, nicht mal hoch genug, dass ein Kind sich darin bewegen könnte. Wahrscheinlich dient sie einem Waldtier zum Unterschlupf. Im letzten Moment sieht Lotta am Eingang etwas Merkwürdiges am Höhlengrund liegen, als hätte etwas … achtlos kleine Knochen weggeworfen. Aber es glitzert auch leicht golden. Langsam wendet sich Lotta wieder der möglichen Brutstätte eines vielleicht räuberischen kleinen Tieres zu. Eine Mader Art? Vorsichtig streckt Lotta die ranken Finger nach dem Gegenstand aus, bereit, sie sofort zurückzuziehen, sollte etwas nach ihr schnappen. Bei näherer Betrachtung … sieht es … nach einer Kette … einzelner feiner Knochenglieder aus …, Gülden zum Teil umschmolzen.
Achtsam zieht Lotta das sanft glänzende Teil mit dem Zeigefinger ganz langsam über den gefrorenen Boden Stück für Stück näher zu sich heran, betrachtet es vor Augen haltend mit wundersamem Blick.
Eindeutig, eine Kette! Das hat kein Tier erschaffen! Wie … kam es hierher? Kein Leben rührt sich in dem kleinen Bau. Lotta lässt das ‚Schmuckstück‘ in ihre Ledertasche gleiten und setzt ihren Weg für die Jagd fort. Nahrung ist wichtiger als irgendein Tand. Sie wird es sich später in Ruhe daheim ansehen.
Daheim! Ist hier jetzt ihre Heimat?
Eine alte nordische Weise, die sie in der Anderswelt sang, ertönt wieder in ihrem Inneren ...
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Die ersten Eindrücke … der reinste Kulturschock für Keito. Nie hatte er sich mit der Herkunft seiner Ma befasst, noch kennt er den hier gesprochenen Dialekt. Sein Pa wollte das nie. Sein Pa! Verdammter Hu … Nein, das ist nicht der reche Begriff. Er stimmt irgendwie nicht. Das wird den Gewerbetreibenden ‚Damen‘ nicht gerecht. Keito schluckt den Gedanken augenblicklich runter, versucht sich auf den Lehrer zu konzentrieren, während er mit nackten Zehen auf nacktem Boden hockt zwischen nahezu hundert Schülern. Die einzige Schule, die Ma sich leisten kann, seitdem sie auf dem Markt in einer Garküche jobbt. Keito fühlt sich so blass, so anders - wie ein fehl geratenes Leuchtfeuer zwischen Ebenholz. Alles sieht ihn merkwürdig an, was er hier macht, warum er nicht in der Hauptstadt in der europäischen Schule ist.
„Will dein weißer Vater nicht zahlen?“, wurde er gefragt.
Sein Vater … hat s i e auf dem Gewissen! Yuna! Keito kneift die Augen zusammen, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken, täuscht Kopfschmerz vor als er sich mit Daumen und Zeigefinger an den gekrausten Nasenrücken greift. Hier kann er genauso wenig erzählen, wer sein Vater war. Scham beugt ihn nieder. Keito hält den Kopf gesenkt, versucht sich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren, doch immer wieder tauchen Bilder auf … grünes und rotes Haar neben Yunas dunklem. Alle zusammen … auf dem Ball … hatten sie noch getanzt und gelacht … in ihrer letzten Nacht!
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Sie sind nicht zur ‚Familie‘ gegangen, sondern in ein anderes weiter entfernt gelegenes Dorf. Was hätte Elani auch sagen können, wer Keitos Vater war, was er tat … wie sie gelebt hatten … unter seiner Knute. Auch Asante hatte nichts offenbart … Keiner weiß, dass sie zurück sind. Elani fühlt sich schuldig als habe sie das Elend in die Welt gebracht, weil sie sich in den Falschen verguckte. Sie wagt nicht, sich in den hochrangigen europäischen Restaurants zu bewerben … Nachrichten aus aller Welt könnten dort kursieren … Sie sieht förmlich die Schlagzeilen vor Augen …
‚Gefeierte Fünf-Sterne-Köchin geflohen. Wild kennt ihre Abgründe …‘
Elani rührt gedankenverloren in dem Bottich auf offener Feuerstelle unter hölzernem Schattenspendendem Gestell.
Wie leicht könnte hier alles abfackeln, kaum Sicherheitsmaßnahmen …
Miyu, du hättest für Sicherheit gesorgt … Eine einsame versteckte Träne bahnt sich ihren Weg Richtung Suppe um die verlorene Seele …
Und all die anderen … Es tut so weh. Elani lächelt nur noch selten in ihrer unvergleichlichen warmherzigen Art. Innerlich ist ihr … so kalt, trotz äußerlicher Hitze.
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Mit einem Arm unter dem Kopf gebettet liegt Asante in Rückenlage auf nacktem Erdboden – in Militärausrüstung. Feuerpause! Er ist zurück! Zurück in ‚Amt und Würden‘ - zweifelhaften und Tod bringenden Ehrungen, denen er doch zu entfliehen suchte … Er träumt mit offenen himmelwärts gerichteten Augen von grünem Meerschaum, umhüllt von samtenen braunen Zügen und einem fröhlichen, oft neckischen Lächeln …
Seit Wochen sind sie schon im ‚Feld‘, beobachten ‚Feinde‘, die zuweilen nur verängstige und verschleppte Kinder im Grenzland sind. Kriege sind bitter! Aber ihm blieb nichts anderes übrig zur Existenzabsicherung für sich, Elani und Keito …
So viel verloren … für alle!
Er legt einen Arm über die Augen, um die Trauer in seiner Miene zu verbergen. Soldaten weinen nicht …
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„Sie begehrt den Drachen!“ , erklärt die Frau am nächtlichen Lagerfeuer.
Den Hut tief ins Gesicht gezogen nickt ihr Gegenüber an dem ausglimmenden Lagerfeuer zu ihrer Aussage bedächtig das Haupt. „Es ist ihr Recht … nach allem! Hat sie …“, Jack zögert. Will er wirklich wissen, ob es Notwehr oder … Rache war?
Die Frau versteht, was Jack fragen will: „Ich weiß es nicht. Ich war ohnmächtig nach dem Schlag ... Vielleicht wird sie nie darüber reden. Aber … ohne sie … wären wir zwei nicht hier, Jack!“ Die beiden Erwachsenen schweigen, starren versonnen in das zuweilen leicht noch auflodernde Feuer, denken an das Mädchen hinter ihnen im Zelt …
Nach einer Weile erhebt Jack wieder sanft die Stimme: „Schläft sie?“ Ein Nicken: „Ich hoffe es zumindest! Sie war schon nach der Nacht in fensterlosem Verließ nicht mehr die Gleiche … Schlief wenig. Mein Kind wurde mir zunehmend fremd. Doch hatte ich Hoffnung … nach dem Festival … Aber …!“ Der Mutter Haupt beugt sich, der Leib krümmt sich vor Gram, bis die bleiche Stirn fast die nackte Erde berührt.
Ich habe sie nicht geschützt, nicht bewahrt … Sie wird schwer tragen, ihr Leben lang!
Wieder überlegt der Anthropologe wie und ob er die nächste Frage stellen sollte. Fragen ist sein Beruf … und Spurensuche … in aller Welt, in allen Kulturen …
Die erste Zeit hatte er sie nur ankommen lassen, nichts gesagt, nur gewartet … Wäre es jetzt nicht an der Zeit … für ein paar Erklärungen? „Eure Spuren …?“
„Verwischt …“, ist die gedämpfte Antwort. Ein Schütteln durchfährt ihren Körper, Tränen springen hervor als wenn Dämme brechen … in Trauer über die beiden Frauen, die helfen wollten und nun … an ihrer statt … in kalten Gräbern liegen. In Trauer über alles, was verloren und zurückgeblieben …
Er fragt nicht weiter wie es geschah, die Identitäten … Er bleibt sitzen, denn er weiß, sie erträgt jetzt keine Nähe, keinen Trost, wenn man Schuld zu tragen hat!
Jack wagt noch nicht zu sagen, dass sie hier auch nicht sicher sind, Mutter und Tochter weiterziehen müssen. Die kriegerischen Konflikte im Land und an den Grenzen rücken näher … Tag für Tag.
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Sie hatten immer nur wenige Tage Rast gemacht als wären ihnen Verfolger auf den Fersen. Nach einer kleinen Odyssee kreuz und quer durch Mitteleuro wie Feldhasen im Zick Zack kampieren sie jetzt … an den diesigen, Fels übersäten Gestaden der bretonischen Côte-d‘Armor!
„Mon Dieu, wo führst du mich eigentlich hin, Merlin?“, lästert Malecantus, während er anfängt, die Maschen für ein kleines Paar Söckchen aufzuschlagen – und sie wieder verwirft. Lotta! Takatuka! Wo seid ihr hin? Kein Sterbenswörtchen mehr seit Wochen, seit eurem Verschwinden ...
Er wollte doch nicht wortbrüchig werden … Trotz ihrer Schimpf-und-Schande-Tirade über ihn …
Seit Wochen hat Malecantus kaum mehr was fertig gestrickt. Kaum eine Aufführung im Wanderzirkus zustande gebracht. Sie leben von den Resten. Merlin versteht sehr sparsam zu wirtschaften. Musste er in seinem Leben schon immer können.
„Wir hatten doch geschworen, immer auf sie zu achten …“ Dem sonst beredten Magier fehlen die Worte. Merlin streicht ihm lächelnd mit dem Zeigefinger sachte über die Wange: „Ja, hatten wir. Aber es lag nicht länger in unserer Hand. Sie hat so entschieden. Hätte dich gar nicht für so … empfindsam gehalten …“ Er lässt die Hand, die dieses betrübte Gesicht streichelte, langsam sinken. „Ich bin genauso traurig wie du, Gregorius! Zeit, dass wir etwas für unsere Heilung tun … und hinnehmen, was wir nicht ändern können.“ Mit einer Hand weist Merlin in Richtung Meer. Der Nebel teilt sich leicht und der Magier erkennt blinzelnd zwischen den Schwaden erstaunt … eine Insel. „Was …?“
„Willkommen!“, raunt Merlin ihm sanft zu, fährt nun leicht mit dem Daumen über die vor Verwunderung geöffneten magischen Lippen, bevor er seine kurz darauf senkt. „Ein Begrüßungskuss!“, lacht der ehemalige Klosterschüler heiser.
„Wieso …? Wer bist du … Merlin?“, haucht der Magier mit aufgeregt flatternden Schmetterlingen im Bauch. Es trifft ihn so überraschend. Wie kann es sein, dass er nichts ahnte? Er, der große Magier!
„I c h bin d e i n Lehrling!“ Merlins Lächeln vertieft sich als er Gregorius bei der Hand nimmt, tief in die irisierenden Augen blickt und einatmet als inhalierte er einen Zug von diesem magischen Licht. „Komm!“, fordert er Gregorius auf.
Malecantus lässt sich in Richtung Meer mitziehen. „War es also kein Zufall?“, blickt er fragend zu diesem jungen Mann mit dem honigblondem vom Wind leicht zerzaustem Haar hin. „Das ich dich im Park fand? Nein! Das ist meine Bestimmung!“
Noch immer ungläubig staunend folgt der Magier Merlin in den Nebel.
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… lockten sie einfach an. Es war ihr zu eng gewesen im Altersheim und sie hatte Farsane überzeugen können, dass das kein Leben für einen ungebundenen wachen Geist ist. Immer mehr hatte man sie eingegrenzt, damit sie keinen ‚Unfug‘ anstellt - wie es hieß. Selbst ihr Enkel befand es gut, die ganzen Maßnahmen und Pillen …
„Dann gib mir lieber Meskalin!“, hatte sie Farsane gesagt und die hatte verstanden. Sie planten genau … jeden Schritt, jede Option … für den letzten vorgeblich tödlichen ‚Streich‘. Was war Achak in Trauer über den Tod seiner Granny …
Farsane kündigte … zu Tode betrübt … und leicht schuldbewusst für diese Tat … ihren Job. Nie wieder würde sie irgendwo als Pflegekraft anheuern können. Sie verließ sich ganz auf Moema, dass schon alles gut werden würde …
Gemeinsam reiten sie nun der Sonne entgegen Richtung Westen … als die ehemalige Pflegekraft Moemas Enkel gedenkt.
„Wie es wohl Achak ergeht? Es tut mir so leid für ihn!“, seufzt Farsane gerade dem alten befreiten Präriegeist an ihrer Seite zu. Moema lächelt leicht: „Er wird uns bald finden! Sorge dich nicht um ihn, sondern lieber um uns! Er wird nicht in bester Stimmung sein!“
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In der Tat! Als Achak Moemas Asche in alle Winde verstreuen wollte, wie sie es verfügt hatte, erkannte er den Betrug. Reste von Schafsknochen. „Oh, ich Schaf!“, schrie er den Wind wütend an und verdammte seine Granny wie auch diese Pflegekraft. Die einzige Helfershelferin, die es gewesen sein konnte, damit der Plan funktionierte …
Ja, er hatte einfach nicht nachgegeben, so oft sie bettelte, wieder unter das offene Himmelszelt zurückkehren und lieber dort wie ein wilder Mustang sterben zu dürfen, als von vier Wänden umzäunt wie ein domestiziertes Rindvieh!
Was bleibt ihm jetzt anderes übrig als die Suche aufzunehmen …? Und er weiß auch, wo!
Oh, er wird dieser Pflegekraft so die Leviten lesen … Hören und Sehen soll ihr vergehen …
Sie weiß doch gar nicht, was sie tut … Wie gering die Überlebenschancen da draußen sind …
Achak begibt sich auf ‚Kriegspfad‘ mit zwei verrückten Squaws.
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„What the Fu… ist eigentlich passiert?!“ Lt. Agnon schreit Tarek fassungslos an. Der steht recht bedröppelt wie ein kleiner Schuljunge vor ihm. „Sie waren … plötzlich alle fort … so schnell konnte ich gar nicht sehen …, noch reagieren.“ Tarek versucht sinnlose Erklärungen. Er hat‘s vermasselt. Ein unachtsamer Moment und … Mist. Bald kann er die Latrinen putzen, wenn das so weiter geht. Da hilft auch kein süßer Augenaufschlag oder ein sanftes „Zuckerschnäuzchen … sei doch nicht so laut! Meine Ohren bersten sonst vor Schmerz.“
Also schlägt Tarek lieber ergeben die Augen nieder und nuschelt ein zaghaftes „Tut mir leid!“ in Richtung des aufgebrachten Vorgesetzten und Betthasen …
Jetzt hätte er gern des Magiers Fähigkeit und den Schreihals in ein putziges Karnickel verwandelt - in so ein schneeweißes mit glühenden roten Augen. Genau das hätte zu ihm gepasst! Jawoll!
Tarek ist es schon eine Weile leid, Lt. Agnons Gespiele sein zu müssen. Und er hat auch gar kein Ziel mehr vor Augen, bei dem er noch behilflich sein will. Es war alles Lug und Trug. Er hatte sich billig verkauft … und alles zerstört, was ihm einst lieb und teuer gewesen war. Seine Heimat! Seine Liebe!
Dafür wird er ewiglich büßen … in der Hölle. Weder im Himmel noch auf Erden Erlösung finden!
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… Don El Artichocke über der nächsten Ausgabe der Zeitung brütet, kann er sich doch nicht wirklich darauf konzentrieren. Etwas geht ihm immer noch nach …
„Wenn du diesen Wolf nur gesehen hättest …“, wendet er sich gerade dem Puggle-Fuchs zu. „Er hätte dir gefallen, glaube ich. Und dieses Mädchen … Wirklich, deine Haarfarbe! Wenn ich es dir doch sage. Sie starrte mich an … und das Tier zu meinen Füßen.“
Der Verleger schüttelt den Kopf. „Das war diesmal kein Traum. Das war … das war …
Ach, ich weiß auch nicht!“ Bugsy Melone würde er nicht davon erzählen, die hielte ihn mal wieder für leicht verrückt. „Bewahre ja schön Stillschweigen.“ Der Puggle-Fuchs nickt nicht mal, denn er … versteht ja nix. Deswegen kann Don El Artichocke ihm auch ganz schön viel anvertrauen - von seinen kruden Gedanken.
„War schön, sich mal wieder ausgiebig ausgesprochen zu haben!“, lächelt der Verleger selig und wendet sich wieder seiner Zeitung zu.
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#HERLAND - Who & Where?
(Vorgeschichte in [RPG] DAS GROSSE SIMS 4 RPG):
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1.1 Långstrump – Hütte – Erinnerung (Benutzerdefiniert) – Brisingamenhöhle mit Baumfällerlichtung
1.2 Långstrump – Aprés Ski – Weihnachtsmarkt – Ferienhütte
1.3 Långstrump – Lottas Salon
2.1 Ogbanda – Hütten – Erinnerung (Benutzerdefiniert) – Markt
2.2 Ogbanda – Secret Room - Bottle Lot - Bottle Room
2.3 Ogbanda – Basar – Appartement – Hotel
2.4 Ogbanda – Zug nach Katmandu – Bus nach Katmandu
3.1 Watanabe – Jacks Lager
4.1 Merlin & Malecantus – Wanderzirkus – Merlins Klosterinsel – Huelgoat
4.2 Merlin & Malecantus – Der Turm
5 Prärievolk – Pueblo – Tipi
6 Långstrumps Gegenspieler - *
(* alle anderen Bauten auf Fotos entstammen EA oder den jeweiligen WiWo-Spielständen nach Regionen und sind in den WiWo-News schon mal benannt worden …)
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New & Only in #HERLAND:
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Horde Bauarbeiter (Ansgar, Björg, Black, Himani, Reuben, Sven, Thorger, Vitello) - *
Im Serail (Sultan, Faisal, Nishay, Khulan, Romana, Jorunn) - Fliegender Teppich
2000 Miles under the sea (Atlantiden: Amphitrite, Neptun, Undine) – Atlantic Base
2000 Miles under the sea (Pazifiden: Itaù, Ana’aka, Nila’ha, Kal’ha, Käpt’n Efraim) – Pacific Base
Bretts Band (Jacy Lequoia, Ben Practon, Cal Clayton) – *
Dans- och Teaterkompaniet (Ike, Luiza, Anais, Susanne, Tom) – Svensk Film och Teater
Lonely Wolf – *
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Ex-RPG-NPC:
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Ex-Kommilitonen UBrite (Daniel, Ilonka, Libertas, Yasemine, Ruben) – Uni-WG UBrite – Uni-Pub
Ex-Kommilitonen Foxbury (Britt, Jamie, Hiro, Preity, Umberto) – Uni-WG Foxbury
Ex-Kollegium (Brett, Oleg, Adeline) - *
Ski-Kindergarten (Danny, Tommy, Janine, Jamal) - *
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2 BEGEGNUNGEN
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2.1 - Bauarbeiten …
Die Greifarme sind schon dicht herangerückt. Lotta blickt am Morgen aus dem mit Eiskristallen beschlagenen Küchenfenster. Kein Aufschub mehr möglich … heute muss sie sich dem Aufmarsch einer Horde Bauarbeiter stellen! Das knöcherne Geschmeide aus der Jagdtasche hat sie erst einmal unbesehen neben Handy in der Schublade verstaut. Zu müde war sie bisher … Es gibt Dringlicheres!
Lotta legt Kind Mütze und Schal um und macht sich mit Takatuka als Schutzschild auf dem Arm in Richtung neu geschlagener Lichtung auf. Der Wolf weicht nicht von ihrer Seite. Schon auf die letzten Meter hört sie die vielen rauen Stimmen, Befehle wie Warnungen „Vorsicht Baum fällt!“ brüllend, gemischt mit dunklem Gelächter, lautstarken Frotzeleien, Hoho-Schreien. Es ist aber nicht der Weihnachtsmann, der da singt … Es gibt auch keine Geschenke, höchstens eins auf die Mütze …
Lotta hat sich gegürtet mit Axt am Bund und Schild und Speer auf dem Rücken. Doppelt hält besser …
Hoch aufgerichtet betritt sie die Baustelle, sondiert die Lage … Um die dreißig Gestalten mit Helmen, Mützen und schweren Stiefeln auf Gerätschaften sitzend wie in der Gegend umherstehendend lassen sich im Gelände ausmachen … ausnahmsweise männlich. Jede Altersstufe scheint vertreten, sportlich bis gemütlich. Links außen guckt einer ganz gewichtig mit Block und Bleistift in der Hand zu einer der Tannen hoch. Sicher der Bauleiter … Lotta marschiert zielstrebig drauf los. Gleich mal die Grenzen abstecken. Sie packt Takatuka etwas fester, bis die leicht protestierend quietscht: „Mama, nich‘ so doll!“
Böser spürt Lottas Anspannung an seiner Seite, sein Fell sträubt sich automatisch, plustert sich auf, macht ihn noch bedrohlicher neben dem leisen Grollen mit leicht gefletschten Zähnen. Der Wolf legt die Ohren an und nach und nach erstirbt allmählich der Baulärm rundherum, bis auch die letzte Figur dem Rotfuchs verwundert nachstarrt … Einzelne Pfiffe und erste Anzüglichkeiten ersterben gleich wieder. Catcalling bei grimmigem Wolf an der Seite scheint nicht so … ratsam. Und dann noch diese Bewaffnung! Äh, und Kleinkind im Arm … einer so jungen Mutter? Öhm. So manch väterliche Neigung tritt jetzt doch mehr zutage … Das macht Mann nicht! ‚Anbaggern‘ in so einer Situation! Lottas Kalkül geht auf. Sie grinst erleichtert in sich hinein als sie die erstaunte abwartende Stille nach dem zuvor herrschenden Lärm vernimmt.
Einzelne misstrauische Blicke fliegen ihr aber auch zu. Was sie wohl denken mögen von diesem rothaarigen Wesen mit dunkelhäutigem Kind mitten im blütenweißen Schnee? Vielleicht fürchten sie, eine Hexe sei ihrem Knusperhäuschen dort drüben entsprungen. Lotta denkt ernsthaft darüber nach, ein paar Lebkuchen an die Außenfassade zu kleben und unterdrückt gerade noch so eben … ein recht fettes Grinsen. Sollen sie denken, was sie wollen. Hauptsache das regelt sich hier zu ihrem Besten …
„Hei, Mann!“, ruft sie den vermeintlichen Leithammel an. Block und Stift sinken augenblicklich und Lotta wird … regelrecht angeglotzt. „Wo, äh, kommst …“ Räuspern. Das Kind wird nun angestarrt, dann endlich wieder Lotta in die Augen geblickt. „Äh, woooo … kommen Sie denn auf einmal her?“ Der Blick des Bauleiters wandert zu dem zwischen den Bäumen durchblitzenden Falun-Rot des ‚Hexenhäuschens‘. Schnell wird eine topografische Karte entfaltet, am Kopf gekratzt, das leicht ergraute Haar aus der Stirn gestrichen und ratlos wieder zu Lotta geschaut: „Wohnen Sie hier? Hier ist kein Haus eingezeichnet!“ Mhmmmm, Lotta haust wohl direkt in der geplanten Kahlschlagschneise … Sie hat keinen Mietvertrag!
„Jupp!“, antwortet sie knapp. „Was dagegen einzuwenden? Was wird das denn hier?“ Sie wartet einfach mal ab. Tuscheln hinter ihrem Rücken … Leises Wispern seitlich … Leicht verächtliches Gelächter vorne rechts von denen mit den missmutigen Blicken. Einer dahinter blickt sie nur die ganze Zeit ruhig an, scheint ebenso abzuwarten, was das hier ergibt.
Der Bauleiter wirkt etwas überfordert. Lotta stört den großen Plan wie sie vernimmt. Das soll ein Wintersportort werden. „Toll!“, antwortet sie keck. „Dann steht ja schon mal die erste Skihütte!“, und weist auf das von ihr okkupierte ‚Knusperhäuschen‘ hin.
„Das könne sich jeder nehmen … Kostenlos.“, hatte es von einigen Landsleuten weiter südlich geheißen als Lotta sich nach billigem Wohnraum umsah. „Allemansrätten!“ Die Hütte sei schon lange verlassen. Lotta hatte die Kate so fein herausgeputzt die letzten Wochen wie es ihre Mittel und Möglichketen zuließen. Das soll ihr jetzt keiner streitig machen. Wo sollte sie denn auch sonst hin … ohne Bargeld?
Back to Civilisation? Lotta bleibt kaum eine andere Wahl als sich irgendwie zu arrangieren, also versucht sie, Vorteil für sich und Tochter daraus zu schlagen und irgendwie eine Dienstleistung in Aussicht zu stellen, aber keine wie die missratenen Blicke der drei da vorne sich wohl verschlagen ausmalen …
Lotta denkt scharf nach … Wenn das ein Touristenort werden würde, könnte sie das ja mit einem kleinen Broterwerb verbinden und … na ja, etwas Gesellschaft würde es auch zukünftig geben, etwas familiärer hoffentlich als die augenblickliche Belegschaft. Lotta schaut sich nochmal sorgfältig um. Der Großteil sieht ja ganz anständig aus, hat wahrscheinlich Familie irgendwo zuhause, Söhne, Töchter … Die drei da drüben behält sie aber wachsam im Auge … Der mit dem abwartenden Blick ist ihr … recht rätselhaft … und unangenehm …
Die Entdeckung aber hinter dem Wortkargen … Lotta wird ganz aufgeregt! Ein Funkmast!
Klar, überall in Schweden wurden viele solcher kleinen in der weiten Landschaft verschwindenden Türme errichtet - so hatten sie ebenfalls auf der Reise hierher gesehen. Über die großen Entfernungen bleiben die wenigen Landsleute auf der Riesenlandfläche so in Verbindung. Und jetzt … steht auch hier in der entlegensten Ecke nun eine solche Funkmöglichkeit. Lotta nimmt jetzt ebenso die Stromgeneratoren auf dem Gelände wahr und denkt unwillkürlich an ihr ungenutztes Mobilphone in der Küchenschublade …
Plötzlich rückt wieder eine Chance näher, die sie bisher weit von sich geschoben hat: Kontaktaufnahme zu anderen … Sie zögert. Will sie das schon? Kann sie das schon? Trotzdem kribbelt es ihr in den Fingern, dieses kleine flache Gerät wieder in die Hände zu nehmen, aufzuladen und … nachzusehen …
Eindeutig braucht sie dann aber … tatsächlich wieder Geld!
Lotta grübelt erneut, welche … Dienstleistung sie anbieten könnte …
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Nach der Schule hat Keito nun auch noch Einkäufe und Transportdiente vom Markt der Kleinstadt auf dem Heimweg zum Dorf zu erledigen. Vorbei die Zeit, die sich mal Freizeit nannte oder Jugendalter. Er muss jetzt zum Lebensunterhalt mit beitragen, um das Notwendigste zu finanzieren. Ein kleines fast schrottreifes Moped nennt er nun sein Eigen. Halbwegs aus verschiedenen Resten zusammengebastelt, muss er ständig auch unterwegs dran rumbasteln, um überhaupt vorwärts zu kommen. Benzin gibt es auf irgendwelchen Hinterhöfen in Kanistern. Morgens zur Schule lädt er erst Ma bei der Suppenküche ab, um dann die letzte Strecke weiter zu fahren. Auf dem Rückweg lädt er Wasser, besorgt Kochzutaten, Ersatzteile für seinen Bock. Damit sie halbwegs auch die Handyverbindungen noch finanzieren können, versucht Keito nebenbei auch etwas von den Marktsachen im Dorf weiterzuverkaufen … Von den Transportkosten kann er das Benzin wieder refinanzieren.
Wie sehr sich sein Leben verändert hat … Keito lässt nur leicht die Gedanken in frühere Zeiten schweifen, während er sich auf die Waren auf dem Stand vor sich konzentriert. Was könnte Abnahme im Dorf finden? Was in den Baracken am Rande der Stadt? Sein Blick wandert von den Auslagen vor sich zu einem anderen Stand drüben auf der anderen Seite, der oft ein paar interessanter Angebote noch hat … und bleibt plötzlich haften! Yuuuuu ……na?
Erschrocken wischt sich Keito über die Augen … Nur weil er gerade an sie gedacht hat wie sie … früher …? Er schaut wieder hin … … … Niemand da!
Es war wohl eine Illusion! Niedergeschlagen senkt er den Kopf einen Moment, um sich dann einen Ruck zu geben. Hör auf zu halluzinieren! Überleben, handeln, Wasser und Früchte besorgen … Ma vom Suppenstand abholen …
~~~~~~~~~
„Sehr köstlich, Madame. Sie können es mir in den Topf füllen.“ Jack hält der freundlichen Köchin einen mitgebrachten Topf entgegen. Sie muss neu sei. Vor ein paar Wochen servierte hier noch jemand anderes ... Jack kommt ab und zu mal für Besorgungen im Ort vorbei und probiert gerne die heimische Küche. Das was er gerade probierte, war … recht exquisit. Eine Geschmacksexplosion. Er kanns nur nicht so in Wort fassen, ist einfachste Verpflegung oft gewöhnt auf seinen Forschungsreisen.
