(Regeln sind in jedem Thread an erster Stelle in einem Spoiler und damit überall abrufbar)
1. Spielablauf
1.0: Habt Spaß!
1.1: Jeder Spieler spielt seinen eigenen Charakter.
1.2: Finger weg von fremden Figuren!
1.3: Kein Töten von fremden NPC's oder umbauen fremder Häuser.
1.4: Jeder Beitrag sollte ein gewisses Maß an Gehalt bieten.
1.5: Reisezwang.
1.6: Formatierungen beachten.
1.7: Nutzt ein dem RPG angemessenes Schriftbild.
1.8: Vorsicht im Umgang mit kontroversen Inhalten!
1.9: Reihenfolge in aktiver Gruppe.
1.10: Rollenspielhinweis
1.11: Pinnwand
2. Charaktere
2.1: Verwendet nur vorhandene okkulte Sims.
2.2: Kein Powerplay.
2.3: Führt ein glaubwürdiges Inventar.
2.4: Kein CC
2.5: Aktive Charaktere zu NPCs machen
3. Häuser und Gebäude
3.1: Kein CC
3.2: Erweiterungspacks
3.3: Cheats
1. Spielablauf1.0: Habt Spaß!
Das ist alles, worauf das RPG abzielt und worum es hier gehen soll. Versucht, zusammenzuarbeiten, um eine Geschichte zu schaffen und Handlungsstränge, an denen ihr gerne und mit Freude schreibt, aber auch mit Spannung und Vergnügen lest, was eure Mitschreiber verfassen. Fordert einander ruhig ein wenig, habt Mut zu Überraschungen und überlegt euch beim Schreiben, wie die anderen wohl auf euren Text antworten können und wie ihr es ihnen ermöglicht, gut an euren Post anzuknüpfen. Kurzum: arbeitet zusammen und habt Spaß!
1.1: Jeder Spieler spielt seinen/seine eigenen Charakter/e.
Um am RPG teilzunehmen, müsst ihr vorher einen Charakter erstellen (siehe: Vorlage zur Erstellung eines Charakters.) Diesen Charakter verwendet ihr, um die laufende Geschichte fortzusetzen oder eine neue zu beginnen. Es ist erlaubt, dass ein Spieler sich auch anderer, Figuren bedient, wie beispielsweise Familienmitglieder, Passanten, Tiere und dergleichen; die Perspektive eurer Figur sollte jedoch im Vordergrund stehen.
Hinweis:Um Verwirrung zu vermeiden, schreibt bitte in der dritten Person. Die Zeitform wählt ihr nach eurem belieben.
1.2: Finger weg von anderen Figuren!
Ihr steuert eure Figur und ggf. für die Handlung benötigte NPCs - aber nicht die Spielfiguren anderer Spieler. Das, was ihr den anderen Charakter sagen und tun lassen wollt, ist womöglich gar nicht im Sinne seines Erschaffers. Daher ist es auch untersagt, anderen Spielfiguren ernsthafte Schäden zuzufügen, ihnen wichtige Dinge wegzunehmen oder sie gar zu töten! Als zuverlässige Faustregel gilt: bringe anderen Spielfiguren den gleichen Respekt und dieselbe Umsicht entgegen, die auch deiner Figur durch andere Schreiber widerfahren sollen. Ausnahmen von dieser Regel sind nach Absprachen der Autoren untereinander im gegenseitigen Einvernehmen möglich.
1.3: Kein Töten von fremden NPCs oder umbauen fremder Häuser.
NPCs (Nicht-Spieler-Charaktere), wie Familienmitglieder und Freunde anderer Spieler, dürfen nicht einfach so getötet oder längerfristig umplatziert werden. Ebenso dürft ihr auch nicht, das Haus eines anderen Spielers zerstören oder massive Veränderungen vornehmen. (Ausnahme Absprache).
1.4: Jeder Beitrag sollte ein gewisses Maß an Gehalt bieten.
Sinnlosposts und Einzeiler sind im RPG nicht so gern gesehen. Niemand erwartet von euch, Romane zu schreiben - aber man kann einen Post über drei Dialogzeilen hinaus schon mal mit Beschreibungen und Sinneseindrücken ausschmücken. Versucht außerdem, mit jedem Post die Handlung ein bisschen voranzutreiben!
1.5: Reisezwang
Jeder Charakter kann sich nur an einem Ort zur selben Zeit befinden und wenn er woanders eingesetzt werden soll, muss er sich erkennbar dorthin begeben. Am besten kennzeichnet ihr den Ort eurer Figuren mit dieser Formatierung:
Ort: XY[Text]Ort:AB[Text]
Da wir in einem Thread spielen, versucht am Anfang eures Posts IMMER anzugeben wo ihr euch befindend. Und gebt es auch an wenn ihr im nächsten Absatz den Ort wechselt.
Jemand der sich in der örtlichen Bar befindet sollte nicht direkt mit jemandem in der Bibliothek am anderen Ende der Stadt sprechen können. Es sei denn er/sie ruft an.
*NEU: Der Ort den ihr angebt wird nun mit Farben markiert:
Schwarz: Euer Post ist öffentlich und jeder darf noch dazu stoßen.
Rot: Der Post ist privat und nur zum lesen und niemand darf dazu stoßen.
Für
rote Schrift wird folgender BB-Code verwendet: [ color=red]
TEXT [ /color] Ohne Leerzeichen in den Klammern.
*Sonderregel Anrufe:
Solltet ihr ein Telefonat führen wollen mit einem anderen Spieler, dann solltet ihr dies per PN via Chat machen nicht öffentlich im RPG Thread. Der Anrufer soll das ganze Telefonat in seinen eigenen Post nehmen da es evt zeitlich beim anderen Spieler nicht aufgeht.
1.6: Formatierungen beachten.
Das RPG verwendet spezielle, jedoch gängige Formatierungen, um die Lesbarkeit für die Spieler zu erhöhen und ein einheitliches Schriftbild zu ergeben:
Fetter Text wird in erster Linie für direkte Reden genutzt. Jedes Wort, das den Mund eurer Figuren hörbar verlässt, wird fett geschrieben!
Kursiver Text zeigt Gedanken einer Person, und zwar in der "direkten" Rede, also so, wie sie im Kopf zu hören sind.
Richtig: Was für ein heißer Feger! dachte Harris, als Sarah den Besen in die Hand nahm und den Boden wischte.
"Klar gehen wir ins Kino." sagt John.
"Aber lass uns erst das Auto waschen."Falsch: Harris dachte, Sarah will ihn veralbern, als sie ihm ein Eis am Stiel versprach und ihren klirrend kalten Besen überreichte.
Direkte Reden und Gedankengänge müssen nicht mit Anführungszeichen versehen werden, dürfen es aber.
Hinweis: Fettschrift bei Direkter rede vereinfacht das kurze nachlesen eines oder mehreren vorangegangene Posts enorm. Da direkte Rede immer alle Anwesenden betrifft ist es meist das wichtigste was der Autor des nächsten Posts wissen muss.
1.7: Nutzt ein dem RPG angemessenes Schriftbild.Aus dem Geschichtenteil des RPGs sind jegliche Offplay-Diskussion und -Kommentare fernzuhalten - für diesen Zweck ist alleinig der
Diskussions-Thread da!
1.8: Vorsicht im Umgang mit kontroversen Inhalten!
Zu brutale Gewalt, Erotik, die aufgrund ihrer geschmacklosen Beschreibung als Pornographie gelten mag und andere, verstörende Inhalte sind aus dem RPG fernzuhalten. Bedenkt, dass es auch jüngere Leser geben kann - zu kontroverse Inhalte werden ggf. aus dem RPG entfernt.
1.9: Reihenfolge in aktiver Gruppe.
Wenn ihr in einer Gruppe unterwegs seit, in der alle aktiv sind, sollte eine Reihenfolge festgelegt und eingehalten werden. Nutzt bitte den Diskussions-Thread oder Privat Nachrichten um euch auf eine Reihenfolge zu einigen. Es ist unfair einen Spieler zu überspringen und kann für denjenigen sehr frustrierend sein. Z.B. wenn er sich für den Abend einen Post überlegt hat, am Mittag jedoch übersprungen wird und damit seine Idee zunichte gemacht wurde. Wollt ihr eine bestimmte Handlung unbedingt vor dem Spieler posten der an der Reihe ist, dann sprecht euch ab.
Wenn ein Spieler inaktiv wird, sprich längere Zeit (mind. 48h) nicht mehr postet und im Diskussions-Thread nicht reagiert, dann darf dieser Spieler übersprungen werden. Ob dieser dann aus der besprochenen Reihenfolge ausgenommen oder eine neue Reihenfolge festgelegt wird, ist den restlichen Spielern der Gruppe überlassen.
1.10 Rollenspielhinweis
Jede Handlung, jede Aussage und jede Interaktion die IC (In Character) ausgeführt wird, ist rein auf Rollenspielbasis zu verstehen.
Denkt an Schauspieler die im Film die grössten Feinde sind aber im echten Leben (OOC = Out of Character) sind sie die besten Freunde.
Sollte Jemand beginnen sich auf Grund der IC Handlungen eines anderen Characters unwohl zu fühlen, teilt es den Mitspielern mit.
1.11: Pinnwand
Um eure Mitspieler darauf hinzuweisen dass ihr ein öffentliches Event plant an dem sich alle Spieler treffen können sollen, könnt ihr dies mit Hilfe der
Pinnwand tun.
Dafür kopiert ihr folgenden Text:
Haushalt / Sim:
Ort / Thema:
Zeitpunkt / Zeitdauer: z.B. ein Abend am Wochenende oder Zwei Tage Campen
Mitzubringen: Kuchen, Badehaube
Reihenfolge / Begrenzung auf:
Weitere Beschreibungen (optional):
... und postet ihn ausgefüllt in den Diskussions Thread. Bitte dafür die Schriftfarbe
Blau verwenden. [ color=blue] TEXT [ /color] Ohne Leerzeichen in den Klammern.
Euer Event wird anschließend an die Pinnwand gepinnt damit ersichtlich wird wann welches Event der Reihe nach stattfindet. Vergesst nicht, dass ihr nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein könnt.
2. Charaktere 2.1: Verwendet nur vorhandene okkulte Sims.
Damit die Handlung zumindest ungefähr den Prinzipien von Sims gerecht wird, stehen zur Charaktererstellung nur die zugelassenen Okkultisten zur Verfügung.
Grundsätzlich beschränken wir uns nur auf die Okkultisten, die im Spiel vorkommen.
Also: Vampire, Magier, Meerjungfrauen und Meermänner und Aliens sind alle erlaubt.
Natürlich dürfen diese okkulten Figuren nach belieben ausgeschmückt werden.
2.2: Kein Powerplay.
Unter Powerplay versteht man, wenn eine Figur durch ihre Fähigkeiten, ihre Handlungen, ihren Intellekt oder ihre Ausrüstung als so übermächtig - kurz, overpowered - dargestellt wird, dass sie anderen Mitspielern und auch NPCs auf zu unfaire Weise überlegen ist und daher die Balance im Spiel zu stören droht. Eure Figuren sind im Idealfall ganz wie echte Menschen - sie dürfen auch mal Schwächen zeigen, Angst haben, Fehler machen und versagen.
2.3: Führt ein glaubwürdiges Inventar.
Es ist nicht verpflichtend, dass für eure Charaktere ein detailliertes Inventar akribisch geführt wird; dennoch wird es stark empfohlen, dass man zumindest immer für sich selbst im Hinterkopf ein wenig mitverfolgt, was die eigene Figur an Gegenständen und auch Geld mit sich führt, damit die Geschichte realistisch gestaltet wird. Selbiges gilt für Gebrauchsgegenstände und auch banalere Dinge wie Kleidung und Handy.
2.4: Kein CC
Der Charakter darf beim hochladen kein Custom Content enthalten.
Denkt außerdem an die User die nicht alle Accessoire-Packs und Erweiterungen besitzen. Erstellt evt mehrere Outfits. Eines nach belieben und eines mit Grundspiel aussehen. Euer Character wird auf Fotos sicherlich auch so an den Gesichtszügen erkannt.
2.5 Aktiven Charakter zu NPC machen
Auf jeden Sim des aktiven Haushalts, müssen mindesten zwei A4 Seiten Text im RPG geschrieben worden sein. Ist das der Fall darf der Haushalt in seinem Haus wohnenbleiben und dennoch als NPC gemarkt sein. Wurde mit dem altiven Haushalt zu wenig Text verfasst, muss der Haushalt ausziehen, wird Obdachlos so wie alle normalen NPCs und das Haus wird als leerstehend gemarkt. Das Haus kann wiederverwendet oder abgerissen werden wenn Platz auf dieser Grundstücksnummer benötigt wird.
Nicht vergessen, die Bögen im Charakter Thread anzupassen.
Beispiel für benütigten Text:
Haushalt 1 a 1 Sim = 1x2 = 2 A4 Seiten Text im RPG
Haushalt 2 a 5 Sims = 5x2 = 10 A4 Seiten Text im RPG
Tiere sind nicht inbegriffen
Der Text kann mit einem Sim des Haushalts geschrieben werden, oder mit der ganzen Familie zusammen.
3. Häuser und Gebäude3.1: Kein CC
Alle Häuser, so wie Schauplätze dürfen beim hochladen kein Custom Content enthalten.
3.2: Erweiterungspacks.
Denkt außerdem an die User die nicht alle Accessoire-Packs und Erweiterungen besitzen. Das heißt aber nicht, dass ihr auf alles verzichten müsst. Denkt einfach ein wenig daran, wenn ihr baut.
3.3: Cheats.
Beim Bauen sind immer alle Cheats erlaubt. (bb.moveobjects, hiddenobjects, Debug Objekte)
Kommentare
Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Parkkino
Alexander steht an der Bar und wischt ganz nach Barkeepermanier die Gläser sauber. Es ist ruhig. Aber es ist auch erst früh am Abend. Dies würde eine lange Nacht werden. Hoffentlich. Je länger die Nacht desto höher das Trinkgeld. Und er braucht das Trinkgeld.
Rudy springt auf den Thesen und starrt den Mann den er sich einst als Dosenöffner ausgesucht hatte mit seinen verschiedenfarbigen Augen an.
"Geh da runter!" Alexander sieht sich um. Sollte sein zeitweiliger Chef das sehen, kann er seine Sachen packen und das wars dann mit dem Trinkgeld. "Zwing mich.... H-he!" der Kater versucht sich im Holz festzukrallen als Alexander ihn von der Oberfläche schiebt. Der etwas übergewichtige Kater fällt dennoch von der Theke und landet auf den Pfoten. Er murmelt etwas. Eine Beleidigung. Alexander schaut über den Rand. Dabei sieht er wie der Kater sich umdreht und langsam trottend Abstand gewinnt.
Während er ihm noch nachblickt setzt sich ein Mann an die Bar. Alexander setzt ein freundliches Gesicht auf.
"Ein Bier." bestellt der Kunde. Er wirkt gestresst und blickt sich um. Alexander kommt der Bitte nach. "Danke.." entgegnet der Mann und wischt sich über die Stirn. Alexander versucht abzuschätzen ob dem Mann warm oder er auf der Flucht ist. Obwohl er gern würde, entschließt er nicht mit der Tür ins Haus zu fallen. "Wir haben Glück mit dem Wetter." bemerkt er eher beiläufig und wischt dabei die Zapfhähne ab.
"Sorry, was?" Der Mann scheint aus tiefen Gedanken zu schrecken. "Achso. Ja kann sein." Er nippt am Bier. "Ich bleib nicht lange." ergänzt er und schaut sich erneut um. "Keine Lust auf einen Film im Freien?" fragt Alexander. "Nein. Ich bin noch verabredet." Der Mann tippt auf seinem Handy herum, schaut sich erneut um und anschließend trinkt er in einem Zug dreiviertel des Glases leer.
"Was bekommst du?" fragt der Mann und zieht seinen Geldbeutel hervor. Alexander rechnet ab und erhält zwei Simoleons als Trinkgeld. "Vielen Dank." Höfflich wie er es sein muss bedankt Alexander sich. Der Mann steckt die Brieftasche und leert das Glas. Als er es abstellt und aufsteht um zu gehen, wendet er sich nochmal an den Barkeeper. "Ich war nie hier. Okay?" Alexander nickt und schaut dem Mann in Jeans und Jacket nach.
Es ist nicht das erste Mal das sich an der Theke kuriose Geschichten ereignen. Deswegen wundert sich Alexander auch nicht über diese Szene.
Es dauert eine Weile bis es dämmert und die ersten Gäste eintrudeln um sich die Sitzgelegenheiten zu sichern. Der Veranstalter fand, dass ein Film an einem lauen Frühlingsabend genau das richtig wäre um die Kasse aufzustocken. Alexander war das nur recht. Er kann das Geld gebrauchen. Allerdings, hätte der Boss des Jazz Clubs ihn für heute angerufen, wäre er auf jeden Fall dort angetreten. Erfahrungsgemäß verdient er dort viel besser als an solch sporadischen Minievents.
Er beobachtet eine Frau die ihre beiden Kinder zu bändigen versucht und denkt an seine Mutter zu Hause. Er sollte sie bald mal wieder anrufen. Eine weibliche Stimme holt ihn aus den Gedanken. "Entschuldigen Sie." sagt sie und legt auffordernd eine Hand auf den Tresen. "Ja?" Er mustert die Schwarzhaarige. "Haben Sie einen Mann gesehen? Etwas so gross wie Sie, ein wenig massiger, dunkle Haut und helle Haare."
Alexander erinnert sich an den Mann der ihn gebeten hatte ihn nicht zu verraten. Zu gern würde er fragen warum sie ihn sucht, aber das wär wohl zu verdächtig. "Leider nicht." antwortet Alexander. "Mist." Die Hand auf dem Tresen wird zur Faust. Sie scheint zu überlegen. "Würden Sie...Nein das ist dämlich." beginnt die Frau und überlegt weiter. Alexander mustert die junge Frau. "Wenn ich Ihnen helfen kann, sagen Sie es nur." meint er schliesslich. "Ach ich wollte Sie bitten ihm etwas auszurichten wenn Sie ihn sehen." Alexander stellt das Glas bei seiten welches er gerade poliert hat. "Das kann ich doch tun." bietet er an. "Wirklich? Und Sie halten mich aber nicht für verrückt?" Die Fremde macht grosse besorgte Augen die Alexander zum lächeln bringen. "Bestimmt nicht." Naja wer weiss. Denkt er. "Hier ich zeige Ihnen ein Foto." Sie nimmt ihr Telefon aus der Tasche und wischt darauf herum. Sie zeigt Alexander ein Bild von eben dem Mann der es so eilig hatte. Er betrachtet das Bild, dann die Frau die ihr Handy wieder verstaut. "Sagen Sie ihm einfach, dass ich nicht sauer bin und er nach Hause kommen kann." Alexander legt den Kopf leicht schief. "Warum schreiben Sie ihm nicht eine Nachricht?"
"Er hat mich blockiert."
"Verstehe."
"Also machen Sie's?"
"Natürlich." bestätigt Alexander. Das Treffen hätte vermutlich längst stattgefunden, wenn der Mann seine Pläne nicht so eilends geändert hätte. Mit wem er sich wohl hatte treffen wollen? "Danke." Die Frau wühlt in ihrer Handtasche. "Hier." Sie legt einen Schein auf den Tresen. "Nein, nein. Das kann ich nicht annehmen." Unbeeindruckt steckt sie ihr riesiges Portemonnaie wieder in die Handtasche und blickt Alexander an. "Jetzt nehmen Sie schon. Ich muss jetzt los. Nochmal Danke." damit geht sie davon.
"Entschuldigen Sie? Barkeeper?" eine andere Stimme mischt sich ein. Alexander nimmt den Schein und wendet sich den Kunden zu die langsam die Bar füllen. Der Film würde bald starten. Indes haben sich auch einige Sims versammelt fällt Alexander nun auf. Dann kann der Abend ja los gehen.
RPG Tag 1 Jahr 1 Frühling
Der Umzug aus Windenburg lag bereits einige Tage zurück. Die beiden Mitbewohnerinnen, Marie Förster und Christin Wilhelm, hatten bereits alles wichtige in ihrem neuen Domizil untergebracht. Wie jeden Morgen kümmerte sich Marie liebevoll um die beiden Katzen Teddy & Dana.
"Guten Morgen ihr Zwei. Frühstück ist fertig." Währenddessen umsorgte Christin die Kulturpflanzen. Hach, hoffentlich wachsen der Soja und der Salbei gut. Dann können wir bald unser erstes, eigenes Sojagericht zaubern. YAY! Lächelnd sah Christin zu den beiden Samtpfoten. "Na? Fressen die beiden gut?" Marie blickte zu Christin. "Mehr oder weniger."
Beide Frauen sahen erneut zu den Katzen. In diesem Moment machte Teddy eindeutig klar: "Das ist mein Futter!" Dana schien eingeschüchtert zu sein. Marie seufzte. "Wo haben wir den zweiten Futternapf eingepackt?" "Gute Frage. Ich vermute in einem der Kartons in der Abstellkammer", erwiderte Christin. Sofort lief sie los und suchte nach dem gefragten Gegenstand. "Marie!", rief sie. "Ich finde ihn leider nicht. Sollen wir einen neuen kaufen?" "Ist vielleicht besser. Dann streiten sich Teddy und Dana nicht mehr um das Futter", stimmt Marie Christin zu.