Elani schaut hoch, lächelt nur ganz sacht. So freundliche Worte. Irritiert erkennt sie … asiatische Gesichtszüge und augenblicklich schwappen Erinnerungen hoch, die ihr leicht den Atem stocken lassen. Schnell greift sie nach dem dargebotenen Gefäß und fängt an, Suppe zu schöpfen, blickt dabei immer wieder kurz hoch. Irgendwas rührt an ihr … Den Klamotten nach …, könnte irgend so ein Forscher sein oder so etwas. Immer diese Khaki-Kleidung. Sie muss tatsächlich etwas mehr bei diesem Gedanken lächeln … Jack sieht’s und freut sich irgendwie, dass er das wohl hervorzauberte – wodurch auch immer, denn zuvor wirkte die Dame noch ein wenig wehmütig und in sich gekehrt.
„Bitte sehr!“, reicht Elani nun die Schale zurück. „Und wohl bekommts! Und nennen Sie mich einfach Elani.“, stellt sie sich vor. „Madame klingt so förmlich!“ Es erinnert sie an Zeiten im Fünf-Sterne-Restaurant. Die sind eindeutig vorbei und das ‚Madame‘ … auch!
„Sehr freundlich!“, erwidert Jack ganz vergnügt, sein Gegenüber etwas aus der Reserve gelockt zu haben. Davon lebt er in seinem Metier auch ein Stück weit. „Ich bin Jack. Sie kochen wirklich vorzüglich, Elani, wenn ich das sagen darf. Ich schau bestimmt mal wieder vorbei und bin gespannt, was Sie dann noch da aus dem Topf hervorzaubern. Bis dann mal wieder. Sayonara.“, verabschiedet er sich mit dem Topf in der Hand, bevor er in der Menge verschwindet.
Sinnend blickt Elani ihm nach … Sayonara? Woran … Und dieses Gesicht … Woher … … … …?
Und auf einmal dämmert es ihr … Das Foto in Miyus früherer Wohnung … „Jack, Yunas Vater, ist viel auf Forschungsreisen unterwegs!“, hatte sie auf Elanis Frage hin mal erklärt, das Bild angelächelt und mit den Worten „Sayonara!“ wieder auf das kleine Schränkchen zurückgestellt.
„Jack! Jack!“, ruft Elani Jack Watanabe über den Markt hinterher … kann ihn aber nicht mehr entdecken. Ihr Magen zieht sich schmerzhaft zusammen … Miyu!
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Asante traut seinen Augen nicht. Seit Stunden hockt er hier im Niemandsland auf Beobachtungsposten … und dann … kommt diese merkwürdige Person heranscharwenzelt als stünden nicht auf beiden Seiten bewaffnete Soldaten. „Hallo, hallo!“ Sie wirkt … wie eine Mischung aus … Wildkatze und Rotfuchs … und bringt ihn damit leicht aus der Fassung.
„Was haben sie hier zu suchen?“, faucht er sie auch gleich an. „In Deckung! Sind Sie verrückt, oder was?“
„Ja, ok!“ Sie duckt sich leicht und wirkt dabei erheitert wie auch ein bisschen … angeschickert. „Bugsy Melone mein Name. Star-Reporterin der WoWi-Times für die Sektion Afrika! Sie sind hier wohl etwas zwischen die Fronten geraten. Ich bin sehr am aktuellen Stand für unsere weltweite Leserschaft interessiert.“
Ja, ok, Star-Reporterin ist etwas selbst gedichtet und weltweite Leserschaft, nun ja. Aber Bugsy Melone war noch nie sehr bescheiden, vor allem nicht, wenn … sie etwa getrunken hat. Leutselig lächelt sie den Soldaten neben sich an, der irgendwie gerade nicht weiß … wie ihm geschieht.
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Sie hatte sich von Dad dazu bewegen lassen, mit zum Markt zu kommen, mal das kleine Lager zu verlassen und wieder ins Leben um sie herum einzutauchen. Sie hatte mechanisch genickt, mehr um ihn zu beruhigen, denn tatsächlich interessiert zu sein und war hinter ihm auf das klapprige Moped gestiegen. Yuna spricht kaum mehr, nimmt nur noch eingeschränkt ihre Umgebung wahr.
Auf dem Markt schaute Jack sich eine Weile um, eine abwesende Yuna neben sich, die einfach nur mitlief und nichts mehr sieht. Er wolle noch Suppe bei einem Stand am anderen Ende des Platzes besorgen …, doch Yuna hatte keinen Antrieb, sich weiter durch das Gewühl zu bewegen und blieb den Moment in der Nähe des Mopeds zurück.
Während Jack sich mit einem leeren Topf in Händen aufmachte, starrte Yuna nur auf die Früchte vor sich am Stand: grüne Bananen und rote exotische Beeren … Rote und grüne Haare … die letzte Nacht, gelacht und getanzt hatten sie … Campari getrunken, den Keito servierte … und dann …
„Kommst du Yuna?“ Jack ist zurück, steht neben dem klapprigen Moped und schwenkt einen vollen Topf mit beiden Händen. Mechanisch folgt Yuna dem Aufruf, schwingt sich hinter ihren Vater auf, um das gefüllte Gefäß während der Rückfahrt zu halten.
Im Lager zurück verzieht sie sich wieder ins Zelt. Sie hat keinen Appetit. Sie hat Sehnsucht!
Nach was?
Sie weiß es nicht, sie spürt sich kaum.
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„So was von köstlich …!“ Miyu gerät geradezu ins Schwärmen über die mitgebrachte Suppe. Ihre Geschmacksknospen vibrieren geradezu beim Goutieren in einfachem Schneidersitz auf nacktem Erdboden. Eine Sehnsucht steigt in ihr hoch … Elani!
Können alle in Kenia so begnadet kochen! Das muss Elani aus ihrem Heimatland damals mitgebracht haben … diese Fähigkeit und diesen Geschmackssinn.
Miyu versucht, die traurigen Erinnerungen an ihr vergangenes Leben wegzuschieben. Sie darf gar nicht drüber nachdenken, was sie alles zurücklassen mussten … Dieser letzte Abend, so viele Gäste, Gesichter … Was die anderen wohl machen? Sie schöpft erneut von der Suppe … So lecker!
Demütig versucht Miyu, sich an den Kleinigkeiten des Lebens noch zu erfreuen, sich nicht ganz aufzugeben … Allein Yunas wegen darf sie das nicht! Das ist noch ihre einzige Aufgabe …, ihre Tochter wieder zu etwas wie Leben zu erwecken …, wenn das noch möglich ist, denn sie wandelt schlafwandlerisch wie tot unter Sterblichen.
Vielleicht ruft der Drachen wieder die Lebensgeister hervor, vielleicht bittet sie deshalb unterbewusst um diese Gunst …
Zögerlich beginnt Jack nun anzusprechen, was er die ganze Zeit vermied: „Es ist nicht mehr all zulange sicher hier. Wir müssen die Forschungsstätte weiter in den Süden verlagern …“ Miyu schaut von ihrer Suppe auf. „Ich weiß!“ Natürlich hat sie das schon längst bemerkt. Früher hatten sie Jack noch oft durch viel Länder auf seinen Forschungsreisen begleitet und nicht selten streifen diese Kriegsgebiete. Auch wenn es nicht die großen in der westlichen Öffentlichkeit beachteten Kämpfe sind … In den betroffenen Ländern leiden die Menschen unter den steten, oft Jahrzehnte währenden Scharmützeln und Schusswechseln in Hinter- oder Grenzland wie auch Entführungen.
„Und wir müssen ins Land unserer Ahnen, Jack … Zur Heilung!“ Jack nickt wissend. Das hatte er schon geahnt. Allein, es fehlen Geldmittel. Miyu hat nichts von Hab und Gut retten oder mitnehmen können. Wie auch. Sie existieren ja offiziell nicht mehr, sind … bestattet. Tote können nichts wegtragen, also sind sie völlig mittellos ohne etwas gegangen, außer ein paar Kleidungsstücken am Leib. Und ein Forscher ohne rechten Wohnsitz außer dem seiner Ex, der jetzt auch ex ist … hat ebenfalls nichts anzubieten. Die Heimatflüge von Jack … hatte Miyu von ihrem Gehalt bezahlt. Mit ihrem restlichen Bargeld waren sie hierher geflohen … Nie würde sie ihre Tochter ausliefern … noch sie irgendwelchen Verhören unsensibler und unfähiger Bullen aussetzen. Nicht, nach allem, was sie durchmachen musste …
Wie sollen Miyu und Yuna nur von Kenia nach Japan kommen? Die ehemalige Rektorin verfällt ins Grübeln …
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„Mein süßer Zauberlehrling …!“ Sanft küsst Gregorius den jungen Mann neben sich wach. Nie hätte er gedacht, solch einen Gefährten auf seiner Wanderung durch die Jahrhunderte zu finden: Liebhaber und Eleve in einem!
Genüsslich rekelt Merlin sich neben dem Magier, lässt einen Arm um dessen Taille gleiten, zieht ihn fester an sich, lässt seine Hand über Gregorius Rücken weiterwandern, während der Kuss leidenschaftlicher und fordernder wird. Eigentlich wollte Malecantus nur Frühstück servieren, jetzt wird er selber gefrühstückt.
„Ich habe Rührei …!“ Weiter kommt er nicht. Na gut! Soll es doch kalt werden … das Ei!
Dabei hat er sich so viel Mühe gegeben … Aber Merlin ist sowieso der bessere Koch und wird wohl gleich, was Neues ‚zaubern‘ …
Er hatte ihn am Abend zuvor wahrlich zu seinem Lehrling gemacht … Ihm die Kraft verliehen … Etwas, was er all die Jahrhunderte zuvor nie tat.
Er hatte noch an den Festivaltagen gegrübelt, die Büchse der Pandora zu öffnen und Lotta selber … einzuweihen …, weil es einen Zweiten seiner Art braucht, den Fluch zu brechen … den er – leider Gottes – selber unbedacht heraufbeschwor!
Doch so ist es ihm lieber … mit Merlin.
Wer weiß … was Lotta für Unfug angestellt hätte …
Aber vielleicht finden sie sie ja eines Tages und dann … kann er sein Versprechen einlösen.
Ermattet fallen beide nach der morgendlichen Leidenschaft aufs Lager zurück, Merlin sinnlich lächelnd, Malecantus hoch verzückt. Und tatsächlich … gibt es jetzt noch echtes Frühstück. Wird auch langsam Zeit. Dem Magier knurrt schon etwas länger der Magen seit den frühen Morgenstunden. „Wie wär’s mit Rührei?“, grinst Merlin frech und erhebt sich. Er hatte sehr wohl mitbekommen, wie sehr Gregorius sich anstrengte, aber … Merlin schmeckt’s einfach nicht, was der Magier verbrät. Ehrlich nicht! Gregorius kann viel …, aber nicht mal ein einfaches Ei braten.
Der Magier fügt sich lächelnd in sein Schicksal, gegen Merlins Kochkünste nun mal nicht anzukommen. „Dafür hast du heute noch viel zu lernen … Abra Kadabra Simsalabim.“ Gregorius umfasst nun Merlins Leibesmitte von hinten, währen der am Herd fuhrwerkt und schmiegt sich eng an ihn ran, drückt ihm einen kleinen sanften Kuss unter dem Haaransatz im Nacken.
„In dem Spruch steckt ‚Sims‘ drin!“, fällt Merlin auf, während er das Rührei in der Pfanne wendet. „Ist das ein Verwandlungsspruch für … Sims?“
„Äh, öh!“ Malecantus löst sich wieder von seinem Lehrling, kratzt sich am Kopf und überlegt zum wiederholten Male, wo der eigentlich seine Einfälle immer hernimmt. „Noch nie drüber nachgedacht, dass das als Wort da drinsteckt. Also, nein! Das ist eher so etwas wie eine Abschlussformel … Wie ein Amen nach einem Gebet!“
Die Erklärung löst Heiterkeit in Merlin aus: „Wie passend … in einem Kloster!“ Flink serviert er den Pfanneninhalt auf zwei Tellern und beide setzen sich zu Tisch.
Gregorius stochert etwas gedankenverloren in seinem Ei herum, bevor er die Gabel nachdenklich zum Mund führt. Einen Augenblick ist er von seinem Gedankengang abgelenkt, preist Merlins Pfannenfertigkeit, um dann aber doch nochmal zu seinen Fragen zurückzukehren: „Was ist das eigentlich für ein eigenartiges Gemäuer hier? Wo … sind die Nonnen, von denen zu erzähltest? Die anderen Klosterschüler?“
Ein geheimnisvolles Lächeln umspielt Merlins sinnliche Lippen, die den Magier einen Moment von seinem Begehr ablenken und eher … neue Begehrlichkeit entfachen …
Energisch schüttelt Malecantus das Haupt: „Nein, nein, du weichst mir nicht wieder so kunstfertig aus. Was … ist das hier für ein Ort?!“ Diesmal will er hart bleiben … äh, weich, öhm, hartneckisch … Uff, nein, nein unnachgiebig … Puh! Endlich der richtige Begriff!
Gerade will sich der Magier noch demonstrativ behaupten als … sein Handy vibriert und ihn ablenkt ... „Wir haben in dieser Nebelsuppe noch Empfang?“, wundert er sich und sichtet die eingehende Nachricht:
<< Verehrter Herr Wandermaier. Leider, leider haben wir Ihre Vorstellung verpascht. Es ergaben sich anderweitige … Müßigkeiten, die es just zu dem Zeitpunkt nicht erlaubten, Ihren Gaschtaufenthalt in San Myshuno gebührend zu ho…ho…honorieren.
Wir wären aber hoch erfreut, wenn Sie Ihren Wanderzirkus … weschtwärts weiter wandern ließen. Bis in die wilden Weiten der … Prärie!
Hier erwarten Sie … im Land der unbegrenschten Möschlichkeiten … Welten … voller Mythen, Magie und Manitou mit seinen ewigen Jagdgründen … Oder nennen Sie es Scharlatanerie, wenn man die wandernden Wunderkur-Doktoren hier bedenkt. Auf jeden Fall erwartet Sie neben Büffel und Bischons ein Publikum, dass sich gerne be- wie verzaubern oder auch hinters Licht führen lässt.
In freuschiger Erwartung
Ihre Moema Watola >>
Neugierig liest auch Merlin die Nachricht durch. „Deine Moema? Kennst du die?“ – „Kein bisschen!“, ist Gregorius lakonische Antwort. „Vermutlich hat sie die Plakataushänge gesehen und sich die Nummer notiert!“ Der Magier zuckt mit der Schulter und steckt das Handy weg. „Merkwürdige Einladung!“
Ein bisschen aufgeregt ist Malecantus Lehrling nun doch: „Ich war noch nie im wilden Westen … Zumindest in diesem Leben noch nicht ...“ – „Ich schon – meines weilt ja auch schon etwas länger auf Erden …!“, grinst sich jetzt der Magier mal eins. „Gibt echt einen Haufen Scharlatane dort, die umherziehen.“
Merlin hatte Gregorius den Teil seiner Vita zumindest bereits erzählt: das ewige Wiedergeboren werden und immer wieder neu die Zauberkunst erlernen zu müssen. Dass sie sich seit Malecantus schon 850 Jahre währenden Lebens noch nicht früher begegnet sind … verwundert geradezu.
Auf die Bewandtnis mit dem Kloster im Nebel ist der Zauberlehrling aber bisher noch nicht eingegangen. „So jetzt nochmal … und keine Ablenkung mehr in wild west Manier, Merlin!“ Malecantus schickt einen strengen Blick zu seinem ‚Zögling‘, der aber nur unbeeindruckt süffisant lächelt: „Versprich mir, dass wir den wilden Westen bereisen und ich … erzähle dir … von dieser Insel.“ Ergeben nickt der große Magier. Er weiß, dass Merlin weiß, dass er ihn ohne weiteres zwingen könnte, alles preis zu geben, was er wissen will … Aber der Preis dafür wäre zu hoch. Malecantus will geliebt werden und nicht … gehasst! Trotz aller Neugier für alles Mystische und Magische – und er meint jetzt nicht diese durchtriebenen Wunderdoktoren, die interessieren ihn einen Dreck – beherrscht sich Gregorius, übt sich in Geduld und ... wartet … auf Merlins weiteren Bericht.
„Nun, dass ich durch die Jahrhunderte wiedergeboren werde und zwar schon länger als du lebst … hatte ich dir bereits gesagt …“ Wieder nickt Gregorius: „Und dass du stets immer wieder Merlin geheißen wirst … auch.“ Ja, er merkt sich jedes Wort des Geliebten …: „Warum du niemals auf den Trunk des ewigen Lebens dabei gestoßen bist, bleibt mir allerdings ein Rätsel.“ – „Ich blieb nie lang genug am Leben!“, lautet Merlins direkte Antwort. „Oh!“, hebt der Magier eine Augenbraue. „Das tut mir … leid!“
Einen Moment schauen sich beide intensiv in die Augen, messen sich kurz, bis Gregorius die Stille unterbricht: „Ich kann dir nicht sofort geben, was du begehrst! Du bist … ein Lehrling! Du musst erst die oberste Stufe erreichen …“ Der Magier hofft …, dass Merlin versteht und … ihm nicht wegen seiner Kenntnisse über den gewünschten Trank … Liebe vorgaukelt. Warum hatte er sich so lange Zeit gelassen, ihn in sein Geheimnis einzuweihen. Wozu diente das Versteckspiel …? Musste er als Magier erst geprüft … und für gut befunden werden?
„Weiß … Lotta … von dir?“ Die beiden haben tagsüber oft zusammengehangen … waren auf dem Festival zusammen … Malecantus blickt Merlin lange fragend an, bis der sich zu einer Antwort bequemt: „Sie hatte Berührung mit der Anderswelt … kürzlich!“ Die Stille dehnt sich etwas zwischen den beiden Männern aus als Merlin endlich fortfährt: „Ich vermute genau wie du, dass mehr hinter ihr und dem Wolf steckt – wie auch ihrem Kind. Ich kann es aber genauso wenig greifen wie du. Und sie selber … weiß … nichts!“ Gregorius wartet einfach stumm ab, dass Merlin sich weiter erklärt.
„Ich habe ein wenig von mir … durchscheinen lassen, gab ihr eine etwas ‚zauberhafte‘ Anleitung für ihre Tierställe. Sie zeigte keinerlei … Erkennen … oder Wissen.“
Der Magier sieht Merlin durchdringend an: „Ich weiß ja – so wie es aussieht – auch nicht alles!
W a s … ist dieser Ort …?!“ - „Ein Zugang!“ - „Zu … w a s?“ - „Meiner Zuflucht!“ - „Uuuuund …?“ - „Der … Anderswelt!“ - „War das jetzt so schwer?“ Malecantus grinst: „Unnnnd w a s ist jetzt so anders?“ -
„Alles!“ Nun schmunzelt Merlin recht neckisch.
„Ich leg dich gleich übers …“, flucht der Magier.
„Versuchs mal!“, kontert der Lehrling kokett, pflanzt sich rittlings dem Flucher direkt auf den Schoss und versiegelt den Rest des Fluches mit seinen Lippen.
Und schon wieder hat der großartige Magier vergessen, was er nochmal wissen wollte … zu diesem Ort, an dem sie gerade weilen, wohingegen sein Lehrling zielstrebig … sein Ziel verfolgt als er die geschwollenen Lippen seines ‚Opfers‘ wieder freigibt: „Reisen wir jetzt in den wilden Westen, oder was?“ Dass die Forderung nach dem Trank zu früh wäre, weiß der wissbegierige ‚Schüler‘ durchaus – trotz allen Bezirzens des ‚Lehrherrn‘. Da bliebe Malecantus … har … … unnachgiebig.
„Wie du willst!“, gibt sich Gregorius nach der köstlichen Attacke etwas schneller atmend dann zumindest doch geschlagen. „Mischen wir uns unters Wandervolk der Prärie, unter die Scharen an Scharlatanen mit ihren Wunderkuren, Yeahh!“ – „Yippieh!“ Der Magier erhält noch einen herzhaften Kuss von Merlin zur Belohnung. Und noch einen oben drauf vom Lykoi-Kater, der nun von seiner nächtlichen Nebelwanderung zurückkehrend schmusebedürftig zwischen die beiden Männer drängt. *Prrrrrr*, schnurrt Malecantus ebenso wie das Schmusebündel. Auch Merlin krault dem kleinen Mäusefänger das Anthrazitfarben glänzende Fell. Eigentlich sind ihm Tiere nicht feindlich gesinnt – nur einmal ein merkwürdiger Reviertiger …
Ein Blick auf die Uhr signalisiert Merlin, dass sich die kuschelige Runde nun leider auflösen muss. „Zeit für die Morgenvorstellung. Allein für die Überfahrt in den Westen brauchen wie einige Moneten. Es wird Zeit, dass du wieder Geld verdienst!“, zieht er - den Kater auf dem einem Arm - mit dem anderen Gregorius lachend vom Stuhl mit sich hoch.
Seufzend wirft sich der Magier in sein lächerliches Kostüm für die magische Illusion im Zirkuszelt, das drüben auf dem Festland steht. Gemeinsam mit Merlin taucht er durch die Nebel, die die Insel umweben und sie unsichtbar für jeden Außenstehenden macht. Aber auch am Ufer hat sich der übliche bretonische morgendliche Dunst noch nicht ganz verzogen.
In den sich langsam auflösenden Schwaden tritt langsam eine Gestalt hervor … grüßt zögerlich: „Hallo! Sucht ihr noch … einen … Wanderarbeiter?!“
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„Nach wildem Ritt durch die Prärie nun ein kleines … Feuerwasser!“, prostet Moema Farsane gerade vorwitzig zu. Die beiden Frauen gönnen sich eine Rast im nächstliegenden Saloon, lauschen einer Rede über anstehende Wahlen.
Der etwas durchtrieben wirkende Herr neben ihnen am Tresen applaudiert auffällig viel, animiert die Umstehenden, es ihm gleich zu tun. Sein verschlagener Blick kreuzt den von Farsane. Na, wenn das mal nicht so ein hinterhältiger Scharlatan ist, von dem Moema ihr schon erzählte, die zuhauf durch den Wilden Westen Reisen und Wunderkuren anpreisen … „Gestatten, Hinterhältiger Scharlatan!“, stellt sich der Werbetrommler nun vor. Farsane stutzt. Will der Typ sie verar…zten?
„Darf ich Sie zu einem Gläschen einladen? Haben Sie schon gewählt?“, schiebt er sich gewinnend vor und bestellt einfach gleich schon mal einen Doppelten für Farsane und auch Moema. Der älteren Dame nickt er auch gleichfalls freundlich zu. „Ich will ja gar keine Werbung für meine Frau machen … Aber, sie sollten ihr wirklich zuhören …“
Das tat Moema bereits und ihr wurde leicht schwindelig dabei wie die Bürgermeisterin Erdnuss – so ihr Name laut Wahlplakaten – den Himmel auf Erden verspricht und gleichzeitig wie ein Fuchs mit undurchschaubaren Rechenkünsten die rasanten Steuererhöhungen als Reingewinn für einen jeden von ihnen verklärt.
Der Redeschwall der Bürgermeisterin endet und sie gesellt sich sogleich mit einem „Wie war ich Schatz?“ zu ihrem Ehegespons an den Tresen. „‘Bezaubernd‘ wie immer!“, quittiert der Gatte mit einem innigen Kuss, nicht öffentlich verratend, wie nahe dran dies an die Wahrheit rückt – hat er ihr doch einst selber die ‚Gabe‘ verliehen, damit sie jetzt ganz nett im Duett um die Wette zaubern können … Oder im Duell, das doch immer wieder Spaß mit der Geliebten macht. Danach wird es immer recht nett im …
„Und Ihre Rechnung geht immer auf?“, platzt Moema in des Hinterhältigen hinterhältige Gedanken hinein. „Howgh, Frau Bürgermeisterin Erdnuss, Moema Watola!“, stellt sich die Seniorin als Präriebewohnerin vor und Farsane gleich mit. „Farsane?“, fragt Phillipa Erdnuss erstaunt zurück. „Das klingt eher …“ – „Persisch!“, ergänzt die ehemalige Pflegekraft freundlich und prostet der Bürgermeisterin mit dem Doppelten des Hinterhältigen zu. Ihm prostet sie auch fröhlich für die Einladung zu. Doppelt hält besser …
„Ach, und ich dachte … indisch! Liegt das nicht auch gleich in der Nähe?“, kommentiert Moema lustig die Kommunikation der beiden jüngeren Frauen. „Na, Pakistan liegt noch dazwischen …“, versucht Farsane zu erklären. „Aber alles indogermanisch, oder?“, fährt Moema in ihrer Gesprächigkeit rasant fort. Oder spricht da der Doppelte doppelt aus ihr? „Äh, jaaaaaa …“ Farsane hat keine Ahnung, wo Moemas Gesprächsfaden drauf hinausläuft …
„Kolumbus Rechnung ging auch nicht auf!“, kichert Moema in ihr Glas, in das sie etwas tief schaut. „Dachte, er hätte hier Indien gefunden und nun nennt man uns Indianer!“ Die betagte aber noch rüstige Ureinwohnerin bricht in schallendes Gelächter aus. „Und ich … reite mit einer indischen Amazone durch die Weiten der Prärie! Der Kreis schließt sich wieder wie die Erdkugel, die er bis Indien umrunden wollte – wäre Amerika nicht dazwischen gewesen!“ Moema fällt vor Lachen fast vom Stuhl. Farsanes geübter Pflegegriff kann sie gerade noch aufrecht halten und wieder ihn gerade Sitzposition rücken, während sie selber in Moemas Lachen einstimmt … „Stimmt schon irgendwie!“
Die Bürgermeisterin betrachtet die beiden Frauen erheitert, zwinkert ihrem hinterhältigen Gemahl zu und zückt lächelnd zwei Wahlzettel mit je einem Bleistift. Hier braucht es keine weiteren Zauberkünste. Die beiden sind leichtes Spiel. Ihr Scharlatan ist der beste Wahlhelfer der Welt … Zwei auf einen Streich … „Doppelt hält besser!“, lächelt sie Farsane und Moema an, während sie die beiden Wahlzettel zum Ankreuzen mit ihren ranken Fingern über den Tresen schiebt. Bereitwillig setzen die zum Wahlgang aufgeforderten nicht mehr ganz nüchternen Frauen den Bleistift dort an, wo der Bürgermeisterin Fingerkuppe hinweist. Und schwupp hat der Schatzmeister und Wahlhelfer die beiden Blätter schnell eingezogen. „Wir wollen ja nicht, dass jeder sieht, was ihr gewählt habt. Schließlich gilt ja noch immer das Wahlgeheimnis.“ Zufrieden schiebt er die beiden Zettel in die Wahlurne: „Eingetütet!“, grinst er die beiden betüterten Frauen an. „Noch einen Kleinen?!“ Ohne eine Antwort abzuwarten bestellt er für die beiden dunen Frauen nach …
Hach, ihr Schatz weiß zur rechten Zeit in ‚Wahlpropaganda‘ zu investieren. Er ist doch Goldwert als erster Stadtrat. Frau Bürgermeisterin ist recht zufrieden mit dem heutigen Wahlgang. Man tauscht im beduselten Zustand die Visitenkarten aus. Das heißt, Frau Bürgermeisterin und Herr Stadtrat haben welche … Und tatsächlich vertreibt letzterer auch … Wunderkuren wie Scharlatane es halt tun. Moema und Farsane geben hingegen freiwillig den beiden ihre Rufverbindungen preis. Hoffentlich hagelt es jetzt nicht laufend unkoschere Werbeanzeigen … und unlautere Wahlversprechen.
„Weischu wasch?“, fällt Moema gerade ein, nachdem die beiden sich wieder zu ihren gesattelten Pferden draußen vor dem Saloon aufmachen. Irgendwie erinnert sie Hinterhältiger Scharlatan an was … „Wia ham den Schirkuss verpascht … middem Magia! Isch schreib dem ma! Die ziehn doch auch üball rum … Diesche Scharlatane …“ Zum Glück steht Farsane noch etwas aufrechter und auch die Wortkorrektur hilft … einigermaßen vor dem Versenden …
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Immer mehr staut sich Ärger in Achak auf. Er ist schon so viele Sandpisten runter gerast, aber in diesen endlosen Weiten ist das wie die Suche einer Nadel im Heuhaufen, wenn diese beiden verdammten Ladies auch noch ihre Phones abgeschaltet haben und nicht reagieren …
Moemas Enkel hofft sehr, dass Farsane nicht so bewandert mit der Mobilphontechnik ist und die Tracking App nicht entdeckt, die sonst für Kinder genutzt wird. Bewährt sich auch bei … umtriebigen Senioren. Er hat sie nach dem letzten größeren Ausbüchsen installiert gehabt. Nur hat Moema wohl erkannt, dass Achak sie zu orten vermag, auch wenn sie vielleicht nicht genau ahnt, wie er das anstellt …
„Verdammt, verdammt, verdammt …“, flucht Achak leise vor sich hin, währen er nach links und rechts die Augen offenhält und nur ein paar wild lebende Mustangs erspäht.