Christin kehrte in die Wohnküche zurück. "Einverstanden. Erledigen wir das direkt nach der Arbeit?" Marie nickte. "Ja, davor schaffen wir das wohl zeitlich nicht." Beide Frauen setzten sich auf die Couch. "Wie findest du unsere Wohnung?", fragte Christin neugierig. "Fühlst du dich wohl?" Marie errötete leicht. "Ja, sie gefällt mir sehr gut. Es war eine tolle Idee, dass mit der WG umzusetzen. Ich bin glücklich." "Ich freue mich auch, Marie", stimmt Christin ihr zu. "Hast du zufällig dieses tolle Haus am Hafen gesehen?" Marie schüttelte den Kopf. "Nein. Welches meinst du?" Christin erhob sich und zeigte aus dem Fenster in eine bestimmte Richtung. "Das Haus da vorne." Die beiden Freundinnen stellten sich nebeneinander und betrachteten gemeinsam das Gebäude. "Ja, es sieht knuffig aus. Wer da wohl wohnt?" Sie konnten sich an dem Haus nicht satt sehen. Es passte so gar nicht in die Umgebung. Aber gerade dies machte wohl seinen Charme aus. "Das wüsste ich auch gerne. Vielleicht treffen wir irgendwann auf den Besitzer" Ein lauter Klingelton ertönte. "Verdammt. Wir müssen los. Sonst verpassen wir die Bahn" Christin nickte und beide Frauen eilten in ihre Zimmer. Schnell zogen sie sich um und verließen die Wohnung. Dabei rief Marie Teddy und Dana zu: "Bis später ihr zwei. Haben euch lieb!" Die Tür schloss sich hinter ihnen.
Während es sich die beiden Katzen auf den Möbelstücken gemütlich machten, was anderes als warten konnten sie eh nicht tun,
erreichten Christin und Marie gerade so ihre Bahn und begannen damit ihren ersten Arbeitstag.
Gehen nach: Arbeitsplatz Marie & Christin
Yngwie lag auf der Couch seiner Wohnung. Nun, noch war es seine Wohnung, aber die Kohle wurde verdammt knapp. Die letzte Rechnung hatte er mit Müh und Not zusammengekratzt. Heute würde der neue Mitbewohner auftauchen, nach dem er annonciert hatte. Dieser Herr Seipel klang ganz nett am Telefon, aber eigentlich war es ihm gar nicht recht, dass er aus seinem gewohnten Trott gerissen wurde. Nach dem Aufstehen hatte er zumindest die Teller zusammengesucht und in die Spüle gelegt und die zwei Haufen, die neben seinem Mülleimer entstanden waren, entsorgt. Er musste noch einen Bericht für den Verlag fertig machen, aber nicht jetzt. Der neue konnte jeden Moment auftauchen. Man würde sehen, wie sich das anging.
Während er mit der Hand gedankenverloren einen schmerzhaften kleinen Pickel, der unter seinem dichten Bart ein neues Zuhause gefunden hatte, befingerte, dachte er zurück an Brønnøysund.
„Steh auf!“ Sein Vater war in sein kleines Zimmer getreten. „Ein Sturm hat die Netze zum Reißen gebracht, wir müssen das vor Hellwerden spleißen!“ Der Wind hatte nachgelassen aber noch immer regnete es in Strömen und trommelte auf das Holzdach. Verschlafen schaute Yngwie auf. Draußen war es finster und nur die Talkfunzel im Flur warf ein gespenstisches Licht in den Raum, halb verdeckt von der massigen Gestalt seines Vaters. „Heute ist die Prüfung! Ich muss pünktlich in der Schule sein.“, gab er müde zurück und bereute seine Widerworte sofort. Das dicke Tauende, das stehts am Gürtel des grobschlächtigen Mannes hing, sauste drei, viermal auf Yngwies Körper nieder. „Ich bin es leid mir deine ständigen Entschuldigungen anhören zu müssen! Steh auf du faules Balg!“
Schluchzend erhob sich der Junge und griff nach seiner Hose. Wütend und ohnmächtig ballte er seine Faust, aber dann fügte er sich. Die Nacht war kalt. Regen peitschte ihm entgegen und zog die alte Teerjacke fester um seinen Körper. Rhythmisch klatschte das Salzwasser gegen die Bootswand und während sein Vater fluchend den Moter startete, löste Yngwie die Halteleinen und glitt dann selbst in den Dunklen Bauch des schaukelnden Kutters. Frierend stand er neben ihm und sie fuhren in die dunkle Nacht.
Etwas drückte gegen sein Bein und seine steifgefrorenen Finger suchten in der Hosentasche den Ursprung. Fest umkrallte er den Knoten, den er heimlich für Bjarne geknüpft hatte. Er hatte die Form eines Herzens und mit Pech hatte er B+Y draufgemalt. Nach der Prüfung, wenn die Ergebnis bekannt gegeben wurden, wollte er ihn ihm schenken und fragen, ob er mit ihm vielleicht zum Loch im Torghatten gehen würde, welches der Legende nach Prinz Hestmann mit einem Pfeil geschossen hatte und wo, viel wichtiger, sich Verliebte seit Jahrhunderten von beiden Seiten entgegenliefen, um sich in der Mitte zu küssen. Heute würde er den Mut finden, wenn alle glücklich ihren Abschluss in den Händen hielten.
Die Netze waren gründlich verheddert. Mühsam im eisigen Bilgewasser knieend, entwirrte seine kalten Finger die Knoten und mit dem Hohlspieker wurden die Kardeelen wieder fest verbunden. Nach mehreren Stunden waren sie endlich fertig, aber auch der Tag war schon fortgeschritten. Sein Vater begutachtete seine Arbeit und nickte zufrieden. Grade als er sich zum Gehen umwandte, sah er etwas neben Yngwie im Bilgewasser dümpeln. „Was ist das?“, fragte er und hob den kunstvoll geflochtenen Knoten in Herzform auf. Yngwie stockte der Atem „Es...es ist nichts, ein Geschenk für jemanden. Gib es mir bitte!“ Sein Vater begutachtete das Herz und warf es dann ins Meer. „Weiber bringen nur Kummer!“, sagte er. Die Schiffsuhr schlug neun und nun würden die anderen ihre Umschläge öffnen und die Prüfung beginnen. Salzige Gischt mischte sich mit Yngwies stillen Tränen und die Reling fest umklammert, schaute er dem auf den Wellen hüpfenden Herz nach, das langsam in der Ferne verschwand.
Das Klingeln der Tür holte ihm ins hier und jetzt zurück.
RPG Tag 1 Jahr 1 Frühling
Thomas joggte durch San Mychuno. Klasse, dass es mit dem Besichtigungstermin so kurzfristig klappt. Ich muss hier einfach weg. Nach einiger Zeit kehrte er zu seinem Elternhaus zurück. Seine Mutter erwartete ihn bereits. „Hallo Tom. Schön, dass du wieder da bist.“, begrüßte sie ihn freundlich. Wortlos ging er an ihr vorbei. Seine Mutter sah ihm nach und seufzte leise. Schnell erfrischte er sich, zog sich um und schnappte seinen Motorradhelm. Als er die Haustür öffnete, spürte er eine Hand auf seiner Schulter: „Du ziehst es also durch?“ Es war die Stimme seines Vaters. Er kannte sie gut, aber dennoch drehte er sich um, denn er wollte ihm in die Augen blicken. Fest sagte er: „Ja!“ Beide sahen einander einen Moment an. „Verstehe.“ Noch bevor der ältere Mann weiter sprechen konnte entzog Thomas sich der Berührung seines Vaters, drehte sich um und schloss die Haustür hinter sich. Laut ertönte das Motorrad, als er in Richtung Evergreen Harbor aufbrach.
Geht nach: Evergreen Harbor Nr. 12
Ort: Evergreen Harbor Nr. 12
„Es ist offen!“ Yngwie stand von der Couch auf. Die Tür öffnete sich und vom Tageslicht eingefangen, gleichsam einem gerahmten Foto, stand sein neuer Mitbewohner.
In der Hand hielt er einen Motoradhelm, im Gesicht waren noch Ölflecke und ein knappes Top rundeten den verwegenen Anblick ab. Unwillkürlich glitt Yngwies Blick auf eine viel zu enge Jeanshose, die verheißungsvoll mehr preisgab als sie verbarg. Ihm stockte der Atem, sein Herz ruckte kurz und Gefühle, die er längst schon abgestorben glaubte, regten sich in ihm. Mit trockenem Mund und sichtlich nervös an seiner zerschlissenen Strickjacke nestelnd, sagte er: „Wow…, äh, ich meine Hallo, komm rein, du musst Thomas Seipel sein.“
Thomas betrat den Raum und blickte sich um. Joar, passt. „Jo, ich bin Thomas. Cool, dass es so kurzfristig geklappt hat mit dem Termin.“ Er schritt auf den bärtigen Mann, der unbeholfen neben der Couch stand zu und streckte ihm die Hand entgegen.
Yngwie ergriff die Hand seines Gegenübers. Thomas‘ Griff war kräftig, selbstsicher und es war ihm unangenehm, dass seine eigene leicht schwitze. „Setzt dich doch, oder soll ich dir zuerst die ganze Wohnung zeigen?“ fragte er unsicher. Dann riss er sich zusammen und räusperte sich. „Schön, dass du da bist, ich denke wir werden gut miteinander auskommen.“
Thomas legte den Helm zur Seite und folgte dem Rotschopf durch die kleine Wohnung. „Hier ist die Küche, ich habe noch nicht aufgeräumt, mach ich aber gleich noch. Das hier ist mein Zimmer und hier kannst du dich breitmachen!
Hier ist das Klo und hier die Dusche. Tja ich denke das wars schon. Und was sagst du?“
Thomas schaute sich alles in Ruhe an. Die Wohnung war einfach aber funktional eingerichtet, sein neuer Mitbewohner schien nicht viel von Ordnung zu halten, aber das störte ihn nicht weiter. Knapp erwiderte er: „Passt!“
„Willste was trinken?“, fragte Yngwie und bot Thomas einen Platz auf der Couch an. „Klar.“ „Ok, ich habe Bier und Sprudel im Haus, kann aber gerne einen Kaffee machen.“ „N‘ Bier!“
Yngwie holte zwei Flaschen aus dem Kühlschrank und setzte sich neben Thomas. „Miete halbe-halbe und Strom und Wasser auch. Ist ne ganze Stange Kohle, aber zu zweit wird’s sicher gehen.“ Er legte die letzte Rechnung vor. Thomas überflog kurz das Papier und nickte. „Kannst mich übrigens Ginger nennen“, sagte Yngwie, „ist vielleicht einfacher für dich. Erzähl mal was du machst.“
„Ginger, wie das Ale?“ Yngwie glotzte ihn kurz an. „Nein wie Ingwer, ist eigentlich eine abwertende Bezeichnung für Rothaarige, weil man glaubte früher, dass sie so „scharf und aggressiv“ wie das Gewürz sind. Ist heute aber mehr umgangssprachlich in England und Irland.“ „Aha.“ Was auch immer! Yngwie schaute getroffen auf seine Hände und versuchte schnell das Gespräch auf etwas anderes zu lenken. „Du magst Motorräder?“ Bei dem Wort Motorräder blitzte ein Funke in Thomas Augen auf. „Motorräder sind meine Leidenschaft, es gibt nicht Besseres, als mit ihnen durch die Gegend zu rasen. Ich fahre eine Yamaha 700GT und bin gelernter KFZ – Mechaniker. Hast auch ne Maschine?“, fragte er. „Nein, ich kann nicht Motorrad fahren, …aber ich find’s voll interessant!“ log Yngwie schnell. Er war sich nicht mehr so sicher mit seinem Gegenüber. Zwar sah er wie ein Fleisch gewordener Traum aus, aber es schien, dass sie nicht viel verband. Der Geruch von Leder, Öl und etwas Schweiß ließen aber gewisse niedere Areale seines limbischen Systems sehr aktiv werden und fluteten sein Kleinhirn mit Endorphinen. Natürlich war es ausgeschlossen, dass dieser Typ in ihm mehr sah, als eine dicke rote Wohnungsdeko und wahrscheinlich hatte er so viele Mädels wie Yngwie Probleme. Mit aller Anstrengung drückte er diese Gedanken beiseite, nicht aber ohne weiterhin heimlich sein Gegenüber zu mustern.
„Also ziehst du ein?“ „Klar, was spricht dagegen?“, sagte Thomas knapp. „Schön", sagte Yngwie, „soll ich uns was in der Mikrowelle warm machen?“ „Mikrowelle? Hast du nichts Gescheites im Haus?“ „Ähm, naja schau halt mal in den Kühlschrank.“ Thomas ließ sich nicht zweimal bitten. Er ging prompt zum Kühlschrank und schaute hinein. Naja, nicht grad die Riesenauswahl. Er fand einige Eier, angefangenen Speck und fragte: „Eier mit Speck, ok?“ Yngwie stand im Rahmen des Küchendurchgangs und hatte den athletischen Körper keine Sekunde aus den Augen gelassen.
„Gerne! Find ich toll, dass du kochen kannst.“ „Hm, zum Überleben reichts!“
Gemeinsam aßen sie Abendbrot und quatschten noch ein wenig über alles Mögliche. Ein Anfang war gemacht, man würde sehen, wie es sich entwickelte.
Gehen nach: WG-Förster-Wilhelm, San Mychuno
Der Arbeitstag endete und die Freundinnen kehrten in ihre Wohnung zurück. Marie betrat die Wohnküche. „Hallo ihr zwei“, flüsterte sie, da Teddy gerade schlief. Dana sah zu ihr auf. Christin kam mit einer Einkaufstüte dazu. „Ich wasche die Futterschüssel aus“ „Ja, das ist gut“, stimmte Marie zu. Während die eine sich um die Einkäufe kümmerte, beschäftigte sich die andere mit den Samtpfoten. Jetzt muss erst einmal ausgiebig gekuschelt werden. Marie nahm Dana zu sich und kraulte das Ohr der Katze. Diese schnurrte zufrieden.
Christin zog sich fürs Kochen um und legte eine Schürze an. „Wie findest du Gnocchi in einer Gemüsesoße?“ Marie klatschte kindlich aufgeregt in die Hände. „Oh ja. Das klingt lecker. Kann ich dir etwas helfen?“ „Kannst du das Gemüse schnippeln?“ „Na klar“ Christin nahm sich eine Schüssel und wog die Zutaten für die Gnocchi ab. Marie suchte nach einem Schneidebrett, Messer und unterschiedliches Gemüse aus dem Kühlschrank. Damit kehrte sie auf die Couch zurück und schnitt es dort in mundgerechte Stücke.
Christin rührte den Teig an und knete diesen anschließend. Frisch zubereitet schmecken die Gnocchi besser als gekauft. Gemeinsam zu kochen, dass machte ihnen beiden sehr viel Spaß. Es dauerte nicht lange bis sie ihr Mahl genießen konnten.
Während des Essens fragte Christin: „Hast du Lust mit in den Central Park zu kommen?“ Marie schüttelte den Kopf. „Nein, heute nicht. Ich möchte mich noch etwas um Dana und Teddy kümmern. Die beiden waren so lange allein, da habe ich ein schlechtes Gewissen ihnen gegenüber.“
Christin schmunzelte. „Du bist eine tolle Katzenmama. Schade, dass du nicht mitkommst. Aber ich verstehe dich.“ Ihre Hand wanderte zu Teddy, der erwartungsvoll neben Christin saß und darauf spekulierte etwas vom Essen ab zubekommen. „Du kleiner Vielfraß. Nein, das ist nichts für dich“, dabei kraulte sie das Ohr des Katers. „Wann möchtest du los?“ „Ich mache mich gleich fertig. Keine Sorge, ich bleibe nicht lange fort. Einfach die Beine kurz vertreten“ „Ok. Dann mache ich den Abwasch“ „Supi, danke Marie.“
Christin erhob sich, stellte das Geschirr in die Spüle und ging duschen. Die Freundin aß gemütlich zu Ende, und kümmerte sich dann um den Abwasch.
Christin stand schließlich vor ihrem Kleiderschrank und suchte sich etwas Schickes aus. Vor dem Spiegel im Bad schminkte sie sich und betrachtete sich zufrieden. Vielleicht treffe ich ja jemand nettes? Der Gedanke daran zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen.
Wenige Minuten später: „Ich gehe dann“, rief sie Marie zu. „Hab viel Spaß und pass auf dich auf“ „Klaro, bin doch ein großes Mädchen“, scherzte Christin während sich die Freundinnen umarmten.
Die Ältere verließ die gemeinsame Wohnung und spazierte in Richtung Central Park.
Marie setzte sich mit Dana auf ihre Couch. „Was meinst du? Wird sie einen Mann kennen lernen?“
Die Katze sah ihre Besitzerin fragend an. „Lassen wir uns einfach überraschen. Hoffentlich ist der dann besser als ihr Ex“, dabei kraulte sie Danas Fell. Überstürz bloß nichts, Christin.
Christin geht nach: Central Park, San Mychuno
Die junge Frau erreichte den Park. Besonders abends mit den vielen Lichtern der Laternen hatte dieser eine stimmungsvolle Atmosphäre. Sie fühlte sich wohl und ging den Weg entlang. Ihr Blick fiel auf eine Open-Air Bar. Cool. Ich glaub ich bestelle mir einen Cocktail Sie lief zur Bar und setzte sich an die Theke. Interessiert nahm sie die Getränkekarte und studierte diese aufmerksam. Hinterm Tresen sah sie einen jungen blonden Mann.
„Hallo, kann ich bei Ihnen ein Getränk bestellen“, fragte sie den Barkeeper freundlich.
Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Parkkino
Alexander schaut auf die Uhr. Es ist fast halb neun. Da er nichts zu tun hat, beobachtet er die Sims die sich im Park tummeln. Einige haben ihre eigenen Getränke dabei. Immerhin ist dies hier ein normaler Park. Keine abzuklappernder Punkt einer Sauftourroute.
Eine brünette junge Frau setzt sich auf einen der Barhocker und spricht Alexander an. „Hallo, kann ich bei Ihnen ein Getränk bestellen?“ Alexander wendet sich der Dame zu und lächelt. "Klar, dafür wurde ich engagiert. Was darf's denn sein?" Sie erwidert das Lächeln und ihm fällt auf, dass sie ihn etwas länger anschaut.
"Ich hätte gern einen Mojito." sagt sie schließlich und streicht sich eine Haarsträhne hinter das rechte Ohr. Alexander nickt freundlich und macht sich daran die Limette zu schneiden. Der Umgang mit dem Messer geht ihm leicht von der Hand, hat er das nicht schon gefühlt tausend mal gemacht. Die Limettenschnitze gibt er in ein Glas, fügt Zucker und Minzblätter hinzu und betrachtet die junge Frau, während er die Zutaten leicht mit einem Stößel zerstößt. "Und? Auch hier um den Film zu sehen?" fragt er um ein bisschen Smalltalk zu machen. Hatte ihm sein Lehrmeister im Zug doch erklärt, dass ein guter Barmann den Leuten das Gefühl gibt sich wohl und interessant zu fühlen. Die Frau reagiert jedoch verwirrt. "Ein Film? Was für ein Film?" fragt sie. Sie folgt seinem Finger der auf die große nicht zu übersehende Leinwand hinter ihr zeigt.
"Ah. die Leinwand habe ich übersehen." Alexander grinst während er das Glas mit crushed Ice füllt und Rum und Soda einschenkt. "Ich muss gestehen, dass ich erst seit kurzem hier in San Myshuno wohne." verlegen sieht sie Alexander an. Er lächelt weiter während er den Drink mit Minzblatt und Strohalm garniert. Er stellt das Getränk mit einer gewissen Eleganz, wie sie nur ein geübter Barkeeper zu Stande bringt, vor der Frau auf einen Untersetzer. "на здоровье" [na zdorov'ye]
Erneut verlegen, lächelt sie und antwortet zu Alexanders erstaunen: "Спасибо" [Spasibo] Er freut sich, und würdigt ihr Wissen mit einem anerkennenden Nicken. Als sie probiert, sieht er dass er ihren Geschmack getroffen hat. "Also. Was hat Sie in die Stadt verschlagen?" hakt er nach und wischt dabei beiläufig das geschmolzene Eis von der Arbeitsfläche. "Meine Freundin und ich sind frisch nach San Mychuno gezogen. Wir arbeiten im gleichen Institut. Das war der Grund hierher zu ziehen" Ein Mann winkt Alexander zu sich. Er hebt entschuldigend den Finger ehe er sich der Bestellung des Mannes annimmt. Ein Bier und eine Soda für seine Frau. Da es keine laute Bar ist, kann er sich weiter mit der Brünetten unterhalten. Er füllt die Gläser mit der gewünschten Bestellung und fragt gleichzeitig: "Und Ihre Freundin? Ist sie auch hier?" Nachdem er die Bestellung ausgeliefert und das Geld direkt kassiert hat, stellt er sich wieder vor die Kundin. Dabei wischt er ein paar frisch gewaschene Gläser trocken.
"Nein, sie wollte heute daheim bleiben. Sie geht nicht gerne aus" Solls geben. Denkt er und sagt: "Schade." Er betrachtet die hellen grauen Augen der Frau und das lange braune Haar welches sie offen trägt. Dabei fällt ihm der Kater auf der ganz unscheinbar aber sehr plötzlich in sein Blickfeld drängt. Er leckt sich die Pfote. "Na? Wie findest die Schnitte? Gut? Aah das ist dein Barkeeper-Gesicht nicht war? Ja ja, immer auf das dicke Trinkgeld aus." hört er den Kater sagen und sein lächeln verschwindet zeit weilen aus Alexanders Gesicht. Dieser Kater hat selten etwas konstruktives zu sagen. Er aktualisiert sein freundliches Gesicht und ignoriert das Tier. Er wischt die foliierten Getränkekarten ab als die Frau aufsieht und ihn etwas fragt. Sie scheint glücklicherweise nichts bemerkt zu haben.
"Kennen Sie sich in San Myshuno gut aus? Können Sie vielleicht irgendwelche Sehenswürdigkeiten empfehlen?" Die Frau wirkt offenherzig und gut. Gerne würde er ihr eine anständige Antwort geben aber leider hatte er noch nicht Gelegenheit sich hier um zusehen. Als er vor wenigen Wochen hier ankam, musste er sich eine bleibe suchen. Die die er fand, war brüchig und herunter gekommen, aber das einzige was er sich hier leisten kann. Wo er doch eigentlich nach Del Sol Valley wollte. Um die Miete zu bezahlen musste er sich einen Job suchen und wurde direkt nebenan in der Jazz Bar fündig. Der Chef dort, Duke Ellington, ist ein Freundlicher in die Jahre gekommener Musiker der sich seinen Traum sesshaft zu werden und eine Bar mit guter Musik zu schmeißen verwirklicht hat. An den Wänden des Clubs gibt es allerhand gerahmte Fotos von ihm und seiner Band auf Tour.
Das beste war, dass der Mann ihm, Alexander, auf Anhieb eine Chance gab. Er ist jemand der die Vorurteile bei Seite legt und in diesem Fall, dem jungen ausländischen Kerl der grade erst aus dem Zug gestiegen war, den Job anbot. Leider keine Festanstellung, aber bei Events und immer dann wenn die reguläre Barfrau nicht kann, darf Alexander aushelfen und ein bisschen was verdienen. Sein Chef ist in nur wenigen Wochen zu einem guten Freund geworden und dieser erfreute sich an seinem neuen, ehrgeizigen, jungen Mitarbeiter. Das verleitet Alexander oft dazu auch mal Werbung für die kleine Bar zu machen.
"Noch nicht so richtig." Antwortet er auf die Frage der Frau. "Ich kam auch erst vor kurzem hier an und hatte mit dem Job zu tun. Aber falls Sie bei guter Musik und einem kühlen Drink entspannen wollen, kommen Sie mal in die Jazz Bar drüben im Künstlerviertel" Er scheint damit das Interesse der Frau zu wecken. "Kann man dort auch Tanzen?" Alexander lächelt. "Sicher." Die Frau freut sich sichtlich. "Dann schaue ich gerne dort vorbei. Ich tanze sehr gerne. Aber ... tut mir Leid wenn die Frage vielleicht naiv oder "dumm" klingt ... die Jazz Bar spielt nicht nur Jazz Musik, oder?" Alexander muss grinsen. "Kein Freund von Jazz?" zugegeben hört er auch gern mal etwas, was mehr abgeht. Aber als Sound für den Arbeitsplatz ist Jazz ganz okay. Und oft sogar Live. Er hebt die Schultern und erklärt: "Der Besitzer ist ehemaliger Saxofonist einer Jazz-Band. Aber um neue Kunden anzulocken lässt er ab und zu auch mal was anderes spielen." Ihm fällt ein, dass er noch diesen einen Flyer in der Tasche hat und kramt danach. "Etwas zerknittert, tut mir leid." entschuldigt er sich und streicht das beschichtete Papier glatt. "Dieses Wochenende solls Rock sein." Er schiebt den Flyer über den Tresen neben den Mojito, damit sein Gast ihn lesen kann. Sie schaut erst auf den Flyer und folgt dann, mit dem Blick, seiner Hand, als er sie wieder weg nimmt. Danach nimmt sie den Zettel und liest. "Ich bin für verschiedene Musikrichtungen aufgeschlossen. Aber natürlich mag man manche Musik mehr als andere" Sie schaut vom Flyer auf und zwinkert Alexander zu. Er setzt zu einer Antwort an, wird aber unterbrochen.
Der Kater. "не снова" [ne snova] murmelt er verärgert. "Runter da!"
In Zusammenarbeit mit KFutagoh89
Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Parkkino
Diesmal schubst er das Tier nicht einfach von der Theke, das könnte bei der Frau für unmut sorgen. Er sieht zu wie Rudy zu schnurren beginnt, an der Hand der Frau riecht und sich katzenartig anschmiegt. "Ja... sie riecht gut. Findest du nicht auch? Achja du musst ja arbeiten. Zu blöd für dich." Die Frau krault den Kater hinter dem Ohr. "Woher kommst du so plötzlich?" Der Kater schnurrt. "Mh, genau da. Mach weiter, das mag ich!" Alexander schaut sich das nicht länger an. "Sorry aber du musst hier runter." Verärgert packt er den dicken Kater mit beiden Händen und setzt ihn neben sich auf den Boden. "Spassbremse!" protestiert das Tier. "du bist doch nur neidisch!" damit trottet es davon. Entschuldigend lächelnd schaut er die Frau an. "Mein Chef," Alexander streicht mit dem Daumen über den Hals. "killt mich sonst." Um das Thema zu wechseln schaut er auf ihr Glas. "Darf's noch was sein?" Sieh blickt der Katze nach. "Gehört sie zu Ihnen?" fragt sie und bestätigt darauf hin Alexanders Frage. "Sehr gerne" Sie schiebt ihm das Glas zu. "Ich gehöre eher zu ihm, statt umgekehrt." scherz er mit bitterem Beigeschmack. Die Frau schaut sich um. "Eine kurze Frage: Wie viel Uhr haben wir eigentlich?" Alexander wirft einen Blick auf seine Armbanduhr. "Es ist jetzt... kurz nach Neun." Der Film hat vor einigen Minuten begonnen. Sie bedankt sich für die Auskunft und kommt erneut auf die Katze zu sprechen. "Manchmal ist es so ... Katzen suchen sich ihre Besitzer und nicht umgekehrt" Sie lächelt dabei. Alexander mischt ihren Drink und nickt. Wie wahr. "Ja." antwortet er nur knapp und um von sich abzulenken fügt er an: "Haben Sie Haustiere?" "Ja, wir haben zwei Katzen." Die Bar füllt sich erneut mit den Männern die sich nicht wie ihre Frauen und Kinder für den Film interessieren. Doch Bier auszuschenken erfordert nicht viel Talent, weswegen Alexander das Gespräch trotzdem fortführen kann.
"Sicher sind Ihre Katzen besser erzogen als der da." er nickt in die Richtung in der Rudy verschwunden ist. "Wie heissen sie denn?" Er denkt über das Gesagte nach. "Die Katzen meine ich." "Die eine heißt Dana, die andere Teddy. Sind beide sehr verschmust" immer wieder lächelt die Frau, was Alexander gern sieht. "Wie schön." Entgegnet er. Beim letzten Bier löst sich nur noch massiger Schaum aus dem Zapfhahn, was bedeutet dass Alexander das Fass umtauschen muss.
Er weiß wo er dieses finden kann, der Veranstalter hatte ihn ausführlich über seinen Arbeitsplatz informiert. Er entschuldigt sich, nimmt mühelos das leere Fass auf und geht damit hinter die Bar. Er bekommt dabei nicht mit wie der Kater sich wieder zu der Frau gesellt. "Da hast du aber Glück, dass der Barkeeper nicht da ist und vor allem nicht Teddy. Der wäre sicher eifersüchtig" Sie streichelt das Tier.
An der Strasse steht ein kleiner Transporter. Alexander schließt das Tor hinten auf und steigt in das Fahrzeug. Der Veranstalter hatte ihm gesagt, dass das Fass fast leer sei und er es vermutlich austauschen müsse. Das ist natürlich kein Problem. Während er das kleine aber deutlich schwerere volle Fass aus dem Wagen zerrt, denkt er über den Kater nach. Was ist eigentlich los mit den Vieh? Nicht dass er sich dies zum ersten Mal fragt. Aber manchmal befürchtet Alexander, er könnte irgendwann mal die Kontrolle verlieren. Die Aussagen des Katers werden nämlich gefühlt mit jedem Mal schlimmer.
Mit dem vollen Fass in beiden Händen stapft er zurück zur Bar. Er sieht den Kater wieder auf der Theke sitzen, doch sein böser Blick reicht aus um ihn zu verjagen. "Ich hab schon verstanden. Aber ich sag dir, du lässt hier wieder mal was anbrennen." meint der Kater und springt davon. Alexander installiert das Fass und sorgt dafür, dass auch die Zapfhähne wieder ordentlich laufen. Er wischt sich mit dem Handrücken über die Stirn. Die Nacht ist sommerlich warm und zu schwül für körperliche Betätigung.
Dabei schaut er auf das Glas der Kundin und fragt ob er nochmal auffüllen darf. Sie schüttelt jedoch den Kopf. "Lieb von Ihnen. Aber ich muss leider los. Danke für die leckeren Mojitos und das angenehme Gespräch. Was bekommen Sie?" Alexander zückt das Portemonnaie und nennt ihr den Preis. Sie bezahlt mit einem außerordentlichen Trinkgeld. Alexander schaut sie an. Mehr um sich davon zu überzeugen, dass sie die Summe ernst meint. "Vielen dank!" sagt er. "Ich wünsche eine angenehme Nacht und vielleicht bis bald." Er steckt das Geld ein und weißt erneut auf den Flyer. "Ich danke Ihnen für den schönen Abend. Ich werde an die Jazz Bar denken." antwortet die Frau und seht auf. "до свидания" [do svidaniya] sagt sie und bringt Alexander damit erneut ehrlich zum lächeln. "до скорого" [do skorogo] sagt er ihr hinterher, doch eher murmelnd zu sich, als zu ihr.
Bis 1:00 Uhr morgens blieb die Kundschaft. Alexanders Boss meinte, er solle so lange machen bis der letzte geht oder es keinen Sinn mehr macht. Am Ende waren es nur noch die Ehemänner die sich weigerten sich ihren Frauen und Kindern anzuschließen um noch ein wenig länger dem Alltagsstress zu entgehen. Alexander machte das nichts aus. Er hörte sich Geduldig all die traurigen, mitleiderregenden Jammereien über Haus, Kinder und Frauen an und tat sein bestes um den Häufchen Elend vor sich nicht in die Fresse zu schlagen. Manch einer lästerte schon sehr dreist über sein Weib, was Alexander kein Stück nachvollziehen konnte. Aber das musste er auch nicht. Sein Job war es den Leuten jeden Getränkewunsch von den Lippen zu lesen und dafür zu sorgen dass sie eine weile blieben.
Nachdem auch der letzte Gast sich verabschiedet hatte, räumte Alexander die Bude auf. Auch die ganze Elektronik der Filmausrüstung sollte er zudecken wenn er ging, so wie Kleinteile in den Transporter laden und abzuschließen. Danach ging er zu Fuß nach Hause.
>>> Geht nach San Myshuno Nr. 11 - Alexanders Wohnung
Gegen halb 3 erreicht er den Wohnblock in dem er lebt. Der Kater ist ihm natürlich gefolgt. Wie ein Hund ohne Leine tritt er neben Alexander in den Aufzug und wartet. Als der Lift sich in Bewegung setzt, reißt das Vieh Alexander aus den Gedanken. "Du hast dich ganz schön verändert." Alexander schaut auf Rudy der ganz beiläufig die Aufzugtür anschaut und den Kopf hebt als dieser spürt dass er angesehen wird. "Was meinst du.." Alexander weiss nicht warum er antwortet und dann auch noch eine Frage. Es ist nie gut sich mit Rudy zu unterhalten. Aber aus Reflex tut er es manchmal doch. "Hast du nicht gesehen wie die Kleine dich anschaut?" Der Aufzug hält und die Türen gehen auseinander. "Wer?" Müde nimmt er den Schlüsselbund und sucht den Wohnungsschlüssel. "Bist du blöd? Die Tusse die mich hinter dem Ohr gekrault hat natürlich." Rudy scheint zu grinsen als würde er sich gerade wirklich daran zurück erinnern. "Red nicht so." gibt Alexander zurück. Er hat gar keinen nerv mit dem Kater zu diskutieren. Er will nur noch ins Bett. "Wieso hast du sie nicht hingehalten und abgeschleppt?" Alexander runzelt die Stirn und schüttelt angewidert über diese Worte den Kopf. Na klar. Er schließt die Tür auf und tritt ein.
"Sie ist doch gar nicht mein Typ." Er tut es schon wieder. Warum kann er nicht aufhören mit dem Kater zu reden. Diese Unterhaltung führt wie immer nur in ein Loch. "Ach, seit wann hindert dich das denn?" Rudy springt auf den Tresen. Wie beiläufig schubst Alexander das Tier mit einem "Runter da." wieder von der Anrichte. Er hat es bereits aufgegeben den Kater erziehen zu wollen. Es hat keinen Sinn. Er schaut den Kater an. Diesmal antwortet er nicht. Er geht ins Bad und schließt die Tür. Er kann draußen die Katze dumpf hören. "Weisst du noch die Eine im Zug? Fandest du die etwa schön?" Alexander putz die Zähne und schaut sich dabei im Spiegel an. Er wird verrückt, oder?
"Das kannst du nicht wissen." gibt Alexander mit vollem Mund zurück. Er spuckt aus. "Du warst noch gar nicht bei mir als ich sie traf." Er schrubbt weiter und spült. "Ich weiss alles, Kumpel." die raue Stimme des Katers klingt süffisant. Alexander geht aus dem Bad, direkt ins Schlafzimmer. Der Kater folgt. "Was ist mit meinem Futter!" "Die Schüssel ist noch halb voll..." Alexander zieht Shirt und Hose aus, sowie Socken und lässt alles am Boden liegen. "Das ist ekelhaft! Würdest du das fressen?" Der Kater springt auf das Bett. Alexander nimmt das schwarze Shirt was dort liegt und streift es über. "Stell dich nicht so an. Gute Nacht." Es ist zwar unwahrscheinlich, dass der Kater das Gespräch mit einem 'Gute Nacht' liegen lässt, aber immer einen Versuch wert. Alexander legt sich unter die Bettdecke und schließt die Augen. Er hört den Kater noch eine Weile, wie er spricht, summt oder ein Lied singt bis er endlich einschlafen kann.
(in Zusammenarbeit mit KFutagoh89)
Langsam fuhr er mit seiner Hand über die Wand, hinter der Tom lag. Es war idiotisch. Er benahm sich wie ein Teenager, der zum ersten Mal verliebt war. Außerdem war Tom alles andere als charmant, wirkte wortkarg und war nur auf seine blöden Maschinen fixiert. Es hatte ihn nicht mal interessiert, womit Yngwie sein Geld verdiente. Tom war bestenfalls ein Stoffel, …und doch tat es irgendwie weh, nicht beachtet zu werden. Musste der Typ so gut aussehen? Jetzt würde er jeden Tag mit seinen eigenen körperlichen Unzulänglichkeiten konfrontiert sein. Yngwie hasste sich, sein Leben und alle anderen! Nein, das funktionierte nicht. Der Welt die Schuld an allem zu geben hatte er oft genug versucht, es half kein bisschen die Wunden zu verheilen zu lassen.
Er war das Problem, er hatte Schuld. Man hatte es ihm oft genug gesagt.
Er stand an der Klippe. Unter ihm rauschte das Meer, brach sich an den Felsen, die ihm zuriefen. Der Wind umblies sein Haar und riss auch an den Kleidern. Vorsichtig beugte er sich über den Rand und linste in die Tiefe. Es mochten so um die 15 Meter sein, vielleicht etwas mehr, und weiße Gischt sprühte vom Wind getragen, hoch die nackten Felsen herauf. Weiter draußen war sie irgendwo, wartete in den kalten Tiefen des Ozeans, dass er zu ihr komme. Vater hatte erzählt, dass sie nach seiner Geburt ins Meer gegangen sei. Er war schuld. Manchmal wenn er hier stand konnte er sie singen hören. Es war ein trauriges Lied, erzählte von Nötigung und Gewalt. Von Schmerz!
Er war ein nichtsnutziger Tagträumer, faul und ungewollt. Sie war gegangen, weil er kam. Vater wurde nicht müde ihm das zu sagen. Wenn er nur einen Schritt tat…
Schweißgebadet wachte er auf. Alles war still er sah kleine Staubpartikel über sich schweben. Mit der Hand berührte er noch einmal die kalte Wand, sandte einen stummen Schrei nach nebenan. Dumpf im Kopf und erschöpft schlief er wieder ein.
Thomas und Yngwie hatten den ganzen Abend gequatscht und daher bot ihm Ginger an, auf der Couch zu schlafen. Thomas dachte kurz an den Rückweg bis San Myshuno und nahm das Angebot an. Er machte es sich auf der Couch bequem und ließ den Tag Revue passieren. Alles hatte sehr gut geklappt. Die neue Wohnung war in Ordnung, Ginger schien ganz ok zu sein, wenn auch ein komischer Kauz, aber das wichtigste: er zog aus seinem Elternhaus aus. Endlich konnte er sein eigenes Leben beginnen und den Streitigkeiten mit seinen Eltern aus dem Weg gehen.
Ein paar Stunden später, war eine gleichmäßiges aber lautes Schnarchen im Wohnzimmer zu hören.
Ende RPG Tag 1 Jahr 1 Frühling für Thomas
Yngwie erwachte. Er hatte nicht besonders gut geschlafen. Seine Selbstzweifel und Erinnerungen trieben wie faulige Holzstücke im trüben Wasser seiner Gedanken. Er war noch einmal kurz wach geworden, weil sich zu seinem eigenen Schnarchen ein fremder, recht lauter Ton dazu gesellt hatte. Seine Blase forderte ihr Recht ein und er schlurfte Richtung Klo. Im Wohnzimmer auf der Couch lag Thomas. Yngwie blieb wie versteinert stehen und musterte den Ganymed, der vom Olymp auf seine Couch herabgeschwebt war. Sein Blick ging von den Füßen die Beine entlang, verharrte kurz im zentralen Teil des Kunstwerks, um dann die Brustpartie zu erkunden. Mühsam riss er sich los und ging pinkeln.
Das sanfte Geräusch einer Klospülung weckte Thomas. Noch etwas schläfrig rieb er sich die Augen und konterte ein hartnäckiges Jucken am Hintern mit seiner Hand. Laut gähnend streckte er sich. „Willste nen Kaffee“ kam Yngwies Stimme aus der Toilette. Thomas bejahte mit einem knurrigem brummen die Frage und setzte auf. „Kaffee? Bin ich dabei!“ Yngwie schlenderte in die Küche und werkelte an der Kaffeemaschine herum. „Hast du schon Hunger?“ fragte er nebenbei. „Nö, erstmal wach werden!“ Nach einigen Minuten stellte sein neuer Mitbewohner einen dampfenden Pott schwarzen Muntermachers vor seine Nase. Dann setzte er sich neben ihn. „Konnste denn schlafen auf der Couch?“ „Joa, war ok.“ erwiderte er und nahm einen kräftigen Schluck aus der Tasse. Das heiße Getränk brachte langsam seine Lebensgeister in Wallung. „Kannste mir beim Einzug unter die Arme greifen?“ Yngwie hatte null Bock, aber die Aussicht die Muskeln dieses Mannes in Aktion zu sehen, gewann das Ringen gegen seine Faulheit. Außerdem wollte er nett zu seinem neuen Kumpel sein.
Thomas mietete einen Van und gemeinsam fuhren sie zu seinem Elternhaus in San Myshuno. An der Tür wurden sie von seiner Mutter begrüßt. Mit einem herzlichen Lächeln wandte sie sich an Yngwie: „Guten Morgen, sie müssen der neue Mitbewohner unseres Tom sein. Möchtet ihr vielleicht einen Kaffee trinken, bevor ihr alles ins Auto tragt.“ „Sehr gerne, Frau Seipel.“ antwortete Yngwie. „Ach sie können mich ruhig Elke nennen junger Mann.“ „Ok, ich bin Yngwie. Nett sie kennen zu lernen!“ „Kannst ruhig du zu mir sagen“, sprach sie und klopfte ihm freundlich auf den Rücken. Mit einem Blick, der töten könnte, stampfte Thomas an beide vorbei und erwiderte barsch: „Das soll hier kein Kaffeekränzchen werden, wir haben noch ordentlich Arbeit vor uns, Ginger!“ Yngwie zuckte zusammen. Entschuldigend blickte er in die traurigen Augen von Toms Mama und folgte ihm ins Haus. Sie tat ihm leid, aber wollte sich nicht einmischen, dafür kannte er Thomas zu wenig. Auf der Treppe im Flur stand schweigend ein älterer Herr und beobachtete die Szene. Dann wandte er sich um und ging in ein Zimmer.
Die nächsten vier Stunden, verbrachten die beiden Männer damit, alles in Kartons zu packen und in den Van zu laden. Yngwie hielt mehr als einmal einen privaten Gegenstand seines neuen Mitbewohners in der Hand, traute sich aber nicht, nach der Geschichte zu fragen. Thomas hatte klar gemacht, dass er diesen Umzug so schnell wie möglich hinter sich bringen möchte Als alles eingeladen war, verabschiedete sich Yngwie freundlich bei den Seipels und seine Mutter raunte ihm zu: „Bitte haben sie ein Auge auf ihn!“. Er nickte und folgte Tom, der ohne ein Wort ging.
Zuhause luden sie alles aus und während Tom in der Küche was zauberte, schraubte Yngwie das Bett zusammen. „Ist Tom dein Spitzname?“ Thomas hielt kurz inne und grummelte: „Ja!“ „Klingt nett und passt auch zu dir, finde ich!“ sagte Yngwie schüchtern. „Tom,“, sagte er noch einmal laut. „Wenn du mich noch einmal Tom nennst, vergesse ich mich!“ Yngwie ließ den Achtkantschlüssel fallen und ging in sein Zimmer. Thomas schaute kurz auf. Was ist denn mit dem jetzt los?