„Nicht, nichts, und wieder nichts …“ Sein Fluchen wird lauter, übertönt die Country Musik aus dem Radio, die er genervt abschaltet. Nicht sein Stil, dieses Gefiedel …, aber er versucht die Nachrichten zu verfolgen, falls irgendwas geschaltet wird … von zwei toten Gestalten.
Mein Gott, er sorgt sich doch nur … um beide. Aber Wut treibt besser voran als verzweifelt in der Ecke zu hocken …
Etwas schlägt auf dem Handy auf dem Beifahrersitzt an. Achak greift mit einer Hand danach, lenkt mit der anderen rechts ran …
Ein Zeichen … Richtung Buffalo … „Häh?!“ Muss ein anderes Buffalo sein. Dieses liegt jetzt weiter nördlich von ihm … schon einige Fahrtstunden entfernt. Achak rast los und nimmt erneut die Fährte auf …
Er denkt gar nicht daran, die beiden durch Anruf vorzuwarnen, dass er wie ein Tornado herannaht …
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Sie haben ihn einfach fallen lassen … mitten im Nebel …
Zuvor wurden ihm alle Verdienstorden abgerissen, die Uniform genommen …, alles, was er zuletzt hatte und … das war schon nicht mehr viel, nachdem er seine Heimat zerstört hatte.
Zurückgespült auf die Erde an einem namenlosen Strand, direkt aus einigen Metern Höhe gestürzt. Er hat sich nichts gebrochen, aber die Knochen tun weh, die Prellungen schmerzen. Er hat keine einzige Waffe mehr, nichts zur Kommunikation. Nur seine letzte Zivilkleidung am Leib …
Es war noch mitten in der Nacht gewesen als sie ihn hier mittellos zurückließen. Hungrig, durstig. Schon seit Stunden hatte man ihm nichts mehr gegeben, deutlich gemacht, dass er als Nicht-Außerirdischer nichts mehr zu erwarten hat, nicht mal ihren Kerker. Er ist einfach nichts, hat keinen Wert mehr für sie …, denn s i e war nicht mehr aufzufinden … Sein Fehler, seine Schuld. Er hatte sie aus den Augen verloren … Das Geheimnis der Kraft nie ergründet. Aber das war es, was sie wollten …, und was er ihr geneidet hatte all die Jahre … und seinem Kind …
Und dass sie sie erwählen wollten, statt seiner, hatte er kaum ertragen. Sein eigenes Volk … hatte ihn verraten, sein eigener Vater – Häuptling des Stammes - allen voran!
Tarek, Tanuí? Wie soll er sich fortan nennen? Er stolpert vorwärts, fällt wieder in den Sand, spürt die salzige Meeresgischt auf den Lippen, hört nur das Wellenrauschen, kann aber in der dunstigen Dunkelheit kaum etwas sehen. Die Zunge so trocken, aber Salzwasser kann man nicht trinken. Verzweiflung legt sich über sein eh schon finsteres Gemüt. Er will sterben …
…rafft sich lebenshungrig dann doch wieder auf. Weiter, ein Schritt nach dem anderen … Er hört … etwas. Das Platschen wie von einer Plane … im Wind. Er stakst drauf zu mit Beinen wie aus Streichhölzern …
Ein Zelt … Er wankt weiter … Ein rotes Zeltdach … Er fällt fast durch den Eingang in das Manegen-Rund, schaut sich verwundert um … Er erkennt es … Er hatte sie auch observiert, die da in Lottas Haus ein und aus gingen. Eine Weile ...
Das Zelt … dieser Wanderclowns! Er hatte sie beobachtet, recherchiert. Wie hatte ihn der Kerl genervt, der jeden Morgen an Lottas Obstbäumen rumhing. Und jetzt ist dieser Typ … auch noch hier! Ein fast hysterisches Lachen entringt sich seiner Brust, während er sich im Sand der Manege auf den Rücken wälzt.
Kismet, oder? Ist s i e … auch hier?
So langsam schöpft er wieder Atem wird ruhiger, verharrt noch eine Weile auf dem Rücken liegend mit dem Blick ins Zeltfirmament erhoben. Ob’s hier was Ess- oder Trinkbares gibt? Erstmal nach der Erstversorgung schauen … Langsam erhebt er sich wieder, schaut sich vorsichtig um … Niemand zu sehen noch zu hören.
Draußen entdeckt er nur zwei Waggons. Weniger als sonst … Sind nur die beiden hier? Wie betreibt man zu zweit einen Zirkus? Leise versucht er sich an einer der Türen. Unverschlossen. Drinnen findet er tatsächlich einen Wasservorrat und … etwas muffiges Popkorn. Besser als nichts!
Ein bisschen besser geht es ihm jetzt. Ein ganz klein wenig …
Er durchsucht den zweiten Wagen. Ebenso unverschlossen … Nichts deutet drauf hin, dass hier auch eine Frau mit Kind wohnt. Die beiden Männer scheinen allein unterwegs zu sein … ohne ihren ganzen üblichen Tross … Er setzt sich einen Moment hin, überlegt … Das hat was zu bedeuten, dass er ihnen direkt vor die Füße fällt … Eine Chance vielleicht. Welche, weiß er gar nicht so recht … Aber eine, an die er sich klammert … ohne sonstiges rechtes Ziel vor Augen.
Ein bisschen Dösen gönnt er sich bis zum frühen Morgen als er Stimmen hört … leicht belegt im Nebel. Er schreckt hoch, richtet alles schnell, um seine Spuren zu verwischen, hastet nach draußen als käme er geradewegs … irgendwo aus einem Wald! Gibt’s hier einen? Kann man in der dicken Schwadensuppe kaum erkennen … Er blinzelt umher, doch schon kommen sie näher …
Am besten … er gibt vor, auf Arbeitssuche zu sein … ein Wanderarbeiter eben. So zerrissen wie er gerade aussieht … Und die nur noch zu zweit …? Die brauchen doch noch einen …
Wird nicht sein angenehmster Lebensstandard sein … Egal, er hat keine andere Wahl. Sie haben ihn nie gesehen! Wie soll er sich nennen?
Von Tanuí haben sie vielleicht schon gehört. Also … Tarek! Er lächelt fein … und überlegen, wähnt sich gerissen!
Er bemerkt ihr Stutzen nicht … als sie ihn auch sehen und nicht nur hören. Sieht nicht wie Merlin den Magier kurz an der Schulter zurückhält und bedeutet, mitzuspielen … als er seine Dienste als Wanderarbeiter entbietet, weiß nichts von den Handyaufnahmen auf dem Festival, die Asante Lotta zuspielte und die wiederum Merlin und der … Malecantus.
Er hatte eben nicht sauber observiert, nicht alles mitbekommen, nicht wohin s i e gegangen ist. Deswegen ist er ja rausgeflogen … aus dem ‚Verein‘ da oben … und muss sich nun … mit sehr wenig begnügen. Er ist sehr verwöhnt worden … als sein Stern hochstand und er noch im Genuss von erbaulicher Gunstbezeugung stand … als er glaubte wie ein Vogel über allem zu fliegen, ja sogar vermeinte, sie alle zu lenken … auch i h n, den Leutnant … mit seiner süßen verführerischen Mine … seinem lieblichen Erscheinungsbild …
Doch tief ist er gestürzt, der gefallene sinnliche Engel. Die Flügel gestutzt … Er hat nicht mal mehr … ein Handy. Heutzutage das nahezu ‚Schlimmste‘, was einem auf diesem Planeten passieren kann. Er hatte sich sooooo daran gewöhnt. Die Hölle auf Erden … ohne so ein Ding. Jawoll
„Klar können wir immer eine helfende Hand brauchen!“, fasst sich Merlin als Erstes. Die beiden Wanderleute sehen sich kurz an. „Aber sicher doch!“, erwidert Gregorius bedächtig. Sie brennen darauf, zu ergründen, was es mit ihm auf sich hat. Vielleicht … hilft es i h r weiter. Oder schützt sie, wenn sie mehr erfahren … was er eigentlich vor hat.
„Tarek also, mhmmm?!“, lächelt Merlin den Neuankömmling an. Sie werden ihn schon schwer schuften lassen und heimlich ausquetschen. Er scheint nicht zu ahnen, dass sie ihn … ‚kennen‘.
„Kannst du stricken?“ Ein leicht diabolisches Lächeln kann Malecantus bei der Frage nicht ganz unterdrücken. „Ich fange gerade mit einem kleinen Paar Söckchen an …“ Hat er gerade beschlossen, wieder Kindersachen zu stricken und auch eine Mütze für Lotta. Wer weiß, was die beiden brauchen. Hoffentlich geht es ihnen gut. Es ist … sein Kind, von dem, der da ... vor ihm steht!
Der Magier spürt, dass hinter diesen lieblichen Zügen leicht Wildes, Unbändiges und Argwilliges ruht. Ihm nicht ganz unähnlich. Nur Merlin ist der wohl Unbescholtene in der Runde. Der wirklich Gutherzige. Was nicht heißt, dass Malecantus sich nicht um andere sorgt und die schützt, die ihm lieb und teuer sind.
Tarek irritieren diese etwas irisierenden Augen, die ihn so eindringlich … begutachten. Er hat sich noch nie … mit einem Magier eingelassen und er hat … keine überlegene Technologie mehr zu Hand. Das kurze Gefühl von Überheblichkeit schwindet leicht. Er blickt etwas vorsichtig auf. „Stricken? Ähm, nein! Aber knüpfen und weben … flechten und jagen kann ich …“ Was ihm bleibt, sind seine früheren Fertigkeiten … von der Insel.
Und er kann fechten. Er hatte den gleichen Lehrmeister wie s i e … Aber d a s verrät er besser nicht!
Er ahnt, dass es nicht leicht für ihn werden wird … Und er muss verhehlen, dass er weiß, dass dieser Magier … echt ist.
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„Unglaublich … zwischen den Fronten …“, Bugsy berichtet mal wieder im Stakkato. „Langsam, langsam!“, beschwichtig Don El Artichocke die junge Frau am Telefon. „Wo bist du genau? Kenia?! Wie … wann …? In ein paar Wochen startet doch dein nächstes Semester an der Uni! Wo ist Paka’a? Noch zuhause? Und das Entchen? Auch? Gut, gut!“ Wenigstens ein paar in Sicherheit, aber Bugsy mal wieder umtriebig in Gefahrenzone …
„Asante? Wer ist Asante? Soldat! Aha! Half dir da raus? … …. Sag ihm meinen Dank! Puh!“ Don El Artichocke wischt sich die augenblicklich aufgetretenen Schweißperlen von der Stirn. „Trauriges Schicksal? Wer? Der Asante? Ah ja! Kannst du mir alles später erzählen. Komm bitte erst einmal heil nach Haus, ja!“
Hätte sie sich nicht eine einfachere Recherchearbeit für die Semesterferien raussuchen können? Er wäre auch über einen Bericht über Gorillas am Kilimandscharo für die Zeitung zufrieden gewesen … „Ilsebill, was soll ich nur mit ihr machen?“ Die rosige Vertriebsqualle zuckt nur galant mit den gallertartigen Schultern. „Guter Don, du kannst sie nicht immer behüten ...“
Wie wahr! Don El Artichocke gönnt sich einen kleinen Spaziergang mit dem Puggle-Fuchs als ihn die nächste Nachricht erreicht: „Ach, Frau Bürgermeisterin Erdnuss, was für eine Freude! Wieder in Amerika … auf Stimmenfang? Na, was machen die Ureinwohner? Sind sie weiterhin gewogen zu erwägen … eine dir genehme Wahl zu treffen?
Wie? Neue Freunde … Feuer … Was … Taufe? Äh, Feuerwassertaufe?“ Don El Artichocke hört auf der anderen Seite schallendes Gelächter. „Scheint ja gut für dich zu laufen, Phillipa. Grüß mir die Scharlatane. Den Kleinen wie den Großen.“, verabschiedet er sich von der Bürgermeisterin von SimCity und allen zugehörigen Stadtteilen.
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3 ERINNERUNGEN
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3.1 – Bilder an der Wand … Schildkröte in der Hand ...
Jetzt, wo die Zivilisation unweigerlich näher rückt, kommt Lotta doch nicht umhin, sich einigen Erinnerungen zu stellen …
Sie tritt an die Küchenschublade, entnimmt das Handy und blickt dabei auf diese merkwürdig schimmernde Kette, die sie in einer kleinen Höhlung fand. Sie lässt die knöchernen Glieder des Geschmeides durch die Finger gleiten. Von wem die wohl stammen …?
Tja, hätte sie mal in Biologie aufgepasst … aber sie besuchte ja nie wirklich eine Schule … Der eine Tag in ihrer Kindheit und die letzten Monate zur Alphabetisierung an Miyus Schule zählen wohl nicht!
Lottas Magen zieht sich schmerzhaft zusammen in Gedanken an die tote Rektorin, an ihr Tochter Yuna. Warum war ich nicht da gewesen, hatte sie nicht geschützt mit Leib und Leben? Und wie müssen sich Elani und Keito fühlen, dass ausgerechnet sein Vater …? Tränen rinnen über Lottas Gesicht. Nun zum allerersten Mal … seitdem. Sie hatte keine gehabt in den ersten Wochen des Schocks, war paralysiert geflohen, der Angst vor übergroßem Schmerz ausgewichen … Lottas Knie geben nach und sie muss sich mit zittrig Knien setzen. Zum Glück sind Wolf und Kind draußen im Schnee und sehen nicht, wie die junge Mutter gerade in sich zusammenfällt … Handy und Kette noch verkrampft in beiden Händen, während Schockwellen sie endlich überfluten, den Körper unter Schluchzern schauernd erbeben lassen.
Fast eine Stunde lang schüttelt sie die Erinnerung bis die Quelle salziger Tränen langsam versiegt und die lang zurückgehaltene Eruption verdrängter Emotionen allmählich abebbt. Wärme strömt langsam, wo sie im nun wieder etwas entspannteren Körper vermag, durch ihre rechte Hand. Eine leichte Hitze wandert von dem zarten Glimmen der Kette den Arm hinauf über das Brustbein und legt sich sanft um ihr Herz. Verwundert schaut Lotta auf, atmet einmal ganz tief ein und aus.
Warum muss ich ausgerechnet jetzt an meine Mutter denken, die ich nie kennenlernen durfte?
Das Herz wird nicht ganz erwärmt von dem rätselhaften Geschmeide in ihrer Hand, aber etwas leichter wird ihr zumute … und Lotta kann weitere Bilder zulassen, ohne gleich wieder zusammenzubrechen.
Hannah! Hannah hatte ihr von ihrer Mutter erzählt. Lotta ist ihr so dankbar dafür. Sie vermisst sie … alle. Takatuka auch, weiß sie: Opa José, der so schöne Geschichten erzählen konnte, Hannahs Torten, das Angeln mit Nael ... Selbst Alma in ihrer etwas verwegenen Art war unvergleichlich. Viele Male hat Lotta bereut, was sie ihr einst antat … durch andere Ängste getrieben. Es war nicht recht von ihr gewesen … egal, was sie einst fürchtete.
Und was war Julius für ein lustiger Kerl, wenn er ein bisschen zu viel getrunken hatte. Lächelnd denkt Lotta zurück an das Festival, als sie sich - Elani, Asante, Maryama und Lotta - eine Familie nannten … Das Herz zieht sich wieder schmerzhaft zusammen. Unbewusst presst ihre Finger fester um die Kette in ihrer Hand, als versuche sie, mehr noch von der fein strömenden innewohnenden Kraft auf sich umzuleiten. Bilder mit Freundin in Phils Lokal tauchen auf und Lotta schafft es, sogar zaghaft zu schmunzeln … Wie Maryama den Kosakentanz wagte …, den Kopf auf Lillys Schulter bettete … Das war filmreif! Wer jetzt wohl Phil beliefert?
Sie hatte sich dort einiges aufgebaut … mit Merlins Hilfe sogar recht geschäftsträchtig. Wo die Wandersleute jetzt wohl hin sind? Malecantus hatte keine Lösung gefunden … für den Fluch, den er ihr aufgeladen hatte: Das nahezu Black Out über ihre Zeit auf der Insel und über Takatukas Vater und Mae. Umso kostbarer zehrt Lotta nun von den Erinnerungen, die ihr geblieben sind - die Zeit davor … und danach.
Lillys wunderbares Pianospiel … Sie hatte sich doch noch vorgenommen, dem Spiel der Vampirin, die ihr das Leben vor dem Unhold Terence rettete, zur Einweihung der neuen Schule zu lauschen. Lottas Blick fällt auf die kleine gestrickte Schildkröte, die Takatuka so liebt. Gerade hockt das Häkeltier mitten auf dem Küchentisch. Viola hat sie also nicht gestrickt … hatte Lilly noch am letzten Abend des Schulballs erklärt …
Der letzte Abend! Lottas Augen füllen sich schon wieder … Die Quelle, der Salzsee hat wohl nachgeschöpft. Unwillkürlich legt sie die Hand mit der Kette in den Schoß. Die innere Pein wird leicht gemindert, die geschundene Seele wieder sanft beruhigt durch den Goldschimmernden knöchernen Tand.
Die nun wieder klaren Augen wandern im Raum umher. Was hatte sie neben Strickzeug, Schildkröte und dem verpackten Bild noch mitgebracht? Ihre aus dem Hafenbecken geborgene Truhe mit dem letzten Satz Degen, der ihr blieb und den frohen Batikstoffen. Recht exotisch in diesen Gefilden.
Das Bild! Es ist jetzt an der Zeit … Lotta holt es hervor, entfernt sorgsam die Schnüre und das Packpapier und marschiert nach draußen zu ihrer kleinen Werkstatt. Hier ist sie oft wie einst … in ihrem letzten Heim. Hier soll es hängen, damit sie es jeden Tag betrachten kann. Eine Erinnerung an ihre Insel und … an die künstlerisch begabte Ellie und ihren Bruder Ben. Ihre früheren Nachbarn. Sie hatte sich gar nicht mehr verabschiedet. Das tut ihr unendlich leid. Es ging so schnell …!
Der Wolf und Takatuka sehen Lotta mit Bild in die Werkstatt treten und folgen ihr … Das Kind lächelt. Etwas, was es wiedererkennt?
Lotta betrachtet noch lange das Bild. Sie hatten doch noch … die Docks verschönern wollen …
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Mit dem Handy in der Hand macht sich Lotta auf den Weg zum Bauleiter Reuben Sturlason … Sie hat ziemlich darüber nachgegrübelt, welche Dienste sie zu Geld machen könnte. In Erinnerungen schwelgend ist ihr klar geworden, dass sie einiges anzubieten hat und sich schon mal in ihrer letzten Heimstätte ganz gut mit diversen Fertigkeiten hoch gearbeitet hatte …
Auf jeden Fall soll es für Strom und Telefondienste reichen … Wenn nur endlich hier ausreichend Funkmasten für Mobilphone stünden. Derzeit arbeitet die Mannschaft noch mit altem Funkgerät.
Lotta sieht Sturlason einen Baum markieren. Die scheelen Blicke der drei ‚Missmutigen‘ – wie sie sie innerlich nennt - ignoriert sie einfach … weitestgehend. Der Stumme jagt ihr leichte Schauer über den Rücken, ahnt sie doch, dass sein abwägender Blick ihr folgt.
Die Gemütlichen grüßen herzlich. Thorger Kristensen und Sven Johanson erinnern Lotta ein bisschen an ihren Vater, auch wenn der … alles andere als blond war. Sie winkt den beiden freundlich entgegen. Himani Yokomo verbeugt sich ganz höflich in ihre Richtung. Das wirkt … recht japanisch und unweigerlich ist Lotta an Miyu erinnert. Sie nickt zurück, eine leichte Verbeugung andeutend, so wie sie es gerade bei ihm gesehen hat.
Björg Börnstin, die geschäftige rechte Hand des Bauleiters, ist Lotta mittlerweile auch geläufig. Alle anderen Namen kennt sie nicht und die der drei unangenehm stierenden Gestalten will sie gar nicht erst wissen … Die Junggesellen der Horde wie sie von den anderen vernahm.
„Reuben, Björg, hört mal zu …“, ruft sie Bauleiter und rechte Hand an und wedelt mit dem Handy in der eigenen. „Also, erstmal danke, dass ihr meine Hütte stehen lasst und das mit einem moderaten Kaufpreis verhandelt habt!“ So ganz besitzerlos war das Grundstück dann doch nicht gewesen … Lotta holt erstmal vorsichtig Luft in der eisigen Kälte. Manchmal fällt das Sprechen schwer, wenn man fast Eiskristalle ausbläst. Vielleicht … ist e r deswegen so … wortkarg? Lotta holt augenblicklich ihre Gedanken zurück. Hier spielt die Musik! Es geht um … Geschäfte! Was ist sie jetzt dankbar, von Oleg Proschinsky und Brett Jenkins noch halbwegs Lesen und Rechnen gelernt zu haben …
„Also, ich hab‘ mir … was zur Bezahlung überlegt, das mir … auch später etwas einbringen könnte.“ Lotta hält eine beredte Pause und lässt ihre Ansage etwas nachwirken. Jupp, sie muss ein bisschen was dafür springen lassen, dass ihr Knusperhäuschen in den großen Plan des künftigen Touristenmagneten passt. Reuben und Björg hatten ihr Falun farbiges Hüttchen bei einer ausgesprochen leckeren Tasse Tee genaustens inspiziert und für passend pittoresk im Rahmen des geplanten anheimelnden skandinavischen Wintersport-Mekkas befunden. „Als wäre es von uns extra dafür konzipiert worden, oder Reuben?“, hatte Björg gegrinst und seine Tasse zuprostend gen Bauleiter erhoben. Nun stehen beide gespannt vor Lotta, Björg an einen Baum gelehnt, der noch aufrecht steht, aber … bald nicht mehr – dem Kreuz von Reuben zufolge. „Also, was hast du zu bieten, dass … dir auch noch … weiter nützt?“ Reuben guckt ein wenig skeptisch. Er weiß noch nicht, was die junge Frau so alles draufhat.
„Nun ja!“, beginnt Lotta. „Ihr sagtet doch, ihr wartet noch auf einen Mann aus Stockholm, der den Gipfel erklimmt und die Vorrichtung für den letzten Funkmasten installiert …“ Dann stockt sie einen Moment, zögert etwas unsicher, bevor sie dann doch raus posaunt: „Der steht vor euch … Oder d i e!“ Und bevor die etwas ungläubigen Minen dagegen reden … sprudelt Lotta lieber hastig weiter. „Ich kann vorzüglich klettern, bin bestens ausgerüstet. Vielleicht biete ich später mal Klettertouren an. Ich kann auch Skifahren, Snowboarden … und ihr habt vielleicht meine kleine Werkstatt gesehen. Ich bin handwerklich ganz schön begabt, habe eigene Wintergärten früher gebaut, Fenster repariert, Böden verlegt, Katzenkratzbäume und Blumentöpfe zurechtgesägt (und mit bunten Strasssteinchen beklebt, aber das sagt sie hier lieber nicht …). Ich bin … eure Frau fürs Grobe. Jawoll!“ Lotta unterstreicht ihre Aufzählung mit in die Seiten gestemmten Fäusten, während sie sich so hoch aufrichtet wie sie nur kann und dabei fast auf den Zehenspitzen wippt. Hoffentlich glauben sie mir …! Innerlich ist leicht angespannt, versucht aber, sich nichts anmerken zu lassen, sondern möglichst souverän rüber zu kommen.
„Beachtlich!“, meint Björg gedehnt, während er sich nachdenklich dabei am Kinn kratzt. Der etwas stämmige Thorger tritt hinzu mit einem dünnen Baumstamm auf den Schultern. Der leicht beleibte Sven trabt gemütlich hintendrein mit dem hinteren Ende des Gehölzes. „Hab gerade ein bisschen mitgehört. Björg, Reuben, gebt euch einen Ruck. Ich hab‘ sie klettern gesehen, Sven hier auch! Sie kann‘s!“, bescheidet Thorger dem Bauleiter und seiner rechten Hand. „Und die Hütte hält sie auch ganz ordentlich instand!“, schaltet sich nun auch Sven ein. Die beiden müssen‘s wissen, lädt Lotta sie doch öfter mal zu Tee ohne Kuchen ein, um über Kinder und Enkel zu plaudern. Lotta genießt diese fast familiäre Atmosphäre ein bisschen. Es fehlt nur das Mehl für ein rundes Torten-Erlebnis. Auch Eier sind eine Fehlanzeige, es sei denn, sie wollte bei Schneehühnern stehlen.
„Okey, Okey!“, lacht Björg nun und hält Lotta die Hand zum Einschlagen hin. „Schon gut, schon gut! Los Reuben, Hand drauf! Sie soll unser Mann, äh, unsere Frau sein! Nach d e m Aufstieg hätte sie auch alles für den Standort der Hütte abgegolten, oder?“ Der Vorarbeiter blickt zum Bauleiter hin, der nun auch lächelnd einschlägt: „Abgemacht Lotta. Das spart uns einiges. Allein schon die Reisekosten des Mannes aus Stockholm. Und Ansgar wird es schon recht sein!“ Ansgar? Ist wohl der Bauherr! Lotta denkt sich nichts weiter … Reuben winkt irgendjemanden zu …
Jetzt muss nur noch die Stromfrage und die Kosten für Telefonanbieter geklärt werden. Dazu braucht es auch noch ein wenig mehr Moneten … Und ein bisschen Mehl für Kuchen …wäre auch nicht schlecht … und … Hühnereier. Lotta ist wieder auf den Geschmack gekommen, nicht nur Wildbret und Lachforelle zu gustieren. Sie entbietet also weitere Dienste, die sich in ‚Kohlen‘ umwandeln ließen. „Ich kann für eure Verpflegung auch jagen und fischen, Socken stopfen und Norweger stricken …“
„Ansgar ist Norweger!“, grinst Thorger breit als hätte er den ultimativen Scherz auf Lager. Lotta schaut irritiert auf und erblickt plötzlich neben sich … ein völlig unbewegtes Gesicht.
Nein … da … ein fast verschwindendes herablassendes Lächeln umspielt die Mundwinkel. Leicht amüsiertes Funkeln in den Augen. Er lacht sie aus! Lotta könnte vor Verlegenheit im Erdboden versinken. Ausgerechnet dieses wortkarge Exemplar steht vor ihr. D a s ist also Ansgar!
Wie sich herausstellt, ist er der ‚erste‘ Mann für die Bergbesteigung und Versenkung der Einfassung des Funkturms. Der aus Stockholm wäre der ‚Zweite‘ gewesen. Tja, Lotta ist nun die würdige ‚Nachbesetzung‘ für die Gipfelerstürmung zu zweit … Oh Mann!
In einigen Tagen soll es losgehen …
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Er bekam etwas ‚Fronturlaub‘ und hat den Wildwuchs neben sich gleich mit eingepackt. „Schaff‘ sie bloß hier weg!“, hatte der Kommandeur Asante angebrüllt als hätte er zu verantworten, dass diese umtriebige Dame hier mitten im Gefecht auftauchte. Er hatte sie nur als erstes in Deckung gezogen, sonst nichts.
Genervt wie fasziniert blickt er zur Beifahrerseite, während er das Militärfahrzeug in Richtung Elanis Hütte steuert. Wieder erinnert sie ihn an diese Mischung aus … zwei urwüchsigen Geschöpfen. Wo mag Lotta nur stecken? Wie es wohl Maryama geht? Er wünscht ihr, dass sie ihn schnell vergisst und einfach ihr Leben weiterlebt und glücklich wird. Das Herz wird ihm schwer, wenn er an die wunderbaren Stunden mit ihr zusammen denkt. Er hatte geglaubt … gehofft …, dass es …
„Hier wohnst du also, Asante?“, unterbricht ihn die neugierige Stimme von Bugsy erneut in seinen Gedanken. „Äh, ja, also eher … meine Cousine zweiten Grades, Elani Ogbanda, mit ihrem Sohn Keito. Ich habe meine Unterkunft sonst im jeweiligen Militärlager. Aber ich komme so oft zu Besuch wie es eben geht.“ Im Prinzip ist er dieser ‚Starreporterin‘ dankbar für den kurzzeitig bewilligten Heimaturlaub und die Aufgabe, sie dem Kommandeur des Lagers aus den Augen zu schaffen.