Zum Essen kam Yngwie nicht nach draußen. Thomas aß allein und baute dann sein Bett auf. Als er fertig war, setzte er sich und dachte nach. Dann ging er kurz entschlossen zur Tür seines Mitbewohners und klopfte. „Was willst du?“ kam es aus Yngwies Zimmer. „Können wir reden?“ Ein Schlüssel drehte sich im Schloss und Yngwies verheultes Gesicht war im Türspalt zu sehen. Hat er etwa geheult? „Nun, es war nicht ok, was ich vorhin gesagt habe, tut mir leid, war nicht so gemeint! Wenn du mich Tom nennen möchtest, ist es für mich ok!“ Yngwie wischte mit dem Ärmel übers Gesicht und schaute Thomas an. „Entschuldigung angenommen. Tut mir leid, ich bin in letzter Zeit sehr labil. Danke Tom.“ Tom nickte und buffte Yngwies Schulter: „Passt schon Keule! Frieden! Lass uns was trinken gehen!“ „Gerne,“ sagte Yngwie, „ich will nur eben duschen.“
Thomas und Yngwie gehen zu: Windenburg Nr. 8 - The Narwal Arms
Christin geht nach: WG Förster-Wilhelm, San Mychuno
Christin betrat leise die Wohnung Hoffentlich wecke ich keinen. Sie schlich sich in die Wohnküche, um nach den Futternäpfen der Katzen zu schauen. Die Näpfe waren größtenteils leer, deshalb füllte sie diese mit frischem Futter auf.
Das Rascheln des Katzenfutters weckte jedoch Marie, die schlaftrunken und die Augen reibend in die Wohnküche kam. „Oh, ich wollte dich nicht wecken!“, sprach Christin Marie an. Marie gähnte kurz. „Ist nicht schlimm. Wie war dein Abend?“ „Ach, der war wunderbar. Schade, dass du nicht mitgekommen bist.“ „Na dann erzähl doch mal!“ Die Freundinnen gingen in Christins Zimmer und setzen sich auf deren Bett.
„Also ich bin durch den Park gelaufen und dort gab es eine Open Air Bar. Dort hab ich mir einen Cocktail bestellt, einen Mojito und der war sehr lecker. Der Cocktail wurde von einem sehr charmanten Barkeeper zubereitet.“ Bei diesen Worten lächelte Christin auffällig mehr als sonst. „Er war scheinbar Russe, denn er hat russische Worte verwendet, als er mir den Cocktail überreicht hat.“
„Ah russisch, kannst du es eigentlich mittlerweile ganz gut?“, hakte Marie ein.
„Nein, außer Hallo, Danke, Bitte und Auf Wiedersehen, kann ich kein Wort russisch. Du weißt ja, dass ich immer wieder unsere Kolleginnen frage, ob sie mir weitere russische Wörter oder Sätze beibringen können. Sie haben nur leider nie wirklich Zeit dafür.“
Marie nickte: „Das stimmt, da haben wir die einmalige Chance mit verschiedenen Europäern oder Asiaten zusammen zu arbeiten und keiner hat wirklich Zeit uns deren Sprache näher beizubringen.“
„Richtig, natürlich ist die Arbeit wichtiger als Sprachen zu lernen, aber wie du schon sagst, wenn man schon mal die Möglichkeit hat, wäre es natürlich schön, voneinander zu lernen. Mir ist bei dem Barkeeper aufgefallen, um mal auf den Abend zurück zu kommen, dass er sehr feingliedrige Hände hat. Seine Hände konnte ich deshalb so genau sehen, weil er mir einen Flyer überreicht hat, auf dem die sogenannte Jazz-Bar im Künstlerviertel vorgestellt wurde. Wenn wir mal Zeit und Lust haben, können wir uns diese Location ja mal anschauen.“
Marie seufzte: „Du weißt, dass ich einfach kein Partysim bin und auch ungern auf solche Simmassen treffen möchte.“
„Aber wenn du dich immer in deinen Kokon verziehst, dann wirst du nie jemanden kennen lernen. Du hast mir einmal anvertraut, dass du dich nach der großen Liebe sehnst. Doch die Liebe kommt nicht einfach durchs Fenster geflattert, du musst den Mut aufbringen, dich unter die Sims zu wagen und dann auch diese kennen lernen wollen.“.
Marie rollte leicht die Augen. „Christin, ich weiß das, du erzählst es mit nicht zu ersten Mal. Aber ich kann nicht von jetzt auf nachher über meinen Schatten springen.“ Christin nahm Marie in den Arm: „Ich weiß Süße! Meine Aussage sollte dich nicht verletzen, ich möchte einfach das du deinen Traummann findest und glücklich wirst.“
Marie erwiderte die Umarmung: „Ich weiß doch und bin dir auch nicht böse! Warum können diese Traummänner nicht einfach vom Himmel fallen und dann vor einem stehen?“
Christin schmunzelte und stimmte an: „It’s raining men, Halleluja, it’s raining men!“ Marie knuffte Christins Schulter und lachte: „Jetzt veräpple mich nicht!“ „Ich mache ja nur Spaß und wenn das Leben so einfach wäre, hätten wir sicher andere Probleme!“
„Auch wieder war!“, stimmte Marie zu. Die Freundinnen umarmten sich erneut. „Ich bin froh dich zu haben!“ „Und ich bin froh auch dich zu haben!“ Marie stand auf und ging Richtung Zimmertür. „Also dann geh ich wieder schlafen, wir sehen uns morgen früh.“ „Schlaf gut Christin!“ „Du auch Marie, bis morgen!“
Ende RPG Tag 1 Jahr 1 Frühling für Marie & Christin
RPG Tag 2 Jahr 1 Frühling
Am nächsten Morgen standen die Freundinnen früh in der Küche. Ein leckeres Frühstück, bestehend aus Müsli mit Obst und einem O-Saft wurde vorbereitet.
Während sie aßen merkte Marie an:
„Du sag mal, … wir sind gestern vom Thema abgekommen. Fandest du den Barkeeper eigentlich toll?“
In dem Moment verschluckte sich Christin und hustete laut. Marie klopfte ihr auf den Rücken. „Alles ok?“ „Ja. Aber manchmal haust du Dinger raus, darauf war ich nicht gefasst“ Marie lachte. „Du weißt ja: Stille Wasser sind tief. Aber lenk nicht ab. Wie war nun der Barkeeper?“ „Nun. Er sah wirklich süß aus, wenn ich ehrlich bin. Er hatte blondes Haar und graue Augen. Der russische Akzent passte zu seiner Stimme finde ich. Ansonsten sind mir nur noch seine feingliedrigen Hände aufgefallen.“
„Und wäre er dein Typ?“ Christin zuckte daraufhin mit den Schultern. „Dafür kenne ich ihn überhaupt nicht. Optisch ist er süß, aber mehr kann ich nicht dazu sagen. Aber, warum löcherst du mich so?“ „Nur so“, schnell schnappte sich Marie ihre Müsli-Schüssel und aß weiter.
Merkwürdig, dachte Christin und aß ebenfalls weiter. Dana und Teddy wurden versorgt und bald rief auch die Arbeit.
Auch dieser Arbeitstag verlief unspektakulär und am Nachmittag kehrten sie zurück.
„Du sag mal, möchtest du wenigstens heute Abend mitgehen?“ „Wohin möchtest du gehen Christin, etwa in diese Jazz-Bar?“
„Nein. Ich dachte mir, wir besuchen The Narwal Arms. Die kennst du noch, oder?“ „Ja von früher. Nach der Renovierung war ich aber nicht mehr dort.“
„Ich auch nicht. Deshalb möchte ich mal wieder dort vorbeischauen. Vielleicht ist es ja besser als früher!?!“ Marie zuckte die Schultern.
„Keine Ahnung. Aber muss ich wirklich mit? Eigentlich mag ich nicht.“ „Worüber haben wir gestern gesprochen? Und mit dem Narwal Arms machen wir den Anfang. Ok?“
Seufzend gab Marie nach. „So wie ich dich kenne, gibst du eh keine Ruhe, bis ich doch mitkomme.“ „Ja so ist es“, bestätigte Christin diese Aussage. „Dann gehe ich jetzt duschen und dann helfe ich dir beim Schminken.“ „Ok“, antwortete Marie knapp. Begeistert war sie nicht.
Als sie sich fertig angezogen und geschminkt hatten, verabschiedeten sie sich von ihren Katzen und verließen die Wohnung.
Gehen nach: The Narwal Arms, Windenburg
RPG Tag 2 Jahr 1 Frühling
Gehen nach: The Narwal Arms, Windenburg
„Fahren wir mit deinem Motorrad?“, fragte Yngwie nervös. „Klar! Hast du einen Helm?“ Yngwie hatte natürlich keinen und schüttelte traurig den Kopf. „Kein Ding“, sagte Thomas „Im Umzugskarton müsste noch mein alter liegen. Den kannste nehmen.“
„Ich bin noch nie gefahren, muss ich was beachten?“ „Halt dich einfach gut an mir fest und pass dich leicht den Bewegungen an.“
Yngwie setzte sich hinter Tom und griff mit seinen Händen die Hüften von ihm. Nervosität stieg in ihm auf, nicht nur, weil er zum ersten Mal fuhr, auch weil er seinem Crush so nah war, wie noch nie in den zwei Tagen. Sie fuhren los.
Besser Tom hob ab. Mit irrer Geschwindigkeit sausten sie die Autobahn entlang und Yngwie rückte ängstlich dichter an Thomas heran. Schon hing er wie eine natürliche Erweiterung, ein Buckel gleichsam, an dessen Rücken und die Arme umschlossen fest den athletischen Körper von Tom. Es war sexuelle Spannung pur für Yngwie, auch wenn er sicher war hier zu sterben, wäre es doch der schönste Tod, den er sich bis jetzt hätte denken können. Tom dachte: Man merkt, dass er zum ersten Mal auf einem Motorrad mitfährt.
Ort: The Narwal Arms, Windenburg
Als sie ankamen, gaben sie Helm und Jacke an der Garderobe ab und bestellten an der Bar einen Drink. Nach einigen Minuten fragten zwei junge Frauen ob die Plätze neben ihnen noch frei seien. Tom nickte nur und Yngwie sagte freundlich: „Na klar, setzt euch ruhig hierhin.“ Marie und Christin nahmen Platz und bestellten sich auch etwas.
„Kommt ihr oft hierher?“, fragte Christin. Yngwie schüttelte den Kopf. „Ich bin zum ersten Mal hier. Mein neuer Mitbewohner war hier aber wohl schon öfter.“ „Schuldig!“, sagte Tom und hob zwei Finger zum Gruß. Christin lächelte. „Wir kennen den Narwal Arms von früher, aber seit der Renovierung waren wir nicht mehr hier. Ist echt toll geworden. Ich bin übrigens Christin und das hier ist Marie, meine beste Freundin.“ „Hallo!“ sagte Marie in die Runde. Auch Yngwie und Tom stellten sich vor. „Seid ihr zwei Studenten?“ fragte Christin. Tom antwortete „Nope, ich arbeite als KFZler und Gimli hier macht irgendwas mit Büchern.“ Yngwie zuckte kurz zusammen. Marie schaute irritiert und sagte dann zu Yngwie „Oh das klingt ja spannend.“ Dabei schenkte sie ihm ein warmes Lächeln, so als müsste sie und nicht Tom, etwas wieder gut machen.
Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Neue Bekanntschaften
Gegen Mittag wacht Alexander auf. Er schaut müde auf die Armbanduhr. "Steh auf du faule Socke! Wolltest du nicht noch deine Mutter anrufen? Miesester. Sohn. aller. Zeiten!" dröhnt Rudys Stimme ihm entgegen. Alexander reibt sich mit Zeigefinger und Daumen die Augen. Entnervt steht er auf.
Er hat nicht besonders gut geschlafen, weswegen er nun schlapp ins Bad trottet um zu duschen. Er wirft Shirt und Unterwäsche auf den Klodeckel und dreht die Wärmeregler der Dusche auf ganz heiß. Der erste Schwall Wasser ist Eiskalt. Er wartet bevor er in die Dusche steigt bis das kalte Wasser wenigstens keine Kopfschmerzen mehr verursacht. Das Wasser wird, trotz Einstellung nie heiß. Es schwankt zwischen eiskalt und aller höchstens lauwarm. Obwohl Alexander sich kalte Temperaturen gewöhnt ist, und er es hier in der Gegend oft für zu warm empfindet, ist diese Dusche das absolute grauen....
Im Kühlschrank findet er nichts was er jetzt nach dem Aufstehen essen will. Also schließt er die Tür wieder und schaut sich in der brüchigen Abstellkammer die sich Wohnung nennt um. Sein Blick fällt auf den schelmischen Gesichtsausdruck des Katers. "Hast du nicht etwas vergessen?" hört er ihn sagen. Er seufzt.
Das Telefon findet er in seiner Hosentasche. Er wählt die Nummer seiner Mutter und hält es sich ans Ohr. Er liebt seine Mutter, ruft aber selten an. Er hat ein schlechtes Gewissen weil er nun so weit weg ist und sie jedes einzige Mal darauf zu sprechen kommt.
"Алло. Слушаю!" [Allo. Slushayu!] meldet sich die Stimme seiner Mutter.
"мама. Ich bins.."
"Saschenka! Mein lieber Junge! Wie geht es dir?"
"Mir gehts gut."
"Isst du auch genug?"
"Ja.."
"Wann kommst du nach Hause?"
Alexander seufzt. Diese Frage beantwortet er schon lange nicht mehr.
"Erzähl... wie geht's dir?"
"Es ist alles gut. Die Nachbarn haben einen neuen Hund. Muss ein Strassenköter sein. Er sieht verlaust und schmutzig aus."
"Und папа?" [papa]
Seine Mutter schweigt kurz.
"Du kennst ihn doch."
Ja das tat er.
"Behandelt er dich gut?!"
"Ja, alles gut Sascha. Ach mein Liebling, ich vermisse dich. Was treibst du so? Bitte erzähl!"
"Ich arbeite. Zahle miete. Treffe Leute... keine Sorge ich werde Ira finden!"
Seine Mutter schweigt erst.
"Oh Saschenka, bitte pass auf dich auf."
"Mach ich."
"Ich will dich wieder in die Arme nehmen können."
"Ich weiss.."
Die Stimme seiner Mutter schwankt. Sie ist traurig. Wie jedesmal.
"Ich muss jetzt auflegen."
"Mach's gut Sascha, lass uns bald wieder reden."
"Ja, ich ruf dich an."
"я люблю тебя." [ya lyublyu tebya]
"Ich dich auch..."
Alexander legt auf. Ihm ist wichtig, dass es ihr gut geht und sein Vater sich im Zaum hält. Doch eigentlich gab es nie Grund dazu, sich darüber Sorgen zu machen. Sein Vater war trotz ständiger Sauferei, immer gut zu ihr gewesen. Zumindest hat er ihr nie weh getan oder sie verletzt. Seine Wut lies er immer an Alexander aus. Wäre es anders, hätte er sie nicht allein bei diesem Mann gelassen.
"Kannst du nicht mal etwas Gefühlvoller sein?" Der Kater hat natürlich alles gehört. Alexander würdigt ihn nicht eines Blickes. Er tippt gleich die Nächste Nummer ein. Es klingelt.
"Hallo Sascha, mein russischer Freund!"
"Duke."
"Wie kann ich dir helfen?"
"Hast du heute Abend arbeit für mich?"
"mmhh... lass mich nachsehen.... Nein tut mir Leid."
"Okay."
"Hey, mein Freund, gönn dir den freien Abend. Mach was spannendes."
"Ja, mal sehn."
"Wenn du willst, geh doch mal rüber nach Windenburg ins Narwal Arms. Trink was, hab Spass und schau mal ob sie da was gutes zu bieten haben. Vielleicht können wir was damit anfangen, hehehe."
Alexander lächelt schwach.
"Vielleicht mach ich das."
"Na dann, Sascha, wir sehen uns spätestens am Wochenende. Ich kann doch mit dir rechnen oder?"
"Sicher."
"Wunderbar. Amüsier' dich. Wir sehen uns."
"Bis dann."
Duke legt auf und Alexander schaut kurz auf das Display ehe er das Telefon wieder in die Tasche steckt. Mit beiden Händen in den Hosentaschen lehnt er an der Küchentheke und denkt kurz nach. Duke ist ein guter Mann und interessiert sich für jeden. Er versucht gern den Leuten alles recht zu machen. Aber er weiss, wann er das nicht kann und steht dann auch dazu. Das ist okay. So benutzt er auch die russische Kurzform von Alexander. Obwohl die meisten die ihn kennenlernen, ihn mit dem westlichen Alex abkürzen. Aber das macht für Alexander keinen Unterschied.
"Ooooh keine Kohle für dich heut Abend. Musst du dich eben anders prostituieren. Dein Barkeeper Pokerface hilft dir heute nicht. Oder doch?" Der Kater lacht. Alexanders linkes Auge zuckt verächtlich. Er zieht die Schuhe an und verlässt die Wohnung. Den Kater lässt er trotz seines Protestes zurück.
Nachdenklich wandert er zwischen den Regalen eines kleinen Ladens herum wo er immer seine Einkäufe tätigt. Die elendige Frage was er heute essen will, quält ihn mal wieder. Er denkt an die gute alte Hausmannskost seiner Mutter zurück. Sie konnte aus allem und mit wenig Geld etwas gutes zaubern. Er schaut sich in den Regalen um und entscheidet sich beim Anblick der Kartoffeln für einen Auflauf. Etwas einfaches was nach zu Hause schmeckt. Perfekt. Also kauft er Kartoffeln, Pilze und saure Sahne. Er ist zu Fuss unterwegs. Die Beine vertreten und mal eine Weile vor dieser Katze zu fliehen tut gut.
Als er zurück ist, plagt ihn sofort das schlechte Gewissen in Form von lautstarkem Missmut der Katze seits. Er geht darauf nicht ein und legt die Einkäufe weg. Er weiß noch nicht ob er sich aufraffen kann in einen Club zu gehen, aber hier mit dem Kater auszuharren ist auch nicht besser. Ab und zu auf der anderen Seite des Tresens zu stehen ist auch mal nett. Da er heute einfach nicht wach wird, legt er sich auf die Couch und döst vor sich hin. Wenn er nur wüsste wo er nach Ira suchen muss. De sol Valley ist groß. Einen Stadtplan hat er sich bereits besorgt. Aber wo anfangen? Vielleicht ist sie irgendwo registriert. Er könnte in der Stadtverwaltung nachfragen. Der dicke kater springt ihm auf den Bauch und er erschrickt kurz. "Kannst du mich mal hinterm Ohr kratzen? Mich juckt's!" Geistes abwesend streichelt Alexander den Kater. Ja, die Verwaltung ist ein guter Anhaltspunkt. Mensch, Iraoschka... was hast du nur vor?
Nach dem Nickerchen fühlt Alexander sich besser. Er steht auf, wäscht sich die Hände und beginnt die Kartoffeln zu schälen. Er kann kochen, wenn er es will und tut es ab und zu sogar ganz gern. Aber für sich allein hält er das meist für zu viel Aufwand. Allerdings kann er von diesem Auflauf zwei drei Tage leben, was auch wieder für sich spricht. Er brät die geschälten und in scheiben geschnittenen Kartoffeln in einer Pfanne an. Währenddessen putzt und hackt er die Pilze klein. Nun kippt er die hälfte der Kartoffeln in eine Auflaufform, verteilt die Pilze darüber und deckt sie mit den restlichen Kartoffeln zu. Anschließend kippt er die Sahne über alles, reibt Käse den er noch im Kühlschrank hat darüber und würzt mit Salz und Pfeffer. Er schiebt die Form in den Ofen und schaut auf die Uhr.
Ein entspannter Tag und morgend sieht ähnlich aus. Vielleicht geht er ja doch noch aus. "Na? Chefkoch? Krieg ich auch was davon?" Der Kater riecht den Duft aus dem Ofen. "Nein." Alexander setzt sich auf die Couch. "Wieso nicht?" "Sei froh das ich überhaupt Futter für dich besorge." "Du würdest mich doch nicht verhungern lassen...?" Alexander brummt nur als Antwort. "Wusst ichs doch. Also? Krieg ich jetzt was ab?" Alexander steht auf und füllt Rudys Schüssel mit Katzenfutter, welches er sich nicht leisten kann. Der Kater frisst sofort.
Die halbe Stunde ist rasch um und Alexander nimmt das Essen aus dem Ofen. Davon trennt er einen drittel aus der Form auf einen Tell, zupft ein paar Petersilienblätter von dem Strauch neben der Spüle und legt sie oben drauf. Den Rest packt er in den Kühlschrank.
Das essen ist gut geworden. Einfach, schnell und macht satt. Wieder schaut er auf die Uhr.
Den leeren Teller stellt er ins Waschbecken. Danach geht er ins Bad. Er verharrt vor dem Spiegel. Nur ein Drink. Ja, klingt nicht schlecht. Und wenns dir nicht passt, geh einfach wieder. Jupp. Okay!
Nachdem Alexander sich fertig gemacht und umgezogen hat, lässt er die Katze mit raus und verlässt San Myshuno um in Windenburg das Narwal aufzusuchen.
Ort: The Narval Arms Windenburg
Alexander setzt sich an die Bar ganz außen. Er hat sich die Leute noch nicht angesehen die sich schon hier tummeln. Erstmal bestellt er ein kühles Blondes.
Christin schaute sich um und bemerkte Alexander, der an einem Tisch saß. Freundlich winkte sie ihm zu. Marie, die die Reaktion bemerkte, drehte sich ebenfalls zu ihm um. Dieser hob seine Hand zum Gruß, stand auf und kam zur Gruppe.
Maria flüsterte Christin zu:"Wer ist das?" "Das ist der Typ von gestern. Du weißt doch, der Barkeeper." Ah ja. Lächelnd begrüßte sie ihn mit: "Hi!"
Die Jungs verfolgten die Szenerie und schlossen sich der Begrüßung an. "Hallo, ich bin Yngwie." Thomas schaute zu Alexander und schwieg. Der blonde Mann stellte sich mit seinem Vornamen Alexander vor. Sein bestelltes Getränk kam und er griff danach.
"Alexander ist ein schöner Name. Ich heiße Christin." "Und ich bin Marie." "Setz dich doch zu uns!" bot Yngwie an und rückte zu Seite. Sein Mitbewohner nickte und rutschte auch zur Seite. Alexander betrachtete die Gesichter der Gruppe, prüfte ob dies für alle Okay wäre, wenn er dazu kam.
"Wie wäre es, wenn wir uns alle an einen Tisch setzen, dann ist doch mehr Platz?" schlug Christin vor als sie bemerkte, dass der Platz an der Theke für diese Gruppengröße eher ungeeignet schien. Marie nickte und Yngwie sagte: "Gute Idee!" Thomas schloss sich der Mehrheit an, ohne groß Worte zu verlieren.
Man suchte einen Tisch und wurde schnell fündig. Ein großes Sofa war u-förmig um einen Tisch platziert und bot allen genug Platz zum Sitzen.
"Der ist gut, oder?" "Ja Yngwie, der ist schön. Jetzt haben wir mehr Platz und können uns in Ruhe miteinander unterhalten." Als sie zum neuen Platz aufbrachen, stand Thomas einen Moment lang neben Alexander. "Jo, ich heiß Thomas!" sagte er und die beiden Männer begrüßten sich per Handschlag. Dabei atmete Alexander ein und setzte sein Barkeeper „Pokerface“ Lächeln auf.
"Also, wo waren wir stehen geblieben? ... Ah ja, du schreibst also Bücher?" führte Christin die unterbrochene Unterhaltung fort. Dabei schaute sie zu Yngwie, während Marie erwartungsvoll auf dessen Antwort wartete. Der Angesprochene ergriff das Glas mit zwei Händen und sah schüchtern hinein "Ja ich schreibe Bücher." Auch Alexander nippte am Glas und musterte ihn.
"A-a-also mehr so Kurzgeschichten." stotterte er. Er war so viele interessierte Menschen nicht gewohnt. "Wie toll ist das denn? Woran schreibst du aktuell?" Maries Begeisterung stieg. "Endlich jemand, der mein Hobby teilt." Ihre Augen leuchteten förmlich. Thomas hielt sich aus dem Gespräch heraus und musterte schweigend Alexander oder ließ seinen Blick durchs Umfeld schweifen.
"Eine Kindergeschichte für den Stadtanzeiger, Auftragsarbeit für das Sommerfestival." "Ah wie schön. Wie heißt die Geschichte?" "Sag ich nicht ..." Yngwie lächelte sie an und war glücklich "… aber ich muss noch über die Stadt recherchieren. Dafür muss ich morgen in die Bibliothek. Möchtest du...also, ich meine..." Die Frage war ihm etwas peinlich und er wurde rot.
Christin hörte nebenbei zu, wandte sich aber an Alexander. "Ich hätte nicht gedacht, dich so schnell wieder zu sehen." In diesem Oberteil wirkt er sehr athletisch. Es steht ihm gut. Alexander fiel Thomas Blick auf und er hob kurz Glas und Kopf an, ehe er Christin antwortete: "Ja, die Welt ist klein!"
Marie verstand die Frage von Yngwie zunächst nicht, erhielt allerdings einen Seitenhieb von Christin und antwortete überstürzt: "Möchtest du dich etwa mit mir in der Bibliothek verabreden?" dabei verfärbte sich ihr Gesicht in das Rot einer Tomate. Oh mein Gott, er will ernsthaft eine Verabredung mit mir? Träume ich? Dabei kennen wir uns doch erst seit paar Minuten. Hastig und ebenfalls über beide Wangen knallrot korrigierte Yngwie: "Also kein Date oder sowas, aber wenn du Lust hast?" Unauffällig für die Gesprächsteilnehmer huschte ein Schmunzeln über Thomas Lippen.
"Dahin muss ich tatsächlich demnächst auch." klinkte sich Alexander ein. "Sehr gern komme ich mit. Ich liebe Bücher!️" ergänzte Marie. Schade, doch keine Verabredung. Aber könnte schlimmer sein. "Klasse! Dann komm doch beide mit. Alexander richtig? Der Typ von gestern...?" "Hehe, ja der Typ von gestern." dabei sahen sie zu Christin. Diese wurde verlegen. "War nicht böse gemeint mit Typ von gestern." Memo an mich selbst: Niemals Gedanken laut aussprechen!
"Was machst du so Alex?" wollte der Autor schließlich wissen. "Ich arbeite als Barkeeper, ...meistens im Jazz Club in San Myshuno." "Wow, cool. Da lernt man bestimmt viele Leute kennen." Er musterte Alexander mit neuem Interesse und erwiderte dessen Lächeln. "Man lernt auch vor der Bar ne Menge Leute kennen!" Der Russe deute in die Runde.
"Um wie viel Uhr würdest du gern in die Bibliothek gehen?" fragte Marie. "Passt euch morgen Vormittag, so gegen 10?" Reflexartig sah Alexander auf seine Uhr: "Klar! Ich hab morgen nichts anderes vor." Marie schüttelte den Kopf.
"Dann muss ich leider absagen. Weißt du, Christin und ich arbeiten im Labor eines Instituts. Da haben wir von morgens bis Nachmittag unsere Schicht. Dann geht es leider nicht. Tut mir leid."
"Ich bin flexibel...Freelancer. Dann später Nachmittag? Wenn es für dich ok ist, können wir gerne am Nachmittag ab 15 Uhr in die Bibliothek gehen?" "Gerne!" "Alex?" Dieser nickte. "Dann ist es ausgemacht. Morgen 15:00 Uhr!"
Alle Beteiligten freuten sich sichtlich.
Schüchtern sprach Yngwie Alexander an: "Ich komm auch gerne mal in deine Bar, wenn ich darf…" "Sie gehört mir zwar nicht, aber sicher darfst du. Ihr dürft alle."
"Wie findest du eigentlich das Narwal Arms, Alexander?" wollte Christin von ihm wissen. Er drehte sich zu ihr um. "Mhm, ist gemütlich." "Da stimme ich dir zu. Vorher war es etwas heruntergekommen und wurde renoviert."
Thomas erhob sich von seinem Platz. "Will jemand noch was zum Trinken?" Marie schüttelte den Kopf. "Ich hab noch…" antwortete Alexander. "Oh ja, gern noch eine Cola." kam es von Christin und Yngwie trank hastig sein Glas aus. "Gern!" Thomas nahm die leeren Flaschen und Gläser mit und lief an die Bar. Dort bestellte er die gewünschten Getränke, als ihm eine Frau auffiel.
Sie saß an der Theke und schien ihn genau zu mustern. Sie tauschten miteinander Blicke aus. Scharfe Braut Die Getränke wurden nebensächlich. Die tätowierte Frau kam auf Thomas zu und legte selbstbewusst ihren Arm um ihn.
"Na starker Mann, so alleine hier?" Er grinste. "Das gleiche könnte ich dich auch fragen. Hast keine Begleitung?" "So ist es." Sie schlug ihre Augen verführerisch dabei auf.
Alexander lehnte sich auf dem Sofa zurück und schaute sich nachdenklich um. "Dein Akzent ist ungewöhnlich. Du bist nicht von hier, oder?", wollte Yngwie schließlich wissen. "Nein. Aus St. Petersburg." Während er sprach hob sich dessen Mundwinkel. Er war nicht ganz bei der Sache. "Oh Russland? Ich bin aus Norwegen. Da waren wir ja fast Nachbarn." Yngwie lachte dabei. "Ja, fast."
Während sie auf die Getränke warteten flüsterte Christin Marie zu: "Und was sagst du? Ist doch ein schöner Abend bisher, oder?" Diese nickte. Das ist schön. Hoffentlich bekommt sie dadurch Mut öfters auszugehen.
"Und gestern habt ihr euch schon kennengelernt? Die Welt ist klein, manchmal." merkte Yngwie an. Christin löste sich von Marie und nickte.
"Ja die Welt ist wirklich klein." Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. "Was hat dich her verschlagen, wenn ich fragen darf?" kam es von Alexander. "Ich bin mehr oder weniger weggelaufen...ist ne lange Geschichte...hat mit meinem Vater zu tun." antwortete Yngwie knapp . "Was ist denn passiert?" bohrte Marie allerdings nach. "Ich, ...also ich habe etwas herausgefunden und es gab Streit. Dann, …" er hatte Tränen in den Augen, aber fasste sich schnell wieder. "Er ist gestorben!" log er kurzentschlossen, was wenig überzeugend klang. Marie wirkte betroffen und bekam ebenfalls Tränen in die Augen "Das tut mir so leid. Ich hätte nicht fragen sollen!" Ich hole Nuss, warum muss ich auch ausgerechnet nachfragen. Sie fühlte sich schlecht, da sie niemanden an schmerzliche Ereignisse aus der Vergangenheit erinnern wollte. "Ist schon gut, ich rede nicht gern darüber." versuchte Yngwie sie zu beruhigen.
Thomas kehrte noch immer nicht zurück. Dies fiel Alexander auf, als er gedankenverloren auf den leeren Tisch und anschließend zu dem Gesuchten sah. Er unterhielt sich unbeirrt mit seiner Bekanntschaft und schien alles andere vergessen zu haben. Die Frau näherte sich seinem Ohr und raunte: "Ich kenne einen Ort, an dem sind wir ungestört." Thomas schmunzelte bei diesen Worten. "Na dann, worauf warten?" Jackpot! Sie verließen die Bar in Richtung Ausgang. Alexander bemerkte es.
"Entschuldigt kurz." Er stand auf, schaute kurz Thomas nach und ging dann zur Bar. Unter Kollegen fragte er die Barfrau mit einem Daumen über der Schulter, ob die Bestellung von dem Kerl da eben stammte und nahm das Tablett anschließend mit an den Tisch. Christin hatte die Szenerie ebenfalls verfolgt. Ok? Da hätte ich wohl noch ewig auf meine Cola warten können. Als Alexander wieder bei ihnen stand, bedankte sie sich für seine Hilfe. "Wenigstens ein Gentleman am Tische, der uns nicht verdursten lässt!" Dabei zwinkerte sie ihm zu. Während er die Gläser verteilte, sagte er beiläufig:
"Thomas ist grade mit einer Dame verschwunden."
"Was?!" entfuhr es Yngwie aus heiterem Himmel. OK? wunderte sich Christin über die Reaktion des Norwegers und hob dabei eine Augenbraue. "Was denn für eine Dame? Er fährt doch das Motorrad, mit dem wir hergekommen sind?" Er wirkte dabei panisch. Christin schien nun die Angst von ihm zu begreifen. "Keine Sorge Yngwie, er wird dich sicher nicht hier zurücklassen. Sonst bekommt er mit mir Ärger! Wir sind für dich da." Sie versuchte mit einem Lachen die Situation aufzulockern.
Alexander schüttelte kurz den Kopf: "Ich weiß nicht wer die Frau war." Mehr konnte er dazu nicht sagen. Yngwie versuchte sich abzulenken und suchte das Gespräch. "Warum bist du eigentlich so weit von der Heimat weg? Eine Frau?" Bei der Frage schürzte Alexander kurz nachdenklich die Lippen. "Weil, ...ich zu Hause keine Zukunft hatte." "Du machst das in der Bar also nur um dich über Wasser zu halten? Jazz Bar...spielst du ein Instrument?"
"Instrument? Ne, ich nicht. Aber mein Boss. Der ist der Musiker.…" "Cool, ich komm gern mal vorbei und hör's mir an."
Als Christin sich einen Schluck von ihrer Cola genehmigt hatte: "Oh. So schlimm also? ... Nun, ich habe das von meinen osteuropäischen Kolleginnen von der Arbeit auch gehört. Armer Kerl!" Sie klopfte Alexander aufmunternd auf die Schulter. Er lächelte gezwungen. "Ja mal sehn was noch kommt...."
"Naja, und ihr zwei, was macht ihr?" Richtete sich seine Frage nun an die Freundinnen. Alexander drehte sich ebenfalls zu ihnen. "Wie gesagt, wir beide arbeiten im Labor. Das Institut, an dem wir arbeiten bietet verschiedene diagnostische Verfahren an. Marie ist in der Zellkultur und ich in der humangenetischen Abteilung." "Wow, Wissenschaftlerinnen. Da habt ihr sicher viele interessante Geschichten zu erzählen." Bevor Christin antworten konnte, murmelte Yngwie vor sich hin: "Was macht der solange mit der Frau?" Alexander bekam dies mit und hob eine Braue. Ernsthaft?
"Naja. Es ist viel Routine, nach Protokoll arbeiten und vor allem in der Humangenetik sind unsere Ergebnisse für die Behandlung von kranken Patienten entscheidend. Es gibt sowohl schöne als auch sehr traurige Geschichten dazu. Die dürfen wir beide aber aus Datenschutz Gründe nicht weitererzählen." Doch was Christin Yngwie erzählte stieß auf taube Ohren. Er war in seinen Gedanken gefangen. Plötzlich durchzuckte ihn ein Geistesblitz und seine Mimik verfinsterte sich. "Entschuldigung, ich muss mal."
Er stand auf und rannte in Richtung Klo, dabei füllten sich dessen Augen mit Tränen.
Thomas ließ die Standpauke über sich ergehen und blickte in die Gesichter der Anwesenden. Dann senkte er den Kopf "Sorry!" Mehr kam nicht von ihm. Angesäuert setzte sich Christin wieder. Besorgt fragte Marie nun: "Wir sollten Yngwie zurückholen, oder?" "Vielleicht solltest du nach deinem Kumpel sehen, dem scheints plötzlich nicht mehr besonders gut zu gehen." Alexander deute Thomas mit einem Nicken und verschränkten Armen gen Klo, wo er den Vermissten finden würde. Marie wollte noch etwas ergänzen, Christin hielt sie aber zurück.
Thomas nickte Alexander zu, erhob sich und ging in Richtung Herren WC. Alle sahen ihm nach. Christin seufzte. "Männer!" Dies sagte sie laut und herabwürdigend und erschrak über ihre Worte. Sie drehte sich zu Alexander, um dessen Reaktion zu sehen.
"Schlechte Erfahrungen gemacht?" Er hatte wieder sein Barkeeper „Pokerface“ Lächeln aufgesetzt und antwortete eher aus Gewohnheit. Dabei genehmigte er sich einen Schluck aus seinem Bierglas. "Nun…" gab sie sich kleinlaut. "Ihr Ex war ein Depp. Also ja!" kam es wie aus der Pistole geschossen aus der anderen Ecke des Sofas. "Marie!" "Was? Ist doch wahr!" Für Christin war alles nur peinlich. "Also, was soll ich noch sagen?" Alexander versuchte die Situation zu entspannen. "Schon gut, mein Fehler, das geht mich gar nichts an." Er grinste dabei. "War eine dumme Frage. Wenn ich hinter der Bar stehe, erwartet man das von mir." Christin atmete auf. "Lass uns lieber das Thema wechseln!"
Thomas hatte das Herren WC erreicht und klopfte an eine der Türen. "Ginger?" "Ja?" ertönte ein Schluchzen. "Alles ok? Sorry das ich so lange weg war. Hast du wieder geweint?" Der Mitbewohner klang aufrichtig besorgt. "Nein!" Log Yngwie.
Dies merkte Thomas allerdings. "Jetzt beruhig dich, ok? Alles ist ok!" Die Tür öffnete sich langsam. Ohne Tom anzuschauen ging er an ihm vorbei und wusch sich sein Gesicht im Waschbecken. "Geht wieder. Ok. Gehen wir wieder zurück? Oder möchtest du heim?" Für seine bisherige Art untypisch war Thomas ungewohnt sanft zu ihm. "Lass uns zurück gehen." beschloss Yngwie. Sie kehrten an die Sitzecke Tisch zurück: "Entschuldigung, die Nerven…"
"Da seid ihr ja. Alles ok Yngwie?" Die Freundinnen begrüßten sie und Marie nahm dessen Hände um Trost zu spenden.
Auch strich sie über seinen Rücken, um ihn zu beruhigen. Thomas setzte sich und schwieg. Er wich dabei Alexanders prüfenden Blicken aus. Lass mich einfach. Yngwie zuckte kurz, als Marie die Narben auf seinen Rücken unerwartet berührte. Er riss sich zusammen, um sich nichts anmerken zu lassen und lächelte sie dankbar an. Sie war erleichtert, dass es ihm besser ging.
"Hab ich was spannendes verpasst?" fragte Yngwie in die Runde. Alle schüttelten den Kopf. Um wieder ins Gespräch zu kommen sprach Christin Alexander an. "Du wirst sicher viele Geschichten von deinen Gästen hören. Wie gehst du damit um?" Er überlegte. "Wie soll ich sagen? Was an der Theke passiert, bleibt an der Theke?" Er grinste verschmitzt. Sie nickte anerkennend. "Finde ich gut."
"Gibt es eigentlich ein Buch Genre, was du besonders magst?" suchte nun auch Marie das Gespräch mit Yngwie. "Mhm, ich mag gute Gruselgeschichten und romantische Literatur, aber auch historische Romane, wenn sie authentisch sind." "Ah, dann passt ihr echt gut zusammen. Marie liebt auch Romantik." Dabei zwinkerte sie frech. "Man Christin!" Das ist so peinlich. Marie errötete erneut.
"Du liest auch viel? Schön, ich hab viele E-Books wenn du mal schauen magst." Auch er wurde verlegen. "Ja, ich habe eine große Buchsammlung daheim." "Korrektur: Sie hat eine eigene Bibliothek." "Ja? Na, dann tauschen wir uns doch aus?"
"Ähm. Ok?'' ''Gute Idee. Kommst einfach mal zum Tee vorbei. Dann könnt ihr euch darüber austauschen. Was haltet ihr davon?"
"Sehr gerne." "Wo wohnt ihr?" "Wir wohnen in San Myshuno." Christin nannte Yngwie schließlich die genaue Adresse.
"Tanzt du eigentlich gern, Alexander?" Dieser musste verlegen lachen. "Ne, ne ich kann nicht tanzen." "Schade!" Sie erhob sich: "Dann werde ich jetzt das Tanzbein allein schwingen. Dafür bin ich auch hergekommen. Wir sehen uns." Sie winkte allen zu und ging zur Tanzfläche.
Die Musikauswahl passte ganz gut. Der DJ mischte verschiedene Genre miteinander. Für jeden Gast war etwas dabei. Vor allem bei der 80er Musik blühte Christin regelrecht auf. Viele der Lieder kannte sie. Es machte ihr Spaß die Liedtexte zu Lipsyncen. Sie vergaß dabei ihre Umgebung und ging ganz aus sich heraus.
Von weitem beobachtete Marie ihre Mitbewohnerin und dachte sich: Man sieht, sie hat ihren Spaß. Warum kann ich nicht genauso locker sein?
Die Gruppe führte noch hier und da Smalltalk miteinander und trank noch einige Getränke, während Christin ausgiebig tanzte. Als sie aufbrechen mussten, verabschiedeten sie sich von allen freundlich. Christin beäugte Thomas weiterhin angesäuert und verließ mit Marie den Nachtclub. Thomas holte die Motorradhelme und ging mit Yngwie ebenfalls aus dem Narwal Arms. Einzig Alexander blieb zurück.
Alle vier WG-Bewohner gehen zurück in ihre Wohnungen.
Für Marie & Christin endet RPG Tag 2 Jahr 1 Frühling
Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Alte Bekanntschaften
Der Abend wurde anders als erwartet. Alexander hätte nicht gedacht all diese Leute zu treffen. Vor allem was die Brünette von neulich im Park anging. Nun war er für Morgen auch noch verabredet. Es war immer gut sich zu vernetzen. Noch besser war es, sich einmal mit Leuten zu unterhalten die ihn nicht dauernd nieder machten. Sie alle, Christin, Marie und Yngwie schienen Nett. Bei Thomas war er sich noch nicht so sicher. Der Kerl hatte etwas an sich, was ihn stutzig machte. Das mochte aber auch nur sein ausgeprägter Beschützerinstinkt sein der sich da meldete. Wenn er diese Leute noch öfter traf, würde sich schon noch einiges herausstellen. Genau so auch was ihn, Alexander betrifft. Es gab Dinge, über die sprach er einfach nicht gern und ging die Leute auch gar nichts an. Es würde sich zeigen wie lange er das so durchziehen konnte. Was die Leute im einzelnen anging.... Er wusste es nicht. Yngwie schien besonders sensibel. Marie wirkte schüchtern hatte aber ihre Freundin die ihr Mut gab und Christin? Nun sie hatte wohl schon einiges mitgemacht aber ließ sich dennoch nicht unterkriegen. Alexander wunderte sich ein wenig. Er hatte noch nie darüber nachgedacht wie genau er die Menschen um sich mittlerweile betrachtete. Ihre Worte und Körpersprache sagte immer so viel über die Sims aus...
Alexander blieb, nachdem alle gegangen waren und setzte sich wieder an die Bar. Er bestellte dort sein zweites Bier. Er sah sich ein wenig um fand aber nichts was für Duke interessant sein könnte. Der Jazz Club war ebenso gut besucht und hatte mindestens genau so gutes Ambiente. Ob er hier nachfragen sollte ob sie ab und an eine Aushilfe brauchten?
Alexander lehnte sich an der Bar zurück und entspannte sich. Das Getränk war gut, die Stimmung war gut und auch die Akustik hatte etwas zu bieten. Plötzlich fiel ihm jedoch eine Frau auf. Sie sass an einem der Tische ganz allein und hatte ihn angesehen. Als ihr sein Blick auffiel, schaute sie hastig weg. Alexander kniff die Augen zusammen. Kannte er diese Frau nicht irgendwo her? Als die Frau aufsah und bemerkte dass er sie immer noch ansah wurde sie rot. Sie wirkte als wolle sie flüchten.
Alexander hob leicht amüsiert den Mundwinkel und ging auf sie zu. "Mach das nicht." hörte er Rudys Stimme in Gedanken. "Das ist die! Die von der wir letztens geredet haben!" Doch er stand schon vor ihr als er realisierte was der Kater meinte.