Asante ist lieber bei Elani und seinem quasi Neffen im Dorf als im Gefechtsstand. Er neigt nicht zu falschem Heroentum. Soldaten sind notfalls zum Töten ausgerichtet und um Kriege zu führen. Asante weiß, dass er sich mit seiner inneren Haltung teilweise sehr von seinen ‚Kameraden‘ unterscheidet. Aber … er ist auch nicht der Einzige, der so denkt. Ohne manch politische Intrigen, Wirtschaftsinteressen oder Korruptionen stünden sie nicht unbedingt jetzt dort, wo sie gerade stehen … Nicht immer ist es Freiheit und Gerechtigkeit, die ‚verteidigt‘ wird. Vielleicht … ist es das, was Bugsy Melone für ihr Blatt interessieren würde …
Elani hört das unverkennbare Motorengeräusch, wenn Asante zu Besuch vorfährt. Heute? Sie hatte ihn gar nicht erwartet. Lächelnd tritt sie vor die Hütte und schaut erstaunt auf, wen er mitgebracht hat. „Gestatten, Bugsy Melone, Reporterin!“, stellt sich die Begleitung an seiner Seite dann auch ungefragt ungeniert selber vor. „Sehr erfreut!“, ergreift Elani die dargebotene Hand leicht überrumpelt und schaut etwas ungläubig über die Schulter der jungen Frau hinweg zu ihrem Cousin. Der grinst nur leicht die Achseln zuckend. Was kann er denn dafür? Sie ist wohl wie sie ist. „Sie ist mir fast vor die Flinte gesprungen … so … investigativ wie sie wohl arbeitet!“ Asante schnappt sich erstmal ihr und sein Gepäck von der Ladefläche und kann sich ein Schmunzeln dabei kaum verkneifen. Verspricht irgendwie heiter zu werden … mit der jungen Dame.
„Kommt doch rein!“, lädt Elani nun leicht erheitert ein. „Ich bin gerade am Abendessen kochen …“ Sie wird unterbrochen von einem jungen Mann mit Tränen im Gesicht, der sich mit einem Messer in der Hand an der Theke zu schaffen macht und gerade den Neuankömmlingen zuwendet: „Ich hoffe, die Zwiebeln sind dir jetzt endlich fein genug geschnitten, Ma …“ Ja, Keito hat in den letzten Wochen schwer gelernt, dass alle mehr im Alltag mit anpacken müssen, damit genug zum Leben da ist und was auf den Tisch kommt. „Hi!“, grüßt er nun erfreut Asante und blickt neugierig zu der jungen Frau mit roten Haaren und wuscheliger Frisur. Komische Melone auf dem Kopf! Mit dem Unterarm versucht Keito, sich die Tränen wegzuwischen, damit er besser sehen kann. Hat Asante jetzt schon eine Neue?
Keito hingegen kann noch nicht vergessen. Wieder kommt diese Illusion vom Marktplatz in ihm hoch als er glaubte, Yuna gesehen zu haben. Elani streicht ihrem Sohn zärtlich über den Schopf. Ihm geht es nicht gut. Er hat so viel zu verdauen … wie sie auch. Das gemeinsame Leid schweißt sie gerade etwas enger zusammen. Sie streiten kaum. Keito lässt sich fast wie früher als Kind zum Trost wieder in den Arm von ihr nehmen. Er fügt sich gerade in sein Los, jeden Tag schwer für Schule und Lebenserhalt schuften zu müssen, … weil auch gar nichts anderes übrig bleibt.
Die Stimmung überträgt sich augenblicklich auf Bugsy und für ihre Verhältnisse wird sie direkt etwas schweigsam, beobachtet die Szene zwischen Mutter und Sohn. Auch Asantes schmerzhaft fürsorglicher Blick auf die beiden entgeht ihr nicht. Reporteraugen. Sie wittert … eine Story, fühlt aber mehr noch … Anteilnahme. Sie wüsste gerne die Geschichte dieser drei. Nachdem ihr Asante so … ‚vor die Linse gesprungen ist‘ – Bugsy grinst innerlich bei dieser Analogie – war schon ihr Interesse geweckt, zu erfahren, was diesen etwas traurig und in sich gekehrten Soldaten innerlich bewegen mag, wie er das Geschehen um sich herum wohl betrachtet. Er fiel irgendwie raus zwischen den anderen, deswegen nahm sie ihn nach Peilung der Lage als erstes aufs Korn – ok, oder auch das etwas Kornähnliche Gebräu in ihr aus Irland, das immer noch nachwirkte.
Wenn Don El Artichocke wüsste, dass sie sich noch immer nicht aus dem Staub macht und hier weiter recherchiert … Bugsy muss mal überlegen, was sie ihm später noch zum Besten gibt …, damit er sich nicht so große Sorgen macht.
Auf dem Herweg hatte Bugsy bereits versucht, Asante etwas auszuquetschen. Er hatte vorsichtig geantwortet und selber ‚recherchiert‘, zu welcher Ethnie sie denn zähle und erkundet, was sie denn für Haltungen habe. Und sie hatte begriffen, dass er sich erst rückversichern musste, wen er vor sich hat, bevor man freier zu sprechen wagt. Noch immer spielen Fragen der Stammes-Herkunft eine Rolle im Land, wurde Bugsy bewusst und jetzt wo sie Keito sieht, wirkt es nochmal komplizierter. Noch längst sind Hierarchien zwischen Ethnien, Geschlechtern, Orientierungen und dergleichen mehr nicht überwunden, ist auch Bugsy klar. Nirgendwo auf der Welt!
Als zu Tisch gebeten wird läuft Bugsy bei dem köstlichen Duft schon das Wasser im Mund zusammen: „Du meine Güte, was ist das, das da so köstlich meine Nase kitzelt?“ Elani lächelt erfreut fast so als hätte sie wieder Gäste im Fünf-Sterne-Restaurant. Es macht ihr Freude, Menschen zu bewirten und zu verköstigen. Ihr Markstand kommt auch gut an … mehr als andere hat sie schon bemerkt und sich gleichzeitig gesorgt, dass man es ihr übel nähme. Sie wird nicht mehr ganz als Einheimische angesehen. Zuviel wirkt europäisiert an ihr … nach der langen Zeit.
Bugsy langt kräftig zu, während Elani ein wenig in die Geheimnisse ihrer Küche einweiht, aber … nur begrenzt. Noch immer wahrt sie ihre Rezepte und die besonderen Zutaten wie zu ihrer Zeit als Fünf-Sterne-Köchin. „Wo hast du so kochen gelernt!“, hakt Bugsy nun doch sehr interessiert weiter nach. Hier zeigt sich ihr etwas, das geschmacklich abweicht von der üblichen Küche im Land. „Erzähl’s ihr!“, fordert Asante sein Kusinchen leutselig auf. Er hat Bugsy in der Zwischenzeit für vertrauenserweckend befunden und er ist stolz auf die Leistung seiner Cousine – trotz aller bösen Begleitumstände.
Ein wenig besorgt fragt sich Elani wie leichtfüßig sich Asante auf diese Frau einlässt. Ist er ein solcher Schwerenöter? Achtsam blickt sie von einem zum anderen … kann aber … eigentlich nichts … entdecken … was auf eine Liaison schließen lassen würde. Sie schüttelt innerlich schmunzelnd leicht den Kopf. Wieso muss man überhaupt gleich glauben … nur weil es eine Frau ist …? Sie wirkt recht patent. Elani möchte aber selbst gerne erst einmal Näheres wissen, wer an ihrem Tisch sitzt. Keito lässt erstmal nur seinen Blick neugierig zwischen den Erwachsenen wandern, wartet ab, was hier eigentlich passiert. „Erzähl mir doch erst einmal, was dich so umtreibt. Du scheinst … nicht von hier zu stammen? Was führt dich her, Bugsy?“
Und Bugsy erzählt von dem WiWo-Verlag, Don dem Verleger und väterlichen Freund, Ihren Aufgabenteilungen nach Kontinenten und Zeiten und ihrem ‚Studienfreund‘ Paka’a, der auf ihre Rückkehr wartet. Denn sie hat nur Semesterferien zurzeit.
Aha! Die Dame ist liiert, keine Liaison!, quittiert Elani lächelnd innerlich. Asante registriert es auch mit einem ganz leichten Bedauern. Vielleicht aber auch nur, weil er auf Ablenkung aus ist und keine erkennbare Zukunft für ihn da ist außer dem Militär
„Und nun zu … euch! Was führt euch hierher? Irgendwie passt ihr auch nicht ganz in diese Gegend!“ Bugsy ist eine unerbittliche Reporterin, wenn es sein muss und sie ist zu neugierig, will wissen, was hier los ist. Alle drei sehen sich an Elani, Asante und Keito … Etwas schwer seufzend hebt Elani an zu erzählen: „Du hast irgendwie recht, Bugsy. Keiner wird so wirklich heimisch mehr, obwohl dies ursprünglich Asantes und mein Mutterland ist. Keito …“, Elani weist auf ihren Sohn, „… ist nicht hier geboren und sah dieses Land und seine Kultur … und die politische wie gesellschaftliche Lage … zum ersten Mal als wir vor ein paar Wochen ankamen.“
Vor den nächsten Sätzen zögert Elani deutlich. Bugsy wartet geduldig ab. Irgendeine schwere Last scheint die drei zu verbinden und verhalten bleiben zu lassen. „In jungen Jahren … schickten mich meine Eltern fort … Die dauernden Unruhen. Es war nicht sicher …“
„Ist es noch nicht …!“, fällt Asante schwermütig ein, schweigt dann wieder. Keito blick bedrückt auf seinen Teller. Wird sie etwa jetzt noch die Geschichte von seinem Pa erzählen? „Das ist nichts für deine Zeitung, Bugsy. Ich bitte dich!“, fleht Elani jetzt. WiWo mag vielleicht nicht die Wild-Zeitung sein, aber Elani möchte nirgendwo auf einem Titelblatt mit ihrer persönlichen Geschichte landen. Bugsy beruhigt Elani und die zwei anderen schnell. Nie würde jemand namentlich genannt und sie würden keine persönlichen Geschichten veröffentlichen, die nicht von den Betroffenen selber abgesegnet seien. Das sei eine Vertrauensfrage, ein Ehrenkodex des WiWo-Verlages, auf den auch Don äußersten Wert lege. „So sehr man Politikern mit ihren öffentlichen Verlautbarungen auf den Geist geht … Private Ereignisse der kleinen Leute und einfachen Bürger haben einen anderen Stellenwert, einen anderen Schutzrahmen in der Redaktion.“, betont Bugsy nochmal bekräftigend hinterher.
So langsam ist es eher persönliche Anteilnahme als rein journalistisches Interesse, was Bugsy zum Weiterfragen bewegt. „Was ist passiert, dass ihr wieder hier seid? Es scheint … nicht ganz freiwillig zu sein …“ Asante blickt sein Cousinchen an, fängt mit dem angenehmen Teil an: „Sie hat sich hochgearbeitet, war eine Fünf-Sterne-Köchin in einem gefeierten Lokal. Wir waren immer so stolz auf sie, über die wenigen Nachrichten, die wir am Telefon empfingen. Ich bin erst dieses Jahr aus Kenia nachgekommen, zum Sportstudium … Hatte geglaubt, mir beim Militär ein wunderbares Stipendium erworben zu haben, um ein anderes Leben begehen zu können … fern von kriegerischen Konflikten …“, Asantes Stimme bricht leicht als er den Kopf senkt und wieder schweigt. Der ‚angenehme‘ Teil hatte sich schnell in unangenehm gewandelt.
In Elani hinterlässt es Schuldgefühl, ihren Cousin so zu sehen. Auch das ist ihre Schuld, dass er scheitern musste …, weil sie …, weil sie … „Ich lernte den Falschen kennen und lieben …!“
Keitos Kopf sinkt noch tiefer als er tonlos ergänzt: „… meinen Pa!“ Bugsy hört bewegt zu als Elani stockend berichtet wie Terence ihr das Leben zur Hölle machte und Keito erstmalig sacht rauslässt, welche kindlichen Erinnerungen und jugendlichen Erlebnisse mit seinem Vater ihn prägten. Elani schließt entsetzt die Augen. Sie hatte nicht alles gewusst, nicht alles geahnt, sich nicht mal vorgestellt gehabt wie manche Vorkommnisse auf ihn gewirkt haben mussten und was sie ihm zugemutet hatte zu sehen und zu erleben …
Sie war viel zu spät … gegangen. „Und die … die mir half … ist nun tot!“, schließt sie mit Tränen in den Augen. „Ich vermisse Miyu so sehr … und ihre Tochter. Und ich vermisse Lotta und Maryama …!“ Elani birgt ihr feuchtes Gesicht in den erhobenen Händen, kippt leicht vornüber unter der Last der Erinnerung. Sie hatte doch auch noch neue Bekanntschaften geschlossen … Marga, Bella. Es sah doch so aus als wenn nun alles besser würde … Asante erhebt sich, zieht Elani sanft an sich und birgt ihren Kopf an seiner Schulter und seinen an ihrer. „Ich vermisse sie auch alle so sehr …!“ Gegenseitig versuchen sie, sich Trost zu spenden.
Keito schiebt den halbvollen Teller beiseite, lehnt beide Arme auf den Tisch und lässt den Kopf darauf fallen, während ihn gleichermaßen Schluchzer schütteln. Asante und Elani begeben sich sofort zu ihm, knien beidseits nieder, um den gebeutelten Jungen mit ihrer Körperwärme zu umfangen, zu halten, bis er sich halbwegs wieder beruhigt hat. Bugsy sieht dem Schauspiel reglos zu, vergisst fast dabei zu atmen. „Ich hab‘ schon Halluzinationen …!“, gesteht Keito kläglich, das Gesicht noch immer in den Armen auf dem Tisch vergraben. „Ich … ich … hab mir heute eingebildet, Yuna auf dem Markt gesehen zu haben! Aber … aber … sie ist doch tot!“ Wieder bebt der junge Körper von Weinkrämpfen gepackt. Aber Elani schaut augenblicklich hoch … „Heute?“, fragt sie fassungslos. Kann das sein. Zwei … Watanabes an einem Tag? Auf dem Markt?
Heftig rüttelt Elani auf einmal an ihrem Sohn. Asante wie Bugsy blicken sie nur irritiert an. „Sag mir sofort, wann und wo du denkst, dass du sie gesehen hast.“ Der Tränenstrom des Jungen versiegt umgehend. So aus der Situation gerissen schaut auch Keito seine Ma nun hochgradig erstaunt an. Was will sie? Was hat sie?
Elani hatte noch überlegt, ob sie überhaupt davon erzählen sollte oder ob es nicht doch eine zu unwahrscheinliche Einbildung gewesen war. Nun aber …: „Ich sah, denke ich, ihren Vater heute auf dem Markt. Just um die Mittagszeit! Jack Watanabe!“
Nun ist es an Bugsy, entsetzt aufzuschreien. „Watanabe? Sagtest du Watanabe? Redest du etwa … von … Miyu Watanabe? Die ist tot?!“ Erschrocken schlägt sie die Hände vor den Mund. Wie grauenvoll! „Don hat nichts gesagt am Telefon … Er weiß … es wohl noch nicht!“, lässt sie die Hände wieder von den Lippen sinken, legt sie nun schockiert an die Wangen. „Wie soll ich ihm … das nur …?“ Ratlos schaut sie die drei Ogbandas an. Plötzlich ist sie mittendrin im Geschehen, emotional beteiligt … Nun ist es an ihr … zu erklären: „Die Watanabes sind frühere Bekannte von Don El Artichocke als sie noch … aktiv auf Protestmärschen und bei … Hausbesetzungen … unterwegs waren. Ich habe sie kennengelernt als ich selber noch sehr jung war. Sie … hatten … eine kleine Tochter …, die immer dabei war.“ - „Yuna!“, lässt Keito mit großen Augen raus.
Alle setzen sich ernüchtert wieder um den Tisch herum, schweigen eine Weile, bis Asante den Faden wieder aufgreift: „Das sind unglaubliche … Verwicklungen, Bugsy. Aber bevor du diesem Don irgendwas erzählst … möchte ich Elanis Frage nochmal aufgreifen!“ Und damit wendet sich der Soldat Keito mit festem Blick zu. „Wann dachtest du, Yuna gesehen zu haben?“ – „Um die Mittagszeit!“, erwidert der Teen mit wachem Blick. Darf er etwas Hoffnung schöpfen …? Kann es sein …? Er schaut seine Ma an. Die blickt gleichermaßen … ambivalent. „Was hat das alles zu bedeuten?“ Elanis Augen wandern zu Asante wie auch Bugsy als hätten die bereits Antworten darauf.
Mit Hoffnung kann Bugsy jedoch was anfangen und die Reporterseele, die Spürnase in ihr erwacht wieder … „Nichts ist sicher, was man zu sehen oder hören glaubte, aber nicht selber überprüfte.“, schlussfolgert sie. „Was genau w i s s t ihr denn, wenn ihr so zügig wie ihr sagtet, aufgebrochen seid?“ – „Eigentlich nur, was die Polizei mitteilte! Die Brindletoner … wohlgemerkt!“ Asante hebt eine Augenbraue. „Nicht unbedingt die gescheiteste der Welt!“
„Die … Idioten, die auch meinen Pa entkommen ließen, obwohl wir ihn im Spukhaus unschädlich machten und ihr ihn mit Lotta zusammen auf einem Silbertablett präsentiertet?“, platzt Keito verächtlich hervor. Asante hebt nun beide Augenbrauen, Elani runzelt die Stirn: „Spukhaus? Hast du mir je davon erzählt, Keito, was da drinnen alles lief?“ Hatte er überhaupt je erzählt, was er nachts machte als sie noch in Brindleton lebten? Hier halten ihn wilde Elefanten, Löwen und Hyänen dagegen nachts eher daheim und dass er noch nicht vertraut mit der Umgebung und den Leuten ist.
Asante interessiert hingegen eine andere Frage: „Kann es sein, dass … einzelne … oder … alle … noch am Leben sind?“ Terence auch? Asante erschaudert. Nie erlebte er einen fieseren Charakter als diesen. „Ich werde auf jeden Fall Don kontaktieren!“, meldet sich Bugsy zu Wort. „Er muss davon erfahren und kann am ehesten nachrecherchieren! Wo … und wie wurden die Watanabe-Frauen denn bestattet? Oder wer auch immer … Ich meine …“ Bugsy will nicht pietätlos erscheinen, aber falls nicht … Mutter und Tochter … begraben sind … Uyyyyyyy! Sie hält sich eine Hand vor dem Mund.
„Auf dem Windenburger Friedhof, soweit ich weiß!“, steuert Elani Wissenswertes bei und setzt gleich nach: „Wir müssen diesen Jack finden … Irgendwo in der Nähe müsste vielleicht seine Forschungsstätte liegen!“
„Das übernehme ich!“, bestimmt Asante sofort. Er hat den Wagen und ein paar Tage Urlaub, dank Bugsy – der scheinbaren Nervensäge. Also, wenn er mal jemanden brauchen sollte, der an jemandes Nerven sägt … Sie wäre das erste ‚Werkzeug‘ seiner Wahl. Sie hat’s echt drauf wie sie den Lager-Kommandeur auf die Palme brachte … Asante kann schon fast so etwas wie Zuversicht und Erheiterung wieder spüren.
D a s ist eine Aufgabe mehr nach seinem Geschmack als Krieg zu ‚spielen‘. Er wird den gesamten verdammten afrikanischen Busch nach einem Jack durchkämmen!
„Ich werde Augen und Ohren auf dem Markt offenhalten!“, verkündet Elani auch etwas hoffnungsfroher. Ist es möglich? Mehr kann sie nicht tun. Der Job in der Suppenküche ist überlebenswichtig, sieben Tage die Woche. Es gibt kein frei.
„Vielleicht … finden wir auch Lotta wieder!“ Asante verspürt fast Aufbruchstimmung. Wenn sie alle wieder zusammenfänden …
„Lotta?“, hakt Bugsy nach. Der Name fiel vorher schon mal. „Ihre Haarfarbe war wie die deine …“, lächelt Elani warmherzig Bugsy an. Die Reporterin ist baff wie ein Lächeln so erstrahlen kann - als ginge die Sonne auf. Sie weiß nichts davon, dass Elani einst fast immer so ihr Umfeld erwärmte.
„Geht dein Mobilphone? Hast du nicht ein Bild von ihr? Wir haben seit Tagen keinen Strom!“, bittet Elani ihren Cousin und der zückt sein im Lager nochmal frisch aufgeladenes Gerät, obwohl auch dort sehr hausgehalten werden muss mit den Ressourcen. Er wischt ein paarmal über das Display, zeigt Bugsy und Elani das Gesuchte. Die beiden Köpfe der Frauen beugen sich über die Bilder. „Sehr merkwürdige Bilder!“, kommentiert die Reporterin mit Gespür für das Außergewöhnliche die Fotos, wo diese Rothaarige … weggetragen wird?! Asante nickt nur: „Sie … hatte mehr als nur einen Feind!“
Eine weitere Story? Oder hängt die mit der ersten zusammen? Bugsy will mehr wissen … Einer am Tisch gerade nicht. Ihm wird gerade alles zu viel …
„Ich … muss mich mal … etwas zurückziehen!“ wispert Keito leise. Er kann noch nicht so in die leichte Aufbruchsstimmung der Erwachsenen eintauchen. Wollen sie ihm nur Hoffnung machen? Und wenn alles nur … Selbstbetrug ist? Fällt man dann nicht noch tiefer? Elani nickt ihm lächeln zu. Sie versteht, dass er jetzt einen Moment für sich braucht. Auch Asante schickt ihm einen wohlwollenden Blick, erhebt sich nochmal und drückt ihn ganz fest an sich. Keito ist froh, dass es Asante gibt. Ein anderer Mann, ein anderes Vorbild als es sein Pa war … Oder ist? Was wenn er noch …? Keito schiebt diesen Gedanken schnell von sich und eilt raus zu dem, was er seine Schlafhütte nennen darf.
Er kramt unterm Bett hervor, was er sorgsam verpackt und mitgenommen hat. Das Bild vom Festival. Er will es sich jetzt ansehen. Jetzt … ist es an der Zeit, Erinnerungen wieder zuzulassen. Es waren neben den schweren die glücklichen Tage, die sie mit Bea, der Meerfrau, auf dem Festival verbrachten. Seine zwei Musen der Stunde. Bea hatte ihnen offenbart, was sie wirklich ist – ihm und Yuna. Die Meerfrau war eine wirkliche Freundin geworden. Sie war nicht im Spukhaus gewesen, aber ihr hatte er gleich anvertraut, was sein Pa war … ist. Wie sie beide lächeln … die beiden Mädchen, wie Strandnixen am Meer. Keito sucht nach einem Draht, mit dem er das Bild aufhängen kann. Betrachtet es dann noch lange, während eine zarte Träne bis zum Kinn runterläuft.
Gerne hätte er auch ein Bild von Ellie und Tania. Keito beugt sich wieder suchend unters Bett, kramt in einer Kiste nach seinem alten Handy. Wenn sie doch nur genug Strom hätten, damit er wenigstens das gemeinsame Bild aus der Kunstgalerie betrachten könnte …
Noch weiter hinten unterm Bett liegen seine Malutensilien. Die, die er auf dem Festival besorgte … Vielleicht kann er ja … aus der Erinnerung heraus malen …
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Yuna träumt … mit offenen Augen! Sie hat sich tief in den Busch zurückgezogen … sucht unbewusst die Gefahren …, die lauern …, die tödlich sind. Manchmal sehnt sie i h n herbei. Gevatter Tod! Sie war ihm schon mal nah, damals … im Spukhaus, als sie sich fast aufgegeben hatte. Und dann wieder … in der letzten Nacht des Balls … Die letzte Nacht in der Nähe der Brindleton High …
E r kann ihr nichts mehr tun! Das ist zumindest klar und Gewissheit. S i e weiß es!
Yuna blickt gedankenverloren in die weite Savanne, nur notdürftig von einem kargen Gestrüpp verborgen. Ihre Eltern bekommen zuweilen nicht mit, wenn sie sich unter der Zeltplane durch nach hinten rauspirscht, während Miyu und Jack glauben, sie hätte sich nur wieder ins Zelt zurückgezogen, wie sie es die meiste Zeit des Tages und die Nacht tut. Nur manchmal lässt sie sich etwas von den Eltern herauslocken wie letztens zum Markt.
Im Zelt hört sie oft sie sprechen, sich Sorgen machen. Mum leidet, macht sich schwere Vorwürfe. Dad geht es auch nicht besser. Beide fühlen sich hilflos, weil sie kaum redet. Aber sie kann die Lippen nicht einfach öffnen, sagen, was sie bewegt, denn innerlich … lebt nichts. Der Drachen … ist das einzige Begehren, der einzige Sinn, der sie noch im Hier und Jetzt hält. Warum weiß sie selber nicht oder woher die Eingebung stammt.
Ein Löwe mit wilder Mähne kreuzt ihren Blick. Sekundenlang starren sie sich an. Dann beschließt er wohl, dass sie keine Jagdbeute ist. Kein Fluchtverhalten, kein Angstschweiß, der herüberweht. Sie fühlt … nichts … die meiste Zeit …
Ist dieser Zustand besser als die peinigende Angst, die sie damals im dunklen Verschlag verspürte? Sie weiß es nicht. Bilder tauchen empor wie aus einer anderen Zeit als hätte es nichts mit ihr zu tun. Sie betrachtet sie distanziert. Auch sich selbst. Die Freude über die Erlösung, die helfenden Hände, Keito, der sie suchte, Viola, die zubiss. Nouki …, die sie auf … diese Hand aufmerksam machte …
Die Erlösung währte nicht lange. Etwas wie ein Alptraum hatte sich ihrer bemächtigt. Schon einmal totenähnliche Starre über sie gebracht, Kälte über ihr Herz gelegt. Lottas Wolf hatte sie dann gesucht und gefunden … und tatsächliche Erleichterung verschafft. Bis sie erneut … in eine innere Hölle stürzte, weil sie sich und Mum und diese beiden Frauen … bis auf äußerste standhaft verteidigte …, alles gab … und einen hohen Preis … für ihre jungen Lenzen zahlte … Eine Bürde für alle Ewigkeit!
Sie hat … den Drachen verdient!
Da ist noch … diese winzige Kraftquelle … aus der sich dieses Bild vom Drachen schöpft … Rot und Grün soll er sein. Yuna ist wieder an die Früchte auf dem Markt erinnert. Sie hatte noch so viel vorgehabt mit Bea, Tania, Ellie und Nouki … Baden, klettern, wandern, eine Dichterlesung besuchen … Und Keito? Ob er jetzt mit den Mädels unterwegs ist?
Regungen … ganz tiefen unten …? Ein Gefühl, etwas zu vermissen? Den vertrautesten Freund an der Brindleton High am meisten …, auch wenn es zuletzt manchmal schwierig mit ihm lief...?
Eine Löwin mit Jungen streicht vorbei, verharrt einen Moment, wartet ab, prüft, ob Yuna eine Gefahr für ihre Kleinen darstellt. Dann … kommt sie langsam näher … schnüffelt dicht vor Yunas Gesicht, die reglos sitzen bleibt. Die leicht feuchte Nase fährt wie zu einem Kuss kurz über Yunas, die plötzlich heftig aufatmen muss, … erwacht, erschrickt …, sich fürchtet und … zum ersten Mal seit Wochen ein starkes Gefühl wieder erlebt … und … sich freut, auch wenn es Angst haben bedeutet. Irgendwie … ist es willkommen. Besser als diese Leblosigkeit, diese innere Versteinerung …
Mit furchtsamem Blick weicht Yuna mit dem Oberkörper leicht zurück, will auf einmal wieder leben, existent sein. Ihr geweiteter Blick in der Löwin Augen offenbart … eine rote und eine grüne Iris. Kann das sein? Verwundert hält der Teen still, bis die Löwin sich abwendet und mit ihren Löwenjungen von dannen zieht. Eines der Jungen … hat blaue Augen. Und wieder ist dieses Gefühl … diese Quelle da … ähnlich wie bei Lottas Wolf auf dem Festival, der ihr Erlösung, ja Erleichterung verschaffte. Rot, grün, blau soll der Drachen werden. Sie hat ihn … nötig!
Yuna schaut sich in der Savanne um, diesmal mit anderem Blick. Gefahren nun abwägend und achtsam damit umgehend - so wie sie es auf vielen Reisen bei ihrem Dad gelernt hat. Rot … grün … angenehmere Bilder tauchen wieder in ihr auf, aber auch Traurigkeit. Jetzt kann sie auch die wieder fühlen. Traurig über das Verlorene macht sich Yuna auf den Rückweg … zu Mum und Dad. Möchte in die Arme genommen und getröstet werden … wie jeder Teen, der verloren umherwandert.
Wenn wenigstens Keito noch da wäre … Aber kann ich ihm je wieder begegnen, nachdem sein Pa …? Yuna beginnt zu weinen. Zum ersten Mal nach Wochen.