"Hallo. Kennen wir uns nicht?" sagte er freundlich. Die Frau sah verlegen zu ihm auf. Sie stotterte herum. Dann setzte sie ein Lächeln auf und nickte. "Ja! Ich bins... M-Mia..." Alexander setzte sich ihr nachdenklich gegenüber. "Mia aus dem Zug!" Erinnerte er sich. "Ja, richtig. Hallo.... A..lexander." sie lachte verlegen und verstummte dann. Sie traute sich irgendwie nicht ihn anzusehen.
Alexander erinnerte sich. Das war sehr lange her. Er erinnerte sich außerdem an ihre Schwester und sein Gesichtsausdruck wurde matt. "Was machst du hier?" fragte er sie. "Ich?" Sie schreckte fast auf und sah sich um. "Ich ähm... bin nur hier um etwas zu trinken." Alexander sah sie an. Sie hatte kein Getränkt. "Hast du schon bestellt? Sonst lad ich dich ein. Der alten Zeiten wegen, okay?" Er lächelte. Das Mädchen rieb siech verlegen den Nacken.
"Ja äh, nein ich hab noch nicht... Okay." Sie erwiderte das lächeln verlegen. Alexander war sich nicht sicher warum sie so nervös war. Weil sie damals was miteinander gehabt hatten? "Was möchtest du?" fragte er. "Nur... ein... ach vielleicht ein Long Island?" "Kommt sofort." Alexander stand auf und ging zur Bar. Er bestellt ihren Drink und blickte während des Wartens über die schulter zu ihr. Er hatte keinerlei Gefühle für sie die über Freundschaft hinaus gingen. Auch damals nicht. Ihr zusammenkommen war einfach irgendwie passiert und war einmalig gewesen, so wie einvernehmlich. Sie hatten geredet, Alexander hatte sich einsam gefühlt, Mia erzählte davon wie viel Angst sie vor ihrem Studium hatte und dann... in einer der Schlafkabinen...
Alexander nahm den Drink entgegen und sezte sich zurück an den Tisch. "Danke." sagte Mia schüchtern. "Ich wusste nicht das du von hier bist." "Das wusste ich von dir auch nicht." gab sie gewollt lässig zurück, klang dabei dennoch unsicher. Alexander grinste. "Bin ich nicht. Ich war damals auf dem Weg hier her. Also... eigentlich nach Del Sol Valley." Mia hörte aufmerksam zu.
"Aber ich wohne jetzt in San Myshuno." "Oh, in der großen Stadt. Schön." Sie lächelte und trank mit dem Strohalm. "Mittlerweile hast du dein Studium bestimmt abgeschlossen, stimmt's? War es denn nun so schlimm wie du befürchtet hattest?" Mia blinzelte. Sie starrte ihn beinahe entsetzt an. Alexander wurde unsicher. "Hab ich was... falsches gesagt?"
Schnell reagierte das Mädchen. "Nein nein. Ich ähm... Nein, ich hab das Studium nicht abgeschlossen..." "Nicht?" Mia schüttelte den Kopf. "Nein ich... war... ich wollte nicht mehr wegen..." Sie sah weg. "...wegen meiner Schwester." Ach mist. Dachte Alexander. Er griff nach ihrer Hand und sie zuckte zusammen. Ihr Gesicht wurde wieder rot. "Es tut mir Leid dass ich sie nicht retten konnte..." Sie sah ihn mit großen Augen an und er sah ehrlich mitfühlend in ihre. Es dauerte eine Weile bis Mia wieder etwas sagte. "Es war doch nicht deine Schuld..." Sie sah auf die Hand die ihre hielt. Alexander schwieg. Nein, war es nicht. Aber trotzdem. Er hatte angst sie glaubte, dass er sie zu erst gerettet hatte weil sie, sie war. Dabei war sie einfach nur die erste die er zu fassen bekam. In dem ganzen Rauch und dem Feuer hatte er so gut wie nichts gesehen.
"Was machst du jetzt?" Er nahm die Hand weg und griff nach seinem Bier um zu trinken. "Wie?" "Was arbeitest du?" Mia wirkte erneut sehr zurückhaltend. "Ich... mache ehrlich gesagt nichts..." Alexander nickte. Vielleicht konnte sie nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester keinen Fuß mehr fassen. Er wollte nicht noch tiefer graben.
Sie unterhielten sich eine Weile. Mias Drink leerte sich aus Nervosität sehr schnell. Danach stand sie auf. "Ich muss jetzt gehen. Danke für den... Drink." Alexander steht auch auf. "Es war schön dich mal wieder zu sehen." Sie nickte schüchtern und sah zu Boden. "Ja... Machs gut." hastig drehte sie sich um und verließ das Narwal. "Bis dann..." Alexander setzte sich wieder hin. Es war wirklich lange her. Fast... 7 Jahre... Damals war sie sehr fröhlich und aufgeschlossen gewesen. Aber wenn man seinen Zwilling in einem Brand verliert... war diese Veränderung wohl normal.
Alexander trank aus und ging anschließend ebenfalls nach Hause.
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Alte Bekanntschaften
Sie kam nach Hause. Sie hatte sich beeilt. Ihr Herz schlug schnell. Ist das gerade wirklich passiert? Sie schloss die Tür auf und rannte in ihr Zimmer. Sie musste schnell aus den verschwitzten Klamotten raus. Ja es IST passiert! Sie betastete ihr Gesicht. Was war das? Dieses ungewohnte fast schon anstrengende Gefühl? Sie eilte ins Badezimmer und sah sich im Spiegel an. Dieses breite Lächeln sah so ungewohnt aus und sie bekam es gar nicht mehr weg! Er erinnert sich! Vor Freude begann sie zu tanzen.
Später lag sie auf dem Bett und sah nach draußen. Die Euphorie war etwas verflogen aber sie fühlte immer noch dieses Kribbeln im Bauch. Sie hatte nicht erwartet das er sich erinnerte. Es war immerhin schon 6 Jahre, 37 Tage und 12 Stunden her, seit er ihr das Leben gerettet hatte. Sie seufzte glücklich. Mein Held. Wieder begann ihr Herz zu klopfen als sie sich daran erinnerte wie er ihre Hand gehalten hatte. Wäre sie in diesem Moment tot umgefallen wäre sie als der glücklichste Sim im ganzen weiten Universum gestorben.
Sie musste ihn wiedersehen! So lange war es her seit sie sich das letzte mal gesprochen hatten. So lange hatte sie ihn schon vermisst. Hach es war einfach sooo toll! Nur wie soll sie das nächste Mal einfädeln.......?
Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Erinnerungen
Alexander wusste bis heute nicht welche Schwester er damals gerettet hatte. Erst als sie sich mit ihrem Namen vorstellte, überkam ihn eine Erleichterung mit bitterem Beigeschmack, die er sofort bereute. Aber er konnte sie überspielen.
Zu Hause sucht er in den Kisten und findet einen Stapel Bilder, darunter ein altes Selfie welches sie gemacht hatten. Auf der Vorderseite steht ein Spruch von Mia geschrieben. Ein kleines Souvenir für ihn. Erstens kommt es anders & zweitens als man denk
Alexander muss unwillkürlich lächeln und erinnert sich dabei zurück....
Alexander hatte erst vor kurzem angefangen in der Zugbar zu helfen. Anfangs war er öfter Kunde als anders herum. Er sah den Barkeepern ein wenig bei der Arbeit zu und versuchte sich zu merken was sie da taten.
Der Zug hielt und er sah aus dem Fenster. Er sah die Leute am Bahnhof ein und aus steigen. Die Tür am anderen Ende des Wagons ging auf und Sims strömten in den Zug. Darunter auch die zwei Mädchen. Lilly und Mia.
Als sie den Wagon betraten sahen sie sich um. Sie wirkten fröhlich und erhellten das ganze Abteil mit ihrem Strahlen. Mias blick traf seinen und sie stieß ihre Schwester an. Ungeniert wies sie auf ihn und lachte fröhlich. Alexander hob verwirrt den Kopf von der Hand in die er ihn gestützt hatte und kurz darauf hatten sich die Mädchen links und rechts von ihm an die Bar gesetzt. Er wusste erst nicht wie er reagieren sollte. Sie überfielen ihn hier einfach und er kam mit schauen gar nicht hinterher.
„Hallo! Ich bin Mia!“ sie streckte ihm die Hand hin. Er ergriff sie. „Und ich Lilly.“ von der anderen Seite wurde ihm eine weitere Hand zu gestreckt. Aus einem Impuls ergriff er auch die mit der freien Hand. Die Mädchen kicherten. Alexander war überfordert, grinste aber. „Ist das eure Masche?“ Mia links von ihm lachte. „Das ist doch keine Masche.“ sie sah ihre Schwester an und Alexander folgte dem Blick. „Das ist ein Test!“ Er drehte den Kopf wieder zu Mia. „Und du hast ihn sehr suverän gelöst.“ Alexander wunderte sich über die Offenheit der beiden. Sie wirkten fröhlich und unbeschwert. Das gefiel ihm und er lies sich gern anstecken. Die nächsten Stunden plauderten und lachten sie über dieses und jenes obwohl kaum persönliche Informationen dabei rum kamen. Sie wussten, abgesehen vom Namen, lediglich dass er nach Simswelt unterwegs war und seine Reise in Russland begonnen hatte.
Von den Mädchen wusste er nur, dass sie all die schönen und sehenswürdigen Orte besuchen wollten, bevor sie dann nächstes Jahr jede ihr Studium zu Hause begann. Abends aßen sie ihm Restaurantabteil obwohl Alexander sich das kaum leisten konnte. Darüber erwähnte er aber nichts. Ohne sich irgendwelche Reue anmerken zu lassen, die er ohne hin nicht hatte, gab er seine letzten Scheine aus. Dann würde er an der nächsten Station eben wieder aussteigen und sich arbeit suchen. Der Abend war es wert. Sie aßen und tranken. Die Mädchen schienen genug Geld zu haben und spendierten eine Runde nach der anderen. Das ganze Abteil war in guter Stimmung. Jemand machte Musik an und der Zug wurde für diese eine Nacht zur Partymeile.
Es wurde voller und enger im Wagon und irgendwann, Alexander wusste gar nicht wie das kam, er war schon ein wenig beduselt von all den Drinks, kam Mia an sein Ohr und bat ihn mit zu kommen. Er ließ sich aus dem Wagon ziehen. „Deine Schwester?“ fragte er blöd. „Sie kommt schon zurecht.“ lächelte Mia und zog ihn in den Nachtwagon. In einer der Kabinen setzten sie sich auf ein Bett. „Ist etwas passiert?“ fragte er. Sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, ich brauch nur eine Pause. Macht Spass oder?“ „Ja. Ihr Mädels wisst wie man Stimmung verbreitet.“ Ihr Lächeln schmälerte sich und sie sah auf ihre Hände. „Komm, irgendwas ist doch, oder?“ hakte Alexander erneut nach. Sie spielte es herunter. „Nein, alles okay. Ich wollte grade nur nicht allein... sein.“ unerwartet brach ihre Stimme. Alexander berührte sie am Arm und versuchte ihren Blick einzufangen. „Erzähl's mir einfach.“ sie wischte sich die Augen trocken und lächelte wieder. „Ach ich hab grade nur etwas Angst.“ „Wovor?“ „Wegen zu Hause... ich fühl mich hier so glücklich und frei, ich hab angst ich verliere etwas wenn ich das alles hier hinter mir lasse.“ Alexander betrachtete sie. „Was wenn mir das Studium nicht gefällt? Wenns doch nicht das richtige für mich ist?“ Sie wischte sich über die Nase und sah traurig auf die Finger. Alexander dachte darüber nach. Sie war jung, reich, schön und alles worüber sie sich sorgen machte, war ob ihr die Lehranstalt vielleicht nicht gefiel? Was hätte er dafür gegeben, damals diesen Weg einschlagen zu dürfen.
„Mach dir darüber keine Sorgen.“ er griff ihre Hand und sah sie aufmunternd an. „Du musst nicht alles planen... du kannst jeder Zeit einen andere Weg einschlagen. Immer. Es gibt immer einen.“ sie nickte langsam. „Und du weißt es jetzt noch gar nicht.“ ergänzte er. „Was wenn es dir sehr gut gefällt? Du machst dir zu viele Gedanken.“ sie lächelte traurig. „Ja ich weiß.“ „Bei uns sagt man: Лучше один раз увидеть, чем сто раз услышать.“ [Luchshe odin raz uvidet', chem sto raz uslyshat'.]
„Was heisst das?“ Mia sah ihn interessiert an. „Es ist besser einmal zu sehen als hundert Mal zu hören. Siehs dir an, dann bereust du's später nicht. Okay?“ sie starrte ihn wortlos an. Er fing schon an zu überlegen ob er etwas falsches gesagt hatte, doch dann knuffte sie ihn in den Oberarm. „Du Klugscheißer!“ Alexander grinste. „So gefällst du mit besser.“ „Was ist dein nächster kluger Spruch?“ grinste sie. „Erstens kommt es...“ „anders, und zweitens als man denkt!“ stimmte Alexander ein. Sie lachten. „Aber es stimmt.“ Alexander kratzte an einem Loch im Hosenbein. „Sascha?“ er sah auf. Ihre Stimme klang sanft. „Warum bist du hier?“ Das Lächeln verschwand langsam aus seinem Gesicht und er widmete sich wieder dem gerissenen Stoff. Er sagte nichts. „Du wirkst einsam.“ er schüttelte den Kopf, dann erst sah er sie an. „Ich bin nicht einsam.“ sie legte den Kopf schief und musterte ihn. „Ich schon.“ er verstand nicht. „Aber du hast doch deine...“ Er wurde unterbrochen. Ihre Lippen berührten seine.
Er hatte auf jeden Fall nichts derartiges erwartet. Er hörte leise, dumpf die Musik aus dem Wagon nebenan. Das rattern der Räder auf den Schienen. Schmeckte Mias Lippen, ihre Haut, roch das leichte süßliche Parfum. Berührte ihr weiches Haar, den Rücken, ihre Taille.... spürte ihre Hände...
Er sah eine Sekunde lang jemanden an der Tür. Lilly vielleicht die sie gesucht hatte, aber das war ihm egal. Sein Kopf war nicht mit denken beschäftigt. Jetzt übernahm ein anderer Teil seines Körpers die Kontrolle...
Später lagen sie nebeneinander auf dem schmalen Bett. Mia legte ihre Finger auf seine. „Wir sind Freunde, ja?“ „Ja.“ Alexander stimmte ihr zu. Er genoss den Moment. Eine Zukunft gab es ohnehin nicht. Sie kamen aus zwei völlig verschiedenen Welten und hatten ganz verschiedene Wege eingeschlagen. Aber das war okay. Auch wenn er nie geglaubt hätte, dass ihre Geschichte so ausgehen würde. Aber erstens kommt es anders & zweitens als man denkt....
Charakter:Maryama
Geschichtsstrang: Zurück in die Zukunft (1)
„Wir erreichen in Kürze San Mychuno. Der Ausstieg befindet sich in Fahrtrichtung rechts.“ Wir danken Ihnen für ihre Reise mit der Simlischen Bahn und freuen uns darauf, sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen“
Die blecherne Stimme aus dem Zuglautsprecher riss Maryama aus einem tiefen, traumlosen Nickerchen.
Beinahe hätte sie ihre Station verschlafen. Sie gähnte herzhaft und streckte sich wie eine Katze.Gleichzeitig fuhr sich mit der Hand durch ihre wilden Locken um so etwas Ähnliches wie eine Frisur zu schaffen. Sie hätte es auch bleiben lassen können, die Frisur schuf sich wie immer selbst.
Rasch schulterte sie ihren großen Rucksack, der ihr gesamtes Hab und Gut beherbergte, rechts und hängte die Gitarre über die linke Seite.
Sie schob die Türe ihres Abteils auf und spähte in den Gang . Kaum Sims unterwegs, „Um so besser“.
Langsam schlenderte Maryama Richtung Ausstieg und blieb an einem der Fenster stehen. Immer noch leicht benommen lehnte sie ihren Kopf an die Scheibe und warf eine Blick auf die ersten Häuser von SanMychuno,die an ihren Augen vorbei huschten, während der Zug langsam an Tempo verlor.
Das bißchen Kühle der Fensterscheibe tat gut und weckte sie wieder ein wenig. Sie ließ den Kopf leicht hin und herrollen und genoß den Temperaturunterschied von Stirn und Scheibe.
„Zwei Stunden noch bis zum Anschlusszug nach Brindleton Bay...ich geh noch irgendwo etwas trinken.“
Bei diesem Gedanken erwachten ihre Lebensgeister wieder und als eine mürrisch dreinblickende , ältere Dame ihre Stimme erhob:“Werden Sie mit ihrem dicken Rucksack hier bis Weihnachten den Weg versperren? Andere Leute wollen auch aussteigen!“verschaffte ihr die Aussicht auf ein kühles Getränk so viel inneren Frieden, dass sie sich nur umdrehte und der Dame ein freundliches Lächeln schenkte.
Mit einem Ruck kam der Zug zum Halten. Maryama öffnete die Tür per Knopfdruck , kletterte die steilen Stufen zum Bahnsteig hinab, drehte sich um und bot der Dame ihre Hand zum Ausstieg. Der Dragoner ergriff sie auch, presste dabei aber die Lippen zusammen und marschierte dann, ihren Rollkoffer energisch hinter sich herziehend, grusslos von dannen. Maryama lächelte in sich hinein.“Man kann sich das Leben auch selbst schwer machen.“
Mit geübtem Blick entdeckte sie die Schließfächer und hielt Ausschau nach Einem mit entsprechender Größe für ihre Habseligkeiten.
Die würde sie nicht mitschleppen.
Sie holte ihren Geldbeutel aus dem Hipbag und kramte nach der passenden Münze.Diesmal hatte sie tatsächlich ein 1 Simoleon Stück .
Neun von zehn Mal musste sie bei solchen Gelegenheiten herumlaufen, um jemanden zu finden, der ihr wechseln konnte.
Mittlerweile war sie zu der Überzeugung gelangt, dass es sich dabei um so eine Art Naturgesetz handeln müsse und Ausnahmen bestätigten die Regeln.
„Heute ist wohl mein Glückstag .“
Schnell schob sie ihr Gepäck hinein, schloss ab und marschierte frohen Mutes aus dem Bahnhof.
Der Abend war angenehm mild,es wehte ein laues Frühlingslüftchen und Maryama genoss die zarte Streicheleinheit auf ihrer Haut.
Rasch packte sie ihren Haarschopf und formte eine Knoten auf dem Kopf, den sie mit der Hand festhielt.
Aaaaah, was für eine Wohltat....der Wind trocknete die letzten Schweißtropfen und gab ihr neue Energie.
Ein letztes Wuscheln durch die Haare, nachdem sie den Knoten wieder losgelassen hatte und: „SanMychuno, 9.00 Uhr und die Frisur sitzt, Brindleton Bay17.00 Uhr und die Frisur sitzt...“ Wahrscheinlich würde sie dieser Werbespot aus Kindertagen bis an ihr Lebensende verfolgen.
Sie schmunzelte und ließ ihren Blick über die Häuser und Straßen der Umgebung schweifen.
Ihr Blick fiel auf ein Plakat auf der anderen Straßenseite:
“Springtime in San Myoshino!Große Filmvorführung im Central Park. Happy Hour-Coole Drinks und ein Überraschungsblockbuster -alles Open Air“
Klang nicht gerade nach einem megahippen Event, aber geanu richtig für ihre aktuellen Bedürfnisse.
Sie stoppte spontan einen jungen Mann, der gerade des Weges kam.
„Entschuldigen Sie bitte, können Sie mir sagen, wie ich zum Central Park komme?“
„Klar, das ist ganz nah. Diese Straße runter bis zur Ampel, links abbiegen und nach 500 Metern sehen sie schon den Eingang , können Sie gar nicht verpassen.“
Er musterte sie von oben bis unten.
„Wenn ich etwas mehr Zeit hätte würde ich sie zur Happy Hour begleiten“ schickte er mit einem anzüglichen Lächeln hinterher.
Maryama verging ihr Eigenes.
Sie hob eine Braue, schaltete in den „Wenn Blicke töten könnten“ Modus und erwiderte kühl und sarkastisch zugleich: „Ja...sicher...“
Mit eingefrorenen Gesichtszügen trollte sich der Fremde.
Innerlich rollte Maryama mit den Augen. Wenn sie etwas nicht brauchte im Moment, dann waren das Männer, die Klischees bedienten.
In welcher Form auch immer.
Egal! Der Drink wartete und mit einem letzten prüfenden Blick zur Bahnhofsuhr machte sie sich auf in den Park.
Geht Richtung Central Park
Mit jedem Schritt wurde ihr Mund trockener. In Gedanken sah sie sich schon mit am Gaumen pappender Zunge, vor dem Barkeeper stehen und einen „Fefila Funrife“ bestellen.
Die Vorstellung zauberte wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht, der Kerl von eben war vergessen.
Schon von weitem grüßten sie die bunten Lichter am Eingang und ihr klebriger Mund ließ sie einen Gang schneller einlegen.
Die Bar lockte mit Beleuchtung und eine riesige Leinwand stand bereit, um das Publikum zu bespaßen.
Dafür war ihre Zeit leider zu knapp.
Maryama erreichte die Theke und wollte sich gerade auf einen der Hocker gleiten lassen, als ihr auffiel, dass gar kein Barkeeper zu sehen war.
Sie schob den Oberkörper auf die Theke und reckte den Hals, um besser sehen zu können.
Doch....hinter dem Tresen war ein junger Mann dabei, den Kühlschrank auszuwischen.
Er klapperte mit den Flaschen und nur sein blonder Haarschopf lugte über die Thekenkante.