Miyu sieht schon von Weitem ihre Tochter herannahen. Sie hatte sie gar nicht weggehen sehen. „Jack schau. Wo kommt sie bloß her? Etwas ist … verändert!“ Jack blickt auf und bemerkt es auch. Miyu eilt Yuna mit ausgebreiteten Armen entgegen und Jack hinterher. Etwas sagt den Eltern an ihrer Haltung, dass sie jetzt bereit ist, Trauer und Trost zuzulassen. Im Näherkommen erblickt Miyu Yunas tränennasses Gesicht. Ihre Tochter fliegt ihr geradezu in die offenen Arme. Jack umfängt sie beide und auch Miyu ist nun froh, gehalten und umsorgt zu werden. Zu oft hat sie allein ihre Frau stehen und aushalten müssen im Beruf, in der Familie. Jack war immer weit entfernt gewesen, viel auf Reisen. Und er weiß das, ist froh, jetzt so nah bei beiden sein und helfen zu können, auch wenn er sich gerade genau so hilflos fühlt wie Miyu in manchen Zeiten zuvor schon. Aber nicht allein diese Situation jetzt und hier durchstehen zu müssen, hilft beiden oder … auch allen dreien.
Zu Dritt begeben sie sich ans stetig brennende Lagerfeuer. Die Eltern drängen Yuna nicht. Niemand verlangt zu wissen, was in den letzten Sekunden der Ballnacht tatsächlich passiert ist. Yuna lässt nur knapp durchblicken, dass e r sie niemals mehr verfolgen wird. Einer wurde rechtens begraben. Ansonsten schweigt sie zu dem Thema.
Dafür sprudelt umso mehr das Farbthema aus ihr hervor. „Rot muss er sein und grün und blau …!“ Eng an ihre Mum gekuschelt, lässt sich Yuna wie ein Kind das Haupt streicheln und berichtet von ‚ihrem‘ Drachen.
„Ist noch von der Suppe da? Sie riecht so köstlich …“ Yuna hat den ganzen Tag noch nichts gegessen. Zum ersten Mal riecht sie wieder, schnuppert in die Luft. Lässt alle Empfindungen und Sinne wie neu entfacht auf sich einströmen in der gleißenden Abendhitze der Savanne. Miyu schöpft aus dem Topf mit einem Löffel, füttert ihr Kind, das den Kopf auf ihre Knie gebettet hat und ihre Taille mit beiden Armen umfasst als wolle sie ihre Mum nie wieder loslassen. Yuna hat keine Hand frei und öffnet brav den Mund, schmeckt, schnalzt mit der Zunge vor köstlichem Erleben: „Mehr! Es schmeckt … wie von Elani!“ Miyu lächelt. „Ja, das habe ich vorhin auch gedacht!“ Yuna spaltet etwas für den Moment ab … diese Verbindung … zu Terence.
Jack schaut hoch. Diese Elani und ihren Sohn hat er nie kennengelernt, obwohl es mal geplant gewesen war. Er ist einfach zu viel unterwegs gewesen … „Die Mutter von diesem Keito, oder?“, hakt er nun doch nochmal nach und könnte sich sogleich vor den Kopf schlagen. Jetzt rührt er damit auch gleich wieder an dessen Vater, zu dem er ja ein bisschen den Gegenpol für den Jungen geben sollte, wie er die beiden mal verstanden hatte und der jetzt …
„Tut mir leid …“, seufzt Jack hinterher. „Ich wollte nicht an Erinnerungen rühren …“ – „Schon gut!“, wendet Miyu milde ein. „Ja, Dad, ich will mich auch wieder erinnern dürfen … zumindest die schönen Bilder bewahren …“ Yuna stoppt einen Moment ihren Satz, um dann doch wieder etwas traurig hinterher zu setzen: „Wir werden sie nie wieder sehen können, nicht wahr? Wie alle anderen auch nicht. Uns gibt es ja nicht mehr!“ – „Ja!“, bestätigt Miyu tief betrübt. „Das wird nie wieder möglich sein!“ Nie wird sie ihre Tochter ausliefern.
Jack hätte liebend gerne die Bürde Yunas auf sich geladen. Warum war er nur so weit weg gewesen? Auch er streicht seiner Tochter wiederholt übers dunkle seidige Haar. Er hat so viel von ihrem Leben verpasst …
Mutter und Tochter erinnern sich gemeinsam an Vergangenes und Verlorenes … „Ich hatte dir erzählt, wer mir geholfen hat … im Spukhaus!“ Miyu nickt, lauscht. Viola hatte Yuna geholfen gegen Terence … und nun muss sie dabei wehmütig an Lilly und das geplante Pianospiel in der Schule denken. Auch Jack hört aufmerksam zu. Wird Yuna nun mehr erzählen über die Nacht damals? Sie tut es. Berichtet zum ersten Mal von einem Geist und dass sie … ein zweites Mal dort war … auf ‚Befehl‘. Sie erzählt von Lottas Wolf auf dem Festival und dem gleichen Gefühl eben … mit der Löwin - nur dass sie jetzt die innere Hölle für ihre Tat beherrscht und kein sich bemächtigendes Gespinst von außen. Miyu und Jack sehen sich erschrocken an. Was hatten sie alles nicht geahnt … nicht das Ausmaß dieser Spuknacht damals! Und dann war sie gerade eben … auch noch völliger Gefahr ausgesetzt? In der Savanne? Jack fasst sich an den Kopf. Wann hatte sie sich fortgeschlichen? Können sie als Eltern ihr Kind denn vor gar nichts bewahren?
Lotta und ihr Wolf! Miyu erinnert sich an das gemeinsame Training mit Maryama und Elani. Wehmut ummantelt das Herz, während sie Yuna enger an sich drückt und weiter füttert. Es wird Zeit, ihre Tochter nun tatsächlich zu lehren. Miyu hatte eilig noch das Schwert ihrer Ahnen und eines der Rapiere von Lotta heimlich aus der Schule vor ihrer Flucht besorgt als sie sich soweit wieder nach Terence Überfall aufrappeln konnte.
Jack grübelt auch lange nach. „Der Tiger wäre die rechte Verbindung zum Drachen. Er schützt vor bösen Geistern und Dämonen … ist Sinnbild … für ein langes Leben!“ Der Anthropologe kennt die traditionellen Bedeutungen der japanischen Tattoos, hatte ihnen aber nie Bedeutsamkeit beigemessen - bis … jetzt. Er glaubt Yuna die Geschichte mit dem Geist, obwohl das in seinem bisherigen Leben nie Platz hatte. Meist fand er rationelle Erklärungen für die Mythen und Legenden vieler Kulturen und natürlich ist vieles von Menschen erdacht, um scheinbar Unerklärliches erklärbar zu machen. Aber lässt sich wirklich alles rationell und wissenschaftlich fassen und untersuchen? Jack ist sich nicht mehr so sicher und auch vorher schon ist er auf nicht mehr Erklärbares, auf eben Unglaubliches und an seine rationellen Grenzen gestoßen.
Yuna war nie esoterisch angehaucht, nicht im Ansatz. Eher mathematisch technisch orientiert hat sie sich nie in mythische Fantasien oder Ähnliches verstiegen. Deswegen klingt ihr Bericht umso glaubhafter und auch ihr paralysierter Zustand nach der Freiheitsberaubung in dem dunklen Verschlag konnte nicht alles erklären, was hernach geschah. Miyu hatte Yunas Vater über diesen kalten todesähnlichen Schlaf, unterrichtet und diese Wesensänderungen, die später noch folgten. Der Wolf dieser Lotta wäre auch interessantes Forschungsgebiet …, geht es Jack durch den Kopf. Wölfe kommen in vielen Mythen vor wie Fenris, der Bruder Hels und der Midgardschlange … Mhmmm!
„Und diese Lotta? Auch sie dürft ihr nie wiedersehen?“ Miyu schüttelt das Haupt auf Jacks Frage hin. „Keinen von ihnen! Wir dürfen niemanden in die Bredouille bringen …“ nickt sie leicht in Richtung Yuna, so dass diese es nicht sieht. Es sollen alle, die sie dort zurückließen, ihr Leben unbehelligt weiterleben können wie bisher. Niemand darf wissen, dass es sie noch gibt. Niemand soll gezwungen sein, sich zwischen Rechtsweg und unrechtem Weg zu entscheiden. Das müssen Yunas Eltern und vor allem Miyu allein auf sich laden, einen nicht mehr legalen Weg beschritten zu haben.
Miyu wüsste auch nicht, wie sie Elani und Keito noch unter die Augen treten könnten, nachdem …
„Wir werden in Japan ein neues Leben beginnen, fernab der großen Städte, in der alten Hütte meiner Ahnen.“, setzt Miyu zur Erklärung nach. Sie werden keine Versicherungskarte, keine Pässe, gar nichts haben …und nie mehr brauchen. Miyu wird keinen Job mehr annehmen können, der Papiere verlangt. Der Flug hierher war schon abenteuerlich genug ohne richtige Dokumente gewesen. Aber dieser kleine Privatflugplatz … hatte es möglich gemacht.
Jack hingegen musste von beiden die Sterbeurkunden entgegennehmen … Es war ein schlimmer Tag gewesen als er die Dokumente im Konsulat von Nairobi persönlich abholen sollte und gleichzeitig wusste, dass Miyu und Yuna schon auf dem Weg zu ihm waren.
Gesättigt und durch die vorzüglichen Aromen auf der Zunge leicht besänftigt schwelgt Yuna weiter in lieblichen Erinnerungen … alles andere verdrängend. Sie möchte für einen Moment wieder glücklich wie ein Kind sein dürfen - sehr wohl ihr Intellekt jedoch auch verstanden hat, welche Zukunft ihnen blüht. „Tani hatte ein wunderbares Outfit an und meines war auch wunderhübsch. Das hat sie mir ausgesucht. Und weißt du, dass sie dichten konnte?“ Yuna blickt vertrauensselig hoch zu ihrer Mutter wie eine Dreijährige, die Schokoladenkuchen bekommt. Miyu lächelt ihrer Tochter sanft zu, streicht ihr liebevoll eine Strähne aus der Stirn. Soll sie ruhig in kindliche Träume entgleiten … Etwas was ihren Verstand umschmeichelt, damit er nicht gänzlich irr läuft. Aber völlige Dissoziation wäre für Miyu nur schwer auszuhalten, Anteile davon zeigt scheinbar Yuna gerade. Die Mutter versucht, ihre Tränen zurückzuhalten und ihrem Kind weiterhin lächelnd Zuversicht zu vermitteln.
„Bea ist eine Meerfrau!“, errinnert sich Yuna. Jetzt und hier kann sie es einmal aussprechen. „Ich weiß!“, antwortet Miyu sacht auf Yunas Offenbarung. „Du wusstest es?“ Yuna lächelt zu Miyu hoch. „Du hast mir auch nicht immer alles verraten, Mum ... Ist schon ok!“ Yuna starrt eine Weile seitwärts ins Feuer, während ihr Kopf weiterhin auf dem Schoß ihrer Mutter ruht. Es tut ihr gut, ihre beiden Eltern so dicht und so zugewandt bei sich zu haben. Zu oft hatte sie zurückstecken müssen. Sie genießt gerade, sich wieder wie ein Kind fühlen zu dürfen, auf das man achtet, nach dem man schaut und dass nicht immer schon so vernünftig und erwachen sein muss in allem.
Aber ohne diese Gabe … hätte sie i h n vielleicht auch nicht bezwungen Hätte dem Maß an Verantwortung, dass sie in dem Moment über alle trug, die sich nicht mehr wehren konnten, nicht standgehalten als sie noch verzweifelt mit der ihm entwundenen Waffe in der Hand schrie: „Hau ab!“, und er dennoch hasserfüllt auf sie zu preschte und ins eigene Verderben rannte …
Retten konnte sie letztendlich nur eine … Ihre Mum. Yuna lächelt wieder zu ihr hoch, spaltet Erlebtes wieder ab. „Wir wollten alle zusammen auf den Vulkan klettern … Ellie, Nouki, Bea und ich!“ Schmerzvoll zieht sich Miyus Magen zusammen. Yuna wird nie wieder mit irgendwelchen Freundinnen noch anderen Jugendlichen etwas unternehmen können. „Wir klettern gemeinsam auf den Fuji mein Kind! Nur wir zwei!“ Miyu wird die einzige Gesellschaft ihrer Tochter sein - den Rest deren Lebens.
Ein Lufthauch streift in der Dämmerung dicht über die Köpfe von Mutter und Tochter hinweg, die herumfahren und dem pfeilschnellen Flug erst erstaunt und dann mit lächelnden Augen kurz folgen. Bis zu 160 Stundenkilometer … weiß Yuna.
Das war in einem anderen Leben …, denkt die ehemalige Rektorin, … möge ein anderer ein Fenster offen halten …
„Die kommen da drüben aus der Höhle. Harmlos!“, erklärt Jack beiden Frauen knapp.
„Und lehrst du mich nun, Mum?“ Yuna richtet sich jetzt gänzlich auf und sieht ihrer Mutter direkt auf Augenhöhe ernsthaft ins Gesicht. „Jetzt gleich?“, ist Miyus erstaunte Frage. Ihre Tochter ist andererseits … wohl auch recht resilient! Jack nickt Miyu nur kurz zu, was so viel bedeutet wie ‚nimm’s wie es kommt!‘ und holt die Schwerter aus dem Zelt. Mutter und Tochter beginnen mit dem Training.
Jack trifft stattdessen bereits Vorkehrungen für ihre Weiterreise. Während er sein Lager bald weiter südwärts verlegen wird, müssen sich Miyu und Yuna über die Seidenstraße gen Ostasien durchschlagen.
Später in der Nacht bespricht er mit Miyu noch die Details als Yuna sich schon schlafen gelegt hat. „Ich hab‘ hier noch eine Adresse aus alten Tagen in Persien an der Grenze in Richtung Hindukusch: Farsane Fahani. Sie wird euch sicher weiterhelfen und ein paar Tage beherbergen können, ohne dass ihr weiter auffallt. Sie hat als junges Mädchen bei Übersetzungen geholfen, wollte aber langfristig gerne eine Pflegeausbildung machen.“ Jack lächelt in Erinnerung an die frühere Begegnung mit der zuweilen etwas tollpatschigen jungen Dame. Ob sie wohl ihren Wunschberuf heute ausübt?
„Hier!“, drückt Jack seiner Exgattin und besten Freundin zwei Schiffpassagen in die Hand. „Bis Istanbul schafft ihr es durch den Suez damit in drei Tagen.“ - „Jack, woher hast du …? Womit kannst du … dir das leisten?“ Miyu macht ganz große Augen. In ihrer engen finanziellen Lage sind die Karten ein Vermögen wert. Jack schließt sanft seine Hände um die ihren als Miyu sie ihm zurückgeben will. Er wird den Gürtel sehr, sehr eng schnallen oder sich an einer der Gazellen in der Savanne vergreifen müssen … „Behalte sie. Sie ist auch meine Tochter! Lass mich etwas für euch tun. Euer Weg ist noch lang genug. Wenn ihr vor Wintereinbruch nicht am Hindukusch angekommen seid, nimm eine südliche Handelsroute nördlich durch Indien in östliche Richtung auf den westlichen Rand des Ganges zu!“
Miyu schwirrt der Kopf: „Wie? Östlich, nördlich, südlich, westlich?“ Ähm, man wird sehen. Morgen in aller Frühe geht es los!
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„Und du erinnerst dich tatsächlich an all deine früheren Leben?“ – „Jupp!“, grinst Merlin breit, während er weiter in dem Buch Band vor sich blättert. „Mhm!“, grübelt Malecantus laut, ohne sich auf seine Lektüre konzentrieren zu können. Sie sitzen in einer der Fensternischen der beeindruckenden Klosterbibliothek. „Und du wirst immer wieder hier … in diesem Kloster … abgelegt … als Findelkind?“, bohrt der Magier weiter. „Genau!“ Der schmunzelnde Merlin hebt nicht mal die Augen von den Buchseiten dabei. Er hat entdeckt, dass es ihm Spaß macht, Gregorius ein bisschen zappeln zu lassen und aufzuziehen. „Von wem?“, verlangt der nun zu wissen.
„Keeeeeiiine Ahnung!“, die lakonische Antwort des Zauberlehrlings. Wieder ein breites Grinsen.
„Bitte erklär’s mir!“, fordert Malecantus nun langsam verärgert den jungen Mann an seiner Seite auf und sticht ihn dabei mit dem Finger in die Seite. „Ups!“, entfährt es dem etwas kitzeligen Merlin, der versucht seitwärts auszuweichen. Das ist dem Magier Aufforderung genug, jetzt erst recht loszulegen. Beide Hände greifen nun beherzt zu und zwicken und zwacken das nunmehr prustende Bündel, bis es um Gnade winselt: „Hör auf, hör auf!“, stöhnt Merlin lachend, wird aber weiter an den Seiten kräftigt durchgewalkt und zu Boden gerungen.
Am Ende thront Malecantus erhoben über ihm und knebelt Merlins beide Hände mit seinen fest an die Erde: „Ergibst du dich?“ – „Liebend gern!“, haucht Merlin mit Kussmäulchen hoch und nutzt einen kurzen Moment sinnlicher Unachtsamkeit seines Bezwingers, um die Rollen umzudrehen. „Rollentausch nennt man das!“
„Rolle rückwärts nenn ich das!“, kontert Malecantus und mit einem Schwung landen beide … im Blumentopf. „Autsch!“, schreit der eine. „Oh weh!“, der andere. „Ich bin zu alt für diesen Scheiss 😁!“ Lachend liegen die beiden Männer auf dem Rücken nebeneinander. Eigentlich suchen sie immer nur einen Grund für feine Kabbeleien …
„Nun aber mal ehrlich!“, rollt sich Gregorius auf die Seite, stützt den Kopf auf die Hand und schaut auf seinen Geliebten herab. „Wie kann es sein, dass du dich einerseits erinnerst, wer du bist, aber das ganze Zaubern neu erlernen musst und keinen der Sprüche und Tränke mehr draufhast?“ Merlin seufzt leicht auf: „Wenn du was wissen willst, gibt’s du keine Ruh‘ oder?“ – „Genau!“, bestätigt nun der Magier seinerseits breit grinsend und haucht Merlin einen Luftkuss zur Besiegelung seiner Unerbittlichkeit zu. „Gut!“, beginnt der Zauberlehrling seine Erklärung. „Es gibt Aufzeichnungen, die ich selber anfertige, … mir quasi als Nachlass vermache und hier im Kloster zurücklasse.
Etwa ab dem dreiundzwanzigsten Lebensjahr nach Wiedergeburt beginnen die … Visionen und ich weiß, wonach ich suchen muss. Nach dem Buch …“, Merlin weist auf den Buch Band hin, der seinen Händen entglitten war, „… und einem ‚Lehrherren!‘ Und da lese ich dann alles nach, was ich einst schrieb!“
Nachdenklich kaut der Magier auf seiner Unterlippe herum. „Es war also an der Zeit gewesen …, einen Magier zu finden, der dich erneut lehrt!“, stellt er nüchtern fest. „Und davor … hast du nicht die leiseste Ahnung …, wer du bist.“ Merlin nickt. „Und die Version meiner Geschichte halte ich für alle Uneingeweihten aufrecht, auch nachdem ich es … wieder weiß - nicht zu wissen, wer ich bin!“ – „Ahhh!“, entfährt es dem großen Magier. „Geschickt, geschickt!“ So etwas verdient seine Hochachtung. „Also bin nicht nur ich ein Meister im Verbergen wahrer Identität!“ Wieder nickt Merlin grinsend zu Gregorius hoch.
„Warum hast du dich mir erst jetzt offenbart …?“, will Malecantus nun doch wissen. „Na, wie du weißt, kam einiges … dazwischen!“, lautet Merlins kecke Antwort. „Mein vorwitziger Bursche …“, neckt Malecantus daraufhin gutmütig seinen Lehrling, „… ich war nicht gleich deine erste Wahl! Aber … niedliche Katzen hatten sie und ihre Freundin. Zwischendurch dachte ich sogar … du tust dich noch mit Lotta gemein … gegen mich!“ Gregorius ist nicht sonderlich eifersüchtig. Er hat sich früher schon selten mit nur einer Liebe zufriedengegeben. Und Merlin folgt ihm nun auf diesen Weg – von Blume zu Blume – wie ein Schmetterling. Was hatte der Magier ihm vermittelt vor dem Festival? Nimm‘s nicht zu ernst!
„Nächste Frage …“, fordert Malecantus den ehemaligen Klosterschüler nun weiter heraus. „Wenn du dir alles aufschreibst über die Jahrhunderte …, warum nicht auch die Tränke und Sprüche?“ - „Oh, tue ich doch. Trotzdem muss ich ja jedes Mal alles wieder von vorne durchlesen, mühsam erlernen. Nicht zu vergessen, die praktische Übung … Das alles ist anstrengend zu lernen, vor allem … allein. Und bis zu dem letzten Wissen kam ich ja nie … wie ich dir schon sagte. Ich lebte nie lang genug.“ Die letzten Worte trägt Merlin fast trotzig vor. Malecantus schweigt einen Moment betroffen, bevor er diese Nachfrage wagt: „Warum … bis du nie lang genug auf Erden?“ – „Ha, wenn ich das wüsste. Kam wohl nicht dazu, es aufzuschreiben!“, ätzt Merlin rum. Tatsächlich hat er keine echten Erinnerungen, nur die im Laufe der Jahrhunderte erweiterten Notizen und diese kurzen Visionen … zum ‚Erwachen‘.
Gregorius schnappt sich das besagte Buch, blättert auf der Seite liegend darin eine Weile rum. „Das ist aber keine tausend Jahre alt!“ Merlin lupft belustigt eine Augenbraue. „Na, ich habe in Modernisierung investiert. Was denkst du wohl. Die letzte Ausgabe habe ich in der Klosterdruckerei gefertigt. Ansonsten wäre doch schon alles völlig vergilbt und zu Staub zerfallen. Die ersten Unterlagen waren wahrscheinlich nur ein paar Pergamentrollen …“ Der Magier blättert weiter, zeigt mit dem Finger auf eine Zeichnung. „Hast du das schon studiert?“ Merlin schüttelt den Kopf. „Das Buch kenne ich doch erst seit einem Jahr … in diesem Leben und … hab mich dann auf die Suche gemacht. Nach einem wie dir. Die Texte selber bleiben zur Sicherheit immer hier, gut verwahrt auf der Insel.“
Einiges geht Malecantus noch durch den Kopf, währen er sich im Schneidersitz aufsetzt. Auch Merlin richtet sich nun in sitzende Position auf: „Was möchtest du noch wissen, Gregorius? Du schaust so fragend.“ Der Magier sieht Merlin noch eine Weile schweigend an ...: „Wo sind die Nonnen, die dich hier aufgezogen haben sollen? Wo sind die anderen Klosterzöglinge? Wieso … ist dieses ganze Gebäude … leer?“ Ein feines Lächeln umspielt Merlins Mundwinkel: „Schau mal ganz hinten rein … Der Umschlag.“ Gregorius findet tatsächlich hinten beim Einband eine Art Brief, den er öffnet und … erstaunt liest, fast schreit er auf: „Du bist … w a s? Der Eigner dieser Insel? Wie …? Was …? Bist du … ein reicher Krösus?“ – „Schön wär’s …“, lächelt Merlin leicht, „… aber … Nein! Beziehungsweise, mein ganzer Reichtum basiert auf dieser Liegenschaft. Barvermögen habe ich … null! Na ja, ein bisschen habe ich auf die Seite gelegt. Lottas Liefervertrag mit dem Restaurant hat schon ein Wenig abgeworfen.“ Hach Lotta! Ein bisschen hätte das ruhig noch weiterlaufen dürfen mit dem Früchtehandel. Einen Moment ist Merlin ganz in sich gekehrt und auch Gregorius schweigt ‘ne Weile in Erinnerung an den Rotschopf.
„Wir werden sie irgendwann wiedersehen, bestimmt!“, versucht jetzt mal Gregorius zur Abwechslung mehr Zuversicht zu verströmen als er tatsächlich verspürt. Warum hat sie niemandem gesagt, wo sie genau hingeht? Was für ein Wahnsinn mit dem kleinen Kind. Dieses eigenwillige Ding. Immer mit dem Kopf durch die Wand, nur nie Grenzen akzeptieren … Sacht streicht er Merlin über beide Schultern.
Sich langsam wieder fassend greift Merlin den Faden wieder auf. Nimmt sich nun seinerseits des Buches seiner Aufschriebe aus früheren Zeiten an, blättert versonnen darin herum. „Ich wurde scheinbar nie älter als … Achtundzwanzig!“ Geschockt blickt ihn der ausgebildete Magier an, wird sich nochmal bewusst, dass auch Merlin nun von seiner Art ist, wenn auch … der Lernende: „Das wären ja … nur noch vier Jahre! Du hattest nie länger Zeit als vier Jahre, um die Magie zu studieren? Das reicht ja wahrlich nicht, um alle Stufen zu durchlaufen!“ Merlin zuckt die Schulter und blickt vom Buch auf, direkt Gregorius ins Gesicht: „Vielleicht … ist es ja immer der Lehrmeister, der mich nie länger verweilen lässt …!“ Der augenblickliche Lehrherr schluckt schwer, weiß nicht, was er dazu sagen soll.
Merlin fährt ruhig fort: „Hier stand nicht immer ein Kloster. Ganz zu Beginn etwa um das siebte Jahrhundert herum war es nur eine Grotte in einem heiligen Hain mit einigen Megalithen darin. Nach und nach fanden einzelne Konvente durch die Jahrhunderte den Zugang, bauten erst romanisch, dann ein bisschen gotisch, zuletzt flickte die Renaissance an den Fassaden …, erhielt aber hauptsächlich den romanischen Stil. Auf jeden Fall habe ich irgendwo in der Zeit zwischen Achtzehn und Neunzehnhundert nicht nur die Insel, … die irgendwie schon immer mein oder auch Niemandsland war, … sondern auch das Gebäude darauf erworben. Muss irgendwie im Industriellen Zeitalter gewesen und ich in der Gründerzeit wohl zu etwas mehr Geld als sonst gekommen sein. Ich war wohl zuweilen von Zeit zu Zeit immer mal … ganz geschäftstüchtig.“ Ein kleines Grinsen kann Merlin sich nicht verkneifen als er Malecantus zweifelnden Blick sieht. Der hört weiterhin nur still zu, noch die erste Aussage am verdauen … mit dem Lehrmeister, der möglicherweise seinem Schüler nur so ein kurzes Leben beschert. Sollte das tatsächlich so sein? Gregorius kann sich nicht vorstellen, dass er …
Andererseits. Wer weiß, ob Merlin seine Lehrmeister aus einem noch nicht ganz bekannten Grund … selber soweit treibt! Ein leichtes Frösteln läuft dem achthundertfünfzigjährigen Magier über den Rücken, wenn er bedenkt, dass sein Lehrling gar sechshundert Jahre länger auf der Erde stetig wiedergeboren wird wie er bereits lebt und dass er … für dessen Ende in vier Jahren verantwortlich sein könnte ... Wenn er nur rechtzeitig den Trank des Alterungsstopps …
„Mussten sie gehen als du den Brief gezückt hast?“ Plötzlich ist Malecantus klar, warum die Nonnen und Zöglinge alle fort sind. Merlin nickt nur leicht. „Sie sind im Moment in einem Konvent auf dem Festland, warten aber diese Anlage für mich, wenn ich unterwegs bin und dürfen dafür die Bibliothek nutzen und im Garten ernten. Sie ‚erobern‘ sich das Kloster aber jedes Mal von Neuem, wenn ich ‚gegangen‘ bin, weil es nie Erben gibt … bis ich wieder alt genug bin, es mir zurück zu holen.“ Merlin schmunzelt ein wenig über dieses klösterliche Wechselspiel vor sich hin.
„Jetzt kommen dreimal die Woche einige der älteren Schwestern rüber. Die, die sich trauen. Anderen wurde ich … zu unheimlich!“, berichtet der ehemalige Klosterzögling weiter. „Du! Zu unheimlich?“, fragt Gregorius verwundert. „Der netteste Knabe, der mir je begegnet ist. Ja, wenn sie sich vor mir fürchten würden …!“ Er schnauft kurz aus. „Ach was soll’s. Vor mir fürchtet sich auch niemand!“ – „Stimmt!“, lacht nun Merlin erheitert. „So wie du bei diesem Vampir geflüchtet und auch sonst immer ganz schön auf der Hut bist …“ Gregorius muss ins Lachen einstimmen: „Ja, als ich befürchtete, die Hausherrin schleppt Verstärkung von Ihresgleichen an, um mich dingfest zu machen. Dabei hatte sie nur lecker Essen besorgt. Genau aus dem Lokal ihres Bruders, dass du und Lotta später beliefert haben.“ Beide Magier schütten sich nun vor Lachen aus als sie daran denken wie Malecantus flink wie ein Eichhörnchen floh.