Ein undefinierbares Gefühl in der Magengrube machte sich bei Maryama breit. „Was ist los?“
Ihr Herz schlug etwas unruhiger und gerade als sie ihn ansprechen wollte, drehte er sich aus der Hocke heraus um, kehrte ihr dabei den Rücken zu und stellte eine neue Flasche ins Regal hinter sich.
Für Maryama war der Moment genug.
Sie fuhr erschrocken zurück. Ihre Augen weiteten sich und ihr Herz begann zu rasen.
„Das ist Sa.... !“
Für einen Moment stockte ihr der Atem, ihr wurde erst heiß, dann eiskalt und ein Schmerz erfasste ihr Herz, der sie für Sekunden lähmte.
Das Kaleidoskop in ihrem Inneren drehte sich immer schneller.
“Selfdestruction in a desert of loneliness....
Made me lose my way in the search for happiness...
But if I fall behind you will always wait for me“...
“Lauf weg, das packst du jetzt nicht“...“
Blitzartig drehte sie sich um und rannte so schnell sie konnte Richtung Parkausgang.
Beinahe wäre sie mit einer jungen brünetten Frau mit langen gewellten Haaren zuammengeprallt, die beschwingt auf dem Weg in einen sicher schönen Abend war.
Ihrer war gelaufen.
Sie war restlos überfordert gerade.
Mit wild pochendem Herzen und weit ausholenden Schritten stürmte sie Richtung Bahnhof.
“ Und nenn mich nie wieder Sascha !“ dröhnte es immer wieder in ihrem Kopf.
Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Erinnerungen - Teil 2
Müde von den Eindrücken schläft Alexander schnell ein.
Er wacht Vormittags auf und schaut auf die Uhr. Genug Zeit bis 15:00 Uhr. Ein wenig aufgeregt ist er schon. Heute wird er Irinas Spur einen Schritt näher kommen. Ganz sicher!
"Lässt du mich schon wieder ganz alleine!?" faucht der Kater als er sieht wie Alexander seine Sporttasche packt. "Hallo?" Der Kater mustert seinen Dosenöffner. "Ignorierst du mich wieder mal? Na gut." Alexander wirft die Tasche auf das Sofa, blickt in den Kühlschrank und schließt ihn wieder. Diese gähnende Leere immer. Was solls. "Willst du nicht ein bisschen über Mia reden?" versucht der Kater es weiter. "Oder die mysteriöse Person im Park an die du noch gar nicht gedacht hast?" Alexander schweigt. Nein heute wird er nicht auf den Kater eingehen. Unbeirrt geht er ins Bad und putzt sich die Zähne. "Ich weiss du willst es. Na los! Sag was du denkst. Oder soll ich es sagen?" Die Stimme des Kateres hört sich amüsiert an. Grässlich amüsiert. Alexander geht zurück ins Wohnzimmer, streichelt dem Kater im Vorbeigehen über den Kopf und schnappt sich die Tasche. "Du kannst mir nicht ewig ausweichen. Das weisst du!" ruft der Kater ehe die Tür ins Schloss fällt und Alexander abschließt.
Er betritt die U-Bahn und reist zum Nobelviertel der Stadt San Myshuno. Um die Zeit die er bis zum Treffen noch hat sinnvoll zu nutzen, betritt er das Fitnesscenter. Ein sehr schönes noch obendrein. Aber was erwartet man im Nobelviertel anderes. Glücklicherweise ist es auch nicht so teuer. Da es gut besucht ist und die einzelnen Aktivitäten separat gerechnet werden, gönnt Alexander sich dies ab und zu. Er beschließt sich ein wenig am Sandsack abzureagieren und hat danach vor ein paar Bahnen zu schwimmen. So kann er frisch und aufgeweckt die anderen im Archiv treffen.
Ort: San MyShuno Fitnesscenter
Während er den Sack bearbeitet fliegen ihm die Worte des Kateres wieder in die Gedanken und er schlägt härter zu.
"Ein bisschen über Mia reden"? Es gibt nichts über sie zu reden. Offensichtlich ist sie nicht mehr die Selbe wie damals. Aber das ist er auch nicht. Es war schön sie mal wieder zu sehen und zu wissen, dass es ihr gut geht. Damals hatte er sich geärgert sich nicht nach ihrer Nummer erkundigt zu haben aber... Ihre Begegnung hatte auch ein sehr abruptes Ende genommen... Keiner hat damit gerechnet. Alexander schlägt in den Boxsack. Er hört die Schreie und hat das Gefühl die Hitze des Feuers auf der Haut zu spüren. Er zuckt zwischen den Schlägen mit dem Kopf und kneift die Augen zusammen um die unscharfen Bilder nicht klar werden zu lassen die sich ihm aufdrängen.
Die Rufe von sterbenden Sims und die Trauer die sich bei den Überlebenden ausgebreitet hatte wie ein Virus, waren entsetzlich gewesen. Angestrengt versucht Alexander die Gedanken davon wegzulenken. "die mysteriöse Person im Park." Ja er hat sie gesehen aber schnell wieder vergessen. Der Mann der ebenfalls auf der Flucht gewesen war und dessen Frau die später aufgetaucht war hatten ihn schnell wieder davon abgelenkt. Aber jetzt wo er nochmal daran zurück denkt... Nur eine verschwommenes Überbleibsel einer Erinnerung an diesen Tag. Nein Nein. Er bildet sich das nur ein. Rudy bildet ihm das ein. Das ist doch alles Blödsinn.
Er braucht jetzt eine Abkühlung. An einer Bar bekommt er ein überteuertes Wasser um den Durst zu löschen. Er versucht sich mit anderen Gedanken zu beschäftigen.
Wie etwa die Suche nach Iroschka. Er denkt an die Postkarte. Seine einzige Spur. Es ist so lächerlich... Und das was auf der Rückseite steht hilft ihm auch nicht weiter, da all das Wichtige, wie Namen und Adresse verwischt und unkenntlich sind. Das Archiv ist seine einzige Hoffnung. Alexander steht auf und betritt die Schwimmhalle. In der Umkleidekabine zieh er sich um, um dann ins geheizte Nass zu tauchen. Vielleicht ist sie in der Stadt registriert. Ihr Name muss doch irgendwo gemeldet sein. Er wird es herauskriegen. Es ist sowieso schon lange das letzte was er überhaupt tut.
"Und schmeckt Euch das Essen?", fragte Mutter Hannah mit einem Lächeln.
Es war wie immer ein arbeitsreicher Tag gewesen und die Familie saß zum Abendessen beisammen. Alma beteiligte sich nur wenig am Gespräch, schließlich wollte sie nachher wieder Party machen und brauchte ihre Kräfte. "Danke Mama, es schmeckt sehr gut." Nael war wie immer sehr dankbar. Er hatte zwar eine eigene kleine Küche, aber kochen war nicht so sein Ding. Er legte viel Wert auf gesunde Ernährung und Mama Hannah achtete da ebenfalls drauf. "Und, que hace Aktenzeichen 97.18-20 NGK?", José musste natürlich wissen, was sein Sohn vor Gericht erlebt hatte. Hannah hebte jedoch die Hand. "Stopp! Keine Arbeit beim Essen." "Pardona mi Corazon. Ich vergessen."
"Hasi, was schaust du die ganze Zeit auf die Uhr?". Hannah schaute ihre Tochter mit einem fragenden Gesicht an. Ob sie ein Problem hat? "Mam, nenn mich nicht so!", erwiderte Alma und stopfte sich genervt das Essen hinein. Sie wollte einfach endlich mit ihren Freundinnen abhängen. "Hast du wieder eine Mann geanglet meine Hubsche? Ich musse Mann kennen lernen!", sagte Papa José grinsend und Hannah lächelte ihren Mann an.
"Ihr seid so peinlich!" Alma verdrehte die Augen. "Kann ich gehen? Ich bin fertig und jetzt verabredet." Sie zuckte mit dem rechten Bein und hoffte endlich gehen zu können.
"Aber nur wenn ich Freund kennen lerne. Ohne meine Segen keine Boda!" "Ich glaube nicht, dass Alma je heiraten wird, dafür ist sie viel zu sprunghaft.", mischte sich Nael ein und bekam direkt einen leichten Schlag in die Seite. "Lass mich, Nael. Und Padre, bitte. Darf ich? Ich treff mich gar nicht mit einem Mann!" Alma war schon aufgestanden. José nickte ihr zu und sie verabschiedete sich mit einem Wangenkuss von ihrem Vater und ihrer Mutter. Nael bekam eine Kopfnuss und sie verschwand.
"Sie ist so schnell groß geworden." Hannah schwelgte in letzter Zeit oft in Erinnerungen. "Aber erstmal bist du dran, Nael mit Enkelkindern." "Guter Witz, ich bin mitten in meiner Karriere und habe dafür absolut keine Zeit. Sorry Mam, aber da musst du auf Alma hoffen, auch wenn das wohl vergebens sein wird." Er legte die Gabel weg und schüttelte nur den Kopf.
"Bevor ich Enkle bekomme, erst Boda, dann Hijas. So haben Eure Madre und ich gemacht." Tradiciones importante!, dachte er. Nael zuckte nur mit den Schultern und die Drei aßen in Ruhe weiter.
Thomas kehrte mit Yngwie in die gemeinsame Wohnung zurück. Er sprach kaum ein Wort mit seinem Mitbewohner. „Ich geh Schlafen“, gab er nur kurz von sich, ehe er in seinem Zimmer verschwand.
Thomas ging auf eine freie Wand zu und haute die geballten Fäuste gegen sie. „Verdammt!“
Was soll der Dreck!?! … Es lief alles so gut ...
Er starrte auf die Wand und auf den Fußboden. Verdammt nur. Warum nur? … Warum klappt es einfach nicht? Was stimmt mit mir nicht? Warum bekomm ich keinen hoch?
Er setzte sich auf sein Bett und seine Augen zitterten leicht. Es hat doch alles perfekt gepasst … Sie war so scharf … Ich wollte sie … Sie wollte mich … Aber warum nur?
Sein Gesicht sank in die Handflächen und ein Schluchzen entwich ihm.
Ich verstehe es nicht … warum kann ich es einfach nicht?
Thomas zog sich aus und legte sich hin. Er fand aber keine Ruhe. Ständig gingen ihm diese Bilder durch den Kopf. Immer wieder sah er diesen Film vor sich. Diese Situation, die ihm so unangenehm war. Wie nie zuvor. Was konnte er nur tun, um etwas dagegen zu tun?
Ende RPG Tag 2 Jahr 1 Frühling für Thomas
Die Kugel drehte sich langsam. Tausend kleine Spiegel reflektierten das Licht in alle Richtungen. Auch die glitzernde Hose, die er trug, warf einen Teil davon in die Menge, die ihm frenetisch zujubelte. Gleich würde er den schwierigen Sprung machen. Hundertmal schon hatte er beim Ballett den sisonne fermée geübt und heute Abend würde er ihn einbauen. Einfach weil er es konnte! Eine riesige Leinwand zeigte Nios konzentriertes Gesicht übergroß im Club. Das Bild zoomte heraus und er setzte an…
„Nio, hörst du mir überhaupt zu?“ Sein Vater schaute ihn streng an. „Die Hausarbeit ist wichtig!“ „Wie? Äh ja, ja!“ gab der junge Mann gereizt zurück und meinte auch >Ja, Ja! < im allgemein umgangssprachlichen Jargon, mit der wenig charmanten Deutung. Er hasste Mathematik und er hasste Frau Kowalski, die irgendeine fiese Laune des Universums extra geschaffen hatte, um ihn zu unterrichten und zu quälen. Wofür hatte Gott die Taschenrechner geschaffen? Er schaute auf die Zahlen in seinem Buch. Es war sinnlos.
Nwadike seufzte. „Was ist los, Großer?“ „Nichts, Dad. Ich bin nur zu dumm für Mathe!“ „Das Wort, das du suchst, heißt faul. Hier ist etwas, dass dich nicht interessiert und du gibst deshalb schon nach wenigen Minuten auf. Wo warst du wieder in Gedanken? Beim Tanzen? Oder bedrückt dich was? Um Mathe kommst du nicht herum, wenn du Abi machen willst.“ „Wer sagt das ich das will? Nur du!“ Nwadike gab auf. Er setzte sich zu seinem Sohn und war den Kopf in den Nacken, schaute an die Decke und atmete tief ein. Nio legte den Stift beiseite und seinen Arm um seinen Vater. „Hey, sorry Dad. Ich, …es tut mir leid. Wenn du mir nicht hilfst schaff ich das nicht.“ Sagte er kleinlaut. Sein Vater schaute ihn an. „Junge, womit habe ich dich verdient? Was mach ich falsch?“ Er zog das Buch näher zu sich rüber und legte seinen Arm auf die Lehne seines Sohnes. „Gemeinsam, ok?“ „Ok, Dad, danke!“
Es war halb zwölf. Um elf hatte er gesagt, spätestens. Da konnte er sich wieder was anhören. „Als ich in deinem Alter war…“ „Hat der feine Herr mal auf die Uhr geschaut?“ Es waren immer dieselben Sprüche. Nio schloss auf und fand die Wohnung dunkel vor. Leise stieg er hoch und pinkelte. Das war schlimmer. Sein Vater schlief schon. Der Frühstückstisch morgen würde zu einem Inquisitionstribunal werden. Die Stimmung war super gewesen und Nio und Jens hatten sich, als sie raus mussten um elf, noch davorgesetzt und jeder eine Zigarette geraucht. Naja, gehustet. Wirklich geschmeckt haben die nicht, aber Jens meinte das wird besser mit der Zeit und würde cool wirken und die Mädels würden sie für 17 halten. Er gurgelte sicherheitshalber nochmal. Dann ging er ins Bett.
Kein Wort sprach sein Vater. Er hatte Spiegeleier gemacht und saß Nio gegenüber. „Bist du böse?“ Die Stille war nicht zu ertragen. Nicht mal das Radio lief. Nwadike schaute auf und sah seinem Sohn in die Augen. „Enttäuscht!“ „Ich…“ „Interessiert mich nicht!“ Er warf eine halbvolle Camel Packung auf den Tisch. Nio schaute auf das Beweisstück A der Anklage und schalt sich einen Vollidioten. Er hatte das Päckchen nicht aus der Jacke getan. „Hast du meine Jacke durchsucht?“ Sein Vater platzte. „Nein! Sie lag wieder auf der Couch, weil du alles da fallen lässt, wo du stehst. Und als ich sie aufhob fielen die Glimmstängel raus! Den Tanzwettbewerb im Jazzclub nächste Woche, kannst du vergessen!“ Nio sprang vom Tisch auf und lief zornig nach draußen.
Charakter: Mia
Geschichtsstrang: Erinnerungen - Teil 2
Mia drückt hastig den roten Knopf ihres Handys um das Telefonat zu beenden. Wirft das Telefon anschliessend auf das Bett und sucht Sachen zusammen.
Eilends packt sie ihren Rucksack. Sie kommt zu spät! Sie stopft alles hinein und hofft einfach dass nichts vergessen ging. Als sie die Treppe hinunter rennt, wiederholt sie in Gedanken: Portemonnaie, Schlüssel, Handy.... Sie hastet nochmal zum Bett um das Telefon einzustecken.
Jetzt aber! Sie springt fast zur Tür hinaus. Die Eltern am Frühstückstisch ignoriert sie vollkommen.
Hastig läuft sie zur Bahnstation. Wie so oft wünscht sie sich ein Auto. Doch ihre Eltern kaufen ihr keins und durch die Prüfung ist sie auch schon zweimal gerasselt... Außerdem sagt ihr Therapeut, sie solle so oft es geht Zug fahren. Mia hat damit kein Problem... okay... es gibt gute und schlechte Tage. Interessanterweise machen ihr Strassen- und U-Bahnen nichts aus. Züge... Naja. Nichts dass sie dabei komplett austickt, aber es ist manchmal.. anstrengend.
Sie erwischt gerade noch den Zug Richtung San Myshuno. Wie immer wenn sie im Stress ist, kann der Zug natürlich nicht schnell genug los fahren. Mit wippendem Bein sitzt sie auf einer der Banken und sieht mit dem Kopf in der Hand nach draußen. Fahr schneller! Ich komme zu spät verdammt!
Endlich angekommen springt sie rücksichtslos aus dem Zug durch die Simsmenge in den nächsten Bus. Sie überlegt schon ob sie den Fahrer bestechen soll, damit er sofort losfährt. Aber sie setzt sich hin und wartet ungeduldig.
Ort: Fitnesscenter San Myshuno
Sie kommt endlich am Fitnesscenter von San Myshuno an. Hastig eilt sie auf das Gebäude zu, kramt dabei nach dem Handy mit der Pinkfarbenen Plastikhülle und dann stößt sie unerwartet mit jemandem zusammen. Sie will schon protestieren, doch als sie aufsieht blieben ihre Worte weg, und die Luft... und überhaupt.
"Mia. Ist alles okay?" fragt Alexander der gerade dabei war das Center zu verlassen. Mia starrt ihn an als hätte sie einen Geist gesehen. Das Telefon, ihr heiligstes Gerät auf der Welt war ihr runtergefallen und sie bemerkt es gar nicht. Alexander bückt sich und hebt es auf. Mit einem Lächeln hält er es ihr entgegen. "Hier." Ohne ihn aus den Augen zu lassen greift sie langsam danach. Mädchen! Reis dich zusammen! Sag was! "Danke." bringt sie heraus. Was ist schon wieder los? Verhalte dich normal! "Gehts dir wirklich gut?" Mia blinzelt bei der Frage und kommt endlich einigermaßen zu sich. "Äh ja, tut ... tut mir Leid ich hätte..." Alexander setzt wieder das Lächeln auf.
"Schon okay. Ich muss jetzt los, sonst verpass ich die Bahn. всего хорошего." [vsego khoroshego] sagte er gut gelaunt und Mia starrt dem Mann ihrer Träume nach wie er schnellen Schrittes zur Station eilt.
Sie setzt sich auf eine Bank in der nähe. Sie ist jetzt nicht mehr in Eile. Sie prüft das Telefon kurz, ob es Schaden genommen hat. Aber glücklicherweise nicht. Dann klingelte das Handy und sie geht dran.
Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: 1. Lottas Ankunft (1/5)
Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump – kurz Lotta wie Pippilotta oder je nach Bedarf auch Viktualia oder Krusmynta – zieht gerade mal wieder ein paar Schrauben und Ventile an den schon etwas maroden Sanitäranlagen fest. Takatuka hält ein kleines Mittagsschläfchen. Böser Wolf döst neben dem ruhenden Kind, immer eines seiner wachsamen gelben Augen auf das kleine, sonst quirlige Geschöpf gerichtet.
Vor etwa acht Wochen hatte es Pippilotta und Tochter Takatuka an diese Gestade verschlagen. Das geborstene Schiff sank auf den Grund des Hafenbeckens. Genau gezählt hatte Pippilotta die Tage seitdem nicht. Mit letzter Kraft konnte sie beide ans rettende Ufer hieven. Die ersten Tage dienten rein dem nackten Überleben. Sie versteckten sich zunächst in dem nächstliegenden Gestrüpp eines verwilderten Gärtchens, gleich hier unten an den versifften, nebligen Docks. Mit Fisch aus der stinkenden Brühe hielt Pippilotta beider Leben aufrecht, selbst das von Böser Wolf, der sich der übrig gebliebenen Fischhäute und Gräten annahm. Auch jetzt noch ist Fisch ihr Grundnahrungsmittel, eine schnell an den Docks zu beschaffende Mahlzeit, wenn man nicht von den finsteren, im Hafenareal umherschweifenden Gestalten bedrängt wird.
An friedlichen Abenden schweift Pippilottas Blick oft beim Angeln sehnsüchtig über den Kai hinaus … der im Meer versinkenden Sonne nachsinnend. Lag dort irgendwo Takatuka?
Auch jetzt wandern ihre Gedanken, während ihre Hände mechanisch ihr Werk am Waschbecken verrichten …
…Takatuka! Der weiße Sand gleitet schmirgelnd zwischen nackten, braungebrannten Zehen hindurch. Sanfte Wellen schlagen ans Ufer. Fruchtreiche Palmen biegend sich im leicht wogenden Wind. Perlendes Gelächter weht von den Grashütten herüber. Die Luft ist erfüllt von dem Summen und Brummen unzähliger Insekten, die die vielfarbigen Blüten des Eilandes umschwirren.
Käpt'n Efraim Långstrump war nicht Inselkönig, wie Pippilotta manche Annahmen in ihrer Kindheit einfach stehen ließ. Er war langjähriger Freund und Berater des Häuptlings. Einst selbst Freibeuter (der nicht ganz so argen Sorte), erkannte er die Wohlgefälligkeit des Eilandes schnell und half fortan, andere Freibeuter - die immer wieder anlandeten, um ihre Schätze im sandigen Boden der Insel zu vergraben - zügig, dauerhaft wie unblutig aus dem tropischen Paradies zu vertreiben. Die vergrabenen Schätze dienten einzig und allein dem Auskommen seiner einzigen viel geliebten Tochter Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump in ihrer Villa Kunterbunt. Das Mädchen erschien ihm außerordentlich stark genug, um sein junges Leben unabhängig und selbstbestimmt zu führen. Was Vater wie Tochter jedoch nicht wussten: Mit dem zwölften Lebensjahr nimmt die wundersame Stärke kontinuierlich ab, schwindet sozusagen. Zuletzt flüchtete Pippilotta aufgrund zunehmender Schwierigkeiten im dreizehnten. Lebensjahr nach Takatuka und verbrachte dort trotz schwindender Kräfte ihre besten Jahre – schließlich bescherten sie ihr ein kleines wundersames Wesen … auch Takatuka geheißen. Eigentlich verlief ihrer aller Leben traumhaft auf dem tropischen Eiland, bis … eines Tages …
Nebenan regt sich Tochter Takatuka. Pippilotta ist auch gerade mit der letzten Schraube fertig. „Hast du gut geschlafen, Spätzchen?“ Takatuka ist stets gleich wach, fröhlich und zum Spiel aufgelegt. Oft muss Böser Wolf für diverse auch derbe Spiel herhalten, der das mit Gemütsruhe über sich ergehen lässt. „Daggadugga!“ Schallt es Pippilotta heute als erstes aufgeregt entgegen. Takatuka möchte Takatuka spielen. Ihr gemeinsames Spiel in Gedenken an … Takatuka.