Zwischen Lachtränen vergisst Merlin aber dennoch nicht, dass es vielleicht genau dieser Mann an seiner Seite sein könnte, der ihm eines nicht allzu fernen Tages vielleicht … das letzte Lachen nimmt. Wer sonst außer den Lehrmeister könnte es wiederkehrend gewesen sein? Merlin weiß es einfach nicht. Es passt aber so gar nicht zu Malecantus … Er hofft, dass es der Geliebte nicht sein wird, der ihm das Ende bereitet und schiebt den Gedanken lieber beiseite. Das Buch gibt darüber keinerlei Aufschluss …
Merlin schlägt nochmal die ersten Seiten auf, während er leises Schnorcheln nebenan im Schrein vom Lykoi-Kater hört. „Ist es nicht erstaunlich, dass diese Zeit beginnender Christianisierung und das ganze Mittelalter oft als Dark Ages bezeichnet wird?“ - „So dunkel war’s da gar nicht!“, erinnert sich Malecantus, selber im 13ten Jahrhundert geboren. „Aber diese Christen waren mir nie sehr zugeneigt … auch in späteren Jahrhunderten nicht.“ Ebenso wenig wie Vampire oder die eigene Zunft, nur weil man einem dieser Blutsauger mal freundlicherweise was aus dem Magischen Reich überließ ...
„Was für eine Ironie, dass dich die letzten Jahrhunderte immer wieder Nonnen großzogen …“ Gregorius schmunzelt den ‚jüngeren‘ Mann an. „Ja, nicht wahr?“, lächelt der zurück. „Sie wissen nicht, was wir genau sind. Halt dich also zurück, wenn sie hier im Garten graben und ernten.“ - „Mach ich doch immer – Zurückhaltung üben!“, drückt Gregorius Merlin verschmitzt einen Kuss auf die Lippen, um dann als nächstes zu fragen: „Was machen wir eigentlich mit unserem … neuen Wanderarbeiter?“
Merlin umfasst seinen Geliebten, zieht ihn mit sich hinab. „Schauen wir nach ihm, wenn ich mit dir fertig bin!“ Ja, der Gute kann ruhig noch ein wenig alleine schuften und die Manege ausfegen. Merlin und Malecantus sind schwer beschäftigt …
„Warst du schon mal im Magischen Reich?“, murmelt Gregorius dicht an Merlins Lippen. „Da bin ich gerade!“, haucht Merlin ihm entrückt entgegen.
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„Keine zehn Pferde bringen mich dorthin zurück!“, wettert Moema gerade ihren Enkel Achak an. „Das kannst du dir abschminken. Farsane versorgt mich vorzüglich. Ich hab‘ … meine eigene Pflegerin immer dabei. Siehst du!“, weist die Seniorin auf ihre Begleiterin hin. Verlegen mit leicht nach innen gedrehtem Fuß, die Hände auf dem Rücken ineinander verschlungen windet sich die gerade gepriesene Pflegefachkraft vor dem Verfolger der zwei ‚flüchtigen‘ Frauen.
Munter plauschend mitten in der Prärie bei einem lustigen Lagerfeuer hatte er sie endlich entdeckt – unendlich erleichtert wie auch teuflisch wütend zugleich. Achaks Blick ist … alles andere als freundlich auf die ehemalige Altenpflegerin der Schattigen Pinie gerichtet. „Was hast du dir dabei gedacht, Farsane! D u warst verantwortlich für sie!“
Dass man Moema nicht mehr Eigenverantwortung zugestehen sollte, scheint aus Achaks Sicht klar. Die Seniorin ist erbost: „Glaub ja nicht, dass du mich nicht mehr anhören musst. So senil bin ich nämlich gar nicht wie alle Welt glauben mag. Das Einzige was ich mir gönne, mein lieber Enkelsohn, ist … Narrenfreiheit! Das darf man in meinem Alter! Und hör‘ jetzt sofort auf, Farsane so zuzusetzen. Das hat sie nicht verdient!“ Moema stampft nachdrücklich mit dem Fuß auf, scharrt wie ein Büffel im hohen Gras. „Sei nicht so ein Hornochse und stoße ins gleiche Horn wie all die anderen. Willst du später mal so enden? Eingepfercht, ständig bewacht?“ Achak erhebt beschwichtigend die Hände. So grimmig hat er seine Moema noch nie erlebt. „Ich dachte, du mochtest dort die anderen älteren Herrschaften … Waren sie nicht alle nett zu dir?“
Moema stiert Achak einen Moment wie ein Jungbulle an und schnauft: „Natürlich, wir hatten Spaß zusammen, sogar noch einiges vor. In diesen Zirkus gehen …, aber …!“, hebt sie jetzt belehrend einen Zeigefinger und schwingt ihn dicht vor Achaks Nase durch die Luft. „Der Zirkus kommt her und Farsane und ich gehen ihn besuchen, … ohne dass mir jemand die ‚Erlaubnis‘ dazu gewährt! I c h …“, weist sie nun mit dem Finger auf sich, „… entscheide ganz allein, wann und wohin ich gehe. Punkt und drei Mal Ausrufezeichen!!!“
Farsane hat bisher lieber nichts gesagt, blickt nur vorsichtig zwischen diesem Kampf-Duo hin und her!
So ganz lässt sich der Enkel der agilen älteren Dame aber nicht wirklich von deren sturem Auftreten einschüchtern. „Lass uns erstmal in Ruhe ans Feuer setzen und Palaver halten wie es weitergehen soll, Moema.“, befiehlt Achak streng. Farsane plumpst augenblicklich brav nieder in Schneidersitz und beobachtet weiter stumm diesen ‚Kriegsrat‘ der beiden. Ein Wort gibt das andere und am Ende … ist Moema recht wortkarg. Sie scheint wohl aufgeben zu müssen …
Was aus ihr als Ex-Pflegekraft werden wird, weiß Farsane im Moment nicht. Ihr wird recht bang. Nach Persien zurückkehren? Wie beschämend, nachdem sie losgewandert war, um sich andernorts beruflich mit einer guten Qualifizierung, die es in ihrer Herkunftsregion nicht gab, für den Pflegebereich zu etablieren. Wenigstens will Farsane Schadensbegrenzung versuchen, Moema gut zureden und die Rückkehr schmackhaft machen: „Erinnerst du dich nicht an das Hufeisenspiel mit Ambrosius und oder die netten Teenachmittage mit Aidaria? Und all die anderen? War es nicht schön gewesen?“ Traurig blickt Moema auf und ihr Blick drückt nur aus ‚auch du, Farsane?‘ Betroffen schaut die ehemalige Pflegerin zu Boden.
„Natürlich, es waren freundliche Mitbewohner und ich vermisse ihre Gesellschaft auch und es wäre schön gewesen, zusammen in den Zirkus zu gehen. Ihr habt ja recht …“ Moema seufzt schwer. Sie waren lustig, freundlich, unterhaltsam … Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Sie können gerne alle vorbeikommen, wenn der Zirkus hier gastiert. Aber Moema wollte sich nicht länger in der eigenen Freiheit beschneiden lassen … Dann hat sie manchmal eben Gedächtnisausfälle! Und wenn schon … Kein Grund, einen ständig bewachen zu lassen …
„Na gut …“, lenkt Moema endlich ein, „… trinken wir noch einen letzten Tee am Lagerfeuer, Achak? Ich erzähle auch noch ein paar lustige Geschichten aus dem Altersheim wie Farsane und ich ausbüchs… äh, mit Aidaria und den anderen im Thermalbad baden gingen. Gerne gebe ich auch noch ein paar alte Mythen in Tüten aus der Prärie zum Besten als Bison und Büffel noch den Erdboden erzittern ließen ...“ Mit herzallerliebstem Augenaufschlag bedenkt die Seniorin ihren Enkel. Wann ist er eigentlich so … knöchern und obervernünftig geworden? Freundlich reicht ihm die alte Dame eine Tasse rüber. „Auf die alten Geschichten!“, erhebt sie ihren Becher und prostet den beiden anderen am Feuer zu.
Nach und nach lullen Moemas Geschichten Achak sanft ein, während er den heißen würzigen Tee genießt. Tut gut in der langsam einsetzenden Kälte der Prärie. Er setzt den Becher ab … Nur einen Moment zurücklehnen ... Es war heut‘ eine lange Fahr……….zzzzzZZZZZZ.
Horden von zotteligen gehörnten Wesen durchstreifen seine Träume. Moema hat immer … einiges an Kräutern dabei neben … anregendem … Kaktus.
Farsane mit dem Becher in der Hand schaut erstaunt auf den fest eingeschlafenen Achak nieder. Sie ist im Gegensatz zu ihm … hellwach. Der Blick zu Moema zeigt ihr ein verschmitztes Grinsen der lebenslustigen alten Dame. „Der Gute schläft jetzt bis morgen früh, Farsane! Sattel die Pferde meine Liebe. Wir müssen weiter!“ Farsane schwingt nun vergnügt ihren Becher der der putzmunteren agilen Seniorin zum Anstoßen entgegen und tippt sich zum Abschiedsgruß an den Cowboyhut, den sie im kleinen Kolonialwarenladen neben dem ‚Wahlbüro‘ erwarb. „Howdy, Achak! Tut mir echt leid!“, kichert sie.
Was Moema Farsane wohl in den Tee tat? Vermutlich eine Portion verwegenen Mut.
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Missmutig fegt Tarek schon seit ein paar Stunden reingewehte Blätter aus der Manege. Immer wieder entwischt eines seinem Besen.
Tanuí mag er sich selber schon lange nicht mehr nennen – Tanuí … Welten Verderber, Völkerzerstörer …
Beim stetigen Wischen gleiten Erinnerungen durch sein Hirn, gaukeln ihm schöne Zeiten auf der Insel vor … Es war ja nicht alles schlecht, eigentlich doch schön … Wann hatte alles angefangen? Dass er sich so veränderte? Missgünstig wurde? Tarek hält mit dem Fegen inne, stützt das Kinn nachdenklich auf die über das Besenstilende gekrümmten Hände. Takatuka … Meine Insel, mein Kind …
Er hatte anfangs auch sie gemocht … Mae. Aber dann … Es wurde stetig enger zwischen den beiden Frauen und er fühlte sich immer mehr außen vor. Mae steuerte das, Mae war’s! Und dann noch sein Vater, der ihm eröffnete …, dass Lotta statt seiner … nachfolgen wird. Tareks Knöchel pressen sich fester um den Besenknauf in seinen Händen … Er war stets gewöhnt gewesen, zu bekommen was er wollte. Nichts versagte ihm sein Vater zuvor. Jedes Mädel, jeder Junge war ihm zugetan gewesen und er … hatte dieses blasse, rothaarige Geschöpf gewählt, das wild und … für die Insel exotisch … eines Tages daherkam … ein Kind noch … als sie dem Schiff entstieg.
Sie waren Spielkameraden in Kindheitstagen und in der Jugend kam … ein anderes Gefühl hinzu. Sie ist die Mutter seines Kindes … Sein Kind! Tarek sacken die Knie weg. Am Besenstil noch halbwegs klammernd, lässt er sich daran abwärts gleiten, bis er im Sand hockt und bitterlich weint … wie ein verlorenes Kind, … das seine Taten nicht fassen kann.
E r hatte Mae an die Piraten verraten … wohl ahnend, dass sie ihr schwer zusetzen werden, wenn sie sie wieder zu fassen kriegen.
E r hatte Lt. Agnons Verheißungen gelauscht, als der ihm das erste Mal im Mondenschein am seichten Meeressaum bei leichter Sommerbrise begegnete. Diese Uniform, dieser aufrechte Habitus, die gewählten Worte hatten den jungen Tanuí beeindruckt – ganz anders als sonst die rohe ungewaschene Piratenmeute – die die Insel ab und an heimsuchte. Hier war jemand mit … Bildung, über die kaum jemand auf der Insel verfügte und er zeigte … mächtige Waffen, der schmucke Leutnant.
Was den Leutnant interessierte? Nun, zum einen die vorzüglichen Fertigkeiten, auf die sich der junge Inselmann verstand und die den Uniformierten so berauschten. Tanuí fühlte sich mächtig, schien der Leutnant doch Wachs unter seinen Händen zu sein, schwach zu werden wie zitterndes Espenlaub. Nur … suchte der Leutnant die Insel hauptsächlich wegen diesem Rotschopf, dessen Kind und ihren übernatürlichen Kräften heim.
D a s sollte Tanuí jedoch damals nicht sogleich erfahren, wem und was das eigentliche Interesse galt, beziehungsweise welcher Angelegenheit. Er fühlte sich vom Leutnant wichtig genommen, einzigartig, im Mittelpunkt des Interesses …, das ihm gebührte, wie er glaubte.
E r war so blind gewesen. Blind vor Neid und blind … vor scheinbar ihm allein geschenkter Zuneigung, die wie Öl runterlief. Sie zeigten ihm die Wege auf wie Mae fortzuschaffen war, sie flüsterten ihm ein, wie ungerecht alles war … E r war empfänglich dafür gewesen und wies ihnen zuletzt sogar den Weg, Lotta und sein eigenes Kind abzusondern auf dieses letzte Schiff, um sie ihnen später zuzuführen, weil diese ‚Erste Ordnung‘, wie sie sich nannten, das Geheimnis der sonderbaren Kindheitskräfte zu erlangen trachtete und … einen Außenposten mit des Rotschopfs Hilfe.
Nur … hatte er es sich nicht so ausgemalt wie … sie dann vorgingen. Sein ganzes Volk ausgelöscht, sein eigener und Lottas Vater … niedergemacht! Nein, d a s war nicht sein Ziel gewesen. Warum sie es taten? Ganz einfach, weil sie es konnten …, ganz leicht und ohne jede Bedeutung für sie!
Aber sie hatten m i r doch etwas bedeutet!
Sein Herz erstarrte damals weiter, versteinerte angesichts des Massakers, das er mit verursacht hatte. Nichts war ihm geblieben und er konnte nur noch ‚mit Wölfen heulen‘ …, um irgendwie weiterzuleben. Er versuchte sich einzureden, dass es das richtige war, nahm ihre Bildung, ihre Ausdrucksweise und ihre Missachtung alles Lebenden an … und … ihren Namen. Tarek!
Tareks Tränen versiegen langsam. Den Namen Tanuí hat er nicht mehr verdient. Ist er irgendwann von selber aufgewacht? Nein, sie mussten ihn erst rauswerfen … als nutzlos befinden, weil er wiederholt versagte … Er ist sich nicht sicher … Ist er jetzt so verzagt, w e i l er bei der Mission versagte und nicht mehr zu ihnen gehört oder weil er … s i e verriet und sein eigenes Kind?
Es war nicht geplant, dass er sich Lotta auf dem Festival näherte. Er wusste von dem Fluch des Magiers und seiner Auswirkung, dass Lotta sich nicht mehr an ihn, an Tanuí, den Vater ihres Kindes erinnern kann. Ok, das ganze Ausmaß, dass sich dann zeigte, wenn er sich ihr nähert, wusste er nicht, aber … d a s war auch nicht sein Auftrag gewesen, sich wieder so dicht ran zu machen. Was hatte ihn dazu getrieben? Ein Rest von tief vergrabener Liebe?
Langsam erhebt sich Tarek … Er hat genug vom Manegen Boden und vom Fegen. Ärgerlich kickt er, beide Hände in den Hosentaschen vergraben, den Besen zur Seite und marschiert stürmischen Schrittes Richtung Ufer, um kurz vor dem Wellenaufschlag abrupt im zurück ebbenden Salzwasser Halt zu machen. Eine Weile stiert er über das graue und träge in der leichten Morgenbrise dahin schwappende Meer. Auf Batuu … gibt es keines! Seine Augen durchsuchen das seichte Wasser zu seinen schon leicht durchnässten Füßen. Muscheln, Krebse, Seesterne … Algen. Ziemlich viel von Letzterem an dieser Küste. Die äußere Sicht verschwimmt vor seinen Augen und Korallen, Seeigel, tropische Meeresschildkröten bilden das innere Panorama. Das Wasser war immer warm … Zu jeder Jahreszeit. Wie oft waren sie am Tauchen, Schwimmen, sich im Meer lieben ... auf Takatuka.
Sie hatte nicht mal irgendwelche Absichten gehabt, nichts forciert, ja nicht mal gewusst …, was sein Vater plante. Lottas Vater hingegen wusste es schon … und hatte ihm zunehmend misstraut, weil Tanuí sich mit seinem eigenen immer häufiger stritt, ihn verfluchte und einen Hundesohn nannte. Die beiden älteren Männer waren sich einig … Er sei zu hitzig, zu unbesonnen und … selbstsüchtig geworden. Nur Lotta übersah das alles mild lächelnd an Tanuí. Mae dagegen … nicht!
E r hörte nicht auf sie, wenn sie ihm was sagte, versuchte nicht, was zu ändern. E r hörte lieber … auf Lt. Agnon!
Und doch … da beim Festival … wollte er Lotta nur noch einmal berühren …, ihr nah sein dürfen …, ihren Duft einatmen … statt ständig ihr Geheimnis zu ergründen … sie zu observieren … und einen Außenposten zu planen …
Kein anderer auf Batuu als Lt. Agnon allein hatte in seinem neuen Umfeld gewusst, wer er ursprünglich war oder woher er stammte. Azul, sein Begleiter und Mitbeobachter von den Sturmtruppen, war sehr erstaunt, wie Lotta plötzlich auf Tareks Nähe reagierte, diese Ohnmacht auf dem Festival ... Anders als beim ersten Zusammentreffen im Wintergarten als sie sie nach Batuu entführten.
Auch Azul wusste vom Fluch des Magiers über das Mädchen, aber nichts … von den verwandtschaftlichen Verhältnissen zwischen Tarek und dem observierten Objekt uns seinem Kind. Der Sturmtruppler wurde … langsam misstrauisch, berichtete dem Leutnant, der natürlich Bescheid wusste, aber ganz erstaunt tat.
Nun … hat ihn der Leutnant … fallen lassen …
Will er wieder zu ihnen zurück? … … … Tarek weiß es nicht. Ist er ein Monstrum, weil er nicht weiß, was recht ist? Müsste er nicht lieber alles daransetzen, endlich Lotta und ihr gemeinsames Kind zu schützen? Ein kleiner Funke in ihm begehrt die ganze Macht und Herrlichkeit, die er dort sah … auf Batuu. Ein anderer Teil in ihm will … s i e zurück … und s e i n Kind.
Was stimmt nur nicht mit mir?
Tarek lässt sich schwermütig am Strand nieder, gräbt mit einer Hand im Sand nach einer Muschel starrt weiter über das Meer, versinkt in leichte Agonie … stirbt tausend kleine Tode …, weil alles keinen Sinn mehr macht … … … … …
… … … … bis … ein leichtes Sirren an sein Ohr dringt. Tarek stutzt, lauscht … … … erwacht wieder aus seiner Lethargie!
Eindeutig! Ein Sturmtruppler! Beobachten sie jetzt … i h n? War es kein Zufall, dass er genau hier landete, beim Wanderzirkus? Der vielleicht letzten Spur, die ihnen blieb zu … Lotta und ihrem Kind? Hoffen sie, dass die Wandersleute sie finden …? Und welchen Zweck … hätte er jetzt dabei? Welche Funktion? Welche Aufgabe?
Und schon wieder hofft ein kleines Teufelchen in i h m - dem gefallenen Engel - sich Anerkennung verdienen zu können … beim Leutnant. Ein kleines diabolisches Lächeln gleitet über Tareks Züge …
W a s treibt ihn … zu solchen Gedanken?
Weil er sonst nirgendwo mehr auf Gnade hoffen kann und doch … weiterleben möchte …?
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„Don, Don … hör mir genau zu!“, plappert Bugsy aufgeregt ins Phone. „Ich bin bald zurück und dann … machen uns auf die Suche … nach der Wahrheit!“ Don El Artichocke hält den Hörer etwas vom Ohr entfernt. Bugsy brüllt fast in die Sprechmuschel. Sie ist so laut, sie könnte fast neben ihm stehen, nicht mitten in Afrika.
„Nun mal ganz sachte, mein Kind! Was ist denn bloß los?“ Dermaßen aufgebracht erlebt er sie selten.
„Erinnerst du dich noch an deine alten Bekannten? Die Watanabes?“, schießt sie weiter drauf los wie eine Wild West Figur. „Aber sicher!“, lächelt Don El Artichocke in Erinnerung an die früheren Weggefährten. So manchen Marsch war er mitgegangen … „Was ist mit ihnen?“
Einen Moment lang herrscht völlige Stille auf der anderen Seite des Telefondrahtes, dann fragt Bugsy vorsichtig und leiser: „Hast du mitbekommen, dass Miyu und ihrer Tochter ermordet wurden?“ Der Schock dringt Don augenblicklich in Magen und Knie. Ein unterdrückter Aufschrei entringt sich seiner Kehle, an die er sich entsetzt greift. Er muss sich setzen: „Wie … Wo … Was?“ Ungläubig lauscht er ins Phone. Wieso … weiß er nichts davon? Er als Zeitungsverleger?
Kurz setzt ihm Bugsy die Sachlage auseinander, während Don El Artichocke geschockt den Nachrichten lauscht, die sich da durch das Phone über ihn ergießen. Miyu … war zuletzt … von Jack geschieden und … Rektorin an einer Schule gewesen? Und nun … sind sie … und ihre Tochter … ermordet … oder … auch … doch nicht?! Dons Blick fällt auf die knappe Mitteilung, die Ilsebill letztens in den Short-News der WiWo rausbrachte. Don atmet einmal heftig ein und aus, während seine Augen die Zeilen überfliegen.
Dann lauscht er Bugsys weiteren Erläuterungen von nicht ganz gescheiten Bullen. Bugsy denkt dabei an den geistig nicht ganz knusprigen toskanischen Inspektor, der sie schon mal einbuchtete, derweil Don El Artichocke über den Windenburger Friedhof weiter nachgrübelt. Wer liegt da, wenn die beiden Watanabes noch unter den Lebenden weilen …? „Natürlich werde ich hier vor Ort recherchieren, Bugsy! Worauf du wetten kannst! D a s muss man doch ergründen, aber … vorsichtig, wenn die aus irgendeinem Grund … untertauchten …“ Miyu Rektorin? Don will das immer noch nicht in den Kopf. Ein paar Mal waren die Watanabes mit dem Gesetz in Konflikt geraten und auch inhaftiert worden … Nicht zu Recht, wie Don damals befand! Aber … es waren andere Zeiten!
Don wird sich mal die Brindletoner Polizei vorknöpfen … Er plant schon in Gedanken weiter, hört nur noch mit halbem Ohr hin als Bugsy von einer weiteren darin verwickelten Story berichtet über eine junge Frau mit Kind … und … Wolf. Fotos werden Don plötzlich übermittelt. Er starrt fassungslos auf sein Display und stammelt nur noch: „Das … das … das ist … s i e!“ Die junge rothaarige Frau in seinem merkwürdigen Tagtraum …
„Wer ist … was?“ Bugsy weiß gerade nicht, was Don meint. Nun ist es an dem Verleger, doch noch von seinen merkwürdigen Träumen um eine Delia, diese rothaarige junge Frau und einen Wolf zu berichten. Lotta heißt sie also …
„Puh! D a s ist alles sehr merkwürdig, Don!“, lässt Bugsy langsam raus. „Da müssen wir unbedingt dranbleiben – an der ganzen Story!“ Don nickt nur entschlossen. „Hilf‘ dieser Familie Ogbanda, nach Miyu Watanabe zu suchen! Ich möchte sie gerne wiedersehen … lebend. Und besorg mir Jacks aktuelle Nummer …“ Sie hatten sich aus den Augen verloren über die Jahre. Schade! Wie alt jetzt wohl ihre Tochter ist? „Und nach dieser Lotta aus meinen Träumen, die Miyu und die Ogbandas kennen, müssen wir auch forschen, Bugsy. Wir brauchen … mehr Unterstützung …
Was machen eigentlich gerade … das Spionelfchen und Shakirah?“
Gute Frage …
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4 ORIENTIERUNGEN
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4.1 – Querfeldein …
https://www.youtube.com/watch?v=LoXghfCEUr0&list=RDiCXNPimqMCs&index=8
„Ach, ist das ein Fest!“, seufzt Lotta glücklich vor sich hin. Diesmal gibt’s zur Tee Zeit sogar Gebäck! Thorger hat Gänseeier mitgebracht, Sven das feingesiebte Mehl. Björg hatte sogar Butter auf Lager und Reuben stiftete ein Glas selbst eingemachter Schattenmorellen, geerntet in den recht mild temperierten und weiter südlich gelegenen Fjordgebieten Norwegens … Nun ist alles von Lotta zu einem wunderbar saftigen Kuchen verschmolzen und rund um den Tisch auf alle Teller der Besucher verteilt. Fröhlich lässt Sven ein dunkles „Ho ho ho, ist ja fast wie Weihnachten!“, ertönen und der Rest stimmt lachend mit ein, während alles zur Kuchengabel greift und sich mit Teetassen bereits ausgelassen zuprostet.
Noch einmal klingelt es und auch der überaus höfliche Himani trifft endlich ein. Die Teerunde ist komplett. „Was duftet denn da so gut!“, schnuppert der freundliche Japaner mit der Nase in Richtung Küchenstube und überreicht Lotta einen lieblichen Blumenstrauß aus Stechpalmen. Mhm, denkt die gleich, daraus kann ich später heilenden Kräutertee machen, wenn ich die Zweige trockne.
„Vielen Dank!“, umarmt Lotta Himani selig. So langsam wächst hier eine nette kleine Gemeinschaft zusammen …, die aber leider nicht lange währen wird. Denn die Arbeitskräfte ziehen in verschiedene Richtungen weiter, wenn das Urlaubsresort erst einmal steht. Ein wenig wird Lotta jetzt schon Wehmütig ums Herz, wenn sie daran denkt.
Mittlerweile schaut fast jeden Nachmittag jemand von der Truppe nach getaner Arbeit vorbei. Oft trudelt und tröpfelt peu à peu einer nach dem anderen ein. Lotta hat immer feine Tee Aromen auf Lager … Gerade fragt sich Thorger, wo Lotta die Kräuter dazu alle herhat: „Hast du die mitgebracht oder sammelst du hier in den Wäldern …?“ Lotta schaut von ihrem Teller auf, die Gabel gerade unterm Gaumen versenkt und kaut eine Weile nachdenklich auf dem fruchtigen Leckerbissen vor sich hin. „Teils, teils …“, antwortet sie dann bedächtig. „Ich hatte einst einen großen Garten und hatte noch einige getrocknete Vorräte für Früchtetee und Kräutermischungen im Gepäck … Hier gedeiht ja leider nichts wirklich. Zu kalt für viele Pflanzen. Ich schaue, was ich in den Wäldern an Nachschub für Tee finden kann … “ Bedauernd zuckt sie mit den Schultern. Ihr Wintergarten fehlt ihr schon irgendwie …
Sven streicht sich kurz grübelnd den Bart bevor er dann überraschend rauslässt: „Ansgar versteht sich auf Pflanzen bei jeder Wetterlage! Der hat überhaupt ‘ne Menge unglaublicher Kenntnisse!“ Dabei sieht der ältere weißblonde Schwede Lotta intensiver an. „Ich denke, du kannst dich auf ihn verlassen! Der arbeitet für zwei, sieht, wo es was anzupacken gilt …“ Ihm war schon aufgefallen, dass Lotta alles andere als begeistert gewirkt hatte als sie erfuhr, mit wem sie den Funkturm auf dem obersten Gipfel der Gegend errichten soll. Lottas Hand verharrt mit der Gabel in der Luft. Erstaunt fragt sie sich, ob der gutherzige Sven sie einfach gerade zu beruhigen versucht …
Thorger fällt mit seiner Sichtweise ein … „Jupp, stark wie ein Bär, aber stumm wie ein Fisch!“ …, bevor ihm aufgeht, dass das nicht gerade Lottas Wohlbefinden mehrt. „Äh, aber immer bestens ausgerüstet. Er bringt alles mit, was ihr für den Aufstieg braucht: Zelt, Schlafsäcke, Steigeisen, Sicherheitsgurte! Echt, musst dich um nichts kümmern, Lotta!“, schließt Thorger beschwichtigend an seine lockere Rede an als er ihre sich vergrößernden Augen sieht.
„Du bist auch ganz schön kräftig … für eine Frau …“, vermeldet er noch etwas kleinlaut. Als würde das jetzt den Rotschopf vollends auflockern.
Lieber senkt Lotta wieder den Blick auf ihren Teller und lässt sich ihre innere Unruhe nicht weiter anmerken. Sie braucht den Job, das Geld … für dieses kleine Häuschen, dass nun ihr und Takatukas Heim werden muss. Es soll keiner glauben, dass sie den Auftrag nicht schafft. „Dann ist ja alles gut!“, murmelt sie nur verhalten in den nicht vorhandenen Bart. Wenn sie wüssten, wie stark sie noch als Kind war … Ihr Blick fällt seitwärts auf ihr eigenes, dass sich gerade in dem bewundernden Gelächter der Männer aalt als sie versucht, den Wolf hochzustemmen. In ein paar Jahren schafft sie glatt ein Pferd … wie Lotta einst auf der Veranda ihrer Villa Kunterbunt. Lotta seufzt leicht vor sich hin. Der zunehmende Verlust dieser Gabe macht ihr Sorgen. Warum nur passiert das …?!
„Das hat sie wohl von dir geerbt, oder?“, grinst Björg die junge Mutter des Kindes gerade an. Er hat doch in letzter Zeit gestaunt, was auch Lotta so zustande brachte … Wie sie zum Beispiel diesen Rentierbraten anschleppte letztens … locker geschultert … oder mal eben einen Hocker mit doch recht kräftigen Hammerschlägen zusammenzimmert …
Die rechte Hand des Bauleiters ist mittlerweile voll überzeugt, dass Lotta den Mann aus Stockholm würdig bei der Erklimmung des Gipfels zu ersetzen vermag. Und … sie ist … günstiger! Ein bisschen plagt ihn das schlechte Gewissen, hat er doch einen niedrigeren Lohn verhandelt … na ja, so als Frau … und halbe Portion … hatte er gedacht. Schnell beeilt er sich zum Ausgleich ihren vorzüglichen Kuchen zu loben: „Einfach köstlich der Kuchen, Lotta. Du bist heiratsfähig, junge Dame!“ Er bemerkt nicht wie Lotta … leicht das Gesicht verzieht. Er meint‘s nicht bös‘, besänftigt sie sich selbst.
Besser wendet Lotta ihre Gedanken anderem zu ... Dass dieser Ansgar weitaus stärker als seine Artgenossen ist, ist auch Lotta schon aufgefallen. Zuweilen beäugen sie und Ansgar sich gegenseitig vorsichtig, scheinen die Kräfte des anderen abzuschätzen. Und ständig scheint er hilfreich in ihrer Nähe aufzutauchen … wie neulich … Lotta versinkt leicht in der Erinnerung an die Ereignisse …
Querfeldein am Weiher nördlich hinter ihrem Knusperhaus hatte sie neulich versucht, mit ihrem kurzen Beil ein Loch in die dicke Eisschicht zu schlagen und den wohl aus dem Winterschlaf aufgeschreckten Braunbären hinter sich nicht gleich herannahen gehört, bis der hoch aufgerichtet sein drohendes Gebrüll ausstieß. Lotta hatte sofort ihren Speer gegen das Tier gerichtet, das hoch über ihr hinausragte, voller Unwillen, dieses herrliche Geschöpf verletzten zu wollen … Sie hätte nur keinen anderen Ausweg gehabt … wäre dieser Norweger nicht eingeschritten. Ohne viel Federlesens hatte Ansgar sich dem Bären entgegengestemmt und ihn zum Rückzug bewegt … und Lotta … ergeben, ein „Danke!“ gehaucht. Wortlos hatte er sie nur angeblickt und den Dank mit einem kurzen ausdruckslosen Nicken quittiert. Genauso undurchdringliches Minenspiel zeigt der stumme Norweger, wenn er ihres Kindes ansichtig wird … als sei es ein nicht weiter beachtenswertes Insekt.
Ein anderes Mal war ihr tief in die Wälder dieser windige Black gefolgt, der Lotta mittlerweile weitaus mehr Unbehagen mit seinem verschlagenen Blick bereitet. Auch die anderen reden nicht gut über ihn, hatte sie bereits mitbekommen … Keiner vertraut ihm so recht und um die Mitarbeit steht es wohl auch nicht zum Besten. Als Black da so unvermittelt vor ihr auf der Lichtung auftauchte und ihr Jagdglück störte, war sie sich zuerst nicht sicher, was der Griff in seine Seitentasche wohl bedeuten mochte. Ansgar plötzlich hinter ihr stehend schien sich klarer darüber zu sein, sofort seinem Kollegen Einhalt gebieten zu müssen. Nur kurz sah Lotta erschrocken was Metallisches in Blacks Hand aufblitzen und wieder in die Tasche zurück gleiten. Ansgars düsterer Blick folgte Black mit zusammen gezogenen Brauen als der sich eilig wieder verzog.
Und Lotta flüsterte wieder ein zaghaftes „Vielen Dank!“, unsicher, ob mehr als ein Dankeschön erwartet wird.
Irgendwie … hat sie das unbestimmte Gefühl, dass es mit der Zeit ungemütlich wird, wenn sie diese stummen Hilfebeweise nicht bald ‚ausreichend honoriert‘ …
„Vitello ist nur ein harmloser Schwätzer …!“, kriegt Lotta gerade noch die Gesprächsfetzen der anderen an der Tee-Tafelrunde mit. „Musst dir keine Sorgen um den machen …“ Ja, das ist wohl wahr! Der vorwitzige Italiener hat immer ein paar dumme Späßchen auf Lager, die manchmal an der Manierlichkeit vorbeischießen. Letztendlich entschuldigte er sich dann immer wieder … Tee gab‘s bisher noch nicht für ihn.
Bauleiter Reuben steigt nochmal auf das Thema Pflanzen ein … „Also, ich habe mit Ansgar letztens darüber gesprochen …“ Alles horcht gespannt auf! Sogar Lottas Kopf ruckt hoch. Ansgar kann … sprechen?! „Jaaaaa …“, schmunzelt Reuben belustigt in die Runde die erstaunten Blicke richtig deutend, „… er redet … hin und wieder. Ich muss wohl der Auserwählte sein!“
„Ne!“, kontert Björg grinsend. „Ich hab‘ die Gehaltsverhandlung mit ihm geführt. Harter Hund sag‘ ich dir! Bist nicht so einzigartig, Reuben!“ Himani, beide Augenbrauen gespielt fragend erhoben, witzelt nur: „Was hat er gemacht? Dich mit unerbittlichem Blick totgeschwiegen, bis du all seinen Forderungen nachgeben hast, Björg?“ Die ganze Horde Männer lacht brüllend als Reubens rechte Hand freimütig einräumt: „Jaaa, so ungefähr … Hoch die Tassen auf unseren stärksten Mann!“ Überschwänglich stoßen alle an, Lotta schwingt … ein bisschen wortkarg … mit. Yeeaah! Wahrscheinlich kriegt er das doppelte an Lohn für den Gipfelsturm wie ich … Na ja, Hauptsache das Häuschen ist endlich legal erworben … Und er bringt die ganze Ausrüstung mit … Wohl auch Erfahrung … und mehr Kraft in den Knochen scheinbar als jeder andere …
Wo … die Kraft wohl … herstammt?! Lottas Augen ruhen einen Moment auf ihrer Tochter, wandern zur Küchenschublade, in der neben dem Handy dieses güld knöcherne Geschmeide liegt, das sie in einer kleinen Höhle in der Nähe fand und das Ruhe wie Kraft ausstrahlt, wenn sie es in Händen hält …
Vielleicht sollte sie i h r e Ausrüstung zum Berganstieg mitbringen! Ihr … ‚Besteck‘ zum Zweck der … Selbstverteidigung! Aber … Degen oder Rapier behindern bei der Erklimmung hoher Felswände. Mpfff. Sollte sie die Kette mitschleppen? Etwas albern, oder? Lotta verwirft den Gedanken über sich selber schmunzelnd gleich wieder. Als glaube sie an Ammenmärchen …, pah!
Es wird ein mehrtägiger Aufstieg. Die Wetterverhältnisse müssen halbwegs stimmen … Der Grat oben ist zu schmal, jemanden mit Fliwatüt, wie Lotta es nennt, dort freischwebend in der Luft aus hoher Höhe runterhangeln zu lassen … bei den Windverhältnissen und Felswänden.
Mulmig mit Blick auf die anstehende Bergbesteigung, nimmt Lotta noch einen Schluck heißen Tee. „Worüber … hast du … mit diesem Ansgar gesprochen?“, hakt sie bei Reuben nochmal nach. Ob es wohl um die Bergbesteigung ging? Dann will sie es wissen! „Pflanzen!“, lautet die prompte Antwort.
„Hääh …?!“, starrt Lotta den Bauleiter mit offenem Mund perplex an. Sven grinst: „Sag ich doch. Er kennt sich damit aus! Vielleicht hat er ja ein paar Tipps für deinen Garten draußen bei dieser Witterung, Lotta!“ Pffff, der stumme Norweger scheint ja ’ne verkappte Plaudertasche zu sein … und zuweilen mit Hinz und Kunz oder zumindest Reuben, Sven und Björg zu sprechen. Lotta gönnt sich noch einen Schluck Tee.
In der Tat! Reuben scheint sich eine Menge ausführlicher Anregungen von diesem recht schweigsamen Mitarbeiter geholt zu haben … für die künftige pflanzliche Selbstversorgung der Gastronomie des sich im Aufbau befindenden Wintersportortes.
Steckt da vielleicht für Lotta später eine weitere Geschäftsmöglichkeit drin …? Vielleicht … sollte sie … auch mal … Ansgar fragen … bei den Wetterverhältnissen hier?
Erstmal noch eine Tasse Tee … und abwarten … wie das mit der Bergbesteigung läuft …
Schnell nimmt Lotta noch einen Schluck vom heißen Getränk für‘s aufgekratzte Gemüt.
Wann … hatte sie begonnen …, so vorsichtig zu werden?
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https://www.youtube.com/watch?v=vdPGi2r_7MM
Schon den ganzen Tag durchstreift Asante mit dem Jeep den Busch in dem kurzen Heimaturlaub von seiner Militäreinheit. Muss wohl ein sehr kleines unscheinbares Forschungslager sein, dass dieser Jack betreibt. Bugsy ist mit von der Party und auch Keito wollte sich heute nicht auf die Schule einlassen. Der Teen versucht, nicht zu euphorisch zu werden, kann aber die steigende innere Erregung bald kaum mehr unterdrücken. Was, wenn das alles nur ein Trugschluss ist …?
Andererseits, wenn sie doch wieder leibhaftig vor ihm steht … Yuna!
„Verfluchter Mist!“, wettert Asante gerade als er durch ein Schlagloch in der Sandpiste rast und alle einmal ordentlich durchschüttelt. Mit beiden Händen packt er wieder fest das Lenkrad, flucht leise vor sich hin, während er den Jeep durch unwegsames Gelände steuert. „Verdammt, wo jetzt lang? Wo versteckt der sich …?“
Auch der sonst recht besonnene ehemalige Sportstudent ist nicht wirklich die Ruhe selbst. Zwar hat er nicht so den engen Draht zu Miyu und Yuna wie Keito und Elani gehabt, aber die Aussicht, Totgeglaubte wieder unter den Lebenden zu sehen und seine Familie wieder froheren Mutes zu erleben beflügelt auch ihn ungemein. Und ein kleiner irrationaler Teil in ihm hofft, dass alles wieder wie früher dadurch werden könnte, auch wenn seine logische Seite sich im Klaren darüber ist, dass die ehemalige Rektorin und ihre Tochter sich mehr oder minder auf der Flucht befinden und gewissermaßen untergetaucht sind. „Teufel nochmal, aus dem Weg … ihr verdammten …!“ Jetzt flucht er auch noch die Giraffen an … Bugsy und Keito schweigen lieber still, mischen nicht bei dem zunehmend gereizten Gefluche des Soldaten neben sich mit. Er will Erfolge … jetzt, sofort!
Gerade setzt Asante zu einer neuen Derbheit an, als das Handy der Reporterin schellt. Sie hat noch am meisten Saft auf ihrem Gerät. „Er ist hier, er ist hier! Hier auf dem Markt! Kommt schnell!“, schallt ihr Elanis Stimme aufgeregt entgegen. Bugsy ist gleich mit Feuer und Flamme: „Jack? Meinst du Jack Watanabe? Wir kommen sofort. Halt ihn ja fest!“ Asante dreht den Jeep in voller Fahrt kehrt wendend … fast wären sie seitlich übergekippt. Bugsy konnte gerade noch mit einer Hand ihr Handy retten und mit der anderen sich erschrocken an die Wagentür klammern. Keito wäre fast hinten rausgehüpft, so hat es ihn von der Rückbank hochgerissen. Jetzt krallen sich beide Hände in die Lehnen der Vordersitze, während Asante wie der Leibhaftige vorwärts prescht.
Nach einer guten halben Stunde bremst der Soldat das Gefährt mit quietschenden Reifen direkt neben Elanis offener Garküche am Markt. Gut, dass die Töpfe Deckel haben. Wer wollte schon Sand im Getriebe, äh, in der Suppe, der von heißen Gummireifen emporgeschleudert wird?!
Keito springt mit beiden Füßen zuerst aus dem Jeep und stürzt auf seine Mutter zu, neben der ein asiatisch anmutender Herr in Khaki-Kleidung sitzt. „Wo?! Wo ist sie? Wo ist Yuna!“ Wild schwenkt Keitos Blick zwischen den beiden hin und her, fährt nach unten zu seinen Fußknöcheln, weil Yunas Shiba Inu Achten drumherum legt und an seinen Zehen knabbert. „Beruhige dich, mein Sohn. Setzt euch doch erst einmal!“, lädt Elani auch Bugsy und Asante ein, die sich etwas weniger ungestüm nähern. „Dann kann Jack weitererzählen …!“
Es ist also tatsächlich … Jack Watanabe, schätzt Asante die Situation ein. Er pflanzt sich erst einmal abwartend auf einen der leeren Stühle und greift nach dem Kaltgetränk, dass Elani gerade für alle rumreicht und alle erst einmal vorstellt. Keito holt sich das kleine Hündchen auf den Schoß und vergräbt seine Finger in dem flauschigen Fell, was ein wenig seine Anspannung löst.
Ja, er ist es! Ist lange her … „Erkennst du mich gar nicht wieder, Jack?“, fragt Bugsy lächelnd. „Erinnerst du dich noch … an Don El Artichocke …?“ Erst ein ungläubiges Staunen, sie hier mitten in Kenia wieder anzutreffen …, doch dann erreicht ein erkennendes Lächeln Jacks Mine. Er freut sich aufrichtig. „Aber natürlich … Mein Gott, du bist älter geworden. Die Melone steht dir, Bugsy. Und was macht Don so, der alte Knabe?“ Stolz wie Bolle berichtet die Reporterin, dass sie zusammen einen Zeitungsverlag gegründet haben. Die WiWo-News.
„Ja, ja alles sehr schön … die alten … Erinnerungen …!“, platzt Keito fast vor Ungeduld der Kragen. Der Shiba wird plötzlich etwas zu kräftig gekrault, quietscht leise auf. Der Teen verlangt energisch was anderes zu wissen: „Wo … was … wo … … Was ist mit Yuna!? Äh, und Miyu natürlich …“ Elani faltet abwartend die Hände im Schoss. Den ersten Teil hörte sie schon. Mutter und Tochter sind gestern in aller Frühe bereits … weitergezogen. Handylos! Weil es ihnen unterwegs nichts nützt ohne Strom, Geld und …, weil Miyu nicht geortet werden will. Sie sind nun mal Flüchtige …
„Ich werde meine Forschungsstätte auch demnächst verlegen müssen …“, erklärt Jack gerade und erntet ein zustimmendes Nicken von Asante, der natürlich auch von der Grenzlage weiß. „Miyu, wird ganz Old School Briefe von Zeit zu Zeit schicken …, damit ich wenigstens erfahre, ob es ihnen gut geht.“ Jack berichtet von der Schiffspassage und dem weiteren geplanten Weg gen Osten bis nach Japan; Yunas Wunsch nach dem Tattoo und Miyus Hoffnung auf etwas innere Heilung im Land ihrer Ahnen. Keito erinnert sich wie sie auf dem Festival mit Bea über Körpertätowierungen sprachen. Yuna schwebte damals schon etwas … Klassisches vor.
„Wir müssen ihnen folgen, ihnen … doch irgendwie helfen! Und ich will … s i e wiedersehen!“, bricht es aus Keito hervor. Und wenn er allein gehen müsste … Pfeiff‘ auf die Schule!
So etwas ähnliches hatte Don zu Bugsy gesagt … Du musst den Ogbandas helfen, Miyu zu finden …
„Ich gab ihnen eine hilfreiche Adresse auf dem Weg mit. Fasane Fashani in Persien! Im Moment könnten Miyu und Yuna schon längst den Suez passiert haben …“, erklärt Jack gerade mit wohlwollendem Blick auf Keito und seiner Ma. Die beiden sind wirklich gute Freunde seiner Tochter und Ex-Ehefrau, scheint es ihm und er ist erfreut, sie endlich kennengelernt zu haben.
Bugsy verzieht noch immer grübelnd die Mine. „Wir haben da … eine … Sonderbeauftragte für den Orient in der WiWo-Redaktion, die auch weiterhelfen könnte … Mal sehen …, was sich da machen lässt. Ich muss leider bald wieder zum nächsten Studiensemester zurück … “ Wie bedauerlich, da entgeht ihr doch glatt was als neugierige Reporterin … Na gut, sie wird vor Ort mit Don in Windenburg recherchieren und sich ansonsten von der Verlagskollegin und Sonderbeauftragten berichten lassen …
„Bis wir aufbrechen können, hinken wir einen weiteren Tag hinterher!“ schaltet sich nun Asante ein, der es für beschlossene Sache hält, dass sie sich auf die Suche machen. Er wird das mit seinem Militärdienst schon irgendwie klären … und … der Entführung eines … Jeeps, der Entwendung von Militäreigentum … Mischen sie sich doch gleich alle … unters Verbrechervolk. Elani rollt mit den Augen, aber eigentlich … ist es klare Sache … „Wir kürzen den Weg ab, durch äthiopischen Dschungel und arabische Wüste!“, hat Asante gerade entschieden und damit gleich mal … entschieden die Führung des kleinen Rebellentrupps übernommen. Er will direkt auf Persien zuhalten. Bugsy merkt sich die Route gut … für die Sonderbeauftragte … Telefonnummern werden noch ausgetauscht und dann … macht sich jeder … auf seine Reise. Der Shiba begleitet Jack.
Am nächsten Morgen hat Asante einiges geregelt oder auch … verschleiert. Der Jeep ist mit wenigen Habseligkeiten beladen … Einiges erscheint dem pragmatischen Soldaten unsinnig, was Keito da so auflädt, aber …, wenn es ihn glücklich macht …
Sie brechen früh auf … Elani hat einiges vorgekocht und gut verpackt im Fahrzeug verstaut. Asante rauscht los durch sie Savanne. Die Nacht verbringt man … im Dschungel, der voll von schwirrenden Stimmen und feinem Gezirpe Keito den Schlaf raubt, während Elani und Asante sich von den gewohnten Geräuschen ihrer Kindheit in den Schlaf lullen lassen. Der Teen hingegen erlebt fasziniert Begegnungen der Dritten Art …
Seine Verwandten hätten nur müde gelächelt. Ja, ja … Er ist nicht von hier!
„Ich Tarzan, du Jane!“, begrüßt der vorwitzige Teen die Affendame, die ihm huldvoll das Haupt zuneigt – glaubt Keito fantasiereich zu erkennen. Ein erstes Lächeln gleitet seit langem mal wieder über sein Gesicht. Gerne hätte er Yunas Shiba mit eingepackt und ihr wiedergebracht, musste aber einsehen, dass es für das kleine Hündchen zu anstrengend wird. Jack spart jetzt schon auf Flugkosten …, damit er sich eines Tages mal wieder leisten kann, Miyu und Yuna in Japan mit Flauschbündel zu besuchen. Keito hätte gerne mehr Zeit gehabt, Jack näher kennenzulernen. Yunas Vater ist so … liebenswert, ganz anders … als seiner war. Kurz schlägt ein dumpfes Gefühl in seiner Magengegend ein, das Keito aber erfolgreich wegdrängt, indem er sich wieder den witzigen Gesellen um sich herum zuwendet.
Leicht übernächtigt … Elani fragt sich noch, was Keito so müde macht … verschläft der Teen den nächsten halben Tag und wird erst wieder wach als ihm frischer Wind um die Ohren weht. Erstaunt registriert er, dass sich der Jeep auf einer Fähre befindet, was fast ihre letzten Geldmittel auffrisst, dabei setzen sie schon an der schmalsten Stelle auf die arabische Halbinsel über. Benzin bekommen sie aber dort leichter … „Günstigere Ölpreise …“, lächelt Asante dem Jungen zuversichtlicher zu als ihm zumute ist, während sie auf der Reiling gestützt den Blick über die azurblaue Meeresenge schweifen lassen. Landeinwärts vor ihnen schaut Elani etwas besorgt auf die sich auftürmenden endlosen Sanddünen. Ein Meer, in dem man sich verlieren kann …
„Und … der Jeep packt diese … Steigungen und den Untergrund, Asante?!“ Die ehemalige versierte Fünf-Sterne-Köchin möchte eigentlich nicht zweifelnd klingen, kann aber ihre aufkeimende Furcht nicht ganz unterdrücken. Der Soldat neben ihr verspricht mehr als er halten kann: „Wird schon schief gehen, Elani! Mach dir keinen Kopf.“, und versucht ein nicht ganz geglücktes schiefes Schmunzeln, während sich doch die Stirn runzelt angesichts der flirrenden sandigen Weite, in die er blickt. Kein Baum, kein Strauch, nichts! Nur Sand … Und Hitze! In Gedanken geht Asante die Wasservorräte durch. Wie wohl die von Bugsy nicht näher beschriebene versprochene Hilfe aussieht …?
Langsam lässt Asante den Jeep von der Fähre rollen. Sprit hat er noch für einen Tag. Sie müssen soweit wie möglich damit kommen und dann … weitersehen. Ähnlich wie Miyu und Yuna werden sie sich unterwegs irgendwie den Lebensunterhalt verdingen müssen. Dass er im Prinzip den Militärdienst quittierte und bereits unerlaubt außer Landes ist … wird seine Basis bald genug merken … Egal! Zu spät! Asante zuckt mit der Schulter und grinst zu Elani rüber: „Die beste Mission for ever!“ Lieber dies als wieder auf Habenichtse zu zielen … Irgendwie steckt das Kusinchen diese Art von Galgenhumor in fast aussichtsloser Lage an. Sie muss einfach zurückgrinsen. Auch Keito ist für jede aufmunternde Geste dankbar und stimmt lachend in den Abgesang auf ehrenvoll geplante Lebensperspektiven ein. Let’s get an adventure!
Die nächsten Stunden quälen sich die drei … über einige Dünen. Immer wieder müssen Keito und Elani anschieben, damit der Jeep nicht im Sand versinkt und stecken bleibt. Durst quält alle drei und die irrsinnige Hitze. Asante sorgt sich immer mehr um das Getriebe … Ob das hier wirklich eine Abkürzung wird? Zügig kommen sie nicht vorwärts. Als die Sonne am gnadenlosesten zuschlägt und Asante geblendet den Jeep in eine Senke heizt, verreckt das gute Stück vollends. „Verdammter, verfluchter, elender … ach, zum Teufel!“ Wütend tritt Asante kräftig gegen das vordere Rad des Wagens. Elani versucht mit beschatteten Augen in der Umgebung etwas Rettendes zu finden und glaubt … ihren Augen nicht zu trauen: „Dort! Seht! Ist das … ist das … eine Fata Morgana?!“
Keito wendet sich augenblicklich um bei Elanis erschrockenem Ausruf: „What?!“ Sieht er da in der Ferne … ernsthaft … einen Geist … Kaffee trinken, der … ihnen auch noch … zuwinkt?
Asante – schon fern vom Glauben – starrt einen Moment zu der angeblichen Fata Morgana, schultert sich dann ihr weniges Gepäck aus dem Wagen und weist auch Keito an, sich seines zu schnappen. Den Jeep können sie vergessen. „Na dann … Wir werden wohl schon erwartet!“, stiefelt Asante den beiden anderen voran. Eine sonderbare Sonderbeauftragte …, aber wenigstens gibt es Kaffee. Den hat er jetzt nötig!
„Herzlich willkommen! Zimt und Zucker?“, begrüßt der gute Redaktionsgeist der WiWo-News die Ankömmlinge und schenkt schon mal ein. „Spionelfchen Naseweiß, zu euren Diensten!“ stellt sich die Dame als nächstes freundlich vor und wartet die weiteren ‚Bestellungen‘ ab.
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https://www.youtube.com/watch?v=N_y8ITF2EpY
Ach, was hatte Miyu gelacht als sie entdeckte, was für eine Schiffspassage ihr Jack da an die Hand gegeben hatte … Eine ägyptische Feluke! Hat trotzdem genug gekostet und am Ende war ihnen noch in der Nacht der Schiffsführer abhandengekommen … Hat sich einfach aus dem Staub gemacht, weil ihm die Bezahlung wohl doch nicht reichte. Nun gut, Miyu hat Segelerfahrungen, aber keine nautische Karte dabei.
„Ist das noch … das richtige Gewässer, Mum?“, fragt Yuna gerade mit gerunzelten Augenbrauen und dreht dabei den Kopf in alle Richtungen … „Ich denke … nicht!“, gibt Miyu ihrer Tochter ehrlich zur Antwort. „Der Kerl hat uns wohl über einen Kanal auf einen der Altarme des Nils zu gesteuert als wir geschlafen haben.“, mutmaßt die ehemalige Rektorin. Yuna, auch recht gut in Geographie bewandert, kommentiert das ganze daraufhin nur lakonisch mit: “Dann passieren wir wohl nicht den Suez-Kanal!“ Miyu schüttelt den Kopf: „Weiß Gott nicht! Aber … wir kommen irgendwo am Nildelta raus und dann … halten wir uns einfach ostwärts, immer an der Küste entlang und werden dadurch automatisch ein Stück weit nordwärts auf Istanbul zu geleitet!“
Miyus Plan? Der Orient-Express! Aber dafür müssen sie sich erst eine Passage verdingen. Irgendwas wird sich schon finden in einer großen weltoffenen Metropole, das sich zu Geld machen ließe. Das ehemalige Konstantinopel diente schon immer Reisenden aller Nationen zum ausgiebigen Handel. Zu gerne würde Miyu mal in einer frühen Epoche durch die Welt streifen können und erleben … wie es sich so lebte … zu damaliger Zeit.
Hach, mit solchem Nonsens in Gedanken vertreibt sich Miyu die etwas eintönigen Mußestunden auf dem Boot, wenn Yuna und sie mal eine Zeit lang stumm nebeneinander die vorbeitreibende Landschaft bewundern, während die Mutter einhändig die Feluke lenkt. Ab und an versucht sich auch Yuna am Ruder. Zu gerne hätte die jetzt den Shiba auf dem Schoß. Etwas zum Knuddeln und Ablenken … Aber sie hatte sich von ihren Dad überzeugen lassen, dass die Reise für ihn zu beschwerlich würde und dass er ihn später wieder brächte. Ins Land ihrer Ahnen, wo er auch ursprünglich herstammt. Sie haben nichts dabei, keine Buchlektüre, kein Handy … Letzteres ist das Schlimmste für Yuna … Aber, sie darf eh zu niemandem mehr Kontakt aufnehmen! Also, ist es wohl besser für alle so …
„Muuuum!“ Yuna wendet sich ihrer Mutter zu. „Können wir bald mal eine Rast machen. Ich muss mir mal wieder die Beine vertreten.“ Viel Platz für Bewegung gibt es nicht auf der Feluke. „Ja, Schatz. Ich schaue mal nach einer guten Anlegestelle … Vielleicht da hinter dem nächsten Felsen …“, bietet Miyu ihr zustimmend an. Sie möchte auch ihre Beine mal wieder etwas mehr ausstrecken und nutzen können …
„Muuuum! Schau mal!“ Yuna deutet mit großen Augen auf die obersten Spitzen von über den Felsen sichtbar werdenden Pyramiden hin. „Die sehen ja aus wie …“ – „…neu!“, vollendet Miyu den Satz ihrer Tochter mit Blick auf die erhabenen Bauten erstaunt, als sie auch schon um den Felsen biegen und an einer offenen Stelle tatsächlich eine Landungsmöglichkeit am Ufer sehen. Das nächste Überraschungspaket lässt auch da nicht lange auf sich warten … Ein drittes Mal hört Miyu an diesem Tag ein langgezogenes „Muuuuum?!“ Diesmal klingt aber eher ein Fragezeichen nach …
Yuna schon ans Ufer gesprungen schaut ganz überwältigt einer dunkelhaarigen Frau in goldglänzender fließender Robe entgegen, die sich in Begleitung eines Anubis Schakals und zweier Bastet Katzen nähert als wären sie … einem alten Historienschinken entsprungen. So einem dieser … Sandalenfilme!
Auch die Herannahende wirkt hoch irritiert, hier auf zwei Frauen in moderner Kleidung zu treffen. Kennen auch andere die Zeitportale? Warum passen sie sich aber nicht im Kleidungsstil an? Ebenso überrascht begutachtet Shakirah aber auch ihre tierischen ‚Begleiter‘, die sofort auf das junge Mädchen zustürmen und sich ganz zutraulich geben. Nach einem ersten Schreckmoment scheint die sich wieder zu fangen und sichtlich erfreut über die tierische Belagerung zu sein.