Die Schiffskiste aus verharztem, poliertem Eichenholz - wasserdicht auf Jahrhunderte selbst am Meeresgrunde gelegen - enthält wundervolle Schätze. Pippilotta hatte sie aus dem Hafenbecken geborgen, nachdem ihr Schiff gesunken war. Es waren keine vergleichbaren Schätze wie ihre Reisetasche mit ihren letzten Takatuker Talern. Diese reichten dafür, das verwilderte Grundstück zu erwerben, in dessen Gestrüpp sie sich einige Tage versteckt hatten. Nach ein paar Tagen hatte sie bemerkt, dass das Haus verlassen war. Vorne stand ein verwittertes Schild. Nur durch geschicktes Ausfragen vorbeieilender Passanten hatte Pippilotta erfassen können, das „zu verkaufen“ darauf stand und wer es verkaufen würde. Eine freundliche Passantin rief sogar die Besitzerin an, weil Pippilotta dieses Gerät, in das alle starrten und reinsprachen, vorgeblich vergessen hatte.
San Myshuno heiße die Stadt mit ihren wolkenhohen dichtgedrängten Häusern. So etwas hatte Pippilotta weder um ihre ehemalige Villa Kunterbunt herum noch auf Takatuka je zuvor gesehen. Jeder scheint hier problemlos lesen zu können. Selbst die finsteren Gestalten unten am Dock … und alle tragen so ein Gerät - Pippilotta mittlerweile auch … ‚Leihgabe‘ von einer dieser finsteren Gestalten. Die Bilder und Filmchen darin sind ganz gut. Ein paar Piktogramme versteht Pippilotta mittlerweile. Aber weite Teile erschließen sich ihr nicht. Genauso wenig wie an dem Kasten im Wohnzimmer, wenn es Texte und Ziffern gibt. Auch ist Pippilotta nicht ganz klar, was nun wahr sein soll und was nur Geschichten sind. Steht das vielleicht irgendwo bei dem Buchstabensalat, der da über den Schirm flimmert? Eins hatte Pippilotta aber sofort begriffen: sie wäre nicht gut beraten, ihr Manko offen zu legen. Man würde ‚über den Tisch gezogen werden‘, heißt es. Pippilotta ahnt nicht genau, was das für ein Tisch sein könnte. Aber es klingt nicht gut. Nein, gar nicht gut. Vielleicht ein sehr hoher Tisch und man fällt auf der anderen Seite runter … und könnte sich was … brechen. Das kann Pippilotta Takatukas wegen schon nicht riskieren … sich irgendwas zu brechen. Vielleicht ist das aber auch so etwas Ähnliches wie … ‚über die Planke springen‘?
Jetzt kann Pippilotta gar nicht mehr darüber lachen, so völlig auf Schulbildung verzichtet zu haben. Die Prusseliese hatte vielleicht gar nicht so Unrecht gehabt. Das soll sich bei Takatuka auf jeden Fall nicht wiederholen. Gleich nach dem Takatuka-Spiel wird mit den Buchstabenkarten geübt, die Pippilotta in einer der Spielzeugkisten gefunden hat. Dabei kann sie auch selber wenigstens Buchstaben mitlernen. Das reicht aber nicht, um halbwegs hier in diesen Gefilden voran zu kommen. Und erst recht nicht, um weitere Informationen zu beschaffen …: Was geschah auf Takatuka? Wie ist die Lage? Wie kommen sie ohne Karte wieder dorthin? Pippilotta treibt es fast die Tränen in die Augen, nicht einfach die nächste Zeitung lesen zu können oder irgendein Buch in einer Bibliothek. Sie kann nicht mal herausfinden, was wann wo in diesen Geräten mit den Bildern gezeigt wird.
‚Eine Hand wäscht die andere‘ hat Pippilotta nun auch oft genug unten an den Docks gehört. Wahrscheinlich wäscht man sich nicht gegenseitig die Hände, so dreckig wie die der finsteren Gesellen dort sind. Es klingt eher … wie eine Tauschbörse. Man muss wohl was anbieten und bekommt … was anderes dafür. Pippilotta ist recht geschickt und das Häuschen hat sogar eine kleine Werkstatt. Sie könnte ihre Dienste in den umliegenden Haushalten feilbieten, Waschbecken reparieren, sich unauffällig umhören, wer ihr vielleicht die benötigten Informationen beschaffen kann – ohne allzu eingeweiht zu werden. Eine innere Stimme sagt Pippilotta, dass sie nicht mit Auskünften um sich werfen sollte, um Takatuka zu schützen – das Eiland wie auch ihre Tochter, die Thronanwärterin.
Jetzt aber erst einmal spielen … Pippilotta holt die unversehrten farbigen Batikstoffe aus der wasserdichten Schiffstruhe und sofort schweben Mutter und Tochter im siebten Himmel … beziehungsweise gleiten auf dem tropischen Eiland in Gedanken mit den nackten Füßen durch den weißen Sand …
Anschließend räumt Pippilotta die feinseidigen Stoffe zurück in die Truhe. Der wirkliche Schatz ruht am Grunde der Schiffskiste … Nach dem Abendbrot, wenn Takatuka schläft und Böser Wolf über sie wacht, wird Viktualia ihre nächtlichen Runden drehen …
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Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: 1. Lottas Ankunft (2/5)
Viktualia macht sich bereit für die Nacht. Takatuka schläft tief und fest unter der Obhut von Böser Wolf. Hier gehen Kinder in Gärten, wo sie lesen lernen, hat Pippilotta über eine kleine Nebentätigkeit erfasst. Die Nebentätigkeit verdankt sie ihren Schätzen auf dem Grund der trutzigen Truhe. Eingehüllt in geöltes und glatt gegerbtes Leder liegen sie … feingeschliffen, samtig scharf, die Klingen: je ein Satz Entermesser, Rapiere und Degen, … beidhändig zu führen und über Kreuz zu schultern.
Käpt'n Efraim Långstrump hatte seine Tochter gut unterrichtet, nachdem ihre wundersamen Kräfte mehr und mehr schwanden. Nicht dass solche Kunst auf Takatuka selber nötig gewesen wäre unter den Einwohnern … aber die zeitweiligen Freibeuter mit ihrem Hang, Schätze in sandige Sande tropischer Eilande zu vergraben, machte doch einige Vorkehrungen nötig. Sie zu vertreiben war ein leichtes Spiel, das selbst seine Pippilotta fast im Alleingang beherrschte. Ein fein gedrechselter Piratenbart hier skalpiert, ein Dreispitz dort halbiert und schon war die Bande meist ausreichend paralysiert. Nichts haut einen waschechten Piraten mehr um als seine tagelange kunstvolle Barttoupiererei gekonnt und kurzerhand zu stutzen. Was aber dann kam … war von anderer Art.
Es gab keinerlei Vorzeichen oder Vorwarnung. Sie waren übermächtig und ihr Ziel … unklar. Mit Takatuka auf der rechten Hüfte und einem Entermesser linker Hand war Pippilotta in des Häuptlings Hütte gestürzt, wo die lautesten Schreie zu vernehmen waren. Vor seinem hölzernen Thron lag er bereits … tödlich niedergestreckt … der Häuptling. Über ihm des Häuptlings Sohn … bedrängt und die Angreifer heftig abwehrend. Mit wilden Blicken seiner dunklen Onyx farbenen Augen bedeutete er Pippilotta, ihrem Vater, Käpt'n Långstrump zu folgen und Takatuka in Sicherheit zu bringen. Das war das letzte, was sie von ihm sah und mit einem Seitenblick noch das eigenwillig hochstehende Haar der Aggressoren. Auch Käpt'n Långstrump bezahlte seinen Einsatz, Tochter und Enkeltochter zu retten, mit dem Leben. Keine Mannschaft bediente das letzte Schiff zu Flucht. Allein durch Pippilotta war es nicht zu führen. Sie konnte nur abwarten, wohin die Strömung sie beide trieb …
… und sie trieb sie nach San Myshuno. Dieser Gedanke ist beunruhigend, denn die gleiche Strömung … könnte … in entgegengesetzter Richtung … Kamen sie von hier? Pippilotta streicht ganz sacht mit der Fingerkuppe über eines der Rapiere. Blut quilt hervor, der Schnitt ist kaum sichtbar. Der erste Blutstropfen, den diese Klinge jemals sah.
Sie hatte im Hof ihres kleinen Hauses – das erstaunlich an ihre frühe Villa Kunterbunt erinnert und etwas Heimeligkeit in trostloser Umgebung bietet – vor zwei Wochen mit einem der Entermesser trainiert als ein Cast Director des Weges kam. „Solch eine Stuntfrau kann ich noch brauchen …!“ rief er sie vom Gartenzaun her an, wartete gar nicht erst, ob ihm Einlass gewährt wurde und stiefelte glattwegs zum Tor hinein. Allein nur, um sich nicht schon wieder eine Blöße zu geben und weil scheinbar das Ganze etwas Geldsegen versprach, willigte Pippilotta in einen kleinen Auftrag ein, ohne eine Ahnung zu haben, was eine Stuntfrau wohl so macht. Die Tätigkeit war dann eigentlich ganz einfach. Sie musste nur mit stumpfen Degen auf jemanden eindreschen und das gelang ihr wohl so kunstvoll, dass man versprach, wieder auf sie zukommen zu wollen. Sie war jetzt bereits schon dreimal eingesetzt worden, aber vor umfangreicheren Aufträgen schreckt sie zurück … Sie hätte dazu einige Texte zur Choreographie im Vorwege studieren müssen. Verdammt! Da ist es wieder. Das Handicap!
Mit geschulterten Rapieren setzt sich Viktualia heute Abend in Bewegung, schlägt den Kragen hoch, damit die Griffe am Nacken nicht gleich zu erspähen sind.
Viktualia bleibt stets im Schatten, kreuzt nicht das Laternenlicht, um wie ein Reh gebannt auf einen Angreifer außerhalb des Lichtkegels zu starren, den man doch nicht sehen kann.
Nur einmal kam ihr des nachts bislang einer quer, zückte einen spitzen Dolch und konnte kaum einen Aufschrei unterdrücken als ihm gleich zwei und wesentlich längere Klingen entgegen schnellten. „Hej, wollte doch nur nach dem Weg fragen!“ Nuschelte er schnell … wohl leicht trunken. Und „Wie heißte denn?“ – „Nenn mich Viktualia! Und meine beiden ‚Wegweiser‘ weisen dir schon den rechten Weg! Da entlang … und niemals wieder hier vorbei, hörst du!“ Er hatte dünnes feines Haar, fast schon licht - kein aufgetürmtes - und wieselte so schnell es ihm möglich war in die ‚angezeigte‘ Richtung davon.
Heute Nacht zieht Viktualia weitere Kreise in die nächste Nachbarschaft. Stetig vergrößert sie ihr Umfeld. Ein Park bietet viel Schatten im ...
Ort: San Myshuno A - Central Park
Trägt er eine Narbe im Gesicht? Ein Kämpfer? Degen? Rapier? Viktualia kneift die Augen zusammen, um die Sicht auf die Narbe zu schärfen. Mhmmm, nein, keine Wunde einer Schnittwaffe. Ein Unfall wohl. Länger zurückliegend.
Vielleicht schaut sich Pippilotta das Ganze Morgen mal mit Kind, Wolf und ohne geschulterte Waffen aus der Nähe an. Ob man direkt nach den Rezepturen fragen darf? Der Medizinmann hätte sie nicht einfach rausgerückt. Viktualia wendet sich dem Heimweg zu, kehrt zurück nach ...
Ort: San Myshuno Nr. 8 - Villa Långstrump.
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Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: 1. Lottas Ankunft (3/5)
Die nächsten Tage brachten soviel aufregendes Neues. Pippilotta fand keine Zeit, den Park von San Myshuno noch einmal zu besuchen. Da war das Gewürzfestival direkt in ihrem Viertel eines Abends. Sie entdeckte darüber hinaus, dass man in dieser Stadt einfach viel Brauchbares entsorgte, das sich zu bergen lohnte. Simse schlossen sich gegen dieses Übermaß an Hülle und Fülle für die einen und den Mangel für die anderen zu Protesten zusammen. Und immer wieder konnte man tagsüber ohne Gefahr für Leib und Leben auf Charaktere mit so unterschiedlichen Interessen treffen … und sei es nur, um dieses Spiel mit Korb und Ball zu begehen. Pippilotta verschwendete in diesen friedvollen Tagen kaum einen Gedanken an Takatuka.
Das besondere Highlight war das ganze kostenfreie Obst und Gemüse auf dem Gewürzfestival für den Eigenanbau. Pippilotta nahm so viel mit wie in ihre Hosentaschen passten und da passte außerordentlich viel rein … ohne zu zermatschen. Wie erstaunlich.
Hach, waren die Festivalteilnehmer allesamt freundlich … bis auf die zwei Prügelknaben eingangs der Festlichkeit.
Dann riefen Pippilotta noch zwei Herren an, doch mal von einer ganzen neuen ihr unbekannten Köstlichkeit zu probieren. Auch ganz umsonst und gratis … die ersten drei Male … um auf den Geschmack zu kommen.
„Das öffnet den Geist …“ – „Den Geist? Lernt man dann besser?“ – „Aber ja, sicher doch, man ‚lernt‘ sehr viel …“. Dieser Sims schien Pippilottas sehnlichste Wünsche zu erraten nach mehr Bildung und Wissen. Wenn dies ein Weg war, schneller Schreiben und Lesen zu lernen, so wollte sie ihn sogleich beschreiten. Hach, es gibt Dinge, die den Geist benebeln wie Alkohol und welche, die ihn wohl erweitern. Darüber hatte ihr Vater nichts erzählt.
„Siehst du, es ist ganz leicht …. Nimm nur einen Zug …“. Ausgeprägte Begleiterscheinungen wollte Pippilotta meinen. Aber wenn es hilft …
„Das ist nur am Anfang so, keine Angst … Nimm nur noch einen Zug und noch einen. Es wird von Mal zu Mal besser …!“ Sein Wort in Gottes Ohr … Pippilotta war so beseelt, ihren Geist vollends zu öffnen … Das offenkundige Missfallen manch Umstehender hielt sie dann aber doch von weiteren Proben ab …
Dann war das Festival auch schon zu Ende. Auf dem Rückweg nach Hause blitzten dann doch noch onyxschwarze Augen vor ihrem geistigen auf … War das die angekündigte Öffnung des Geistes? Und lebte er noch? Takatukas Vater?
Am nächsten Tag wurden erst einmal die Hosentaschen geleert und alles Pflanzbare im Garten vergraben … in der Hoffnung, dass Pippilotta ein grüner Daumen naturgegeben ist. Man wird sehen.
Pippilotta entdeckte eine Vorform des später als Containern bekannten Wühlens im Müll, um ‚Wertstoffe‘ zu bergen … Unklar bleibt ihr, warum man Wertstoffe … also Schätze … nicht gut in Truhen verschließt und einfach auf der Straße für jedermann zugänglich abstellt. Piraten verbuddeln ihre Schätze in Truhen sogar tief in der Erde, damit niemand drankommt.
Diese nur lose befestigten Zeitungen und Plakate konnten vielleicht wichtige Nachrichten enthalten, die sie sich nach und nach erschließen könnte, wenn sie denn erst einmal das Alphabet wenigstens halbwegs durchhat. Mehr Bild als Text. Also, allesamt mitgenommen, wenn keiner hinsieht …
Am Nachmittag noch schloss sie sich einer Protestaktion an, die wohl die ungerechte Verteilung materiellen Wohls … also wohl auch der Wertstoffe … verdammte. Mhm, letztere waren ja eigentlich jedem zugänglich … und wurden scheinbar besonders von den Ärmeren genutzt. Die Reicheren bereicherten sich nicht daran, mhm. Genau wußte Pippilotta auch nicht, was auf ihrem Schild eigentlich stand. Aber die Bilder der anderen Schilder waren doch beredt genug, oder?
Mal so ganz ohne Worte und Text mit anderen einfach nur ein rundes Ding durch ein Netz werfen, kommt Pippilotta am meisten entgegen. Und man trifft immer wieder neue Leute am Platz …
Alles im allem doch hier ganz passabel so langsam ... denkt sich Pippilotta. Das eigentliche Ziel - Takatuka - darf sie aber keineswegs aus den Augen verlieren ...
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Charakter: Alexander
Geschichtsstrang: Nikolai
Unbeirrt eilt Alexander weiter zur Bahnstation. Er denkt nicht großartig darüber nach, dass er ausgerechnet Mia schon wieder in die Arme gelaufen war. Zufälle gibts. Genau wie dieser! Erstaunt bleibt er stehen als er einen Kerl in dicker Jacke am Törtchenstand sieht. Er erinnert ihn ein bisschen an jemanden den er früher mal kannte. Nein. Oder? Er geht näher und starrt den jüngeren Mann verdutz an. "Kolja?" Mit vollem Mund schaut der dick eingepackte Typ mit der Mütze und den leicht abstehenden Ohren zurück. Seine Backen sind mit Gebäck ausgestopft aber sein Mund formt sich zu einem dicken Grinsen.
Er steht auf. "Wenn das nicht Alexander Artjomowitsch ist!" nuschelt er mit vollem Mund. "Seit wann so förmlich?" gibt Alexander zurück und grinst. Der Mann schluckt runter. "Mann das ist ja ewig her! Wie lange? 10? 15 Jahre?" "Kommt hin." grinst Alexander. "Ich hab ganz vergessen, dass ihr damals hier her umgezogen seid." Nikolai nickt. "Und du? Verdammt du bis sch eiss alt geworden, Mann!" lacht er.
Alexander boxt ihn. "Und du erst. Sag mal ist dir nicht warm? Ich finde hier ist es ohne Jacke schon viel zu heiss immer." Er vergisst bei der Unterhaltung promt dass er doch in die U-Bahn wollte. "Ne, seit ich nicht mehr trinke, fühlt's sich's hier manchmal an wie in Russland. Oh Mann, Ich kann mich noch so gut an früher erinnern, eh." fährt Nikolai fort. "Weisst du noch damals in Nurma mit diesen einen Mädchen? Das war die beste Nacht meines Lebens!" Alexander nickt. Er erinnert sich. "Dabei hattest du Anfangs noch Sorge das klappt alles nicht." "Jaa, was soll ich sagen, hat auch verflucht düster ausgesehen für mich." Alexander lacht. "Du hättest mir einfach vertrauen sollen." "Das stimmt. Du hattest alles im Griff. Vor allem Viktorya." zwinkernd grinst Nikolai in an. Alexander winkt lächelnd ab. "Wer war denn noch da außer Kristina? Dein Schwester, nich? Oh Mann die hatte echt keinen Bock auf alles. Aber das Essen war schon Nice was ich da gekocht hab. Erinnerst dich?" Als Nikolai Alexanders Schwester erwähnt vergeht ihm das lächeln kurz und er hört dem Wortschwall seines alten Kumpels nicht mehr zu. Er erinnert sich sehr gut, obwohl der Abend gegen Ende nahezu mit Wodka durchtränkt gewesen war.
"Sascha? Ej, was ist? Gehts dir gut?" "Ja." Alexander kommt zu sich und hebt die Mundwinkel. Er will das Thema wechseln und nickt gen Nikolai. "Wie ists dir ergangen nach dem du weggezogen bist, Kol'ka?" Nikolai schüttelt grinsend den Kopf. "Du kennst mich doch, ich komm immer zu recht. Ich hab lange in nem betreuten Wohnheim gewohnt. Uuufff, ich hatte ne Mitwohnerin, die hättest du sehen müssen!" Wild gestikuliert Nikolai. Er hat sich kein bisschen verändert. Das bringt Alexander zum lächeln.
"Hast du nen Job?" fragt er. "Ja, nein, ich hatte. War ne Weile als Schreiner angestellt. Gehilfe. Wie auch immer." Alexander nickt. "Und jetzt nicht mehr?" "Nee... dann hat ich wieder diese... Phasen..." Wieder nickt Alexander verstehend. Die Phasen die Kolja immer so brutal runterzogen, dass er nicht mal mehr zur Schule konnte. "Jetz war ich ne Zeit lang in der psychiatrischen, hab ein paar Leute getroffen und Frauen kennengelernt." Er grinst breit. "Ich kann dir Geschichten erzählen, Mann. Die glaubst du mir niemals!" Aufmerksam hört Alexander ihm zu. "Bist du da immer noch?" Nikolai schüttelt den Kopf. "Ne, hab ne kleine Wohnung außerhalb. Hier schau. Kann ich mir wenigstens leisten. Und ich bin auf Job suche, falls du was weisst."
"Ich halt die Augen offen." "Danke. Du bist immer noch der gute alte Sascha, was? Wir sollten einen heben. Auf die gute alte Zeit? Was sagst du?" "Ich dachte du trinkst nicht mehr?" "Jaa, ich war kein Suchti ja? Ich darf, aber ich übertreibe nicht mehr so. Okay?" Alexander nickt belustigt und erschrickt. Er schaut auf die Uhr und flucht. "Plum, ich verpass die Bahn. Ich muss los, war klasse dich mal wieder zu sehen Kolja, komm am Wochenende abends mal in den Jazz Club wenn du Zeit hast. Da arbeite ich." Alexander entfernt sich bereits. Er geht rückwärts und ruft Nikolai zu. Dieser nickt und hebt den Daumen. "Ja okay! Wir sehn uns!"