„Hallo, ich bin Yuna!“, grüßt der Teen als erstes, währen Shakirah sieht wie die ältere Frau noch mit dem Ruder an das Ufer hält und zu überlegen scheint, wo sie am besten festmachen kann. Auch Shakira stellt sich vor und betrachtet die beiden etwas genauer. Irgendetwas rührt an einer Erinnerung … als auch Miyu ihren Namen nennt und plötzlich … fällt bei Shakirah der Groschen, wobei sie sich fragt, wie … das zugehen kann!
D i e beiden? Hier? In dieser … Zeit? „Watanabe?“, hakt die Modefotografin vorsichtig bei der älteren der beiden Frauen nach und erlebt ein erschrecktes Zusammenzucken und danach ein sprachloses Anstarren.
Tatsächlich! „Keine Angst!“, beschwichtigt Shakirah leise, damit nicht auch noch die Tochter bangt, die gerade unbeschwert mit den Tieren schmust und spielt. „Ich bin eine Freundin von Don! Don El Artichocke! Wir haben … von dem … Unglück gehört!“ Ja, U n g l ü c k klingt gut … Shakirah war sich nicht gleich sicher, wie man das Kind beim Namen nennen sollte. Aber ja, so geht’s. „Wir wollen helfen!“ Shakirah hatte nur nicht geahnt, dass sie das gleich hier und jetzt in diesem Zeittunnel tun müsste. Der Plan war, dass sie nach ihrer ‚Wahlhelferreise‘ gleich zurückkehrt und in der eigenen Zeit recherchiert, zum Beispiel bei dieser Polizei, die dümmer ist als sie selbst erlaubt … oder wo auch immer Shakirahs Spürsinn gefragt wäre.
Langsam atmet Miyu wieder aus und entsteigt nun auch endlich der Feluke, nachdem sie einen Baumstumpf zum Vertäuen fand. „Don El Artichocke? Lang nicht mehr gesehen!“, lächelt sie nun etwas erleichtert Shakirah an. „Wie geht es ihm?“ Mit gedämpfter Stimme setzt Shakirah der Älteren auseinander, was Don seit einiger Zeit umtreibt …
„Don … hat Träume von … Lotta?“ Miyu ist bass erstaunt. Ein merkwürdiger Kauz war er schon immer, erinnert sie sich freundlich an frühere Zeiten mit dem ehemaligen Weggefährten. „Ach, eine Zeitung verlegt er nun? Mit Bugsy Melone? Ja, ja, die kenne ich auch noch. War in Yunas Alter damals …“ Miyu hört interessiert zu, was Shakirah so zu berichten und bereits über ihre Flucht erfahren hat. „Wirbelt bitte keinen Staub auf!“, fleht sie dann aber sacht. „Weckt bitte keine schlafenden Hunde! Das hilft uns doch nicht!“
Shakirah kann Miyus Bedenken gut nachvollziehen, dennoch drängt es sie - und sie ist sich auch sicher, ebenso die anderen in der WiWo-Redaktion - herauszufinden, wie eine Polizei … so dumm sein kann, die Falschen zu bestatten. Nun, sie werden sehen. Erst einmal hört sich Shakirah Miyus weitere Pläne bezüglich einer Farsane als Zwischenstation an und findet in der ehemaligen Rektorin eine recht bedachte Person wieder. Wie Miyu mi ihrer Tochter aber in den Zeittunnel geriet, darüber rätseln beide Frauen eine Weile …
„Ich glaube schon, dass ihr da wieder rauskommt, wenn ihr einfach weitersegelt. Vielleicht hat euch euer Steuermann da rein gerudert und ist vor Entsetzen geflohen als er den Wandel der Zeit bemerkte. Nun irrt er vielleicht für alle Zeiten in der falschen umher.“ Ein leichtes Grinsen bei diesem Vortrag Shakirahs kann Miyu sich nicht verkneifen: „Geschieht ihm recht. Andererseits … ich hätte sonst nicht eine Freundin eines alten Weggefährten getroffen und gerade … hat sich auch … der Wunsch mit der Zeitreise von mir erfüllt, an den ich kurz zuvor dachte …“ Mhhhmmmm. Dieser Aspekt gibt beiden zu denken …
„Was, wenn einfach der Gedanke reichte, in der Zeit zu reisen!? Ich glaube das Spionelfchen macht es so ähnlich!“ Bei Miyus fragenden Blick klärt Shakirah darüber auf, wer noch so alles zum WiWo-Verlag gehört.
„Interessant!“ Miyu ist sehr beeindruckt. Auch Yuna hat sich nun dem Gespräch zugewandt: „Onkel Don hat eine Zeitung? Hei, das ist ja super! Ich mochte ihn gern. Er war … lustig!“, so ihre frühen kindlichen Erinnerungen an ihn. Bugsy war ihr wie eine ältere Schwester erschienen. Ab und an hatte sich der frühere rothaarige Wuschelkopf als Teen mit dem wesentlich jüngeren Kind abgegeben. „Wie geht’s Bugsy?“, folgt daher Yuna leutselige Frage nach der Reporterin.
Sogleich beißt sich Yuna aber auch erschrocken auf die Lippen. „Dürfen … die beiden denn … und sie …“ Yuna bedeutet ihrer Mum ein leichtes Nicken in Shakirahs Richtung an, „… von uns wissen?“
Zum ersten Mal wankt Miyu in ihrem Plan seit ihrer Flucht … nun, wo sie vernommen hat, dass Don sich Gedanken macht und Bugsy mit Familie Ogbanda in Kontakt steht. Haben Elani, Keito und Asante möglicherweise bereits erfasst, dass Yuna und ich noch am Leben sind …? Sollten wir … umkehren?
Shakirah ist nicht auf dem neusten Stand, was das angeht. Funkloch im Zeittunnel! Handys kann man in dieser Zeit vergessen …
Einen Moment verharrt Miyu still in sich gekehrt. Soll sie Yuna Hoffnung machen? Sich selber? Aber könnten Elani oder Keito je Yuna verzeihen … auch …, wenn e r ein Unhold war? Immerhin … … …
Abrupt beendet Miyu den Gedanken. Yuna hat den Teil des Gesprächs um Familie Ogbanda zwischen Shakirah und Miyu nicht mitbekommen. Sie würde zusammenbrechen, wenn Keito ihr Gram wegen seines Vaters wäre. Miyu will das gar nicht erst riskieren … „Wir müssen weiter!“, bescheidet sie daher. „Es war schön, dich kennengelernt zu haben, Shakirah. Schöne Grüße an Don und bitte … Ich bitte euch … um Stillschweigen.“
Shakiras Bitte um Kontaktdaten kann Miyu nicht nachkommen: „Wir haben gar kein Handy! Lebe wohl, liebe Shakirah! Sayonara!“ Miyu glaubt nicht, dass sie sich jemals wiedersehen. Sie hat mit nahezu allen Lebenden abgeschlossen. Nur Jack wird am Ende einer der wenigen Außenkontakte von Mutter und Tochter bleiben … Miyu stößt das Boot vom Ufer ab und lässt es wieder auf dem trägen dahinfließenden Gewässer langsam weitertreiben. Bald werden sie das weit verzweigte Flussdelta und das offene Meer erreichen. Miyu hofft, dass die ägyptische Feluke bis Konstantinopel hält.
🌺 HERLAND 📜 Vorgeschichte im [RPG] DAS GROSSE SIMS 4 RPG 📜 WiWo-News - D a s Windenburger Wochenblatt 🌺
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Bevor sie ans andere Ende der Welt ziehen oder auch erstmal bis Lands End oder dem Finistère - wie es in der Bretagne heißt – soll es noch eine letzte Gastvorstellung geben. Eine größere Gruppe hat sich sogar angesagt … an diesem doch eher einsamen Küstenabschnitt.
„Eine Art … Künstlerkolonie! Selber Bretonen!“, erklärt Merlin Gregorius gerade, der sich auf den Auftritt vorbereitet. Der Angesprochene beäugt etwas abgelenkt Tarek, der die letzten aufwirbelnden Herbstblätter aus der Manege fegt. Sie sind noch nicht wirklich weitergekommen, ihn heimlich wegen Lotta auszuquetschen. Irgendwie weicht Tarek immer recht geschickt aus. Vielleicht … sollten sie offensiver werden und ihm offenbaren, dass sie ihn bereits erkannt haben!
Doch noch hält etwas Malecantus zurück. Irgendwie hat er das Gefühl, dass sie sich wie Raubtiere umkreisend gegenseitig taxieren und belauern. Irgendetwas sagt ihm, dass auch Tarek langsam ahnt, dass sie ahnen, dass er ahnt, dass … Ach, was für ein Gedankenkarussell! Unwirsch schüttelt Gregorius den Kopf als wollte er diese Gedankenspiele abschütteln …
Der echte Wanderzirkus-Magier versucht sich zu fokussieren und darauf zu konzentrieren, für die nächste Vorführung wieder ein Scheinbild seiner selbst abzugeben und etwas wie eine Illusion aussehen zu lassen, was in Wirklichkeit keine ist ... Wenn er den Lykoi-Kater in einen Panther verwandelt, dann ist der auch tatsächlich in dem Moment einer.
Die Nachtpantoffel in Kaninchengestalt an des Magiers Füße waren einst etwas unleidige Zirkusbesucher, die er mittels erbaulicher ‚Trickvorführung‘, zu der alles „Ohhh …!“ und „Ahhh …!“ machte, zur Räson brachte. Na gut, dann hat er eben mal einige nicht zurückverwandelt. Und?! Wer will ihn anklagen? Seinen Fußsohlen tut es gut, so schön warm gehalten zu werden und es gab zudem tosenden Beifall, weil keiner schnallte, was wirklich passiert war.
Ob Tarek kapiert …, dass es echt ist, wenn Malecantus in der Manege magisch rumwirbelt?
Des Magiers Blick wandert wieder zu dem jungen Mann …
Tarek schaut kurz vom Besenschwingen auf und bemerkt das Augenmerk der beiden Männer, dass auf ihn gerichtet ist. Merlins Blickrichtung war der Malecantus‘ gefolgt als der ihm nicht recht zuzuhören schien. „Is‘ was? Hab‘ ich ein Blatt übersehen?“, blafft Tarek die beiden Zirkusleute ziemlich garstig an. Er sollte das nicht tun, ist ihm klar, aber irgendwie … kriegt er seine Laune heute nicht recht in den Griff. Ständig fegen, wischen, putzen … als sei er … der Reinigungsdienst. Ach verdammt, dass ist er hier ja auch! Grmmmpfffffff … Tareks Stimmung wird noch mieser.
Leicht das Haupt schüttelnd wendet Merlin sich wieder ab … W a s fand Lotta bloß an dem …? Na ja, irgendwie haben sich die beiden ja auch getrennt … wohl nicht ohne Grund! Armes Kind … bei so einem Vater!
Merlin assistiert als angehender Zauberlehrling mittlerweile mehr in der Manege. In diesem äußerst Menschenleeren Landstrich hat Malecantus weniger Befürchtungen wie sonst von anderen Präsenzen. Zumindest spürte er keine anderen. Seit einigen Jahrhunderten bereits hält sich der 850jährige Magier sowohl vor Vampiren wie seinesgleichen bedeckt, seit er in Ungnade wegen … einem kleinen Gefallen fiel. Merlin ist der einzige Okkulte in seiner Nähe, den er noch duldet.
„Alles klar soweit?“, nestelt Merlin noch etwas Gregorius Kragen zurecht und wischt ein letztes Staubkorn von dessen Mantel, bevor er ihm einen zarten Kuss auf die Lippen drückt. Malecantus lächelt selig, streicht seinem ‚Lehrling‘ sanft mit einer Hand über die Wange als er ein leichtes Schnauben aus einer Ecke der Manege vernimmt.
Zeigt die ‚Reinigungskraft‘ leichten Neid oder Abneigung ob der Liebkosungen zwischen den beiden? Ganz sicher ist sich Gregorius nicht, was es zu bedeuten hat, dass Tarek leicht angesäuert wirkend aus dem Zelt abdampft.
„Verstehst du das?“, wendet sich Malecantus mit gerunzelten Brauen an Merlin. Der zuckt auch nur ratlos mit den Schultern. „Wie müssen mal etwas direkter werden, fürchte ich. Sonst wird das nichts. Ich hab‘ echt keine Ahnung, was den umtreibt. Oder … w a s er hier für ein Spiel treibt!“
Die beiden Magier werden von der sich langsam füllenden Manege abgelenkt. Ganz leicht spürt Malecantus … nicht direkt etwas Okkultes … aber etwas … nah dran. „Merkst du es auch?“, wispert er Merlin zu. „Ja!“, schaut der irritiert auf. „W a s ist das?“ Er muss immer wieder neu durch die Jahrhunderte lernen … wie sich etwas für einen Magier anfühlt, wie sich die Wahrnehmung der Umwelt durch den eigenen okkulten Zustand verändert. „Sixamer!“, raunt Malecantus dem Zauberlehrling zu. „Da drüben. Der da im karierten Hemd. Sind das diese Künstler?“ Gregorius deutet zu einer Gruppe um eine Rothaarige herum hin.
Merlin lässt vorsichtig den Blick schweifen: „Wird das gefährlich für dich? Für uns beide?“ Ein leichtes Lachen des Freundes holt ihn zurück. „Nein, nein!“, beschwichtigt Malecantus lächelnd. „Mit denen hab‘ ich keinen Dissens. Die mischen sich bei den anderen Okkulten kaum ein, halten grundsätzlich gerne ihre Tarnung aufrecht. Ich bin auch noch nicht vielen begegnet. Die suchen erst seit gut achtzig Jahren diese Welt heim. Vielleicht stehen die in Verbindung mit so einer Mutterpflanze, die mal in den Vierzigern des letzten Jahrhunderts auftauchte und das ganze Militär in einer Stadt in Atem hielt. Wie hieß die noch …? Strange … irgendwas!“
Fasziniert hört Merlin zu. Es gibt so viel erneut zu lernen …
Er würde auch gerne ewig auf Erden verweilen … so wie Malecantus!
Die beiden Magier beginnen mit der Vorstellung. Der Lykoi-Kater wird zum Panther, ein umherstreunendes rot gestreiftes Kätzchen zum brüllenden Tiger. Malecantus ist sich bewusst, dass dieser Sixamer dort genau weiß, was er tut. Aber …, so schätzt der Magier ein …, E.T. wird schweigen – wie es deren Art eben ist. Er würde sich ja sonst selber enttarnen. Seine ‚Freunde‘ wissen sicher nicht, was er ist! Zufrieden mit seiner Einschätzung entbietet Malecantus entspannt den nächsten Trick. Merlin fügt sich, statt eines Zuschauers in ein Kanin und wieder zurück verwandelt zu werden. Noch ein paar Feuerzauber und einige liebliche Köstlichkeiten für die Damen und Herren wie aus der Luft gezaubert ... Ein wenig in Luft aufgelöst und teleportiert … „Ohhh! Ahhh!“ Beifall klatschen … Die Zirkusleute verbeugen sich zum Ende der Vorstellung.
Überrascht stellt Malecantus fest, dass die Besuchermenge sich nicht einfach zerstreut und das Zelt verlässt. Nein! Dieser Sixamer marschiert geradewegs auf sie zu, mit den Freunden im Schlepptau. „Super Vorstellung, die Herren Magier! Ich hatte ja gar nicht geahnt, dass wir hier auf echte treffen als Erín diese Veranstaltung vorschlug. Jayyden Lexxo!“, stellt sich der Sixamer freundlich vor und deutet auf die Rothaarige neben ihm, die wohl die besagte Erín ist.
„H-ä-m …Pfffff, öhm!“, haspelt Malecantus völlig überrumpelt so mir nichts dir nichts vor versammelter Meute verraten zu werden. So sprachlos hat Merlin ihn noch nie erlebt. Vorsichtig beäugen beide Männer den Rest der Truppe, der sich … gar nichts dabei zu denken scheint, dass waschechte Magier vor ihnen stehen. Der als Caíroc vorgestellte grinst nur leicht mit Blick auf diesen Jayyden und meint fröhlich: „Wir sind mittlerweile einiges gewöhnt. War wirklich toll, was ihr beiden vorgestellt habt. Wo ist denn der Panther geblieben?“ Neugierig schauen sich alle Gäste um und sehen den lieblichen Lykoi-Kater um die Ecke biegen. „Da!“, deutet Gregorius ergeben auf das Kätzchen. Scheint ja jetzt eh egal zu sein. Die Gruppe spendet erneut klatschend Beifall für diesen gelungenen waschechten Zaubertrick. Ist ja schließlich auch eine Kunst, Magie zu beherrschen.
Merlin vergewissert sich dennoch, dass Tarek gerade von der ganzen Chose nichts mitbekommt. Wobei er sich fragt, wie lange sie das noch ernsthaft verborgen halten können, wenn man zusammen durch die Lande zieht. Sie haben ihm Merlins Schlafwagen zugewiesen und werden sich Malecantus Waggon auf den Weg nach Übersee teilen. Morgen werden sie bis zur Westküste weiterziehen und sich nach einer Überfahrt umschauen.
Da Tarek nicht in der Nähe zu sein scheint, fragt Merlin nun doch etwas interessiert nach: „Wie ist Sixam denn so?“ Dieser freimütige Künstlertrupp gefällt ihm. Einfach mal kein Versteckspiel und mit ein paar mehr Leuten geschwätzt als die letzten Wochen nach dem allgemeinen Aufbruch … So sehr Merlin Malecantus alleinige Gegenwart genießt … ein bisschen mehr Gesellschaft ist schon schön. Auch Gregorius vermisst schon seit langem, sich einfach mal wieder offen und frei unter vielen Sims zu fühlen. Dieses ewige Vorsehen Müssen war nie sein Ziel, nur eine zwingende Notwendigkeit. Früher hatte er Gesellschaften und Amüsements jeglicher Art zelebriert, bis … er sich verkalkulierte.
„Sixam ist einfach wundervoll!“, schwärmt die Dame namens Prudence gerade allen vor, was Jayyden ein entzückendes Lächeln auf die Lippen und in die Augenwinkel zaubert. Das scheint seine Angebetete zu sein, will es Malecantus scheinen. Und diese Erín scheint mit diesem Caíroc liiert zu sein. Beide senden sich einen leicht verschwörerischen Blick zu und einen wohlwollenden auf das Paar vor ihnen. Die hatten sicher auch ihre Geschichte miteinander …
„Dürfen wir zu einem Umtrunk einladen?“ Merlin vergewissert sich mit kurzem Blick zu Gregorius, dass es ihm auch recht ist, die neue Bekanntschaft etwas auszudehnen. Der Abend wird lang und gemütlich und birgt weitere Überraschungen. So erfahren die Künstler, wohin die Reise der Wandersleute weiter geht und Merlin und Malecantus im Gegenzug, dass in Übersee eine magische Bürgermeisterin Erdnuss nebst ‚zauberhaftem‘ Gatten weilt. „Hinterhältiger Scharlatan?“ Malecantus kramt in seinen Erinnerungen. Ist er dem je begegnet? Diese neuen Freunde werden ja immer interessanter …
Es geht schon auf die frühen Morgenstunden zu und noch immer haben sich alle viel zu erzählen … bei zunehmendem Alkoholspiegel. Erneut wird fröhlich angestoßen … als dann doch noch die etwas traurige Berichte Malecantus und Merlin leicht wieder auf den Boden holen …, warum sie am letzten Standort so eilig ihre Zelte abbrachen … „Alle fort, in alle Winde verstreut … Tot!“, resümiert Merlin gerade resigniert die letzten Ereignisse vor ihrer abrupten Abreise. Erín hörte aufmerksam zu …!
„Ihr kanntet … Miyu Watanabe? Und … eine Lotta … Långstrump?“ Zum zweiten Mal in dieser Nacht fehlen Malecantus die Worte. Auch Merlin guckt die Rothaarige entgeistert an. Kennen sich etwa alle Rotfüchse untereinander? Beide Männer warten stumm und mit leicht wildem Blick auf weitere Erläuterung …, die auch folgt.
„Es wird immer fantastischer!“, raunt Merlin mit recht belegter Stimme in die Runde, nachdem Erín von der alten Bekanntschaft zwischen Don und den Watanabes wie auch Dons Träumen über Lotta Långstrump Kunde gibt. Die frühere Oberrichterin in ihr ist entfacht. „Es ist deine oberste Pflicht, Gregorius, dieser Lotta ihre Erinnerung zurück zu geben! Sonst begehst du schweres Unrecht!“ Jayyden rollt mit den Augen unter dem gestrengen Blick Eríns, der ihn kurz streift. Irgendwie ereilt ihn ein schlimmes Deja Vue, weil er einst Prudence gehörig blitzdingste, was in etwa dem gleichkam, was Malecantus mit seinem Fluch bei Lotta anrichtete.
Pru ganz leutselig räumt nur ein: „Oh ja, das kenne ich. Wie gut, dass es vorbei ist, nicht wahr Jayy!“ Der ‚Beklagte‘ erhält sogar noch einen Wangenkuss von der treuherzigen Liebsten trotz seiner früheren Schandtat. Etwas verlegen senkt der Sixamer Kommandeur den Blick und sieht gerade noch, dass Malecantus sich ähnlich gescholten vor diesem schrecklich prüfenden Blick Eríns windet.
Üben die so etwas in der Richterschule? Das arme Sünderlein auf der Anklagebank mit zürnenden Blicken niederzuringen? Muss wohl ein ganzer Studiengang sein, so wirksam wie Erín das zuweilen einzusetzen vermag ...
Caíroc grinst dazu nur. Er kennt seine Erín! Das ist auch … ein Stück weit Schauspielkunst! Brauchte er auch früher als Winkeladvokat, wenn sie sich im Gerichtssaal einen filmreifen Schlagabtausch lieferten.
Fast schon am nächsten Morgen werden Nummern ausgetauscht und Versprechen abgerungen, sich ja zu kümmern und in Kontakt zu bleiben. Noch weiß keiner genau, wo Lotta tatsächlich steckt. Merlin und Malecantus planen daher erst einmal, ihre Reise Richtung Finistère fortzusetzen. Der Wilde Westen ruft. Beide Magier sind auf das andere zauberhafte Gespann dort gespannt und scheinbar gibt es ja Interessenten für ihre Vorstellungen, wenn man den Anruf dieser Moema bedenkt. Sie werden sich in Verbindung setzen, sobald sie … drüben sind.
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Moema führt sie weiter nordwestlich in die Rocky Mountains. In der offenen Prärie werden sie zu schnell entdeckt. Farsane zittert bei der zunehmenden Kälte in diesen Breitengraden und den höher gelegenen Ebenen. Der Herbst zieht weiter voran, färbt die tiefer liegenden Baumbestände bereits zum Indian Summer. Rötlich gelbe Ahornblättern zieren ihre weitere Route, gehen über in zunehmendes Nadelgrün. Noch weiter oben bestimmen fast ausschließlich Kiefern und Fichtenwälder das Bild der Region. Der Anstieg ist beschwerlich und nicht ganz ungefährlich. Farsane bleibt nichts anderes übrig, als sich gänzlich Moemas Erfahrungen anzuvertrauen.
„Meinst du …, er sucht noch immer nach uns? Ob er … sehr wütend ist, Moema?“ Ein wenig plagt die ehemalige Pflegekraft doch ein wenig das schlechte Gewissen, dass sie Achak, Moemas Enkel, tief in Schlaf versenkt einsam am Lagerfeuer zurückließen. Schließlich ist … oder war ihre Aufgabe doch immer, andere zu hegen und zu pflegen … Ganz so leicht fällt Farsane so ein Schelmenstreich dann doch nicht. Von der betagten Seniorin hingegen ist nur ein etwas abwesendes „Mhmmmm?“ zu hören. Ihre Konzentration ist auf den Aufstieg gerichtet. Sie möchte nicht, dass ein Fehltritt ihrer Rösser sie alle zusammen in die Tiefe reißt. Auf etwas ebenerer Fläche wendet sich Moema dann aber wieder lächelnd Farsane zu. „Mach dir keinen Kopf, meine Liebe! Ich denke, es war an der Zeit, dass Achak sich mal wieder auf die Pirsch begibt. Und da es heute ja nicht mehr wirklich etwas zu bejagen gibt … jagt er eben uns hinterher.“
Perplex wendet Farsane den Kopf: “Ach!“ So hatte sie das ja noch gar nicht betrachtet. Die agile Seniorin trainiert ihre Nachkommenschaft, um in den offenen Weiten zu bestehen? „Mit dem Truck schafft er es aber nicht hier rauf!“, stellt Farsane nüchtern fest, während sie wagt, einen schwindelerregenden Blick tief abwärts ins Tal zu werfen. „Genau!“, schmunzelt Moema recht gelöst und gar kein bisschen grantig. „Er wird sich auch auf vier Hufe schwingen müssen, wenn er uns folgen will! Er braucht mal wieder echte Anforderungen, die ihn körperlich wie geistig fordern! Mutter Natur ruft und erwartet ein Opfer! Das ist er unseren Ahnen schuldig! Sonst wird er noch so ein … Bürohengst!“ Moema lacht wiehernd bei dem Gedanken. „Manitou bewahre uns davor …“
Ist das alles nur ein Katz-und-Maus Spiel? Eine wilde Jagd zwischen den beiden? Farsane kommt ein bisschen ins Grübeln. In was für einen Schlagabtausch der beiden wird sie da reingezogen? Farsane ist ja ganz fasziniert von Moema und ihren gewagten Vorhaben, aber manchmal ist ihr die Seniorin auch zu durchtrieben und … Farsane mag eigentlich … auch deren Enkel! Sie hatte sich immer sehr gefreut, wenn er seine Moema in der Schattigen Pinie besuchen kam und auch mit ihr als Pflegekraft mal ein paar Worte wechselte. Farsane hat keine Ahnung, was Achak von ihr hält … Vor allem, nachdem sie … ihn einfach betäubt zurückließen.
Schon bei dem gemeinsamen Genuss mit Moema von … ein wenig … Peyote hatte er nicht gerade begeistert gewirkt und sie recht gescholten, was sie sich denn als Pflegekraft dabei gedacht hätte … Dabei … hatte doch Moema das Zeug besorgt … und Farsane … nur mitgeraucht … um des lieben Friedens Willens. Hatte ganz schön im Hals gekratzt! „Raucht man auch sonst nicht!“, hatte sich Moema anschließend amüsiert. „Das nächste Mal kriegst einen in Tee!“, hatte sie dann noch weiter gewitzelt.
Mhmmm! Im letzten Tee scheint Farsane tatsächlich was drin gewesen zu sein, so verwegen wie sich die ansonsten eher zurückhaltende junge Frau beim nächsten Fluchtabschnitt zeigte … Jetzt jedoch scheint die Wirkung langsam nachzulassen Und Farsane wird wieder etwas zaghafter: „Ob’s ihm gut geht? Nicht, dass ihm was passierte, während er so … wehrlos da lag!“
Die Granny des scheinbar Wehrlosen grient leicht vor sich hin. Das ist wohl mehr als nur wohlwollend pflegerisches Interesse, was Farsane da zum Ausdruck bringt.
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Mit noch leicht benommenem Schädel war Achak erwacht, die Feuerstelle längst am ausglimmen und das Damen Duo schon über alle Berge … Ein dumpfes Grollen entrang sich seiner Brust als sich ihm die ganze Täuschung offenbarte. Er roch am Becher, probierte noch einmal … „Oh, Moema! Und auch du Farsane …!“ Und dann brach er in Gelächter aus. Was ist seine Granny doch für ein Kaliber und diese Farsane … mausert sich, dieses sonst so unscheinbare tollpatschige Ding. Der Jagdgott erwachte … „Bei Manitou! Dann spiel ich mal mit!“
Eigentlich … eine feine Abwechslung zum Alltag, der oft auch nur dröge Forschungsarbeit am PC zuweilen enthält … „Nun denn, lasset die Jagdspiele beginnen!“ Achak rüstet sich und nimmt wieder die Fährte auf. Sorgsam sieht er sich um. Na klar, s i e hat ein Zeichen hinterlassen. Sie will gar nicht vollends verschwinden, aber … es soll eine Herausforderung sein! „Einverstanden, Moema!“, lacht Achak mittlerweile erheitert über diese Schnitzeljagd. „Das ist wohl … meine Prüfung! Ich fordere deinen Skalp … oder zumindest … eine Haarsträhne deiner stahlgrauen Mähne als Trophäe, wenn ich euch erwische und Farsane schuldet mir … mhmmm … einen Kuss!“ Zum Glück kann man mitten in der Prärie und in Geisterkäffern laut vor sich hinplappern, ohne für verrückt gehalten zu werden. Außer Bison und Mustang hört einem ja kaum einer dabei zu. Zufrieden grinst Achak vor sich hin. So langsam … beginnt das Verstecken spielen Spaß zu machen.
Der Jäger sammelt seine Sachen ein und macht sich auf den Weg … der Beute hinterher.
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